UE N
32101 064458290
A ibrary of
Princeton University.
m B
=
o
— — ————À
Inhalt des 28. Bandes.
Spalte
Grössere Aufsätze.
Elemente, neue,im Freiornamentieren
von C. Kulbe, Leipzig
Hand in Hand arbeiten von Setzer
und Drucker von Heinrich Schwarz,
82
Leipzig . 159
Korrekturenlesen von H. Rinenwarten.
Leipzig . 265
Lebensbilder yerdlhinier dier Buch.
drucker . . 141 113 185
Linienbiegen, Anleitung zum, von
Hermann Hoffmann, Berlin . 122 149
186 221 274 319 389
Matrizen-Setemaschine »Linotype< . 313
Numerierverfahren, ein neues . . . 227
Scotts Maschine zum Biegen von
Galvanos und Stereotypplatten .. 7
Typographische Ornamentik, Ein-
führung in die, von Friedr. Bauer i
Unsere Lehrlinge, von Hermann
Hoffmann, Berlin. . . . . 3
257
Kleinere Aufsátze.
Herausgebers einer
,.197
192
Angabe des
Druckschrift . ;
Anzeigenteil, der, der EE
Drehbank, neue, zum Abdrehen von
Galvanos, Stereotypen u. s. w. . 357
Engelens typenlose Setzmaschine . 52
Farbenfabrik, die, von Berger &
Wirth von A. M. Watzulik. . 358
Herstellen, das, gebogener Formen 116
Holztypen kleinen Grades. . 984
Ignaz Fuchs! Fücherbildner . . 984
Kempes kleiner Stereotypieapparat 12
Markmanns Bogen-Geradeleger . . 195
Massenwalzen, Ausbessern der. . 196
Ligaturen, die . . 39
Musteraustausch , internationaler,
des deutschen Buchdruckervereins 53
Schnellpresse, neue, mit doppelt
wirkendem Zilinder von Klein,
Forst & Bohn Nachf. in Johannis-
berg a. Rh. . 163
Titelschriften, Schutzmittel für . 324
Tonplatten-Material, ein neues, für
Buchdruck . 261
Werkzeugbrett und Welenkaller fü ür
Schnellpressen von Moritz A
Braunschweig
Zeitungs-Provision der Post, dle,
. 49
. 400
Jubiláen und Auszeichnungen.
Benjamin Krebs Nachfolger in Frank-
furt a. M., 75jáhriges . 285
— — —
Spalte
Unterstiitzungsverein deutsch. Buch-
drucker . 243
Sonstiger Bericlit über Jubilüen aud
Auszeichnungen 26 97 206 243 297
Geschiftliche Notizen.
97 206 242 297 334 369
Todesfálle. 59 97 242
Zeitschriften und Biicherschau.
Almanach fiir Buchdrucker 1891
von Heinrich Faber. Wien, Ge-
nossenschafts-Buchdruckerei .
American Dictionary of Printing
and Bookmaking . 241
Bericht, erster, der Innung Dresdner
Buchdruckereibesitzer . 203
Bibliotheca Polytechnica von Fritz
Szczepanski. St. Petersburg und
Leipzig, F. von Szczepanski . . 134
Brockhaus’ Konversations-Lexikon,
14. neu bearbeitete Auflage . 368
Buch, das. Handbuch fir Autoren
von J. H. Wehle. Wien, Pest,
Leipzig, A. Hartlebens Verlag. . 205
Denkschrift der vereinigten Farben-
59
fabriken Berger € Wirth und
Frey & Sening in Leipzig . . 168
Eilguttabelle, internationale, von
Louis Runge, Berlin . . 169
Erfindung, die, der Buchdrucker-
kunst von Prof. Karl Faulmann.
Wien, Pest, ee A. Hartlebens
Verlag . "KR:
Essai sur la Mise en train typo-
graphique par Motteroz. Paris,
Librairies-Imprimeries Réunies . 368
Export-Verzeichnis von E. Steiger
& Co., New-York . . 334
Formulare zur technischen Buch-
führung in Druckereien von
M. Wunder. Braunschweig, Selbst-
verlag des Verfassers . . 933
Gesetze, die, über das Urheberrecht
etc. Leipzig, G. Hedeler . 168
Gutenberg und die Buchdrucker-
kunst im Elsass von F. A. Ihme.
Strassburg, €. F. Schmidt . 09
Handbuch, ausführliches, der Photo-
graphie von Dr. Josef Maria Eder.
Halle, Wilhelm Knapp
Hegewald; die Vorzüge der deutschen
Sprache. München, Litter. Institut
Dr. M. Huttler, Konrad Fischer . 407
798362
Spalte
Hieroglyphische Schriftzeichen der
Agypter von Georg Ebers. Leipzig,
Breitkopf & Hirtel
Jahrbuch fiir Photographie und
Reproduktionstechnik v. Dr. Josef
Maria Eder. Halle, Wilhelm
Knapp . . 204
International Bogudatilliág Katalog
von Nielsen & ee Kopen-
hagen . . 134
Kempe, Wegweiser Wiech die Stereos
typie. Niirnberg, Selbstverlag des
Verfassers . 407
— Kompendien- Katalok —
. F. Köhler. . . 994
e der, von Sion von Bonet,
ling. Hamburg, Verlagsanstalt und
Druckerei-Aktien-Gesellschaft . . 133
Kortfattet haandbog for typografer,
af H. Scheibler. Kristiania, Marius
Lund . 167
Kunstakademie und Kühstgessarboe
schule, die kónigliche, in Leipzig.
Festschrift und amtlicher Bericht
von Hofrat Prof. Dr. L. Nieper . 132
Kürschner, gekrönte Häupter. . 295
Meisterwerke der Holzschneidekunst,
Leipzig, J. J. Weber.. 25 240
Mitteilungen aus den Monatsver-
sammlungen des fachtechnischen
Klubs in Wien .
Monatsschrift für Buchbinder nd
verwandte Gewerbe, von Paul
Adam. Berlin, Friedrich Pfeil-
stiicker , ; . 169
Murets encyklopadisches —
buch der englischen und deutschen
Sprache. Berlin, Langenscheidt-
sche Buchhandlung . 295
Notizkalender und Zeitungskatalog
von Haasenstein & Vogler. . 168
Photographie, Geschichte der, von
C. Schiendl. Wien, Pest , Leipzig,
A. Hartlebens Verlag. . . 204
Rechts-Lexikon fiir Kaufleute und
Gewerbetreibende von Dr. jur.
Julius Engelmann. Erlangen, Palm
& Enke , . 205
Wie richtet man einen Journal-
Lesezirkel praktisch ein? von
H. Blumenthal. Iglau, Selbstverlag
des Verfassers , .
Wortteilungen, die, des Büshdeackars
von Alexander Link, Wien, Selbst-
verlag des Verfassers
25
58
333
Spalte
Mannigfaltiges.
I, Technisches.
Buch-u. Papiergewerbe-Ausstellung,
internationale, zu London .
Eisenteile, kleine, von Rost zu be-
freien
Farbenherstellung EE Mischen
Galvanos, leichtes Reparieren von.
Glanz, erhöhter, für Druckfarben
Glanzweiss von Berger & Wirth
Höhe und Länge des blinden Satz-
. 335
m
4
208
98
. 205
materials . . 369
Illustrationen, neue Herstellung von,
in England. . 171
Metallrandleistenfabrik von Anton
Reiche in Dresden-Plauen . 206
Messinglinien von Grünspan zu be-
freien 27
Mittel gegen die nachteilige Ein-
wirkung feuchter Temperatur auf
Buchdruckwalzen . . 371
Mittel zur Verbütung des Verschie-
bens und Durcheinanderfallens
von Leisten und Schrift en Cl
Musiknotensatz, ein neues Verfahren 408
Plakatbuchstaben zu reparieren . 298
Schrifthochmachen der Platten . . 170
Smaragdgriin, lackierbares, von Kast
& Ehinger, Stuttgart . 59
Stereotypplatten zum Druck schrift.
hoch zu befestigen —
Walzenmasse, englische, von
C. A. Lindgens in Köln. . 60
Woher stammt der harte EES
aufzug ? a à . 208
Zeilenmesser, ein sataker, peak:
tischer : . 170 298
Zinkographie, Vortrag iiber . 135
Zugkraft bei Buchdruckwalzen . . 408
Zusammenhaften, übermüssiges, des
Satzes zu beseitigen . 27
II. Allgemeines.
Annahme von Lehrlingen durch
Nicht-Innungsmitglieder . . 297
Beilage von Schelter & Giesecke . 296
Beilage von C. A. Lindgens in Kóln 169
Bibliographie und Buchgewerbe im
Auslande . ; . 207
Blades, W., Fachbibliothek e . 409
Briefcouverts, Entstehung der . 335
Briefumschläge. Farbe der + 170
Bucharbeiter, Zahl der, in Paris . 372
Buchdruckerfachschule in Leipzig,
Aufschwung der $1,504
Chromokarten, Verwendung def . 410
Denkmal des franz. Buchdruckers
Firmin Didot in Sorel-Moussel . 335
Depeschentaxe für Zeitungen 61
Druckprobe von Beit & Philippi in
Hamburg . 26 169 296
Spalte
Eigentumsrecht, litterarisches
Elektrizitát als Kontrollmittel
Entscheidung des Reichsgerichts
Ermässigung der Portotaxe für
Drucksachen . :
Firmennamen, allzulange .
Franzósische Nationaldruckerei, zur
Geschichte der . :
Friedrich König - Denkmal ,
hüllung des, in Eisleben
Geschäft in kopflosen und Platten-
zeitungen in Amerika
Graphische Anstalt, die grösste
Schwedens
Hauptkrebsschaden w deeras,
nach der Meinung eines fran-
zösischen Fachmannes
Hygiene, über die Pflege der, in
grösseren Offizinen Amerikas
Jahresbericht des Vereins Leipziger
Buchdrucker ‘
Illustrations- und Merkantilfarben
von Beit & Philippi in Hamburg .
Illustrationsfarben von Kast &
Ehinger in Stuttgart . . . .
Kalender, gotischer, und Almanach
national de Jeanne d'Arc von
Dr. M. Huttler, München
Konterfeis, verschiedenartige, des
Altmeisters Gutenberg
Kupons, Brief- und Stempelmarken
als Zahlung .
Kuriosum, kuchhändleriäches.
Made in Germany
Musteraustausch, internalionafer
Musterbuch von Berger & Wirth
in Leipzig. A HE
Musterbuch der Hartguss-Schrift-
giesserei Edm. Koch & Co. in
Magdeburg S, ON Vu
Musterbücher des Fabrikpapier-
lagers von Moritz Enax in Berlin
Nationaldenkmal der Buchdrucker-
kunst, über die Errichtung des, in
Leipzig .
Neujahrskarten und ———
Papierprobe von Moritz Enax in
Berlin .
Papierfabrikation in China
Papierfabrikation, ein neuer Roh-
stoff fiir dieselbe . foil
Papierindustrie, über den Auf-
schwung der amerkanischen .
Petit Journal, über die Auflage
desselben .
Portrait Kaiser With olan, Il. Leipzig.
Richard Hahn Mat" s uh
Preisausschreiben der Bibliothek
der Gesamtlitteratur. Halle, Otto
Hendel .! zoG A es
Preiskurant von Carl Derlon in
Leipzig .
Ent-
Spalte
Preiskurant von Gebr. Jünecke &
Fr. Schneemann in Hannover . 26
Preiskurant der Schriftgiesserei
Flinsch in Frankfurt a. M.. . . 9
Preisliste von C. Kempe in Nürnberg 369
Preisliste von Klein, Forst & Bolın
Nachf. in Johannisberg a. Rh. . 206
Probe prüparierter Illustrations-
Druckpapiere von Borsdorff &
Muhle, Harzburg . . 368
Probenblütter bunter Parked von
Kast & Ehinger in Stuttgart . . 296
Prospekt über den Breslauer Generai-
Anzeiger . . . . 780
Prospekt über die neue je Auflage von
»Waldows Lehre vom Accidenz-
satz«, bearbeitet von Friedrich
Bauer . Soa. . Q4 .€ 490
EE des Comités
zur Errichtung des König-Denk-
mals in Eisleben . 297
Reichspostmarken, deutsche, zufihré
Echtheit zu prüfen . 335
Reklamemittel . . 410
Reklame, Verhültnisse der . . . 63
Richters Buch- und Kunstdruckerei
in Wiirzburg, Festschrift . 407
Riesengebäude des Journals New-
York World in New-York . . 972
Rotationsmaschinen des »Standard« 136
Schreibmaschinen, über die Ver-
breitung der. . 370
Schriftgiessereien, amerikanische . 207
Spielkarten, wertvolle, . . 2. . . 63
Stereotypfundamente, Prospekt über 135
Stiftung eines Menschenfreundes in
Leipzig. . . . 372
Tableau von M. DuMont- :Schauberg
II "KO. uo dä . 60
Víertelistireverssmdilune des fanus
Dresdner Buchdrucker . 135
Xylographisches Kunstblatt ersten
Ranges rd a E
Zeitungsdruck mit elektrischer
Kraftübertragung . . 408
Zeitungswesen in den Vean
Staaten . . 299
Zirkular und Druckproben von
Fischer & Wittig in Leipzig . 206
Zwei interessante typographische
Werke, aus dem Verlage von
Alexander Waldow, Leipzig . . 98
Schriftprobenschau.
21 96 128 165 198 233 291 331
362 404
Satz u. Druck der Probeblätter.
23 56 96 131 166 203 239 293 333
367 405
Briefkasten.
28 98 136 172 244 300 336 373 410
f 1
Bie LY )
E FU Re d
MO FU SÉ
e “eo >) d
TE QNS
> Ee A 7AN ~ Le
— / KE) PN ©) N SA
SEN
28 Band. | wën, 1891.
Lebensbilder berühmter alter
Buchdrucker.
1. Die Familie der Manutio.
ldo Pio Manutio, der bedeutendste Buch-
« drucker seiner Zeit, wurde zu Bassiano
Aldo Pio Manutio.
in Rom die lateinische Sprache und in Ferrara
das Griechische bei den berühmtesten Lehrern
seiner Zeit und ward hierauf Erzieher des Fürsten
Alberto Pio zu Carpi. Um das Jahr 1490 gründete
er in Venedig eine Buchdruckerei, welche bald
einen Umfang und eine Berühmtheit erlangte, die
sämtliche Offizinen Italiens in Schatten stellte. Vor
Allem waren es die Werke der Alten, denen er
die sorgfältigste Pflege angedeihen liess. Seine ersten
Drucke waren die »Erotemata« des Constantin Las-
caris und der »Musaeus« von 1494. Alle, vornehm-
lich die Pergamentdrucke, zeichneten sich durch ihre
Eleganz und Korrektheit aus. Aldo führte zuerst das |
Kolon und Semikolon ein: die gotische und semi-
gotische Schrift wurde von ihm abgeschafft, die
griechische Tvpe sowie die Antiqua vervollkommnet
und spüter eine neue Schrift, die sogenannte Kursiv
oder Italie, erfunden. Mit letzterer ist der Virgil von
1501 gedruckt. Obgleich allgemein geachtet, wurden
ihm seine letzten Lebenstage durch mancherlei Stó-
rungen, besonders durch kriegerische Ereignisse, die
ihn: zu wiederholtenmalen aus Venedig vertrieben,
Paolo Manutio.
verkümmert. Er starb am 6. Februar 1516 infolge
eines meuchelmórderischen Überfalls.
Sein Sohn Paolo Manutio erbte mit der Gelehr-
samkeit seines Vaters den Ruhm desselben. Wie
dieser für die griechische, so wirkte er hauptsächlich
für die lateinische Sprache und lieferte zahlreiche
Kommentare und andere Schriften, die allgemein
geschützt und bewundert wurden. Im Jahre 1556
wurde er zum Direktor der Druckerei der Academia
veneta ernannt und 1561 von Pius IV. nach Rom
berufen, wo er die Typografia Pio-Manutiana begriin-
dete und im Jahre 1573 starb. Am 26. April 1571
verlieh ihm Maximilian II. von Österreich den
1
3 Unsere Lehrlinge. 4
Adelsbrief und das Recht, den kaiserlichen Adler in
sein Wappen einzufúgen.
Der letzte Sprosse dieses berühmten Geschlechts
war der Sohn Paolos mit Namen Aldo. Dieser, ein
eminentes wissenschaftliches Talent, war schon in
seiner friihesten Jugend als Schriftsteller aufgetreten,
und hatte in der Folge als Professor der schénen
Wissenschaften an den Universitäten zu Bologna,
Pisa und Rom die alten Sprachen gelehrt. 1597 berief
ihn Klemens VIII. zum Direktor der von Sixtus V.
begründeten Typografia Vaticana. Doch starb er
schon in demselben Jahre und mit ihm erlosch zu-
gleich der Name dieses Geschlechts, welches durch
anderthalb Jahrhunderte (1447—1597) der Buch-
druckerkunst ihre Dienste gewidmet.
Unsere Lehrlinge.
Hermann Hoffmann in Berlin.
dg welche sich die Schul-
jahre und voraussichtlich
4—5 Lehrjahre hindurch mühen
müssen, einen Knaben aufzuziehen,
besitzen darin ein Kapital, das ver-
ständig angelegt werden sollte.
Wenn man guten Eltern 9000 Mark
(500 pro Jahr) bieten wollte für
ein wohlgeratenes Kind, so würden
sie — von sentimentalen Regungen
ganzabgesehen — dieses » Geschäft «
als nicht dem Risiko, den Sorgen und den Opfern
entsprechend finden, welche das Kind bis zu seinem
18. Jahre verursacht hat. Tritt Das hinzu, was
wir Eltern- oder Kindesliebe nennen, dann kann
von einer objektiven Wertschützung nicht mehr die
Rede sein.
Leider kónnen wir sehr oft beobachten, dass eine
viel geringere Summe baren Geldes mit grósserer
Vorsieht untergebracht wird, als ein Kind, wenn es
in die Lehre treten soll, und zwar nur deshalb, weil
man sich des Zahlenwertes bei dieser Begebung nicht
bewusst ist und weil man auf die Ehrlichkeit der
Menschen, auf die gute Natur des Kindes und andere
Glücksumstände allzusehr vertraut. Einen Verlust
infolge mangelhafter Lehrausbildung oder an Cha-
rakter pflegt man kaum in Rechnung zu ziehen oder
doch lange nicht in dem Masse, wie einen General-
verlust durch Tod. Wenn aber ein Kind Wert hat,
so liegt derselbe weniger in der Hülle von Haut und
Knochen, als in der angehäuften Zahl von Fähigkeiten
Aldo Manutio.
und guten Eigenschaften. Ein wohlgeratenes Kind
verzinst sich überreich, ein schlechtes garnicht.
Derjenige Lehrherr, der nicht seine volle Pflicht
an dem ihm anvertrauten Lehrling thut, ist gewiss
ein abgefeimter Spitzbube an der Zukunft des Kindes
und an dem Kapitalbesitz der Eltern. Trotzdem
kommt Dergleichen vielfach vor und für die Eltern
besteht daher die Pflicht, sich den Lehrherrn bezüg-
lich dessen, was er an dem Kinde thun will und kann,
genau anzusehen. |
Beklagenswert ist die Art, den Beruf zu wählen
nach der Höhe der Kostgelder, welche darin gezahlt
werden. Die ärmere Klasse, welche 14 Jahre lang
gezwungen war, den Unterhalt ihrer Kinder ohne
eine Beihülfe zu bestreiten, will nun etwas von den-
selben haben. »Der Junge muss mit verdienen helfen,
je mehr, desto besser.« Mag auch die Frage, ob es denn
nicht möglich war, einen Knaben
noch 3—4 Jahre länger zu erhalten,
eine offene bleiben — die Erwägung,
wieviel der Beruf in der Lehrzeit
abwirft, ist ein Unrecht an der
Zukunft des Kindes und eine ausser
allem Verhältnis grosse Schädigung
des in demselben verkörperten An-
lagekapitals.
Während manche Gewerbe,
die eine einträgliche Folgezeit und
gesicherteExistenzen gewährleisten,
sich Lehrgelder zahlen lassen, ist in
der Buchdruckerei und andern Be-
rufszweigen das Gegenteil der Fall.
Der Lehrherr sieht sich infolgedessen
genötigt, zunächst das gewährte Wochengeld nebst
Risiko und Gewinn aus dem Jungen herauszuschlagen
und demselben darum soviel beizubringen, dass dies
möglich ist. Auf solche Weise kommen in das Ver-
hältnis vom Lehrherrn zum Lehrling, das ein väter-
liches sein sollte, geschäftliche Beziehungen zum
Nachteil des Knaben.
Diese und andere offenbare Übelstände schädigen
das Gewerbe, denn sie vergrössern das Heer der Un-
wissenden, Untüchtigen. Dagegen erfolgreich anzu-
kämpfen ist dem Einzelnen unmöglich. Wie aber den
Eltern daran liegen muss, ihre Kinder gut zu ver-
sorgen, so hat auch jeder anständige Druckereibesitzer
ein starkes Interesse daran, die geistig oder körper-
lich Unzureichenden von der Schwelle des Berufes
fernzuhalten.
Wenn nun beide Teile verpflichtet und des
eigenen Nutzens wegen gewillt sind, in dieser Frage
streng gewissenhaft zu verfahren, so müsste eine Ver-
ständigung bei der ausgesprochenen Wichtigkeit
5 Unsere Lehrlinge. 6
derselben doch ausnehmend leicht sein. Statt dessen
wird das Buchdruckgewerbe fúr gut genug erachtet,
alle Elemente in sich aufzunehmen, die fúr andere
Berufszweige unpassend sind. Gehen wir dieser Er-
scheinung auf den Grund, so finden wir eine Unter-
schátzung der Eigenschaften, welche das Gewerbe
von seinen Jiingern fordert, und eine úbertriebene
Erwartung bezúglich der Eintráglichkeit desselben.
In diese Verworrenheit der Ansichten Klarheit
zu bringen will ich in Folgendem versuchen.
Es wird sich eine Scheidung des Gehilfenstandes
in einfache Hilfs- und Lohnarbeiter und in Leute,
welche die Aufsicht fúhren, unaufhaltsam vollziehen.
Beide Parteien werden Klassen fir sich bilden; wáh-
rend aber die erstere zu ewigem Frohndienst ver-
dammt' ist mit erschwerter Aussicht, in die andere
Klasse úberzuspringen, wird diese letztere ungleich
besser bezahlt sein und beziiglich des Fortkommens
keine andere Schranke gesetzt finden, als die eigenen
Fähigkeiten sie bilden.
M Bu? €.
u —
——
-+ 1891 4+ |l
Innigste Glückwünsche
sendet
Dans Eppendorf.
Vignette von J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig, Schrift von Gustav Reinhold in Berlin.
Winke für die Eltern.
Mittellose Eltern mögen bedenken, dass ein Buch-
drucker, von Glücksumständen abgesehen, nicht
selbstständig werden kann. Ehe man seinen Lieb-
ling dazu verurteilt, sein Leben lang Gehilfe zu
bleiben, möge man sich diese Punkte genau überlegen.
Je mehr der Fabrikbetrieb sich des Buchdruck-
gewerbes bemächtigt, wird die schon jetzt sehr weit
gediehene Arbeitsteilung bis zum Äussersten durch-
geführt werden. Infolgedessen wird es später nur
wenige Gehilfen geben, welche von Allem etwas ver-
stehen. In der Regel wird ein Mann eine ganz be-
stimmte Sache gelernt haben und sonst weiter Nichts.
Die Folge davon ist, dass die Möglichkeit, eine Stelle
zu erhalten, sich für den Einzelnen in Zukunft
ungemein verringern wird, was gleichbedeutend ist
mit gedrückter Bezahlung bei einer für denkende
Menschen uninteressanten, geistlosen Beschäftigung.
Vielleicht wird sich eine weitere Trennung in
technische und kaufmännische Beamte einleiten. Das
kommt hier aber nicht in Betracht. Zweck des Vor-
stehenden war, darauf aufmerksam zu machen, dass
ein Buchdrucker hinfort zweierlei werden kann:
Arbeiter oder Beamter.
Denjenigen Eltern nun, welche ihren Sohn unserm
Gewerbe zu übergeben willens sind, ist Folgendes zu
raten :
Unparteiische Prüfung daraufhin, ob der Knabe
die Vorbedingungen des nachfolgenden Lehrpro-
gramms erfüllt.
Gute Wahl der Lehrdruckerei. Ganz grosse
Geschäfte sind nur dann für die Ausbildung von
Lehrlingen geeignet, wenn sie sich auf unser Pro-
gramm verpflichten. In diesem Falle kann ein Knabe in
den mitallen Arbeits-und Hilfsmaschinen ausgerüsteten
Grossbetrieben selbstverständlich mehr lernen, als in
Mittel- und Kleinwerkstätten. Leider geschieht heute
1*
7 Unsere Lehrlinge. H
die Ausbildung in grossen Gescháften durchweg nach
dem System der Arbeitsteilung, also einseitig. Junge
Leute, die aus derartigen Lehrdruckereien in kleinere
Gescháfte übergehen, sitzen an jeder Stelle fest.
Kleine Druckereien, namentlich solche, die
mit einer grösseren Anzahl von Lehrlingen und
wenigen oder gar keinen Gehilfen arbeiten, sind
Eltern, denen das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt,
nicht zu empfehlen. Die Arbeitsteilung pflegt hier oft
strenger durchgeführt zu sein als sonstwo. Hier muss
schnell verdient werden, damit dem Prinzipal, der
meist sehr billig arbeitet, noch Verdienst bleibt.
WR
Bedingung wiirde sein: Die Druckerei muss auf
jeden Lehrling mindestens zwei gute Gehilfen be-
schüftigen, sie muss zum Wenigsten eine Schnell-
presse, eine Tiegeldruckpresse und möglichst viele
Hülfsmaschinen im Betrieb haben. Die Werkstätte
muss hell und luftig sein.
Gegen den letzten Punkt wird viel gesiindigt,
namentlich in Stádten, wo die Platzfrage das Konto
»Miethe« stark belastet. Die Buchdruckerei ist ein
staubiges Gewerbe; wer das nicht glauben will, der
móge einmal zusehen. wenn ein Setzkasten aus-
geblasen wird, oder wie das Staubgewoge in ein-
x:
— —
Nh
AA IMA aai (9)
ENTERWESTHTTTTTEHTEELETUELE DT EET E 2 0
i Í
EZ A z s
Y e
IIT
THM Ma en Oe OT
A AY UE —
| E
-
Sh
d um
Jahreswechsel!
Vignette von J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig, Schrift (Name) von Genzsch & Heyse in Hamburg.
Auf die Einzelausbildung kann also nicht viel Zeit
verwendet werden. Mitunter entspriessen solchen
Druckereien ganz brauchbare Leute, die es im Beruf
ziemlich weit bringen. Das ist indessen kein Zeugnis
für die Güte der betreffenden Anstalt, sondern für die
Tüchtigkeit der Naturen. Derart Befähigte hätten es
eben in besseren Geschäften noch weiter gebracht.
Allerdings kommt die Hast, mit welcher in
Schnelldruckereien gearbeitet wird, den Lehrlingen
sehr zu Gute. Jung gewöhnt, alt gethan! In der
überaus grossen Zahl der Mittel- und kleineren Ge-
schäfte ist ein fixer Durchschnittsarbeiter stets gern
gesehen. Ich halte eine selbst mangelhafte Ausbildung
in einer Anstalt, die den Lehrling scharf herannimmt
und ihn in allen Berufszweigen thátig sein lässt, für
besser, als die Erziehung in grossen, berühmten
Geschäften, wo mit der Lehrzeit oft recht verschwen-
derisch umgegangen wird.
fallendem Sonnenlichte flimmert. Dass die Strahlen
sich in der Luftlinie so scharf von dem Dunkel
abheben, liegt allein an beleuchtetem Staube.
Darum sollten Setzereien nur in hohen, gelüfteten
Räumen untergebracht werden; den Staub, den
Träger aller Krankheitskeime, müsste man im Sommer
und im Winter durch fortwährend verdunstendes
Wasser unschädlich machen, so gut es geht.
Ob die Eltern in dieser Hinsicht Einfluss haben
werden, steht dahin, ebenso ob Fragen nach der-
artigen Einzelheiten nicht übel aufgenommen werden.
Das Vorstehende ist daher auch mehr an die Prinzipale
gerichtet, die ein Herz für ihre Leute haben müssen,
und an die Gehilfen, die oft selbst viel dazu thun
können, sich gesunde Arbeitsräume zu schaffen.
Die neueren Forschungen des berühmten Bak-
teriologen Robert Koch haben ergeben, dass auch die
Schwindsucht, die Berufskrankheit der Buchdrucker,
9 Unsere Lehrlinge. 10
durch Lebewesen entsteht, die sich in die Lungen der
Betroffenen einnisten. Es ist auch erwiesen, dass
diese schlimme Krankheit durch staubige Luft auf ge-
sunde Personen übertragen werden kann. Während
aber bisher angenommen wurde, das die Ausathmung
Lungenkranker gefáhrlich sei, hat sich herausgestellt,
Programm -Vorschlage
fiir die Annahme und Ausbildung von Lehrlingen.
Vorbedingung. Die Eigenschaften des Aspiranten
betreffend.
1. Gesunde, weite Brust, kräftiger Nährzustand.
Scharfe Augen.
ltr netter ee
— et Sel
SEAS
>
—
—
És
ra,
Pr
ra .
SÍ "
Za
$
S.N
PAIS
fe bh, df, Ad, A
- ai da
Tue
rn, a,
> * «
* .
*. c
A, IT In
— Ausgabe 1890. 8 —
dere > er 1
cd m” D
Y
SSES
Me
OK
—
BIENEN,
S "m
SG,
oy
——
ul
LÉI
SAA
Einfassungen, Schriften und Linien von diversen Giessereien.
dass dieselbe ganz unschiidlich ist. Dagegen wirkt
der auf Fussbóden, Treppen und Gángen ausgeworfene
Speichel Brustkranker, dessen Keimpilze nach dem
Trocknen mit in die Luft und in die Athemwege
anderer gelangen, in hóchstem Grade infizierend. In
allen Druckereien sollten daher Tópfe oder kleine
Eimer mit etwas Wasser stehen und Niemand dürfte,
seinen Auswurf anders als dahinein entleeren.
2. Mittelmass. Lang aufgeschossene Knaben
verwachsen leicht und werden brustkrank. Kleine
Knaben wachsen meist schief (hohe Schulter).
3? Gute Allgemeinbildung, beste Schulzeugnisse.
Klugheit und Schnelligkeit im Auffassen von Ideen.
Besonders gute Kenntnisse im Deutschen, im
Rechnen und im Zeichnen. Die Prüfung im Deutschen
darf sich nicht allein beschränken auf Rechtschreiben
11 Unsere Lehrlinge. — Kempes kleiner Stereotypieapparat. 12
und richtige Zeichenstellung. Zu empfehlen ist das
zweimalige Vorlesen und das freie Nachschreiben-
lassen eines Aufsatzes, dessen Sinn dem Kinde ver-
stándlich sein muss. Besser noch ist die Bearbeitung
eines Themas aus dem täglichen Leben, z. B. »die
Jahreszeiten «, »die Steinkohle, deren Gewinnung, Ver-
arbeitung und Bedeutung für die Menschheit«,
»Petroleum und Gaslicht«, »die Entstehung eines
Sehmetterlings« u. dgl. m. Man lasse den Knaben
eine dieser Aufgaben selbst wáhlen und man wird
sich aus der Bearbeitung derselben, die unter Ab-
schluss nach Aussen erfolgen muss, besser über die
Fähigkeiten eines Kindes unterrichten, als aus Zeug-
nissen, Schreib- und Aufsatzheften.
Die Prüfung im Rechnen hat sich zu erstrecken
auf Schnelligkeit in den Antworten über das kleine
Einmaleins, im Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren
und Dividieren, sowohl mit einfachen als mit Bruch-
zahlen. Vollständiges Beherrschen der Dezimalbrüche.
Man gebe Aufgaben, welche die Fassungsgabe und
die Lebensklugheit betreffen. Z. B.: Ein Bote trägt
1 Gramm von X nach Y und erhält dafür 10 Pf. Wie-
viel bekommt derselbe, wenn er 10 g, und wieviel,
wenn er 10 kg an dieselbe Stelle schafft? Ein Knabe,
der für den letzten Fall 1000 Mark herausrechnet
und nicht von selbst auf den Gedanken kommt, dass
eine solche Bezahlung unmöglich ist, muss entweder
faselig oder dumm sein.*)
Im Zeichnen muss der Knabe möglichst weit
vorgebildet sein. Soll er Setzer werden, so ist Schrift
und Ornament, überhaupt Formgefühl in die Prüfung
zu ziehen. Man lasse etwas abzeichnen. Drucker
bedürfen einer genauen Kenntnis der Schattenlehre
mehr als man denkt. Ein Drucker, der nicht gut
schattieren kann, wird auch ein schlechter Zurichter
von Illustrationen sein.
4. Der Junge muss schnell in seinen Bewegungen
sein. Man lasse ihn etwas holen oder forttragen und
beobachte, wie er das anstellt. Triage, ungelenke
Buchdruckerlehrlinge gereichen dem Lehrherrn selten
zur Freude.
5. Liebe zum Gewerbe ist gut, doch nicht gerade
sofort nótig. Nur darf keine Abneigung gegen das-
selbe bestehen. Junge Leute von 14 Jahren sind
selten so klug, dass sie sich die Folgen einer Berufs-
wahl lediglich ihrer Neigung nach ganz klar zu
machen verständen. Eltern oder Erzieher müssen
verkehrte Schritte beizeiten zu verhindern suchen.
(Fortsetzung folgt.)
*) Der Pädagog dürfte solche Aufgaben überhaupt
verwerfen. Red. d. Archiv.
Kempes kleiner Stereotypieapparat.
Rei; Stereotypieen sind schon längst als ein
dringendes Bedürfnis mittlerer Druckereien
empfunden worden, und hat leider das bisherige
Angebot im Bau kleiner Apparate den Ansprüchen
solider Arbeitsleistung nicht immer entsprochen.
Wenn daher ein erfahrener Fachmann, wie Carl
Kempe in Nürnberg, den Bau rationeller, kleiner
Stereotypieen in den Rahmen seines umfangreichen
Geschäfts mit aufnimmt, so entspricht er damit einem
wirklichen Bedürfnis, dem die Nachfrage auf dem
S, :
iy |
E "Ze Le
9%, e KC
ZC LE
y
7". y
Sn y
Ze
— —
CARL KEMPE
ao
E Ld
A od
Fusse folgen wird. Vorstehend abgebildeter Stereo-
typieapparat besteht aus kleinem, festen Ofen aus
einem Stück, ohne jede weitere Zusammensetzung,
der im Innern mit einem Schmelzkessel für 25 kg.
Stereotypmetall versehen ist. Der Oberbau des Ofens
enthält das Giessinstrument mit schmiedeeisernen
Säulen und schmiedeeiserner Spindel, gebaut nach
gleichem Modell wie die grössten Giessinstrumente,
also praktisch in jeder Beziehung; ein Versagen oder
Ausbiegen des Bügels, wie bei der bisherigen
Klammerkonstruktion, ist bei dieser Einrichtung,
welche eine effektive Plattengrösse von 22 X 28 cm
zu giessen gestattet, vollständig ausgeschlossen.
Antiquaschriften der Schriftgiesserei Ludwig & Mayer in Frankfurt a. M.
Nonpareille No. 159.
Welche Schwierigkeiten mit der Errichtung einer neuen und leistungsfáhigen
Schriftgiesserei verbunden sind, davon kinnen sich nur Diejenigen einen Begriff machen, welche ein solches
12345 BREMEN MANNHEIM TRIER GIESSEN 67890
Colonel No. 160.
Welche Schwierigkeiten mit der Errichtung einer neuen und leistungsfähigen
Schriftgiesserei verbunden sind, davon können sich nur Diejenigen einen Begriff machen,
12345 BERLIN HELGOLAND LONDON 678%
Petit No. 161.
Welche Schwierigkeiten mit der Errichtung einer neuen
und leistungsfähigen Schriftgiesserei verbunden sind, davon können sich nur Diejenigen
12345 AMERIKA AFRIKA 678%
Borgis No. 162.
Welche Schwierigkeiten mit der Errichtung einer neuen
und leistungsfähigen Schriftgiesserei verbunden sind, davon können sich nur Diejenigen
12345 COBLENZ MAINZ DRESDEN 67890
Korpus No. 163.
Welche Schwierigkeiten mit der Errichtung einer neuen
und leistungsfähigen Schriftgiesserei verbunden sind, davon können sich nur
12345 BALTIMORE STRASSBURG 67890
Cicero No. 164.
Welche Schwierigkeiten mit der Errichtung einer
neuen und leistungsfähigen Schriftgiesserei verbunden sind, davon
12345 BERN BREMEN ROM 67890
Mittel No. 165.
Welche Schwierigkeiten mit der Errichtung
einer neuen und leistungsfähigen Schriftgiesserei verbunden
12345 KASSEL WORMS 67890
Monumental der Schriftgiesserei Ludwig & Mayer in Frankfurt am Main.
Nonpareille No. 329. Min. 4 kg à M. 10. Petit No. 330. Min. 5 kg a M 9.
16 Diopbantos Märden und Erzählungen Cincinnatus 28 `. Budjbanó[ung Meineið Bremen Mauritius
COME satire RL pone | Ermabnungen Drobne Griechenland
Korpus No. 331. Min. 5 kg á M. 8.50.
| Cicero No. 332. Min. 6 kg à M. 8.
95 Ehlodwig Lüneburg Mirabeau 36 * o
De Nordpol Mogenpalaft Gelände
Heidelberg Köln Stuttgart
|
Mittel No. 333. Min. 7 kg à M. Tertia No. 334. Min. 8 kg à M.
Albert 9 Rufilanó 8 — Georg Hühnerhof Saba
Gin 86 Jakarandsahols 19 Chor
31 Mammut GaribalSi Schwarm 90
Doppelmittel No. 386. Min. 14 kg a M. 6.
Corps 36 No. 337. Min. 14 kg à M. 5.10.
Zug Großherzog See
Corps 48 No. 338. Min, 18 kg á M. 5.
Von Siefer „„Monnumenfal‘‘ find noh weitere 5 Grade vorhanden.
Fette Renaissance von Wilhelm Woellmers Schriftgiesserei in Berlin.
Nonpareille No. 1080. Min. 4 kg á M. 8. Petit No. 1081. Min. 5 kg á M. 6.
Gebrauchsgegenstinde aus Porzellan |
Plan des Domturmes in Speyer
MOLZAHN 46 OELSNER |
98 MECKLENBURG 40
Korpus No. 1082. Min. 6 kg á M. 5.70. | Cicero No. 1083. Min. 6 kg a M. 5.70.
Tiber Elbe Donau Rhein Karlsruhe Frankfurt
|
Mittel No. 1084. Min. 7 kg à M. 5.30. |
Tertia No. 1085, Min 8 kg à M. 5.20.
Hummer 9 Karpfen
Emden 3 Bergen
Text No. 1086. Min. 10 kg à M. 480.
Schnitzer LEO Pinzette
Doppelmittel No. 1087. Min. 12 kg à M. 4.60.
Lug 8 HERD 9 Boa
Kleine Kanon No. 1088 Corps 32. Min. 12 kg à M. 4.50.
4 Rudel Denar 6
Verzerte Schwabacher von Wilhelm Woellmers Sehriftgiesserei in Berlin.
Text No. 1089. Min. 10 kg à M. 7.
Hannover Bananenbáume lnnabera
Doppelmittel No. 1090. Min. 12 kg à M. 6.50.
29 AWisbelfabrif 90
Kanon No. 1091 Corps 36. Min. 14 kg à M. 6.25.
: Km
Missal No. 1092 Corps 48. Min. 16 kg a M. 5.50.
Debat 310
Mikado von der Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a. M.
Cicero No. 1700. Min. 7 oder 12 Pfd., à M. 4. | Tertia No. 1701. Min. 8 oder 15 Pfd., à M. 3.80.
2 Ruf den Jagdgründen im wilden Westen 3 ^ 7 vjoitos Ruderfest zu Offenbach a. M.
Durch die Prairien der Union |
|
Doppelmittel No. 1703. Min. 10 oder 18 Pfd., à M. 3 40.
Text No. 1702. Min. 8 oder 16 Pfd., à M. 3.60.
Chemische Fabrik von Dietze | Fritz Reuters Werke
Canon No. 1704 Corps 36. Min. 12 oder 20 Pfd., à M. 3.20.
Karl Herzog von Pfalzburg
Montenegro Herzegowina
Vignetten von Paul Leutemann in Leipzig.
Serie K, 25 Stück M. 33. 12 Stück nach Wahl M. 17, einzeln M. 1 50.
21 Schriftprobenschau. 22
Der Ofen entwickelt schnell die erforderliche Hitze und
kann bereits 30 Minuten nach angefachtem Feuer das
Giessinstrument als Trockenpresse verwendet werden
und nach 15 Minuten Trockendauer ist jede Matrize
gussfertig. Diese praktische Stereotypieeinrichtung,
welche die Nr. VI führt, zum Unterschied von den
grösseren Einrichtungen Nr. V, IV, IMI. I und I, kostet
incl. aller notwendigen Stereotypiematerialien M. 175.
Die Gesamteinrichtung Nr. VI, für Gas und
Kohlen oder andere Heizmittel eingerichtet, kann zum
Originalpreise auch von Alexander Waldow in Leipzig
bezogen werden.
Die Einrichtung umfasst folgende Gegenstände:
Schmelzofen für Gas- und Kohlenfeuerung nebst
36flammigen englischen Doppelgasbrenner, Giess-
instrument mit der gleichen Spindeljustierung wie bei
den grössten Einrichtungen, also praktisch in jeder
Weise, Cicerogiesswinkel mit facettierten Seiten-
riindern, so dass die Bestosslade fiir kleinen Betrieb
erspart werden kann, da die Stereotypen bereits an
zwei Seiten mit Facettenrand versehen aus dem Guss
kommen, Gusslóffel, Gusskeile, eine breite Kantenfeile,
zwei Flachstichel, einen Satz schrifthohe Stereotypie-
stege mit abgeschrágtem Rand, einen Schliessrahmen
aus Schmiedeeisen, zwei Trockenfilze, 50 Matrizen-
tafeln, 4/2 Ries Deckpapier, 1/2 Ries Trockenfliess-
papier, eine Klopfbürste mit Stiel, eine Talkierbürste,
einen Bunzenstreicher mit Kautschukzunge, drei
Büchsen Matrizenpulver und eine Büchse Talkum.
Schriftprobenschau.
Schriften, die wir im Text dieses Heftes ab-
drucken, sind zuerst die neuen Antiquaschriften der
Schriftgiesserei Ludwig d& Mayer zu erwähnen. In
breitem, dabei im Kegel niedrig gehaltenen, höchst
eleganten Schnitt ausgeführt, zeigen diese Schriften
bei aller Zierlichkeit in den Formen doch die dem
Auge so erwünschte und notwendige Deutlichkeit,
so dass man sie mit Recht zu den schönsten Antiqua-
garnituren der Neuzeit zählen kann. Der Schnitt ist
bis auf einige Zeichen in allen Teilen ein höchst
exakter und gediegener.
Eine zweite Schriftengarnitur derselben Firma
bildet die Monumental, eine moderne Gotisch in
gefälliger Form und ebenso gefälliger und gediegener
Ausführung, für die wir alle Anerkennung haben
müssen. Die Reichhaltigkeit dieser Monumental
in nicht weniger als 16 Graden, also von Nonpareille
bis zu Corps 108, machte es uns wegen Mangel an
ar den uns in Originalguss zugegangenen
Raum in dem vorliegenden Heft nicht möglich, alle
Grade derselben abzudrucken. Wir hoffen jedoch, die
grösseren derselben unseren Lesern noch in prak-
tischerer Form, angewendet zu dem Satz des Textes
einer Gedenktafel zeigen zu können. Bei Vor-
führung einer solchen Anwendung haben wir auch
Gelegenheit, die schönen, gefällig gezeichneten und
bei allen, bis auf die zwei kleineren Grade vorhan-
denen Initialen für Rotdruck verwenden zu können und
sprechen im Voraus die Erwartung aus, dass uns die
Firma Ludwig & Maver das erforderliche Material
für diesen Zweck zur Verfügung stellen wird.
Von Wilhelm Woellmers Schriftgiesserei erhiel-
ten wir eine Fette Renaissance und Verzierle Schwa-
bacher, beides gleich brauchbare und praktische
Schriften, die sicher Eingang und häufige Ver-
wendung in den Druckereien finden werden. Ins-
besondere ist die Fette Renaissance eine Schrift von
grosser Deutlichkeit, die sie auch zum Inseratensatz
sehr geeignet macht und sie durch ihre praktischen
Formen selbst bei grossen Auflagen vor frühzeitiger
Abnutzung schützen wird. Solche Schriften kann
man mit Recht zu dem eisernen Material einer
Druckerei rechnen, das sich in dankbarster Weise
für lange Jahre ausnutzen lässt und sich vorzüglich
bezahlt macht.
Eine Zierschrift in 6 Graden, Mikado genannt,
übersendet uns die Schriftgiesserei Flinsch. Die
Formen dieser Schrift lehnen sich in recht gelungener
Weise denen der japanesischen Schriftzeichen an
und da man gegenwürtig viel Meinung für das
japanesische Genre hat, so dürfte diese Zierschrift
gewiss viele Liebhaber finden.
Kleine hübsche Accidenzvignetten in Form von
Blumen und Früchten übergibt uns die Firma Paul
Leutemann in Leipzig. Wir drucken einen Teil dieser
Vignetten im Text des heutigen Heftes ab, die nied-
lichen Sachen der Aufmerksamkeit unserer Leser
empfehlend.
Eine Probe mit Vignetten aller Art, darunter
auch sehr gefällige Glückwunschvignetten und eine
grössere Anzahl rechts- und linksseitige Eckver-
zierungen legt Wilhelm Gronaus Schriftgiesserei dem
heutigen Heft bei. Auch diese renommierte Giesserei
ist sonach bemüht, hübsches, leicht verwendbares
Accidenzmaterial im Geschmack der Neuzeit zu
bieten und es dem Accidenzsetzer zu ermöglichen,
seinen Arbeiten eine geschmackvolle Ausstattung
zu geben.
Die Schriftgiesserei C. Kloberg vereinigt auf
der beigelegten Probe 4 Garnituren Schwabacher
Schriften, jede derselben in einer grösseren Anzahl
von Graden und in klarem, gefälligem, modernisiertem
gx
\
23 Satz und Druck unserer Probeblátter. 24
Schnitt. Wir finden eine gewóhnliche, eine halbfette,
eine fette und eine verzierte Schwabacher auf dem
Blatt abgedruckt, daneben auch gleich ganz einheitlich
aus diesen vier Schriften gesetzte Inseratbeispiele,
die eben durch diese Einheitlichkeit, durch die vor-
zügliche Deutlichkeit und durch den eleganten Schnitt
der Schrift einen sehr guten Eindruck machen.
Eine neue Einfassung, Sgraffitto-Einfassung be-
nannt, finden wir von der Firma Paul Leutemann in
Leipzig diesem Heft in Vorprobe beigegeben. Schon
diese Vorprobe wird unseren Lesern beweisen, dass
es sich um eine sehr reiche, práchtig gezeichnete
Einfassung im grossen Stil handelt, die sowohl für
kleinere, wie für ganz grosse Arbeiten bestens ge-
eignet ist. Wir behalten uns eingehende Besprechung
nach Erhalt der in Arbeit befindlichen Hauptprobe
vor, móchten aber noch an dieser Stelle darauf
hinweisen, dass auf der heutigen Probe die gróssten
und effektvollsten Ecken nieht mit abgedruckt sind.
Von der Schriftgiesserei Julius Klinkhardt
erhielten wir den II. Band ihrer Oktav-Probe. Der-
selbe umfasst zirka 400 Seiten gr. Oktav und ver-
einigt auf denselben alle die zahlreichen und schönen
Novitäten, welche die Firma in den letzten Jahren
geschaffen hat. Bei Durchsicht des Bandes wird man
der Giesserei das Zeugnis geben müssen, dass sie in
rastloser, unermüdlicher Thätigkeit eine Fülle des
Schönen, Gediegenen und Praktischen schuf und dafür
alle Anerkennung verdient. Ein herrlich komponierter
Haupttitel und zahlreiche Abteilungstitel, zu deren
Satz schöne Einfassungen, Ornamente, Schriften und
Linien in kunstvoller Weise verwendet wurden,
schmücken den Band. Wir beglückwünschen die
Firma Julius Klinkhardt zu dieser vortrefflichen Arbeit
und wünschen ihr auch ferner gute Erfolge.
Zum Schluss wollen wir noch bemerken, dass
die Messinglinienfabrik von Hermann Berthold uns
durch Lieferung der zur Einfassung der Schriftproben
benutzten doppelfeinen Nonpareillelinien in den Stand
setzte, diese Proben gleichmässig und einheitlich
auszustatten. Wir danken der genannten Firma
verbindlichst für die dem Archiv zugewendete schöne
und solide Gabe.
Satz und Druck unserer Probeblätter.
Der diesem Heft beigegebene Jahrestitel des nun
beginnenden 28. Bandes unseres Archiv ist, wie der
vorjáhrige nach einer Skizze des Herrn A. Watzulik
in Altenburg in unserer Offizin gesetzt und gedruckt
worden; seine Ausführung beweist wiederum die
Begabung des Genannten für derartige Entwürfe
und glauben wir wohl mit Recht sagen zu kónnen,
dass sich dieser Titel durch einfache aber hóchst
geschmackvolle Komposition auszeichnet und seinem
Urheber alle Ehre macht.
Zur Verwendung kamen hauptsüchlich neue
schöne Materialien der Firma J. G. Schelter &: Giesecke,
so die in Heft 12 des vorigen Jahrganges in voll-
ständiger Probe abgedruckte Gotische Ranken-Ein-
fassung, wie die neuen Gotischen Reihen- und Spitzen-
Einfassungen; ferner fanden die neuen Züge und
sonstiges Material (Initial, Verzierung unter der
Hauptzeile, Linien etc.) der genannten Firma Ver-
wendung. Die Strichlinien lieferte Zierow d: Meusch.
Gedruckt wurde der Titel in chamois, blauem
und braunem Ton, Bronzebraun, Schwarz und Gold.
Sämtliche Farben hierzu lieferten Aast d: Ehinger
in Stuttgart.
Unsere Neujahrsgratulation wurde von Satz und
geätzten Platten gedruckt, die uns ebenfalls die Firma
d G. Scheller Æ Giesecke in freundlichster Weise
überliess: die Zeilen in dem oberen Bande sind aus
neuen Zierschriften dieser Firma, der Text aus der
höchst gefälligen und klaren Zirkularschrift von
Ludwig d Mayer gesetzt.
Gedruckt wurde das Blatt in grtinlichem und
blauem Ton, in blauem Lack. Rot, Rotschwarz, Schwarz,
Gold und in grauem und gelbem Ton. Sämtliche
Farben hierzu lieferte uns Hermann Gauger in Ulm.
Blatt Dd. eine Adresskarte der Schriftgiesserei von
Gustav Reinhold in Berlin ist in ihrer gesamten Aus-
führung eine Arbeit der Piererschen Hofbuchdruckerei,
Stephan Geibel d: Co.. in Altenburg, und speziell
bezüglich des Satzes eine solche des Herrn A. Watzulik,
der hier die Reinholdsche Kartuschen- Einfassung in
höchst gefälliger Weise zur Geltung brachte und so
den besten Beweis für deren Verwendbarkeit gab.
Das ansprechende Kolorit verdankt diese Karte eben-
falls dem geläuterten Geschmack des Herrn Watzulik
und der Kunstfertigkeit ihres Druckers.
Wir sprechen der Firma Gustav Reinhold unsern
verbindlichsten Dank dafür aus, diese vortreffliche
Arbeit der Piererschen Hofbuchdruckerei für unser
Heft überlassen zu haben.
Blatt B enthält zwei Karten, zu deren haupt-
sächlichstem Schmuck Vignetten von Paul Leute-
mann in Leipzig, Briiderstrasse 21, verwendet wurden.
Diese Vignetten zeiehnen sich durch schóne und
saubere Zeichnung wie durch vortrefflichen Schnitt
aus, der alle die Feinheiten in wahrhaft künstlerischer
Vollendung wiedergibt. Die Textschrift zu Karte 1
lieferte uns Wilhelm Gronaus Schriftgiesserei und
die zu Karte 2 Genzsch «€t Heyse. Beide Schriften
25 Zeitschriften- und Biicherschau. — Mannigfaltiges. 26
gehören zu den gefälligsten Erzeugnissen der Neuzeit
und erfreuen sich mit Recht besonderer Vorliebe in
Buchdruckereien.
Gedruckt wurde das Blatt mit einem Gränschwarz
von Hermann Gauger in Ulm.
Zeitschriften- und Bücherschau.
— Eine interessante Veróffentlichung, eine Gabe des
berühmten Georg Ebers, hat soeben die Pressen der Firma
Breitkopf & Härtel in Leipzig verlassen. Es sind die
Hieroglyphischen Schriftzeichen der Ägypter, ein höchst
wertvoller Beitrag zur Schriftenkunde, dem die ausführende
Firma auch ein gediegenes, stilvolles Gewand bezüglich
der gesamten Ausstattung, wie bezüglich der der einzelnen
Teile desselben gegeben hat. Wenn der erste Teil des
Werkes von besonderem Wert für den Gelehrten ist, so
wird der Fachmann grosses Interesse dem angefügten
»Verzeichnis der Hieroglvphentypen im Besitz der Buch-
druckerei Breitkopf & Härtel zu Leipzige schenken und
dieses ihm einen Begriff davon geben, welche Schätze die
altberühmte Offizin birgt.
— Meisterwerke der Holzschneidekunst aus dem Gebiete
der Architektur, Skulptur und Malerei. 133/14#. Lieferung zu
je 1 Mark. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Die Meister-
werke der Holzschneidekunst haben mit der 144. Lieferung
ihren zwólften Band vollendet, und ist derselbe in seiner
glanzvollen Austattung und mit seinem gediegenen Inhalt
ein ebenbürtiger Genosse der früher erschienenen Bünde.
Einer besonderen Würdigung der in dem Bande enthaltenen
82 mustergültig ausgeführten Blätter bedarf es hier wohl
nicht. Was der Titel verspricht, das bestätigt der Inhalt:
»Meisterwerke der Holzschneidekunst«. Der Inhalt ist wie
in den früheren Bänden möglichst ein vielseitiger und
gegenständlich durch Nachbildung der vorzüglichsten Werke
der Baukunst, Bildhauerkunst und Malerei bestimmt. Die
Künstler, welche ihre Werke so trefflich vervielfältigt sehen,
müssen der Verlagsanstalt dafür zu Dank verpflichtet sein,
und der deutschen Holzschneidekunst erwächst eine will-
kommene Förderung damit, dass ihr Gelegenheit zu so
ausgedehnter Tháütigkeit geboten wird. — Der Preis für das
einzelne Heft stellt sich auf 1 Mark. Die Verlagshandlung
hat auch für den soeben vollendeten Band eine Einband-
decke anfertigen lassen, welche reichen Gold- und Schwarz-
druck auf Deckel und Rücken zeigt und 4 Mark kostet. Es
beginnt der dreizehnte Band der »Meisterwerke«, welchem
in nicht geringerem Mass wie den früheren das Interesse
der kunstliebenden Welt, wie insbesondere der Buchdrucker
als Kenner und Würdiger gediegenen Illustrationsdruckes
sicher ist.
— Ausführliches Handbuch der Photographie von Dr. Josef
Maria Eder, Direktor der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt
für Photographie und Reproduktionsverfahren in Wien.
Zirka 40 Lieferungen à 1 Mark mit über 1000 Holzschnitten
und 5 Tafeln. Halle, Wilhelm Knapp. Dieses gediegene
Werk des rühmlichst bekannten Verfassers stellt das
Gesamtgebiet der wissenschaftlichen und praktischen Photo-
graphie in unerreichter Weise ebenso eingehend als über-
sichtlich dar und ist unentbehrlich als Ratgeber für den
praktischen Photographen und Photochemiker, sowie für
den Konstrukteur von photographischen Apparaten und
für jene Forscher, welche selbstständig den Weg des
Experimentierens betreten wollen. Das Buch, dessen vorige
Auflagen nach wenigen Jahren vergriffen waren, liegt nun
in einer neuen Auflage vor uns und ist völlig umgearbeitet
und vermehrt worden, so dass man mit Recht sagen kann,
der auf diesem Gebiet reiche Verlag der Firma Wilhelm
Knapp bietet hier wieder ein Werk von hervorragendem
Wert und grossem Interesse.
Mannigfaltiges.
— Jubiläum. 25jähriges. Am 1. Oktober feierte Herr
Buchdruckereibesitzer Friedrich Jasper in Wien das fiinf-
undzwanzigjáhrige Bestehen seines Geschäftes, hochgeehrt
an diesem Tage von seinem Personal und seinen zahl-
reichen Geschiftsfreunden. Herr Jasper ist nicht nur einer
der hervorragendsten Buchdrucker der Gegenwart, er gehört
auch zu den Fachgenossen, welchen das Gedeihen unserer
Kunst in jeder Hinsicht wahrhaft am Herzen liegt und für
das er unermüdlich thätig ist. Der verehrte Herr Jubilar
möge uns gestatten, dass wir ihm, bisher ohne Kenntnis von
diesem festlichen Ereignis, noch nachträglich unsere besten
Glückwünsche übermitteln, seinem Geschäft weiteres Blühen
und Gedeihen und seiner Thätigkeit im Dienste unserer
Kunst reichen Segen wünschend.
— Einen neuen Preiskurant in gefälliger Ausstattung
versandte die Farbenfabrik von Gebr. Jänecke d Fr. Schnee-
mann in Hannover. Die Erzeugnisse dieser Firma sind
bezüglich ihrer Güte so bekannt, dass wir zu deren Em-
pfehlung nichts weiter zu sagen brauchen. Die Fabrik
versendet diesen Preiskurant auf Verlangen gern an alle
diejenigen unserer Leser, welche noch nicht in den Besitz
desselben gelangt sind.
— Die Farbenfabrik von Bett d Philippi in Hamburg-
Stassfurt legt dem heutigen Heft eine Probe ihres Briisseler
Blau und Hamburger Rot bei. Diese brillanten Farben
sind nach den Angaben der Fabrik lichtecht, leicht aus-
giebig und lackierfähig, dürften sich also ganz besonders
für Farbendruck eignen. Die Herren Beit & Philippi
bringen auf dem Probenblatt zugleich ein neues Fabrikat,
ihren Glanzfirnis zur Verwendung, dessen vielfache Vorzüge
auf dem Musterblatt ersichtlich sind. Die eine Hälfte der
darauf abgedruckten Plakatbuchstaben ist nämlich mit
diesem Glanzfirnis überdruckt und gibt den Farben einen
wirkungsvollen, lackartigen Glanz. Dieser Firnis druckt
ganz gleichmässig (ohne Blasen) bricht nicht und behält
dauernd seine Frische. Da seine Anwendung sonach eine
sehr einfache ist, so dürfte er bald allgemeine Verwendung
finden.
— Von der Messing- und Hartguss - Schriftgiesserei
Edm. Koch & Co., vorm. Alb. Falckenberg & Co. in Magde-
burg erhielten wir das reichhaltige Musterbuch einer
hervorragenden Neuheit ihrer Anstalt, die in der That
alle Beachtung verdient. Es sind dies Plakatschriften in
Grab- und Hohlschnitt zur Herstellung von Reklamekarten,
Reklameschildern und Schaufensterplakaten in höchst gedie-
gener Ausführung und von prächtiger Wirkung. Die meist
auf dickem schwarzem Kartonpapier hergestellten Schilder
zeigen die in Blattgold gedruckte Schrift hochglänzend und
eckig vertieft geprägt in ansprechender und auffälliger Weise
27 Mannigfaltiges. 28
und erfüllen ihren Zweck, die Aufmerksamkeit des Publikums
zu erregen, bestens. Wir machen unsere Leser auf diese
Novität genannter Firma hiermit besonders aufmerksam.
— Das Litterarische Institut Dr. M. Huttler (Konrad
Fischer) in München übersendet uns einen in ihrem Verlage
erschienenen »Gotischen Kalender« und einen »Almanach
national de Jeanne d'Arc«, beide für 1891 bestimmt und
in altem Stil gedruckt. Beigefügt ist ein farbiges Plakat
für den Volksgarten in Nymphenburg-München, dessen
schóne Zeichnung und reiches Kolorit die Bewunderung
jedes Beschauers erregen wird. Alle diese Arbeiten lassen
die Sorgfalt erkennen, welche die genannte renommierte
Offizin ihren Druckerzeugnissen angedeihen lässt.
— Internationale Buch- und Papiergewerbe-Ausstellung.
Die bereits vor einigen Monaten angekündigte »Internationale
Ausstellung der Buch- und Papiergewerbe und verwandten
Zweige« in der kóniglichen Agricultural Hall zu London
ist nunmehr auf den Zeitraum vom 16. bis 31. März 1891
festgesetzt worden. Für Deutschland und Oesterreich-
Ungarn ist eine besondere Meldestelle bei G. Hedeler in
Leipzig, Poststrasse 3 errichtet, von welcher Zirkulare und
Anmeldungsformulare mit deutschem Text erhältlich sind.
— $ Messinglinien werden in der Regel dann Grünspan
ansetzen, wenn deren Aufbewahrung an einem wenn auch
nur wenig feuchten Orte geschieht, oder wenn sie beim
Ablegen nicht von der anhaftenden Nässe befreit worden
sind. Um den Grünspan zu beseitigen, legt man die Linien
eine oder zwei Stunden in ein zur Hälfte aus Wasser und
zum anderen Teile aus Chlor bestehendes Bad. Hierauf
werden sie mit reinem Wasser abgespült, gut abgetrocknet
und an einen warmen Ort zum Trocknen gebracht. Sollten
sich dennoch Spuren von Unsauberkeit zeigen, so ist
dieselbe Prozedur zu wiederholen. Keinesfalls darf aber
das Bad eine zu starke Dosis Chlor enthalten, da in diesem
Falle die Bildfläche der Linien lädiert würde.
— $ Das übermässige Zusammenhaften des Satzes be-
seitigt man dadurch, dass man die betreffenden Formen
mit Glycerin einpinselt. Nach mehrstiindigem Aufweichen
der Farbe erfolgt ein Waschen der Form mit lauwarmem
Wasser und sodann ein Abspiilen mit klarem Wasser.
— $ Um kleine, leicht zu erwärmende Eisenteile von
Rost zu befreien, gibt die Pap.-Ztg. folgendes Mittel an:
Man nehme ein Stück Bienenwachs, binde es in einen nicht
zu dichten Lappen und verreibe es auf dem warmen Eisen,
welches infolgedessen einen feinen Wachsüberzug erhält.
Mit einem zweiten Lappen, den man in pulverisiertes Koch-
salz getaucht, reibe man das Wachs und Eisen ab, und
die Wirkung wird eine augenfällige sein.
— $ Ein französisches Fachblatt erzählt seinen Lesern
von folgendem buchhändlerischen Kuriosum: Vor kurzem
erschien im Verlage einer bekannten Firma ein Werk, das
vermöge seiner sonderbaren Gestaltung in nicht geringem
Masse die Aufmerksamkeit der Autoren und Bücherlieb-
haber auf sich lenkte. Es ist dies ein Band Novellen in
Miniaturformat mit dem Haupttitel »double face«. Beim
Erfassen des Buches gewahrt man zunüchst auf der Vorder-
seite den Titel des Buches und beim Blättern den rotbraun
gedruckten Text, was ja an und für sich nichts Absonderliches
wäre, wenn nicht plötzlich bei Seite 109 ein auf dem Kopfe
stehendes, blau gedrucktes Inhaltsverzeichnis mit vielen
ebenfalls blau gedruckten und verkehrt stehenden Text-
seiten folgte. Auf den ersten Blick wird man hier ein
Versehen des Buchbinders vermuten, dem ist aber nicht
so, der Verleger hat ganz einfach etwas Neues bieten
wollen, und wer möchte wohl behaupten, dass diese Idee
nicht neu wäre. Fängt man von vorne an zu lesen, hat
man ein Werk für sich in rotbraunem Druck, dreht man
dasselbe herum, wieder ein solches in blauem Druck, beide
Werke aber mit gänzlich verschiedenem Inhalte, und was
die Hauptsache ist, beide von vorne anfangend. Obgleich
wir eine häufige Nachahmung dieser Methode bezweifeln,
wird man doch zugeben, dass sie ein origineller Beweis
der buchhändlerischen Findigkeit ist.
Briefkasten.
Herrn A. K. in Stuttgart. Es freut uns, dass Sie «ich wieder unserer
erinnern und uns mit einigen Ihrer gediegenen Arbeiten beschenken.
Nehmen Sie verbindlichsten Dank dafür; wir werden nicht verfehlen
von der uns erteilten Erlaubnis Gebrauch zu machen. — Herrn P. in
Ludwigsburg. Nehmen Sie ebenfalls unsern Dank für die übersandten
Arbeiten, die uns durch ihre vortreffliche Satz- wie gediegene Druck-
ausführung sehr erfreuten. Die für den Kalender verwendeten Ton-
farben hätten wir etwas kräftiger und wärmer gewünscht, die Arbeit
würde dadurch sehr gewonnen haben. Das Briefköpfchen aus der
Sanssouci-Einfassung ist ganz besonders hübsch. — Druckerei J. O. in
Groningen. Ihre beiden Arbeiten zeigen das beste Bestreben, Gediegenes
zu leisten, — Herrn A. B. in Neuhaldensleben. Die Druckausführung
Ihrer Umschläge für kartonierte Werke ist, wenn auch nicht neu,
doch immerhin eine ganz originelle und gefällige. Insbesondere gefällt
uns der Umschlag für »Ernst und Humor« durch die dafür verwendete
genarbte Platte. Sie würden uns zu Dank verpflichten, wenn Sie
uns mitteilten, welcher Art diese Platte war. Verwandten Sie auch
dazu eine Mäsersche Tonplatte, oder machten Sie für diesen Zweck einen
Abguss von Chagrinpapier oder -Leinwand. oder druckten Sie direkt
von diesen Materialien? Das »Waldmärchen« zeigt übrigens einen sehr
gefälligen Satz und saubern Druck. — Herrn R. W. in Offenbach. Wir
empfingen Ihre ansehnliche und gefällige Probensendung und danken
Ihnen bestens dafür. Es freut uns, durch dieselbe gleich die zahlreichen
Neuheiten Ihrer Giesserei kennen zu lernen. — Herrn A. K. in Berlin.
Entwürfe gediegener Accidenzarbeiten nehmen wir gern an und
honorieren sie auch entsprechend. Senden Sie das Beste was Sie
haben. Nicht Entsprechendes folgt zurück.
Inhalt des ı. Heftes.
Lebensbilder berühmter alter Buchdrucker. — Unsere Lehrlinge. —
Kempes kleiner Stereotypieapparat. — Schriftprobenschau. — Satz und
Druck unserer Probeblätter. — Zeitschriften- und Bücherschau. —
Mannigfaltiges. — Annoncen. — Aceidenzmuster im Text: 2 Neujahrs-
karten. — 1 Titel. — Beilagen: 1 Blatt Titel. 4 1 Blatt Neujahrs-
gratulationi’— 1 Blatt Adresskarte./— 1 Blatt Karten.) 1 Beilage
von Wilhelm Gronaus Schriftgiessereif — 1 Beilage von C. Kloberge
— 1 Beilage von Paul Leutemann. [—— 1 Beilage von F. M. Weilers
Liberty Machine Works,/— 1 Beilage von Beit & Philippi. /
Das Heft enthält im Ganzen 9 Beilagen. Für das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nicht
garantiert werden.
Bezugsbedingungen für das Archiv,
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. BE» Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2, Heftes ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden. -
Bezugsquelle: Jede Buchhandlung; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband direkt M. 13,50 nach ausserdeutschen Lündern
M. 1440. Nach komplettem Erscheinen Preís pro Band M. 15,— exkl. Porto.
Annoncen: Preis pro Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf Bei hüufiger
Wiederholung Rabatt. Kostenanschläge sofort. Beträge vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebühr, Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50—2,50
Beilagen: Quartblatt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M, 25 ete,
Novitaten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterblättern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschädigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben, Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mit uns vereinbaren.
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farben,
Bronzen, Papiere etc,, wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen.
Textschrift von Benj. Krebs Nachf., Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert, Stuttgart. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter
& Giesecke, Leipzig. Doppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruckt mit Farbe von Frey & Sening, Leipzig, auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh.
209 Annoncen. 30
» 8. Annoncen. Q=.
C. A. cis Cóln a. Rh.
Fabriken
von
schwarzen und bunten Bueh- und Steindruckfarben,
Russ, Firnis, Etikettenlack, Seifenlauge, Walzenmasse
die Excellent” C. A. Lindgens.
Dor siglides
Metall
ATL M
Leipzig-
Grenzitr. 4-5, JAettóttifs
Tv po
Schriftgießerei, Stereotvpie
Galvanoplaftit, Xylograpbie
Sintoarapbie, Utenfilien- Sabrif
IA
NOOO
— —
PEE
Neueinrichtungen n unb Umguſſe
von Druckereien von meinem großen
fep, Pcr 8 Berthold.
POOLE PLE LOLOL OLE ELLE LEE DDE DELLE DLE ELD Sa
DER en a ec Pe
EA
* Qé * v A * *
EPA a
Nate ste als. als. als ls als, als ais sis als
AE Tiliiiitilititititiiiiiitith
Die Messinglinien-Fabrik von
Gebr. Brandt in Quedlinburg
empfiehlt als Spezialität
* " x À * E.
C Te ee. /~ x SW e *
* d
$ , " » Ze * "e è
> a, >
e "e » e
Z0 fA, un euer b Re. uU a TL ^.
Messinelinien-Fabrilz
Messinglinien in allen Mustern, neue
S abr ab ad als als ae woe ate at
Ao 1
Inserateinfassungen in Messing, neue M E
Schlusslinien in Messing etc. etc. unter Fach-Tischlerei. ARANDA Mech. Werkstátte. oe
‘=| Garantie fiir bestes Metall sowie ge- = e
I| naueste Arbeit. Messingspatien und ` e
i= Durchschuss sehr vorteilhaft und nieht Goldene Medaille Brüssel 1888. —
|] teurer als Blei. Ermässigter Preiskurant —
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse > »
gratis und frei. e i —_ Ee:
: — — EIA ER — SE ER
IO O a x QEON WOW RO M nenn
ARA AGR ARA A NA. UA A A UR oes as — $ qr 0 — e p. Oe BOE x E es
Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
Wunder: Preisberechnung von Druckarbeiten
Zwreite Auflage.
XXX
OOXOO OO
— — Ml
a LEIPZIG >. e
Bestes Hartmessing, Y
exacte Arbeit und
billigste Preise!
Diese zweite Auflage der hóchst verdienstvollen Arbeit des
Herrn Wunder ist ganz bedeutend vermehrt und genauest
revidiert, sie sucht deshalb an Vollstándigkeit ihresgleichen in
der Fachlitteratur aller Linder. Von besonderem Interesse sind
die Angaben von bewährten Preisansützen für Werke und
Accidenzarbeiten jeder Art, so dass man, wenn man nach
ihnen rechnet, nicht lange zu kalkulieren braucht und wirklich
etwas verdient. Preis M. 3.50.
— 2
surco. a e
ENE
— —— — —
a *
: SS bd A BER *
zÄ Ce) pes — ‘Be
1% | P Sr
Zë Gë (GHG
4 NS vip
12] Ferd. 5. Ehrinharöt | RE
381 b wl E
x Ps
21% E
+9 $ Berlin SW., gt
= $ Jerulalemer=Stralle 65, Edhe Der Linden=Stralle. | |
= Beites D Bausfyítem ax pe
= = | Hartmetall. chriktgietzerei Dibot. 8 | *
2 &
i Pad ; At
1 Brig. = Brotſchritten. Zier- und Schreiblchrikten. P
=] Pal Einfallungen. Bucddrucereisöltenlilien. le
= x Einrichtungen u. Umgüffe in fürz."Zeit zu den Fulant. Bedingungen. m
JEJ = : 7 a. Mf A IN E at ö—— — — — — — — — —-—-- — — | ` e
AumDURG on PASS p E = Zu 2 A P ay a a a aaa aS PPS i HA
ls
— S
UEIIIIIIIIIITIIIIIIIIAY — —— rrr:
31 Annoncen. 32
Maschinenmeister möchte sich hauptsächlich im Farben- u. Illustrationsdruck weiter aus-
bilden und sucht sofort oder später Stellung als Volontär. Zeugnisse
über bisherige Thätigkeit stehen zur Verfügung. Offerten erbittet Heinrich Harjes, Maschinenmeister. Hamburg, Theilfeld 17, II.
Setzer! — Drucker!
Die zahlreichen und anerkannt wertvollen Werke meines typographischen Verlages eignen
sich ganz besonders zu
Weifinadits-Gesdienken.
Ich empfehle dieselben der ganz besonderen Beachtung der Herren Buchdruckereibesitzer für
thre strebsamen Lehrlinge, Volontäre und Gehilfen, sowohl Setzer wie Drucker und versende auf
Wunsch Kataloge sofort gratis und franko. Der Katalog sei hiermit auch allen Angehörigen der
graphischen Künste empfohlen.
Leipzig. Alexander Waldow.
| u Walzenmasse Victoria und Victoria Bianca.
AO
| aie
H A H -
Mi e ew — |
* m » , KA
i E
E
d
le Zu
Leipzig- Schónefeld
>
— 9 Filialen: Berlin, London, New-York, Moskau. ©; är"
35 Annoncen. 36
= Erklärung.
Mit Bezug auf die vielfachen Anpreisungen von Tiegeldruckpressen unter den Namen
System Liberty, verbessertes System der Original Liberty, verbess. amerik. Offizial Original-
Liberty etc. etc., erklären wir hiermit, dass alle solche Maschinen mit der F. M. Weilers
Liberty-Maschine nichts gemein haben. Es sind das zum Teil nur Nachahmungen unserer
Original-Maschinen, zum Teil Machinen, welche in nichts an die Konstruktion der unserigen
erinnern.
Alle unsere Original-Maschinen tragen auf der Hauptwelle unsere Firma eingestempelt
und ausserdem auf dem Schwungrad oder auf dem Hauptgestell unsere Firma eingegossen.
New-York F. M. WEILERS Berlin W
54 Frankfort Street. LIBERTY MACHINE WORKS Kronenstrasse 8.
Gegründet 1859 — Erfinder der Liberty-Presse. —}- Gegriindet 1859.
_— A _ _ — kA by. ef Dy rd - «nh 2 n "NT Ton M (Vd NT e
| 2 Mi MES ^M RS l \ ls f EN (PAN Mis es H X IES CAN és yx
Stahlfróschch De A Da Da sr Dd eS eS ee elec,
a roschchen zh
mit oder ohne Lippe offeriert
Alexander Waldow, Leipzig.
Berlin W.
6 Lútzowstrasse 6
Wer neue Werk- oder Zeitungs-Schriften
anschaffen will, versäume nicht, sich franco
empfiehlt angelegentlichst seine reiche und gediegene Auswahl von
2,4 Schriftgiesserei-Erzeugnissen aller Art. Durch die Aufstellung von
Proben der : : ; ;
— *4)| Ib neuen franz. Complett-Giessmaschinen, sowie durch den Besitz von
: y 34 Handgiess- und allen erforderlichen Húlfsmaschinen bin ich im
— ET Stande, weitgehendsten Ansprüchen schnell und gut zu genügen, neue
5&| Einrichtungen und Umgüsse in kürzester Zeit zur vollsten Zufriedenheit
© der Herren Auftraggeber auszuführen.
von
Benjamin Krebs Nachfo Joer 3) gw: Proben und Preiscourante stehen gern zu Diensten. eg
in Frankfurt a. M. | ©
kommen zu lassen.
Walchbürlten
liefert billigft
Alerander ¿Haldow, Teip3ig.
|
2 Messing- Linien- Fabrik Ç >
BERLIN —~©)f
A Numrich i b.
- LEIPZIG. +-—
— -———— —
Schriftgiesserei.
[39 sw., Friedrich-Str. 226. |
—
—> NOVITATEN: S—
aF- Rococo-Einfassung, “Fag
Schreibschriften, Zierschriften.
Messinglinienfabrik.
Galvanoplastik, Stereotypie.
————4.799-^.———
|
Grosses Lager in |
Brod- und Titelschriften, |
Bestes Hartmetall.
G)
Y Druckerei - Einrichtungen
io auf Normalsystem stets am Lager.
4 Ov G6 1
5755959595955557953
Neuheit:
Inserat-Einfassung.
——— PE
37 Annoncen. 38
aldows Wörterbuch der graph. Kiintte
und der verwandten Zweige, mit 2798 Artifeln und pay” 581 Jlluftrationen, ug wird hiermit als wertvolles
Bbandbud) empfohlen. Preis brofdj. 25 ME. 50 Pf., eleg. geb. in Halbfranzband 26 MTF. SO Pf. Auch in Serien und Heften in
beliebigen Zeiträumen durdy alle Buchhandlungen und vom Verleger. Probeheft gratis. Alerander Waldow, Leipzig.
torst Y Bohn Tacht.
Johannisberg im Rheingau
Schnellpressen fúr Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausführung.
— —
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
TA SC
a
a T au^
mA
f
A a”
e d
CR:
^ d ^
?
* LAGER UND V ERTRETU NG
yO) in 1 Berlin: C. L. STEINDECKER | in Wien: J. NAGLMEYR
Markgrafenstrasse $ IV Karlsgasse 18
„ Leipzig: A. HOGENFORST „ Stuttgart: HEINR. GÜNTNER
Eisenbahnstrasse 3 Silberburgstrasse 146 |
„ München: ED, MÖRIKE , Hamburg: LENNINGS 4 HUSING
Frauenplatz $ Gr. Bleichen 37
in Barmen: WILH. SEIL ER, Kampstrasse 34
in Frankfurt a. M. CARL SATTLER, Leerbachstrasse 2224,
"OS Dn Sri usgoadusq.re,T pun uojSI[SIO.-qT
ö
x
3
$
Y
S
3
i
3
&
q
v
Q
o
A
a,
5
2
d
Ry
"d
5
3
=
©
S
"
Uu
£
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
39 Annoncen. 40
Alexander Waldow Sudwia & Mayer
Lcipzig.
Tieweldruckmaschine „Amateur“ nit | Gravieranftalt — Schriftgießerei — Galvanoplaftik
Handbetrieb,
onen Brankfurt a. DE. wien
g <
9 d empfehlen ihre neugefchnittene und mit vielem Beifall aufgenommene
E :
: ; Monumenta
O O
n 5 be
9 S
5 = in 16 Graden mit Initialen.
Uu £e
2 E. Auch iff eine neue elegante Antiqua (im Haufe gefchnitten) erfbienen.
> = Probeblätter verfenden auf Wunfh gratis und franco.
Grössen und Preise:
O elas ö—
e ARs die | Beste konzentrierte Seifenlauge
ee qe e ] in einzelnen Dosen und in Kisten zu 10 Dosen verkauft
Lieferung erfolgt sofort. | Alerander Waldow, Leipzig.
AAA AAA RARA RAR RRA RARA RAR
e
arben für ^
—— — — —
me —
A e | 4 A J
sak Sly 5 Es sal
> ze > a> 4 E 3
— c BÀ }|
os — —— | Lë pe
alt“
Ine
J
rales sdb. sala 4
KA KE A J
[ss
f
OA
ae
Y
NM
-N 4 ` d
(NL Y
RB uchdruckerkunst.
e
2
T
jahr 1391.
CM
für
D
|
verehrl. Abonnenten,
M
A. litarbeitern, den löblichen
Leipzig, St
eIpz1g, cte
wise We.
|
Die A, edaktıon des Qd
nd
AI ô ô IA AAN A A UA a — rre
y — — vn. H — m p ,
*
sonstigen einer ganz ergebenst
leu
darzubrin gen
AE
j
dia
3;
- RA — —
ho
j ,
e » ` IA INTA
ES DE ö— —— — NS (AIDA AA O — mono A — —— A
j EE dh og e " m Ge e Se ZZ
| T
y | |
L EL E a
di
|
y
`
A
Y
\ |
So y
*
c
>
^
as
A. Archiv fiir Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt auf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
‘BizdiayT ‘mopleay iapuexaly uoa Beag ‘Pueg e “ISUNAAIADNIPYING ANJ Alydıy “pg
‘S$ “1 Sanquayy “op Y jaqies, uvydaig rassyONApyoONqjoy, UIYIS 19491 J 129p niq pun zyespeursug
AETA Ñ GË ——
—
000000000000000000000000000001 ..
—
"thes f —
©) (eileen
6060606000 | | 00060000000000000000000000
HERRN] d - t NY = AN e ` ©
J y A '
913 013 9 — T 7 d UE UT E © aas 9
N3NISN3LN MESE NI E. E ae N3..0NDISQW
3SSNQHISHIYNA CH e wx t GEET SEN 3WWYHOONOIN
N31L3NDIA ET. 2 ` EAT. ^. N314IHHOS
N3dALHOVHOS m re? RA ame -Y31Z ANN -IALL
3ONYH 'S3NIVId I bw E em em | NITVILINI
N3.141HHOS.1 V9 Vd K | | Ir i '013 HOSIVHS3H
N31SI31H3IZ AY AX HOSIYAS 'HOSISSNY
N3INI1H3IZ 'N3AD3 ^ M N3.1431HHOS
N3ONNSSVANI3 er - -HI38HOS ONN
N3INI1-DNISS3W IH e) -AISUND “WNDILNY
ann -1378 ^ -Hnl»x»vu3 ©
"913 31dALOLOHd '"O188V4N3INI1
I3H31HOSILHOV3 'LIVISWH3A 'NVHO3W
I3H3GI3NHOS'13dW31S 'i3H3SS3l9.13l HHOS
MILLSVIdONVATVO '3ldA.LO3H31S
wird hiermit zu der am 27. Oktober d. cJ. stattfindenden
BF TEE
Jreibjagd auf dem Revier - &freilholz Sowie zu
dem darauf folgenden Diner im Hotel Our Giche’
ergebens! eingeladen.
©
5 J
— — — — — —
| 06 A
| Herr A ommerzienrat © ZAngermann "RN
|
|
|
|
önneburger ‘Gjagdhlub
|
|
| N ni DS oe Li: $ 4 SCH K — Öusammenkunft morgens 7 Uhr
| y | * po * am „Öberen Shor’. |
X e NM Wr... : —— Wu a |
I = > — — — — — — ne de Nin jd in , = = —
c Zl atre fur Jage lensulten
€
IR ai von |
| E |
|
J
E
—
D M
TA us
— —* velm OA orm
— — A RS
—
O |
R
R ) . . r > e |
Letersfrape 3 —xCADAAG 3 Letersfhrape.
eryflrapse 3 « Ge rap:
‚Gewehre, OM fen und AREA Jeder Hr Sagdansiige, Angela und alle
sonsligen Aschereiutensilien in bofler Ausführung.
B. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt auf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
-
=|
$
AA
*A*A*ATATATA
A
AE ASES
At
EA
NNN NENEN
LAN
PEA,
AAA
AA
A» A
AANA
a
AAN!
ABBADA
e
ARA
—
+
CH
JAJAJA)
ARABA
NANANAS
SA
—
W
| 2».
NANAANA NARA AN ARAANANANAARAA
mr
eo
d
SI
|
KC
— SAAR AER AR,
AE
Q
300000 AA
— NA
IS
Vorläufige Probe
—
Sgraffitto-Einfassung
TRITT mrTrp EEN
—V NAO
CCC TT
Paul Leutemann
e
(Gesetzlich geschiitzt.)
(LUAU ARUN HUH
Vorliegende Einfassung,
entworfen im Stile italieni-
scher Renaissance, besteht
in ihrer Gesammtheit aus
9 Reihen-Einfassungen und
21 Eck- und Ansatzstücken,
letztere, um ihre Haltbarkeit
zu erhóhen, in galvanischen
Niederschlägen.
Alles Weitere wolle man aus dem
in einigen Wochen zum Versandt
fertigen grossen Anwendungsblatte
mit vollständigem Verzeichniss der
Figuren und Angabe der Preise
ersehen, welches ich seiner Zeit
zu verlangen bitte.
Im HI Im OOOO IDA WII NN Im d
-
—
p Aal
— o INIA Qo =
- Lr a is
EA
SEN - Y
XS s
Le
E] a N
gutt UH
MIT
IDN DT .
NT
1
H
a ` TORT
2 Brüderstrasse LEIPZIG Brüderstrasse 21
9033332222222992229922922332322244
Gedruckt mit Blauschware ^ von Kast * neat d in See
———— — —
ATAN,
Baba. seme sme sme ave aie. A y
METZGER & WITTIG, LEIPZIG,
AAA EE AA ¡'AÑARA ¿AA A A AA AAA — Ve
2990000
—
TN
CU ÁO V
QVIVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVOVAVAVAVAVA
—
>
is
VW NV
REIS
LIC 77 vJ7 7 V7 V v
evVeveveveveveve
a,
E
AAAAAAAAAAAAAAAAA
JV VJ VJ VJ VJ VJ
SIENTE
CAAA AAA L
SVOVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVAVA VAN VA VAVAVA ANANAS VAVAVA VA
AAAAAAAADD
ATATATATATA $ VA AA AAA ANA AA Ve ¿ANA AYA
e — — — —
ve
SATASATASATASATASATASASATATASASASATASASASATASATASASASASASATASASASASASASASASASASASASASASAS,
E UU A N MNHM? RN A ES ME z M AE S d E
|
|
|
*ASATASAS
olg:
a
AAA
2
AL
INS
DD
EI
TENETE
AVAVA VVV VNV V
—
FAT
E
E
AT ASATATATATATASATATATATASASAS
PASACASASATASASACAS y TIN
OVEeVeVeVeVeveveveveveveveveveveveveve
<
<j
y
< — — — — — — "
= 7 DE d > , — ^ e >
ail 2 A (kan KÉ / > NY TE I (3 - M
`> uu 7 ^u R NY V p^ pe. c EK 4 D >
« ND KH SHEI NU ET a n »
= > ZZ 2 — <
= Nd Z "Le >
i AT >
4l |»
S PES US
| A
x "————— J—— — US
zi AO AAA TUUM >
x e i >
zd >
e VASATATATATATATATATATATATATATATA! ns
| IA MS EAS IDAS d : e
<A HIRO IDA AMADO A NG s =
- Avv FULL oF SS 4
> | l 0 0 d A EE |
a HINDI SIA IDEA 00M >
x oo Mi UUU :
= A LAT a >
< E s >
= | —
í E E -» s :
= Dun STREET Ha TTT Sp 218 en - Eolg e e
e ** * I e ees ove .... e ps, va >
3 j
>| Krebs -Suppe z
x -
f .
: Huhn mit Spargel =
E
Rehbraten
Salm mit hollánd. Sauce
Gefúllter Truthahn
Pudding mit Mandeln
Dessert
— —— — — —
arpa A SS
3
e
TATATATAT AT ANA ASATASASATASASATATASASASASASATASATATASASATASASASATASASATAS
t: A AI AAA E AAA AROSA EA DC AE EE Ea
AANAADAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA,
Gedruckt mit Blauschwarz von Kast & EHINGER in Stuttgart. METZGER & WITTIG, LEIPZIG.
Original- Erzeugnisse.
ge
4
amp [oer REE
| 2 l HE Y 44 1/10. d ar
FH > J I
Ke TK ne ne Š PCM
Kisa Felers
EAN a
2 AT E
d Pr Tue, = Y 3777. y d Uu C N
m — — Y “Y Z N A 7
y : ^ e — e O Ar en i f
— uM of AAA VE E
€ e
A
No. 3784 M. 4.50.
No. 3173, M. 2.—. No. 3774, M. 2.—.
Cd
C."
4 > pi.
Dr
|
—— ewes ee EES o AAA — d — oM — — > --
li ^o —— — aM me or — 8 ff mW MM IA Se bd dP MA WÉI 8 v
wabacher
E. £
Schriftat
WE e: ufftee bs
an
i" Stufen us —
vee dah.
) Nr. 978. Min. 6 kg.
i allen Stufen Ses
erkehrende Erſchei⸗
67890
Min. 6 kg.
auf allen Stufen
y wiedertebrende
(67890
Min. 7 kg. |
broch £ebrbejt
Min. 7 kg.
“is Eröffnung,
Min. 8 kg.
Gejcharts
211. SelDeidesheim
Min. 9kg. |
porzeltantabril ftt Thorn
nahe der ner Min. 12 kg.
Kurprinzftr. 27 Lei
Befondere 2 n b ur
geil Min. 12 kg.
BUE Grojart
Wichtig Seien
Aioraen SS Min, 16 ke.
|
|
|
|
i
|
|
i
|
nee. |
Verzierte Sehwabacher
mit Ziffern.
Tertia Nr. 1018.
Bandelsbant
Geleaenbeitsdichtung
Min
. B kg.
Berlin 254 Ceipzia
d
Text Nr. 1019.
Schriftgießerei
Min. 9 kg.
Taſchen⸗Reiſebuch
1256€890
Doppelm. Nr. 1020. Min. 12 kg.
Quedlinburg
Ermſtedt
3 Cicero Nr. 1021. Min. 12 kg.
9 Geranium
Bernan
4 Cicero Nr. 1022. Min. 15 kg.
A
.
ví [1p 91. Stassfurt.
Hamburg.
=
Die obere Hälfte dieser Buchstaben ist mit unserm Glanzfirniss bedruckt.
Glanzfirniss giebt der Farbe durch Ueberdruck einen lackartigen Glanz und bricht nicht.
Preis M. 3.— pr. Kilo.
Brisseler Blau
(Ultramarinfrei)
und
Hamburger Roth
sind
Lichtecht
Leicht
Ausgiebig
Lackirfühig,
Brüsseler Blau. Hamburger Roth.
Preise per 1 Kilo.
Trocken M. 8.— In Teig M. 8.— | Trocken M. 6.— In Teig M. 6.—
In Firniss für | In Firniss für |
|
Buchdruck M. 6.— Steindruck M. 7.— « Buchdruck M. 5.— Steindruck M. 5.50
je
ler dd AS
Bite O
| NEW YORK BERLIN W. ©
(D é
a 54 Frankfort Street. MÍ We i] Kronen-Strasse 8. “*
: : HBr, ND GP's Gp
Z AOS
i LIBERTY MACHINE WORKS
i —=o—p Cegriindet 1859. + —=<— do do PE
3: MEDAILLEN MEDAILLEN
` = auf den auf den
S AUSSTELLUNGEN gp | as [AUSSTELLUNGEN
$ = LONDON 1869 A A A | H | i | R | NEW-ORLEANS 1885
` = PARIS 1867 e e cds ec JL | ANTWERPEN 1885
= WIEN 1873 Gë, STOCKHOLM 1886
£ PARIS 1875 BARCELONA |
Z MANCHESTER 1875 (fi ldruch ir Haudbekrieb BRÜSSEL 1888 |
z BANTIAGO 1875 Ugeiürumpeepe fur qonndptittt MELBOURNE 1889 |
: PHILADELPHIA 1876 KÓLN 1889. |
Z MARA verbesserte Construction. ur
: | In kurzer Zeit über 3000 Stück verkauft.
sE |
js Grössen und Preise. Zubehör. |
: i No. 5. Satzgrösse 10x15 cm umgossene Walzenspindeln
ME Mk. 75,— gewöhnlicher Rahmen
: Schrauben-Rahmen |
jl No. 7. Satzgrösse 15x23 cm Giesshülse mit Fuss und |
il | Mk. 135,— Stern |
| i |
=| No. 8. Satzgrösse 20X 30 cm SEN |
$ : | Mk. 200.— Schraubendreher |
` S | Schliessleisten |
HE | Incl. Emballage und allem werden gratis zu jeder |
= | Zubehör, ab Lager. Maschine mitgeliefert. |
i ede "ene
‘| | Senkrechtes, feststehendes Fundament. € Selbstfärbend mit 2 Walsen. |
92] | 600—600 Aósüge pro Stunde. X- Solideste Bauart. 3- Bequeme und leichte Handhabung. `
IBI Klarer und reiner Druck. |
4E e — e |
4E Alle Gróssen stets druckfertig und zum Versandt bereit. |
5 : —— Für Baar hoher Rabatt. —-— P
j|: — — 3C 4 — — SC
pE a AO
; : SE L, Gedruckt auf einer Amateur No. 8. AI
e EE
E 09699999 996 ebe 7
AAA
ky ^
XPS — DDD Dep drin toe BLOOD DO DD
EXLLLLLELLLLELLELLELEELELLLELLEELELLELLLLELELLLLELELEELELELELELLEELEEELEEELEEEELLELEELELELEELEELELEELELELEEELEELELLEELLELLLEELEELELLELELEELELELELEELELELEEELLEELEELELLLELELEETEELELELELEETEEELELEELELELELEELEEELEELELLEEELEEEELELLLLLLELELELLEELELLLLLELELLLLLLLET
c
General-Eertreter :
Lieferung
Serene
durch
i bai
ee a ——
Druck: Rudolf Urbahn, Berlin 8.0,
unsern General-Vertreter llerrn
Alexander Waldow,
ALENANDER
cM Originalpreisen und mit gleichen Bedingungen
ve dO r$ Pd So o rp d e d
f; eLpzig i
HW
Pr
ILDOIF
vie durch uns.
1
A
Lë
Vi
Lë
A3
e
L
—
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
E
=
—
—
-
—
—
—
=
=
=
2
=
=
= i
=
=
EI
=
2203
Lebensbilder berúhmter alter
Buehdrucker.
2. Christoph Plantin.
eboren 1514 zu Montlouis bei Tours in
Frankreich, gestorben am 1. Juli 1589 zu
Antwerpen. Plantin, einer der hervor-
ragendsten Buchdrucker in alter Zeit errichtete im
Jahre 1555 in Antwerpen eine
Druckerei, nachdem er die Kunst
vermutlich in Paris erlernt hatte.
Bald war seine Offizin eine der
grössten und ausgezeichnetstenihrer
Zeit, und ihre Einrichtung mit fremd-
sprachlichen Lettern machte es
ihr möglich, Werke in allen damals
in Europa bekannten Sprachen zu
drucken und diesen Drucken eine
vorzügliche typographische Aus-
stattung zu geben, der man vor
allen Dingen Eleganz und Korrekt-
heit nachrühmen konnte. Unter der
grossen Masse seiner Druckerzeug-
nisse ist das hervorragendste die
»Biblia polyglotta« (8 Bde.), welche unter der persón-
lichen Aufsicht des Hofkaplans Philipp II. von Spanien,
Arias Montana hergestellt wurde.
Während des spanisch-niederländischen Krieges
wendete sich Plantin mit einem Teil seiner Ant-
werpener Druckerei nach Leyden und überliess
die Leitung des zurückgebliebenen Teiles seinem
Schwiegersohne Franz Raphelengh, diesen jedoch,
als er sich selbst später wieder nach Antwerpen
zurückwandte, nach Leyden sendend, um die dort
errichtete Druckerei weiter zu führen.
Plantin hinterliess seinen drei Töchtern die bei
seinem Tode existierenden drei Druckereien in
Christoph Plantin.
Antwerpen, Leyden und Paris. Die erstere erhielt der
Gatte der zweiten Tochter, Johann Mourentorff
(Moretus), die zweite Raphelengh und die dritte der
Gatte der jüngsten Tochter Gilles (Aegidius) Bey.
Das Druckerzeichen Plantins ist eine Hand, die
einen ausgebreiteten Zirkel und die Inschrift »Labore
et constantia« trägt. Die Stadt Antwerpen hat im
Jahre 1875 das Haus Plantins und das von seinen
Nachfolgern angelegte Museum käuflich erworben.
Unsere Lehrlinge.
Von
Hermann Hoffmann in Berlin.
(Schluss.)
Das erste Lehrjahr.
Aus dem Zustande der Freiheit
heraus, die ein Schulkind geniesst,
darf der Knabe nicht sofort längere
Zeit nacheinander an den Kasten
gestellt oder an der Maschine be-
schäftigt werden. Man lasse den
Lehrling oftmals kleine Botengänge machen, damit
die Brust voll frische Luft gepumpt wird. Auch
ist es nur von Nutzen für den Knaben, wenn
er ab und zu in anderen Betriebszweigen kleine
Handreichungen thun muss.
Setzerlehrlinge dürfen sich das Fehlermachen
nicht angewöhnen, sie müssen namentlich gehalten
werden, nichts zu setzen, was sie nicht selbst ver-
stehen — von fremdsprachlichem Satz natürlich
abgesehen. Die billige Ausgabe von Heyses Fremd-
worterbuch (M. 3.50) muss jeder Lehrling sich an-
schaffen und bei jedem fremden Ausdruck gebrauchen ;
man lasse beim Korrekturlesen den Lehrling vor- oder
3
43 Unsere Lehrlinge. 4
nachlesen und frage bei Fremdwórtern nach deren
Bedeutung. Schlechte Ausschliessung und andere
Pfuscherei muss gerade im ersten Jahre streng ver-
pont sein. Unarten gewóhnt man sich leichter an
als ab.
Man gebe dem Lehrling Gelegenheit, die er-
worbenen Fähigkeiten zu äussern. Er bedarf der
Anregung wie jeder andere Mensch. Vorhandener
Ehrgeiz muss geweckt werden, derselbe ist ein vor-
zügliches Mittel, vorwärts zu kommen. Das Auge
Dessen, der eine Druckerei leitet, muss auf Lehrlinge
besonders wachsam ruhen. Strenge ist nur dann
von erziehlichem Werte, wenn sie nicht der Laune
unterliegt, sondern sich mit Gerechtigkeit paart.
Man soll das Tadeln nicht lassen, aber man
darf auch verdientes Lob nicht unterschlagen, beides,
wo es am Platze ist. Der Tadel sei nicht roh und
äussere sich nicht in lauten Schimpfworten. Wer
sich nicht gehen lässt, der trifft mit einigen miss-
billigenden Worten tiefer als ein Anderer mit den
gróbsten Superlativen. Der Zorn muss aus dem
Verkehr mit Lehrlingen verbannt werden, denn er
führt zu lücherlichen Übertreibungen. Ich kannte
einen gutmütigen Drucker, der, wenn ihm ein Lehr-
ling etwas nicht recht machte, sich also äussern
konnte: »Ich breche Dir die Knochen im Leibe kaput!«
Man soll nie etwas androhen, was man nicht auch
auszuführen vermag und Willens ist.
Als Antriebsmittel habe ich das Prämiensystem
erfolgreich angewandt. In die Hand des Faktors
muss es gelegt sein, für gute Einzelleistungen oder
eine gute Gesamtführung kleine Prämien — bis zu
50 Pfg. pro Woche und Lehrling — zu gewähren.
Der Ausfall derselben trifft faule oder störrische
Knaben empfindlicher als die härteste Strafe, die
man sonst wohl verhängen könnte. In den Lehr-
jahren bedeuten 50 Pf. ein Kapital. Die Prämien
müssen von Fall zu Fall, also nicht ein für alle Mal
gewährt werden.
Bei diesem ganz vortrefflichen Mittel, das mit
lautloser Sicherheit wirkt, fährt der Prinzipal am
besten. Wohlerzogene, fleissige Lehrlinge sind ein
Segen für das Haus und verdienen die geringe
Wochenprämie zehnfach wieder. Man sei in diesem
Falle nicht engherzig, oder man ist es zu seinem
eigenen Schaden.
Die Macht des Faktors wird mit dem Prämien-
system ungemein gehoben. In Geschäften mit 4 — 5
Lehrlingen ist es dem Leiter oft sehr schwer, die
Ordnung aufrecht zu erhalten; ein nichtsnutziger
Junge verdirbt die anderen mit. Auch hier wirkt
der Prämienausfall Wunder — gegen dieses Straf-
mittel können weder überzärtliche Eltern etwas
einwenden, noch kann man die Polizei dagegen
anrufen.
Wird ein Knabe unter Aufsicht von Abteilungs-
vorstehern oder von Gehilfen gestellt, so muss man
tägliche Berichte über das Verhalten des Lehrlings
einfordern.
In den folgenden Lehrjahren
ist das Arbeitspensum nach den Fähigkeiten des
Lehrlings zu bemessen. Bestimmte Vorschriften
können dafür nicht gegeben werden. Man sollte nun
aber anfangen, dem Lehrling Aufgaben zu stellen.
Für Setzer kann die Berechnung von Formatbreiten
nach vorliegenden Manuskripten, die Einteilung von
Tabellen und manches Andere als Erziehungsmittel
dienen. Später sollte man fortgeschrittenen Lehr-
lingen das Fertigstellen von kleinen Werken, Zeit-
schriften u. dgl. überlassen, unter Zuteilung der dafür
nötigen Hilfskräfte. So gibt es tausend Arten, in
denen an das Fassungsvermögen des Lehrlings, an
die Fähigkeit desselben, eine Arbeit zu übersehen,
starke Anforderungen gestellt werden können.
Dabei darf der Lehrling nicht in einer Abteilung
bleiben, sondern er muss an alle Arbeiten, auch die
schwierigsten, herangenommen werden. Die ein-
seitige Ausbildung als Werk-, Zeitungs-, Anzeigen-
oder Accidenzsetzer, ebenso die dauernde Arbeit eines
Druckerlehrlings an einer und derselben Maschine
liegt zwar im geschäftlichen Interesse des Prinzipals,
ist aber ein grober Vertrauensbruch.
Schon im zweiten Lehrjahre sollten die Lehr-
linge in passenden Stunden mit in den anderen
Berufszweigen beschäftigt werden. Setzerlehrlinge
gebe man vielleicht an zwei halben Tagen in jeder
Woche oder wie es sich sonst einrichten lässt, in
den Maschinensaal. Druckerlehrlinge stelle man ab
und zu an den Kasten. Nicht dass ein Buchdrucker,
wenn er ausgelernt hat, Alles wissen soll — er muss
Eins gründlich verstehen und in den anderen Fächern
sich zur Not helfen können, Wie unendlich schwer
ist es mir und Anderen geworden, den Sprung zu
machen vom Setzer zum Faktor! Und wie manche,
die nicht den Mut haben, einen Fehlschlag zu ver-
winden, scheitern an dieser Klippe!
Der Farbendruck wird, soweit die Lehrlinge
damit zu thun haben, immer nur en passant behandelt.
Nicht allein die Anordnung und rationelle Ausniitzung
der Farben in einer Drucksache, auch die druck-
technische Behandlung derselben ist fiir Setzer wie
Drucker wissenswert, für den letzteren natürlich
mehr als für den Ersten. Über die »Gesetze« der
Farbenharmonie ist, seit die Physiker sich der Sache
bemächtigt haben, ein völliges Dunkel gebreitet.
45 Unsere Lehrlinge. 46
Das Licht, welches einer der Herren Professoren auf-
steckt, wird von einem andern Gelehrten als Irrlicht
bezeichnet. Infolgedessen kann man an den Wert
oder Unwert der Komplementärfarben glauben, an
drei, vier oder sieben Grundfarben u. dgl. mehr, je
nachdem man zur Fahne des einen Doktors und
Professors der Physik schwört oder zu der des
andern. Die Malkunst hat sich um diese Wider-
sprüche nie gekümmert und sie hat sehr wohl daran
gethan. Aber in den technischen Künsten hat die
Verwirrung infolgedessen einen hohen Grad ange-
nommen. Ich komme an anderer Stelle darauf
zurück.
Nicht allein in den beiden Hauptabteilungen
sollte ein Lehrling unterrichtet werden, er muss mit
Allem bekannt gemacht werden, was ihn dereinst
befähigen kann, eine Druckerei zu leiten. Besonders
wichtig ist für beide Gruppen, Setzer wie Drucker,
die Kenntnis der Papiere. Es ist viel wert, wenn
man nach Durchsehen, Reinheit und »Griff« den
Wert eines Papieres beurteilen kann oder wenn man
weiss, wie die Papiere sich im Gebrauch verhalten.
Sind Spezial- oder Hilfsmaschinen im Geschäft
vorhanden, so muss der Lehrling, gleichviel ob Setzer
oder Drucker, damit bekannt gemacht werden. Ein
Ausgelernter muss Papier schneiden, perforieren,
drahtheften können u. dgl. mehr. Er soll auch
etwas von der Buchbinderei verstehen. Diese weiter-
gehenden Kenntnisse muss man natürlich nicht Kna-
ben aufbürden, die aus Phlegma oder Beschränktheit
sich niemals über eine Mittelstufe erheben werden.
An geistig hervorragenden Lehrlingen aber würde
man eine Sünde begehen, wollte man dieselben nicht
in einer Zeit in diese Dinge einweihen, wo der Mensch
aufnahmefähig und lernbegierig ist.
Accidenzsetzer sind namentlich im zweck-
mässigen Arrangement von Drucksachen auszu-
bilden. Als zweckmässig zu erachten ist die beste
Verwirklichung der Wünsche des Bestellers, die
geschickteste Wahrung seiner Interessen.
Das Augenmerk junger Accidenzsetzer ist auch
auf diejenigen Hilfsverfahren zu richten, die einfach
und billig genug sind, um eine allgemeine Einführung
zu sichern. Neben der Herstellung von Tonplatten
aus Papier und Mäsers Kreideplatten muss der
Messerholzschnitt ein obligatorischer Lehrgegenstand
in Druckereien werden. Kenntnisse im Stereotypieren,
in Zinkätzung und anderen Hilfsverfahren würden,
wenn sie nicht zu weit gehen, keinem Buchdrucker
schaden, sei es auch nur, um seinen Gesichtskreis zu
erweitern.
Druckerlehrlinge müssen nicht nur im Gebrauche
der vorhandenen Druckmaschinen unterrichtet und
mit den Funktionen der einzelnen Teile derselben
bekannt gemacht werden, man sollte auch diejenigen
Druck- und Hilfsmaschinen mit in den Kreis der
Betrachtung ziehen, welche man aus Abbildungen
oder sonstwie kennen gelernt hat. Die Waldowsche
Encyklopädie bietet hierfür reiches Material und die
Fachschriften, besonders die amerikanischen, aus
dem klassischen Lande des Druckmaschinenbaues,
erhalten den Lehrer fortwährend auf dem Laufenden.
Ich bezweifle jedoch selbst, ob sich überall Jemand
finden wird, der neben den nötigen Kenntnissen das
Lehrtalent für dieses schwierige Fach besitzt. Dann
aber sollte man den Lehrlingen das Material in die
Hände geben.
Neben der eigentlichen Maschinenkunde ist eine
kleine Praxis in der Behandlung der Metalle, also ein
kurzer Kursus in der Geschäftsschlosserei, sehr zu
empfehlen. Leute, denen man die teueren Druck-
maschinen anvertraut, dürfen nicht ganz ohne dies-
bezügliche Kenntnisse sein.
Wer es kann, der möge seine Druckerlehrlinge
frühzeitig daran gewöhnen, sich selbst zu helfen.
Wie oft ist es mir und Andern passiert, dass der
Drucker ratlos vor einer Erscheinung stand, die er
sich nicht erklären konnte. Dann heisst es: »Die
Sache geht nicht!« Der Prinzipal oder Faktor ist
übel daran, der in solchen Fällen nicht weiter sehen
kann, als sein Drucker.
Über gewisse Vorkommnisse, wie z. B. dass die
Form nicht ausdruckt oder schmitzt, dass die Walzen
nicht Farbe nehmen oder ungleich abgeben, dass an
Schnellpressen die Bogen nicht in die Höhe kommen
oder an Tiegeldruckpressen, die mit Greifern statt
Rähmchen arbeiten, die Anlage nicht genau wird,
u. s. w., lasse man die Lehrlinge nachdenken und
den Grund ermitteln.
Ein Setzer, der sich zum Faktor ausbilden will,
muss dergleichen auch wissen, aber er wird diese
Dinge nicht in seiner Lehrzeit lernen können, sondern
durch Selbststudium. Zweierlei hilft in manchem
kritischen Fall: Augen offen halten und nachdenken!
Ich will noch einer Unsitte gedenken, die sich
in den meisten Druckereien eingebürgert hat — die
Fachblätter, soweit solche gehalten werden, fein
säuberlich einzuschliessen, damit sie ja nicht schmutzig
werden. Druckereien, die Lehrlinge haben, sind
moralisch verpflichtet, 2—3 Fachblätter zu halten,
damit die jungen Leute sehen, wie es draussen zu-
geht. Die schön gebundenen Bände alten Datums
werden, auch wenn sie später zugänglich sein sollten,
nie gelesen und haben darum keinen Zweck. Welche
Hilfe gibt man aus der Hand, wenn man auf die
Unterstützung durch die Fachpresse in der Erziehung
3 *
47 Unsere Lehrlinge. 48
der jungen Leute verzichtet! Die Hefte miissen sofort
nach Einlauf in Deckel gebunden und erst den Lehr-
lingen, dann den Gehilfen gegeben werden. Wichtige
Artikel müssen seitens der Geschäftsleitung ange-
strichen und mit angehängten Bemerkungen versehen
werden. Über besonders interessante Aufsätze müss-
ten die Lehrlinge schriftliche Gutachten und eigene
Äusserungen abgeben. Die beste Beantwortung würde
nach vorgedachter Art zu prämiieren sein.
` hb
le
f
N
AN A
| |
|
|
H d.
, IC:
D
MEN o E A e As e AMENA
* —— — AAA
a
AEn am an m m m m ar ur ar EERE MEME AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE AE HEN
ERS —
SINO ME Preis-Liste
GH Kunstglashandfung
Fritz Werner
Ve Lange Strasse 3.
Die Prüfung würde eine mündliche sein müssen und
den Gehilfen, den Eltern, vielleicht auch dem grossen
Publikum zugángig sein kónnen.
Die vorstehenden Auslassungen werden gewiss
manchen Nutzen stiften, aber sie werden auch offenen
und geheimen Widerspruch erfahren. Der letztere
ist der schlimmste, denn man kann ihn nicht wider-
legen und es bleibt beim Alten. Aber ich würde
es schon als Gewinn betrachten, wenn man sich
o
SIERT,
A
wa a
AD
eq
von
SSS
EI. |
ES E
S Y E
f ër
in
Halle
— — i
gë : D
Vignette von J. G. Schelter & Giesecke, Schriften und Einfassungen von
diversen Giessereien.
Allmonatlich kónnen Lehrlingskonferenzen ein-
berufen werden, denen die Gescháftsleitung prásidiert.
Bei diesen Zusammenkünften würden zurückgelegte
Themata aus Fachbláttern oder aus dem Gescháfts-
betriebe erórtert werden kónnen. Tüchtige Lehrlinge
kónnte man vertretungsweise prásidieren lassen und
damit besonders auszeichnen.
In grossen Geschäften würden alljährlich Lehr-
lingsprüfungen abzuhalten sein, zu denen schriftliche
Arbeiten oder Entwürfe gefertigt werden könnten.
manchenorts seiner Pflichten gegen die Lehrlinge
wieder erinnerte.
Dass die auch nur oberflächliche Kenntnis der
von mir geforderten Dinge für einen Buchdrucker
unnötiger Ballast sei, wird dennoch Niemand behaup-
ten wollen, nur wird man einwenden, dass dadurch
die Hauptausbildung in einer Richtung vernachlässigt
werde. |
Die reine Technik des Setzens oder des Druckens
aber ist schnell gelernt und wo hátte man, ausser in
49
der Lehrdruckerei, Gelegenheit sich die geforderten
weiteren Kenntnisse anzueignen? Mögen selbst die-
jenigen Spezialisten, die ihr beschränktes Fach
gründlicher gelernt haben, als die nach meinem
Rezept Ausgebildeten, in einem augenblicklichen
Vorteil sein, sobald es sich um eine gut bezahlte
Lebensstellung handelt, sind diese mit ihrer Summe
von Allgemeinwissen jenen gegenüber gewaltig vor
und nicht wieder einzuholen. Bekanntermassen wird
auch die Selbstausübung des Berufes seitens eines
Faktors sehr selten verlangt — es genügt schon,
wenn derselbe die Fähigkeiten seiner Leute zu
schätzen weiss.
Werkzeugbrett und Walzenhalter für Schnellpressen.
50
gewaschen werden. Nach dem Waschen kann man
dieselben nicht sofort wieder in die Maschine legen,
und da wohl selten ein bestimmter Ort dafür ange-
wiesen ist, so lehnt man sie eben dahin, wo Platz ist:
mit dem einen Spindelende an die Wand, an die
Maschine etc., während das andere auf dem Fuss-
boden ruht. Die natürliche Folge ist zunächst eine
Beschädigung der Wand oder der Maschine sowie
des Fussbodens, sodann gleiten die Walzen leicht aus
und beschädigen sich dabei und schliesslich versperren
sie den Weg, ganz abgesehen von dem unschönen
Anblick, den es gewährt, wenn die Walzen in allen
Ecken und Winkeln herumliegen.
=$- Gegründet im Jahre 1852.
roguerie zur
mi
m
Flor a. ` Të
Kach
Sch
—
WE
> Si We pe 2
A i
E >
Le
= gv.
— —
" 4 I
DEE 7;
N
GINA d
CP
ES
~
»
, / H —
Berlin.
Unter den Linden 26.
Ynhaber: Alexander Wangermann.
Vignetten von Paul Leutemann in Leipzig, Schriften von diversen Giessereien.
Wir haben Regeln über alle möglichen Dinge,
möchten die Typographischen Gesellschaften oder
die Prinzipalvereine auch dieses Thema in Angriff
nehmen. Dazu sollte das Vorstehende den Anlass
bieten.
Werkzeugbrett und Walzenhalter
für Schnellpressen.
Von Moritz Wunder in Braunschweig.
ena mússen die in der Schnellpresse, also
in Gebrauch befindlichen Walzen auch bei
Verwendung englischer Masse im Laufe der Woche
öfter, am Schlusse derselben aber jedenfalls
Ganz ähnlich ist es mit den zu der Maschine
gehörigen Schraubenschlüsseln, Hammer, Klopf-
holz etc. Auch sie haben keinen bestimmten Platz,
und man sieht sehr häufig allerlei Vorrichtungen an
den Maschinen, die sich die Maschinenmeister zurecht
gemacht haben, um dem Mangel wenigstens einiger-
massen abzuhelfen.
Viel zweckmässiger ist aber ein Werkzeugbrett,
welches am besten links vom Anleger mittels zweier
Schrauben an das Seitengestell befestigt wird. Ver-
sieht man dasselbe etwas vom oberen Rande entfernt
mit einer schmalen Leiste, so kann man durch
Einschnitte und ausgemeisselte Löcher alleSchrauben-
zieher etc. leicht und bequem fassbar unterbringen;
gleichfalls wird durch eine am unteren Rande
51 Werkzeugbrett und Walzenhalter fiir Schnellpressen. — Engelens typenlose Setzmaschine.
ot
n2
anzubringende zweite Leiste Raum zum Aufstellen
des Klopfholzes, eventuell der Waschbürste und des
Ausschlusskastens geschaffen, letzterer zur Aufnahme
der Quadraten etc. bestimmt, welche die Maschinen-
meister bei Regelung der Formen auf dem Fundament
gern zur Hand haben.
Was nun die Unterbringung der Walzen betrifft,
so wird sich dieselbe je nach der Konstruktion der
betreffenden Schnellpresse etwas anders gestalten.
An den König & Bauerschen einfachen Maschinen z.B.
ist der freie Raum des Seitengestells links vom
Anleger, also unterhalb des Werkzeugbrettes sehr
gut zum Anlegen der Reibwalzen geeignet, da die
Länge derselben mit der Breite dieses Raumes über-
einstimmt. Es bedarf nur des Anschraubens zweier
Haken an den Verbindungsstellen der Seiten- mit
den Quergestellen.
federnden ‘?-Haken oder durch einfache Schlitz-
leisten gebildet werden. Wir wenden einen der Form
der Schlitzleiste nachgebogenen Eisendraht an, der
durch zwei Verbindungsstangen an dem Seitengestell
befestigt wird. Letzteres erhält an der inneren Seite
zwei — Lförmige Halter angeschraubt, in welche die
Stangen geschoben werden, die natürlich an der
betreffenden Stelle eine Verdickung erhalten, damit
sie nicht weiter rutschen. Da sowohl der Halter wie
das Brett leicht entfernt resp. angebracht werden
können und die Walzen senkrecht stehen mit einer
ganz geringen Neigung nach der Maschine zu, so
beschränken sie weder den Platz, noch kann durch
sie die Maschine oder Sonstiges beschädigt werden.
Bei kleineren Accidenz-, namentlich aber Tiegel-
druckmaschinen, deren Seitengestell ein Anbringen
einer solchen Vorrichtung nicht zulässt und die auch
— Holzsatz muss an
trockenem Orte aufbe-
wahrt und darf nicht
mit Lauge gewaschen
werden. Gust. Maack.
Hergestellt mittels Engelens typenloser Setzmaschine.
Die anderen Walzen erhalten einen guten Platz
in dem toten Winkel zwischen dem verlängerten
Seitengestell der Antriebseite und dem Vorgelege und
hat man bei Maschinen dieser Konstruktion noch den
Vorteil zur Anbringung des Walzenhalters die obere
Schraube benutzen zu können, welche Seiten- und
Quergestell verbindet. Da die Walzen hier gestellt
werden, so ist der Fussboden für jede Walze durch
einen kleinen eisernen Teller zu schützen, der gleich
auf dem Fussboden aufgeschraubt werden kann, weil
die Stelle nicht begangen wird.
Ist dieser tote Winkel nicht vorhanden, so kann
man sich dadurch helfen, dass man die Walzen links
vom Anleger vor dem Werkzeugbrett aufstellt, jedoch
ist es dann nötig, den Walzenhalter so anzubringen,
dass er nach dem Gebrauch leicht entfernt werden
kann. Die Walzenteller bringt man auf ein gemein-
schaftliches Brett, welches ebenfalls abzunehmen ist.
Wir haben eine derartige Einrichtung seit Jahren an
König & Bauerschen Zweifarbenmaschinen, und sie
hat sich durchaus bewährt.
Der zur Aufnahme der einen hochgestellten
Spindel der Walzen dienende Walzenhalter kann
durch einen sogenannten Revolverhaken, durch einen
zumeist nur 50—60 cm lange Walzen haben, werden
diese in ein freistehendes Gestell gelegt, dessen Rück-
wand das Werkzeugbrett bildet. Die beiden vorderen
Seitenstangen sind wieder schlangenförmig gebogen
und bilden auf diese Weise die Lager. Das Gestell
hat eine Höhe ton 1 m; die erste Walze liegt 5 cm
unter der oberen Querleiste und tritt gleich den
anderen so weit hervor, dass das Werkzeug nicht
davon berührt wird. Befestigt wird das Gestell mit
Schrauben auf dem Fussboden dicht an der Maschine,
so dass dasselbe überall nicht im Wege ist.
Engelens typenlose Setzmaschine.
AR" 26. Jahrgange, Heft 5 von 1889 machten wir
unsere Leser mit der höchst interessanten
Erfindung des Herrn Engelen bekannt, die Worte
und Zeilen eines glatten Satzes gleich auf Zeilenlänge
in Holz zu stanzen und dann zum Druck zu ver-
wenden.
Wir gaben in dem fraglichen Heft Abbildung
der Maschine und Proben ihrer Leistungsfähigkeit,
53 Internationaler Musteraustausch. 54
wiesen auch darauf hin, auf welche Weise der
Erfinder den komplizierten Mechanismus der kost-
spieligen Setzmaschine durch diese nur 400 M. netto
ab Fabrik kostende, hóchst einfache Maschine ersetzt
hat. Wegen der Erfindung selbst und der Konstruk-
tion der Maschine müssen wir unsere Leser auf das
fragliche Heft zu spezieller Informierung verweisen.
Seit der von uns angegebenen Zeit nun haben
Erfinder und Erbauer, die Maschinenfabrik Gustav
Maack in Köln-Ehrenfeld, eifrig an der Vervollkomm-
nung der Maschine gearbeitet und uns jetzt die vor-
stehend abgedruckte Probe übersandt. Ein Blick
auf dieselben gibt allerdings den Beweis, dass die
Vervollkommnung des Stanzmechanismus ein ganz
wesentlich besseres Resultat erzielt wie früher, denn
das Aussehen der Buchstaben, selbst dieser grossen
Egyptienne ist ein schärferes und reineres wie früher,
die Zeilenlänge und deren Brechung ist eine exaktere,
so dass man allerdings kaum den Typensatz vermisst.
Die Fabrik liefert, wie erwähnt. die Maschine zum
Preise von 400 M., 1000 Holzzeilen 44 Cicero lang
zum Preise von 20 M. inkl. Kiste, andere Längen zu
entsprechendem Preise.
Internationaler Musteraustausch
des deutschen Buchdruckervereins.
A diesem verdienstvollen Unternehmen des
deutschen Buchdruckervereins ist vor Kurzem
der zweite Jahrgang zur Ausgabe gelangt. Ein Ver-
gleich mit dem vor Jahresfrist erschienenen ersten
Bande erweist einen Fortschritt in der Entwickelung
dieses Unternehmens in mehr als einer Beziehung.
Zunüchst hat sich die Teilnehmerzahl von 163 auf
223 erhöht und hat an dieser Vermehrung auch das
Ausland verhältnismässigen Anteil; gegen 49 aus-
ländische Beiträge im vorigen enthält der zweite
Band deren 72, von welchen 26 auf Österreich-Ungarn,
je 13 auf England und Russland, 10 auf die Schweiz,
je 2 auf die Niederlande und Kalifornien und je 1 auf
Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Norwegen
und Pennsylvanien entfallen.
Fassen wir zunächst die in Buchdruck aus-
geführten Beiträge näher ins Auge, so ist bezüglich
der Ausstattung ein Fortschritt unverkennbar. Wir
werden gewiss nicht fehlgehen, wenn wir annehmen,
dass die eingehende Besprechung und Würdigung,
welche der erste Band allseitig gefunden, einen Anteil
an dem Erfolge des zweiten Bandes hat. So sind die
im vorigen Jahre noch vielfach zu tadelnden Verstösse
gegen die einfachsten Regeln der Ornamentik fast
gänzlich verschwunden und gewagte Kompositionen
mit unzureichendem Material vermieden. Es ist eine
erfreuliche Thatsache, dass die Bestrebungen unserer
technischen Fachpresse in solcher Weise ihre Aner-
kennung finden. Die Satzausführung der Arbeiten
zeigt mit wenigen Ausnahmen eine sich immer mehr
befestigende solide Technik, welche mit dem vorhan-
denen Typenmaterial nur das erreichen will, was ihr
die Eigenart des letzteren gestattet und das ist jeden-
falls die einzig richtige Auffassung des modernen
Accidenzsatzes. Mehr wie in früheren Jahren finden
wir die Verwendung bildlichen Schmuckes, aber doch
nichtin dem Masse, wie es die massenhafte Produktion
an derartigem Material vermuten lassen könnte. Man
kann daraus schliessen, dass sich die Buchdrucker
gegen das allzu aufdringliche Angebot von Vignetten
einigermassen ablehnend verhalten, worin sie nach
unserer Meinung nicht ganz unrecht handeln; ein
Missgriff in der Wahl einer Vignette ist leichter gethan,
als in anderem Zierrat und rächt sich ungleich
schwerer.
Wir müssen es uns leider für diesmal versagen,
auf einzelne Beiträge näher einzugehen, es würde uns
zu weit führen, wollten wir alle die wirklich vortreff-
lichen Arbeiten namentlich hervorheben, wollen es
aber nicht unterlassen, auf eine aus Leicester (England)
stammende Reihe von Arbeiten aufmerksam zu
machen und dem deutschen Accidenzsetzer zum
Studium zu empfehlen. In diesen sind mit dem
einfachsten Material besonders durch originelle
Gruppierung wirklich gediegene Effekte erzielt.
Die Druckausfúhrung der Beiträge des Muster-
austausches verrät fast durchgehend eine Entwickelung
des Farbensinns und die Neigung zu lebhaften Farben-
zusammenstellungen; die Verwendung des Goldes
spielt dabei eine Hauptrolle. Selten ist das Mass des
Schónen hierin úberschritten, soweit es sich um die
farbige Ausstattung von Ornamentkompositionen
handelt, dagegen ist die Kolorierung von natura-
listischen Vignetten ein Gebiet, auf welchem unsere
Farbendrucker noch viel lernen können. Das Grün
der Blätter, das Rot und Blau der Blumen und die
Färbung der Gewänder wurde in vielen Fällen noch
in unnatürlichen und deshalb unschönen Tönen
wiedergegeben. Als Muster für solche Arbeiten können
viele der lithographischen Beiträge dienen. Unter
diesen befinden sich, freilich auch neben mittel-
mässigen, vielehervorragende Leistungen, von welchen
nur mit höchster Bewunderung gesprochen werden
kann. Um nur eine zu nennen, wollen wir das Blatt
der Wiener Staatsdruckerei erwähnen, ein chromo-
lithographisches Meisterstück. Bei Betrachtung dieses
Blattes kommt dem Referenten der Gedanke, warum
55 Satz und Druck unserer Probebliitter. 56
in dem vorliegenden Bande wohl die deutsche Reichs-
druckerei fehlen mag, deren Beiträge im vorigen
Bande und in den früheren Jahrgängen des englisch-
internationalen Musteraustausches doch immer
Meisterwerke typographischen Farbendrucks waren.
Das Blatt aus der deutschen Reichsdruckerei wird
jeder Teilnehmer ungern vermissen.
Der Lichtdruck ist in dem Bande mit nur wenigen,
bescheidenen Arbeiten vertreten, was zu dem
bedeutenden Fortschritte, welchen gerade dieser
graphische Kunstzweig während der letzten Jahre zu
,
Y
de
Ne
e
Nee e
Neujahrsball A ll
Schiitzengesellschaft
Schleiz
Donnerstag, den 1. Januar 1891.
AFRARFARARRA
ARRARRARARAS
~
a
E vs
ROROA
29.000 0
EN e Y
AR
¡e
Satz und Druck unserer Probeblätter.
es 1. Heft des diesjährigen Jahrganges unseres
Lo! Archiv besprachen wir den II. Teil der Oktav-
ausgabe der Klinkhardtschen Schriftproben und
wiesen insbesondere auf die wahrhaft gediegene und
ansprechende Komposition und das Kolorit des Haupt-
titels und der Abteilungstitel dieser Proben hin.
Es freut uns, unseren Lesern heute den einen
dieser Abteilungstitel, von dem Originalsatz gedruckt,
Um ar anna nn ar Rn an ar ra aa ara
1 I EZ
HR AME
b. il E >
A D re Li 2
4, ! Janz- Ordnung. I>
<| i $ >
4 gs E ?
4 il 7. e AAN >
el 9 ` i
«| 2. Walzez .... — i >
4 > | |
| E TA ees, acc Re. i
ph Hi
i 4. Hheintandez ` Iz
(8 T J
a ð. Sycotienne JT T MT : ds
(E Ir
Y id
š > Yeuse. + 7
4 $e
d i
: il >
E D
e (OR
] CH
j i
< i
d Pi. >
di it
4 E >
IN
j Kl
$
| FH
Be,
Ae Q9 v V V NV V NY ONVONON iR
Einfassungen und Schriften von diversen Giessereien.
verzeichnen hatte, nicht recht in Einklang steht; die
Ursache davon liegt aber wohl mehr in dem Charakter
des Musteraustausches, welcher zur Hauptsache doch
immer ein typographischer bleiben wird.
Im allgemeinen ist also vom neuesten Bande des
Musteraustausches nur Gutes zu berichten. Móge nun
das vorliegende Gute als Lernstoff und als Antrieb
fúr immer noch bessere Leistungen dienen, so wird
das Unternehmen des deutschen Buchdruckervereins
seinen Zweck aufs beste erfüllen. Wir wünschen dem
Musteraustausch auch für die Zukunft die Unterstützung
aller dem Fortschritt huldigenden Fachgenossen —
zu ihrem eigenen Besten. F. B. A.
als Blatt I unserer Beilagen vorführen und so am
besten beweisen zu kónnen, dass das ihnen erteilte
Lob ein wohl verdientes ist und dass jene Titel den
Accidenzsetzern wie -Druckern der Klinkhardtschen
Offizin zu grosser Ehre gereichen. Wir danken der
Klinkhardtschen Schriftgiesserei verbindlichst, uns
diese schóne Arbeit ihrer Druckerei überlassen zu
haben.
Blatt C der heutigen Beilagen gibt eine Tanz-
Ordnung und ein Programm zum Zusammenlegen,
gedruckt in Gold, Braun und Rot auf blaues Chromo-
papier wieder. Den Hauptschmuck dieser Arbeit
bilden Einfassungen, Leisten aus zweifarbigen Ein-
fassungen und Ecken. sämtlich neuere sehr verwend-
bare Erzeugnisse der Schriftgiesserei Flinsch.
07 Bezugsquellen. — Zeitschriften- und Bücherschau. 58
Blatt K endlich zeigt ein Menu, dem zur Haupt-
sache einfach schöne Schriften und gefällige Vignetten
zur Zierde gereichen sollen. Wir möchten die Leser
unseres Archiv immer wieder auf diese Art der Aus-
stattung von Druckarbeiten hinweisen, denn eine
solche verdient entschieden durch ihre einfach
gefällige, elegante und dabei doch höchst billige, weil
schnell auszuführende Satz- und Druckausführung
die allgemeinste Beachtung und wird sich sicher den
Beifall der Auftraggeber mehr erwerben wie eine
komplizierte teure und umständliche Arbeit, zu der
oft nicht einmal die nötige Zeit vorhanden ist. Wir
wandten auf diesem Menu zwei zierliche Vignetten
von Paul Leutemann (Leipzig) an und benutzten die
eine zur Ausschmückung der unteren, rechten Ecke
in der Weise wie dies heut zu Tage mit Vorliebe
Bezugsquellen
der angewendeten Schriften, Einfassungen ete.
Blatt I. Originalsatz der Klinkhardtschen Schriftgiesserei.
Schriften, Einfassungen und Vignetten sämtlich Erzeugnisse
des eigenen Hauses. Blatt C. Spitze um beide Seiten von
Numrich & Ko. Nonpareilleeinfassung der oberen Seite,
die vier oberen und unteren zweifarbigen Leisten, beide
Aufsatzstücke des Mittelschildes, die inneren Füllstücke
desselben, sowie die Ecken rechts und links auf beiden
Seiten stammen sämtlich aus der Schriftgiesseret Flinsch. Die
acht Ecken im oberen und unteren Mittelteil von Wilhelm
Woellmers Schriftgiesserei. Viertelciceroeinfassung “= von
Ferd. Theinhardt. Von den Schriften lieferten uns Winter-
fest und Programm Ludwig d Mayer, Urania und Textschrift
zum Gedicht Benj. Krebs Nachf., Krystall-Palast zu Leipzig
Roos & Junge, Rheinlied und Tanzfolge Genzsch € Heyse;
die Mediaeval-Antiqua und -Egyptienne zum Programm,
= H. BERTHOLD. |=
Briefkopf aus Messinglinien und Ecken von Hermann Berthold in Berlin.
geschieht. Wenn der eigentlich zur Ausschmückung
einer oberen Ecke bestimmte Strauss in dieser Lage
auch vielleicht nicht so ganz richtig schattiert erscheint,
so mag damit der Beweis geführt sein, dass uns
eigentlich noch derartiges Material fehlt, welches sich
für jede Art der Anbringung eignet.
Von den heute im Text gegebenen Beispielen
sind besonders hervorzuheben, der mit einer Vignette
von J. G. Schelter & Giesecke geschmiickte Titel
eines Preiskurantes, eine Adresskarte, verziert mit
Leutemannschen Vignetten, eine Tanzordnung, auf
der eine gefállige Einfassung der Schriftgiesserei
Gronau zur Bildung von Leisten Verwendung fand
und ein Briefkopf von der Firma H. Berthold, aus
prachtigem Material ihrer Messinglinienfabrik gesetzt.
Das gesamte Linienmaterial auf unseren Probe-
blattern und den Beispielen im Text lieferten uns
Zierow d: Meusch in bester und gediegenster Weise.
Zum Druck der Blátter wurden mit Ausnahme
des Gaugerschen Rot Farben von Berger & Wirth
verwendet.
sowie die Kursiv zur Tanzfolge sind von Brendler & Mar-
klowsky. Blatt K. Beide Vignetten von Paul Leutemann
in Leipzig. Der Schmetterling in der oberen rechten Ecke,
sowie die drei Schwalben am Schluss von J. G. Schelter &
Giesecke. Zeile Menu und Datum von der Schriftgiesserei
Flinsch, Textschrift von Genzsch & Heyse.
Zeitschriften- und Bücherschau.
— $ Die in einem mit No. 1 (1890) bezeichneten Hefte
weiteren Kreisen zugänglich gemachten » Mitteilungen und
Vorträge aus den Monatsversammlungen des fachtechnischen
Klub der Beamten und Faktoren der k. k. Hof- und Staats-
druckerei« in Wien dürften das Interesse der Fachgenossen
in hohem Masse erregen, denn sie geben in erster Linie
Aufschluss über die lebhafte Thätigkeit des fachtechnischen
Klubs und bringen im ferneren eine längere Reihe technisch-
wissenschaftlicher, instruktiver Abhandlungen zum Abdruck,
deren Kenntnisnahme entschieden eine nutzbringende Er-
weiterung des fachtechnischen Wissens zur Folge haben
wird. Von den abgedruckten Vorträgen seien folgende
erwähnt: »Reform der deutschen Schreibweise<, von
Dr. Anton Ritter von Beck, k. k. Hofrat, Ȇber die Anwen-
dung der römischen Ziffern, von Friedrich Straas. Ober-
Korrektor, »Über Mikrophotographie«, von Dr. H. Kowalskv,
k. k. Regimentsarzt, »Úber Alizarinfarben<, von Dr. Wilhelm
,
q
59 Mannigfaltiges. 60
Suida, Privatdozent, »Über Schreibmaschinen«, von Paul
Reich, Ȇber Numeriermaschinen und Numeriermethoden:,
von Georg Fritz, k. k. technischer Inspektor der Staats-
druckerei in Wien.
— Almanach fiir Buchdrucker 1891, herausgegeben von
Heinrich Faber, IV. Jahrgang. Druck und Verlag der Ge-
nossenschafts-Buchdruckerei in Wien. Auch in diesem
Jahr ist das praktische Notizbuch wieder in bester Aus-
stattung und mit sehr wertvollen Nachrichten und sozialen
Notizen ausgestattet erschienen. Geschmiickt ist dasselbe
mit den Porträts von F. Maver und H. Kleiber, Männer,
die sich um die Gehilfenschaft Verdienste erworben haben.
— $ Als Nachläufer zur 450 jährigen Jubelfeier der
Erfindung der Buchdruckerkunst ist im Verlage von
C. F. Schmidts Universitätsbuchhandlung in Strassburg i. E.
zum Preise von 80 Pf. ein Werkchen unter dem Titel
»Gutenberg und die Buchdruckerkunst im Elsass« von F. A.
Ihme erschienen, das wie bereits der Titel besagt, ın der
Hauptsache die Thätigkeit Gutenbergs im Elsass und
besonders in Strassburg schildert und dann einige interes-
sante Daten über die chronologische Entwickelung des
Buchdruckes dortselbst gibt. Besonders empfehlenswert
dürfte das Büchelchen für Solche sein, die das Elsass ihre
Heimat nennen, während es andererseits auch geeignet
erscheint, als willkommene Ergänzung der geschichtlichen
Abteilung von Fachbibliotheken zu dienen.
Mannigfaltiges.
— In Prag starb am 11. Dezember Herr Buchdruckerei-
besitzer etc. Ignaz Fuchs im 67. Lebensjahre. Die zahl-
reichen schönen und gediegenen Arbeiten, welche seine
Offizin seit jeher geliefert hat, sichern ihm ein ehrendes
Gedenken seiner Verdienste um unsere Kunst seitens seiner
österreichischen und deutschen Kollegen.
— Am 10. Januar starb der verdiente Prokurist und
leitende technische Vorsteher der Schriftgiesserei J. G.
Schelter & Giesecke in Leipzig, Herr John K. Tetlow aus
Philadelphia nach mehrwöchentlichem Leiden. Aus einem
warm empfundenen Nachruf der Chefs genannter Firma ersieht
man, welche vorzüglichen Eigenschaften der Verstorbene
besass und welcher hohen Wertschützung er sich erfreute.
— Die Farbenfabrik von Berger d Wirth in Leipzig
sendet uns ein Musterbuch ihrer bunten Farben und gibt
uns dadurch Gelegenheit, uns ein Bild von der reichen
und gediegenen Auswahl zu machen, welche ihr Lager
bietet. Da die genannte Firma uns einzelne Farben nach
unserer Wahl zur Verfügung stellt, so haben wir Gelegen-
heit, unseren Lesern die vorzügliche Güte derselben durch
Vorführung auf unseren Musterblüttern zu beweisen.
— Ein lackierbares Smaragdgrün legen Kast d Ehinger,
die rühmlichst bekannte Stuttgarter Farbenfabrik unserem
heutigen Heft bei. Wir machen unsere Leser auf diese
schóne Farbe hiermit noch besonders aufmerksam, dabei
zugleich erwähnend, dass uns die Fabrik ein höchst
gediegen ausgeführtes, schón gezeichnetes Empfehlungs-
tableau in Lithographie zusandte, das in seiner Farben-
pracht so recht anschaulich die Güte der bunten Farben
der genannten Firma beweist. Gedruckt ist das Tableau
in der berühmten lithographischen Anstalt von Meissner
& Buch in Leipzig.
— Seit Einführung der so überaus brauchbaren, so
mannigfache Vorteile bietenden sogenannten Englischen
Walzenmasse ist es besonders die Firma C. A. Lindgens
in Köln a. Rh., deren Empfehlungskarte dem heutigen
Heft beiliegt, welche sich seit einer langen Reihe von
Jahren durch ein ganz vorziigliches, ausdauernd gutes
Fabrikat das vollste Vertrauen ihrer zahlreichen Abnehmer
erworben hat. Die Lindgens'sche Masse zeigt alle die
Eigenschaften, welche man an eine vollkommene Walzen-
masse stellen muss, sie ist fest, dabei doch elastisch,
ausdauernd im Gebrauch und nimmt die Farbe ganz vor-
züglich an, so dass man besonders in dieser so höchst
wichtigen Hinsicht nie einen Anstand hat. Die Fabrik
liefert ausser der Masse für gewöhnliche Schnellpressen
auch solche für Rotationsmaschinen und versieht ihre
Kunden mit einer sehr guten Zusatzmasse, mit welcher
diese jede ältere Walze wieder brauchbar und arbeitsfähig
machen können. Diejenigen unserer Leser, welche die
Lindgens'sche Masse noch nicht verwendeten, werden uns
nach einem Versuch gewiss Dank wissen, sie auf dieselbe
aufmerksam gemacht zu haben.
— $ Die bei Gelegenheit der in Leipzig stattgehabten
450 jáhrigen Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst
von Herrn Dr. Oscar von Hase angeregte Denkmalsfrage
nimmt nach verschiedentlichem Meinungsaustausch in
Fachkreisen jetzt greifbare Gestalt an und zwar versandte
der endgültig zusammengetretene »Gutenberg - Ausschuss«
einen Separat-Abdruck der s. Z. von Herrn Dr. Oscar von
Hase gehaltenen Festrede, begleitet von dem »Aufruf zur
Errichtung eines allgemeinen deutschen Ehrendenkmals zur
Erinnerung an die Erfindung und Vervollkommnung der
Buchdruckerkunst« nebst dem »Plan der Organisation des
Gutenbergpfennigs zur Beschaffung der Mittel für ein in
Leipzig zu errichtendes grosses Nationaldenkmal der Buch-
druckerkunst<. Da sich der grösste Teil der Fachpresse
bereits eingehend mit dem Gegenstande beschäftigt hat,
beschränken wir uns darauf, zur Kenntnis zu bringen,
dass jedwede auf diese Angelegenheit Bezug habende
Frage oder Mitteilung an den Vorsitzenden des Gutenberg-
Ausschusses Herrn Dr. Oscar von Hase in Firma Breitkopf
& Härtel in Leipzig oder an den Sekretär des Ausschusses,
Herrn Ernst Wiener in Leipzig, Gutenbergstrasse 3 zu
richten, Geldspenden an den Schatzmeister des Ausschusses,
Herrn Bruno Klinkhardt in Firma Julius Klinkhardt in
Leipzig einzusenden sind.
— Ein grosses, prachtvoll ausgestattetes Tableau,
Arbeiten in Buchdruck und in Lithographie enthaltend,
übersendet uns die Offizin M. DuMont-Schauberg in Köln
durch gütige Vermittelung ihres Oberfaktors Herrn Robert
Aehnelt. Zahlreiche, in jeder Hinsicht schöne und gediegene
Arbeiten beider Schwesterkünste, geschmackvoll gruppiert.
zieren das Blatt und sprechen in beredtester Weise für den
wahrhaft gediegenen Geschmack und die Kunstfertigkeit
ihrer Mitarbeiter. Bewunderungswürdig ist für den Buch-
drucker insbesondere die markige Ausführung des Satzes und
das ebenso markige, dabei doch harmonische und keines-
wegs zu bunte Kolorit des Blattes, das allerdings, wie uns
scheinen will, auch für die Buchdruckarbeiten in Steindruck
ausgeführt wurde. Wir beglückwünschen die DuMont-
Schaubergsche Druckerei, deren oberen Leiter Herrn Aehnelt
und die beteiligten Mitarbeiter zu dieser Meisterleistung.
— Der Verlag des Breslauer General- Anzeiger (F. A. Werle)
hat jüngst einen Prospekt versandt, auf welchem derselbe
dem allgemeinen Publikum Mitteilungen über die Lokalitäten
61 Mannigfaltiges. 62
und die maschinellen Einrichtungen seiner Druckerei
macht. Deutlich gezeichnete Pläne geben einen Begriff
von ersteren und die Abbildung einer Rotationsmaschine
erleichtert das Verständnis für letztere. Wir entnehmen
diesem Prospekt, dass neben anderen gewöhnlichen Maschi-
nen und Pressen drei grosse neue Rotationsmaschinen, eine
Dynamomaschine, eine Dampfmaschine von 25 Pferdekräften
und ein Dampfkessel mit sieben Atmosphären Druck und
zwei Sicherheitsventilen für die Druckerei im Betrieb sind,
gewiss ein Beweis für die praktische Einrichtung derselben.
Die Auflage des Breslauer General-Anzeigers beträgt nach
diesem Prospekt gegenwärtig 42000 Exemplare.
— $ Nach einer neuen Entscheidung des Reichsgerichts
ist der Verleger einer Zeitschrift, welcher einen verantwort-
lichen Redakteur angestellt hat, bei einem vorkommenden
unberechtigten Nachdruck wegen fahrlässiger Veranstaltung
eines solchen neben dem Redakteur mit strafbar.
— $ Bezüglich der vor kurzem erfolgten Ermässigung
der Portotaxe für Drucksachen ist zu erinnern, dass die
fragliche Bestimmung, laut welcher Drucksachen im Gewicht
bis zu 100 g zum Satze von 5 Pf. expediert werden
können, sich nur auf das Gebiet des deutschen Reiches
erstreckt; Sendungen nach Österreich-Ungarn unterliegen
nach wie vor den früheren Bestimmungen.
— Die Depeschentaxe für Zeitungen wurde vom
ungarischen Handelsminister vor kurzem auf 1 Kr. pro
Wort für jene Blätter herabgesetzt, welche jährlich min-
destens 120000 Worte ın Anspruch nehmen und 1200
Gulden im vorhinein erlegen. Nunmehr hat der Minister
die Wortzahl auf 60000 und die Sicherstellungssumme auf
600 Gulden herabgemindert.
— $ Die vor kurzem erfolgte Einrichtung der ersten
Papierfabrik in grossem Massstabe in China hat daselbst
nicht geringes Aufsehen erregt und kennzeichnet von neuem
den bisher sich nur mit einheimischen Fabrikations-
zweigen befassenden kaufmännischen Unternehmungsgeist
der Chinesen. Die von englischer Seite und nach englischem
Muster eingerichtete Fabrik firmiert: »Papier-Manufaktur-Co.
zu Canton« und ist ausschliessliches Eigentum eines
Konsortiums Eingeborener. Selbstverstündlich findet das mit
allen modernen Verbesserungen versehene Etablissement
die vollste Bewunderung der in unzühliger Menge herbei-
strómenden Besucher, und dürfte der Papierfabrikation in
China noch ein weites Absatzgebiet offen stehen. Die
aufgestellte Papiermaschine liefert pro Woche 30 Tonnen
Papier (aus Reisstroh), besitzt 15 Trockenzilinder und
produziert ein fertiges Papier von 80 engl. Zoll Breite mit
einer Schnelligkeit von 250 engl. Fuss pro Minute. Ausser-
dem besitzt die Fabrik 10 grosse Zerkleinerungsmaschinen,
eine Bleich- und chemische Abteilung und eine Dampf-
maschine von 400 Pferdekraft. Die Einrichtungskosten
betragen insgesamt ca. 30000 Pfd. St. Beschäftigung finden
in dem ausgedehnten Betriebe ca. 100 Personen.
— $ Zur Geschichte der französischen Nationaldruckerei
in Paris enthält die »Typ.-Tucker« folgende beachtenswerte
Notizen: Trotz aller Abgeschlossenheit vom öffentlichen
Verkehr ist die französische Nationaldruckerei eines der
interessantesten und merkwürdigsten Institute der Seine-
hauptstadt, dessen Gründung bis in die Zeit Franz I.
zuriickfállt. Um diese Zeit schuf man die von Robert
Estienne zum Bücherdruck verwandten Typen. Später,
unter Ludwig XV. goss man chinesische und hebräische
Schriften, zu welchem Zeitpunkt auch die Umwandlung
zur Staatsdruckerei sich vollzog und welcher es beschieden
sein sollte, sich unaufhaltsam zu entfalten und auszudehnen.
Nach vielerlei Sitzveränderungen im Laufe von zweiund-
einhalb Jahrhunderten befindet sich das Etablissement zur
Jetztzeit im früheren Hotel Rohan, rue Vieille-du-Temple
No. 87, woselbst es einen Komplex von 10000 [Metern
einnimmt. Der Personalbestand beziffert sich auf 1200
Personen, wovon 400 weibliche. Die Druckerei selbst
befasst sich nur in den Fällen mit der Anfertigung von
Privatverkehrsarbeit, wo eine nur durch das Material der
Nationaldruckerei zu erzielende Ausstattung Bedingung ist.
Unter ihrem Schriftenbestande befinden sich allein 158
verschiedene fremdländische Schriftcharaktere, welche ein
Gewicht von ca. 62000 kg repräsentieren. Desgleichen
befinden sich in den Lagerräumen über 40000 druckfertige,
zur Herstellung der laufenden Arbeiten bestimmte Satz-
formen. Die Einnahme der Nationaldruckerei erfolgt in
der Weise, dass jedes staatliche Institut, Verwaltung,
Bureau etc., einen von einer bestimmten Kommission
festgesetzten fixen Jahresbetrag für die gesamten herzu-
stellenden Arbeiten entrichtet. — Für Drucksachen im Werte
von jährlich 20000 Fres erhält die Nationaldruckerei keine
Vergütung, sie dienen den verschiedenen Instituten der
Wissenschaften u. s. w.; desgleichen hat sie jährlich für
20000 Fres von einer bestimmten Kommission ausgewählte
Werke unentgeltlich herzustellen.
— $ Über die Pflege der Hygiene in den grösseren Offi-
zinen Amerikas geben einige der >»Impr.< entnommene
Notizen Aufschluss: »Reinigungsräume mit komfortabler
Einrichtung stehen den Arbeitern in grösserer Zahl zur
Verfügung, desgleichen dient ein bestimmtes Zimmer als
An- und Auskleideraum für die Beschäftigten. Ein weiterer,
in Gestalt eines Speisesaales eingerichteter Raum dient
den Arbeitern als Aufenthaltsort bei der Einnahme ihrer
Mahlzeiten, die je nach der Dringlichkeit der vorliegenden
Arbeiten zeitweilig sehr unregelmüssig eingenommen
werden. — Ein Hausbursche ist speziell mit der Entfernung
des sich in den Füchern der Schriftküsten ansammelnden
Staubes beschäftigt, welcher bekanntlich auf den mensch-
lichen Organismus viel nachteiliger einwirkt als das an
den Fingern haftende schwarze Bleioxyd. Unzählige Rat-
schläge, welche zu beachten sich auch jeder nichtamerika-
nische Buchdrucker zur Pflicht machen sollte, befinden
sich ın Plakatform an den Saalwänden. Einige davon
mögen auch hier Platz finden: »Führet Euch stets vor
Augen, welch ungeheures Kapital in den zahlreichen
verstreut umherliegenden und sich allmählich zu Zwiebel-
fischhaufen ansammelnden einzelnen Buchstaben und Linien-
stücken steckt und ein wertloses Dasein fristet! Welch
enormen Aufwand von Zeit und Mühe Ihr verschwendet
durch das Suchen vorstehender, sich nicht an Ort und
Stelle befindender Bestandteile der Setzerei und Ihr werdet
finden, dass die Abstellung derartiger Missstände durch
Euch selbst nur Euer Nutzen ist. — Überreste von Zigarren
wirken nichts weniger als desinfizierend auf den an und
für sich schon mit schädlicher Luft durchschwängerten
Arbeitsraum. Abgetragene Kleidungsstücke und Schuhe
stempeln den Arbeitsraum zu einer »Schusterbude« und
vermeide man daher einen möglichen Vergleich seines
Platzes mit einer solchen. Der Arbeitsraum ist kein Speise-
raum, und verbinde man daher niemals das Essen mit der
Arbeit, denn es ist an und für sich widerlich einen mit
Speiseresten belegten Arbeitsplatz zu betrachten, geschweige
denn die aus ersteren entsteigenden Gerüche einzuatmen.
Ausserdem trägt dieses Gebahren vielfach dazu bei,
4*
63 Mannigfaltiges. — Sprechstelle, 64
vorhandenes Mäusevolk grosszuziehen, welches dann mit der
ihnen angeborenen Nagesucht auch vorhandene Manuskripte
nicht verschmäht. Sammelt keine Trinkgefässe und Flaschen
auf Euren Plätzen, denn das würde den Arbeitsplatz einer
>Trinkbude< gleichmachen. Viel Flaschen, wenig Arbeit!
Viel Getränke, wenig Eifer! Kurzum die Anwesenheit all
dieser, so grundverschiedenen Objekte, wirft ein schlechtes
Licht auf das gesamte Personal einer Buchdruckerei, und
nicht zum kleinsten Teile auf den Leiter oder Faktor der-
selben. Jeder »Foreman< sollte sich bewusst sein, dass
Reinlichkeit und Ordnung die Grundbedingung zu einem
geregelten Betriebe ist.<e Zum Schlusse ist noch ein Rat-
schlag für Prinzipale angefügt, der wenn auch nicht neu,
so doch erwähnenswert erscheint: »Seid verschwiegen in
Euren Geschäftsangelegenheiten, vertraut Eurem intimsten
Freunde auch nicht scherzweise an, dass der Geschäftsgang
ein flauer ist und Ihr über kurz oder lang der Kunst Valet
sagt, denn er wird Kapital aus den Andeutungen schlagen,
indem er Eure Kundschaft dupiert und an sich reisst,
Nach einiger Zeit wird dann der betreffende Kunde Euch
mit Euren eigenen Worten Aufschluss über sein Weg-
bleiben geben.«
— $ In welchem Gegensatze sich das Verhältnis der
Reklame in den europäischen Staaten gegenüber dem in
den Vereinigten Staaten Amerikas befindet, dürften folgende
Angaben beweisen: So erzielt z. B. die >Tribune< in
Chicago jährlich durchschnittlich 130000 Frcs aus einer
einzigen Spalte, die »Tribune« in New-York 150000 Fres;
der »New-York-Herald« erzielt aus der billigsten Spalte
jährlich 185000 Frcs, aus der teuersten dagegen
1740000 Fres.
— 8 Der Gebrauch, bei Zahlungen jeder Art im Privat-
und Geschäftsverkehr Kupons, Brief- und Stempelmarken
zu verausgaben, ist schon des öfteren verurteilt worden.
Die Verwaltung der preussischen Staatsschulden weist
neuerdings wieder auf das Vorkommen falscher Zinsscheine
hin und erwähnt dabei, dass hierfür in keiner Weise
Ersatz geleistet wird. Der einzige Schutz bestehe darin,
dass man deren Annahme verweigere. Die Zinsscheine
seien kein Zahlungsmittel für den Verkehr, sondern hätten
lediglich den Zweck, von den betreffenden Kassen eingelöst
zu werden.
— § Es muss wiederholt darauf hingewiesen werden,
dass jedwede in Deutschland produzierte und nach England
zu exportierende Drucksache oder Papierware die Be-
zeichnung »Made in Germany« zu tragen hat, sollen nicht
unangenehme Eingriffe der englischen Zollbehórden Ab-
sender und Empfänger wesentlich schädigen. So unterliess
vor kurzem ein belgischer Fabrikant diese Signierung bei
einem grösseren Posten nach Glasgow bestimmter Papiere,
und musste infolgedessen der Empfänger die unliebsame
Wahrnehmung machen, dass jedem Bogen auf der Grenze die
Bezeichnung »Made in Belgium« aufgedrückt ward, welcher
Umstand das Papier in seinem Preiswerte wesentlich
verringerte.
— Ein Spiel Karten, und noch ein bereits »abgespieltes«
ist dieser Tage in München für den Preis von achttausend
Francs verkauft worden; allerdings handelt es sich dabei
nicht um eine gewöhnliche Whistkarte, sondern um eine
Seltenheit allerersten Ranges. Nach dem Börsenblatt für
den deutschen Buchhandel ist die 47 Blatt starke, sogenannte
Mantegna-Spielkarte des Baccio Baldini aus dem fünfzehnten
Jahrhundert, ein anerkanntes Kunstwerk aus der Zeit der
Erfindung des Kupferstichs, von seinem bisherigen Besitzer,
dem Antiquar Ludwig Rosenthal in Miinchen fiir den
genannten Preis verkauft worden. Es wird allseitig
bedauert. dass dies Entzücken der Sammler seinen Weg
nicht in ein deutsches Museum, sondern ins Ausland
genommen hat.
Sprechstelle.
Geehrter Herr Redakteur'
Mit Bezug auf Ihr Referat in Band 28, Heft 1 Ihres
geschätzten Blattes »Glanzfirnis zum Druck« betreffend,
erlauben wir uns zu bemerken, dass dieser Glanzfirnis
schon seit über + Jahren von uns fabriziert und vielfach
von unsern Kunden zu deren vollster Zufriedenheit ver-
wendet wird.
Es ist somit der Glanzfirnis der Hamburger Firma nichts
Neues*) und wenn unsere Konkurrenz denselben jetzt eben-
falls herstellt, so ist dies für uns eine erfreuliche Bestätigung
seiner Brauchbarkeit.
Hochachtungsvoll
Kast & Ehinger, Farbenfabrik Stuttgart.
*) Dies ist von uns auch nicht behauptet worden; für die Fabrik
Beit & Philippi war der Firnis jedenfalls ein »neues< Fabrikat. Ledig-
lich dies sollte unsere Notiz besagen. Red. des Archiv.
Die Besprechung der eingegangenen Neujahırs-
karten und Kalender erfolgt in Heft 3 des Archiv.
Die Redaktion des Archiv.
Inhalt des 2. Heftes.
Lebensbilder berühmter alter Buchdrucker. — Unsere Lehrlinge. —
Werkzeugbrett und Walzenhalter für Schnellpressen. — Engelens
typenlose Setzmaschine. — Internationaler Musteraustausch. — Satz
und Druck unserer Probeblätter. — Bezugsquellen. — Zeitschriften- und
Bücherschau. — Mannigfaltiges. — Sprechstelle. — Annoncen. — Acci-
denzmuster im Text: 1 Titel. — ı Karte. — 1 Briefkopf. — 1 Tanz-
programm. — Beilagen: 1 Blatt Titel/— 1 Blatt Programm -— 1 Blatt
Menu. /— 1 Beilage von K st & Ehinger in Stuttgart. % 1, Beilage
von C. A. Lindgens in Kóln.VlA A 7] qa ` C — MB
Das Heft enthält im Ganzen 5 Beilagen| Für das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nicht
garantiert werden.
Bezugsbedingungen für das Archiv,
Erscheinen: In 12 Monutsheften. (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2, Heftes ganzjiibrig Abon-
nierenden garantiert werden.
Bezugsquelle: Jede Buchhandlung; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M. 12,-—, unter Kreuzband direkt M. 13,50 nach ausserdeutschen Ländern
M. 14,40. Nach komplettem Erscheinen Preis pro Band M. 15,— exkl. Porte.
Annoncen: Preis pro Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei hiiutiver
Wiederholung Rabatt. Kostenanschläge sofort, Betriige vor Abdruck zu
zahlen, undernfalls 25 Pf. Extragebiihr. Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50 -2,50
Beilagen: Quartblatt M, 20, umfangreichereje nach Gewicht M. 25 etc. .
Novitáten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterbliitrern
ohne Berechnung, «doch wird bedungen, dass dieselben als Entschädigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben, — Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mít uns vereinbaren.
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farbeu,
Bronzen, Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haven
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen,
a ET
Textschrift von Benj. Krebs Nachf, Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert, Stuttgart. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter
& Giesecke, Leipzig. Doppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruckt mit Farbe von Frey & Seniug, Leipzig, auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh.
Annoncen.
66
e Annoncen. se
Ein tüchtiger
Graveur und Stempelschneider,
der in den gréssten Schriftgiessereien
thátig war und im Besitz guter Zeug-
nisse, sucht Stellung.
Offerten unter H. 224 E. an Haasen-
stein & Vogler A.-G. in Elberfeld.
Correctur- Abzieh -Apparat.
Ganz Eisen. Einfachste und pract. Construction.
47:78 Cmtr. innerer Raum
M. 145.
Tisch dazu M. 15.
Der mit Filz überzogene
Cylinder wird einfach tiber
die geschwürzte mit dem
Papier belegte Schrift ge-
Aà rollt und giebt die sauber
^ sten Abzüge. Die Schie-
ie) nen, aufwelchen dieWalze
| T lüuft, sind der Schrifthöhe
angemessen wetten Man kann, mit genau justir-
ten Schiffen, deren Bodenstürke gleich ist, auch
in den Schiffen selbst abziehen.
ALEXANDER WALDOW, Leipzig
Buchdruckmasch'nen- und Utensilien-Handlung.
Der Ausschuss des Bulgarischen
Typographen-Vereines in Sophia bringt
hiermit den löbl. Schriftgiessereien,
Maschinen- und Papier-Fabriken, so-
wie sämtlichen Buchdrucker - Uten-
silien-Anstalten, die Herausgabe des
ersten
Bulgarischen
Buchdrucker-Almanachs 1891
zur Kenntnis, der in ganz Bulgarien,
sowohl unter den Buchdruckereibesitzern,
wie Arbeitern verbreitet wird, und
werden für denselben Inserate zum
Preise von Francs 20 per Kolumne
aufgenommen.
Diesbezügliche Annoncen etc. wolle
man in deutscher oder französischer
Sprache verfassen und an den Präsi-
denten des Vereines Herrn Theodor
Tscholakoff, Staatsdruckerei in Sophia,
samt dem Einschaltungsbetrage per Post-
Mandat, senden.
Seltene Gelegenheit
zur Erwerbung einer
Duehdruekerei
nebst Papierfabrik
in günstigster Lage Sachsens.
Der Besitzer, weil selbst nicht
Fachmann, wünscht das Etablissement
an einen geeigneten Unternehmer unter
den für den Käufer denkbar vorteil-
haftesten Bedingungen abzugeben; ausser
dem Grundstück selbst kann auch
noch ein grosses Areal mit zur Ver-
fügung gestellt werden. Nühere Auskunft
wird bereitwilligst erteilt auf Anfragen,
die unter 8 4018 an Rudolf Mosse in
Leipzig zu richten sind.
Empfehlenswerte Lehrbücher
aus dem Verlage von
Alexander Waldow in Leipzig.
Lehrbuch f. Schriftsetzer. M. Pf.
Kleine Aus ‚abe des ersten
andes v. Waldow: »Die
Buchdruckerkunst«.) 20 Bg.
gr. 8. Preis brosch. . .
Elegant gebunden :
Hülfsbüchlein für Buch-
reia Schriftsetzer etc.
3. Auflage. Broschiert
Kartonniert .
Hilfsbueh für Maschinen-
meister. 1. Teil: Schnell-
ressenkunde. Broschiert
legant gebunden
Hilfsbuch für Maschinen-
meister. 2. Teil: Arbeits-
weise. Brosch. . .
Elegant gebunden ;
Die Zurichtung u. der Druck
vy. Illustrationen., Brosch.
Elegant gebunden à
Anleitung zum Farbendruck
auf der Buchdruckpresse
und Maschine. Brosch. .
Elegant gebunden
322
|
Ov we mi a
y bei
o:
Ge ré
|
uo
|
O
|
Sudwia & Maner
Gravieranftalt — Schriftgießerei — Galvanoplaftik
on Srankfurt a. DE. wm
> | empfehlen ifre neugefchnittene und mit vielem Beifall aufgenommene
Monumental
in 16 Graden mit Initialen.
Auch iff eine nene elegante Antiqua (im Yaufe gefchnitten) erfchienen.
Probeblätter verfenden auf Wunfó gratis und franco.
Beites
Bartmetall.
T
®
X
AER
Jerulalemer=5tralle 66,
Shriftgießerei
Brig. - Brotichriften.
Einfallungen.
Einrichtungen u. Umgüffe in fúrz. Seit zu den fulant. Bedingungen.
EK KKK o en ua
vere SF — S SS
asaz — —
ee
( ilieinharit
As
Berlin SW,,
Edie Der Linden = Straffe.
Bausiyitem
Dibot.
i
77e
A
EES
a dl ots Cé
CIIIIII:
Zier- und Schreiblchrikten.
Budydruckereis&tenfilien.
ass
— — KEE
it 12 T - ^Y
Annoncen.
Verkauf.
Eine im günstigsten Betriebe be-
findliche
"apierwaarentabrik
verbunden mit
graphische latitut
in vorteilhaftester Lage, 5 Minuten vom
Bahnhof, an Chaussee und Wasser, soll
unter sehr erleichternden Bedingungen
an einen fachmännischen Unternehmer
verkauft werden. Nähere Auskunft
wird auf Anfragen sub A 4196 von
Rudolf Mosse in Leipzig erteilt.
Dorzüagliches
Metall
Schriftgießerei, Stereotvpie |
Balvanoplaftif, Xylograpbie |
Sintograpbie, ltenfilien-Sabri?
Neueinrichtungen und Umgüſſe
von Druckereien von meinem großen
Sager, Syftem Berthold.
GIA x Lager, Syftem Berthol »
DS] PNV IDA
E? NA YO EXER AE
x
42474 4 4
5
ze
y
16 rue Suger Paris rue Suger 16
gegründet 1818
auf den Weltausstellungen mit 2 Ehren-
S| diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet,
empfehlen ihre
schwarzen und bunten |
Buch- u. Steindruckfarben
anerkannt bester Qualität.
Farbenproben und Preislisten
stehen auf Verlangen gern zu
Diensten.
Die Messinglinien-Fabrik von
Gebr. Brandt in Quedlinburg
empfiehlt als Spezialität
Inserateinfassungen in Messing, neue
Schlusslinien in Messing etc. ete. unter
Garantie für bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit. Messingspatien und
Durchschuss sehr vorteilhaft und niciit
teurer als Blei. Ermüssigter Preiskurant
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse
a
A
x
>
A
x
>
A
x
e
A
x
>:
a Messinglinien in allen Mustern, neue
Y
x
>
A
H
>
A
x
€ . ,
A gratis und frei.
X
>
A
EN ER PR ein ein ein ie eis ais AA
"x
Wichtig für Verlags- und Accidenz-Druckereien.
Im unterzeichneten Verlage ist soeben erschienen:
Anleitung zum Messerholzschnitt
(D. R. P. 50133)
von HERMANN HOFFMANN, Buchdruckerei-Faktor.
Kl. 4%, 46 Seiten Text, mit 62 Abbildungen und 29 teilweise farbigen Kunst-
blüttern und Vorlagen aus allen Gebieten des Accidenzdruckes.
Das Werk lehrt die Ausübung eines patentierten Verfahrens zur mühelosen und wohlfeilen
Herstellung von Druckplatten aus besonders vorgerichteten Holztafeln. Das Verfahren hat sich
in meiner Offizin seit 1!j; Jahren bei Herstellung von Buchtiteln, Plakatschriften, Einfassungen
Ton-Untergrundplatten und einfacheren Illustrationen ausgezeichnet bewährt.
. M. 10.—
, M. 30. —
4.75.
Auf Be-
Prem. dur Anleitung e EE ER AR E, Ar
Preis des Einrichtungs- und Werkzeugkastens ;
Preis einer Holzplatte mit ca. 1536 [ Jcm. Schneidefláche M.
Mir unbekannte Besteller bitte ich, Referenzen anzugeben.
stellungen, denen der Betrag beigefiigt ist. erfolgt Franko-Zustellung.
Maz Krause,
Berlin SW. 19, Beuthstrasse 7.
LONDON 1891.
Internationale Ausstellung
der
Buch- und Papiergewerbe
| in der Königlichen „Agricultural Hall“ zu London
am 16., 17.,18.,19., 20., 21., 23., 24., 25., 26., 28. und 30. März 1891.
Deutsche Programme und Anmeldungsformulare Verwaltungsbureau:
| sind von G. Hedeler, Leipzig, zu uie i, Street, Strand,
L beziehen. LONDON, W.C.
C. A. Lindgens, Cöln a. Rh.
Fabriken
schwarzen und bunten Buch- und Steindruckfarben,
Russ, Firnis, Etikettenlack, Seifenlauge, Walzenmasse
„the Excellent” C. A. Lindgens.
24,
—
HR
~
X
SX
DDD
a
SESS
Se:
-
CG
et
(ox gr dr
ki
= * 3
dy
IN
Leipzig
^
x
1
Messinglinien-Fabrik
Fach-Tischlerei. Mech. Werkstätte.
69 Annoncen. 70
GASMOTOREN-FABRIK DEUTZ in Koln-DEUTZ.
, liegender und stehender
Otto 8 neuer Motor, S Anordnung,
liegend von 12 bis 100 HP., stehend von '/s bis 8 HP. ===
s« 35000 Exemplare “BE
mit über 130000 Pferdekraft
as im Betrieb. BE
it durchaus regelmässigem
Otto’ S Zwillingsmotor Gane Insbesondere fir elek-
trischen Lichtbetrieb geeignet. Uber 800 Asien im Betrieb.
. Otto's Petroleummotor (Benzin) “herrien unar:
hángig von Gasfabriken. — Gleiche Vorteile wie bei gewóhn-
licheın Gasmotorenbetrieb. — Ohne weitere Abänderung für
Leuchtgas verwendbar. —
Im J. abr 1890 erhaltene Auszeichnungen:
Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrie-Ausstellung, Bremen
Goldene Medaille (nöchste Auszeichnung),
Ehrenpreis für den besten Gasmotor, Ehrenpreis für den hesten Petrolmotor.
Mainz — Landwirthschaftl. Ausstellung — Goldene Medaille. | Würzburg — Deutsche Conditorei-etc. Ausst. — Ehren-Diplom,
Köln — Landwirthschaftl. Ausstellung — Silb. Staatsmedaille. | Stuttgart — Ausst. f. Gesundh.- u. Krankenpfl. — Ehren-Diplom,
Wien — Allg. Land-u. Forstwirthsch. Ausst. — Ehren-Diplom. | Leipzig — Ausst. f. Drechsler u. Bildschnitz. — Ehren-Diplom
EE
Stahlfróschchen FETTE de
mit oder ohne Lippe offeriert E ef e h | d S h . ft 5 * (4
— NC E
Alexander Waldow, Leipzig. J us ay A ein 0 ' « £ f | GieSSEP Ci E
ap e E
| Gë Berlin W. *
Wer neue Werk- oder Zeitungs-Schriften S 6 Lútzowstrasse 6 E
r WISE — AN TR
anschaffen will, versäume nicht, sich franco I ) empfiehlt angelegentlichst seine reiche und gediegene Auswahl von S
Proben der — Schriftgiesserei-Erzeugnissen aller Art. Durch die Aufstellung von 5
\ Si I5 neuen franz. Complett-Giessmaschinen, sowie durch den Besitz von €
— d 34 Handgiess- und allen erforderlichen Hülfsmaschinen bin ich im as
M Stande, weitgehendsten Ansprüchen schnell und gut zu genügen, neue as
Einrichtungen und Umgüsse in kürzester Zeit zur vollsten Zufriedenheit
der Herren Auftraggeber auszuführen.
DS” Proben und Preiscourante stehen gern zu Diensten. ag
von
Benjamin Krets Nachfolger
in Frankfurt a. M.
tommen zu lassen, R a EEE III AUT
LIIIIIIIIIIIIIIIIJ 5
—
b
A 7 Messing - Linien - -Fabrik cre
BERLIN ©
Stereotypie pie.
t
Galvanopl.
Anstalt.
2.9
W,, Friedrich-Str. 226.
^M
— NOVITATEN: <
Bae Rococo-Einfassung, Fag
Schreibschriften, Zierschriften.
Grosses Lager in
Brod- und Titelschriften,
wastes Hartmetall.
S 7/ Messing:
: oy Vs sniontabrik.
ai N EG Neuheit: | x
© y d A / Vietoria-Einfassung. Y oi — bk
1 Y.
E GA?
A
Walchbürlten
liefert biltigft
Alexander CHaldow, Teipzig.
D —
ee ——
Sn Steet
71 Annoncen. 72
= Erklärung. =
Mit Bezug auf die vielfachen Anpreisungen von Tiegeldruckpressen unter den Namen
System Liberty, verbessertes System der Original-Liberty, verbess. amerik. Offizial Original-
Liberty etc. etc., erklären wir hiermit, dass alle solche Maschinen mit der F. M. Weilers
Liberty-Maschine nichts gemein haben. Es sind das zum Teil nur Nachahmungen unserer
Original-Maschinen, zum Teil Machinen, welche in nichts an die Konstruktion der unserigen
erinnern.
Alle unsere Original-Maschinen tragen auf der Hauptwelle unsere Firma eingestempelt
und ausserdem auf dem Schwungrad oder auf dem Hauptgestell unsere Firma eingegossen.
New-York COM REIGERS Berlin W
54 Frankfort Street. LIBERTY MACHIXE WORKS Kronenstrasse 8.
Gegründet 1859. *$— | Erfinder der Libert y-Presse. — Gegründet 1859,
Schönefeld
— — 0 Filialen: Berlin, London, New-York, Moskau. ©:—*+——
73 Annoncen. 74
£ Lt fi a fe
» E]
EE)
LAGER UND V ERTRET UNG
in Berlín: C. L. STEINDECKER | in Wien: J. NAGLMEYR
Markgrafenstrasse 8 IV Karlsgasse 1s
* Leipzig: A. HOGENFORST | . Stuttgart: HEINR. GUNTNER
Eisenbahnstrasse 3 Silberburgstrasse 146
„ München: ED. MÖRIKE , Hamburg: LENNINGS & HUSING |
Frauenplatz $ | Gr. Bleichen 37
in Barmen: WILH. SEILER, Kampstrasse 34
in Frankfurt a. M. CARL SATTLER, Leerbachstrasse 22/24.
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
'*OHUBIJ pun S1}BIG UIQOIdUƏQIE T pun USISI[SIOLT
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
aloows Worterbud der graph. Künite
und der verwandten Hweige, mit 2798 Artifeln und pur 581 Illuftrationen, Bag wird hiermit als wertvolles
Bbandbud) empfohlen. Preis brofd). 23 MF. 50 Pf., eleg. geb. in Balbfranzband 26 MF. SO Pf. Und; in Serien und Heften in
beliebigen Seitraumen durd) alle Buchhandlungen und vom Derleger. Probeheft aratis. Alerander Waldow, Leipzig.
E, Ea ey
— OOO Je 09 a CEOS 05/00 Os
Klein, Forst 18 Bohn Bachf.
Johannisberg im Rheingau
TU st.
So e ^
d aK E : e D
mo
ER
e IC
liefern
Schnellpressen für Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausfiihrung.
— —-
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
5. Annoncen. 76
Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
Wunder: Preisberechnung von Druckarbeiten
Zweite Auflage.
Diese zweite Auflage der höchst verdienstvollen Arbeit des
Herrn Wunder ist ganz bedeutend vermehrt und genauest
revidiert, sie sucht deshalb an Vollständigkeit ihresgleichen in
der Fachlitteratur aller Länder. Von besonderem Interesse sind
die Angaben von bewährten Preisansätzen für Werke und
Accidenzarbeiten jeder Art, so dass man, wenn man nach
ihnen rechnet, nicht lange zu kalkulieren braucht und wirklich
etwas verdient. Preis M. 3.50.
Messinglinienfabrik |
‚ZIEROW & —
LEIPZIG
DE
Bestes Hartmessing,
exacte Arbeit und
PRI Preise!
¡CODO
HAMPEL’S
| t f sind die HO Ab
d en ormen besten Erste Mannheimer — — — — `
— Unterlagen. Plattendruck. Holztypen-Fabrik p |
Sehrifigiesserei Plinseh in Frankfurt a.M. Sachs & Cie.
von dicar eder van Otto Hampel in Hannover funzen. Mannheim (Baden) in Berlin SW., Lindenstr. 69
DETE gegründet 1861, empfiehlt seim für den Szessbetzieb
fertigen als Spezialität eingerichtetes
Ve Holzschriften und Holzutensilien ; T
— $ Ocio B auf allen grösseren Ausstellungen als (S phototypisches Institut
) à : anerkannt bestes Fabrikat prámiirt. mr guten, billigen uno schnellen
MO afenbuto T. w. SR Ausführu vow Shototyupien
ff 1511 rfi = mtt ü Lager der echten dänischen Walzenmasse ` v] P x
WS por The White Autotypicn 5 Chemigraphien
Sirinäruchfarben. sowie u. Chromotypien. Pruchfertige
simtlicher Materialien und Utensilien
Firnis= und Rußbrenneret,
Seugniffe erfter Firmen des In- und
Anslandes.
pho tofitho raphische Vebertza-
gungen in Strich- und Halbton-
manier. Prospekte, Manter imd
HKalkulationen franko.
$| Gebrüder Brehmer, |$
, Maschinenfabrik 1 T no "m e
Plagwitz-Leipzig. i: "ne soi) zm E
Spezialitat: *
Draht-Heftmaschinen |# "TLLA E CUNAS
zum Heften von Biichern, Blocks,
Broschúren, Kartonnagen etc.
Stereotyple «—
Galvanoplastik
Messinglinien-
Fabrik
| Den Herren Buchdruckereibesitzern |||
||, empfehle ich angelegentlichst meine
Messinglinien-Fabrik
und
fúr
Buchdruckerei-Utensilien.
Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88.
| H. Berthold a. |
Redigiert und herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
AN, en eme dl An Al
(CX al la mc e AN » ` s e fa .5.-
CE/T9ICI/T2AC VAJAA AJAV Al a) (a Y e VE E.
a a mr TT fw we * my - A qe PE DM "
CPS CPS CTS C’ CES CPO CFS CRS
—A4 — — d ZA Th" D E r y — - — d A
^ po 1 — — A NS
Y ne en d Bn ép
2-0 0-0-0-0- 0-0- 0-0
|
— 9
rotschriften ven
dh e e
= Titelschriften
Y oes
E Pe u ^ e
; Zierschriften `
un e TAS NE LAA e CO
I. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
K.
>
SM
J OCU
—
una den: A. NN. du: AMA
If $$.
C loniginsuppe.
Y) , f jy)
Hoastbeof mul r Uus
) s
Oerlmı
or e
Abit ls.
;
von freschen N aldschnepfen.
OE ef
( hk «chen.
O )
Oulu und Compot.
"E
(Hia.
ÉS CA t y)
orden. € Ais. Dessert.
Archiv für Buchdruckerkunst.
28. Band, Druck und Verlag von Alexander Waldow. Leipzig
: zi
Scotts Maschine
zum Biegen von Galvanos und Stereotypplatten.
—
gm
Ir
flache hintergossene Galvanos für die
, Rotationsmaschine verwendbar zu machen,
Vertikalschnitt.
Papierstereotypie fúr Zwecke des Rotationsdrucks
hergestellt werden, pflegt man zwar gleich im Rund-
giess-Instrument zilindrisch gekrümmt zu giessen,
doch kann es vorkommen, dass man für Flachdruck
Scotts Biegapparat.
bestimmte Stereotypen nachträglich für Rotations-
druck verwenden möchte, ohne erst von Neuem zur
Papierstereotypie seine Zuflucht zu nehmen; auch
kann es vorkommen, dass man Stereotvpplatten,
welche für grosse Zilinder gegossen wurden, für Zilin-
der von kleinerem Durchmesser benutzen móchte,
indem man sie nachbiegt. Solche Platten zilindrisch zu
|
Seitenansicht.
biegen ist aber so ohne Weiteres nicht leicht zu bewerk-
stelligen; es werden dabei leicht die feinen Linien auf
der Platte beschädigt und es ist oft schwierig, wegen
der ungleichen Stärken an verschiedenen Teilen der
5
Platten eine genaue Kurvenform zu erzielen. Der
amerikanische Maschinenbauer Walter Scott verwen-
det neuerdings zum Biegen, wie Vertikalschnitt Fig. 1
andeutet, einen Zilinder (oder das Segment eines
solchen) von etwas kleinerem Durchmesser als der
Zilinder (oder das Segment). worauf jene Druckplatte
aufgesetzt werden soll und legt über die flache Platte
einen starken Bogen Pappe oder anderes nachgiebiges
Material, sowie eine dünne Metallplatte, vorzugs-
weise aus Stahl. Dann wird der Zilinder gedreht
und die Papp- und Metallplatte in ein festliegendes
Sesment oder hohles Gehäuse eingeführt, wobei eine
aus einer Reihe paralleler Walzen gebildete Kette
zwischen die nach aussen liegende Fläche der Stahl-
platte und die nach innen liegende Fläche des
festliegenden Segments eingeführt wird, um die
Stereotypplatte möglichst genau zu biegen. —
Der aus kleinen, auf genannten Flächen hin-
rollenden Walzen gebildete Walzenzug vermindert
die Reibung und drückt mit gleichmässiger, sich
allmählig steigernder Kraft gegen die Platte, während
das zwischengelegte Papier die feinen Linien schützt,
indem dieselben sich in das Papier eindrücken und
hierdurch der Druck auf die eigentlichen Flächen der
Platte übertragen wird, so dass die Linien sich nicht
breit drücken. -—
Das festliegende Segment ist, um verschiedenen
Plattenstärken angepasst werden zu können, ein-
stellbar angeordnet und am Maschinengestell sind
Führungsstangen für die Walzen des Walzenzuges
und Gegengewichte mit Schnüren vorgesehen, um
die Walzen in ihre normale Stellung zurückzuführen.
Mit der Maschine nach vorliegender Erfindung können
Metallplatten aller Art, mit oder ohne aufgelegte
Stahl- und Papiertafel, umgebogen werden. —
Unsere Fig. 2 gibt eine Seitenansicht vor-
stehend gekennzeichneter Biegmaschine. Auf dem
Maschinengestell A K ist die Querwelle B gelagert,
die durch geeignete Räderübersetzung in Drehung
versetzt wird. Zu letzterem Zwecke dient die Quer-
welle C, sowie das kleine Zahnrad D und das mit
letzterem in Eingriff stehende Rad E.
Zilinder oder Segment G ist von geeignetem
Durchmesser, aber etwas kleiner als die Innenfläche
der gebogenen Stereotvpplatte, damit letztere mit
dem Durchmesser des Zilinders in der Druckpresse.
in welche die gebogene Platte eingesetzt werden soll.
oder sonst mit dem Durchmesser des auf genannten
Druckzilinder gesetzten Blockes zur Aufnahme der
dünnen Stereotypplatte übereinstimmt. —
An dem einen Ende des Segments G ist
mittelst einer geneigt stehenden (Juerschiene 2 und
Befestigungsschrauben, die am besten aus Stahl
Scotts Maschine zum Biegen von Galvanos und Stereotypplatten.
SU
bestehende Platte H so befestigt, dass die Befestigungs-
vorrichtungen innerhalb eines Kreisbogens liegen, der
mit der Umfláche der gebogenen Stereotypplatte
zusammenfällt und sich über dieselbe erstreckt, so
dass die Befestigungsvorrichtungen für die Platte H
mit den das Biegen bewirkenden Walzen nicht zu-
sammenkommen. Die Blechplatte H muss, damit sie
wegen des Biegens der Stereotypplatte nicht
dauernd gebogen bleibt, sehr dünn sein, damit sie
nach erfolgtem Umbiegen wieder ihre flache Lage
annimmt, um die umgebogene Stereotypplatte zur
Herausnahme freizulegen. Am Gestell K des Unter-
teiles A ist ein hohles Segment L angeordnet, das
durch die durch Schlitze hindurchgehenden Bolzen 3
mit dem Gestell verbunden ist und mittelst der durch
die an letzterem angegossenen Augen 5 gehenden
Stellschrauben 4 eingestellt werden kann. —
Die kleinen Walzen N sind aus Stahl: sie
erstrecken sich über die Maschinenbreite und sind
länger als die zu biegende Platte. Die Enden der
Walzenachsen sind durch Gelenke O unter einander
verbunden, welche Verbindungsketten für die Walzen
in Form von Gliederketten bilden. Es empfiehlt sich,
auf den Innenfláchen des Gestells K Führungs-
schienen P fiir die Walzen anzuordnen und denselben
eine solche Form zu geben. dass die Ketten O mit den
von ihnen getragenen Walzen richtiges Auflager
finden, wodurch die Walzen bei allmahlicher Drehung
des Segments G mit der Welle B zwischen dem
Segment L und Blechplatte H hindurchgefúhrt werden.
Die Gliederkette fiir die Walzen N liegt in normaler
Stellung und beim Einführen der Stereotvpplatten h?,
Fig. 1. ausserhalb der Bahn der letzteren.
Im Oberteil der Maschine ist eine Welle Q mit
den Scheiben 8 und den nach dem Walzenzug O
führenden Riemen oder Bändern 9 gelagert. An dem
einen Ende der Welle Q sitzt eine Seilscheibe R mit
spiralfórmiger Seilrille; das in letzterer liegende Seil T
ist mit einem Gewicht S belastet. Durch das Gewicht
wird die Walzenkette immer nach oben gezogen, so
lange letztere nicht in anderer Weise bethätigt wird.
Das Moment des Gewichts nimmt mit Zunahme der
Aufwickelung des Riemens der Walzen ab und ist
daher je nach der Stellung des Walzenzuges während
des Biegens verschieden gross.
Die Wirkungsweise dieser Maschine ist also
folgende: Die Stereotvpplatte h? wird zunächst auf
die Oberfläche des Zilinders oder Segments G aufgelegt;
wobei das Vorderende der Platte gegen die Quer-
schiene 2 anliegt, und wird dann am besten zwischen
Platte H und der Oberfläche der Stereotypplatte ein
Blatt dickes Papier oder Kartonpapier h! eingelegt,
worauf der Zilinder oder das Segment G in Drehunz
—
sl Neue Elemente im Freiornamentieren. 82
versetzt und die Platte H mit dem Walzenzug N in
Berührung gebracht wird.
Bei weiterer Drehung biegen die Walzen die
Stereotypplatten h?, wobei die Walzen sich gegen die
hohle Fláche des Segments L und die Aussenfláche
der Platte H anlegen.
Nach vollendeter Biegung der Stereotvpplatte
wird die Welle C in entgegengesetzter Richtung gedreht
und dadurch der Zilinder G in die aus Fig. 1 ersicht-
liche Stellung zurückgeführt, oder es wird der Zilinder
so lange weitergedreht, bis die Platte H von den
Walzen N freigegeben ist, und die gebogene Platte
behufs Einsetzens einer neuen Platte weggenommen
werden kann. In beiden Fàllen werden die Glieder-
ketten O durch Gewicht S wieder in die aus Fig. 1
ersichtliche Stellung zurückgeführt. Die Einstellung
des hohlen Segments L durch die Stellschrauben 4
macht sich nótig, um die Maschinen den zu biegenden
stärkeren oder dünneren Platten bezw. dem aufge-
legten Papierbogen anpassen zu können, damit die
Oberfläche der Platte ohne Gefahr des Zerstörens der
Druckfläche mit dem richtigen Druck gepresst werden
kann. Es empfiehlt sich, das hohle Segment L an der
Eintrittsstelle der Walzen abzurunden, wie aus Fig. 1
ersichtlich, damit der Biegevorgang je nach dem
Eintritt der Teile in das hohle Segment nur allmählich
anfängt.
Macht man den Bogen der gekrümmten Flächen
des in Fig. 1 ersichtlichen Bogenzilinders von ver-
schiedenen Radien, so kann letzterer für solche Platten
Verwendung finden, die an der einen Seite stärker als
an der anderen sind; durch Auswechselung des
Walzenzuges durch einen Zug von Walzen mit
kleinerem oder grösserem Durchmesser kann die
Biegemaschine für verschieden starke Platten Ver-
wendung finden.
Aus Fig. 1 ist zu ersehen, dass, wenn Zilinder G
zurückgedreht wird und das Gewicht S die Glieder-
ketten O hochgezogen hat, die untersten Walzen N
sich immer noch unterhalb des hohlen Segments L
befinden; wird demnach Zilinder G wieder vorwärts
gedreht, und kommt die Platte H mit einer der Walzen
in Berührung, so dreht sich diese Walze auf der
Innenfläche von L sowie auf der Aussenfläche der
Platte H und ist die hierbei auftretende Reibung so
gross, dass die Gliederketten mit fortgezogen werden
und das (sewicht S emporgehoben wird. Dieses
Gewicht dient nur als Gegengewicht, das schwer
genug ist, um die Gliederketten mit den Walzen N
wieder emporzuziehen, wenn Segment G mit Platte H
nach dem Biegen der Stereotypplatte zurückgedreht
wird und sich von dem feststehenden Segment L
entfernt.
Übrigens bauen unsere heimischen Maschinen-
fabriken ebenfalls gute Biegemaschinen, so z. B. die
Maschinenfabrik > Augsburg«, sowie C. Hummel.
—Z.
Neue Elemente im Freiornamentieren.
Von C. Kulbe, Leipzig.
ie sich in der gesamten Ornamentierung unserer
A modernen Drucksachen eine bedeutende Um-
wandlung vollzogen hat und noch vollzieht, wie ein
Streben nach Freiheit im Arrangieren und Schmücken
und deshalb ein Emanzipieren von beengenden Regeln
und Gesetzen sich im gesamten Äussern unserer
modernen Ausstattungsweise immer mehr bemerkbar
macht, wurde notgedrungen manche alte Grundlehre
auch im sog. Frreiornamentieren*) längst über Bord
geworfen. Das sich immer mehr einbürgernde zwang-
lose Anordnen und Gruppieren der einzelnen Teile
einer eleganten Drucksache überhaupt, sowie speziell
das die strengen Titelregeln vollends über den Haufen
werfende Verschieben und Schrägstellen einzelner
Zeilen verlangt eine luftigere und flottere Behandlung
des Freiornaments als der streng titelförmige Satz.
Freilich wird durch die jetzt häufig angewandten
Vignetten figuralen und landschaftlichen Genres
manche sonst notwendige Linienornamentierung
ersetzt, es bleiben aber noch genug Fälle, wo gerade
die willkürlichen Zeilenverschiebungen eine eigen-
artige flotte Belebung oder künstlerische Befestigung
und Ausgleichung durch Linienornamente verlangen.
Wenn beim streng titelfórmigen Satz (den
gleichmássig untereinander stehenden Zeilen) sich das
Freiornament stets regelmässig von der Mitte nach
den beiden Seiten oder auch umgekehrt entwickelte
und links und rechts genau die gleichen Stücke ange-
ordnet wurden, so entsprach dies eben ganz dem
Wesen dieser Zeilenanordnung selbst. Bei dem ver-
schobenen Zeilenfall — wie wir ihn kurz bezeichnen
wollen - mit seinen einseitig angebrachten Initialen,
seinen Unterstreichungen, seinem kecken Vermischen
von einfachen und verzierten. stehenden und Kursiv-
schriften etc. kommen wir naturgemiiss mit dem nach
beiden Seiten regelmássigen Ausbauen von Ornamen-
tierungen nicht mehr aus.
Hat der streng titelfórmige Satz stets in der Mitte
seinen Ruhepunkt, wo dann auch der Schwerpunkt
seiner Freiornamentierung liegt, so kann dies natur-
gemiiss fiir nach rechts und links verschobene Zeilen
keine Geltung haben. Von einem in der Mitte liegenden
Schwerpunkt zu reden, wäre in solchen Arrangements
*) Siehe hierzu die Beispiele der Beilage M dieses Heftes.
3*
1)
83 Neue Elemente im Freiornamentieren. HÄ
meist widersinnig: oft haben einzelne Zeilen derselben
gerade das Wuchtigste — vielleicht eine Initiale —
vorn resp. nicht in der Mitte. so dass ein gewisses
Gleichgewicht und der notwendige äussere Zusammen-
hang der Zeilen erst durch eine geschickt ange-
brachte Freiornamentierung hergestellt werden muss.
Dem Freiornament wird in solchen Füllen neben
seinem eigentlichen Zweck: zu schmücken, auch noch
die Aufgabe zufallen, das Ungleichmässige und
Unruhige, wie es verschobener Zeilenfall in der Regel
zeigt, auszugleichen und die verschiedenen Zeilen also
künstlerisch zu befestigen. Je nachdem nun, ob diese
Ornamentierung neben dieser zweiten Aufgabe: zu
erste Zeile, denn hier liegt am ehesten die Gefahr
nahe, bei einem ungeübten Leser den lrrtum zu
erregen, als fehlten in der betreffenden Zeile einige
Worte, da sie wohl vorn anfüngt, aber rechts noch
freien Raum zeigt. Sieht jedoch selbst ein ungeübtes
Auge ein abschliessendes Ornament hinter dem letzten
Wort der ersten Zeile, so wird es hierdurch gleichsam
mit deren ofliziellem Ende bekannt gemacht und auf
die nüchste Zeile verwiesen. Der innere Grund aber,
weshalb ein solches Füllstück notwendig, besteht
darin, dass das immerhin harte und plötzliche Auf-
hören des Zeilenbildes einer künstlerischen Auflösung,
einer »freien Endigung« bedarf.
Deutsche Messingwerke &._.
...„@ Markgraf & Rauch
Le
Ww
oT
n
DEUTSCHE MESSINGWERKE -3-—-
—: MARKGRAF & RAUCH
Beispiel 1.
Ki T
I
AMO
w
"DEUTSCHE MESSINGWERKE @= su.
—« 559 MARKGRAF & RAUCH
Beispiel 2.
binden, auch mehr oder weniger schmücken soll,
wird die Auswahl der zu verwendenden Orna-
mente und die Art und Weise der Anbringung zu
geschehen haben.
Auf eine sehr einfache Weise werden z. B. zwei
verschobene Zeilen durch das Anbringen eines oder
auch zweier sogenannter Zeilenfüllstücke oder auch
langgestreckter grösserer Ornamente verziert. Bei
Verwendung von zwei derartigen Figuren würde dann
jede Zeile nur eins erhalten, und brauchen die beiden
Verzierungen deshalb auch nicht gleich zu sein,
müssen aber einander ähnlich sehen (Beispiel 1).
In der Regel bringt man also nicht auf beiden
Seiten einer Zeile ein Ornament oder Füllstück,
sondern nur nach der sozugagen »oflenen«, und
wählt man vorteilhaft das Füllstück der oberen Zeile
etwas grösser als das der zweiten. Will man aber
nur ein Füllstück anbringen, so erhält dieses stets die
Willman an Stelle von grösseren Figyren kleine
Linienornamente zusammenbauen, wären dieselben
vielleicht wie folgt auszuwählen und anzubringen:
b
Bei der Auswahl dieser Ornamente ist streng auf die
Grósse und vor allem auf die Konstruktionsrichtung
derselben zu achten. Als grösste Figur wird die der
Zeile am nächsten zu setzende betrachtet, die nächste
muss dieser schon untergeordnet sein und so fort,
damit eine von der ersten Figur nach dem äussersten
Ausläufer gezogene schwach gebogene Linie a—b die
dazwischen liegenden Teile der Ornamentgruppe nur
schwach streift.
Die Richtung oder Bewegung der beiden Orna-
mentgruppen muss stets so gewählt werden, dass
dieselben der Zeile, welcher sie beigeordnet sind.
85
Neue Elemente im Freiornamentieren.
86
EE
gleichsam entgegenwachsen, wie dies auch das zweite
Beispiel zeigt. Trotzdem muss jedoch jede Gruppe an
und für sich abgeschlossen sein, was durch die richtige
Auswahl des letzten Ausläufers erzielt wird. Wäre die
Richtung der Ornamente im Beispiel 2 nicht den
betreffenden Zeilementgegenwachsend gewählt. würde
von einer künstlerischen Befestigung nicht gesprochen
werden können. Zwei derartige Zeilen erregen stets die
Empfindung. als wollten sie — die doch eng zu
einander gehören — fortrennen: eine nach rechts,
die andere nach links. Soll aber diese Unruhe durch
(
i
— — —
- DEUTSCHE MESSINGWERKE
Nachdem nun wohl Klarheit darüber sein wird,
was wir unter einseitigem - - modernem - - Frei-
ornamentieren zu verstehen haben, mógen einige
Betrachtungen uns noch weitere Eigentümlichkeiten
desselben vorführen.
Wie schon aus den erwühnten kleinen, noch
mehr aber aus den grósseren Beispielen auf Beilage M
zu ersehen, ist gerade bei dem einseitigen Freiorna-
mentieren auch in der Bestimmung der Anzahl und
der Grösse der einzelnen Figuren äusserst vorsichtig
und feinfühlend zu verfahren. Je mehr eine genau
S Ka G. !
e
,
+1 MARKGRAF & RAUCH
Beispiel 3.
ga Gane. * Se AE | i
Dzvrscuz Mzssimwewznkzg, HANAD.
: Beispiel 4.
|
|
die Ornamentierung behoben werden, muss diese eine
aufhebende, paralysierende Bewegung zeigen und
deshalb wie beschrieben ausgeführt werden.
Auch wenn man reicher ornamentiert, bleibt die
wagerechte Bewegungsrichtung dieselbe: einander
entgegenlaufend; kommt jedoch noch eine senkrechte
Ornamentierung hinzu, wie bei den Beispielen 3 und 4
(nach Art von offenen markierten Kástchen), so sind
die Ornamente Aierzu stets aufstrebend zu wählen
und anzuordnen, da dieselben die Thätigkeit des
Tragens und Zusammenhaltens ausdrücken müssen.
Die Eckenbildung kann in solchen Fällen sehr will-
kürlich geschehen: entweder diagonale Figuren oder
irgend eine passende grössere Figur mit senkrechter
oder wagerechter Bewegung, nur muss im letzteren
Falle sich die entgegengesetzte Ornamentierung glatt
und fliessend anschliessen.
abgewogene Mässigkeit und bei allem eigentlichen
Schwung eine elegante Ruhe im Gesamteindruck zu
Tage tritt, um so schöner wird die betreffende
Ornamentierung genannt werden können. Man hüte
sich vor Überladungen, wie sie bei den früheren
gleichmässigen Ornamentierungen gern verbrochen
wurden und leider noch immer werden. Man setze
nicht Ornament an Ornament, sondern stelle eines so
weit vom andern, dass es in Rücksicht auf seine Grösse
und Konstruktion richtig zur Geltung kommen kann,
ohne von seinem Nachbar erdrückt zu werden oder
selber irritierend zu wirken.
Das moderne Ornamentieren legt vielmehr gerade
auf das vorteilhafte und mannigfache Verwenden der
Linie selbst — als dem einfachsten Ornament —
grossen Wert, so dass die äusserst reiche Anwendung
namentlich der feinen Linie, oft bis drei- und vierfach
87 Nene Elemente im Freiornamentieren. 88
unter einander, als charakteristisches Element gelten
kann. Durch die abtönende Wirkung derartiger
Linienanordnungen können oft sehr reizende Effekte
erzielt werden. und namentlich ist es eine vornehme
Ruhe, welche an denselben am meisten gefällt.
Aber noch andere neue Elemente zeigt uns das
moderne Freiornamentieren. So wird heute die fette
Linie mehr als früher angewandt, namentlich in
senkrechter Stellung und in dieser alsdann oben mit
einer stilisierten Blüte oder einem Blatte, unten aber
durch eine Spitze oder einen »Spiess« abgeschlossen
(Beisp. 4 und auf Beil. M Beisp. 6). In wagerechter
und schräger Anwendung wird indes die achtel- oder
viertelpetitfette Linie auch zugespitzt. so dass sie durch
die übliche Ornamentspirale abgeschlossen werden
kann. Weiter spielen auch die schraffierten und - —
allerdings erst in letzter Linie- - auch die gemusterten
Linien eine immer bedeutendere Rolle.
Es wirkt überraschend für den, welcher das
erste Mal solche Kombinationen versucht, auf welche
leichte Art sich mannigfache und interessante, zier-
liche und elegantkräftige Ornamentierungen herstellen
lassen. Namentlich dadurch, dass man durch ent-
sprechende Linien- und Ornamentanordnungen aller-
lei Formen und Flächen bildet oder einschliesst, bei
denen sich dann in der Regel der Innenraum mit
der Schrift recht wirkungsvoll heraushebt, erregen
solche Arbeiten Lust und Liebe zu weiterem Üben
darin und die Phantasie des Setzers kann sich gerade
auf diesem Gebiete sehr zeigen und nützlich machen.
Das typographische Ornamentieren ahmt darin
namentlich lithographische Vorbilder nach, welche
gerade durch ihre effektvollen Abtönungen in der
Zeichnung das Auge gefangen nehmen. Und dieses
Abtönen und kecke Auflósen und Verschwindenlassen
von Leisten, Kartuschen, Bändern etc. wird vom
Accidenzsetzer um so lieber versucht, als er
durch dasselbe manche technischen Schwierigkeiten
umgehen und sich deshalb auch im Entwurf freier
bewezen kann. Das Ornamentieren wird dadurch
fruchtbarer und in der Auswahl der Motive ein weit
grósserer Spielraum gelassen. Gesimse, Friese und
die mannigfachen Formen der Wandstuckarbeiten,
Kreise (offene), gekröpfte offene Rahmenecken,
fliegende markierte Bänder und plastisch wirkende
Schilder ete. ete. liefern denn auch eine äusserst
reiche Anregung zum Nachbilden. Freilich ist der
Setzer durch unsere leidige Technik oft gezwungen,
die gebotenen Motive zu vereinfachen, doch lässt
sich — wie schon gesagt — in vielen Fällen durch
das geschickte Auflösen eines Rahmens, Bandes oder
einer Leiste manche Satzschwierigkeit umgehen und
zugleich ein origineller Eflekt erzielen.
Hierbei wäre allerdings ein Hindernis in den
Linien vorhanden, für welche wir in unserem Orna-
mentmaterial keine Endigungsstücken besitzen, so
für die fetten, schraffierten und gemusterten Linien.
Doch da ist bald geholfen, indem man sich event.
selbst die Linien durch Stichel und Schnitzer zurecht
schneidet und sie entweder in einzelne Punkte oder
in Schraffierungen auflóst. Erwähnt muss hierbei
werden — und die gesamten beigegebenen Beispiele
sollen dies zeigen — dass es durchaus nicht not-
wendig ist, jede Linie mit einem Schlussornament
zu versehen. Zudem würde sonst in vielen Fällen
hierdurch ein Überladen gerade der Stellen statt-
finden. welche am zartesten erscheinen und ver-
laufen sollen.
Wie indes unsere Beispiele weiter zeigen,
begnúgte sich das moderne Ornamentieren nicht mit
der Verwendung von allerlei Linien, es verlangte
vielmehr auch nach figuralen Schmuckstiicken. nach
Blättern, Blüten. Zweigen, nach Gestalten, fliegenden
Vögeln etc. Unsere Giessereien sorgten denn auch
für das entsprechende Material. Wir erinnern
nur an den »Typographischen Zierrath« und an die
vielen Sächelchen, welche auch einzeln von ver-
schiedenen Giessereien auf den Markt kamen und
immer noch kommen. Der Accidenzsetzer hat
übrigens in dieser Hinsicht auch entsprechende
Schule machen kónnen und thatsüchlich gemacht an
dem neuerdings so beliebten Japanischen Stil. den
wir ja auch in unserem tvpographischen Material
vertreten finden und so recht geeignet ist, den Sinn
für die besprochene Art Ornamentation zu heben
und zu beleben. —
Man kónnte allerdings einwerfen, dass solche
gróssere Ornamentierungen, wie die auf der Beilage
gezeigten Beispiele 5, 6 und 7, eigentlich mehr ein
Ubergangsstudium zur Rahmenornamentik bildeten;
dennoch aber können wir hier von einem faktischen
F'reiornamentieren sprechen. In Anbetracht dessen
übrigens, dass durch die Fülle der sich in diesem
Genre bietenden Motive gewiss jeder Setzer erfreut
ist, vermag jene rein akademische Frage keinen
Kummer zu bereiten. —
Wenn wir für heute mit diesem Thema schliessen
wollen, geschieht dies in der Hoffnung, dass der
geehrte Leser manche hier nicht erwähnte Eigen-
tümlichkeiten der einseitigen Ornamentierung aus
den Beispielen selbst ersehen wird. Wir versagen
uns auch, auf die Druckausführung solcher Arbeiten
[für diesmal näher einzugehen; dieselben sind für das
Anbringen von Tönen — speziell der verlaufenden —
besonders geeignet. Hiervon ein ander Mal!
89 | Neujahrskarten- und Kalenderschau. 90
Neujahrskarten- und Kalenderschau.
Wenn die der Redaktion des »Archiv« gelegentlich des
Jahreswechsels in mannigfachster Gestalt zugegangenen,
zum Teile mit schmeichelhaften Glúckwunschschreiben
begleiteten Beweise des Wohlwollens und der Freundschaft
emen die Vorjahre bedeutend überragenden Umfang ange-
nommen haben, so kann wolıl der Herausgeber des »Archiv«
darin, neben dem Zeichen der Aufmerksamkeit gleichzeitig
eine wohlthuende Genugthuung für seine während einer
langen Reihe von Jahren entfaltete Thätigkeit zu Nutz und
Frommen des gesamten Buchgewerbes erblicken, und sei
auch auf diesem Wege für die vielen Liebeszeichen den
Einsendern der wärmste Dank ausgesprochen.
Bei dem regen Interesse, das den Erzeugnissen der
graphischen Künste allseits entgegengebracht wird. dürfte
es wohl ebenso den Intentionen der Einsender als denen
der Hersteller entsprechen, wenn wir, allerdings nur in
Kürze, die gesamten Einsendungen eine Revue passieren
lassen und hier und dort ein jedenfalls auch für unsere
geehrten Leser Interesse bietendes kritisches Wort einfügen.
Fast ausnahmslos treten die gesamten Arbeiten in
geschmackvollem farbigen und ornamentalen Gewande auf,
eine Erscheinung, die um so erfreulicher ist, als das ganze
Streben der Jetztzeit dahin zielt, den Farbendruck sowohl
wie auch die mit Geschick ornamentierte Accidenz in
vollstem Masse eingebürgert zu sehen,
Vorausschicken müssen wir, dass die von uns bei allen
Arbeiten gewählte Reihenfolge als eine rein zufällige zu
betrachten ist und keinesfalls als Massstab für die Vor-
züglichkeit dieser oder jener Arbeit gelten soll, und zwar
um so weniger, da viele Eingänge gleichwerlig sind.
Wir eröffnen den Reigen mit den Wunschkarten und
müssen konstatieren, dass auch in diesem Jahre allerorts
das Bestreben herrschte, dieser Art Druckarbeit die erforder-
liche, sich selbst empfehlende Sorgfalt in bezug auf kunst-
volle Herstellung angedeihen zu lassen.
Die Karten lassen sich durch eine besonders interessante
Erscheinung im Entwurfe in zwei Arten teilen, und
zwar in eine in der Anzahl grössere, welche im vollsten
Masse die Eigentümlichkeiten der durch die neuen Giesserei-
Erzeugnisse hervorgerufene »freie« Richtung dokumentiert,
und in eine weniger vertretene, welche mehr ilteren
Grundsätzen, der sogenannten »Rahmenforme huldigt.
Eine besonders exakt und sauber in Buchdruck
ausgeführte Aufklappkarte, bei welcher hauptsüchlich die
angewandte tadellose Schreibschrift überrascht, macht nicht
allein ihrem kunstliebenden Absender, Herrn Hermann
Smalian vom Hause Gustav Reinhold in Berlin W., sondern
auch dem Drucker derselben (Wohlfeld, Magdeburg) alle
Ehre. Die Karte von Ferd. Theinhardts Schriftgiesserei in
Berlin zeigt in einem aus reingotischem Materiale gesetzten
Rahmen neben einem äusserst schwungvollen, im Genre
der altdeutschen Wandmalereien kolorierten Rankenmotiv
noch weitere Erzeugnisse der best eingeführten Firma.
Satz und Druck sind gut zu nennen. Durchaus abweichend
von vorstehenden Karten ist diejenige der ebenfalls durch
ihre sehr brauchbaren Erzeugnisse renommierten Schrift-
giesserei Ludwig d Mayer in Frankfurt a. M.; eine in
gotischer Federzugmanier gehaltene Einsatzvignette lässt
die Schönheit des neuesten Erzeugnisses der Firma, die
von uns bereits vorgeführte »Monumental« zur vollsten
Geltung gelangen, Die Schriftgiesserei Bauer d Co. in
Stuttgart liess ihre Karte unter den Händen unseres
bewährten Mitarbeiters Herrn Watzulik, in der Hofbuch-
druckerei Altenburg entstehen. Die in reichstem Farbendruck
auf einem durch Untergrundtvpen erzielten fliesschenartigen
Goldfond liegende Karte führt in geschicktem Satz-
arrangement eine Anzahl der vorzüglichen Erzeugnisse
der rührigen Giesserei vor Augen. In wirkungsvollem
Entwurfe präsentiert sich die auf feinstem Glaceekarton
und in dezenten Farben gedruckte Glückwunschkarte der
Schriftgiesserei Benjamin Krebs Nachf. in Frankfurt a. M.
Neben dem angewandten schönen gotischen Materiale ist
es besonders der reizende »Serviteur«, der unsern Beifall
findet. Die Schriftgiesserei Müller «* Hólemann in Dresden
hat in glücklicher Weise aus ihrer Zeitungseinfassung,
Serie Il, eine durch geschickte Satzkombination und guten
Farbendruck wirkungsvolle Karte herstellen lassen. Von
ausländischen Giessereien oder deren Vertretern verzeichnen
wir Eingänge von Richard Gans in Madrid, C. Giacchetti
in Rom und Schomburg Caballero d Comp. in Bilbao,
deren Herstellung ohne Ausnahme Anerkennung verdient.
Kine in Satz und Druck viel Fleiss verratende Gliickwunsch-
karte in Hochformat aus der Emil Bergerschen Renaissance-
einfassung liess sich die Maschinenfabrik Klein, Forst d
Bohn Nachf. in Johannisberg anfertigen (s. unsere Beilage L).
Die Karte der Maschinenfabrik Andreas Hamm in Franken-
thal wurde aus der Victoriaeinfassung von Numrich-Leipzig
in dem ihr eigenen etwas kräftigen Satzarrangement in der
Offizin von Schirmer & Mahlau in Frankfurt hergestellt. Satz
und Druck sind lobenswert. Albert Stolzenwald in Berlin
erfreute uns mit einem gut gedruckten eleganten Buntdruck-
kärtchen. Der von der Buchdruckerei Garl Laubner in Essegg-
Oberstadt komponierte Satzbau ist in seiner Anordnung ganz
lobenswert, wohingegen uns der Text als Hauptsache des
Ganzen bei einem so grossen Formate bedeutend zu klein
erscheint. Freundlichere Farben würden die Schwere der Orna-
mente etwas gemildert haben. Die vollstándig aus Kúnstler-
grotesk von Schelter & Giesecke in freiester Satzgruppierung
hergestellte Karte der Schellenbergschen Hofbuchdruckerei in
Wiesbaden liefert den Beweis, dass guter Geschmack und
saubere Technik in dieser Offizin keine fremden Gäste sind.
In geschicktem Entwurfe ist die Karte von Herm. Hampels
Buchdruckerei in Züllichau hergestellt. Etwas zu reich
im Ornament erscheint uns die sonst gut ausgeführte
Karte vou J. Gottslebens Buchdruckerei in Mainz. Eine
sehr geschmackvoll ausgeführte Karte in Buntdruck
lieferte F. Lehmann-Ritters Buchdruckerei in Hinweil und
Rüti (Schweiz). Domels Erben in Waldenburg i. Schl.
setzten aus Woellmers Rokokoeinfassung einen sehr effekt-
vollen, hübsch kolorierten Rahmen mit aufgelegter Karte;
im ferneren liegen noch einige Karten derselben Offizin
(durch H. Uebigau) vor, welche durch die schön gedruckten
landschaftlichen Vignetten gewisslich Stimmung machen.
Gustav Lágel in Hamburg liess seine sauber gedruckte Karte
durch eine in schónem Kolorit erscheinende naturalistische
Leiste schmiicken. Ein besonders nobles, im Satz und
Druck tadelloses Kärtchen sandte der durch seine Arbeiten
vorteilhaft bekannte Accidenzier der Hoffmannschen Buch-
druckerei in Stuttgart, Herr A. Kirchhoff. Herr Chr. Schnepf
(Buchdruckerei Greiner & Pfeiffer in Stuttgart) hat auf
alle Fálle eine gute Idee geschickt zu Papier gebracht.
indem er den Jahreswechsel an der vom gestirnten Himme!
beleuchteten Kirchturmsuhr zu veranschaulichen ver-
sucht hat. Weitere Karten in effektvoller Ornamentierung
und lobenswerter Druckausführung sandten noch: der
91 Neujahrskarten- und Kalenderschau. 92
Drucker- und Maschinenmeisterklub München, Herr Otto Krüger
in Neustadt a. H., Ulrich Tobler in Rüti (Schweiz), Carl Meyer
in Frankfurt, F. Schiesseck in Züllichau, sowie Herr Emil
Winter in Breslau.
In Zirkularform sandten ihre Neujahrswiinsche die
Brühlsche Buchdruckerei in Giessen (effektvolles Satzarran-
gement in schöner farbiger Ausführung), k. und k. Hofbuch-
druckerei Josef Feichtingers Erben in Linz (anerkennenswerte
Leistung), sowie C. Romwalter d Sohn in Oedenburg.
Letztere Arbeit kann als ein ganz vorzüglicher, farbiger
Bronzedruck gelten, und wollen wir den Herstellern unser
Lob nicht vorenthalten.
Unter den uns vorliegenden Kalendern eine Wahl zu
treffen, wäre selbst für den Fachmann ein Kunststück, zeigt
sich doch in ihnen ausnahmslos, dass thatsächlich in der
Lieferung des künstlerischsten und vollendetsten das Wahr-
zeichen unserer Zeitperiode liegt. Beginnen wir mit der
Durchsicht der Abreisskalender:
Als gern gesehenen Gast begrüssten wir auch dieses
Jahr den unter der Mitwirkung des unerschöpflichen Fach-
litteraten Theodor Goebel von der Farbenfabrik Gebr.
Jünecke & Fr. Schneemann in Hannover in Buch- und
Abreissform verausgabten, üusserst instruktiven Kalender.
Derselbe besteht aus zwölf japanisch gehaltenen, natura-
listischen Monatssujets, deren vierfarbiges Kolorit für jeden
Monat verschiedenartig gewählt wurde. Ausser mit der
Datum- und Monatsangabe sind die einzelnen Blätter mit
praktischen Notizen jeder Art sowie mit den hauptsäch-
lichsten bei der 450jährigen Jubelfeier der Erfindung der
Buchdruckerkunst verfassten dichterischen Geistesprodukten
versehen. Im ganzen genommen gibt der Kalender nicht
allein beredtes Zeugnis von dem künstlerischen Geschmack
der seit Jahren mit ihren Produkten der Farbenbranche
auf der Höhe der Zeit stehenden Firma, sondern ist auch
in der gewählten Form dazu angethan, die angewandten
Erzeugnisse in äusserst günstiger Weise vorzuführen. Die
äussere Ausstattung beider Kalender lässt nichts zu
wünschen übrig. Das Begleitzirkular zum Kalender ist eine
äusserst effektvolle Satzarbeit im Stile des »Mikado«, welche
in einer solchen Ausführung nur empfehlend wirken kann.
Die Buch- und Kunstdruckerei von Förster d Borries in
Zwickau hat es verstanden, durch die Wahl eines stimmungs-
vollen Jahreszeitenmotives in Amorettenform ihrem äusserst
praktisch angelegten Abreiss- und Notizkalender ein in jeder
Weise schönes Gepräge zu geben. Die farbige Ausführung
ist die den Arbeiten von Förster & Borries stets eigene,
vorzügliche, Robert Wapplers Buchdruckerei in Magdeburg
hat ihren Kontorkalender in origineller ornamentaler Aus-
führung angefertigt. Das gewählte lebhafte Kolorit trägt
nicht wenig dazu bei, die Arbeit zu einer ansprechenden
zu gestalten. Als stilvoller Wandschmuck muss der Abreiss-
kalender der L. Schellenbergschen Hofbuchdruckerei in Wies-
baden bezeichnet werden. Derselbe veranschaulicht auf
Vorder- nnd Rückseite in zwei von Schulte v. Brühl im
altdeutschen Stile entworfenen Zeichnungen beide Geschäfts-
häuser der Offizin. In wirklich sinnreicher Weise erfolgte
gleichzeitig die Empfehlung des Wiesbadener Tageblattes,
und wir können behaupten, dass der in Münchener Art
erfolgte Farbendruck ein äusserst gelungener ist.
Eine in jeder Beziehung künstlerisch originelle farbige
Buchdruckleistung ist der von E. Terschak entworfene und
mit Zuhilfenahme der Klinkhardtschen Mikado-Dekoration
in durchaus einheitlichem Gepräge, die Dekorationsweise
der Japaner vorzüglich charakterisierende Notizkalender
in Heftform der auf dem Gebiete des orientalischen Druckes
äusserst thiitigen Offizin W. Drugulin in Leipzig.
Von den Wandkalendern ist besonders der von
R. v. Waldheim in Wien hergestellte hervorzuheben. In
äusserst sinnreicher Weise finden wir auf ihm die »Zeit«
illustriert. Die Ausführung dieser äusserst geschmack-
vollen Arbeit erfolgte in tadellosestem Kupferdruck und
Buchdruck. Als ganz gediegenen Zimmerschmuck müssen
wir auch den von C. Allers entworfenen Kalender der
rühmlichst bekannten Buch- und Steindruckfarbenfabrik
Beit & Philippi in Hamburg und Stassfurt bezeichnen.
Die in schónster Farbenharmonie erscheinende Arbeit ist
eine kunstvolle Chromolithographie von Wezel £ Naumann
in Leipzig und diirfte in hohem Masse zur Empfehlung
der Fabrikate obiger Firma beitragen. Eine recht glück-
liche Verbindung von Buch- und Steindruck zeigt der
Wandkalender der Hofbuchdruckerei und Hofsteindruckerei
von Gebr. Jünecke in Hannover. Je zwei prüchtige Pflanzen-
motive auf Vorder- und Rückseite in überraschender
Farbenzusammenstellung charakterisieren die zwei in
Fücherform gruppierten Halbjahre in wirkungsvollster
Weise. Der Kalender ist einer der effektvollsten.
Der illustrativen Richtung ebenfalls entsprechend, wurde
der Kalender von Otto Elsners Buchdruckerei in Berlin
hergestellt. Die zum Druck verwandten, dem Gaillardschen
Institute entstammenden Platten lassen an Schärfe nichts
zu wünsehen übrig, so dass der Kalender durch das
dezente Kolorit einen sehr feinen Gesamteindruck macht.
Wilhelm Gronaus Buchdruckerei und Schriftgiesserei in
Berlin stattete ihren Kalender einfach aber geschmackvoll
gesetzt und gut gedruckt aus. Als recht hiibsche Neuheit
erscheint uns die angewandte Kartuscheneinfassung. Die
Buchdruckerei Gebr. Grunert, sowie die Lewentsche Buch-
druckerei in Berlin haben zwei Prachtleistungen des typo-
graphischen Farbendruckes mit ihren Wandkalendern
hervorgebracht. Die Begleitzirkulare entsprechen der Aus-
führung der Kalender ebenfalls. Als sehr schóne Arbeit
ist der Kontorkalender mit originell angefügtem Notiz-
kalender von Max Lichtwitz, Buch- und Steindruckerei in
Berlin, zu bezeichnen. Zum grössten Teil aus Material
von Schelter & Giesecke gesetzt ist der Satzbau ein sehr
geschickt und exakt komponierter zu nennen, so dass wir
nicht umhin können, dem Kalender unsere Anerkennung
zu zollen. Wir finden kein Moment, welches geeignet
wäre, die vom Einsender, Herrn Max Lichtwitz selbst auf
den Kalender angewandte Bezeichnung »Angstprodukt« zu
rechtfertigen, sondern kónnen im Vergleich zum Vorjahre
unser Lob nur erhóhen. Die Arbeiten der Buchdruckeret
Lindner in Breslau tragen bekanntlich das Signum »originell«,
was auch bei dem diesjährigen Kalender zur Wahrheit
wird. »Mikado« war auch hier die Parole und ist es dem
Setzer und Drucker gelungen unter Verwendung der
Klinkhardtschen Dekoration und entsprechender Farben,
ein recht effektvolles Erzeugnis hervorzubringen. In recht
schóner chromolithographischer Ausstattung erscheint der
uns durch Herrn Faktor Karl Bayer zugesandte Kalender
der A. v. Hagenschen Buchdruckerei, Weber & Kölblin in
Baden-Baden. Besonders ist es die aufgelegte, geschmack-
volle Wunschkarte die unseren Beifall findet und den
Kalender zu einer recht gediegenen Arbeit stempelt. In
rein gotischem Gewande (Material von Schelter & Giesecke)
erscheinen die Kalender der Firmen Louis Pasenow,
graphisches Institut in Stettin, sowie der Stämpflischen
Buchdruckerei in Zürich. Exakter Satz, sowie sauberster
Enge fette Steinschrift von J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig.
Geschiitzt.
Petit No. 1270. Min. ca. 2,5 kg. Korpus No. 1271. Min. ca. 2,9 kg.
D Naturgeschichte des Pflanzenreiches 34 | 56 Neue Ausgabe klassischer Werke 78
Strassburg Braunschweig DEUTSCHLAND Aschaffenburg Mannheim Halle Vereinigte Staaten FRANKREICH Spanien Österreich Mainz
Cicero No. 1272. Min. ca. 3,6 kg. Mittel No. 1273. Min. ca. 4 kg.
67 Freud und Leid aus der Jugendzeit 90 | T Leipzig Vereinigung Saxonia à
ERZÄHLUNG Schiller Goethe Lessing Werther DICHTUNG | SIEGFRIED Fúnfzehn Bilder ohne Worte KRIEMHILD
Tertia No. 1274. Min. ca. 4,8 kg. |
Besitrungen 8 NORDAMERIKA 5 Reichsland | Liederhain 2 HARMONIE 4 Connewitz
Text No. 1275. Min. ca. 5 kg.
DEUTSCHES 18 Bundesctiessen 79 FRANKFURT
Doppelmittel No. 1277. Min. ca. 6,2 kg.
Thüringen 1234 HANDEL UND VERKEHR 5078 Schlesien
3 Cicero No. 1279. Min. ca. 7,4 kg.
FRÜHJAHR 82 Weihnachtszeit 60 SOMMERRUH
3'a Cicero No. 1280. Min. «a 7,8 kg.
Meisebriete 19 EIOENBAHNEN Länderkunde
+ Cicero No. 1281. Min. ca. 10 kg.
MEIER 6 Waldesrauschen 9 KRONE
Von dieser Schrift sind noch zwei grössere Grade vorhanden.
95
Druck sind die Kennzeichen dieser stilvollen Arbeiten,
unter den noch verbleibenden Kalendern nimmt der des
Artistischen Instituts L. V. IEinders in Neutitschein (Mähren)
in Bezug auf originellen Entwurfeine hervorragende Stelle ein.
Die Ausführung erfolgte in lebhaftestem lithograpluschen
Farben- und Buchdruck und verdient alle Anerkennung.
Aus Holland liegen uns vier Kalender in ganz verschiedenem
Genre vor. Blikmann «6 Sartorius in Amsterdam lieferten
einen Prachtsatzbau in modernster Ausführung (Bergersche
Renaissanceeinfassung). als Mittelgruppe eine Meisenbachsche
Autotypie (Ansicht aus der Nähe des k. Palais in Amsterdam)
benutzend. Setzer und Drucker haben mit vereinten
Kräften etwas Gediegenes geliefert. Der Kalender von
De Brakke Grond ın Amsterdam führt eine Gruppierung
der holländischen Tageszeitungen in einem schön aus-
geführten Lichtdrucke vor Augen, so dass der im Salz und
Druck gut ausgefallene Kalender neben seinem praktischen
Zweck des Interessanten nicht entbehrt. Th. A. van Zeggelen
in Amsterdam schmückte seinen Kalender mit einer aus-
gezeichnet wirkenden. autotypischen Zeichnung. eine teils
symbolische und teils landschaftliche Darstellung wieder-
gebend. Der Gesamteindruck ist ein vorzüglicher. H. C.
Thieme in Nijmegen baute wie im Vorjahre seinen Kalender
aus Schelter & Gieseckschem Materiale und hat durch
Verwendung der Holbeineinfassung, sowie durch die erzielte
effektvolle Farbenharmonie ein mustergültiges Erzeugnis
geschaffen.
Bevor wir unsere Revue schliessen, wollen wir noch
mehrere Arbeiten erwähnen, welche uns durch Herrn
Paul Berger, Leipzig aus Anlass der mit diesem Jahr
erfolgten Einverleibung des Fachblattes Graphische
Künste in das Archiv, übermittelt wurden. Es ist dies
zunächst ein ausserordentlich eleganter Salonkalender in
reinster Rokokoausführung. Zwölf einzelne Monatsblätter,
deren Rückseite eine Anzahl der innerhalb des Geschäfts-
hauses des Einsenders Herrn Hofbuchbinder Gustav Fritsche
in Leipzig angebrachten Sinnsprüche vorführen, sind in
einem feinen Umschlage, der eine Prachtleistung der
Buchbinderkunst (Pressung) genannt werden kann, auf
sinnreiche Weise durch eine seidene Quastenschnure zu
einem Ganzen vereinigt. Diese Arbeit stellt der Leistungs-
fähigkeit und dem in diesem Etablissement vorherrschenden
Kunstgeschmack ein vortreffliches Zeugnis aus. C. T. Wiskott,
Kunst- und Verlagsanstalt in Breslau, wählte zu seinem
Wand- und Abreisskalender ein reizendes Motiv: eine mit
Rosen und Weinlaub umgebene Gartenlaube. Während
sich auf dem unteren Teile das Kalendarium befindet. ver-
sinnbildlichen zwölf hinter- und nebeneinander gruppierte,
allerliebste Kindergestalten in entsprechendem Kolorit die
Hauptmerkmale jedes einzelnen Monats. Die farbige
chromolithographische Ausführung ist eine überraschend
schöne und wirkungsvolle. Der auf dem Tableau an-
gebrachte Miniatur - Abreisskalender mit ausgewählten
Sprüchen nimmt sich sehr appart aus und macht den
Kalender recht ansprechend. Der nochmals vorliegende
Kalender von De Brakke Grond in Amsterdam fand bereits
weiter oben Erwähnung. — Max Krause, Papieraustattungs-
geschäft in Berlin W. sandte seinen Geschäftsfreunden als
Festgruss eine Folge der regelmässigen Mitteilungen über
die Papierwarenbranche in Gestalt eines sich in einem
mit hübschem Winteridyll geschmiickten Umschlage befind-
lichen Heftchens. Der Inhalt desselben bietet manches
Interessante und fúhrt eine besonders umfangreiche Kol-
lektion Menukarten vor Augen. Der Druck erfolgte in
Neujahrskarten- und Kalenderschau. — Schriftprobenschau. — Satz und Druck unserer Probeblitter.
06
sehr sauberer Ausführung im eigenen Hause des Herrn
Max Krause.
Wir kónnen unsere Besprechung nicht schliessen, ohne
nochmals den Herstellern für das bei der Entstehung der
Arbeiten entfaltete Streben nach künstlerischer Vollendung
unsere Anerkennung auszusprechen, den Wunsch damit
verknüpfend, dass auch das begonnene Jahr in jeder
Weise für die gesamten gewerblichen Verhältnisse ein
recht gedeihliches sein möge und die künstlerische Thätig-
keit in den betretenen Bahnen mit lohnendem Erfolge
fortschreite. $
Schriftprobenschau.
der" in dem Text des Heftes abgedruckte Stein-
5 schrift ist ein Erzeugnis der Schriftgiesserei
von J. G. Schelter d: Giesecke. Solche Schriften sind
dem Buchdrucker immer willkommen und bilden für
den Schriftgiesser ein dauernd verwertbares Material,
für das er unter allen Umständen Abnehmer findet.
Trotz des schmalen Schnittes exakt. deutlich und
leserlich, bilden solche Steinschriften insbesondere
ein höchst verwendbares Material für den Inseraten-
satz, sind jedoch auch für den Titel- und Accidenz-
satz ein brauchbares Material, wenn es gilt, Zeilen
mit vielem Texte in entsprechender Breite zu bilden.
Diese neue Steinschrift der Giesserei J. G. Schelter &
Giesecke dürften deshalb wohl mit Sicherheit ihren
Weg machen und bald in allen Druckereien Eingang
linden.
Satz und Druck unserer Probeblätter.
Be L, eine Neujahrs-Gratulationskarte der
rühmlichst bekannten Schnellpressenfabrik von
Klein, Forst & Bohn Nachf. in Johannisberg a. Rh.
ist eine Arbeit der Piererschen Hofbuchdruckerei.
Stephan Geibel & Co. in Altenburg und speziell ihres
vortrefflichen, unseren Lesern durch viele vom Archiv
früher gebrachte hübsche Proben wohlbekannten
Accidenzsetzers Herrn A. Watzulik. Auch von der
Komposition dieser Karte lásst sich nur Anerkennen-
des sagen und die Bergersche Renaissanceeinfassung
kommt auf derselben zu bester Geltung. Wir hätten
nur gewünscht, dass die obere Bekrónung etwas
höher und reicher gehalten worden wäre, denn sie
tritt gegenüber den angefügten beiden, die Gehänge
tragenden Verzierungen zu sehr zurück. Die Druck-
ausführung des Blattes ist. wie die aller Arbeiten der
Piererschen Hofbuchdruckerei, eine höchst gediegene.
blatt M soll die Art und Weise der Ornamen-
tierung erklären, für welche Herr Kulbe in seinem
07 Mannigfaltiges. — Briefkasten. 98
heutigen Artikel auf Spalte 82 u. f. eintritt. Das Blatt
ist eine Arbeit der Klinkhardtschen Druckerei in
Leipzig und repräsentiert zugleich den in dieser
renommierten Offizin gepflegten Geschmack. Es unter-
liegt wohl keinem Zweifel, dass diese Art der Satz-
ausführung eine erhebliche Kunstfertigkeit von dem
ausführenden Accidenzsetzer verlangt, denn sie kennt,
wie man sieht, keine Hindernisse, sucht vielmehr mit
grosser Gewandtheit alle die Schwierigkeiten zu über-
winden. welche unser ungefügiges Material uns sonst
in den Weg legt. So gediegene Resultate, wie wir sie
hier vor Augen haben, dürften allerdings nicht allzu
vielen Accidenzsetzern erreichbar sein. dazu gehören
ausser der Kunstfertigkeit des Ausführenden selbst
oft noch die zahlreichen Hilfsmittel einer wohl-
eingerichteten Schriftgiesserei, Messinglinienfabrik,
Zinkographischen und Gravier-Anstalt, die da ein-
treten, wo die Hilfsmittel des Accidenzsetzers nicht
mehr ausreichen. Wir glauben unseren Lesern in
diesem Blatt eine interessante Illustration zu dem
Artikel des Herrn Kulbe und der in der Klinkhardt-
schen Offizin geübten Geschmacksriehtung geboten
zu haben, danken deshalb dem verehrten Chef der
Offizin, Herrn Bruno Klinkhardt, seinem Accidenz-
faktor Herrn Bóhme, der sich gerade um diese Art
der Satzausfiihrung grosse Verdienste erworben hat,
wie dem ausfiihrenden Setzer, Herrn Kulbe selbst,
verbindlichst, uns dieses gefallige Blatt iiberlassen,
resp. fiir unseren Zweck angefertigt zu haben.
Herr Klinkhardt war auch so giitig, uns die in
dem Artikel angewendeten Miniatur-Verzierungen
für unsere Druckerei zu überlassen.
Mannigfaltiges.
— Am 26. Januar starb in Köln nach kurzer Krankheit
Herr Doktor Nicolaus August Otto, Mitglied der Direktion
der Gasmotorenfabrik Deutz. Die Direktion verliert in dem
Verstorbenen den bahnbrechenden Erfinder der Gasmotoren
und den Begründer der Fabrik.
— In den ersten Wochen des Januar feierte die Offizin
von C. G. Naumann in Leipzig hier ihr 89. Stiftungsfest
und wurde dieses Fest durch Tafel und Tanz begangen.
Ungeführ 200 Personen befanden sich aus diesem Anlass
im Kaisersaal der Centralhalle und wechselten die Tänze
mit gediegenen Vortrágen in bunter Reihe ab. Auch zeigte
sich hierbei wieder einmal das gute Einvernehmen, welches
zwischen Chef und Arbeitern der genannten Firma besteht.
Wir kónnen nur wünschen, dass die Firma C. G. Naumann
fortblühen móge, zum Wohle ihrer Inhaber und zum Wohle
der Arbeiter.
— Die Schriftgiesserei Flinsch übersandte uns die
Oktoberausgabe 1890 ihres Preiskurantes über Maschinen
und Dtensilien. Das hóchst sauber ausgestattete, vortreff-
lich illustrierte und ausgezeichnet gedruckte Heft gibt eine
Übersicht über alle Maschinen und Utensilien, welche die
Firma führt, sowie über deren Preise und Bezugs-
bedingungen.
— hn Verlage von Richard Hahn, Buchdruckerei und
Verlag in Leipzig ist ein Portrüt Kaiser Wilhelm II. in
ganz vorzüglich ausgeführtem Holzschnitt und ebenso vor-
züglicher Druckausführung erschienen. Es ist dieses Kunst-
werk eine Arbeit des rühmlichst bekannten Holzschneiders
Martin Hónemann in Berlin, von dessen Hand bereits die
Portráts des Kaiser Friedrich, Bismarks und Moltkes her-
vorgingen und der in nächster Zeit diese gediegene patrio-
tische Porträtsammlung noch um das ebenso gelungene
Porträt Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta Viktoria ver-
mehren wird. Das ansehnliche Format 48:66 cm und der
billige Preis von Ausgabe A à 1 M. und Ausgabe B à 3 M.
machen es jedem Patrioten möglich sich diese Porträts als
einen wertvollen und ansprechenden Zimmerschmuck zu
erwerben. Sämtliche Sortimentsbuchhandlungen nehmen
Bestellungen darauf an.
— § Um Druckfarben einen erhöhten Glanz zu verleihen.
füge man denselben beim Gebrauche etwas Eiweiss zu. ein
Mittel, das nebenbei noch deren Bindekraft erhöht.
— Im Verlage von Alexander Waldow in Leipzig erscheinen
im Laufe dieses Jahres zwei interessante typographische Werke
und zwar 1. der III. Teil des Hilfsbuch fiir Maschinenmeister
an Buchdruckschnellpressen, die Rotationsmaschinen behan-
delnd, 2. Die Lehre vom Accidenzsatz von Alexander Waldow
in zweiter bedeutend vermehrter und vollständig umgearbeiteter,
dem jetzigen Standpunkt entsprechender Auflage. Beide
Werke sind bereits in Druck und wird die Lehre vom
Accidenzsatz in Heften erscheinen, wodurch die Anschaffung
allen Accidenzsetzern möglich wird.
Briefkasten.
Herrn Otto M. in Schweidnitz. Das von Ihnen hergestellte Muster-
buch enthält eine Anzahl sehr anerkennenswerte Arbeiten, zu deren
Schmuck mit vielem Geschick gefällige Vignetten verwendet wurden.
Wenn nach unserer Meinung noch bezüglich der verwendeten Farben
eine grössere Frische zu wünschen wäre, so wollen wir gern zu-
gestehen, dass gerade dies vielléicht Ihrem Geschmack mehr entspricht.
— Herrn Chr. S. in Stuttgart. Wir freuen uns sehr, dass Sie uns
als eifriger Leser unseres Blattes das Vertrauen schenken, Ihre
Arbeiten unserem fachmännischen Urteil zu unterbreiten. Nun, die
Arbeiten einer so renommierten Offizin, deren einer Mitinhaber einst
ebenfalls unser Schüler war. kónnen keine schlechten sein und wollen
wir Ihnen gern und aus voller Überzeugung unsere Anerkennung
für dieselben zollen. Die Ausführung des Satzes ist in den meisten
Fällen eine vortreffliche, die Wahl der Farben eine gute, wenn wir
auch mehr Leben und mehr Frische bezüglich der letzteren ge-
wünscht hätten. Wir finden das Kolorit in vielen Fällen etwas
monoton; eine oder die andere Farbe in jeder Arbeit sollte mehr
belebend hervortreten und wenn wir auch zugeben wollen, dass ins-
besondere bei den Arbeiten in altem Geschmack ein weniger
frisches Kolorit üblich, so glauben wir doch, dass dies nicht unbe-
dingt zu rechtfertigen ist. Man druckte in alten Zeiten wohl haupt-
sáchlich so, weil man oft keine so frischen Farben zur Verfügung hatte,
die alten Drucker háufig auch bunte Farben weniger gut zu behan-
deln verstanden, was ja aber doch nicht in allen Fállen zutrifft,
denn wir finden auch Drucke aus jener Zeit, die jetzt noch volle Frische
zeigen. Es interessierte uns, aus Ihrem Briefe zu ersehen, dass auch Sie
ein ungünstiges Urteil über die fraglichen Tonplatten fällen; wir be-
nutzen nach wie vor einfach guten Karton, Celluloid oder Holz. Auch
die Hoffmannschen Messerbolzschnittplatten sind ein vortreffliches,
leicht zu bearbeitendes Material für diesen Zweck. Sprechen Sie gef,
Ihren Kollegen, den Herren B. und H. ebenfalls unsere beste Aner-
kennung aus und senden Sie uns auch in Zukunft einzelne besonders
wertvolle Arbeiten, die Sie entwarfen und setzten. — Herrn A. K. in
Stuttgart. Die gesandte Karte ist bezüglich des Entwurfs ohne Zweifel
6*
99 Briefkasten. — Annoncen. 100
eine sehr gefallige und gediegene Arbeit und verdient recht wohl die
gewordene Anerkennung. Was uns an derselben nicht so ganz gefállt,
das ist folgendes: Wir finden es nicht hübsch, dass die goldene Ein-
fassungslinie von beiden Seiten gerade bis an den Hals der Guten-
bergstatue geführt ist und diesen somit einzwängt; ferner finden wir,
dass der Fuss des Ganzen gegenüber dem oberen Teil zu leicht und zu
schmal erscheint und endlich würden wir das Braun ein Wenig
kräftiger gewählt haben. um etwas mehr Leben zu erzielen. Immerhin
beweist das Blatt, dass es aus den Händen eines tüchtigen Zeichners
hervorgegangen ist. Haben Sie auch mit konkurriert?* Wollen Sie uns
Ihre Einsendung nicht zugänglich machen? Sie dürfte wohl in jeder Hinsicht
Inhalt des 3. Heftes.
auch der Beachtung wert sein. — Herrn B. S. in Pulsnitz. Der Briefkopf
Scotts Maschine zum Biegen von Galvanos und Stereotypplatten.
— Neue Elemente im Freiornamentieren. — Neujahrskarten- und
Kalenderschau. — Schriftprobenschau. — Satz und Druck unserer
Probeblátter. — Zeitschriften und Biicherschau. — Mannigfaltiges. —
Annoncen. — Beilagen: 1 Blatt Neujahrs-Gratulationskarte/— 1 Blatt
Beilage zum Artikel »Neue Elemente im Freiornamentierens
Das Heft enthält im Ganzen 2 Beilagen. Für das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nicht
gurantiert werden.
Bezugsbedingungen fiir das Archiv.
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. BEP Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2. Heftes ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden.
Bezugsquelle: Jede Buchhandlung; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband d rekt M. 13,50 nach ausserdeutschen Liindern
M. 14,40. Nach komplettem Erscheinen Preis Iro Band M. 15,— exkl. Porto.
Annoncen: Preis pm Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei häufiger
Wiederholung Rabatt, Kostenanse hliige sofort. Betriige vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebühr. Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50 —2,50
ett Quartblatt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M. 25 ete.
Novitáten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterbliinern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschiidigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wiinschen, wollen sich
besonders mit uns vereinbaren.
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farbeır,
Bronzen, Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankovordrucke am Li iger.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen.
dürfte den beschränkten Materialverhältnissen Ihrer Oflizin entsprechen,
zeigt aber immerhin das löbliche Bestreben, selbst unter solchen
Umständen etwas Gutes zu schaffen. — €. G.sche Offizin in Leipzig.
Wir müssen den uns übersandten Arbeiten alle Anerkennung zollen.
Der Satz ist geschmackvoll ausgeführt, der Druck ein hócht sauberer
und scharfer und die Farbenwahl in den meisten Fállen eine durchaus
gute. Das Briefköpfchen der Firma gefällt uns ganz besonders. Wir
freuen uns, dass die alte berühmte Firma unter ihrem jetzigen Inhaber
und seinen tüchtigen Leitern die alten Ehren, welche ihr stets gebührten,
aufrecht erhält. — Herrn E. K. in Stendal. Wir danken Ihnen für Ihre
Mitteilung, dass Herr Buchdruckereibesitzer Otto Fuhrmann einst den
hübschen Briefkopf der Bertholdschen Messinglinienfabrik gesetzt hat.
— Herrn Th. H. in Sao Paulo, Brasilien. Die gesandten 20 M. haben
wir empfangen und schreiben Ihnen demnächst ausführlich. —
Herrn H. C. B. in Aschersleben. Wir können Ihnen nur wiederholen,
was wir früher bereits zum Lobe Ihrer Papierwaren sagten: Sie sind
ausserordentlich geschmackvoll bedruckt und in jeder Hinsicht
sauber ausgeführt, so dass sie sicher kaum ihres Gleichen finden werden.
Die geprägten und kolorierten Karten verdienen das gleiche Lob und
wir finden, dass sie sich den besten Erzeugnissen an die Seite stellen.
Textschrift von Benj. Krebs Nachf., Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert, —— Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter
& Giesecke, ipzi Do puie, Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruc xt mit Farbe von Frey «€ Sening, Leipzig, auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a
a ur IIS IIS IIA E de dd AIN A de de de de de de da da) de de) de la) dle de de de (de de de de de de de de de de e e Ne
Gesucht — = — LL
wird für die Schriftsetzerei- Abteilung b *
unserer Anstalt eventuell zur soſortigen C A | l d E ] Rh E
Besetzung: . e 1n gens 9 O n a. . he
Ein Obmann der gleichzeitg Tiich- ` s
tiges in Accidenzarbeiten leisten Fabriken E
kann: | Se E
Drei geübte Schriftsetzer, die na-|% Cé H
mentlich für Werke französischer |4|] Schwarzen und bunten Buch- und Steindruekfarben, f%
und slavischer Sprachen ver-|$| Russ, Firnis, Etikettenlaek, Seifenlauge, Walzenmasse Le
wendbar sein sollen. 4 | Ke, E
Es wollen sich nur solche, unter |¡% h H A 1 d E
Angabe ihrer Ansprüche melden. die |) y € Excellent 2 oe Lin gens. n
gute Zeugnisse mehrjähriger Leistungen | % — — e F
in grossen Anstalien aufweisen Kinnen. WEIER
Dauernde und angenehme Stellung
gesichert.
Bucarest, Januar 1891.
Socecú « Co.
s
`
* :
` * I
= , `
x e e
ROR!
EA
> 2
—
SS SA
last LUC "n.
—
1
glich® SL e
=
D
Messinglinien-Fabrik
Vorteilhafte Offerte: x Fach-Tischlerei. «se. @fo.4”2 Mech. Werkstätte.
Eine täglich erscheinende Zeitung, | |3 Goldene Medaille Brüssel 1888.
gut eingeführt, mit sehr guten Chancen. *
ist anderer Unternehmungen wegen
billig baldigst zu verkaufen. Offerten
sub. A. O. 14 erbeten an die Ann. Exp.
von G. L. Daube & Co., Frankfurt a. M.
—
A
EN ee
SS
101
Annoncen.
Ein junger im Maschinenbau und
Schriftgiesserei sehr vertrauter
tiichtiger Zurichter,
in grösseren Geschäften d. In- u. Aus-
landes thülig gew., s. Stellung.
gleichv.
wo. Beste Zeugnisse vorh. Gefl. Off. bis
spät. 1. März an Haasenstein & Vogler,
A.-G. in Frankfurt a. M. unt. T. W. 963.
Autographische Tinte
ein nach neuestem Verfahren hergestell-
tes und in Fachkreisen vielfach erprobtes
Fabrikat von
LOUIS MÜLLER. Droguenhandlung,
Leipzig, Turnerstrasse.
Preise inkl. Flaschen u. Kiste ab hier gegen
Einsend. d. Betrages oder Nachn. innerhalb
des deutsch-österreichischen Postvereins.
Eine Probeflasche . . . . . M.
12 Flaschen . ES E CN ures
10.—
* an 90.—
Ww — Rabatt,
je nach Hohe des Auftrages.
Fur Berlin:
H. Miincheberg, Alt-Moabit 104—105,
— AAAAAAAADADADAAAAAAA
ON NAAN NAN COANN MA
NMN NT Y
"UU" 4^. Stereotypie!
Eine in der Provinz Sachsen gelegene,
seit 1797 bestehende
La 9
Buchdruckerei
mit täglich erscheinender Zeitung —
(2100 Auflage) — ist für den festen
Preis von 70000 M. zu verkaufen.
Adressen unter L. M. nimmt die Exp.
d. Bl. entgegen.
MM VAN |:
Dorsitalides
Metall
M
ANAYA
Schrirttaießerei, Stereotvpie |
Galvanoplafti?, Xylograpbie
oinfograpbie, Utenfilien-Sabri?
PAAR | von Drude reien von meinem großen |
ALM Ez Laaer, A cm Se SS
Ara Rt SACA
IRK SG RRARIR| |
B
[eel
ER
Erste Mannheimer
P Holztypen-Fabrik
Sachs « Cie.
Mannheim (Baden)
gegrúndet 1861,
fertigen als Spezialitát
Holzschriften und Holzutensilien
auf allen grösseren Ausstellungen als
anerkannt bestes Fabrikat prämiirt.
v
Layer der echten dänischen Walzenmasse
The White
sowie
sämtlicher Materialien und Utensilien
Z-SCHNIT E
x Arte? liefert billigst
Alexander Waldow, Leipzig.
Bedarf:
Einzige Spezialfabrik für den gesamten
Carl Kempe, Nurnberg.
KE
| Erhielt den einzigen ersten Preis in Melbourne | — CHER welcher auf Tiegeldruckpressen vergeben wurde. |
4 Grössen, 20/33 — 35,5 61 cm Tiegelgrosse. |.
7
Im Konstruktions-Prinzip dhnlich Gally’s
Universalpresse, zeichnet sich Colts
Armory
Presse durch verschiedene dusserst
praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel-
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt's
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren unübertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorziig-
lichen Material. Die Kombination ~
des Cylinder-Farbewerks, welche die 77
vorzüglichste Farbeverreibung und +
exakteste Regulirung der Farbever- 5
teilung gewährt, der genaue parallele ?
Druck, durch welchen die Schrift ge-
schont wird, sichern dieser Presse ihre
bevorzugte Stellung als ausgezeich-
netste Tiegeldruckschnellpresse für \
den feinsten Accidenzbuchdruck.
Tut
Für Fuss- und für Motoren-Betrieb.
Hierzu kommen noch die ſolgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Druckabstellung und A bstellbarkeit der
Auftragwalzen während des Druckes.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hängt
lediglich von der Befähigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
durchaus widerstandsfähig gebaute
Presse den schnellsten Gang.
Für die Pressen No. 3 und 4
j empfiehlt sich in solchen Füllen, wo
2 Elementarkraftbetrieb ausgeschlossen
ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
= mechanismus, der so angeordnet wird,
dass der Dreher dem Einleger gleich-
zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Ausführlichere Beschreibungen mit Gróssen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland:
J. G. SCHELTER & GIESECKE in LEIPZIG.
Meilhaus & Stheidig
Aſchaffenburg a. W.
F. Bumz und
Sicinúrudifaricen.
Firnis= und Rußbrennerei.
Jengniffe erfter Firmen des In- und
Auslandes.
16 rue Suger Paris rue Suger 16
gegriindet 1515
auf den Weltausstellungen mit 2 Ehren-
diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet,
empfehlen ihre
schwarzen und bunten
Buch- u, Steindruckfarben
anerkannt bester Qualitat.
Farbenproben und Preislisten
stehen auf Yerlangen gern zu
Diensten.
in Berlin SW., Lindenstr. 69
empliehtt sein für den $zcssbetzieb
eingerichtetes
phototypisches Institut
zur guten, billigen amd schnellen
Chusführung von Shototypien,
Autolypicn F Chemigraphie "
AL, Chromotypicn. Druckfertige
photolitho zaphische Mebertza-
gungen in Strich- und Halbton-
manier. Prospek te, Muster und
Halkialationen fz anko.
ata als, als, als, als als, als ata ata ate ate y
a
“ „jr
Die Messinglinien-Fabrik von
Gebr. Brandt in Quedlinburg
empfiehlt als Spezialität
RAR
Messinglinien in allen Mustern, neue
Inserateinfassungen in Messing, neue
Schlusslinien in Messing etc. etc. unter
Garantie für bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit. Messingspatien und
Durchschuss sehr vorteilbaft und nicht
teurer als Blei. Ermüssigter Preiskurant
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse |-
gratis und frei.
ate ada at ata ata ate ate ate ate at
ir in ir HAN ANA
PM O RR ANA
Er
|
Annoncen.
Sudwia de Maner
Gravieranftalt — Schriftgießerei — Galvanoplaftik
—
Wielandfirahe 10 $ rankfurt a. Ne. Wielandfirahe 10
empfehlen ihre neugelchnittene und mit vielem Beifall aufgenommene
Monumental |
in 16 GraSen mit Initialen.
104
Auch iff cine nene elegante Antiqua (im Haufe gefchnitten) erfchienen.
Brobeblätter verfenden auf Wunfdh gratis und franco.
Lehrzeugnisse Gebriider Brehmer,
e À ; f Maschinenfabrik
in Briefform in eleganter Ausftih- 2 :
rung und mit entsprechendem Text |” Plagwitz-Leipz ig.
auf den inneren Seiten liefere in |} —— — |
haltbarer Enveloppe für M. 1.60 incl. Spezialitát: ; |
Porto. 1
Alexander Waldow, Leipzig. Draht-Heftmaschinen A
zum Heften von Biichern, Blocks,
A RR i: Broschüren, Kartonnagen etc. |
E AS
24 eT ETS > —
| Messinglinienfabrik Eo NND ———
=| ITT DATIT > METTANT empfehle ich angelegentlichst meine
=| ZIEROW & MEUSCH P
Si, LEIPZIG „Yi Messinglinien-Fabrik
mim — und II
= Bestes Hartmessing, A 1 "
ne Ks’ 8 | mechanische Werkstätte
zx billigste Preise! al | ftir |
=| do d Buchdruckerei-Utensilien.
=] Galvanoplastik Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88.
= Stereotypie.
M
-
105 Annoncen. 106
GASMOTOREN-FABRIK DEUTZ in Koln-DEUTZ.
Otto’s neuer Motor, Anordnung,
= lierend von !% bis 100 HP, stehend von "a bis 8 HP.
2 35000 Exemplare “Bd
mit über 130000 Pferdekraft
25 im Betrieb. SE
it durchaus regelmässige
Otto’s Zwillingsmotor 55. Tnshesonierefar diek.
trischen Lichtbetrieb geeignet. Über 800 Anlagen im Betrieb.
Otto’s Petroleummotor (Benzin) "dc, Amar.
hängig von Gasfabriken. — Gleiche Vorteile wie bei gewöhn-
e licheın Gasmotorenbetrieb. — Ohne weitere Abänderung für
— — Leuchtgas verwendbar. —
E J de 1890 erhaltene Auszeichnungen:
Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrie- Ausstellung Bremen
Goldene Medaille (nöchste Auszeichnung),
Ehrenpreis für den besten Gasmotor, Ehrenpreis für den besten Petrolmotor.
Mainz — Landwirthschaftl. Ausstellung — Goldene Medaille. Würzburg — Deutsche Conditorei-etc. Ausst. — Ehren-Diplom
Köln — Landwirthschaftl. Ausstellung — Silb. Staatsmedaille. — Stuttgart — Ausst. f. Gesundh.- u. Krankenpfl. — Ehren-Diplom
'ien — Allg. Land-u. Forstwirthsch. Ausst. — Ehren-Diplom. , Leipzig — Ausst. f. Drechsler u. Bildschnitz. — Ehren-Diplom
peeeeseetese $£$4$$€466$35
e Wilhelm Woellmer’s +
== 5 - ^
Ke chriftgiessereis
(ax und A =
PAX Messing - Linien - “Fabri ie
f * H
S Rm i N 6) A. Numrich € Co.
3ERLE "Ab
b SW., Friedrich-Str. 226. |$ Ä « LEIPZIG. +-
fl KG » | —
4 NOVITATEN: * mercer | — Schriftgiesserei.
H wae Rococo-Einf ? CV «XP | nis i |
| —— xm » Messinglinienfabrik.
| Schreibschriften, Zierschriften. | > Galvanoplastik, Stereotypie.
d Grosses Lager in La WE
| Brod- und Titelschriften, | ee [ Neuheit,
| Bestes Hartmetall. » .. | / t-Einfassun
| Druckerei - Einrichtungen RES > Haldybürften | = L nsera g:
y auf Normalsystem stets am get Tg » . ét EE n :
ES ~ JS * liefert billiaft =
[39999999999 99 99994 — Waldow, Teipzig.
OMM PH M VH Te IG ER CR CR
AE FER De * D D Ye (€ A MEM e E N ee y
Y ^ ys Stahlfróschchen
— Sa
E N h itt : : a mit oder ohne Lippe offeriert
SR A4. b s A SS r . .
E * C F | gIESSEF Cl E Alexander Waldow, Leipzig.
= Berlin W. SE
Ss Kë
SK 6 Lützowstrasse 6 = lVer neue Werk- oder Zeitungs-Schriften
; d x. —
empfiehlt angelegentlichst seine reiche und gediegene Auswahl von E anschaffen will, versäume nicht, sich franco
A Schriftgiesserei-Erzeugnissen aller Art. Durch die Aufstellung von Ge Proben der
I5 neuen franz. Complett-Giessmaschinen, sowie durch den Besitz von ae PIA.
zu" A <hr
34 Handgiess- und allen erforderlichen Hülfsmaschinen bin ich im AE Ke B- —
e e
Stande, weitgehendsten Ansprüchen schnell und gut zu genügen, neue |
mm PGES Mes
| Einrichtungen und Umgússe in kürzester Zeit zur vollsten Zufriedenheit 5
A der Herren Auftraggeber auszuführen. CG von
A 2e Proben und Preiscourante stehen gern zu Diensten. E Benjamin Krebs Nachfolger
— ———— EE in Frankfurt a. DT.
1^5 452 062 62 EE EE EE EE ENEE EE kommen su lassen.
107 Annoncen. 108
9.23
0,0; 000; LOS x
El Gegründet 1846. I»
Ke 070-070 Sn RO
Qo a= — KS
Klein, Eorst & Bohn
Johannisberg im Rheingau
y
liefern
Schnellpressen fiir Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausfúhrung.
—
RO
LEN WS E
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
1 ©. ¿Y
— Ae
* d
3 y
17
zx 970
>
Ve $,
HAH. RR
A en
E?
a der ER ten Sweige, ı mit 2798 Urtifeln und pS 581 Jlluftrationen, “BMG wird hiermit als wertvolles
Bbandbud) empfohlen. Preis brofh. 23 ME. 50 pf., elea. geb. in Balbfranzband 26 MF. SO Pf. Und) in Serien und Beften in
beliebigen Seitraumen durch alle Buchhandlungen und vom Derleger. Probeheft gratis. Alerander Waldow, Leipzig.
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
; LAGER UND VERTRETU NG
in Berlin: €. L. STEINDECKER | in Wien: J. NAGLMEYR
Markgrafenstrasse 8 IV Karlsgasse 15
. Leipzig: A. HOGENFORST „ Stuttgart: HEINR. GÜNTNER
Eisenbahnstrasse 3 silberburgstrasse 146
„ München: ED. MÖRIKE » escam LENNINGS & HÜSING `
Frauenplatz s Gr. Bleichen 37
in Barmen: WILH. SELLER, Kampstrasse 34
in Frankfurt a, M. CARL SATTLER, Leerbachstrasse 22/24.
*OxueJj pun sr?8u18 uoqoridueqae,qp pun uojSI[SIO.J.qT
S
X
d
&
v
S
3
n
z
8
u
d
N
©
Q
o
*
Q
N
2
d
fy,
I
8
D
RH
o
-
2
Es
Q
3
Ly
q
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
— — — —
109 Annoncen.
AAA
Plakatsehriften ::::—
in jeder Grósse
Plakateinfassungen 3
Visnetten für Plakate
(
Z
Jrnamente ` x
ierstücke
*
af .
- We ALR” e
SÉ" e ee oe
sf *
sf »
” .*
D wf
sf a
af a"?
sf p"
t ef
af `
- Aen kW WWW ei
5 ¿e
.
e A AL RA RIA
Ausstattung
Pr unserer Holztypen-
Fabrik mit den vorzüglich-
sten, zum Teil von uns selbst
konstruirten Präzisionsmaschinen und
durch. Verwendung nur des besten
Materiales sind wir in der Lage, nun-
mehr auch auf diesem Gebiete das Exakteste
>= und Dauerhafteste zu liefern, ua > [| & Zë
kA "kb "bk —
Me eee e ee er e ee
t
Beste konzentrierte Seifenlauge
in einzelnen Dosen und in Kisten zu 10 Dosen verkauft
f FABRIKY:
farben für,
\ Kastinger
N27 76h Cé
—
—
HAMPEL’S oh:
lattenformen y
Unterlagen z. Plattendruck.
Zu beziehen von der
Nehriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a.M.
von dieser oder von Otto Hampel in Hannover funzen.
Messinglinien-
Fabrik
R Neu ers bienes: BR
Sei Oktavprobe, II. Band. Pe
ar ee gn er St dr 0%
"IPLILPI
CETE O O O O O A x.
AA NOA
B nach allen Wha
| ach allen Wan eri.
111 112
= Erklarung. =
Mit Bezug auf die vielfachen Anpreisungen von Tiegeldruckpressen unter den Namen
System Liberty, verbessertes System der Original-Liberty, verbess. amerik. Offizial Original-
Liberty etc. etc., erklären wir hiermit, dass alle solche Maschinen mit der F. M. Weilers
Liberty-Maschine nichts gemein haben. Es sind das zum Teil nur Nachahmungen unserer
Original-Maschinen, zum Teil Machinen, welche in nichts an die Konstruktion der unserigen
erinnern.
Alle unsere Original-Maschinen tragen auf der Hauptwelle unsere Firma eingestempelt
und ausserdem auf dem Schwungrad oder auf dem Hauptgestell unsere Firma eingegossen.
New-York F. M. WEILERS Berlin W
54 Frankfort Street. LIBERTY MACHINE WORKS Kronenstrasse 8.
Gegründet 1859 — Erfinder der Libert y-Presse. — Gegriindet 1859,
| - —* —.9 WAalzenrnasso Victoria und Victoria Bianca. o; + -—
— — D ^
A ae L Ra * Hd oe D
M — = |
„Fabriken S8-
a 4
Uel
wy
pzig- Schónefeld
|
|
|
e Filialen: Berlin, London, New-York, Moskau. U ^ -
Redigiert und herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
^
MAL. a
< — PA
—— — mv
D O — Ce a — —
EAN ES OIEA
A CO A e? LA LEANA
Dee Com IMD ENN "NE
um
uL fh
unn 0
mo olaa ad
"999299 AXATI
~~ Ae
KLEIN, FORST & BOHN
NACHFOLGER
JOHANNISBERG
RHEINGAU
Originalsatz und Druck der Pierer'schen Hofbuchdruckerei Stephan Geibel & Co., Altenburg i. S.
L. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
VERLAGS- BUCHHANDLUNG - »
‚n Blätter, humerum n M
jy Verlag 4 Verlag d. E h >B
n
“nnisc e M
y ka uim LEIPZIG. C
| : Beispiel 5.
Leipzig, den
Die „verlaufenden“ Linien
leicht herzustellen.
[ PHOTOGRAPHIE-
? RAHMEN.
¥
LEIPZIG-
REUDNITZ >
48 onstantin-Strasse An. |
TELEPHON 78.
-- Beispiel 7. --
Material, Satz und Druck von Julius Klinkhardt in Leipzig.
M. Archiv fir Buchdruckerkunst. 28. Band. Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
sind mittelst Stichel und Feile
cl ee
+ zT al
SMehe den Aufsatz «
S T gleicher Überschrift.
EN
|
i
D
A WV HI |
Ar ok SEAN FR: —3 NC
LD
-0 ec
— M
t^
,
ar ? kv)
A
o
p
$ X LEXAN DE RT
28. Band.
+2 1891
Git | Heft 4
Lebensbilder berühmter alter
Buehdrucker.
3. Die Familie Breitkopf.
ie Familie Breitkopf ist eine der berühm-
testen und ältesten Buchdrucker- und Buch-
händlerfamilien Deutschlands und der Welt,
die zu Leipzig ihren Sitz
hat und durch den aus
Klausthal im Hildesheim-
schen stammenden Buch-
drucker Bernhard Chri-
stoph Breitkopf, geboren
am 2. März 1695, im Jahre
1719 begründet und schon
durch diesen in der Buch-
druckerei sowohl wiein der
Schriftgiesserei zu nicht
unbedeutendem Ruf und
Ansehen gebracht wurde.
Das berühmteste Glied der
Familie Breitkopf aber ist
der Sohn des vorigen, der
als Buchdrucker und als
Gelehrter gleich bedeu-
tende Johann Gottlob Im-
manuel, geb. zu Leipzig
am 23. November 1719.
Schon frühzeitig legte er einen hohen Grad wissen-
schaftlichen Eifers an den Tag, hörte, während er
nebenbei im väterlichen Geschäfte arbeitete, akade-
mische Vorlesungen über historisch-litterarische und
philologische Disziplinen und widmete sich später
besonders dem Studium der Mathematik. Albrecht
Dürers Werk »Unterweisung der Messung mit dem
Zirkel«, in welchem der berühmte Meister auch die
Buchstaben auf mathematische Grundlehren zurück-
führen wollte, übte auf den jungen Breitkopf eine
Bernhard Cristoph Breitkopf.
besondere Anziehungskraft aus und wandte ihn bald
ausschliesslich dem Geschäft seines Vaters zu, das
er in der Folge zu einem eminenten Ansehen erhob.
Durch die Verbesserung des Schnittes der als
geschmacklos verschrieenen deutschen Lettern rettete
er diese vor dem Untergange, und er gilt daher mit
Recht als der Regenerator und Erhalter der deutschen
Frakturschrift. Mehrere
der wichtigsten Erfin-
dungen im Gesamtgebiet
der Typographie, wie die
Kunst, musikalische Wer-
ke,mathematischeFiguren,
Landkarten u. s. w. mit
beweglichen Typen zu
drucken, ferner chinesische
Bücher »statt mit festen
Holztafeln, durch eigens
geschnittene Metallcharak-
tere zu vervielfältigen«
sind sein Verdienst. Mit
der von seinem Vater ge-
erbten Offizin, welche über
400 Alphabete aus den
verschiedensten Sprachen
besass und eine Schrift-
giesserei von 12 Öfen zur
Verfügung hatte, verband
er eine Musiknotendruckerei, mit welchem neuen
Zweige er den Grunde legte zu dem heute in allen
Ländern der Erde geschätzten grossartigen Musik-
verlag des Hauses; ferner legte er eine Spielkarten-
fabrik und eine Tapetendruckerei an. Diesen
Erweiterungen auf technischem Gebiet folgte in
kurzer Zeit durch Errichtung einer Buch- und
Musikalienhandlung der Anfang zu den spätern
Schöpfungen auf kommerziellem Gebiete. Um diese
Zeit (Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts)
7
115 Das Herstellen gebogener Formen. 116
waren gegen 150 Personen in Breitkopfs ver-
schiedenen Etablissements beschäftigt. Nicht weniger
bedeutend ist Johann Immanuel Breitkopf durch
seine gediegenen historischen Forschungen auf dem
Gebiete der Typographie, durch die er sich um deren
Entwicklung ein unschätzbares Verdienst erworben
hat. Aus der zahlreichen Reihe seiner typographisch-
literarischen Werke ist vor allem sein Werk Ȇber
die Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst,
Leipzig, 1779< hervorzuheben, sowie das für die
damalige Zeit epochemachende Ȇber den Druck
der geographischen Karten, Leipzig 1777«, welchem
Werkchen die in beweglichen Typen gesetzte Karte
der Gegend um Leipzig bei-
gegeben war; ferner sein
» Versuch, den Ursprung der
Spielkarten, die Einführung
des Leinenpapiers und den
Anfang der Holzschneidekunst
jn Europa zu erforschen,
Leipzig 1781«; «Exemplum
typographiae sinicae, figuris
charaeterum e tvpis mobilibus
compositium« zur Erläuterung
seiner chinesischen Typen,
Leipzig 1789; Ȇber Biblio-
graphie und Bibliophilie. Leip-
zig 1793«; endlich das von
1780—1782 herausgegebene
> Magazin fiir Kunst- und
Buchhandel«. Behufs der
Herausgabe eines grósseren
Werkes über die Buch-
druckerkunst im Allgemeinen
war er bereits seit Jahren
mit den hervorragendsten
Gelehrten, u. a. mit Lessing, in regen Briefwechsel
getreten, als ihn der Tod am 28. Januar 1794 über-
raschte. Johann Immanuel Breitkopfs Verdienste
um die Buchdruckerkunst können nicht hoch genug
geschätzt werden; ausser idol dürfte es kaum noch
einen Buehdrueker geben, der ihm gleichgestellt
werden könnte. — Sein Sohn Christoph Gottlob
verband sich mit Gottfried Christian Härtel. am
27. Januar 1763 zu Schneeberg geboren, so dass
von nun an die Firma die noch heut bestehende
Firma Breitkopf d Härtel erhielt, und erweiterte das
Geschäft durch eine Zinn- und Steindruckerei und
eine (später wieder aufgegebene) Musikinstrumenten-
fabrik, begründete auch die erste musikalische Zeit-
schrift in Deutschland. Nach Breitkopfs bereits im
Jahre 1800 erfolgenden Tode wurde Härtel alleiniger
Besitzer der Firma Breitkopf & Härtel, und im Besitz
Johann Gottlob Immanuel Breitkopf.
seiner Söhne Hermann (geb. 27. April 1803, gest.
4. August 1875) und Raymund (geb. 9. Juni 1810,
gest. 10. November 1888) vereinigte das Geschäft eine
Musikalienverlagshandlung, Buchhandlung, Buch-
druckerei, Schriftgiesserei mit Stereotypie und Gal-
vanoplastik, Steindruckerei, Notenstecherei und
Notendruckerei in sich und hat eine hoch bedeutende
Ausdehnung erlangt. Die gegenwärtigen Inhaber
und Leiter des Geschäftes sind die Herren Wilhelm
Volkmann und Dr. Georg Oskar Immanuel von Hase.
Das Herstellen
gebogener Formen.
TN urch einen neuen paten-
We tierten Bieg- und Ge-
raderichtapparat, »Spiralia«
genannt, welcher schon ın
vielen Druckereien des In-und
Auslandes eingeführt ist, wird
die Herstellung der jetzt so
beliebten gebogenen Formen
sehr vereinfacht und können
die Linien nach Benutzung
auch wieder in die gerade
Richtung zurückgebracht wer-
den, um in ihrer ersten Form
wiederholt Verwendung zu
finden.
Nachstehend wollen wir
unsere geehrten Leser mit
dem neuen Apparat »Spiralia«
(Patent Hentschel), welcher
von der bekannten Firma Reinhardt d: Bohnert in
Leipzig in den Handel gebracht wird, náher bekannt
machen (s. Fig. 1).
Der Apparat wird entweder auf einen Tisch oder
eine angebrachte Erhóhung so angeschraubt, dass
das vordere Ende des Fusses mit dem Tischrande
oder dergleichen abschneidet und die Kurbel bequem
bewegt werden kann. Um gebogene Formen her-
zustellen legt man die Linie, mit der Bildfläche nach
rechts, auf den mit einer kleinen Schraube ver-
sehenen, zum An- und Abstellen eingerichteten
Führungstisch, öffnet die Walzen durch Linksdrehen
der am hinteren Ende angebrachten Stellschraube,
führt die Linie ein und klemmt dieselbe durch
Anziehen der besprochenen Stellschraube leicht fest.
Hierauf macht man die Linie durch Zurück-
drehen der Kurbel wieder frei, stellt die Richtschiene
117
Das Herstellen gebogener Formen.
118
vermittels Drehung an dem links angebrachten Hebel,
auf die an der Skala angegebenen Ziffern, doch so,
dass erst eine kleine Biegung entsteht, führt die Linie
wieder zwischen die Walzen ein und dreht dieselbe
durch.
Die jetzt entstandene gebogene Linie kann man
nun zu irgend welchem Radius durch fortgesetztes
|
JN
A —
Fig. 8.
Fig. 3.
Durchdrehen derselben und allmähliches Nähern der
Richtschiene an die obere Walze verkleinern. Der
Apparat reinigt zugleich die zu biegenden Linien von
allem Schmutz.
Kreise, Halbkreise u. s. w. werden, nachdem die
Richtschiene gestellt und die Linie in vorgeschriebener
Weise eingeführt ist, vermittelst der Kurbel durch-
gedreht, wobei die Richtschiene der unteren Walze
nach und nach genähert wird, bis der Kreis u.s.w.
entstanden ist (s. Fig. 2).
Ovale sind sehr leicht herzustellen, indem man
den Zeiger wiederholt verstellt und vermittelst Durch-
drehen der Linie den grossen und kleinen Radius
derselben hintereinander biegt. Die Linie wird hierbei
nicht aus der Maschine herausgenommen (s. Fig. 3).
Geknickte Bogenformen. Die zum Biegen zu
verwendende Linie wird genau in gleiche Teile
Q
Fig. 6.
er verwende
e erader ven —X
KOTrEktaS AQ
NATI —
IL o
c?
Q ^ of
e g
wf GA
EJ Ss
O e
S
>
c
^
Wi
3
TOO
>
je13 93
4
Hm QW QAO S
ke
=
o
~
ei
e
|
Gi
G bg Aug d
A Q Zu ew Y.
A
z
QA Jap u?
Dun SI
®
Ar
“oN
LO >
9 n»
c
©
a
e
e
ONO
N
e
8
0)
Zë A
O -
COST y
953 yoinp We
A.
Fig. 7.
Fig. 5.
119
Das Herstellen gebogener Formen.
120
eingeteilt und bei den Abschnitten tief eingeritzt, unter
Berúcksichtigung des Bildes. Die Richtschiene wird
auf den entsprechenden Radius gestellt, die Linie
eingefúhrt und zwar so, dass die Einschnitte nach
unten zeigen. Jetzt wird an der Kurbel gedreht und
die Linie, wenn dieselbe die Richtschiene passiert
al = A TOM — —
TU TO Vel EP PA
à C SA Bam
Hochheimer .
Scharzberger
Liebfrauenmilch
Moselbliimchen
|
&
N e
š
Wë
y
WD 9, es
AS YAT S ve
AND
unten. Die Richtschiene ist ganz, oder auf nur wenig
Druck abgestellt. Die Linie wird durchgedreht und
vermittelst des Gegendruckes gestreckt. Ist sie noch
nicht ausgerichtet, so stelle man die Richtschiene
etwas an und lasse die Linie nochmals durch den
Apparat laufen.
EA
Oppenheimer Goldberg
Trabener Vorlese .
Berncasteler Doctor
Zeltinger Schlossberger .
Josephshófer Ausbruch .
Vignette und Schriften von Ludwig & Mayer.
hat, bei den Einschnitten leicht zurück gebogen und
entsteht jetzt eine Biegung, wodurch eine äusserst
gefällige und dankbare Form geschaffen wird (s. Fig. 4).
Geraderichten der Linien. Die gebogene Linie
wird, wenn nótig, etwas auseinander gezogen, damit
sie bequem zwischen die Walzen eingeführt werden
kann und festgeklemmt. Das Ende hángt jetzt nach
Fortgesetzte Wellenlinien. Die Richtschiene wird
auf den Radius des gewünschten Bogen gestellt, die
Linie durch Striche in gleiche Teile eingeteilt und
jeder für sich durchgedreht (s. Fig. 5).
Spirale Formen. Die Richtschiene wird soweit
an die obere Walze herangestellt, dass die durch-
zuführende Linie den Mittelradius der Spirale ergibt.
121
Anleitung zum Linienbiegen.
122
Der Anfang der gebogenen Linie wird nach der ersten
Umdrehung úber die obere Walze gehoben und fort-
gesetzt an der Kurbel gedreht. Die Linie wickelt sich
spiralfórmig auf so lang sie ist. Die Richtschiene
bleibt von Anfang bis zu Ende in derselben Stellung
(s. Fig. 6 und 7).
Kombinierte Linien. Durch Selbstkombination
kann man unter Beriicksichtigung des Vorhergesagten
eine undenkbar grosse Anzahl von gebogenen Formen
herstellen und so die Brauchbarkeit und Leistungs-
fähigkeit des Apparates vollständig ausnützen. Bei
jedem Versuche wird man immer wieder Neues
Anleitung zum Linienbiegen.
Von Hermann Hoffmann, Berlin.
B dem heutigen Stande der Typographie muss
die Vorfrage, ob man die gerade Linie im Acci-
denzsatze unter gewissen Bedingungen verändern
dürfe, entschieden bejaht werden. Indem ich dies aus-
spreche, hoffe ich nichtmissverstanden zuwerden. Man
weiss, dass ich ein Feind der ziellosen Satzklempnerei
bin, und wenn ich der Linienbiegerei das Wort rede,
werde ich meiner Vergangenheit dennoch treu bleiben.
°C und Utensilien-
-
Hanälungs —
—
9 —— &
finden und dadurch zu weiteren Arbeiten veranlasst
werden (s. Fig. 8).
Schon nach einigen Versuchen wird Jeder im
Stande sein, ohne Schwierigkeit den Apparat praktisch
zu verwenden und zu verwerten. Alle verbogenen,
ungeraden Linien können wieder brauchbar gemacht
werden und erwächst schon hieraus jeder Buch-
druckerei ein grosser Nutzen. Diese Maschine ist
eine äusserst praktische zeitgemässe Neuerung und
wird sich sehr bald überall einführen.
Wir bemerken hiermit, dass wir zu eigenen
Versuchen auf der Maschine noch keine Gelegenheit
hatten, dass wir uns aber solche vorbehalten.
Red. des Archiv.
Ce ;
Leia den
€
7: 9
Mein Ideal eines Accidenzsetzers ist ein Universal-
genie in typographischer Beziehung. Er muss alles
verstehen, sich um alles kiimmern und vor keiner
Schwierigkeit zuriickschrecken. Die 25 Lettern miissen
ihm eine angenehme Zugabe sein, nicht seine einzige
Habe. Wer an dem Erbe Gutenbergs teilnehmen will,
der übernimmt zugleich die Pflicht, dasselbe zu ver-
bessern und, wenn es angeht, zu vermehren. Wer
aber meint, es sei alles wohlgemacht und müsse so
bleiben, derhatnichtdas Zeug zum modernen Accidenz-
setzer in sich.
Kein Gesetz verbietet uns, Druckformen anders
zu bilden, als aus gegossenen Einzeltypen. Im Gegen-
teil werden wir dem Gebote der Pietüt gegen den
Meister besser genügen, wenn wir uns bemühen, seine
kostbare Erfindung nach Kräften zu erweitern. Wir
werden in Holz schneiden, in Zink ätzen, in Kreide
gravieren, in Karton arbeiten, werden aus Glas und
Eisen Formen bilden lernen und die Wissenschaften,
123
insbesondere die Chemie, in den Dienst der schwarzen
Kunst stellen. Der Accidenzsetzer wird nach und
nach aussterben, um dem Accidenzformer Platz zu
machen.
Verfahren, welche seiner typographischen Natur
nahe liegen, wird der Buchdrucker bei Herstellung
von Druckformen bevorzugen. Bietet sich ihm in der
»Linie« ein Mittel, durch Federziige, Ornamente und
Bandformen seinen Drucksachen besondern Reiz zu
geben oder mit der Linie Bilder, Landkarten u. s. w.,
namentlich aber aussergewóhnliche Konturen fiir den
Buntdruck herstellen zu kónnen, so wird er zu solchem
Verfahren um so lieber greifen, wenn dasselbe weder
besondere Einrichtungen noch Spezialisten erfordert,
das Material billig ist und die Arbeitszeit auf ein
Minimum beschránkt werden kann.
Ein solches Verfahren ist mein System des Zink-
streifen-Satzes.
Zuvor jedoch werde ich den Linien- Bogensatz
besprechen. In Verbindung mit entsprechenden Er-
zeugnissen der Schriftgiessereien, z. B. Kreis-Ab-
schnitten, Halb- und Viertelkreisen, hat diese einfache
Form des Linien-Kunstsatzes eine Menge von Pikan-
terien im Accidenzsatze ergeben, auf welche Verzicht
zu leisten Thorheit wáre.
Damit soll kein General-Pardon versichert wer-
den fúr jene unsinnige Vergeudung von Material und
Zeit, deren sich grausame Linienkúnstler befleissigen,
gleichsam als wollten sie uns weismachen, es sei ein
besonderes Verdienst, die Dinge auf den Kopf zu
stellen. Wenn auch die Veränderung der »Geraden«
im allgemeinen erlaubt sein muss, so wird der ein-
sichtige Accidenzsetzer sich doch in jedem Einzelfalle
gewissenhaft zu prüfen haben, ob und wie weit das
nötig ist. Er wird nie des puren Vergnügens wegen
biegen, sondern nur da, wo die erforderliche Wirkung
auf einfachere, billigere Weise nicht erreichbar war.
Vernünftig denkende Setzer erzielen mit einigen
vorrätig gehaltenen Kreisen, Segmenten oder dergl.
oft bessere Effekte, als andere irregeleitete Köpfe, die
nicht von Säge und Hobel kommen und alles zer-
schneiden, was ihnen vor die Finger gerät, Schrift
und Durchschuss eingeschlossen.
Leute letztgedachter Art sind gemeingefährliche
Individuen, die der Kunst schaden, indem sie schlechte
Beispiele geben, und dem Prinzipal, dessen Material
sie dezimieren. Die Sucht, originell zu wirken, ver-
führt sie nicht selten zu Scheusslichkeiten.
So gewiss nun aber das Falsche verdient, be-
kämpft zu werden, so wenig ist jene Pedanterie am
Platze, welche mit dem Unkraut auch das aufkeimende
Talent ausrottet. »Na, wenn ich in meiner Druckerei
einen Linienkünstler entdeckte«, sagte kürzlich ein
Anleitung zum Linienbiegen.
124
bekannter Faktor zu mir, »der sollte fliegen!« Dieser
Standpunkt ist überstreng. Der ins Kraut schiessende
Accidenzsetzer ist eine ehrgeizige Natur, seine ge-
legentlichen Fehlgeburten sind Folgen des unklaren
Dranges, Grosses zu thun.
Langsam denkenden Setzern werden solche
»Verrúcktheiten< nicht leicht passieren, dafiir fehlt
deren Arbeiten aber auch die kóstliche Frische einer
überschäumenden Jugend. Gereifte Anschauungen
sind in der Regel nur bei ültern Setzern zu erwarten,
doch gar zu leicht geht mit den Jahren auch der
kecke Wagemut verloren. Man leite den ungestümen
Wildbach in die rechten Wege, und man wird finden,
dass er Mühlen treibt. —
Solchen Anschauungen ist die vorliegende Arbeit
entsprungen. Dieselbe nimmt den Idealismus unbe-
dingt in Schutz und wird sich bemühen, demselben
ein guter Führer zu sein. Allen bärbeissigen Fach-
philistern sei ein frischer, fröhlicher Krieg erklärt.
Der grämliche Ordnungsmann soll unsern Ideenflug
nicht hindern.
Allen Bedenken brechen wir von vornherein die
Spitze ab: Wir wollen keine schrankenlose Freiheit.
Wir werden uns in die herrschenden Anschauungen
über Stil und Ästhetik fügen und wollen besonders die
Zweckmässigkeit zu Worte kommen lassen. Den
Wert des Geldes wissen wir sehr wohl zu schätzen.
Wir werden das Material schonen und mit der Zeit
geizen. Bringt uns das Linienbiegen nichts ein, dann
lassen wir es bleiben.
Die teure Messinglinie werden wir für Biegereien
nur da verwenden, wo kein anderes Material zur
Stelle, wo die Auflage sehr hoch ist oder die geboge-
nen Teile (Kreise, Schriftzüge) aufgehoben und wieder-
holt benutzt werden können. Niemals werden wir
zu solchen Arbeiten systematisch geschnittene Linien,
sondern die billigeren Linienbahnen verwenden.
Uns guten Setzern ist der System -Linienkasten
sozusagen ans Herz gewachsen, wir sind bekümmert,
wenn die überhandnehmenden Blessuren darin vom
Alter predigen. Andere hingegen bleiben davon un-
gerührt, ja sie verwüsten mit Hobel und Feile mehr,
als der Zahn der Zeit es je vermöchte. Auf jene
Barbaren wollen wir mit Fingern weisen.
Vorbereitendes.
Bevor wir in die eigentliche Technik eintreten,
müssen wir uns klar darüber werden, wie wir
Linienbogensätze und andere Arbeiten, welche mit
gewóhnlichem Ausschluss nicht sicher befestigt
werden können, zu einem dauerhaften Ganzen ver-
einigen wollen.
125 Anleitung zum Linienbiegen. 126
Uber die Art, derartige Sátze durch hinein-
ceklemmte Regletten, sowie kleine und kleinste
Ausschlussstúckchen auszuflicken, ist der heutige
Accidenzsetzer lángst hinaus. Ebenso findet das
Papierkauen bei der schlechten Beschaffenheit des
Zeitungspapiers und der zweifelhaften Herkunft
moderner Zeitungsfarbe nur noch wenige Anhänger.
Statt dessen knetet man aufgeweichtes Lóschpapier,
bis es jede Steifigkeit verloren hat, und stopft die
betreffenden Lücken damit aus. Bei nur wenigen
Flickstellen mag dieses Verfahren am Platze sein,
kommen aber viele und grosse auszufüllende Lócher
vor, dann greift man besser zu Gvps. Messinglinien,
die guten Zusammenschluss haben sollen, z. B.
Kreise, werden bisweilen gelótet. Man kann auch
wohl fliessenden Siegellack in Lücken hinein tropfen
lassen, das geschieht namentlich, wenn Linienteile
oder dergl. mit Holzstócken verbunden werden sollen
und Ausstopfen unthunlich ist. Im Grunde aber sind
jene drei Verfahren — Papierpfropfen, Gyps und
Lóten — diejenigen, welche sich bis auf den heutigen
Tag die Gunst des Accidenzsetzers erhalten haben
und die daher nachstehend einzeln beschrieben
werden sollen.
a. Das Ausstopfen.
Wer die frühere Mode des Papierkauens mit-
gemacht hat, der wird sich erinnern, dass die Pfropfen
beim Ablegen des Satzes sehr hart und fest geworden
waren. Das kam von dem im Papier enthaltenen
Leim her. Wenn man nun Löschpapier, d.h. schwach
oder gar nicht geleimtes Papier zu diesem Zwecke
benutzt, so muss man zum Aufweichen desselben
Klebwasser nehmen. Man taucht das Papier in
eine Dextrinlósung ein und verarbeitet es zwischen
den Fingern, bis es genügend geschmeidig geworden
ist, um in kleinen Stücken mit einer stumpfen Ahle
in die betreffenden Lócher gestopft zu werden. Je
nach dem Gummigehalt werden die Füllstücke nach
dem Austrocknen eine solche Festigkeit und einen
Zusammenhalt angenommen haben, der sie befáhigt,
aufgehoben und wiederholt verwandt zu werden.
Von Gyps kann man das bekanntlich nicht sagen,
denn sehr leicht springt die spróde Masse schon beim
Anschliessen der Druckform und kann spáter nicht
mehr benutzt werden.
Unter Umstánden kann man also das Ausstopfen
als sicherer und dauerhafter dem Ausgiessen vor-
ziehen. Doch darf nicht vergessen werden, dass es
oft nicht möglich ist, sehr empfindliche Sätze, die
sich bei rauher Behandlung nach allen Richtungen
hin verziehen, durch Stopfen fest zu bekommen.
Man muss sich also die Sache daraufhin ansehen,
kommt man mit Stopfen aus, dann möge man das
Gypsen lassen.
b. Das Ausgiessen mit Gyps.
In der Schnellpresse erleidet der hin- und her-
geführte Satz Stösse und Vibrationen, welche bei
nicht genügend ausgefüllten Hohlräumen komplizierter
Sätze leicht immerwährendes Steigen des Ausschlusses
zur Folge haben. Der verzagende Drucker wird ver-
geblich sein ganzes Arsenal kleiner Hilfsmittelchen
erschöpfen, solange der Herd jener Erscheinungen
nicht durch Ausgiessen beseitigt ist, hört die Unruhe
nicht auf. Zu dem Zwecke muss aber die Form
aufgeschlossen werden, denn der Gvps trocknet etwas
zusammen und man hat sonst die alte Geschichte
aufs Neue. Ehe fortgedruckt wird, muss der Gvps
genügend erhärtet sein. versäumt man diese Vorsicht,
dann bröckelt die Masse auseinander und man sieht
noch schwereren Verdriesslichkeiten entgegen.
Gyps muss schnell und so dick angerührt werden,
dass er eben noch in die mittleren Hohlräume des
Satzes zu fliessen vermag. Man lässt die Masse über
eine vorgehaltene Linie abfliessen, da man dann den
Strom besser leiten kann. Will der Brei nicht ın
feine Fugen dringen, dann sticht man mit einem
Kartenspahn oder einer Achtelpetitlinie einigemale
hinein und lenkt die noch flüssige Masse an Ort
und Stelle.
Zu sehr grossen Hohlräumen kann man ganz
dicken Gyps anrühren, der kaum noch fliesst. Auch
hier muss man mit einer Linie nachhelfen, damit alle
Ecken gefüllt werden.
Hat man dagegen viele kleine Löcher aus-
zugiessen, so muss der Gvps fliessen etwa wie
Mehlsuppe. Man schütte das Gemenge, wenn das
Vollwerden der kleinen Ráume zu viel Zeit erfordern
sollte, ohne Rücksicht über den ganzen in Rede
kommenden Satzteil, sodass auch das Bild bedeckt
wird. Nun muss man aber gut aufpassen. Sobald
der Gyps anfángt zu erhárten, wischt man mit einem
trockenen Schwamm den Uberfluss von oben ab,
driickt den Schwamm in Wasser aus, wischt wieder
ab und so fort, bis das Satzbild rein und klar
hervortritt. Nach dem vólligen Hartwerden, aber
nicht eher, kann man den Satz noch einmal mit
Búrste und vielem Wasser behandeln. Denn sobald
der Gyps fest geworden ist, schadet ihm Wasser
nicht mehr.
Doch hüte man sich, mit dem Gyps unnötig
herum zu schleudern. Kein Tropfen dieses Materials
sollte anderswohin kommen, als beabsichtigt war.
127 Schriftprobenschau. 128
Man muss nicht jedes Gerát damit beschmutzen, die
Kleider, den Fussboden und alle Gegenstánde einen
Meter in der Runde mit Gvps bespritzen. Wessen
Gasse nach dem Gvpsen aussieht wie der Hausflur
eines Neubaues, der beweist nur Mangel an Fertigkeit.
Der unrichtigen Anwendung von Gvps ist auch
die grosse Abneigung zuzuschreiben, die manche
Geschäftsleiter gegen dieses bequeme, billige. allezeit
bereite sichere Hilfsmittel hegen. Wird der Gvps mit
LE oe i ae A AS er E Se al à i
4e 00 SH SQ FO 909 99 OQ SH 53 go 99 OO o3 ën eo «go ARA SS 606 EH SA ve e
— — — — — -m s> = —
s^ in mm — —
AN FAT FIN Fri PAL RETAMA TANCIA Et ere rte AD TE n
ROO ROG IO ROI RO O OA IS BS; [
Sehriftprobenschau.
SEN Form eines stattlichen Oktavbandes von gegen
600 Seiten hat Wilhelm Gronaus Schriftgiesseret
kürzlich ihr sàmtlichen Erzeugnisse veróffentlicht. Das
recht sauber gedruckte und gediegen gebundene Buch
enthält in übersichtlicher Folge das seit länger als
fünfzig Jahren angesammelte, überaus reichhaltige
Material von Original- und anderen beachtenswerten
Dr FE u A A NL d ee ae A. Y
^ we uS oe "CE
u... B —
— um e a c me
-
e o e |
P x || x "
e d | Neue Einfassungen der Schriftgiesserei Nies Nachfolger in Frankfurt a. M. d "
* A | Serie 35. | * W
- * ¡DGI
-3 R Go essssssssssesen ` IA ji
S; GA | | T ie
AIME | & °-
uc) TEX | AS Eo
| Y | HRAT
T ac | 2 pa
25 | A *
an ok | | IN e.
S * | | Ka o
- | Se, lo
8 Wi
W | Y fe
> <i TD bee
" Y | | A d
ul Ge a
- G A o
-SNJ IE
P. Y Ea A B m a äi.
1 e ES 9,
| —
|| CII ST SET Se
M bin ot yo ye oo oo — 56 oG ye na oo y
ASAS — 1 ! 1 ne oe T 1 T 1 f
— —
Vorsicht gebraucht, dann gibt es kein schnelleres,
reinlicheres Verfahren, beliebige unsystematische
Hohlräume zuverlässig genau zu füllen.
Damit man beim Ablegen weniger Mühe habe,
den Gyps von der Schrift zu lösen, kann man diese
vor dem Ausgiessen mit einer Mischung von 2 Teilen
Petroleum zu 1 Theil Schmieröl behandeln. Man
schüttet dieses Gemenge gut durch und bläst es
mittelst eines sogen. Zerstäubers auf und in den
Satzteil.
(Fortsetzung folgt.)
AIN LI
TITS FS TES TS TRES TS TRES TS TRES: Ta VA =p
€ DON ee yr CASTA ot DE
D Nu
«$ A b
MA w
Jr JS
2 80 Of eof gin eS Ys Ys Of gin CS gin ct in OG 0 Aë
qe e ds e es eom Wem E EN
Erzeugnissen, durch welches sich die Firma Gronau
von jeher den Ruf einer soliden und mit der Zeit vor-
würtsstrebenden Schriftgiesserei zu erhalten wusste.
Es kann nicht unsere Aufgabe sein, auf den Inhalt
des Probebuches einzeln einzugehen, doch wollen
wir bemerken, dass dasselbe eine selten reiche Aus-
wahl von Brotschriften, als auch von eleganten Titel-
und Zierschriften enthált, die den weitgehendsten
Wünschen genügen kann. Auch die Abteilungen über
Initialen, Kursiv-, Schreib- und Rundschriften, Rus-
sische und Griechische Schriften, Zeichen, Musiknoten
sind äusserst reichhaltig ausgestattet. An Einfas-
sungen und anderen Ornamenten, wie sie der moderne
129
Schriftprobenschau. 130
Geschmack fordert, als auch an Kopfleisten und
Schlussverzierungen, hat Gronaus Schriftgiesserei
dem Buchdrucker manches schnell und mit Recht
beliebt gewordene Originalerzeugnis geboten. Vignet-
ten für die verschiedensten Zwecke enthált das Buch
auf ca. 150 Seiten, ohne damit den Schatz an der-
artigem Material der Firma zu erschópfen. Eine
Beilage in grossem Plakatformat enthált noch eine
weitere Anzahl Vignetten und eine andere eine
Auswahl von Schriften und Einfassungen fiir Plakate.
Das ganze Buch ist sehr wohl geeignet, von der
Leistungsfáhigkeit der herausgebenden Firma eine
äusserst günstige Meinung zu erwecken und als beste
Empfehlung für dieselbe zu dienen. —
Zwei Serien neuer Einfassungen veröffentlicht
im vorliegenden Hefte die Schriftgiesserei Nies Nach-
folger. Die Serie 35 umfasst Stücke auf Nonpareille,
untere Leiste eines Rahmens verlangt, in der folgen-
den Weise:
ist jedenfalls nicht korrekt. Der gleiche Mangel, wenn
auch nicht in solch auffallender Weise, kehrt bei den
folgenden, in ihrer Wirkung übrigens ganz vortreff-
lichen Figuren der Serie 42 wieder:
P3 36i
IS Ga
CRA IES
Nonpareille.
L t. P & Dn.
S ood Fe A Ger OR
Cicero. und 3!/ Cieero. Die beiden kleineren Ein-
fassungen eignen sich sowohl zur Umrahmung
kleinerer Drucksachen ganz vorzüglich, wie sie auch
als Begleitformen in Gemeinschaft mit der grósseren
verwendet werden kónnen. Die Anwendung dieser
neuen Einfassungen ist eine sehr einfache und durch
Aneinanderreihung der zusammengehórigen Stücke
gegeben. Nur bei der 3!» Cicero Einfassung erscheint
uns die glatte Rahmenbildung etwas gewagt, obwohl
nach dem vorhandenen Eckstücke und dem aus-
gegebenen Probeblatte zu urteilen, diese Art von
Verwendung ausschliesslich vorgesehen ist. Der im
übrigen sehr schönen Zeichnung nach lässt sich diese
Einfassung körrekt nur zu horizontalen Leisten
verwenden:
Ein Seitwärtsstellen dieser Formen oder gar eine Ver-
wendung, wie sie das vorhandene Eckstück für die
Neue
Messing-Ecken
| H. BERTHOLD |
BERLIN SW.
88 Belle-Alliance-Strasse 88
Ls — —
Die übrigen Figuren der beiden Serien sind als
in der Zeichnung wohl gelungen zu bezeichnen und
werden gewiss, wenn sonst am rechten Ort ver—
wendet, stets ein Schmuck der betreffenden Druck-
sache sein. —
Die Messinglinienfabrik H. Berthold hat jüngst
eine reiche Kollektion von in Messing gearbeiteten
Ecken auf Nonpareille- und Cicerokegel heraus-
gegeben, von denen wir unseren Lesern heute eine
kleine Auswahl in Abdruck vorführen kónnen. Ist
schon die Dauerhaftigkeit solcher Ecken für sie ein
empfehlender Umstand, so wird im vorliegenden
Falle auch die gefällige Zeichnung der meisten dazu
beitragen, sie in Buchdruckerkreisen beliebt zu
machen und ihnen weite Verbreitung zu sichern. —
Die Schriftgiesserei A. Numrich & Co. legt dem
heutigen Heft ein Blatt mit neuen Inserat- Einfassungen
bei, das wir der Beachtung unserer Leser empfehlen.
Die in vier Graden vorliegenden Figuren bilden eine
originelle Zierde von Inseraten und werden ihren
Zweck, Anzeigen auffällig zu schmücken, aufs beste
erfüllen.
3
131 : Satz und Druck unserer Probeblätter. — Zeitschriften- und Bücherschau. 132
Satz und Druck unserer Probeblätter.
erstere einen Umschlag, die zweite eine Karte
darstellt, wirken trotz ihrer äusserst einfachen Aus-
stattung durch Benutzung stimmungsvoller Vignetten
sehr reich und elegant. Die obere Vignette ent-
stammt der reichhaltigen Auswahl derartigen Zier-
materials von Schelter € Giesecke, die untere erhielten
wir von Paul Leutemann. Die zum oberen Beispiel
verwendete Cicero-Einfassung ist ein Erzeugnis der
Firma Bauer «€ Co., die inneren und äusseren Ecken
sowie die halbfette und magere Kursiv-Zierschrift
solche von Ludwig d Mayer. Die Kursiv der zweiten
Anwendung erhielten wir von Wilhelm Woellmers
Schriftgiesserei. Die beiden Schwalben gehören zum
Accidenzschmuck von Schelter & Giesecke.
Gedruckt wurde das Blatt mit Braunlack von
Hermann Gauger in Ulm mit Zusatz von etwas Violett.
Auf Blatt H unserer heutigen Beilagen bringen
wir zwei reich in Gold und Farben ausgeführte kleine
Oktavtitel, wie sie zu Titeln und Umschlägen für
Drucksachen aller Art oft verlangt werden. Von
dem benutzten Material stammen aus der Schrift-
giesserei Flinsch die zu den Leisten des Titels »Lehr-
brief« verwendete Deutsche Renaissance-Einfassung,
welcher auch die quadratischen Eckfüllungen ent-
nommen sind, und für den Titel »Märchen und Sagen «
die inneren Ecken sowie die Titelzeile aus der neuen
» Mikado«-Zierschrift. Von J. Œ. Schelter d: Giesecke
erhielten wir zum »Lehrbrief« die Nonpareille-Ein-
fassung, die Medaillons und die Zwickelfüllungen,
zum anderen Titel die Spitzen und die für die Leisten
benutzte Einfassung Serie 74. Die im zweiten Titei
angewendeten dreieckigen Zierstücke erhielten wir
von Mever & Schleicher in Wien, die Einfassung
ist aus der Viktoria-Einfassung von Numrich d: Co.
Die zum Druck verwendeten Farben: blaugrauer,
griingrauer und Chamoiston, Braun und Geraniumrot
lieferten Berger de Wirth in Leipzig. Die Töne wurden
mit Glanzweiss angerieben, einem neuen Produkt
aus derselben Fabrik, welches die angenehme Eigen-
schaft hat, die damit gemischten Farben geschmeidiger
zu machen und längere Zeit frisch zu erhalten, wäh-
rend andere weisse Farben durch zu schnelles Ein-
trocknen den Druck oft umständlicher machten.
Unsere Beilage N ist eine Arbeit der Buch- und
Kunstdruckerei von C. Grumbach in Leipzig. Der
jetzige Inhaber dieser alten berühmten Leipziger
Druckerei, Herr Curitz, hat es sich zur Aufgabe
gemacht, nicht nur den bewährten Ruf der Offizin
zu erhalten, sondern ihr auch auf dem Gebiete des
qo Anwendungen auf Blatt F, von welchen die
modernen Buch- und Kunstdruckes neue Verdienste
zu erwerben. Höchst sauber und geschmackvoll
ausgeführter Werk- und Accidenzdruck, dem wir in
den Spalten unseres Blattes oft Anerkennung zu
zollen Gelegenheit hatten, haben dieser gediegenen
Offizin die alten Freunde erhalten und so manchen
neuen erworben. Das vorliegende Blatt N unserer
Beilagen soll unsere Leser mit einer Spezialität der
Grumbachschen Druckerci, dem »Glanzbuchdruck«
bekannt machen. Derselbe wird erzielt mittelst
präparierter Unter- und Überdruckfarbe und hat
derselbe eine grosse Dauerhaftigkeit und ein höchst
gefälliges, der Photographie auf Albuminpapier
ähnliches Aussehen. Die Anwendung dieses Druckes
ergibt speziell bei Autotypien eine Wirkung, welche
die Photographie täuschend nachahmt und kann der
Druck auf jedes beliebige Papier geschehen, auch
kommt das Aufkleben in Wegfall.
Wir danken Herrn Curitz bestens für die
Überlassung der vorzüglich gelungenen Beilage, die
jedenfalls das Interesse unserer Leser erregen wird
und bemerken zugleich für die letzteren, dass der
genannte Herr gern bereit ist, Blätter in dieser Manier
für Fachgenossen auszuführen.
Zeitschriften- und Bticherschau.
— Die Kónigliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule
in Leipzig, Festschrift und Amtlicher Bericht, verfasst und
erstattet vom Direktor der Akademie und Schule Hofrat
. Prof. Dr. phil. Ludwig Nieper. Mit 40 Abbildungen und
einer wissenschaftlichen Abhandlung über die Aufgaben der
Graphischen Künste vom Geheimen Rat Prof, Dr. A. Springer.
Der Zweck der Leipziger Kunstakademie und Kunst-
gewerbeschule ist bekanntlich in erster Linie: Pflege der
graphischen Künste nach Massgabe des in Leipzig hervor-
ragenden blühenden Buchgewerbes. Einen vortrefflichen,
überzeugenden Beweis von dem Streben der genannten
Anstalt, diesen Zweck voll und ganz zu erfüllen, gibt oben
erwühnte Festschrift, welche der verdienstvolle Direktor
Herr Hofrat Prof. Dr. phil. Ludwig Nieper zur Feier des
Einzuges der 125 Jahre bestehenden Kunstakademie und
Kunstgewerbeschule in das neue zweckentsprechend
erweiterte prachtvolle Schulgebäude an der Wächterstrasse
verfasste und auch uns als ein höchst interessantes und
wertvolles Geschenk zugehen liess, für das wir hiermit
unseren verbindlichsten Dank abstatten. Die Festschrift
repräsentiert ein Prachtwerk ersten Ranges und gibt ehrendes
Zeugnis von dem Können der Schüler, die unter Aufsicht
ihrer Lehrer gegen 40 Blätter in den verschiedenen
graphischen Manieren ausführten und der Festschrift so
einen reichen und höchst interessanten illustrativen Schmuck
verliehen. Von den gegebenen Holzschnitten hätten wir
allerdings gewünscht, dass sie, besonders in den tiefsten
Schattenpartien, etwas kräftiger gehalten worden wären,
denn der Drucker konnte bei der Art der Schnittausführung
mit satterer Farbegebung nicht Abhülfe schaffen, ohne den
133 Zeitschriften und Biicherschau.
134
feinen Schnitt zu verschmieren. Grosse Verdienste um die
Herstellung dieser Festschrift hat sich auch die Drugulinsche
Offizin in Leipzig erworben. Der Satz in Cicero Mediaeval
und der Druck sind wie immer ausgezeichnete Leistungen
dieser altberühmten Druckerei. — Was die Schrift besonders
interessant macht, das ist die Wahl der Motive für die
Illustrationen. Das alte Schullokal befand sich nümlich
in einem Flügel des als Kaserne dienenden Schlosses
Pleissenburg und die fortwáhrende Berührung mit dem
Militir gab wohl die Veranlassung zu einigen humorvollen
Soldatenbildern, welche der Festschrift zu besonderer
Zierde gereichen, und die selbst in den Augen des Laien
erhóhtes Interesse erwecken. Wir sind überzeugt, dass
die Festschrift schon aus diesem Grunde allen Denen ein
willkommenes Geschenk gewesen sein wird, welche Herr
Prof. Nieper damit beehrte. Alle Angehórigen der Graphi-
schen Künste aber werden mit uns dem Herrn Direktor
besonderen Dank sagen, ihnen neben dem interessanten
und fesselnd geschriebenen Text eine so gefüllige, trefflich
ausgeführte und übersichtliche Sammlung der verschiedenen
graphischen Manieren geboten zu haben.
— Das von uns ófter lobend besprochene Prachtwerk:
Der Kónig von Sion von Hamerling, Hamburg, Verlags-
anstalt und Druckerei Aktien-Gesellschaft, vorm. J. F. Richter,
ist mit der 30. Lieferung nunmehr vollständig erschienen.
Die gediegene Durchführung dieser Prachtausgabe macht
der Verlagshandlung wie der Druckerei alle Ehre und wir
können am Schluss nur Das wiederholen, was wir dem
schönen Werk in früheren Besprechungen empfehlend mit
auf den Weg gaben. Möge die Verlagshandlung durch
recht reichlichen Absatz für die Mühe belohnt werden,
welche sie dem Werk widmete.
— * Die Erfindung der Buchdruckerkunst nach den
neuesten Forschungen. Dem deutschen Volke dargestellt
von Prof. Karl Faulmann. Mit 36 in den Text gedruckten
Abbildungen und einer Stammtafel der Familie Gänsfleisch-
Gutenberg. Wien, Pest, Leipzig. A. Hartlebens Verlag.
Preis brosch. M. 4, geb. M. 5. Die hier vorliegende Arbeit
des Verfassers der vor zehn Jahren erschienenen »Illustrierten
Geschichte der Buchdruckerkunst« bildet gewissermassen
eine Ergänzung dieses letzteren Werkes. indem sie über
viele bisher noch dunklen oder streitigen Punkte in der
Erfindungsgeschichte des Buchdrucks auf Grund neuerer
Forschungen Aufklürung gibt und manche in anderen
Geschichtswerken infolge mangelhafter Fachkenntnis ver-
tretene oder durch neuere Entdeckungen veraltete An-
schauungen berichtigt. Das Werk darf das Interesse aller
Angehörigen der Kunst Gutenbergs in hohem Masse bean-
spruchen, es sei uns deshalb gestattet, den Inhalt desselben
kurz zu skizzieren. Zunächst wird der Ansicht der meisten
bisherigen Geschichtsschreiber entgegengetreten, dass der
Schwerpunkt in der Erfindung des Buchdrucks auf die
Herstellung der einzelnen Lettern im Gegensatz zu den
früher benutzten Holztafeln zu legen sei, und die Erfindung
der Presse als das vorwiegend Wichtigste bezeichnet.
Als Vorbild für die Buchdruckpresse habe Gutenberg nicht,
wie bisher angenommen, die Weinpresse gedient, sondern
die Miinzpresse. Gutenbergs Vater sei Geldwechsler
gewesen und habe als solcher mit der Münze in Ver-
bindung gestanden. Beim Betrachten des Münzprägens
könne der Wechslerssohn auf den Gedanken gekommen
sein, so wie hier die geprägte Schrift auf jeder Münze
erzeugt wurde, mittelst gleicher Stempel, wenn sie gefärbt
würden, ein Buch zu drucken. Die Herstellung einer
Presse, welche sich zum Abdrucken von Schrifttafeln, wie
sie in den von den Briefdruckern benutzten vorhanden
waren, musste naturgemäss das nächste Ziel des Erfinders
sein und nachdem dieses erreicht, lag erst der Gedanke
nach einer einfacheren Herstellungsweise der Schriftformen
nahe. Diese wurde gefunden in der Zerlegung der Schrift-
tafeln in einzelne Buchstaben, welche zu beliebigen neuen
Schriftsätzen zusammengestellt werden konnten. Faulmann
hält an der schon früher von ihm ausgesprochenen
Behauptung fest, dass die ersten Typen aus Holz gefertigt
seien und dass der Erfinder seine erste Bibel, die 36zeilige,
mit solchen Holzbuchstaben gedruckt habe. Die Beweis-
führung hierfür ist ein sehr interessanter Abschnitt des
Buches. Von den Holzbuchstaben sei man zunächst zu
aus Sandformen gegossenen Messingbuchstaben über-
gegangen und die 42zeilige Bibel Gutenbergs und Fusts von
solchen gedruckt; der Guss aus Matrizen, welche mittelst
Stahlstempel geschlagen, sei eine spätere Erfindung.
Bezüglich des Erfinders der Buchdruckerkunst führt Faul-
mann aus, dass eine bestimmte Person nicht festzustellen
sei. In einer eingehenden Darstellung der Familien-
verhältnisse des Erfinders und an einem Stammbaum
weist der Verfasser nach, dass zu gleicher Zeit mehrere
gleichnamige Personen derselben Familie in Mainz lebten
und dass es somit nicht klar ist, welcher Johann Günsfleisch,
genannt Gutenberg, die Buchdruckerkunst erfunden. Zum
Schluss werden die Sagen von der angeblichen Armut des
Erfinders vor und nach der Erfindung ausführlich behandelt
und als den Verhältnissen und Umständen nicht ent-
sprechend bekämpft. — Wir können die sauber ausgestattete
Schrift allen Freunden der Geschichte unseres Berufs als
recht interessant zur Anschaffung empfehlen.
— Bibliotheca Polytechnica. Wissenschaftlich in Schlag-
worten geordnetes Repertorium der gesamten deutschen,
französischen und englischen Technischen Litteratur, ein-
schliesslich ihrer Beziehungen zu Gesetzgebung, Hygiene
und täglichem Leben. Herausgegeben von Fritz von
Szczepanski. Jahrgang 1, 1889. St. Petersburg und Leipzig,
Verlag von Fritz von Szezepanski. In diesem Repertorium
finden wir die technische Litteratur etc. übersichtlich nach
Branchen geordnet vor, so dass man sich über alle Er-
scheinungen auf dem Gebiete derselben schnell und voll-
ständig orientieren kann.
— * International Bogudstilling 1891 Industriforeningen
i Kjobenhavn. Katalog, Gedruckt in Nielsen & Lvdiches
Buchdruckerei in Kopenhagen. Zur 400jáhrigen Jubelfeier
der Einführung der Buchdruckerkunst in Kopenhagen
veranstaltete der dortige Industrieverein eine Ausstellung,
welche die Entwickelung des Buchdrucks von seiner
Erfindung bis zur Gegenwart illustrieren soll. Der uns
freundlichst zugesandte Katalog dieser Ausstellung ist ein
Buch von eigenartig reizender Ausstattung und gibt Zeugnis
von der hohen Stufe, welche die typographische Kunst
zur Zeit in Kopenhagen einnimmt. Der Titel des Katalogs
ist getreu im Charakter der ersten Druckwerke gehalten,
während der übrige Theil rein aus Mediaeval gesetzt und
mit schönen Zierleisten und Schlusstücken geziert wurde.
Das Buch wird nicht nur als Führer durch die Ausstellung
gute Dienste leisten, sondern auch wegen seines Äusseren
manchen Liebhaber finden.
R*
135
Mannigfaltiges.
136
Mannigfaltiges.
— * Die Stereotypieapparaten- und Materialienfabrik
von Karl Kempe in Nürnberg legt dem heutigen Heft einen
Prospekt über eiserne Stereotypfundamente, systematische
Bleiunterlagen mit angegossenen Bleifacetten und über
systematische Unterlegstege von Gusseisen mit Messing-
facetten bei, welchen wir der Beachtung unserer Leser
empfehlen.
— Die Innung Dresdner Buchdruckereibesitzer hielt am
19. Januar dieses Jahres die erste diesjährige Vierteljahrs-
versammlung unter dem Vorsitze des Herrn Oskar Siegel
im Vereinslokale ab. Der erfolgte Beitritt von weiteren
sieben dortigen Druckereifirmen zur Innung wurde mit-
geteilt und sieben Lehrlinge in die Innungsrolle auf-
genommen. Nach erstattetem Vortrag der Jahresrechnung
seitens des Kassierers wurde demselben auf Antrag der
Revisoren einstimmig Decharge erteilt. Der Vorsitzende
gedachte hierauf in längerer Rede des heutigen fünfjährigen
Bestehens der Innung sowie des früheren Vorsitzenden und
Mitbegründers derselben Herrn Geh. Kommerzienrat von
Baensch, ganz besonders des Letzteren grosser Verdienste
um das Zustandekommen und Gedeihen der Innung. Die
Versammlung ehrte denselben durch allseitiges Erheben von
den Plätzen. Nach erfolgter Berichterstattung über die
Vorgänge des letzten Vierteljahres referierte Herr Heinichen
über die nunmehr zurückgelegten drei Jahre der Fach-
schule, wobei er der an derselben amtierenden Lehrer
lobend gedachte. Herr Ottomar Lehmann beantragte unter
allgemeiner Zustimmung Herrn Heinichen für seine Be-
mühungen um die Hebung der Schule und die Disziplin
der Schüler den Dank aller Innungsmitglieder zu Protokoll
zu bringen. Herr Niescher teilte über die Prüfung der
diese Ostern die Lehre verlassenden Lehrlinge Weiteres
mit und Herr Stadtrat Schróer berichtete über die statt-
gehabten Verhandlungen beim hiesigen Schiedsgericht für
Tarifstreitigkeiten. Die Versammlung wählte hierauf für
dieses Jahr den Vorstand. Nach Schluss der Versamm-
lung fand seitens der Anwesenden Mitglieder zur Feier des
fünfjährigen segensreichen Bestehens ein solennes Abend-
essen statt.
— D. In einer Extraversammlung des Maschinenmeister-
vereins Hamburg-Altonaer Buchdrucker am Sonntag den
18. Januar, hielt Herr Th. Gries in Firma Gries & Urban
einen Vortrag über Zinkographie und deren Herstellungs-
weise. Nach einer allgemeinen Einleitung über Wesen und
Zweck der Zinkätzung, erläuterte Redner, mit dem Präpa-
rieren der Zinkplatten beginnend, den ganzen Ätzungs-
prozess, sowie die verschiedenen Übertragungsmethoden,
vom einfachen lithographischen Überdruck bis zur kom-
plizirten photographischen Reproduktion ın Verbindung mit
dem Meisenbachschen Verfahren. Durch erläuternde Zeich-
nungen, vorgezeigte photographische Negative und nach
deren Übertragung gefertigte Cliches, sowie eines Heftchens
der von den Clichés hergestellten Drucke, wusste der Vor-
tragende seine Zuhórer zu fesseln und deren Aufmerksam-
keit bis zum Schlusse rege zu erhalten. Lauter Beifall
lohnte den Redner für seinen lehrreichen Vortrag. An-
schliessend an die Ausführungen des Herrn Gries entwickelte
Kollege H. Schulze in gemeinverstándlicher Weise die Be-
handlung der Zinkcliches vor, während und nach dem Druck.
Auch hier wurde mit Beifall nicht gekargt. An die beiden
Vorträge schloss sich eine längere anregende Diskussion.
Zum Schluss sei Schreiber dieses gestattet, den Herren
Vortragenden sowohl, wie auch der Firma Beit & Philippi
(deren Bereitwilligkeit die Versammlung die prächtig
ausgestatteten Heftchen verdankt), sowie dem Drucker
H. Schulze für den saubern Druck, den herzlichsten Dank
abzustatten. Möchten immer hervorragende Kräfte aus den
graphischen Hilfsgewerben bemüht sein, den Buchdruckern
in verständlich kurzgefasster Weise einen Einblick in ihre
Thätigkeit zu gestatten, zum Besten und Gedeihen unserer
schönen Kunst.
— $ Die Besitzer des täglich erscheinenden » Standard«
lassen gegenwärtig vier Rotationsmaschinen zum Drucke
eines 8 oder 12 seitigen Formates aufstellen, deren Leistungs-
fähigkeit sich auf 120000 Exemplare pro Stunde beläuft.
Zum Blatte gehörende Beilagen werden während dem
Drucke mechanisch eingeschaltet und angeklebt.
Briefkasten.
Herrn C. M. in F. Die uns übersandten Proben sind ein über-
zeugender Beweis von der Güte und dem vortrefflichen Geschmack, mit
welchem in Ihrer Offizin gearbeitet wird. Gerade das ungemein zarte
und gefällige Kolorit hat uns sehr gefallen und können wir Ihnen des-
halb unsere beste Anerkennung zollen, da Sie ja speziell für ein solches
sorgten. Wir werden uns gerade in dieser Hinsicht Ihre geschmackvollen
Arbeiten zum Muster dienen lassen. Fernere Zusendungen werden wir
mit Dank annehmen. — Herrn E. S. in H. Wir können auch Ihnen
nur Anerkennendes über die uns gesandten Arbeiten sagen. — Herrn G. D.
in C. Wie wir [hnen bereits in unserem ersten Briefe direkt mitteilten,
haben die uns gesandten Skizzen durch das geschmackvolle und originelle
Arrangement und durch ihre so hóchst saubere und korrekte Ausführung
unseren vollsten Beifall gefunden. Wir wollen offen gestehen, dass uns
kaum je noch so Schónes gesandt worden ist. Wir nehmen Ihren Vor-
schlag, eine oder die andere Skizze zu benutzen, gern an und betrachten
Sie mit Genugthuung und Vergnügen als einen neuen Mitarbeiter.
hoffend, dass Sie uns auch manche Arbeit in der Ausführung senden
werden, wie wir solche speziell von Ihnen erbaten. Das Archiv wird
Ihnen gern zugesandt werden, wenn Sie uns gefälligst eine Buchhand-
lung nennen wollen, an die wir die: Hefte expedieren können. —
Herrn D. S. in M. Das sind allerdings glünzende Beitrüge zu der
»Freien Richtunge. Besten Dank.
Inhalt des 4. Heftes.
Lebensbilder berühmter alter Buchdrucker. — Das Herstellen
gebogener Formen. — Anleitung zum Linienbiegen. — Schriftproben-
schau. — Satz und Druck unserer Probeblütter. — Zeitschriften und
Bücherschau. — Mannigfaltiges. — Annoncen. — Aceidenzmuster im
Text: 1 Weinkarte. — 1 ,Briefkopf. — Beilagen: 1 Blatt Umschlag und
Karte. < 1 Blatt Titek — 1 Blatt »Glanzbuchdrucke von €. Grumbach.
— 1 Blatt Inserat-Einfassung von A. Numrich 4 Co/— 1 Beilage von
Karl Kempe in Nürnberg. Un, PLUS NMA,
Das Heft enthält im Ganzen 5 Beilagdn. Fir das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nieht
garantiert werden.
Bezugsbedingungen für das Archiv.
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche, Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2. Heftes ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden.
Bezugsquelle: Jede pohang; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband dírekt M. 13,50 nach ausserdeutschen Liindern
M. 14,40. Nach komplettem Erscheinen Preis pro Band M. 15,— exkl. Porto,
Annoncen: Preis pro Petitzeile 3, zweisp. 5), dreisp. 75 Pf. Bei häufiger
Wiederholung Rabatt. Kostenanschläge sofort. Beträge vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebühr. Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50—2,50
Beilagen: Quartblatt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M. 25 etc. :
Novitäten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterblättern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschädigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen umd Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mit uns vereinbaren.
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farben,
Bronzen, Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Original preisen.
Textschrift von Benj. Krebs Nachf., Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert, Stuttgart. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter
& Giesecke, Leipzig. Doppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. ruckt mit Farbe von Frey & Sening, Leipzig, auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh.
=
137 Annoncen. 138
=2 Annoncen. sa-
ALEXANDER WaLpow, LEIPZIG
Generalvertretung ftir
Weilers Original -Liberty -Tiegeldruckmaschine.
Einige besondere Vorziige der Original-Liberty-Maschine.
Es ist die einfachste aller Tiegeldruckpressen. Abzfige 1000—1500 per Stunde.
Die Form kann verbessert und gereinigt werden, ohne dass man dieselbe aus dem flachen
Fundament herauszunehmen braucht. Schnellster Farbenwechsel.
Neues verbessertes Farbenwerk. Praktische Metall-Verreiber unter Extraberechnung.
Vorzüglichste Verreibung. Die Walzen arbeiten ohne jedwede Anwendung von Federn, und
wirken auf die Typen durch ihre eigene, stets gleichmässige Schwere.
Tadelloses Register. Sofortige Drnckabstellung.
Der Gang der Maschine ist leichter und die Leistungsfühigkeit grösser, als die jeder anderen
Tiegeldruckpresse.
Unilbertroffen in Bezug auf Stürke der Konstruktion; einzelne Maschinen sind Uber 20 Jahre im
Gebrauch und erforderten wihrend dieser Zeit nur ganz unwesentliche Reparaturen.
Das Format des zu bedruckenden Papiers kaun bedeutend grösser sein, als das Fundament.
en
|
> Innere ER Erforderlicher Gewicht
co | : Preis : t
"as Rahmenweite | Raum Netto Brutto r^ dc
= | c m.
a | E tJ
e = No.2 | 18K 28 em | 900 M. | 1.00 X( 1.20 m | 380 kg | 490 ky 8 =
= » 20 | 23X33 „ | 1000 , | 1.0 X30 , | 465 , ' 563 ,, E DS
= » 3 || 26X38 „ | 1160 „ | 1.30 X 1.80 „ 735 » | 920 ,, c E
E » 8a | 28 X 43 „ | 1300 , | 1.30 X 1.80 > 770 ,, | 1000 ,, = E
:S » 4 | 83 X 48 ,, | 15660 „ | 1.35 X 1.90 ,, 865 , | 1050 ,, ae
=> » 5 | 87X 56 4 1860 „ 1.50 X 2.20 „ | 1300 ,, 1650 ,,
| |
Gesucht
wird für die Schriftsetzerei- Abteilung
unserer Anstalt eventuell zur sofortigen
Besetzung:
Ein Obmann der gleichzeitg Tüch-
tiges in Accidenzarbeiten leisten
kann:
Drei geiibte Schriftsetzer, die na-
mentlich für Werke franzósischer
und slavischer Sprachen ver-
wendbar sein sollen.
Es wollen sich nur solche,
Angabe ihrer Ansprüche melden, die
gute Zeugnisse mehrjähriger Leistungen
in grossen Anstalten aufweisen können.
Dauernde und angenehme Stellung
gesichert.
Bucarest, Januar 1891.
Socecü & Co.
Eine in der Provinz Sachsen gelegene,
seit 1797 bestehende
Buchdruckerei
mit täglich erscheinender Zeitung —
(2100 Auflage) — ist für den festen
Preis von 70000 M. zu verkaufen.
Adressen unter L. M. nimmt die Exp.
d. Bl. entgegen.
Vorteilhafte Offerte:
Eine täglich erscheinende Zeitung,
gut eingeführt, mit sehr guten Chancen,
ist anderer Unternehmungen wegen
billig baldigst zu verkaufen. Offerten
sub. A. O. 14 erbeten an die Ann. Exp.
von G. L. Daube & Co., Frankfurt a. M.
wird Ihnen bei Bedienung
Ihrer Kundschaft die
besten Dienste
je m
it at
ET em
piel e^ H. Hohmann.
vie) Sfahifnróschchen `
mit oder ohne Lippe offeriert
Alexander Waldow, Leipzig.
$96444666644444664
il helm Woellmer’s |
4
—
Y,
ewechriftgiesserei
N
| esy und e >
5 IS
| —O NOVITATEN: $—
| D: Rococo-Einfassung, mg
|
|
Schreibschriften, Zierschriften.
Grosses Lager in
Brod- und Titelschriften,
Bestes Hartmetall.
Druckerei - Einrichtungen
j| \o auf Normalsystem stets am Lager. © )
> — —90/ |
yyy99999999*9
Finanzielle Beteiligung von minde-
stens M. 20000 möglichst aus Buchdrucker-
kreisen wird für ein sehr lukratives
Unternehmen von 2 fachkundigen Kauf-
leuten gesucht. Adresse C. K. Turnerstr.1
Part. links Leipzig-Gohlis.
Einige ' `
kleine \teindruckpressen
27X38, für comm. Arb. habe zum Preise
von 30 Mark p. Stück zu verkaufen.
A. Sander,
Dresden, Rosenstrasse 84.
Erste Mannheimer
Holztypen-Fabrik
Sachs & Cie.
Mannheim (Baden)
gegründet 1861,
fertigen als Spezialität
Holzschriften und Holzutensilien
auf allen grösseren Ausstellungen als
anerkannt bestes Fabrikat prämiirt.
Lager der echten dänischen Walzenmasse
The White
sowie
sämtlicher Materialien und Utensilien
für
139 Annoncen. 140
DIA dd de de do de de (de (de de (de (de de de de de de de de de dd de dd 40 45 35045 3 de de cel eel — —*
C. A. Lindgens, Cóln a. Rh.
TO) ee
d E
4 Fabriken r
Gl schwarzen und bunten Buch- und Steindruckfarben, fé ag
4| Russ, Firnis, Etikettenlaek, Seifenlauge, Walzenmasse [s SES
| E abrik
` 59 - d q
1 „the Excellent C. A. Lindgens. S
b * »che-
KETTE DD EGEGE SEE ELL EEL LL ELO LR LINIEN.
7 Kreise -
Senf Einzige Spezialfabrik für den gesamten 27A Untergrmwet
Stereotypie e. Bedarf: Carl Kempe, Nürnberg. a: CH s
WEE
en? 1
i N
x
à
*
R SN
Messinglinien-Fabrik
HAMPEL’S
lattenformen ts
Unterlagenz. Mattendrck
Zu beziehen von der
Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a.M.
ZE / » 4 d e K. » Beschreibungen bitte i zu ver
A e AA — von dieser oder von UNO Hampel in Hannover ingen,
SISI O A
IAS
Fach-Tischlerei. «Rao sya Mech. Werkstätte.
Goldene Medaille Brüssel 1888.
E
Wer neue Werk- oder Zeitungs-Schriften
— c ⸗ —ñ —
anschaffen will, versäume nicht, sich franco
"Beste konzentrierte e: E Proben der P
in einzelnen Dosen und in Kisten zu 10 Dosen verkauft o
—— Pontes —
Don
Benjamin Krebs Nachfolger
in Frankfurt a. Af.
kommen zu lassen.
TA VEA AA EY EASY NY YY Y
Wetters Numerirmaschinen. |
Zugleich mit dem Schriftsatz, in
don der Apparat cingestcllt wird,
zu druckon; ohne bosondora Vor-
richtungen an der Maschino und
| ohne kostspicligo Rahmenwerkc. Walzon an der Stolle des -
| Dor Druck dos Tiogels cder Cylin= ^ ME E Zeichons erforderlich, oder Anwen-
ders auf das hóherstohendo Ne- Hi 23 i dung von Teilwalzen,
Zeichcn bewirkt die solbstthätigo m
Umdrohung der Zitfernrädchen.
PODIAS A Bal
Dorzügliches
Metall
ac. Es e Leipzig-
Grensitr. 4-5, Xeubfii
pE Stereotypie
Auf Wunsch mit versenkbaren
Rullen, so dass ohne vorstehende
Nullon gedruckt werden kann, In |
diesem Falle Ausschneiden der
Für den Druck von Billets und
von Checkbichern Aufschrauben
| 1n jeder Maschine odor Presso zu S
druckon, =
Sauberste und exakteste Arbolt bei FE
dauorhaftostor Konstruktion. ‘om
einer feststehenden Ziffer hinter
dem Einerrädchen,
Ems Vorrichtung zum fortwährenden
Druck dor gleichen Ziffer,
| Alleinverkaut: J. . 6. Sc . Schelter & Giesecke in Leipzig. |
ai |
ST: Ausführliche Prospekte mit Preisangaben stehen gern ru Diensten. _ 7)
Galvanoplaftit, Xylograpbie
infographie, Utenfilien-Sabri?
er Aia und Umatifje
x Drudereien von meinem D NS
Lager, Syftem Berthold,
S
141
"a als als, at ate ate ‘atx ute ate ate ate ste
A ATA ATA AICA KT? Cetine a m me kat
Die Messinglinien-Fabrik von 4
Gebr. Brandt in Quedlinburg
— als Spezialitát
Achisnchalse in Maig etc. etc. athe -j
Garantie für bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit.
Durchschuss sehr vorteilhaft und nicht j=
teurer als Blei. Ermässigter Preiskurant
sowie Vrobebuch unserer Erzeuguisse
gratis und frei.
in Berlin SW., Lindenstr. 69
empfiehlt seim für den Szossbetzieh
eingerichletes
phototypisches Institut
ZW guten, billigen und schnellen
Ausführung von Shototypien,
CIE Chemigzaphien
Chromotypicn. Druckfertige
photofithogeophische Mebertra-
guages im E ich- und Halbton-
N
maniers. Y Y vospek te, Muster md
Kalkulationen E zanko.
Weilhaus & 5gribig
Aſhaffenburg a. M.
F. Bumz und
Sicinórudifarien.
Firnise und Rubbrennerei.
Dengniffe erfter Firmen des 3n- und
Auslandes.
(Gh, Lovillews &Gie,
gegrindet 1818
auf den Weltausstellungen mit 2 Ehren-
diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet,
empfehlen ihre
schwarzen und bunten
anerkannt bester Qualität,
Farbenproben und Preislisten
stehen auf Verlangen gern zu
Diensten.
She,
Annoncen. 142
( Z 4
EÉecbr-Senauilfe
in Briefform in eleganter Ausführung und mit ent-
sprechendem Text licfere in haltbarer E ER fiir
M. 1.60 incl. Porto.
s
Gebriider Brehmer,
Maschinenfabrik
Plagwitz-Leipzig.
Alexander Waldow, Le
pnitles o
si qe aM Wa
MEA
pzig.
Spezialität:
Draht-Heftmaschinen
zum Heften von Büchern, Blocks,
Broschüren, Kartonnagen etc.
clich®e
NUDE
RJ Messinglinienfabrik |
RIEROW & MEUSCE
a LEIPZIG >;
Bestes Hartmessing,
exacte Arbeit und
billigste Preise!
| empfehle ich angelegentlichst meine
Messinglinien- Fabrik
mechanische Werkstátte
Buchdruckeroi-Utensilion.
Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88.
H. Berthold. | | l
| Galvanoplasti
| Stereotypie.
Suën & SC
Gvavieranftatt — Ecbrifigieherei — Galvanoplaftik
Wielandfirahe 10 Frankfurt a. RM. Wielandfirake 10
empfehlen ihre neugelchnittene und mit vielem Beifall aufgenommene
Monumental
in 16 Graden mit Initialen.
A |
Auch ift eine neue elegante Antiqua (im Haufe gefchnitten) erfchienen.
Probeblätter verjenden auf Wunfd gratis und franco.
EIS
E 3773
143 Annoncen. 144
= Erklärung.
Mit Bezug auf die vielfachen Anpreisungen von Tiegeldruckpressen unter den Namen
System Liberty, verbessertes System der Original-Liberty, verbess. amerik. Offizial Original-
Liberty etc. etc., erklären wir hiermit, dass alle solche Maschinen mit der F. M. Weilers
Liberty-Maschine nichts gemein haben. Es sind das zum Teil nur Nachahmungen unserer
Original-Maschinen, zum Teil Maschinen, welche in nichts an dis Konstruktion der unserigen
erinnern.
Alle unsere Original-Maschinen tragen auf der Hauptwelle unsere Firma eingestempelt
und ausserdem auf dem Schwungrad oder auf dem Hauptgestell unsere Firma eingegossen.
New-York F. M. WEILERS Berlin W
54 Frankfort Street. LIBERTY MACHINE WORKS Kronenstrasse 8.
Gegründet 1859. -1— Erfinder der Liberty-Presse. — Gegründet 1859.
— Tinte
ein nach neuestem Verfahren hergestell-
tes und in Fachkreisen vielfach erprobtes
Fabrikat von
LOUIS MÜLLER. Droguenhandlung,
Leipzig, Turnerstrasse.
Preise inkl. Flaschen u. Kiste ab hier gegen
Einsend. d. Betrages oder Nachn. innerhalb
des deutsch-Osterreichischen Postvereins.
Eine Probeflasche . . . . . M. 0575
19 Flasche . . Hr. 44; & Seen
Stereotypi pie.
Galvanopl.
Anstalt.
AA AAA A AAA AA SA
100 bd AN ug db geg, SÉ » 50.—
Ay Läb u ss % yo R
L- 1 * e . e e ' . e e e en 10.—
éi 9 m» ee wm EEN
Wiederverküufern Rabatt,
je nach Hóhe des Auftrages.
Fúr Berlin:
H. Miincheberg, Alt-Moabit 104—105,
Neuheit: | | CIN l u u d <
7/ Victoria- Rinfessung. t t' e —) i E
GASMOTOREN-FABRIK DEUTZ in Kóln-DEUTZ.
liegender u. stehender
Otto's neuer Motor, "552222.
liegend von 4 bis 100 HP.. abana von Ya bis 8 HP.
mes 35000 Exemplare g
mit über 130000 Pferdekraft
as im Betrieb. “ME
mit durchaus regei-
Otto’s Zwillingsmotor ——
Insbesondere für ktrischen Lichtbetrieb geeignet.
Über 800 Anlagen im Betrieb.
Otto’s Petroleummotor (Benzin) ‘Berici
unabhängig von Gasfabriken. — Gleiche Vorteile wie
bei gewóhnlichem Gasmotorenbetrieb. — Ohne weitere (UA
Abänderung für Leuchtgas verwendbar. —
Im i Jalir 1890 erhaltene Auszeichnungen:
Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrie-Ausstellung, Bremen
Goldene Medaille (höchste Auszeichnung),
Ehrenpreis für den besten Gasmotor, Ehrenpreis für den besten Petrolmotor.
Mainz — Landwirthschaftl. Ausstellung — Goldene Medaille. Würzburg — Deutsche Conditorei-etc. Ausst. — Ehren-Diplom,
Köln — Landwirthschaftl. Ausstellung — Silb. Staatsmedaille. | Stuttgart — Ausst. f. Gesundh.- u. Krankenpfl. — Ehren-Diplom.
Wien — Allg. Land- u. Forstwirthsch. Ausst. — Ehren-Diplom. | Leipzig — Ausst. f. Drechsler u. Bildschnitz. — Ehren-Diplom.
PATA e
145 Annoncen. ' 146
700070100 A207,
> " "
kl Pj
"s
g
€
Johannisberg im Rheingau
Klein, Eorst one Bohn Bachf.
3:0: 10::9-79-
; Ces
d'a q^
liefern
Schnellpressen für Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausfúhrung.
— ABLA —
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
und der verwandten Zweige, mit 2798 Artiten und pay” 581 Jlluftrationen, Ba wird hiermit als wertvolles
Bbandbud; empfohlen. Preis brofh. 23 MP. 50 Pf., eleg. geb. in Balbfranzband 26 ME. 50 Pf. Und) in Serien und Beften in
beliebigen Zeiträumen dur alle Buchhandlungen und vom Verleger. Probeheft gratis. Mlerander Waldow, Leipzig.
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
_— —
S WE F T TAE RITE L T2 t
ANNOVER) Week
LAGER UND VERTRETUNG
JO! in Berlin: C. L. STEINDECKER | in Wien: J. NAGLMEYR
f E 8 IV Karlsgasse 18
y Leipzig: A . HOGENFORST , Stuttzart: HEINR. GÜNTNER
Eisenbahnstrasse 3 Silberburgstrasse 146
, Miinchen: ED. MORIKE p LENNINGS & HÜSING
Frauenplatz 8 | . Bleichen 37
in Barmen: WILH. SEILER, Eegen 34
in Frankfurt a, M. CARL SATTLER, Leerbachstrasse 2224,
"OH A] pun s1i38.16 usq0Idusque xy pun uojSI[SIOJq
:
4
Y
3
^
g
&
q
2
o
u
a
2
d
R
Y
S
3
$
Y
3
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
147 Annoncen. | 148
on, New-York, Moskau.
ereinigte Farben-Fabriken :4 "ren: elle rk, Moskau. __
BERGER Q WIRTH » — —— SENING, LEIPZIG.
Be Ee E uin on mv
n iR — due = t E A EO a
BI REA T mmi peg
M. ieu.
Pe
H —— D
Be Ls He
Em Farben für sämtl. — Zwecke. Walzenmasse Victoria und Victoris Blanca.
Colt's Armory
TIEGELDRUCK-SCHNELLPRESSE
mit Cylinder-Farbewerk und Druckregulirung.
4 Gróssen, 20/33 —35,5/61 cm Tiegelgrösse. © co Für Fuss- und für Motoren-Betrieb.
ilc 1e
(qe 1
Go
Hierzu kommen noch die folgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Druckabstellung und Abstellbarkeit der
Auftragwalzen während des Druckes.
Im Konstruktions-Prinzip ähnlich Gally's
Universalpresse, zeichnet sich Colts. Armory
Presse durch verschiedene dusserst
praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel-
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt's
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren uniibertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorzüg-
lichen Material. Die Kombination
des Cylinder-Farbewerks, welche die
vorzüglichste Farbeverreibung und 3
exakteste Regulirung der Farbever- ES
teilung gewährt, der genaue parallele
Druck, durch welchen die Schrift ge-
schont wird, sichern dieser Presse ihre
bevorzugte Stellung als ausgezeich-
netste Tiegeldruckschnellpresse für \
den feinsten Accidenzbuchdruck.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hängt
lediglich von der Befähigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
durchaus widerstandsfähig gebaute
Presse den schnellsten Gang.
Für die Pressen No. 3 und 4
| — empfiehlt sich in solchen Fällen, wo
Elementarkraſtbetrieb ausgeschlossen
ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
mechanismus, der so angeordnet wird,
dass der Dreher dem Einleger gleich-
zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Ausführlichere Beschreibungen mit Gróssen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Osterreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dànemark, Norwegen, Schweden, Russland:
J. G. SCHELTER & GIESECKE in LEIPZIG.
Redigiert uud herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
iC
— — ett... —
EAS
==" va alt
>) Y V: eA Ki
zc? i o
. fi i | |
und seme y |
5 ©
o
Je.
A
s
nächste Umgeb ung. is
3
o
e
P
| x
a
d
ur
N!
LL
Ve
Ve
*
i
PT
— — —
A
% .-
a
AR es fe
Zwólf Liditdrudhe von Orwin Prunner.
—
e $
AN
"7
T
2. Jp.
Heidhenhall. Te ler Hainzenb erger.
i:
c0 — 3 8 m | E Eh, P^» £9;
VEREDA TEARS |:
IC O IS RER ln oR me mee IC OS I
— AAA aa E — — — — ne ee — AA AN
IX | ONCE
Hotel und Pension
Bellevue am Traunsee
Besitzer Franz Donner
F. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt auf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
— — m
'FUR pue y 1outour outqoscurxonap]o2otL-A341oqt']-]vutzta() 49010 ¡NU JINAPOL)
‘Sizda ‘mope Ay 19PUTX9]Y U0A 3v[1904 pun woni(] “putg sz
yata ata ata uta ute ata ata uta ate uta ve ata uta uta als, ais ata ais iz sis. ata y
: AALER n
HCH
= — — — — 0
POIS SALAS IPS III MI YO LIT I I DURA X Y U ( Ik
bw A Y bs ^ = y ^ .
+. — —
>. -.+
:
+. .
Ai p.
+. is
A Ke
E NA
+. JA
-B
>» -+
CH
+. GEN
ale
. {= .
| |
> | . +
«| .
KL LZ +
ein rp EM AW WA gun ein ax FIM AA RIA AN AN i ix *i* “in six X
jsunx1oxonipgong[ inj Atgoiy "H
j i A ) i i
YoYo Vea Nato Xo No No No oly Yo Now
OLK OG
= al |
i i i i D i i i i
ey: H Nos’ o ar 3h ar Ms Mo MX. ap vM. Ys NN — V — ar XP. Me
>| EATALALLLALLALELTS TRETEN ALL IE IT 25 SD ESTATE IE 22 HE a 222 nin ri! m
Le AQ io A em T4 8 Voy Te?
*
II
WAAT
TTTTT
e | pA P AU
ws n ^ RN
d ei A A
b Wa
v
dod
i
D
ap a à
À
QM NM
A.
X
A
=
^ EE a
i
^
Aa
A
dch
+7
—
der de e
PEEP ES
de ch at dh
E
e
c
—
DE Sé de
ERLPPPER
—
SUPPE
NAAA et
; NY NE
ao 6
MA SEET TO ULT TEE
TIET
r ` " fe € D Ze? a
EEEEEEEE EE EE EHE EL IG SE G
E P PUE EIE AEE TE AE L AE IP T FEE EEN
» dr ot
A Pw
*
| LLL
3
Glanzdruck von C. Grumbach's Buchdruckerei (Johs. Curitz) in Leipzig.
N. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
m" ch
e KL — AE —
Cafe
SP OP
»405)4994994929490 0929492499492 49.
549949 09949949549)9499495495 4
PRP OOP CB POOP LEA? OB? CB
YD DDD DS
SILES
a e
DOR
e $2t 32e
Dil]
POMPOM? OCB POR) Ex
PIPPI Ca POPP CS) OP PDD
K]
[X
NE
Ra!
DADO AO Qe PEO O AN O GO GN atin) DADO CIDO GS ane ADD AR reer Ea on Gare
DA 2 a yA ya 2. 2. T *8 ? AA EJ I TA Sl 919 pH 540 a dé? SA Aë? 5% » ER SA
AC mo
Inserat-Einfassungen von A. Numrich & Co., Leipzig.
tre Schrifitgiesserei, Messinglinienfabrik. ++-=-—
Pu PVVUSVUS ESS SES
Figuren-Verzeichnis. Nonpareille und Cicero.
TE E * €w 9» € €
10
"CIPPITTLIPIEPET.
2
SESEECESCESEEESESS
Nonp. Min. 5 Kilo. Cicero Min. 12 Kilo.
Figuren -Verzeichnis.
1', Cicero.
KE A y Ia
- ae ry GI
ee AER Ge A ge G hi ^
$4} 190} {99} oo
, Cicero Min. 18 Kilo. 2 (Cicero. Min. 15 kilo.
—— {iA A
IT Tn
Figuren "s Zwei Cicero.
CI itm. Je B
—
AZ
ZK
mmm E
4
PPP»
Preise: Nonpareille à Kilo 6 Mark. 1, 1*/, und 2 Cicero à Kilo 5 Mark.
ru
CIAO
—
SLILH LID CIC O
LEILA LA
OK?
LRP ODP COP OB)
DD
Pa?
tods —
M } y
LU e E —
Anleitung zum Linienbiegen.
Von Hermann Hoffmann, Berlin.
(Fortsetzung.)
c. Das Lóten.
ie Verbindung zweier Metalle durch ein
EL drittes auf heissem Wege nennt man »Lö-
| AS ten<. Im gewöhnlichen Sprachgebrauch
wird derselbe Ausdruck schon gebraucht, wenn man
einen Metallklecks auf ein zweites Metall aufschmilzt
zum Zwecke einer Reparatur oder dergleichen.
Löten ist also nichts anderes als unser Kleben
auf kaltem Wege, nur dass man als Klebstoff ein leicht
fliessendes Metall, das »Lot«, gebraucht und die
getrennten Teile mit Feuers Hilfe vereinigt. Schmilzt
man dagegen nicht das Bindematerial, sondern die
Metalle selbst, z. B. Eisen, und bringt diese ohne
drittes Glied durch Hämmern zusammen, so heisst
der Vorgang »Schweissen<.
Das am meisten gebrauchte »Lot« ist das leicht
schmelzbare Lötzinn, sogenanntes »Schnelllot«. Dann
gibt es noch das nur in Glühhitze schmelzbare für
Eisen gebrauchte Messing-Schlageloth, sogenanntes
»Hartlot«, verschiedene andere Kupferlegierungen
und die Edellote Gold und Silber zum Verbinden
feiner Gegenstände.
Für uns Buchdrucker kommt nur das Lötzinn in
Betracht, wir können die Messinglinien nur mässig
erwärmen, wenn nicht alle Härte, aller Halt daraus
verloren gehen soll. Denn durch das Erhitzen werden
alle Metalle weich.
Die Lötstellen müssen frisch abgeschabt oder
gefeilt sein, man darf weder mit den Fingern noch
mit einem Lappen daran kommen. Die beiden Teile
werden dicht aneinander gebracht, in dieser Lage
durch umgelegten Draht oder sonst eine Klemmvor-
richtung gehalten, etwas Kolophoniumpulver darauf
gestreut, ein kleines Stückchen Lötzinn auf die
Schnittstelle gelegt und darauf das Lötstück in eine
Spiritusflamme gehalten, solange, bis das Lot ge-
schmolzen und in die Fugen gelaufen ist. Dann lässt
man das Stück langsam erkalten, löst den Draht,
kratzt das überflüssige Lot ab, und die Arbeit ist fertig.
Zum Löten bedient man sich einer Spirituslampe
nach Figur a (siehe nächste Seite). Dieselbe wird im
Ruhestande durch eine Kapsel, die man über die
Dochthülse schiebt, verschlossen.
Aus Figur a und b geht auch hervor, wie Kreise
gelötet werden. Zunächst wird der Kreis genau
gebogen, wenn er auch noch nicht ganz schliesst.
Dann feilt man die zu lötenden Kanten leicht über, so
dass sie völlig rein werden, macht
mit einer Dreikantfeile zahlreiche
kleine Einschnitte in dieselben (siehe
Fig. b), damit das Lot grösseren
Angriff hat, und umschniirt den Kreis
mit starkem sogen. Bindedraht.
Vor dem Lóten vergewissere
man sich, ob die Signatur inein-
ander liiuft und Bild an Bild steht.
Man stellt den umschniirten Kreis
auf eine ebene Platte und driickt
von oben scharf an, benutzt
auch wohl das Klopfholz. Erst
nachdem diese beiden Punkte
erledigt sind, kann man an
das Lóten gehen.
Soll der Kreis schnell er-
kalten, so stellt man ihn auf
eine Eisenplatte. Dann wird
der Draht abgenommen; wenn er
mit angelótet sein sollte, genügt ein
leichter Ruck und er ist los. Darauf
wird das Lot, welches aussen und
innen im Überfluss sitzt, abgeschabt
Liniensatz.
151 Anleitung zum Linienbiegen. 152
wie schon zuvor angegeben. Der Anfänger im Löten
verwendet durchschnittlich zu viel Lötzinn und hat
deshalb eine Menge Lot abzukratzen. Übung macht
auch hier den Meister.
Fig. b.
Das Einfeilen der
Lötstellen.
Fig. a. Das Löten.
Das Kolophoniumpulver, welches wir auf die
Lötstelle streuten, vertritt die Stelle des sogenannten
»Lótwassers« und hat den Zweck, die zu lötenden
Teile während des Erhitzens vor Oxydation zu
bewahren. Geschähe das nicht, so würden die Löt-
stellen unrein werden und das Lot würde nicht fliessen.
Für Messing gebraucht man auch wohl Stearin zum
Löten. Das sonst allgemein verwandte, aus Salzsäure
mit darinaufgelósten Zinkschnitzeln und etwas Salmiak
hergestellte Lötwasser hat die unangenehme Eigen-
schaft, dass alles damit in Berührung kommende Eisen
stark rostet.
Erster Abschnitt.
1. Bogenteile.
Neben Vollkreisen finden im Linienkunstsatze
Segmente oder Kreisteile weite Verwendung, da ent-
sprechende Kernstiicke auf abgerundetem Fuss von
den Schriftgiessereien geliefert werden und, mit nur
wenigen Linien und Zierstiicken verbunden, ganz
allerliebste Muster ergeben.
Die Herstellung solcher Liniensegmente und die
Anordnung derselben ist im Grunde so leicht, dass
es fast überflüssig erscheinen dürfte, diesen Teil des
Linienbogensatzes anders als streifend zu behandeln.
Indessen treten hier schon gewisse Grundfragen auf,
z. B. ob man auf das Federn des Materials bei
Liniensátzen zu rechnen habe, oder wie derartige
Sätze druckfertig zu befestigen seien. Diese Fragen
erfordern bestimmte Antworten. Da nun gleiche
oder ähnliche Verhältnisse immer wiederkehren, so
soll das ganze Kapitel von den Segmenten an einem
einfachen Beispiel erläutert werden (Fig.1,Sp.153 4).
In den Winkelhaken wird eine starke gerade
Messinglinie mit vollem Bilde gestellt und darauf
eines der Kernstücke. Auf dieses wieder lege man
die Rundung entlang Gevierte derjenigen Kegelstärke,
welche zwischen Kernstück und Aussenlinie an-
senommen werden soll — hier also Korpus.
Darauf werden die Linien paarweise mit einem
Male, aber jedes Paar für sich, gebogen und über die
improvisierte Schablone so lange eingepasst, bis sie
völlig schliessen, aber noch etwas zu lang sind.
Dann werden die gebogenen Paare auf eine grosse,
mindestens 3!/» em breite Schlichtfeile gebracht und
unter sanftem Druck die Gehrungen an beiden Enden
zugleich angefeilt. Der durch das Feilen entstandene
»Grat« wird abgekratzt, an der Bildfläche dagegen
durch einmaliges Überziehen des Bildes auf einem
feinen sog. Ölstein abgeschliffen.
Danach wird das Schiff flach gestellt und aus
festgeklemmten Konkordanzstegen ein Hohlraum
gebildet, der die Satzgrösse hat. In den Raum,
direkt an den vorderen Steg, wird die für sich aus-
geschlossene Mittelleiste samt allen Ansätzen gestellt.
Auf dieser festen. unnachgiebigen Anlage wird zu-
nächst der obere Bogen ausgebaut und völlig fertig
gemacht. Es liest auf der Hand, dass der Satz auf
solche Weise solider werden und schneller vor sich
gehen muss, als wenn man ihn frei inmitten des
Hohlraumes hinstellen und oben und unten zugleich
anbauen wollte.
Auf den angesetzten Kern wird nun die Oberzeile
»Die herzlichsten« gestellt, und zwar, des »Fleisches:
wegen, ohne Zwischenschlag. Damit nichts umfallen
kann, hált man (etwa in dem Blechdeckel einer
Farbenbüchse) etwas Wasser zur Hand, in welches
man die Zeile und alle folgenden Teile, welche sonst
noch eingesetzt werden sollen und nicht für sich
feststehen, zuvor mit dem Fusse eintaucht.
Über die angesetzte Zeile muss eine Viertelpetit
gesehlagen werden. Statt für dieselbe eine gebogene
Reglette zu benutzen, nehme man in Wasser getauchte
kleine Ausschlussstücke von entsprechender Stärke
(hier also Petitviertel oder Nonpareilledrittel), denn
diese schmiegen sich der Rundung williger und
genauer an, als eine vielleicht nicht einmal tadellos
gebogene federnde Reglette.
Werden nun die Bogenlinien angelegt, so ist
darauf zu achten, dass dieselben ohne Nachdrücken
153
anschliessen. Linien dieser Art müssen stets genau
so gebogen werden, wie es die Arbeit erfordert, also
ohne falsche Rücksichtnahme auf das »Federn« des
Materials und ohne sich darauf zu verlassen, was
jetzt noch nicht stimme, werde beim Schliessen schon
zusammen gehen. Jeder Liniensatz soll vielmehr von
vornherein so kompakt, so unnachgiebig angefertigt
sein, dass der Schlüssel des Druckers keine Wirkung
darauf zu üben vermag, weder zum Guten noch zum
Bösen.
Setzer, dieandersarbeiten, verursachen stunden-
lange Pressrevisionen, häufige »Spiesse« im Druck
und bringen Faktor und Drucker zu heller Verzweif-
lung. Bald ist hier dies vergessen worden, bald klafft
dort eine Ecke; ist das eine notdürftig gemacht, dann
zeigt sich plötzlich
mitten im Druck ein
Anderes. So tanzt der
unordentliche Setzer
ohne Aufhören von
der Druckform zum
Auslegetisch und zu-
rück, bewaffnet mit
Ahle und Pinzette,
N d An Kn SC Dr
- =
Anleitung zum Linienbiegen.
FACE — RE —
È 2 Vë Be Ems
d dE se Cu ne o x sia ri gë
ISLA
154
richtige Lage gebracht. Die kleinen Ornamente, mit
dem Fusse in die flache Wasserschale getaucht, kann
man lose anstellen. Wo vieleOrnamente ohne weiteren
Hinterhalt, z. B. um Kreise gruppiert werden sollen,
verwendet man statt des Feuchtwassers eine Gummi-
lósung oder man bestreicht den Umfang des Kreises
mit dickem Gummi beziehungsweise Dextrin und
»mauert« die einzelnen Zierstücke darin fest. Diese
Methode ist überall zu empfehlen, wo man keinen Halt
in schwierige Sätze hineinbringen kann, oder wo man
Hohlräume mit Gips ausgiessen will, ohne leicht ver-
schiebbare Einzelteile besonders zu befestigen. Wird
der Satz nach dem Ausdrucken gut gewaschen, dann
ist beim Ablegen vom Dextrin nichts mehr zu bemerken.
In dem vorliegenden Fall kann man über die kleinen
Ornamentstúcke eine
cut gebogene Zink-
reglette legen, die
grossen Hohlräume
mit grobem Aus-
schluss füllen und die
kleinen Lücken mit
Papier ausstopfen.
Leichter und sicherer
D 270 HOCH?
Schraubenzieher, ist das Ausfúllen mit
Hammer und was " "ës — — Gips. Doch auch in
. di MN e . ..
dergleichen gefáhr- RELA diesem Falle müssen
liche Werkzeuge M starke Ausschluss-
mehr sein mógen. In Fig. 1 stücke, z. B. Quadra-
seiner Angst wird er
vergesslich, verschleppt den Formschlüssel, sodass ein
aufregendes Suchen losgeht, er wirft dieses und jenes
um und Alle atmen erleichtert auf, wenn der letzte
Bogen der Auflage »herunter« ist und der Satzkünstler
hinter der Thür verschwindet.
Ich habe diese Skizze nach dem Leben mit
Absicht so ausgedehnt gegeben, um ein Spiegelbild
zu schaffen, in dem sich Mancher erkennen wird.
In allen Druckereien gibt es Setzer, die mit ihrer
fehlerhaften Arbeit eine Quelle dauernden Ärgers für
ihre Mitarbeiter sind. Möchten diese sich das Vor-
stehende zu Herzen nehmen. —
Wir haben nun an unserem Satz die Ornamente
anzubringen. Es ist eine Stilwidrigkeit, zu den plasti-
schen Ornamenten des Schildes und der Aufsatzstücke
ausgesprochene Flachornamente zu gesellen. Hätte
man die »architektonischen Ornamente« flach und
nicht plastisch gezeichnet, dann wäre dieser jetzt
unvermeidliche schwere Fehler in den Accidenzsatz
nicht hineingekommen. Also daran ist nichts mehr
zu ändern.
Das grosse Mittelstück wird zunächst angesetzt
und von beiden Seiten mit grossem Ausschluss in
ten, Textgevierte, die
grossen Satzteile in ihrer Lage festklemmen.
Gips trocknet nach dem Erhärten etwas zu-
sammen. Bei grösseren Flächen macht sich diese
Erscheinung recht bemerkbar, da sie Differenzen oft
bis zu Viertelpetitstärke veranlasst. Es ist dann gut,
wenn man sich durch eingelegte Regletten die Möglich-
keit offen lässt, hier und dort nachstopfen zu können.
Nach dem Festwerden des Satzes wird der
Stegrahmen gelöst, der fertige Oberteil samt Mittel-
schild herumgedreht und darauf der untere Teil in
derselben Weise vollendet.
Das vorstehend geschilderte Verfahren hat sich
in der Praxis bewährt. Es verdient nicht nur da den
Vorzug. wo ein Doppelbogen das sichere Arbeiten er-
schwert,sondern kann auch angewendet werden, wenn
Bogenlinien oder Bogenzeilen den Kopf einer Arbeit
bilden. Man fängt dann stets unter dem Bogen an, dreht
den fertigen Satz herum und baut über dem verkehrt
stehenden Ganzen den Bogen frei und leicht auf. Man
bearbeitet wohl auch den Teil, welcher den Bogen
enthält, in der beschriebenen Weise für sich und fügt
ihn später dem ebenfalls besonders fertig gestellten
glatten Satze ein.
Q*
Linien, die guten Anschluss haben sollen, werden
bisweilen unterfeilt. Das heisst, man nimmt, vom
Kopfe der Linie anfangend, schriig nach unten hin
etwas Material fort, damit der Anschluss der Linien
allein an der Bildfläche erfolgt. Diese Manipulation
hat aber auch ihre Schattenseiten. Man wird oft
beobachten, dass derart behandelte Linien beim
Anschliessen der Form steigen. Diese unliebsame
Erscheinung rührt daher, dass der rechte Winkel a
(Fig. 2) durch das Anfeilen der schrägen Ebene b
ZN TII Illi wf |! ime
Anleitung zum Linienbiegen.
156
anpassen zu kónnen, stellt man eine gute Achtelpetit-
Systemlinie auf die Schliessplatte (Fig. 3) oder in den
Winkelhaken und wird beim Gegenhalten der neu
geschnittenen Linie etwaige Fehler sofort bemerken.
Achtelpetit-Linie.
Eisenplatte.
Rechter
Winkel
Figur 3. Anpassen des rechten Winkels.
Sm WR mm VITRE
iF
2 Pa
wë"
d "A
: | — ——
| <a. D
| wee
KÜNSTLERAUSGABEN. |
| KLASSIKER
PRACHTWERKE
gre.
15 MARKT 15.
| sd pi J F (BERLIN u. pb
| T "a PA Ip
| "Ss: — |
E LEIHBIBLIOTHEK $ UND ANTIQUARIAT.
|
d HEIDELBERG
—WIIIIIn„IWIOI—IBBYDp;WI1VA_DðIœç„Zͥæ„.ͥ3IIIII
— — — — — —— —— ———— — — —
|
|
BEE —
| =
Aalt Hl ll
TUER
Beispiel A. Linien von Zierow & Meusch.
vernichtet worden ist. Aus diesem Grunde ist das
Aufwiirtsstreben von b beim Andruck in der Pfeil-
richtung unausbleiblich. Man muss deshalb ein kleines
b
Senkrechte.
Senkrechte.
Senkrechte.
Figur 2. Das Steigen unterfeilter Linien.
Stück c der Senkrechten beibehalten. Um bei neu
geschnittenen Linien einen genau rechten Winkel
2. Vollkreise.
Der Kreis ist unter den aparten Figuren im
modernen Accidenzsatze die beliebteste. Einmal, weil
er sich in scharfen Gegensatz zu der sonst gebrüuch-
lichen Rechteckform stellt, dann auch seiner leichten
Herstellung und vielfachen Verwendung wegen. Selbst
Ordnungsfanatiker, die einen prinzipiellen Wider-
willen vor jeder Art des Linienbiegens haben, pflegen
gegenüber der Kreisform nachsichtiger zu sein. Im
Liniensatze kann auch wohl kaum eine dankbarere
Art, gewissen Drucksachen interessantes Geprüge
zu geben, gefunden werden. Mit einem Sortiment von
157 : Anleitung zum Linienbiegen. 158
Kreisen, gelegentlich nach einem Plane gebogen, und
einer kleinen Auswahl hübscher Begleitornamente
bringt der erfinderische Accidenzsetzer stets neue
Wirkungen zuwege, ohne dass er befürchten müsste,
man könne der Kreisform doch endlich müde werden.
Noch ehe an Linienbiegapparate gedacht wurde,
hat man Kreise gebogen. Das war aber eine äusserst
G
|
Sport-Vignette
von Paul Leutemann,
Leipzig.
Zierrat von Ramm & Seemann,
Leipzig.
miihselige Arbeit, gegen welche die heutige gar nicht
in Betracht kommen kann. So leicht es nun erscheint
und dem ausgebildeten Accidenzsetzer auch wirklich
sein mag, mittels des Biegapparates Kreise jeder
Grósse ohne Fehlschlag herzustellen, so schwierig
und dunkel ist das Gebiet der Kreisfabrikation dem
Neuling, der vor die Aufgabe gestellt wird, Kreise
von bestimmtem Durchmesser oder solche herzu-
stellen, die ineinander passen sollen. Ja es ist
schon eine Aufgabe, úberhaupt nur druckfáhige Kreise
zu biegen.
PAR Erinnerung
y
an die
—
Zwanzig Bilder UL
nach
Zeichnungen von Michael Scheu.
—w £380 por —
Bayreuth
Verlag von Eugen Kórbitz.
An scheinbar ganz korrekten Kreisen hat schon
mancher Drucker die ärgerliche Wahrnehmung ge-
macht, dass dieselben beim Schliessen an einem Ende
in die Höhe gingen und weder durch Klopfen noch
sonstwie dauernd in die richtige Lage gebracht werden
konnten. Die gleiche Erscheinung kann man in ver-
stärktem Masse hervorrufen, wenn man eine Linie
©
N
A
if
Wye
So
ZA,
Sport-Vignette
von Paul Leutemann,
Leipzig.
im Biegapparat absichtlich schief stellt, so dass das
eine Ende die Bodenplatte nicht berúhrt. Wird ferner
ein Papierstreifen schief gewickelt, so faltet sich das
eine Ende in die Höhe.
Alle diese Erscheinungen haben gleiche Ursache.
Während des Biegens verändert sich die erforderliche
senkrechte Lage der Linieim Apparat, die Linie steht
an einem Ende nicht auf der Bodenplatte auf. Bei
den durch Schrauben angetriebenen Linienbiegappa-
raten hebt sich durch die Drehung der Schraube das
eiserne Klammerstück samt den Einlagen an der linken
159 Das Hand in Hand arbeiten von Setzer und Drucker. 160
Seite etwas in die Hóhe. Statt also die Linie fest auf
die Bodenplatte zu drúcken, muss man das Klammer-
stiick vor dem Steigen bewahren.
Bei der Herstellung von Kreisen nach Mass ist
Folgendes zu beachten: Das Material der Linie dehnt
sich beim Biegen an der áusseren Seite und schrumpft
nach innen zusammen. Bei der Berechnung der
genauen für einen Kreis erforderlichen Linienlänge
muss man daher die Mitte zwischen innerem und
äusserem Durchmesser zu Grunde legen und diese mit
der Ludolfschen Zahl 3,14 malnehmen.
Soll z. B. je ein Kreis aus !/s-, Y4- und *2>-Petit-
material gebogen werden und ist für alle drei Kreise
der äussere Durchmesser 29 Viertelpetit, so entstehen
folgende Zahlen:
Achtelpetitmaterial:
Äusserer Durchmesser 29
Innerer d 28
Die Hálfte von 57 ist 28,5.
Berechnung: 28,5 X 3,14 = (89.49)
= 89!/ Viertelpetit Linienlänge.
Viertelpetitmaterial:
Ausserer Durchmesser 29
Innerer * —
Die Hälfte von 56 ist 28.
Berechnung: 28 X3,14= (87.92)
= 88 Viertelpetit Linienlánge.
Halbpetitmaterial:
Ausserer Durchmesser 29
Innerer ah 25
Die Hälfte von 54 ist 27.
Berechnung: 27X 3,14 = (84,78)
= 8) Viertelpetit Linienlánge.
(Fortsetzung folgt.)
Das Hand in Hand arbeiten von Setzer
und Drucker.
Von Heinrich Schwarz, Leipzig.
úberall. auch bei einer Buchdruckarbeit die
harmonische Thátigkeit aller bei der Herstellung
beteiligten Kráfte ein unbedingtes Erfordernis und
dürfte in der Regel die verschiedenartige Umfäng-
lichkeit des mit der Ausführung des betreffenden
Auftrages betrauten Geschäftsapparates dafür mass-
gebend sein, mit welchem Grade von Verantwort-
lichkeit oder Selbständigkeit die Arbeit des Einzelnen
verknüpft ist.
EE guten Gelingen jedweder Sache ist wie
Bei der verantwortungsreichen Stellung, welche
Setzer und Drucker im buchdruckerischen Betriebe
stets einnehmen, ist es selbstverstándlich, dass
beide nach Möglichkeit Hand in Hand arbeiten
müssen, soll der Prinzipal von ihrer Thätigkeit einen
möglichst grossen Nutzen zu ziehen in der Lage sein.
In wie weit Setzer und Drucker Hand in Hand
arbeiten können und sollen, mag in folgendem kurz
angedeutet sein.
Es bedarf wohl keiner Frage, dass der Setzer
in bedeutend höherem Masse dem Drucker entgegen
zu arbeiten vermag, als es letzterem dem ersteren
gegenüber möglich ist. In erster Linie ist wohl zu
beachten, dass jedwede Zeitersparnis des Druckers,
je nach der Art der von ihm bedienten Maschine
oder Presse um drei-, vier- bis achtmal wertvoller
ist als die des Setzers, und schon aus diesem Grunde
von letzterem alles gethan werden sollte, um unnötige
Zeitversäumnisse in dieser Beziehung zu verhindern.
Schon beim glatten Werksatze kann der Setzer
dem Drucker vorarbeiten, dergestalt, dass er auf
genaueste Grösse seiner Kolumnen, sorgfältiges
Ausbinden, regelrechtes Ausschliessen u. A. m.
richtige Sorgfalt verwendet, defekte Buchstaben
bereits beim Setzen entfernt u. s. w., eigentlich nur
Kleinigkeiten, die aber alle zusammen ein schwer-
wiegendes Ganze bilden.
Mehr als beim Werksetzer ist es des Accidenz-
setzers Pflicht, eine ungehinderte Druckbeförderung
zu ermöglichen, da ihm in der Regel in ausgedehn-
terem Masse die Zeit hierzu zur Verfügung steht.
Exakteste Auszählung nach Punkten ist ein
Erfordernis bei jedwedem Satze und gibt dessen Stand
auf dem Schiffe bereits Zeugnis davon, welche Art
der Genauigkeit das Satzbild im Drucke zeigen wird.
Viele Setzer finden ihren Trost in dem recht
verfänglichen und trügerischen Mittel, dass der Satz
noch durch das Schliessen zusammengeht und in der
Maschine schon passen wird. In der Regel müssen
jene aber die Erfahrung machen, dass sie dem
Drucker keinen regelrechten Satz, sondern leicht-
fertige, viel Mühe verursachende Arbeit geliefert
haben, bei welcher wohl durch alle erdenklichen
Gewaltmittel die Zeichen der Ungenauigkeit möglichst
verdeckt werden, niemals aber ein Anspruch auf
Tadellosigkeit erhoben werden kann.
Sehen wir uns beispielsweise die einfachste
Arbeit an, eine Visitenkarte aus Schreibschrift.
Mehrere durch die ungleiche Abnutzung unbrauch-
bare Buchstaben, unrichtige Sperrung u. V. m.
kennzeichnen die mangelhafte Arbeit des Setzers:
bei Zirkularen sind ungleich grosse, das Format-
machen und den richtigen Stand erschwerende
161 Das Hand in Hand arbeiten von Setzer und Drucker.
Kolumnen, falscher Stand der Druckfirma, nach-
trágliche Veránderung der Sperrung regelmássige
und unliebsame Vorkommnisse, bei Titeln desgleichen.
Sind vorstehende Mángel leicht zu beseitigen,
so ist dies schwieriger bei komplizierten Sátzen. Bei
diesen hat es der Setzer in der Hand, die Múhe und
den Zeitaufwand des Druckers um ein bedeutendes
zu verringern, vorausgesetzt, dass er hierzu den
Willen hat und nicht von der irrigen Meinung
beherrscht wird, dass der Drucker einfach Alles
muss drucken kónnen.
Dichtes Aneinanderreihen von ungleich gebrauch-
tem Schriftmaterial und Messinglinien erschweren
dem Drucker die Zurichtung dermassen, dass er
häufig ausser Stande ist, einen sauberen Druck zu
erzielen. Nicht minder zeitraubend als das Passend-
machen des Satzes in der Maschine ist das unauf-
hörliche Erneuern von unvorsichtiger Weise zur
Verwendung gelangten defekten Buchstaben, Orna-
menten, Linienstücken u. dergl. mehr.
In ganz bedeutendem Masse kann der Setzer
dem Drucker entgegen kommen bei mehrfarbigen
Druckarbeiten und zwar dadurch, dass die ver-
schiedenen Eindruck- oder Passformen von vorn-
herein bereits so angelegt sind, dass ein bequemes
Rücken beim Registermachen möglich ist, indem der
zwischen den einzelnen Teilen liegende Durchschuss
oder die verwandten Quadraten und Bleistege in
vielfachster Teilung zur Verwendung gelangten und
es dem Drucker dadurch leicht wird, eventuell selbst
bequem in der Satzform zu operieren, d. h. hier und
da an einer Stelle herauszunehmen und an anderer
Stelle einzufügen, wie es das Register gerade verlangt
Etwaigen Einwendungen, es sei nicht Sache des
Druckers, sondern des Setzers, im Satze zu rücken,
ist entgegenzuhalten, dass vielfache Umstände gerade
für ersteres sprechen und ein näheres Eingehen darauf
überflüssig erscheint. nur die Praxis allein vermag
davon zu überzeugen.
Ein weiteres, sehr empfehlenswertes Verfahren
ist das Schliessen von komplizierteren Sätzen durch
den Setzer, da er dadurch in der Lage ist, seinen Satz
sorgfältig aufzulösen und vor dem festen Anschliessen
und Einheben nochmals zu prüfen, eventuell vor-
gekommene Verschiebungen zu beseitigen, kurzum
seinen Satz vor dem Verschliessen zu bewahren.
Nicht minder ratsam ist das Ausbinden derartiger
Sätze nach dem Druck durch den Setzer, da von
seiten des Druckers dem Satze dann nicht mehr die
sorgfältige Behandlung zu Teil wird, die zu seiner
beabsichtigten Aufbewahrung notwendig ist.
Nachdem wir uns bisher mit den täglichen Vor-
kommnissen im Berufe befasst haben, wollen wir zu
162
einem Punkte übergehen, der nicht minder wichtig
sein dürfte, und zwar betrifft dies solche Arbeiten,
die durch die ihnen zu gebende reichere Ausstattung
bereits vor der Satz- und Druckausführung durch
eine sauber hergestellte Skizze die beabsichtigte
Wirkung erkennen lassen.
Wer sich eine solche, in der Regel vom Setzer
allein hergestellte vielfarbige Skizze beschaut, wird
unumwunden zugestehen, dass die eigentliche künst-
lerische Thätigkeit (d. h. wenn von Kunst überhaupt
die Rede sein kann und die schön ausgemalte Skizze
nicht etwa eine Kopie von längst Dagewesenem vor-
stellt) doch ausschliesslich dem Setzer zufällt, denn
er gibt der Arbeit eine seiner Auffassung entsprechende
Form, er koloriert dieselbe nach seinem, häufig nicht
mit jedem anderen übereinstimmenden Geschmacke,
kurzum er lässt die Arbeit bis aufdie Druckausführung
aus seiner mehr oder weniger von vorausgeschickten
Bedingungen beinflussten Gedankensphäre entstehen.
Dem Drucker bleibt einzig und allein noch die mecha-
nische Verrichtung der nach der Satzausführung noch
verbleibenden Arbeit laut den genauen Angaben der
vorliegenden Skizze. |
Ist das richtig? Wir wollen nicht versuchen,
diese Frage hier zu lósen, sondern kommen bei ober-
flächlicher Beschäftigung mit derselben nur zu dem
Schlusse, dass es unter Umständen in ganz bedeuten-
dem Masse in den Händen des Druckers liegt, eine
Arbeit mehr oder minder künstlerisch aus der Presse
hervorgehen zu lassen; die Hauptsache dabei ist aber,
dass er vermöge seiner persönlichen Praxis und seiner
technischen Erfahrungen sehr gut im Stande sein
kann, mit viel geringerem Zeitaufwande und weniger
Mühe Effekte zu erzielen, die der Setzer auf der
angefertigten Skizze vorher gar nicht anzudeuten
vermag.
Wir verstehen hierunter z. B. das Übereinander-
gehenlassen einzelner Töne und Farben, die mehr
oder minder satte Auftragung der Tonfarben, die
verschiedenartige Nüancierung der Konturfarben und
vieles andere, das lediglich die individuelle Befáhigung
des Druckers hervorzubringen im Stande ist.
Ein fernerer Umstand der für die thátige Mit-
wirkung des Druckers bei der Anlage einer Druckarbeit
spricht, ist die Auswahl des Papieres auf welches der
Druck erfolgen soll, denn gar häufig ist die Wahl
desselben dafür entscheidend, ob die projektierte
farbige Ausführung sich auch thatsächlich wird
praktisch bewerkstelligen lassen.
Selbstverstándlich kann ein diesbezügliches
Zusammenarbeiten von Setzer und Drucker nur
dann nutzbringend sein, wenn sich beide Teile über
die oben angedeuteten Punkte sowie über die im
163 Neue Schnellpresse mit doppelt wirkendem Cylinder. | "WW
allgemeinen zu überwindenden technischen Schwierig-
keiten in der Ausführung rechtzeitig verständigen und
beraten, denn naturgemässer Weise vermag der
Drucker z. B. die Schwierigkeiten des Farbendruckes
eher zu erkennen, als es dem Setzer möglich ist.
Aus dem Angeführten ist nach unseren Begriffen
die Thätigkeit des Druckers unbedingt von Bedeutung
für das Gelingen einer wirklich künstlerischen Druck-
arbeit, denn mag der Setzer einen noch so schönen
Entwurf gemacht haben, ein ganz vorzügliches Kolorit
herstellen und einen tadellosen Satz liefern, alles wird
illusorisch durch einen schlechten oder misslungenen
Farbendruck.
Aus allen diesen Ursachen versuche der Setzer
wie der Drucker nach Möglichkeit in guter Harmonie
vereint zu arbeiten, durch gegenseitiges Verständnis
darnach strebend, etwas Gutes zu liefern.
So wird jeder für sich Anteil an dem künst-
lerischen Gelingen der Arbeit haben, sei es der Setzer
durch seine mehr ideale Thätigkeit, oder der Drucker
durch seine unerlässliche technische Mithülfe.
Neue Schnellpresse
mit doppelt wirkendem Cylinder
von Klein, Forst & Bohn Nachf. in Johannisberg a. Rh.
ie Wirkungsweise dieser Maschine ist folgende:
M Der Druckevlinder ist mittels Zahnrädern fort-
während in Verbindung mit den an dem die Form
tragenden Karren befestigten Zahnstangen. Der Cylin-
der muss deshalb auch den hin- und hergehenden
Bewegungen des Karrens folgen, weshalb der Cylinder
in eine schwingende Bewegung gesetzt wird. Auf
jeder Seite des Cylinders liegt ein sehr wirksames,
mit 4 Auftragwalzen versehenes Farbewerk, wodurch
die Form, indem sie für jeden Abdruck diese 4 Auf-
tragwalzen zweimal passiert, eine vorzügliche Fär-
bung erhält.
Das zu bedruckende Papier wird auf zwei Tischen
aufgestapelt. Von diesen Papierstössen nimmt der
Einleger die Bogen einzeln und legt sie so auf das
Einlegebrett, dass die Greifer des Druckcylinders in
dem Moment, wo ein Bewegungswechsel eintritt, den
bereit. gelegten Bogen erfassen und ihn zum Druck
führen. Sobald Karren und Cylinder ihre Bewegung
in der einen Richtung beendet, erfasst ein zweites
Greifersystem den auf dem andern Brett eingelegten
Bogen bei dem Rückgang zum Druck. Die Abführung
der Bogen geschieht in der in der Zeichnung ange-
gebenen Weise.
‘apun wopueyaım 1[oddop jrur esseadjjouyog
— —
zm mm mm mm ge sonne"
bebe a —
Dp EHE PEU PEELE eC P ED UETTELILT]
ih
ano
'
»
— — — — — ———
hoc omo ca o y Legende Lmgememgeemgegemg
—
~
-
=-
=<,
-——
em"
-
165 Schriftprobenschau. — Satz und Druck unserer Probeblitter. 166
Aus dem Gesagten geht hervor, dass die Maschine
eine doppelt wirkende ist. Während bei der ein-
fachen Maschine der Druck nur während der Be-
wegung des Karrens nach der einen Richtung erfolgt,
wird hier auch der Rückgang zum Druck benutzt.
Es ist also die Leistung der Maschine die doppelte
und liefert sie demnach von einer Form die doppelte
Anzahl Abdrücke, die eine einfache Maschine in
gleicher Zeit liefern würde. Da ausserdem die Färbung
den höchsten Anforderungen entspricht, so ist diese
Maschine besonders zum Druck illustrierter Werke
und Zeitschriften in grossen Auflagen geeignet.
Sehriftprobenschau.
N Spalte 157/8 unseres heutigen Heftes bringen
wir einige neue Vignetten zum Abdruck. Die
den als Satzbeispiel gegebenen Titel schmiickenden
grósseren Eckverzierungen wurden einer reichen
Kollektion derartigen Zierrats entnommen, welche
die Firma Ramm & Seemann in Leipzig herausgab.
In friiheren Heften hatten wir bereits Gelegenheit,
unsern Lesern auf besondern Beilagen eine grosse
Anzahl Vignetten von der gleichen Firma vorzufúhren
und sind dieser nun recht dankbar dafiir, dass sie
uns mehrere derselben im Original úberliess und uns
so in den Stand setzte, unsere Satzbeispiele und
Probenblatter damit zu schmiicken. Die Verwendung
solchen Zierrats, wie er hier geboten, ist bereits so
allgemein beliebt geworden, dass es kaum noch nótig
ist, darauf hinzuweisen, in welch vorteilhafter Weise
Drucksachen der verschiedensten Art durch derartiges
Material ausgestattet werden kónnen.
Das Gleiche gilt auch von den beiden Sport-
Vignetten von Paul Leutemann in Leipzig, nur dass
hier die Zeichnung direkt auf diejenige Art von Druck-
arbeiten hinweist, fúr welche die Vignetten bestimmt
sind. Schóne Zeichnung und sauberer Schnitt sind
Vorziige der vorliegenden wie aller frúher heraus-
gegebenen Leutemannschen Vignetten. Die Sport-
Vignetten werden jeder fiir sie geeigneten Drucksache
eine Zierde sein.
Wir erhalten das folgende Schreiben des Herrn
Direktors der Reichsdruckerei in Berlin, welches wir
zur Kenntnis unserer Leser bringen:
»Im vierten Heft des Archiv für Buchdruckerkunst
für 1891 sind die Serien 35 und 42 angeblich neuer
Einfassungen der Schriftgiesserei Nies Nachfolger in
Frankfurt (Main) abgedruekt und einer Besprechung
unterzogen worden.
Wie aus der Ihnen unterm 16. Márz 1889 zur
Verfügung gestellten Neuen Folge der von der
Reichsdruckerei herausgegebenen Sammlung von
Randeinfassungen, Initialen und Zierleisten für den
Buchdruck ersichtlich ist, sind die in den vorgedachten
Serien enthaltenen, angeblich neuen Einfassungen
Nachbildungen von den auf den Blättern 47, 51, 52,
56, 58 und 62 der bezeichneten Sammlung veróffent-
lichten Originalerzeugnissen der Reichsdruckerei.
Es findet sich zwar meinerseits nichts dagegen
zu erinnern, dass der Inhalt der Sammlung nach-
gebildet wird, auch habe ich der Schriftgiesserei
Nies Nachfolger auf ein bezügliches Ansuchen die
Genehmigung erteilt, einige Muster in vergrössertem
oder verkleinertem Massstabe nachzubilden. Dagegen
erscheint es mir nicht unbedenklich, dass solche
Nachbildungen den Fachkreisen als neue Einfassungen
angeboten werden, weil dadurch die Vermutung
hervorgerufen wird, dass es sich um wirklich neue
und eigene Erzeugnisse der betreflenden ankündigen-
den Schriftgiesserei handelt.
Aus diesem Gesichtspunkte stelle ich ergebenst
anheim, in einem der nächsten Hefte des Archiv für
Buchdruckerkunst eine Richtigstellung der in der
Schriftprobenschau des vierten Heftes enthaltenen
unzutreffenden Angaben bezüglich der Neuheit der
als Serien 35 und 42 ausgegebenen Einfassungen der
Schriftgiesserei Nies Nachfolger in Frankfurt (Main)
gefälligst folgen zu lassen.
Der Direktor der Reichsdruckerei,
Geheime Ober-Regierungs-Rath
Busse. «
Wir bemerken zu dieser Richtigstellung, dass
wir in der Annahme, es handle sich um Neuheiten
der genannten Giesserei, das W ort » neue« Einfassungen
gebrauchten. Wir glaubten zu dieser Annahme um
so eher berechtigt zu sein, als sich auf den Probe-
blättern der Giesserei die Bemerkung »Original-Ein-
fassungen« vorfand. Dieses zu unserer Entschuldigung.
Satz und Druck unserer Probeblätter.
irculare in eleganter Ausstattung, besonders für
Modewaren- u. dergl.Geschäfte, sind heutzutage
für den Accidenzbuchdrucker keine seltenen Aufträge
mehr. Neue Muster für solche werden deshalb stets
willkommen sein. Auf unserer Beilage P bieten wir
unsern Lesern ein derartiges Muster. Die Zusammen-
setzung desselben ist eine äusserst einfache und lässt
sich auch mit anderm Material in entsprechender
Weise ermöglichen. Wir verwendeten zu der Leiste
die Italienische Einfassung von Benj. Krebs Nachf.
10
167 Satz und Druck unserer Probeblitter. — Zeitschriften- und Bücherschau. 168
mit einem Begleitornament von Theinhardt. Die das
Schild oberhalb des Textes haltende Hand entstammt
einer Kollektion von Inseratenhánden aus Wilhelm
Gronaus Schriftgiesserei. Die Schriften zu »Frühjahrs-
Saison« im Schilde und im Text sind von Flinsch.
die magere und halbfette Mediaeval-Rundschrift des
übrigen Textes von Woellmer.
Zum Druck verwendeten wir zwei sich vorzüg-
lich druckende Farben, Schwarzblau und blaugrüner
Ton, von Berger «€ Wirth in Leipzig.
Für Programme zu Vereinsfestlichkeiten wird
oft eine aparte, farbenschóne Ausstattung verlangt.
Es stellen solche Auftráge an die Leistungsfühigkeil
der ausführenden Offizin ziemlich hohe Anforderungen
und werden deshalb zweckentsprechende Muster gern
gesehen sein. Unser Blatt G bietet ein Festprogramm
in dreiteiliger Einrichtung, an den beiden Seiten des
Haupttitels gebrochen gedacht und zwar derart. dass
die Seite rechts die als Schlussseite zu betrachtende
linke verdeckt. Die inneren Seiten werden in ein-
facherer Ausstattung das eigentliche Programm, die
Tanzordnung ete. enthalten. Von dem von uns ver-
wendeten Material verdienen besonders hervorge-
hoben zu werden die den mittleren Titel zierenden
dreieckigen Füllungen von Meyer & Schleicher, die
quadratischen Ecken aus der Silhouette-Einfassung
von Kloberg, die Einfassung && von Gronau, dann
die zu den seitlichen Sátzen benutzte kleine Rómische
Kinfassung von Weisert. welcher auch diese Ex an-
gehört. Die Spitzen «i: sowie die beiden kleinen
Vignetten sind von Schelter €: Giesecke. Die Schriften
lieferten Emil Berger, Flinsch, Schelter d“ Giesecke
und Brendler € Marklowski.
Gedruckt wurde das Blatt mit einer Chamois-
tonfarbe (gemischt aus Chromgelb, Terra de Siena
und etwas Amarantlack), Gold, Griinlack und Violett-
braun, letztere beiden Farben von Hermann Gauger
in Ulm.
Leitsehriften- und Bücherschau.
— * Kortfattet haandbog for typografer og korrektur-
lesere tillige indeholdende veiledning for forfattere, over-
siettere og forlæggere af H. Scheibler, faktor. Kristiania,
Forlagt af Marius Lund. — Das uns unter diesem Titel
vorliegende Werk ist ein kurzgefasstes Handbuch für Buch-
drucker und Korrektoren in dänischer Sprache, dessen
Beurteilung uns freilich durch eben diese uns nicht
geläufige Sprache etwas erschwert wird. Wir haben uns
trotzdem bemüht, das Buch auf seinen Inhalt zu prüfen
und haben dabei gefunden, dass das Werk wohl geeignet
ist, Anfänger und solche Leute, welche zwar nicht inmitten
der eigentlichen Praxis des Buchdrucks stehen, aber doch
mit der Technik desselben infolge ihres Berufs in Berührung
kommen, also Korrektoren, Autoren und Übersetzer sowie
Verleger, in die Geheimnisse unserer Kunst einzuführen.
Einige Abschnitte bieten auch noch mehr und werden
selbst dem in seinem Berufe schon erfahrenen Schriftsetzer
noch viel Lernenswertes bringen; wir meinen damit
zunächst die Abschnitte über die Stellung der Initialen
und Illustrationen und dann besonders den fünften Teil:
Om sætning af aksidenser. Weitere Abteilungen behandeln
den Satz fremder Sprachen und die Farbenlehre. Den Schluss
bildet die Darstellung der verschiedenen Schriftarten und
Grade. Die Ausstattung des Werkes in Satz und Druck
ist eine recht geschmackvolle. Fassen wir zum Schluss
Inhalt und Ausstattung zusammen, so müssen wir das Ganze
als eine dankenswerte Arbeit des Verfassers bezeichnen,
welche ihren Erfolg in einer weiten Verbreitung des Buches
zu finden würdig ist.
— * Die vereinigten Farbenfabriken von Berger d: Wirth
und Frey & Sening in Leipzig 1923—1890. Unter diesem
Titel hat die rühmlichst bekannte Firma Berger & Wirth
gelegentlich ihrer Anfangs dieses Jahres erfolgten Vereinigung
mit der Firma Frey & Sening eine Denkschrift heraus-
gegeben und ihren Geschäftsfreunden gewidmet, welche
ein Stück Leipziger Buchdruckergeschichte enthält, insofern
als die Herstellung der Druckfarbe ein wichtiger Teil der
Ausübung des Buchdruckereigewerbes genannt werden kann.
Danach datiert die Entstehung der Fabrik in den Anfang
der zwanziger Jahren zurück, in eine Zeit, da die meisten
Buchdrucker ihre Farbe noch selbst bereiteten und die
Leipziger Buchdrucker auf den Glockenplatz hinauszogen,
um ihren Firnis zu kochen. Vergleicht man jenen
bescheidenen Anfang mit der grossartigen Einrichtung der
heutigen Fabrik, so muss man staunen über die Menge
von Arbeitslust und Arbeitskraft, welche die verschiedenen
Inhaber darauf verwendeten. um eine derartige Entwicklung
des Geschäftes herbeizuführen, und ihnen unumwundene
Anerkennung zollen. Andererseits darf aber auch nicht
vergessen werden, dass diese Entwicklung nur bei jener
ausgezeichneten Güte des Fabrikats möglich war, welche
wir noch gegenwärtig zu erproben und zu würdigen
Gelegenheit haben. — Zahlreiche Illustrationen veranschau-
lichen die Entwicklung des Geschäfts, während andere uns
durch die verschiedenen Fabrikräume führen und uns so
einen Einblick gestatten in das Getriebe des mit allen
technischen Errungenschaften der Gegenwart ausgestatteten
Hauses.
— $ In altgewohnter Weise liess auch dieses Jahr die
Annoncen-Expedition von Haasenstein & Vogler, A.-G. ihren
Notizkalender und Zeitungskatalog in eleganter Ausstattung
auflegen. Jeder Fachmann, der die mannigfachen Umstünde
die bei Herausgabe selbst des kleinsten Blattes in Betracht
kommen kennt, wird die guten und nützlichen Eigenschaften
dieses Vademecums zu schätzen wissen. Deshalb möchten
wir allen Denjenigen, welche noch nicht Gelegenheit hatten,
den Kalender kennen zu lernen, anraten, sich denselben
zu bestellen.
— Von der Textausgabe der Gesetze und Verträge über
das Urheberrecht (Leipzig, G. Hedeler) liegt jetzt die zweite
Abteilung vor. Dieselbe enhält den Wortlaut der Gesetze
folgender Länder: Belgien, Dänemark, Finland, Griechen-
land, Niederlande, Norwegen, Portugal, Rumänien, Russ-
land, Schweden, Spanien, Türkei, Ungarn. Die dritte (Schluss-)
Abteilung, mit deren Erscheinen sich der Subskriptionspreis
von 6 M. auf 8 M. erhöht, wird nicht nur die Verträge
Deutschlands mit anderen Staaten, sondern auch diejenigen
der fremden Länder untereinander enthalten.
169 Zeitschriften und Biicherschau. — Mannichfaltiges.
170
— * Monatsschrift fiir Buchbinderei und verwandte
Gewerbe. Kunstgewerbliche Blätter für Buchbinder, Buch-
händler, Bibliotheken und Bücherliebhaber. Schriftleitung
von Paul Adam, Kunstbuchbinder. Verlag von Friedrich
Pfeilstücker in Berlin. Zweiter Jahrgang. Jährlich 12 Hefte
zum Preise von M. 7.50. Diese nun in ihren zweiten
Jahrgang eintretende Fachzeitschrift bietet nicht nur
für die Angehörigen des Buchbindergewerbes, sondern
ebensosehr auch für Bücherliebhaber und überhaupt für
Jeden, der lebhaftes Interesse für Litteratur hat, eine
Fülle interessanten Lehr- und Unterhaltungsstoffes. Durch
zahlreiche Illustrationen im Text und auf besonderen
Kunstbeilagen wird das Verständnis des geschriebenen
Wortes erhöht und dem Fachmann Anregung zu eigenem
künstlerischen Schaffen gegeben. Das vorliegende erste
Heft bringt ausser vielen kleineren fachtechnischen Auf-
sätzen auch den Anfang einer gross angelegten, klar und
verständlich geschriebenen, illustrierten Anleitung über
»Die Kunst des Blinddruckes, der Handvergoldung und der
Ledermosaik«. Wir wünschen der vorzüglich geleiteten
Monatsschrift eine fernere gedeihliche Entwicklung und eine
weite Verbreitung, deren sie durchaus würdig ist.
— Die schnelle Ermittelung von Frachtsätzen und
Lieferfristen, namentlich nach ausländischen Stationen,
stiess bisher sowohl- bezüglich der Kostspieligkeit des
erforderlichen Materials, als auch wegen dessen Unüber-
sichtlichkeit auf grosse Schwierigkeiten. Abweichend von
den sonstigen Gepflogenheiten der Handelswelt, die
gesammelten Geschäftserfahrungen und Materialien ängst-
lich geheim zu halten, hat Herr Louis Runge, Fabrikant
in Berlin N. O., Licht in die verworrenen Tarifverhültnisse
des Auslandsverkehrs gebracht, indem derselbe, auf Grund
des umfassenden, seinem Etablissement zu Versandt-
zwecken dienenden amtlichen Tarifmaterials (ca. 900 Tarif-
werke enthaltend) eine Internationale Eilguttabelle nebst
Tarifkilometerzeiger bearbeiten liess und dem Publikum
durch den Buchhandel zugänglich machte. Die Tabelle
weist in Rotdruck die Frachtsätze in Franks, in Schwarz-
druck die Frachtsätze in Markwährung nach und enthält
zum Überfluss eine Karte der jetzt bestehenden telepho-
nischen Fernverkehre. Ihr reicher Inhalt und ihre hoch-
elegante Ausstattung machen sie bei ihrem billigen Preise
von 2 Mk. jedem Geschäftsmann empfehlenswert.
Mannigfaltiges.
— Die Walzenmassefabrik von C. A. Lindgens in Kóln,
deren vorzügliche Fabrikate sich einer sehr weiten Ver-
breitung und dauernden Benutzung erfreuen, legt unserm
heutigen Heft eine Beilage bei, auf der alle die guten Eigen-
schaften ihrer Masse angegeben sind. Wir empfehlen diese
Beilage der Beachtung unserer Leser und machen zugleich
auf die angefügte Offerte über bunte Farben aufmerksam.
— * Ein interessantes Blatt, die Reproduktion eines
venetianischen Holzschnittes aus dem Jahre 1560, eine
prachtige Titelumrahmung darstellend, legt die Farbenfabrik
von Beit & Philippi in Hamburg dem heutigen Hefte als
Druckprobe einer schwarzen Accidenzfarbe bei. Das Blatt
wird vielen unserer Leser sowohl als Probe einer guten
und billigen Druckfarbe, wie auch als Beispiel der Biicher-
ornamentik früherer Zeit willkommen sein und deshalb
freundliche Beachtung finden.
— Von der renommierten Firma Carl Derlon in Leipzig
liegt dem heutigen Hefte wieder, wie in jedem Jahr, ein
Preiskurant über bunte Farben und Firnisse für Buch- und
Steindruck, Bronzefarben, Blatimetalle und Blattgold, sowie
diverse Waren für Lithographiezwecke bei. Wir empfehlen
diesen Preiskurant angelegentlichst der Beachtung unserer
Leser, da uns die genannte Firma durch eigene Bezüge seit
jeher vorteilhaft bekannt ist, daher einer angelegentlichen
Empfehlung wert erscheint.
— * Die Farbenfabrik von Kast & Ehinger in Stuttgart
hat für ihre Gescháftsfreunde ein prüchtiges Buch heraus-
gegeben, in welchem sie die von ihr fabrizierten Illustrations-,
Werk- und Zeitungs-Druckfarben durch Probedrucke von
Bildern aus angesehenen illustrierten Zeitschriften und durch
mehrere Textkolumnen vorführt. Neben den Proben von
schwarzen Farben enthält das Buch auch Proben solcher
bunter Farben, welche sich zum effektvollen Druck von
Illustrationen eignen, auch sind einige Bilder mit Ton unter-
druckt und wird damit die Wirkung dieser Tonfarben ver-
anschaulicht. Den Titel ziert eine sehr schöne mit Kupfer-
druckfarben gedruckte künstlerische Umrahmung und die
das Ganze umschliessende Einbanddecke wurde recht ge-
schmackvoll mit Kast & Ehingerschen Buchbinderfarben
gedruckt. So liefert das Buch einen neuen überzeugenden
Beweis von der hervorragenden Leistungsfähigkeit der her-
ausgebenden Firma.
— Das Schrifthochmachen der Platten ist heutzutage
in vielen Druckereien eine bedeutende Arbeit geworden
und so mancherlei Methoden werden angewandt, um diese
Arbeit so viel wie möglich zu vereinfachen. Kürzlich ist
durch die Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a. M. ein
neues Hilfswerkzeug dazu in den Handel gebracht und
zwar die von dem Faktor Hampel in Hannover ersonnenen
sog. Plattenformen, deren Anwendung aus einer von der
genannten Firma gratis zu beziehenden Beschreibung nebst
Abbildung klar zu ersehen ist. Ein Versuch dürfte wohl
zu empfehlen sein, da die Plattenformen augenscheinlich
recht praktisch sind und das Material derselben stets
seinen Wert behält.
— Einen einfachen, billigen und praktischen Zeilenmesser
für Nonpareille-, Kolonel-, Petit-, Korpus- und Cicerozeilen
übersandte uns das Gutenberghaus Franz Franke, Berlin W.,
Mauerstrasse 33. Dieser Zeilenmesser ist einfach aus halt-
barer Pappe gefertigt und enthält zugleich ein Konkordanz-
und ein Centimetermass.
— Farbe der Briefumschläg. Am Sortierspind der
Postbeamten befindet sich ein Korb, angefüllt mit 800 bis
1000 Briefen, darunter über die Hälfte mit blauen, grau-
blauen, grünlichgrauen Umschlägen (Kuverts). Die Adresse
ist mit grünlicher oder rötlicher Tinte geschrieben. Der-
artige Adressen zu lesen strengt die Augen sehr an, be-
sonders Nachts bei Gas- und Lampenlicht und solche Briefe
bilden ein Attentat auf die Sehkraft der Postbeamten. Die
Absender dieser Briefe sind nur Kaufleute. Fragt man
nach dem Grunde, weshalb farbige Umschläge verwendet
werden, so wird man keine erschöpfende Antwort erhalten,
man wird höchstens sagen, es ist so Brauch, es ist Mode;
dass aber durch diese Mode sich die Postbeamten die
Augen verderben, bedenken die Absender nicht. Es ergeht
also an alle Kaufleute im deutschen Reiche die dringende
Bitte, zu den Briefumschlägen künftig nur weisses Papier,
und zur Aufschrift schwarze Tinte zu verwenden, denn
weisse Briefe sind viel leichter zu sortieren als blaue,
graue und grüne.
10*
171 Mannigfaltiges. — Briefkasten. 172
— * Ein einfaches Mittel zur Verhiitung des Ver-
schiebens und Durcheinanderfallens von Leisten und Schrift
in nicht völlig gefüllten Titelschriftkästen bietet die Aktien-
gesellschaft für Schriftgiesserei und Maschinenbau in
Offenbach a. M. in ihren Zackenstegen. Zur Verhütung des
erwähnten Übelstandes wird in der Regel durch Füllung
der in vielen Kästen übrig bleibenden Räume mittelst
Blei- oder Holzstegen viel Material nutzlos verbraucht,
während es auf der anderen Seite oft unangenehm daran
mangelt. Die Form und die Art der Anwendung der
Zackenstege, mit deren Hülfe derartige Räume auf einfache
Weise und ohne weiteren Bedarf an Material unschädlich
gemacht werden können, ist aus der folgenden Skizze leicht
zu ersehen. Die beiden Stege a und b legt man mit den
Kastenrand
€ *
E z
E N
` 6
: 3
Mn E
T7777 8888099990000 =
( (í ( ( 988890 d d y y VAI ) 2.
gtt um Leiste (mung.
1. Zackensteg. 2. Schutzklammer.
Einschnitten gegeneinander in den Winkel, welchen die
letzte Holzleiste mit den Wänden des Kastens bildet.
Die beiden anderen Stege (c d) legt man an der entgegen-
gesetzten hinteren Kastenwand so an, dass sie in der Mitte
zusammenstossen. Darauf*klemmt man zwei Holzleisten
(die man sich genau passend schneidet) in die entsprechen-
den Zacken und zwar móglichst in der Mitte des Steges,
und das Ganze ist fertig. Der Verschluss ist durchaus
sicher. Da die Holzleisten stets etwas elastisch sind, so
lüsst sich auf diese Weise eine federnde Spannung erzielen,
welche ein bequemes Herausziehen der Schrift gestattet
und doch die Leisten sicher in Ordnung hält. Der Preis
der Stege beträgt für 1 Stück 30 Pf., 50 Stück 15 M.,
100 Stück 27 M. Für jeden Kasten sind 4 Stück nötig. —
Eine weitere Neuheit derselben Firma sind Schuteklammern,
welche das Umfallen der Buchstaben zwischen den Leisten
der Titelschriftkästen verhüten sollen. Ihre Form und
ihre Anwendung ist aus obiger Skizze ebenfalls zu ersehen.
Die Klammer wird an das Ende der Zeile gestellt. Die
vordere zusammengefalzte Seite kommt an die Schrift,
während die Schenkel auseinanderfedern und gegen die
Holzleisten drücken, sich also nicht verschieben können.
Das Ganze ist aus !/s Petit starkem Messingblech auf
ungefähre Kegelhöhe und -Stärke gearbeitet. Ein leichter
Druck mit zwei Fingern auf die Schenkel genügt, die
Klammer an die Schrift an- oder abzudrücken, während
die schwerste Zeile dieselbe nicht nach hinten verschieben
kann, weil die Schenkel bei einem Druck von vorn sich
gegen die Holzleisten auseinanderspreizen, infolge dessen
ganz fest sitzen. Für jede Zeile genügt eine Klammer.
Die Klammern werden in Kegelstärken von Cicero aufwärts
geliefert und kosten 100 Stück M. 4.50.
— § Englischerseits wird eine ganz neue Herstellungs-
art von Illustrationen besprochen, die nicht ganz ohne
Interesse für illustrierte Journale sein dürfte. Durch das
Verfahren kann binnen kurzem ein druckfertiges Klischee
entstehen, da weder die Photographie noch andere zeit-
raubende Manipulationen in Betracht kommen. Der Zeichner
trágt sein Bild einfach auf eine mit einer prüparierten
Kreideschicht belegte schwarze Platte auf, vertieft dann
mittelst der Graviernadel alle Teile der Zeichnung in die
Kreideschicht so weit bis ihm durch die dann sichtbare
schwarze Unterlage die Wirkung seiner Arbeit ersichtlich
ist. Hierauf dient das nunmehr fertige Original zum Ab-
gusse einer beliebigen Anzahl Stereotypplatten. Über die
Komposition der Kreideschicht sowie über das Verfahren
selbst gibt der Erfinder vorläufig noch keinen Aufschluss.
Briefkasten.
Herrn J. W. in Wesel. Wir können durchaus nichts darin finden,
dass der Maschinenmeister seine Form in der Maschine mit Lauge
abbürstet, vorausgesetzt, dass es eine gewöhnliche Werk-, also keine
Form mit Holzschnitten ist. Solche wäscht man lieber mit Terpentin
oder Benzin. Verwerfen kann man nur, wenn der Betreffende mit
leinenem Lappen abreibt; dies halten wir auf die Dauer entschieden
schädlich für die Schrift und verlangen deshalb stets, dass die Form
mit einen feinen weichen Lappen überrollt wird, indem man den
letzteren zu einer Rolle formt und ihn mit den flachen Händen über
die Form führt. Wir setzen natürlich voraus, dass eine richtig gemachte,
also nicht zu scharfe Lauge benutzt und darauf gesehen wird, dass
der Lappen alle Feuchtigkeit mit fortnimmt; ein Abziehen mittelst
mehrerer Makulaturbogen macht dann die Form bald wieder druckbar.
Wir können um so weniger etwas bei diesem Verfahren finden, wenn
der Betreffende wie Sie schreiben »ausgedruckte Formen« so behandelt.
— Herrn Louis K. in Freiberg. Bei den Arbeiten, welche unter Ihre
Hände kommen, muss der einfache und lang bewährte Ölbogen für
den Widerdruck unbedingt genügen, vorausgesetzt, dass er richtig
präpariert ist. Wir drucken einfache, oft sehr fette (z. B. unsere
Inseratformen) und komplizierte bunte Formen bis zu 6-8 Farben in
dieser Weise ohne Anstand. Suchen Sie den Fehler lediglich in Ihrer
Farbe. Die sonstigen komplizierten Hilfsmittel für diesen Zweck, wie
solche z. B. neuerdings an Schön- und Widerdruckmaschinen sich
befinden, eignen sich für den gewöhnlichen Gebrauch an einfachen
Maschinen nicht. In Waldow, »Wörterbuch der graph. Künste« finden
Sie über dieses Kapitel sehr vollständige Angaben.
Inhalt des 5. Heftes.
Anleitung zum Linienbiegen. — Das Hand in Hand arbeiten von
Setzer und Drucker. — Neue Schnellpresse mit doppelt wirkendem
Cylinder. — Schriftprobenschau. — Satz und Druck unserer Probe-
blátter. — Zeitschriften und Bücherschau. — Mannigfaltiges. —
Annoncen. — Accidenzmuster im Text: 1 Karte — 1 Titel. —
2 Vignetten. — Beilagen: 1 Blatt Circular, 1 Blatt Programm /
Je eine Beilage von C. A. Lindgens in Koln,4Beit & Philippi in am /
burg und Carl Derlon in Leipzig. y ' Y Du D 18, —
Das Heft enthält im Ganzen ande Far das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureithender Anzahl nicht
garantiert werden.
Bezugsbedingungen fiir das Archiv,
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2. Heftes ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden.
Bezugsquelle: Jede Buchhandlung; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12, -, unter Kreuzband direkt M. 13,50 nach ausserdeutschen Ländern
M. 14,40. Nach komplettem Erscheinen Preis pro Band M. 15,— exkl. Porto.
Annoncen: Preis pro Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei häufiger
Wiederholung Rabatt. Kostenanschlüge sofort, Betriice vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebühr. Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50—2,50
Beilagen: Quartblutt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M. 25 etc...
Novitäten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterblättern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschädigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mít uns vereinbaren. I
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farbeu,
Bronzen, Papiere ctc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Hinfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen.
Textschrift von Benj. Krebs Nachf., Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert, Stuttgart. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter
& Giesecke, Leipzig. Doppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruckt mit Farbe von Frey & Sening, — auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh.
173 Annoncen. : 174
sg Annoncen. s-
ALEXANDER WaLpow, LEIPZIG
Generalvertretung ftir
F.M.Wellers Original-Liberiy-Tiegeldruckmaschine.
Einige besondere Vorziige der Original-Liberty-Maschine.
Es ist die einfachste aller Tiegeldruckpressen. Abzlige 1000—1500 per Stunde.
Die Form kann verbessert und gereinigt werden, ohne dass man dieselbe aus dem flachen
Fundament herauszunehmen braucht. Sehnellster Farbenwechsel.
Neues verbessertes Farbenwerk. Praktische Metall -Verreiber unter Extraberechnung.
Vorzliglichste Verreibung. Die Walzen arbeiten ohne jedwede Anwendung von Federn, und
wirken auf die Typen durch ihre eigene, stets gleichmiissige Schwere.
Tadelloses Register. Sofortige Druckabstellung.
Der Gang der Maschine ist leichter und die Leistungsfühigkeit grösser, als die jeder anderen
Tiegeldruckpresse. .
Unübertroffen in Bezug auf Stürke der Konstruktion; einzelne Maschinen sind über 20 Jahre im
Gebrauch und erforderten wührend dieser Zeit nur ganz unwesentliche Reparaturen.
Das Format des zu bedruckenden Papiers kann bedeutend grüsser sein, als das Fundament.
= | | Innere Prei | Erforderlicher Gewicht
os ' reis | - td
as | Rahmenweite | Raum , Netto | Brutto pS
= o —
A | LT ug
= No.2 | 18X 28 cm 900 M. | 1.00 X 1.20 m | 380 kg 490 kg 3 E
= » 2a | 23X33 , | 1000 „ | 1.10%1.30,, | 456 ,, | 565 , = t
= a 9 |965688 , | 1100 „ 1.30 X 1.80 ,, | 738 ,, 920 ,, =, E
A 5 85&1.983X 48 100] OCA 770 ,, | 1000 ,, = E
:> » & | 83K 48 ,, 1560 ,, 1.35 X 1.90 ,, 865 ,, 1050 ,, ko
c eh | 37 56 „ | 1860 „ | 1.50 X 2.20 ,, | 1300 ,, | 1650 ,,
ve ve dle e de de le le le hr hr lr ir lr lr le lr lr le e le lr le p e e e e e o lr le e e > ttt
pg d
H
LG X o HANNOVER.
| Beste konzentrierte Seifenlauge
| in einzelnen Dosen und in Kisten zu 10 Dosen verkauft
Alerander Waldomw, Leipzig.
— DRED ARR RRR RRR RR ROR OR
rn ps
X
sony Einzige Spezlalfabrik für den gesamten
Stereotypie e Bedarf: Carl Kempe, Nürnberg. “DE
ARRERBRA RASSE REN
\ ; ! > ? ? und ;
q “Steindruck.
Farben.
Ze
Mannheim (Baden)
gegrúndet 1861,
fertigen als Spezialitát
i ^
eh
i ung
27 Messing- Linien - Fabrik €
BERLIN —-9]h
AA o
PO il
IO AS
7
SSS — — — —
Holzschriften und Holzutensili
SESS ES QNSE | olzschriften und Holzutensilien
— — d auf allen grósseren Ausstellungen als
—> NOVITATEN: G— uM anerkannt bestes Fabrikat prámiirt.
+ —
Wee Rococo-Einfassung, Fag KI
Schreibschriften, Zierschriften. $
wird Ihnen bei Bedienung
Ihrer Kundschaft die
Lager der echten dünischen Walzenmasse
The White
sowie
sämtlicher Materialien und Utensilien
für
Buch- und Steindruckereien.
Grosses Lager in
Brod- und Titelschriften,
Bestes Hartmetall. >
Druckerei - Einrichtungen ` >
+
auf Normalsystem stets am Lager. ©
175 Annoncen.
*
*
*
o
*
a
s
+
+
Messinglinien-Fabrik
=
Fach-Tischlerei. ex to ye Mech. Werkstätte.
EEE En
Goldene Medaille Brüssel 1888.
e E S a S a
AA A
d 6| $T.
e gr" dr Ze
MAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
° Komplette Annarate für Papierstereotypie: °
Trockenpressen 51s.
ene * Schmelzofen xii
Schmelzkessel ^i Ei
A
AAAAAAAA/
mauern, Schliessrahmen.
Kombination von
Schmelzofen u. Trockenpresse.
Giessinstrumente.
Giesswinkel mit Parallelstellung.
Patentirte Hohifuss - Gussform
zum Guss schrifthoher Platten.
Kreissagen ¢
zu Fuss- u. Dampf-
betrieb, mit oder
ohne Bestosszeug.
Kanten-
bestosszeug
mit 2 Hobeln.
Handsägeapparate mit und ohne Bestosszeug.
Alle erforderlichen kleinen Utensilien.
Für Buchdruckereien, empichien wir unsere s
vereinfachten Stereotypie-Apparate,
eine Kombination des Giessinstruments (zugleich
Trockenpresse) mit dem eisernen Schmelzofen.
Giessinstrument.
Solideste und akkurate Fabrikate.
J. G. Schelter & Giesecke
Käufer unserer Apparate können auf Wunsch in unserem Hause die Stereotypie erlernen. e
Ausführliche illustrirte Prospekte stehen gern zu Diensten.
MAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
C. A. Lindgens, Cóln a. Rh.
Fabriken
sehwarzen und bunten Buch- und Steindruekfarben,
Russ, Firnis, Etikettenlaek, Seifenlauge, Walzenmasse
„the Excellent" C. A. Lindgens.
A lV in Vi an Val: ls al al al a a DE LN LLL AP Rd E EE
P TITTEN TITITITITITITIT
a
SN ae en RE REN a
LeeLee
—
i
es
"e
*
A
*
(i Jk Jk
D
t
4
*
~
D.
“
tL
Stereotyple «—
Galvanoplastik
Messinglinien-
Fabrik
DELETE EEE EEE EEE
I
Wer neue Werk- oder Zeitungs-Schriften
anschaffen will, versäume nicht, sich franco
Proben der e
Beck.
von
Benjamin Kre&s Nachfolger
in Frankfurt a. M.
kommen zu lassen.
AL Dorzüglidhes
> m Metall
. Riihl -—
C. F. Rühl Ceipsig-
N Gear. | Grensftr. 4-5, Renóm1k
1864
ADA Schriftgießerei, Stereotypie
| ALM Galvanoplaftit, Xylograpbie
Hinfographie, Utenfilien-Sabrif
AGA] | Weucinrichtungen und Umgäfie
*
AGIÁ|| von Drudereien von meinem grofen
| Lager, Svitem Berthold.
HAMPEL’S
lattenformen ss
Unterlagenz. Plattendruck.
beziehen von der
Sehriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a.M.
Poa aus it Otto Hampel in Hannover gage:
177 Annoncen. 178
= Erklärung.
Mit Bezug auf die vielfachen Anpreisungen von Tiegeldruckpressen unter den Namen
System Liberty, verbessertes System der Original-Liberty, verbess. amerik. Offizial Original-
Liberty etc. etc., erklären wir hiermit, dass alle solche Maschinen mit der F. M. Weilers
Liberty-Maschine nichts gemein haben. Es sind das zum Teil nur Nachahmungen unserer
Original-Maschinen, zum Teil Maschinen, welche in nichts an die Konstruktion der unserigen
erinnern.
Alle unsere Original-Maschinen tragen auf der Hauptwelle unsere Firma eingestempelt
und ausserdem auf dem Schwungrad oder auf dem Hauptgestell unsere Firma eingegossen.
New-York F. M. WEILERS Berlin W
54 Frankfort Street. LIBERTY MACHINE WORKS Kronenstrasse 8.
Gegründet 1859 3— Erfinder der Liberty-Presse. —+ Gegriindet 1859.
HIS KSASAÄ: AR AAJ A AA IS —_—_—O — ED — — ——
4 r | SSID: CZ
: ARG A: OS KIN
i Antographische Tinte dl 2 GRD A8 28 |
JA ein nach neuestem Verfahren hergestell- &C| HE 3 5 |
tes und in Fachkreisen vielfach erprobtes 18
Fabrikat von i
LOUIS MULLER. Droguenhandlung,
Leipzig, Turnerstrasse.
2 Preise inkl. Flaschen u. Kiste ab hier gegen a | A Munich ĝ d
.Einsend. d. Betrages oder Nachn. innerhalb
des deutsch-österreichischen Postvereins. Cl]
7 À E —
<A Eine Probeflasche . . . . . M. 075 Ei * LEIPZIG.
« 1S Flaschébh. v wow. ox» o5 » 7.50 $ —
< 100 $$; o AURA V e 0 50.— » 1 | DH . ,
DI RAN h (P^ E! Schriftgiesserei.
< Lu E sa Ear ve ha d » MÀ
28.10 ao Le ire s Mr A
Wiederrerkünfern Rabatt, (di e AC | Galvanoplastik, Stereotypie.
je nach Hóhe des Auftrages. y e ` Ih : ARE
Messinglinienfabrik. || | 6
Fúr Berlin: * A Neuheit:
M. Miincheberg, Alt-Moabit 104—105,
Inserat-Einfassung.
VE
GASMOTOREN-FABRIK DEUTZ in Koln-DEUTZ.
Otto’s neuer Motor, "Teerzi 3. nie
liegend von !2 bis 100 HP., sache von ! bis 8 HP.
ae 35000 Exemplare @e
mit tiber 130000 Pferdekraft
DS im Betrieb. @g
no Otto's Zwillingsmotor "52:52 rer
Insbesondere für elektrischen Lichtbetrieb geeignet.
Über 800 Anlagen im Betrieb.
. Otto’s Petroleummotor (Benzin) 582,
unabhängig von Gasfabriken. — Gleiche Vorteile wie
TEX bei zewóhnlichern Gasmotorenbetrieb. — Ohne weitere
== l Abänderung für Leuchtgas verwendbar. —
ler a Jahr 1890 erh erhaltene Auszeichnungen: —
Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrie- - Ausstellung, Bremen
Goldene Medaille (höchste Auszeichnung),
Ehrenpreis für den besten Gasmotor, Ehrenpreis für den besten Petrolmotor.
Mainz — Landwirthschaftl. Ausstellung — Goldene Medaille. Würzburg — Deutsche Conditorei-etc. Ausst. — Ehren-Diplom.
Köln — Landwirthschaftl. Ausstellung — Silb. Staatsmedaille. | Stuttgart — Ausst. f. Gesundh.- u, Krankenpfl. — Ehren-Diplom.
Wien — Allg. Land- u. Forstwirthsch. Ausst. — Ehren-Diplom. _ Leipzig — Ausst. f. Drechsler u. Bildschnitz. — Ehren-Diplom.
179 Annoncen.
Ic — — u
Oh, berilleuz atie.)
+ 16 rue Suger Paris rue Suger 16
gegrlindet 1818
'H auf den Weltausstellungen mit 2 Ehren-
| diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet,
[ empfehlen ihre
y Ca ~
Lebr-Senanille
in eleganter Ausführung und mit entsprechendem
Text liefere für Setzer und Drucker zu M. 1.10
Alexander Waldow, Leipzig.
pitles
incl. Porto.
schwarzen und bunten
Buch- u. steindrucklarben |
anerkannt bester Qualität.
a A Tan
Farbenproben und Preislisten
stehen auf Verlangen gern zu
Diensten.
a
— — —
"399999999 9 9 9 9 9 9 999994
ZIEROW & MEUSCH
B. HAS as
Bestes Hartmessing,
exacte Arbeit und
billigste Preise!
Galvanoplastik
| Stereotypie. »
ipo s
Cola Gala
in Berlin SW., Lindenstr. 69
empfiehlt sein für deu Szcos betzic 6
zum
eingerichtetes
phototypisches Institut
amu guten, billigen uno schnellen
Ausführung von Shototypicn,
Autotypicn , Chemigzaphicen
M. Chzomotypien. Druckfertige
photofithogr raphische Uebertza-
gungen im trich- und Halbton-
manier. Prospekte, Muster amd
Kalkulationen f zamko.
ata ata als, als, als, ete ate ate atx ater ate
- = . Ln —
|
Die Messinglinien-Fabrik von
Gebr. Brandt in Quedlinburg
empfiehlt als Spezialität
yw SA
Messingliuien in allen Mustern, neue
Inserateinfassungen in Messing, neue
Schlusslinien in Messing etc. etc. unter
Garantie für bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit. Messingspatien und
Durchschuss sehr vorteilhaft und nicht
teurer als Blei. Ermägsigter Preiskurant
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse
gratis und frei,
Iw
“in in SAS, ir rw, Y in v ANA x
als als als als. als ate ate ate ate ata
Ar, SA, SS Sr Sr Sr Su six
S iilis $ Selig €
Altyaffenburg a. M.
ff. Gurhe unk
Sieinäruchfarken.
Firnis- und Rußbrennersi,
Deugniffe erfter Firmen des Jn- und
Anslandes.
E
f=
=
E
j=
=
OUER T T
LY VO ONO
180
Gebriider Brehmer,
Maschinenfabrik
Plagwitz-Leipzig.
Spezialitat:
Draht-Heftmaschinen
zum Heften von Büchern, Blocks,
Broschüren, Kartonnagen etc.
Den Herren Buchdruckereibesitzern |
|| empfehle ich angelegentlichst meine
Messinglinien-Fabrik
und
meohanteche Werkstätte |
Buehdruckorol: Utensilien. |
Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88. |||
H. Eed
E & ayer
Gravieranftalt — Schrifigießerei — Galvanoplafik
wen Srankfurt a. DE. masas
empfeblen ifre neugelehnittene und mit vielem Beifall aufgenommene
Monumental
in 16 Graden mit Initialen.
Auch iff eine nene elegante Antiqua (im Haufe gefcfnitten) erfchienen.
probebíütter perfenben auf Wunfd gratis und franco.
LET GE — YE
181 Annoncen. 182
ES ENS - —
V CRY 425.9. 0—0:-0.-0 2 ;
MEAT Gog SEH 2
m BA
Jobannis berg. im ee
Schnellpressen für Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausführung.
Get D: 211
— F Vu VN e — em ez
O:-o-c 94 TAIA — mE = TA N
GREEN, AT 30; 10 0>;0;0;:0-0::0,07 A>»
TAN A AY D g ` e
g 1 e ^ a ) E y
j BEER 7 e AR g AE.
IH \ ^ ` 4 ` A
ei - f NS tu
—
*
A
— EU —
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
E ——
OO OO
r .
a
8 — — oer graph. Rünſte
und der verwandten weige, mit 2798 Artikeln und Be 581 Jiluftrationen, “BMG wird hiermit als wertuolles
Banübitdj empfohlen. preis brofd. 23 MF. 50 Pf., eleg. aeb. in Balbfranzband 26 ME. 50 Di. Und) in Serien und Heften in
beltebigen Seitraumen durch alle Buchhandlungen und vom Derleger. Probeheft gratis. Alerander Waldow, £eip3ig.
AE Pus
| allen Ländern _
Annoncen. 184
Specialitá ál l: Farben fur samt]. graph. Zwecke. Walzenmasse Victoria, und Victoria- Bianca.
2 3% Filialen: Berlin London, New- York, Moskau.
us
éch, y t al "
i TM, DH r E
| | !
d d Ls
e S
lila
pis dad i ó' 3 Kr
i y f *
RENS SEA : REOR TER
Colt's Armory
TIEGELDRUCK-SCHNELLPRESSE
mit Cylinder-Farbewerk und Druckregulirung.
~). Fir Fuss- und für Motoren-Betrieb.
4 Grössen, 20/33 — 35,5/61 cm Tiegelgrösse. >
u at zn ZUR
Hierzu kommen noch die folgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Im Konstruktions-Prinzip ähnlich Gally's
ge E DEEN
Universalpresse, zeichnet sich Colts Armory
Presse durch verschiedene äusserst
praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel-
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt's
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren unübertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorzüg-
lichen Material. Die Kombination
des Cylinder-Farbewerks, welche die —
vorziiglichste Farbeverreibung und
exakteste Regulirung der Farbever- |
teilung gewährt, der genaue parallele |
Druck, durch welchen die Schrift ge-
schont wird, sichern dieser Presse ihre
bevorzugte Stellung als ausgezeich-
netste Tiegeldruckschnellpresse fiir
den feinsten Accidenzbuchdruck.
Druckabstellungund Abstellbarkeit der
Auftragwalzen während des Druckes.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hängt
lediglich von der Befähigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
u durchaus widerstandsfähig gebaute
5 Presse den schnellsten Gang.
Für die Pressen No. 3 und 4
‚empfiehlt sich in solchen Fällen, wo
—. Elementarkraftbetrieb ausgeschlossen
. ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
ASS der so angeordnet wird,
i dass der Dreher dem Einleger gleich-
' Zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Ausführlichere Beschreibungen mit Gróssen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland:
J. G. SCHELTER & GIESECKE in LEIPZIG.
Redigiert und herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
(4 E
Trühjahrs - Saison
m > 1891. —
|
3 | P
M2.
d |
ZA
|
|
:
} d
^ — =
Dresden, Febina: WII
) >
E e
Gr . : L "ët
——— elice ich mich, FH nen die
ergebene Watling zu machen, dass sämtliche
í D
Nouherlen fiir die
Dan feli T alona
à SY .. GE p) e )
in Hoslúmen., Mänteln. SINE IA und
1 . ? ? . * T *
Serdenstoffen bererls eingetroffen sind.
í
My. ? vy) , e ) )
Dei IK kommen: CH Deda mich bestens
em allen hallend zerchne ich
H ae hacht UNGSVO LE
Garl Lregle:
ty. ;
^ Magazín fiir Modewaren
Heche Shasse 12.
P. Archiv fir Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt auf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
H-.
yaa
os ase
ueiur] dep g^ eno aed
ü Y C 3929
epieuqosurg sep «e raw
u9e.d9.d PUBISISPIM
"Joer E
? sop jueyuges *
HH'VvNHdOO ^
SNADANIT VD
\
Mein
BRONZE-BLAU
empfehle ich allen Buch- und Steindruckereien aufs
Warmste, dasselbe ist sehr ausgiebig und druckt
sich sehr rein.
PREIS:
Firniss f.Buchdr. Firniss f. Steindruck trocken Teig
M. 3.50 p.kg. M. 4.— p. kg. M. 4.— p. kg. M.4.— p. kg.
KÖLNER ROTH
ist das beste Roth für Placate und einfache
Accidenzarbeiten, druckt sich sehr leicht und rein.
| PREIS:
Firniss f; Buchdr. Firniss f. Steindruck trocken Teig
M. 3.50 p. kg. M. 4.— p. kg. M. 4.— p. kg. M.4.— p. kg.
C. A. LINDGENS, COLN a. RH.
Fabrik von Buch. u. Steindruckfarben, Walzenmasse etc.
LC
* uM .
e A)
Ab? x
Y e WP : H
| e | mail j
2. deer 8 D AG L— *
J ; 3 — e Pi d ——
KP A = pid RS A d ER er H 3 e
E e rs A ~ H ¡E ^a : a
Li 2 A PM ! N dr s ; * Ki i ^ '
N e x 3 a a A aS N y J NA P
E q LI e i Y A E X
| C KA u Ak Ce Wa) . ==] Or Zei
Ke e 8 J j i e — F
D ve n JE r L^ » $ m db ; Y
NE aR ANAL E
1 ^ , d :
5 CD A E ` VP LAOS Ee
3 Na 4 Kai \ TREE D ^
J A / SS j ⸗
^ 7 aet Ws - == Ss" E —
> y. SS. en = > d N
e a
D
e
K
AUKA AR Cz
KE SRN ee
N D ho CINE Y
——
— ah = BES NM ki ES PT — —
17 à AS SAS 1 Fe ENT“
e S
— a
Z D
A Y
e
ZINKOGRAPHISCHE
REPRODUCTION
EINES
V VENETIANISCHEN HOLZSCHNITTES Y^ $
; (BUCHDRUCKERZEICREN) >
AUS DEM JAHRE 1560
TEE PITE
TD TIVI
IN.
Y El
/
Opin,
28. Band.
Lebensbilder berúhmter alter
Buchdrueker.
4. Die Familie Elzevir.
«per Begründer der holländischen Buch-
druckerfamilie der Elzevir (auch Elsevier
oder Helscheviers), deren unvergleichlicher
Ruhm während des 17. Jahrhunderts die gelehrte
und litterarische Welt erfüllte, war 1) Louis oder
Ludwig Elzevir. Im Jahre 1540 zu Löwen geboren,
kam er nach mannigfachen Querziigen in seinem
Heimatland im Jahr 1580 nach Leyden und liess sich
dort als Buchbinder und Buchhändler nieder, erhielt
später auch die Pedellstelle an der Universität und
eröffnete 1587 im Universitätsgebäude eine Buch-
handlung, mit der er später eine Buchdruckerei
vereinigte. Sein Todesjahr: 1647. — Von seinen
sechs Söhnen erlernten und betrieben deren fünf das
väterliche Geschäft, nämlich: 2) Mathys oder Mathieu,
1565—1615, in Leyden. — 3) Ludwig, seit 1590
Buchhändler und Buchdrucker im Haag. Todes-
jahr: 1621. — 4) Ägidius, besass 1599 eine Buch-
handlung im Haag, später in Leyden. Todesjahr: 1651.
— 5) Joost oder Jodomus, war Universitätsbuch-
händler in Utrecht. Todesjahr: 1647. — 6) Bona-
ventura, der berühmteste der Familie, geb. 1583,
gest. 1652, trat 1622 mit Mathieus Sohn, Abraham I.
(1591—1651), seinem Neffen, in Verbindung. Beide
erwarben dann die Offizin des zweitgeborenen Sohnes
von Mathieu, Jsaaks (gest. 1628), später die orien-
talischen Typen der Jaromire Boyer, der Frau des
berühmten Orientalisten Thomas van Erpen und
wurden die eigentlichen Begriinder des Rufes, der
sich an die kleinen Duodez- und Sedezausgaben der
Elzevir wegen der Reinheit und Zierlichkeit ihres
Druckes sowohl als auch der Korrektheit des Textes
kniipfen und auf welche neuerdings der Buchdruck
und Buchhandel als auf unübertroffene Muster mit
Vorliebe wieder zurückgreift. — 7) Jakob, war bis
1629 Buchhändler im Haag.
Die Seitenzweige der Familie sowohl in Leyden,
wie in Amsterdam und Utrecht starben schon im
letzten Viertel des 17. Jahrhunderts für die Buch-
druckerkunst ab. Zu erwähnen sind aus ihnen:
8) Ludwig, Sohn von Joost (5), seit 1638 Buchdrucker
in Amsterdam, dessen Druckerei als Merkwürdigkeit
von Reisenden besucht und beschrieben wurde.
Todesjahr 1670. — 9) Daniel, Sohn von Bonaven-
tura (6), geb. 1617, 1655 —1662 mit Ludwig (8) in
Verbindung, druckte später allein, starb 1680. Sein
Geschäft kam 1681 an Moetjens im Haag. Der Haupt-
zweig Abrahams I. (s. unter 6) setzte sich aber noch
fort in seinem Sohn 10) Jean oder Johann, geb. 1622,
gest. 1661 als Universitätsbuchdrucker in Leyden,
dessen Witwe Eva van Alphen das Erbe treulich für
ihren Sohn Abraham von 1661—1681 bewahrte.
Dieser, Abraham II., der letzte Elzevir, hatte auf der
Universität seiner Vaterstadt die Rechte studiert und
war in den Advokatenstand getreten, liess sich zwar
1681 noch in die Liste des Buchdruckergewerbes
einschreiben, enthob sich aber schon 1710 jeder
weiteren Sorge um das Geschäft durch den Verkauf
desselben. Todesjahr: 1712.
Anleitung zum Linienbiegen.
Von Hermann Hoffmann, Berlin.
(Fortsetzung.)
De genaue Kreise wird man durch
Biegen nie erreichen können. Das verhindert
schon anhaftender Schmutz. Die ungleiche Härte
des Materials gibt ferner zu manchen kleinen
Abweichungen Anlass. Man muss daher Linien für
einzupassende Kreise etwa eine Achtelpetit kleiner,
11
187 Anleitung zum Linienbiegen. 188
diejenizen für übergreifende Kreise etwas grósser
nehmen als die herausgerechnete Zahl.
Jener Fehler wegen kann ich auch nicht anraten,
eine Reihe von Linien, welche fiir ineinander zu
passende Kreise bestimmt sind, auf einmal zu
berechnen. Man biegt stets nur einen Kreis oder
zwei und legt den abgemessenen neuen Durchmesser
der Berechnung der folgenden Linie zu Grunde.
Vereinzelt begegnet man der Ansicht, so genau
sei das mit der Kreisbiegerei nicht zu nehmen, und
wenn ein Kreis gebogen werden solle, so kónne man
den Durchmesser mal 3,14 und etwas zu- oder
abnehmen. Aus den im vorigen Heft gegebenen
Beispielen sehen wir aber, dass oberfláchliches
Taxieren der betreffenden Differenzen gar nicht
möglich ist. Selbst wenn nun das Aufbiegen und
Kleinerschneiden zu gross geratener oder das Aus-
flieken zu klein bemessener Kreise nicht eine so
sehr widerwürtige Arbeit würe, so würde doch gar
kein Grund vorliegen, eine falsche Zahl zu multi-
plizieren, wo man die richtige wissen kónnte. Es
kostet nichts mehr und die Freude am Gelingen ist
grósser, wenn man die Arbeit genau macht.
Wir stellen nun den Winkelhaken auf die
herausgerechnete Länge ein und schneiden von
einer entsprechenden Linienbahn ein Stück ab.
Dasselbe wird an beiden Enden genau rechtwinklig
bearbeitet, von »Grat« befreit und in einer weiteren
Ringlage vorgebogen. Stellt man Linien, die viel
Spannung haben, sofort in stark gebogene Einsatz-
ringe hinein, so drücken die Enden der letzteren
sich in das Material der Linie ein und verursachen
Stufen und verdrückte Stellen.
Das Bild voller Linien wird überhaupt leicht
verletzt, sodass man gut thut, aussen einen Streifen
ganz diinnen Zinkblechs anzulegen und mitzubiegen.
Die Einsatzringe des Biegapparates sind etwa
Halbpetit stark. Eigentlich muss, wenn man korrekt
verfahren will, bei jedem Biegen ein Ringstück
herausgenommen und das Fehlende durch Zink-
streifen von passender Stärke ersetzt werden. Eine
solche Genauigkeit ist jedoch nicht nötig bei zu
biegendem Material bis Viertelpetitdicke. Darüber
hinaus aber rate ich, es so zu machen wie angedeutet.
Messinglinien unter Viertelcicerostärke sollte
man nicht glühen, denn dadurch verliert das Material
an Härte. Die Kreise ändern dann schon bei sehr
geringem Druck von Aussen her (z. B. beim Schliessen)
ihre Form, werden unrund, voller Knicke und sind
schwer zu reparieren. Auch das Bild der Linie ist
aus gleichem Grunde weit weniger widerstandsfähig
als zuvor. Muss trotzdem gegliiht werden, so geniigt
es, die Linie úber einer Gas-, besser Spirituslampe
so weit zu erhitzen. bis ein Wassertropfen darauf
zischt und rollt. Die Linie muss mit einer Zange
langsam durch die Flamme gezogen werden, damit
das Material gleichmässig erhitzt wird.
Ganz sorgfältig im Apparat gebogene Kreise
weisen doch noch kleine Abweichungen von der
richtigen Kreislinie auf. Bei grossen Kreisen tritt dieser
Fehler oft sehr störend auf. Kreise von 5 Cicero
Durchmesser an sollten deshalb stets auf ihre Form
hin geprüft und nötigenfalls durch Nachbiegen ver-
bessert werden. Man findet solche Fehler leicht,
wenn man auf weissem Karton einen Kreis schlägt,
der etwas kleiner ist als die gebogene Linie. Stellt
man letzteren dann so über die gezogene Kreislinie,
dass zwischen dieser (Fig. 4 a) und der Material-
linie b ein ganz schmaler Raum bleibt, so bemerkt
man die geringste Abweichung.
Fig. 4 Korrektur des Kreises.
Dünnwandige übereinander geschobene Kreise
korrigieren ihre kleinen Fehler gegenseitig. Doch
sollte dann wenigstens der Aussenkreis gelótet sein,
damit dieser nicht durch die federnden Innenkreise
auseinander geschoben werden kann.
Sollen weder Ornamente an den äusseren Kreis
gesetzt werden, noch Satzteile dicht an denselben
herantreten, so kann man das Löten umgehen. Man
bindet alsdann eine feste Schnur um den Kreis,
feuchtet dieselbe an und giesst Gvps aussen herum.
Ein anderes Verfahren, Kreise ohne Lóten
sicher zu befestigen, ist dieses: Man schiebt aus-
schlusshohe Messingringe aus einem Stück darüber.
Rohr, aus welchen man solche Ringe fertigen kann,
erhält man in allen Grössen und von "a Millimeter
Wandstärke an in grösseren Städten in Messing-
handlungen. Der Preis solchen Messingrohres ist
sehr gering. Man kann schon für 10 Pfg. davon
bekommen. Damit das Rohr beim Abtrennen der
Ringe nicht verbogen werde, giesst man es zuvor
mit Gyps aus.
Derartige Ringe geben einen ausgezeichneten
Verschluss ab, welcher sogar das Ansetzen von
Ornamenten zulässt. Die letzteren stehen dann aller-
dings etwas über eine Achtelpetit (1: mm) vom
äussersten Kreise ab, das ist aber kein Fehler.
189
Geschickte Leute kónnen wohl auch schrifthohe
Kreise aus solchem Rohr anfertigen. Kreise bis
5 Cicero Durchmesser können sogar mit dem aufs
Feinste gestellten Linienhobel abgehobelt werden.
Natürlich muss auch hier das Rohr mit Gyps aus-
gegossen werden. Den höchsten Grad von Glátte
gibt man der Bildfläche durch behutsames Abschleifen
auf allerfeinstem Schmirgelpapier, welches zu diesem
Zwecke auf eine ganz ebene Glas- oder Eisenplatte
gelegt wird. Man reibt den Kreis mit dem Bilde
darauf hin und her. Doch wird es nötig sein, den
Gvpspfropfen, der noch im Rohre steckt, um eine
Halbpetit zurückzuschlagen, sonst verschmiert sich
das Schmirgelpapier. Abgelöste Gypsstückchen, wenn
dieselben aufder Reibfläche liegen bleiben, verkratzen
das Bild der Linie. Man muss solche Bröckelchen
sofort entfernen.
Das Abtrennen der Rohrenden kann durch
vorsichtiges Ringsumfeilen mit einer Dreikantfeile
geschehen, auch mit der Laubsäge.
Nicht immer kann das Löten eines Schluss-
kreises umgangen werden, namentlich dann nicht,
wenn derselbe fettes Bild hat mit einer sichtbaren
Lücke an der Schlussstelle. Wie gelótet wird, ist in
Heft 5 des »Archiv« eingehend angegeben worden.
Ich nehme an, der gelötete Schlusskreis schliesse
stramm und lasse sich nicht so ohne Weiteres über
die Innenkreise schieben. Man versuche dann, mit
aufgelegtem Klopfholz den Aussenkreis herunter-
zudrücken. Geht das noch nicht, dann hilft vielleicht
vorsichtiges Erwärmen des letzteren. Dadurch wird
der Kreis grösser. Ist trotzdem noch Gewalt nölig,
so schiebt man die so weit wie möglich aufeinander
gesteckten Kreise mit übergelegten harten Brettchen
unter den Pressbalken einer Papierschneidmaschine
oder unter eine andere Pressvorrichtung, und dreht
langsam zu. Wenn es einen Knacks gibt. dann ist die
Lotnat gesprungen und das Spiel beginnt aufs Neue.
Fängt man diese Sache nicht geschickt an, so
kann man recht viel Zeit damit verpulvern. Am
besten ist es, man macht die Schlusskreise aus-
kómmlich gross und legt, wenn dieselben sehr locker
sitzen, einen Streifen dünnen Papiers ein.
Sehr grosse und fette Kreise habe ich früher
aus entsprechend dicken Zinklinien hergestellt, jedoch
nur deshalb, weil ich nichts Anderes hatte. Heute
fertigt man derartige Kreise mit dem Kreisschneide-
apparat in Messerholzschnitt spielend leicht an. Ich
würde überhaupt einzeln stehende, also solche Kreise,
die nicht mit Gusstypen zusammengebracht werden
sollen, nie mehr anders herstellen. Kleine Kreise,
die im Apparat nicht mehr gebogen werden kónnen,
kommen im Bildersatze häufig vor.
Anleitung zum Linienbiegen.
190
Man fertigt dieselben aus ganz diinnen, un-
bearbeiteten Zinkstreifen von etwa 2 Cicero Breite.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, werden diese Streifen
roh, wie sie vom Klempner
kommen, um einen zilindrischen
Kórper von entsprechender
Dicke (Nagel, Nadel oder dergl.)
gelegt und hart am Rundstabe
mit einer scharfen sogenannten
Flachzangezusammengedrückt.
Dabei müssen die Ausläufer der
Schenkel an der künftigen Bild-
fläche genau aufeinander fallen,
sonst druckt der Kreis ungleich
aus. Die solcherweise entstan-
dene Figur 6b wird sodann
durch Abschneiden der über-
flüssigen Schenkel in ce ver-
wandelt und aus dieser wird
durch Zusammendrücken der
umgelegten Enden gegen den
immer noch im Kreise stecken-
den Rundstab 6d gebildet.
Das Anschleifen der Oberfläche kann bei Stufe b
erfolgen, das Anfeilen oder Anschaben des Bildes bei d.
a b c d e t of h
Fig. 6. Das Entstehen kleiner Kreise.
Fig 5. Biegen kleiner Kreise.
Der fertige, 2 Cicero hohe Kreis wird folgender-
massen an seine Stelle gebracht. In den dafür im
Satze frei gelassenen Raum träufelt man etwas Gyps
etwa bis zur Ausschlusshöhe. Wenn dieser anfängt,
hart zu werden, drückt man den Kreis langsam hinein,
legt einen Bleisteg oben auf und drückt denselben
sanft herunter, bis er auf die umstehenden schrift-
hohen Teile auftrifft.
Die Herstellung solch kleiner Kreisfiguren hat
mir in Mussestunden viel Vergnügen gemacht und
ich wünsche den Nachahmern des Vorstehenden ein
Gleiches. Mehr darf man davon nicht verlangen.
Würden so winzige Kreise häufig vorkommen, so
müsste man wohl einen rationelleren Weg einschlagen,
in Massen kann man dieselben vielleicht vom Giesser
beziehen. Wir gehen später zu schwierigeren Auf-
saben über, da mag das, was wir hier gesehen haben,
eine kleine Vorübung sein.
Werden Kreise in Einfassungen, Linienränder
u. dgl. hineingepasst, so müssen an alle mit dem Kreise
11*
191 Ánleitung zum Linienbiegen. — Der Anzeigenteil der Tagespresse. 192
in Berührung kommenden Teile Gehrungen ange-
schnitten werden. Diese variieren je nach der Rundung
im Winkel, werden also nach der Mitte hin steiler,
oben und unten hingegen spitzer.
Wer die betreffenden Teile mit der Hand anfeilen
muss, der wird um ein allmähliches Einpassen nicht
hinwegkommen; wem dagegen ein Gehrungsschneide-
apparat zur Verfügung steht, der kann sich diese Arbeit
wesentlich erleichtern.
Fünf Halbpetit-Dreiviertel-Quadrate, besser noch
Blei- oder Messinglinien mit vollem Bilde, werden an
beiden Enden mit verschiedenen Gehrungen versehen,
die Gradzahlen werden an den betreffenden Enden
mit der Ahle eingeritzt (Fig. 7). Man bewahrt diese
Schablone in einer Schachtel.
109 | 30? | 459 55? | 700
200 40° 50° 60° 80°
Fig. 7. Gehrungsschablonen.
... Soll nun an den Stellen a b c des Kreises Fig. 8
aussen in der Richtung der punktierten Linien der
Fig. 8. Anpassen der Gehrungsschablonen.
Gehrungsgrad ermittelt werden, so findet man dies
ganz sicher ohne Probieren durch Anpassen der
entsprechenden Schablone. An die Linie oder das
^ Blubsiciptons liado
Im Verlage von Alexander Waldow erscheint :
Einfassungsstúck, welches an eine jener Stellen
angesetzt werden soll, schneidet man den Gehrungs-
grad an, welchen die Schablone anzeigt. Zwischen-
grade, z. B. 35, kann man leicht abschätzen.
Dieses Verfahren ist ebenso einfach wie zweck-
mässig. Es erleichtert das Anpassen gerader Teile
an irgend welche Rundform ganz bedeutend, denn
das sonst übliche allmähliche Einprobieren solcher
Ansätze ist eine widerwärtige, undankbare, sehr oft
vergebliche Arbeit.
Ich kann nicht sagen, dass ich mich für derartige
Flickarbeiten besonders erwärmen könnte. Die Wir-
kung indes, welche mit der Unterbrechung gerader
AA
A Ô. 2)
f
"EE 5 — —— E OR
ho
Cy, Y — N
[ i^ |
| I
|
i
Eckvignette von Bauer & Co. Schildvignette von Ramm & Seemann. Initiale von Otto Weisert.
Teile, wie Ränder, Leisten u. dgl., durch Kreise oder
Ovale erzeugt werden kann, ist bei verstündiger
Anordnung oft so bedeutend, dass man die damit
verbundene Mühe eben mit in Kauf nehmen muss.
Jedoch sollte man sich diese beträchtliche Arbeit
nicht ohne Vorbedacht und nicht fiir unbedeutende,
schlecht bezahlte Sachen machen.
(Fortsetzung folgt.)
Der Anzeigenteil der Tagespresse.
ON" eine bedeutende Anzahl ihr zugegangener
Beschwerden úber die unzutreffenden Eigen-
schaften zahlreicher im Anzeigenteil angepriesener
Artikel erwidert eine der gróssten Pariser Tages-
zeitungen mit folgenden Bemerkungen: »Es besteht
keinerlei Verantwortlichkeit seitens der Redaktion
eines Blattes für den in ihm enthaltenen Anzeigenteil,
welcher sogar häufig pachtweise gewissen Unter-
nehmern abgelassen wird. Die letzte Seite eines
Blattes hat im allgemeinen genau den Zweck, wie
eine öffentliche Plakattafel, Plakatsäule oder die
193
Wand irgend eines zum Anschlag bestimmten
Gebäudes: sie bringt den Inserenten einfach mit
dem Leser in Geschäftsverbindung. Des Lesers
Sache ist es dann, von der niemals von der Redaktion
geprüften Offerte das zu halten, was ihm beliebt.
Pflicht der Redaktion ist es allerdings, bei solchen
Publikationen, die durch ihren anstössigen Inhalt
inn
ATT
3!
Der Anzeigenteil der Tagespresse.
SSSSDSUSUSSSSSUPRU
194
alle in genau der gleichen Form nur auf anderem
Wege den Verkäufer mit dem Konsumenten in
geschäftliche Verbindung bringen. Durch die Bestim-
mung der letzten Seite zum öffentlichen Anzeigenteil
macht ein Blatt nur von demselben Rechte Gebrauch,
wie ein Privatmann oder eine Behörde durch die
Vermietung einer Wandfläche zum Plakatanschlagen.
Tafel- Rarte
SS
Ranfate- FestmabT
in den
Salen des Deuffden Budbándlerbaufes
Sonntag, den 26. April, Miffags pinkflid um 2 (br
Originalsatz von W. Drugulin in Leipzig.
oder ihre, das óffentliche Anstandsgefühl verletzende
Gestalt Argernis erregen kónnten, ein energisches
»Halt« zu gebieten und deren Aufnahme zu ver-
weigern oder zu verhindern. Im entgegengesetzten
Falle würde trotz der Nichtverantwortlichkeit der
Redaktion letztere dennoch von dem in der
Öffentlichkeit platzgreifenden Unwillen dadurch, dass
sie ihr Blatt zur Verfügung stellt, geschädigt. Das
grosse Publikum aller Länder hat auch im allgemeinen
das Verhältnis von Redaktion und Anzeigenteil in
vorstehend bezeichnetem Sinne aufgefasst und es
wird auch kaum jemanden einfallen, ein Blatt für
die in ihm angepriesenen Artikel mehr verantwort-
lich zu machen, als den Unternehmer einer öffentlichen
Anschlagstelle, den Prospektausteiler auf der Strasse
oder gar die Postbehörde, die im Grunde genommen
Jedes Blatt, welches diesem allgemein Platz
gegriffenen Gebrauche entgegen verfahren wollte,
würde folglich die Verantwortlichkeit für alle auf-
genommenen Inserate übernehmen, d. h. sich soli-
darisch erklären für die Inserenten.
Es dürfte aber wohl kein Blatt geben, das seinen
Lesern volles Vertrauen auf den Inhalt seines
Anzeigenteiles empfehlen könnte, denn es wird den
Redaktionen ebensowenig möglich sein, für die that-
sächliche Wirkung der verschiedenen, alle erdenk-
lichen Krankheiten heilen sollenden Pillen Garantie
zu übernehmen, als es ihr gelingen wird, die Unver-
wüstlichkeit der zu billigstem Preise angepriesenen
Garderobestücke zu prüfen und den unzweifelhaften
Erfolg einer noch so verlockenden Heiratsofferte zu
prognostizieren. « -§-
195
J. Markmanns Bogen-Geradeleger.
qa sehr einfachen, exakt arbeitenden und wie
wir von vielen Empfängern hören, durchaus
praktischen und zuverlässigen Apparat zum genauen
Ordnen der durch den Selbstausleger ausgelegten
Bogen an der Schnellpresse konstruierte Herr J.Mark-
mann in Hamburg und verkauft denselben jetzt durch
die Firma Jac. John in Dockenhuden bei Blankenese.
Unsere Abbildung stellt den höchst einfachen
Apparat dar: A ist der Auslegetisch der Maschine,
a Schiebklappe, b Stellring, e Scharniere, d Seiten-
marken, e gusseiserne Marken.
Der Apparat wird folgendermassen an der
Schnellpresse befestigt: Nach Entfernung der Stoss-
leiste wird die Tischplatte À soweit abgerückt, oder
von derselben soviel abgeschnitten, dass die hintere
Tischkante 4—5 cm Abstand von der Auslegerwelle
erhält; die Scharniere c werden dann in die Tisch-
platte sowohl als auch in die Tischkante eingelassen.
Nachdem der Stellring b auf die Auslegerwelle
gesteckt und wieder an den Riemen befestigt ist,
schraubt man den Stellring fest und zwar so, dass,
wenn die Auslegerfinger in die Maschine hineinzeigen,
die Schiebklappe a mit der Tischplatte im rechten
Winkel steht.
Wo die Stellschraube auf die Auslegerwelle
stösst, feilt man vorher eine kleine Nute.
Die Tischplatte muss in eine schräge Lage
gebracht werden, das heisst nach der Maschine zu
2—3 cm tiefer liegen.
Für die Seitenmarken wird mit der Schieb-
klappe a parallel und ca. 25 cm von derselben ent-
fernt, eine Hohlkehle 6 mm tief und ebenso breit
gehobelt.
In gleichen Abständen von der Aussenkante des
Tisches (je 25 cm) werden dann genau in der Mitte
der Hohlkehle 4 Löcher mit 17 mm Durchmesser
J. Markmanns Bogen-Geradeleger. — Ausbessern der Massewalzen.
196
durch den Tisch hindurch gebohrt, die zur Aufnahme
der Messinghülsen dienen.
Das Befestigen des Apparats geschieht am besten
durch einen Tischler und dauert ca. 11/2 Stunde.
Der Apparat kostet nur 42 Mark.
Ausbessern der Massewalzen.
ong" Vorsicht ungeachtet kommen Walzen, die
man tadellos gegossen zu haben glaubt, oft
mit thalergrossen Lóchern aus der Matrize. Giess-
professoren werden freilich meinen, das geschühe
einem ganz recht, warum habe man dies und das
ausser Acht gelassen. Mag sein, dessen ungeachtet
kommen solehe Lócher hie und da vor, und dem,
der just davon betroffen wird, nützen die Hin- und
Herreden gar nichts. Da ófteres Umgiessen die Masse
keineswegs besser macht, so behilft man sich wohl
mit der schadhaften Walze so lange und so gut es
geht. Besser aber ist es. dieselbe zu flicken, so lange sie
neu ist und ehe noch Sehmutz und Farbe sich in dem
Loche festsetzen und eine Radikalkur nótig machen.
Die Flickstelle wird zunächst mit Benzin gut
ausgewaschen. Dann hält man den langen Schnabel
einer brennenden Spirituslampe so über die Stelle,
dass die Masse allmählig warm wird, aber nicht
anbrennt. Ist das letztere trotzdem geschehen, dann
muss man die glasige Haut und das verbrannte Stück
mit dem Zängelchen herausnehmen.
In die flüssige, obenauf gehaltene Wunde legt
man ein so grosses Stück frische Walzenmasse, als
hinreicht, das frühere Loch sicher zu füllen. Eher
kann man etwas mehr nehmen, denn die Masse wird
später in die richtige Form zusammengedrückt.
Das neue Massestück wird durch vorsichtiges
Anwärmen ebenfalls flüssig gemacht, sodass es sich
mit der Wunde gut verbindet.
Nun dreht man die Walze mit dem Loch nach
unten, legt ein starkes, zuvor geóltes Kartonblatt,
das nach beiden Seiten weit übergreift, auf die Stelle
und befestigt es mit einem um die Walze geklebten
Papierband stramm auf derselben. Nach dem
Erkalten wird man das Loch gefüllt und die Walze
rund finden.
In áhnlicher Weise kann man auch viele kleine
Lócher, die einen Herd bilden, ausbessern. Will
man alte Walzen flicken, so muss die obere Haut der
Lochwandung dureh Ausschneiden entfernt werden,
so dass eine frische Wunde zu Tage liegt. Denn der
Schmutz, welcher sonst auf der flüssig gemachten
Schmelzstelle liegt, würde die Verbindung dieser mit
dem einzuflickenden Stück verhindern. H. H.
197 Angabe des Herausgebers einer Druckschrift. — Schriftprobenschau. 198
Angabe des Herausgebers einer
Druckschrift.
E einem Druckereibesitzer kam ein Bergmann
und ersuchte denselben, einen Aufruf zu
drucken, welchen der Druckereibesitzer auf das
Diktat des Bergmanns sofort niederschrieb und in
150 Exemplaren druckte. Er enthielt ausser dem Text
nur noch den Namen und Wohnort des Druckers:
B. B. in S.« Der Bergmann hat einen Packen in der
K.schen Wirtschaft auf den Tisch niedergelegt, damit
die anwesenden Bergleute eine Anzahl davon nehmen
und einzeln weiter verbreiteten, auch selbst ein
Exemplar dem Lehrer J. auf dem Markt in S. gegeben.
Sowohl der Drucker wie der Besteller wurden dieser-
halb wegen Ubertretung des Pressgesetzes, § 6 Abs. 1,
angeklagt. Nach dieser Bestimmung muss bekanntlich
auf jeder Druckschrift der Name des Druckers und,
wenn sie fiir den Buchhandel oder sonst zur Ver-
breitung bestimmt ist, ausserdem der Name des
Verlegers oder, beim Selbstvertriebe, des Verfassers
oder Herausgebers genannt sein. Nach Ansicht des
Staatsanwalts lag letzterer Fall vor, und der Drucker
hátte den Namen des bestellenden Bergmanns als des
Herausgebers angeben sollen.
Das erste Gericht sprach die Angeklagten jedoch
frei, das Reichsgericht hat das Urteil unterm dritten
Dezember 1889 aber aufgehoben und auf geringe
Strafe erkannt. Wir entnehmen den Grúnden:
Wenn auch zuzugeben ist, dass nicht jedes
bedruckte Stiick Papier, sondern nur der zur Ver-
breitung bestimmte Druck dem Begriff der Druckschrift
im Sinne des Gesetzes entspricht, so ist daraus
doch nicht zu folgern, dass die Verbreitung eine
gewerbsmüssige sein muss, Die Gesetzesworte »für
den Buchhandel oder sonst zur Verbreitung bestimmt«
drücken nicht eine »Gleichstellung« dieser Ver-
breitungsarten, sondern eine Gegenüberstellung aus,
derartig, dass ausser dem Namen und Wohnort des
Druckers bei der Verbreitung durch den Buchhandel
die entsprechende Bezeichnung des Verlegers, bei
der sonstigen Verbreitung »beim Selbstvertrieb der
Druckschrift« der des Verfassers oder Herausgebers
angegeben werden muss. (Gerade die Worte »beim
Selbstvertriebe der Druckschrift« beweisen, dass unter
der »sonstigen« Verbreitung im Gegensatz zum Buch-
handel nicht blos die gewerbsmässige verstanden
werden kann, da der Verfasser einer Druckschrift,
der nur dieses sein Werk selbst vertreibt, der Regel
nach nicht gewerbsmässig, d. h. in Ausführung einer
fortgesetzten auf Erwerb gerichteten Thätigkeit
handelt. Es ergiebt sich hiernach, dass auf jeder zur
Verbreitung bestimmten Druckschrift ausser dem
Drucker auch der Verleger oder Verfasser genannt
sein muss. Der zweite Absatz des § 6 lässt deutlich
erkennen, dass nur die dort bezeichneten Druck-
schriften (es sind »Formulare, Preiszettel, Visiten-
karten und dergleichen, sowie Stimmzettel für
öffentliche Wahlen«) von der Vorschrift des ersten
Absatzes ausgenommen sein sollen. Es ist nichts-
sagend, dass, wie die Gegenerklärung des Druckerei-
besitzers hervorhebt, das Flugblatt die Unterschrift
»das Comite« trägt. Dass eine derartige unpersön-
liche Bezeichnung die Angabe von Namen und
Wohnort nicht ersetzen kann, findet seine Bestätigung
in der vom Gesetz selbst in $ 6 vorgesehenen Aus-
nahme, dass der Name des Druckers oder Verlegers
durch die eingetragene Firma ersetzt werden darf.
Schriftprobenschau.
der" Schriftgiesserei von Wilhelm Woellmer ver-
Ze Öffentlicht im vorliegenden Hefte eine Anzahl
von Einfassungen, wie sie dem heutigen Geschmack,
welcher originelle und auffallende Formen ganz
besonders schätzt, entsprechen. Die Einfassungen
von Nonpareille bis 2 Cicero, meist gleiche Figuren
in verschiedenen Graden, werden sich nicht nur als
gefälliger Schmuck von Inseraten, sondern auch für
manche Accidenz vorteilhaft verwenden lassen. Die
3-Ciceroeinfassung ist ein prächtiges Material zur
Bildung reicher Umrahmungen und eignet sich in
entsprechender Verbindung mit Linien und ornamen-
talem Begleitmaterial auch vorzüglich zur Schmückung
von Arbeiten grösseren Formats; sie wird jedenfalls
viele Liebhaber finden.
Von der Schriftgiesserei J. G. Schelter «€
Giesecke erhielten wir einige Vignetten, welche sich
zur geschmackvollen Ausstattung von Menus und
Speisekarten ganz vorzüglich eignen. Die beiden
vorliegenden Zeichnungen wurden je in zwei Grössen
geschnitten, sodass sie für Arbeiten verschiedenen
Formats verwendet werden können.
Die gleiche Firma überliess uns auch eine
Garnitur schmale Grotesk, einer Accidenzschrift,
welche zu den am meisten gebrauchten des Buch-
druckers gehört, aber in einer solchen eleganten
Zeichnung kaum noch vorhanden war. Dabei ist die
Schrift in ihrer Weite in wahrhaft vollendeter Weise
ausgeglichen. Die Linie der Schrift wurde derart
zugerichtet, dass bei Verwendung verschiedener
Grade in einer Zeile, z. B. Versalien als Kapitälchen
Neueste Einfassungen von Wilhelm Woellmers Schriftgiesserei in Berlin.
Serie 1. Nr. 864-898.
OH vi 4 eU
P a
IIA
STANT ANTES ESPN?
O9OOO9999
=
Rm
X73 3737373378 373307308
493493 495 493 499 499 498
ee
MER METER!
EICH
«sje [e^ e^ [e
RR PAPAYA)
Wat LCE? FIIIIX LI
Sid
—
i el TA ae,
e A e Le ` weg
WS —
1 .
par
Schmale Grotesk von J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig. Gsechitzt
3 Cicero No. 1365. Min. ca. 8,2 kg.
Dresden HANNOVER München
Nonpareille No. 1357. Min. ca. 1,8 kg. | Petit No. 1358. Min. ca. 2,8 kg.
Es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen und das Erhabene in den Staub zu ziehen | Mit einem Schwätzer zanke nicht, du trägst nur Holz zu seinem Feuer
OSTERMESS-AUSSTELLUNG DEUTSCHER BUCHHÄNDLER | NATURGESCHICHTE DES PFLANZENREICHS
3/2 Cicero No. 1366. Min. ca. 8,2 kg.
BERN 2 Hans sachs 3 GERA
Korpus No. 1359. Min. ca. 2,9 kg. Cicero No. 1360. Min. ca. 3,2 kg.
Des Lebens ungemischte Freude wird keinem Irdischen zu teil Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot
MEISTERWERKE DER HOLZSCHEIDEKUNST | TYPOGRAPHISCHE RUNDSCHAU
4 Cicero No. 1367. Min. ca. 10 kg.
Bayern NORIS Hessen
Mittel No. 1361. Min. ca. 3,7 kg. : Tertia No. 1362. Min. ca. 4,3 kg.
Die Weisheit IST DAS AUGE des Lebens | Schule des Musiknoten-Satzes
5 Cicero No. 1368. Min. ca. 13 kg.
OST Die Glocke URI
Text No. 1363. Min. ca. 5,2 kg. | Doppelmittel No. 1364. Min. ca. 6,1 kg.
Lehre vom Accidenzsatz Deutsche Baukunst
|
6 Cicero No. 1369. Min. ca. 14 kg.
Mai ARION duni
12
203
des náchst grósseren Grades, zum Unterlegen syste-
matischer Durchschuss verwendet werden kann, eine
Annehmlichkeit, welche man nicht hoch genug
schätzen kann und welche bei allen Antiquaschriften
lebhaft zu wünschen wäre.
Satz und Druck unserer Probeblätter.
Be O ist die Kopie einer Probe aus dem vor-
jährigen Musteraustausch, die uns durch ihre
einfach elegante Ausstattung ganz besonders gefiel
und uns deshalb zu der Bitte an die: ausführende
Firma, die Buchdruckerei von E. Hoene in Forst i. L.,
veranlasste, uns eine Kopie fúr das Archiv zu úber-
lassen. Die bereitwillige Erfúllung dieser Bitte ver-
pflichtet uns zu verbindlichstem Dank, den wir hiermit
Herrn Hoene abstatten. Wir glauben sicher, dass
dieses Blatt auch den Beifall unserer Leser finden wird.
Blatt S, ein Briefkopf der Farbenfabrik von Frey
de Sening in Leipzig, ist eine Arbeit der renommierten
Buchdruckerei von Julius Klinkhardt in Leipzig.
Wie die meisten Arbeiten dieser Offizin, zeigt auch
dieser Briefkopf die freie, ungezwungene Ornamen-
tierung, welche die Klinkhardtschen Erzeugnisse so
vorteilhaft auszeichnet und ihnen ein so originelles
Gepráge gibt.
Blatt E endlich stellt ein Programm zum Johannis-
fest dar und ist aus der Herbaria-Einfassung der
Rudhardschen Giesserei gesetzt. Es zieren dieses
Programm nur Schriften im Charakter der Gotisch,
der Schwabacher und Kanzlei, darunter eine neue
Schwabacher (zum Text des Programms gewählt)
von Bauer d Co.
Zeitschriften- und Bücherschau.
— Die Innung Dresdner Buchdruckereibesitzer über-
sendet uns durch ihren Vorsitzenden, Herrn Oskar Siegel
den »Ersten Bericht über die Fortbildungs- und Fachschule
für Buchdruckerlehrlinge«. Die von der Dresdner Buch-
druckerinnung Ostern 1888 begründete Schule ist, wie wir
aus diesem Bericht ersehen, auf einem Lehrplan begründet,
der in der That viel Interesse und die höchste Anerkennung
verdient, weil dem eigentlichen Fachunterricht die gehörige
Beachtung zu Nutz und Frommen der Lehrlinge in dem
richtigen Mass neben den anderen wissenschaftlichen
Unterrichtsgegenständen geschenkt worden ist. Wie wir
aus dem speziellen Bericht des Schulausschusses ersehen,
erfolgte die diesjährige Prüfung am 15. März in der
Clausschen Gewerbeschule und hielt nach Beendigung
derselben und vor Entlassung der Schüler der Herr
Innungsvorsitzende O, Siegel eine zu Herzen gehende
Satz und Druck unserer Probeblátter. — Zeitschriften- und Biicherschau.
204
Rede an die Schüler. Der Schulausschuss-Vorsitzende,
Herr Heinichen verteilte dann mit Worten der Anerkennung
des bethätigten Strebens wertvolle Prämien und Belobigungen
an die besten und besseren Schüler, woran sich dann die
Zensurenverteilung durch den Herrn Gewerbeschuldirektor
Clauss schloss. Zu unserer Freude und Genugthuung
ersehen wir, dass die verteilten Prämien fast ausschliess-
lich in Werken unseres Herausgebers Alexander Waldow
bestanden. Der Schulausschuss-Vorsitzende, Herr Heinichen
sagt bezüglich dieser Werke: »Wie es zu allen Zeiten
Männer gegeben hat und heute noch gibt, welche mit
grösserer Vervollkommnung des eigenen Wissens und
Könnens in ihrem Berufe das Bestreben nach Mitteilung
dieser Vorzüge auch anderen Berufsgenossen gegenüber
verbinden, so sind auch in diesen Büchern, welche ich
euch jetzt als Belohnung für euer braves Streben und
gute Führung einhändigen kann, der fachlichen und sach-
lichen Beziehungen und Belehrungen in unserer gesamten
geschäftlichen Thätigkeit so viele aufgespeichert, dass
deren Studium sehr geeignet ist, in Anlehnung an den
hier in der Fachschule genossenen Unterricht euch noch
weiter vorwärts zu bringen. Benutzet diese Bücher
fleissig und prägt es tief in euch ein, was darin aus-
gesprochen und erwiesen ist, — es wird dies für euer
späteres gutes Fortkommen eine Begründung mehr sein!«
Wir danken den Dresdner Herren Kollegen und ganz
speziell Herrn Heinichen verbindlichst für diese den
betreffenden Werken und ihrem Verfasser gezollten aner-
kennenden Worte und wünschen der Schule allerbestes
Gedeihen zum Segen unserer Kunst.
— Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik
auf das Jahr 1891. Herausgegeben von Dr. Josef Maria
Eder. Fünfter Jahrgang. Mit 117 Holzschnitten und Zinko-
typien im Texte und 23 artistischen Tafeln. 623 Seiten
Oktav. Halle a. S. Druck und Verlag von Wilhelm Knapp.
Das vortreffliche, nun bereits in seinem fünften Jahrgange
erscheinende Werk beweist schon durch seinen immer
umfangreicheren Inhalt, (623 Seiten gegen 400 Seiten des
vierten Jahrganges und 117 Holzschnitte etc. gegen 78 des
vierten Jahrganges) dass sein Wert immer mehr gewürdigt
wird und so die Bemühungen des Verfassers und des
Verlegers verlohnt, der textlichen und illustrativen
Ausstattung eine noch erhöhtere Aufmerksamkeit zu
schenken. Zahlreiche wertvolle und instruktive Artikel
finden sich in dem diesjährigen Bande vor, darunter sehr
viele, welche auch für den Buchdrucker von Interesse
sind. Die artistischen Beilagen sind auch diesmal von
den namhaftesten Kunstanstalten geliefert worden.
— * Geschichte der Photographie von C. Schiendl.
Wien, Pest, Leipzig. A. Hartlebens Verlag. Preis brosch.
8 M, geb. 10 M. Eine Geschichte der Photographie,
welche die Entwicklung der epochemachenden Disziplin in
erschöpfender und anschaulicher Darstellung gebracht
hätte, war bisher nicht vorhanden. Das vorliegende Werk
löst diese Aufgabe mit vielem Fleiss, mit Gründlichkeit und
anerkennenswerter Unparteilichkeit. Die hohe Bedeutung,
welche die Photographie in der jüngsten Zeit als Hilfs-
verfahren auch für andere graphische Zweige erlangt hat,
macht eine Darstellung ihres Ursprungs und Entwicklungs-
ganges auch für unsere Kreise interessant und lehrreich.
Das Buch bringt nicht nur die Geschichte der eigentlichen
Photographie. sondern berichtet auch ausführlich und
zuverlässig über die Anwendung der Photographie für die
Heliogravüre, Photozinkotypie etc. in all den verschiedenen
205
bisher bekannt gewordenen Verfahren und kann somit als
beste Quelle zur Information úber diese Zweige bezeichnet
werden. Die typographische Ausstattung des Werkes ist
eine vorzügliche. Das Titelbild, ein Tableau in qu. 4? mit
dreizehn Portrüts der Entdecker und Gründer der Photo-
graphie, ist in Átzung (von Angerer € Góschl) und Druck
von hoher Vollendung. x
— * Das Buch. Technik und Praxis der Schrift-
stellerei. Handbuch für Autoren von J. H. Wehle. 2. Auf-
lage. Wien, Pest, Leipzig. A. Hartlebens Verlag. Preis
brosch. 3 M., geb. 4 M. Es wäre eine irrige Vorstellung,
wenn man von dem nun in zweiter Auflage vorliegenden
Buche annehmen wollte, es hätte die Bestimmung, sozu-
sagen als Nürnberger Trichter für Dichter und solche, die
es sein wollen, zu dienen. Es will die Weihe des schrift-
stellerischen Schaffens nicht profanieren, sondern nur
lehren, wie der fertige Gedanke in die entsprechende Form
zu giessen ist und, wenn dies geschehen, dem Autor als
Führer dienen bei der Verwertung des Manuskripts, sowie
im Verkehr mit dem Verleger und Drucker. Die Kapitel
über den Büchermarkt, das Verlagsgeschäft, das Gewinn-
und Verlustkonto des Verlegers und das Sortimentsgeschäft
gestatten einen interessanten Einblick in das eigenartig
organisierte Getriebe des gesamten Buchhandels. Weitere
Kapitel behandeln die litterarische (dramatische und epische)
Produktion und das Rezensionsexemplar. Ein umfang-
reicher Anhang enthält deutsche und österreichische die
Litteratur betreffende Gesetze und Verträge, Statuten von
litterarischen Vereinen, buchhändlerische Formulare und
schliesslich Verlegeradressen. — Wir zweifeln nicht, dass
»Das Buch« sich auch in der zweiten Auflage zahlreiche
Freunde erwerben wird.
— * Rechts-Lexikon für Kaufleute und Gewerbetreibende
von Dr. jur. Julius Engelmann, Direktor der Kaufmännischen
Hochschule in Köln. Erlangen. Palm & Enke. 5 bis 6
Lieferungen à M. 1.80. Das Werk verfolgt den Zweck,
die Angehórigen des Handels- und Gewerbestandes in
allen sie betreffenden Rechtsfragen aus der Handels- und
Gewerbegesetzgebung zu belehren und ihnen damit müh-
same und zeitraubende Studien juristischer Lehrbücher
und Kommentaren zu ersparen. Die richtige Bedeutung
der im Handel und Verkehr vorkommenden rechtlichen
Ausdriicke, die allgemein giiltigen Rechtsregeln und Rechts-
sütze, sowie die Vorschriften unserer Gesetzbiicher werden
verständlich und erschöpfend erläutert und der Leser
befähigt, über die mit abzuschliessenden Rechtsgeschäften
verbundenen Rechte und Pflichten ein richtiges Urteil zu
gewinnen. Das Rechts-Lexikon umfasst alle den Handel-
und Gewerbetreibenden berührenden Rechtsgebiete: Handels-
und Wechselrecht, Konkursrecht, Gewerberecht, Ver-
sicherungswesen, die Gesetze zum Schutze des geistigen
Eigentums, die wichtigsten Grundsätze und Regeln des
bürgerlichen Rechts, der Zivilprozessordnung u. s. w. nach
dem Stande der Gesetzgebung bis zum Schluss des
Jahres 1890. Die knappe und doch stets den Kern
treffende Form, in welcher die Belehrungen gegeben
werden und die zur sofortigen Auffindung einer gewünschten
Auskunft besonders geeignete alphabetische Anordnung
des Stoffes lassen das Werk als ein ganz vorzügliches
Nachschlagebuch in Rechtsfragen erscheinen, das auch in
unsern Berufskreisen viele Freunde finden wird.
Zeitschriften- und Bücherschau. — Mannigfaltiges.
206
Mannigfaltiges.
— Herrn Karl Georg Fromme als Vertreter der kaiserl.
und königl. Hofbuchdruckerei und Verlagshandlung Karl
Fromme in Wien ist der Titel eines kaiserlich und könig-
lichen Hofbuchdruckers verliehen worden.
— In Heft 4 berichteten wir unseren Lesern, dass die
Firma Berger de Wirth in Leipzig ein Glanzweiss fabriziert
hat und dass wir diese Farbe mit Vorteil benutzten.
Heute können wir nach längerem Gebrauch bestätigen,
dass sich alle die guten Eigenschaften, welche wir schon
damals hervorhoben, bewährt haben, so dass wir das
Glanzweiss dauernd benutzen werden und dasselbe unseren
Lesern angelegentlich empfehlen können. Das Glanzweiss -
hält sich lange geschmeidig, verdickt die damit angeriebenen
Farben nicht, macht sie vielmehr geschmeidiger und
ermöglicht ohne Umstände einen reinen Druck.
— * Die auf dem Gebiete des Illustrations- und
Prachtwerkdruckes rühmlichst bekannte Firma Fischer &
Wittig in Leipzig versendet als Empfehlung ihrer Offizin
mit einem Zirkular eine Anzahl Druckproben, welche
geeignet sind, den alten guten Ruf der genannten Firma
aufs neue zu bestätigen. Ausser zwei Quartblättern, welche
Probekolumnen aus Prachtwerken mit farbiger Einfassung
bringen, enthält die Sendung zunächst ein Blatt mit
modernen Accidenzarbeiten, welche beweisen, dass die
Firma auch auf diesem Gebiete auf der Höhe der Zeit
steht. Durch freundliches Entgegenkommen der Firma
Fischer & Wittig sind wir in der Lage, unseren Lesern
von diesen Accidenzien demnächst einige vorzuführen.
Die weiteren Blätter sind Musterleistungen des von der
Firma mit besonderem Geschick und Erfolg gepflegten
lllustrations- und Farbendrucks. Das der Firma Fischer
& Wittig patentierte und auch von uns früher ausführlich
besprochene und durch ein Muster erläuterte Tonunter-
druckverfahren fand auf diesen Blättern entsprechende
Verwendung. Der erzielte Effekt beweist, dass dieses
Verfahren sich bewährt hat und somit einen wesentlichen
Fortschritt im Illustrationsdruck bedeutet.
— * Die Maschinenfabrik von Klein, Forst d& Bohn
Nachf. in Johannisberg a. Rh. versendet eine neue Preis-
liste, welche über Preis und Leistungsfähigkeit, sowie über
Grössen, erforderlichen Raum und ungefähres Gewicht der
verschiedenen von ihr gebauten Buch-, Licht- und Stein-
druckschnellpressen genaue Auskunft gibt und die Eigentüm-
lichkeiten und besonderen Vorzüge der Maschine erläutert.
Das von der Hofbuchdruckerei Greiner & Pfeiffer in Stutt-
gart recht schmuck ausgestattete Heft wird allen Buch-
druckereibesitzern, welche in die Lage kommen, neue
Maschinen anzuschaffen, bei deren Wahl ein willkommener
Führer sein und da die Fabrik seit jeher als eine äusserst
leistungsfähige und solide bekannt ist, dieser manchen
Auftrag zuführen.
— Die Firma Súss d Brunow in Leipzig hat die
Vertretung fúr die Metallrandleistenfabrik von Anton Reiche
in Dresden-Plauen übernommen und liefert sowohl diese
halbrunden, fein dekorierten Leisten, wie auch die Andrück-
maschine zum Befestigen derselben an Plakate, besorgt
auch auf Wunsch das Befestigen der Leisten an Plakate.
Wir machen unsere Leser auf diese eleganten und höchst
praktischen Leisten, die allen Plakaten am oberen und
unteren Rande einen festen Halt geben und sie gerade
auseinander halten, aufmerksam.
12*
— — e — — = — y - -
Mannigfaltiges.
208
— Die Leipziger Buchdrucker-Fachschule nimmt einen
immer grösseren Aufschwung, was wohl der beste Beweis
für ihr segensreiches Wirken ist. Es sind, wie wir hóren,
in diesem Jahre wieder 80 Setzer- und 33 Drucker-
lehrlinge aufgenommen worden. Für die Druckerklasse
ist das als vortrefflich anerkannte Waldowsche »Hilfsbuch
für Maschinenmeister«, Verlag von Alexander Waldow,
Leipzig, seit jeher eingeführt und auch in diesem Jahr in
zahlreichen Exemplaren bezogen worden.
— Amerikanische Schriftgiessereien. Die grossen amerika-
nischen Schriftgiessereien, so schreibt das Leipz. Tageblatt,
beabsichtigen sich geschäftlich zu vereinigen, wahrschein-
lich in der Form eines Trusts. Ihre Bereitwilligkeit hierzu
haben folgende Firmen erklärt: Marder Luse & Co.,
The Union Type Foundry, McKellar, Smiths € Jordan,
James Conners Sons, sowie einige kleinere Giessereien in
Baltimore und anderen Stádten. Diese Firmen vertreten
zusammen 313 Giessmaschinen von etwa 500 in den
Vereinigten Staaten insgesamt vorhandenen. Von grósseren
Firmen haben Farmer, Little & Co., Phelps, Dalton € Co.
und Barnhart Brothers & Spindler ihre Unterschriften noch
nicht gegeben, doch gilt ihre Beteiligung, mit Ausnahme
der letztgenannten Firma, fiir sicher. Die Vereinigung
soll ein Kapital von 18000000 Dollar erhalten, in Form
von 10000000 Dollar Vorzugsaktien mit festen 6proz.
Zinsen, 5000000 Dollar gewóhnlichen Aktien und 3000000
Dollar 6proz. Obligationen. Der wirkliche Wert der zu
vereinigenden Schriftgiessereien wird auf 6000000 Dollar
geschützt. Die Giessereien sollen nach einer willkürlichen
Schätzung beteiligt werden, die von der Voraussetzung
ausgeht, dass der Durchschnittsverdienst der letzten fünf
Jahre 15 Prozent betrug. Zwei Drittel der so festgestellten
Summe sollen bar, der Rest in Gutscheinen zu 6 Prozent
gezahlt werden. Die bar ausgezahlte Summe von etwa
4000000 Dollar dürfte schon einen knapp gerechneten
Marktwert der Geschäftsbetriebe decken. Die Giessereien
erhalten somit den Wert ihrer Geschäfte in Bar, 3000000
Dollar in 6proz. Gutscheinen und weitere 5000000 Dollar
in Vorzugsaktien. Die Kapitalisten, welche die baren
4000000 Dollar vorstrecken, erhalten 10000000 Dollar
6proz. Obligationen. Dadurch, dass man die den Kunden
zugebilligten Rabattsätze auf 5 Prozent vermindert, soll
der Nutzen sofort verdoppelt werden. Durch Schliessung
von etwa der Hälfte der angekauften Giessereien will man
jährlich einige Hunderttausend Dollars Betriebskosten
sparen. Wahrscheinlich wird Thomas McKellar Vor-
sitzender der Gesellschaft, John Marder Geschäftsführer
für den Westen, Jordan für den Osten.
— Bibliographie und Buchgewerbe im Ausland. In
Moskau fand unter Vorsitz des bekannten russischen Biblio-
philen N. J. Nossow am 16. Oktober vorigen Jahres die erste
Versammlung des vor Kurzem gegründeten Moskauer biblio-
graphischen Vereins statt. Wie das »Export-Journal«
(Leipzig, G. Hedeler) mitteilt, beabsichtigt dieser Verein
ein besonderes bibliographisches Museum zu errichten, das
eine Bibliothek speziell bibliographischen Charakters, sowie
Bücher und Gegenstände in sich vereinigen soll, die mit
dem Buchhandel, dem Buchdruck, der Lithographie, Buch-
binderei etc. in anschaulicher Weise bekannt machen.
— Die grösste graphische Anstalt Schwedens ist die
seit 10 Jahren mit A. L. Normans Boktryckeri-Aktiebolag
vereinigte Central-Tryckeriet. Es werden daselbst zur Zeit
350 Personen beschäftigt, während der Maschinenbestand
unter Anderen 26 typographische und 7 lithographische
Schnellpressen aufweist. Eingehendere Mitteilungen über
diese und verschiedene andere buchgewerbliche Firmen
Stockholms finden sich in einem gegenwärtig im »Export-
Journal« (G. Hedeler, Leipzig) erscheinenden Artikel. Als
bedeutendste mit Verlag verbundene Druckerei wird darin
diejenige von P. A. Norstedt & Söner angeführt, welche
sich seit 3 Jahren in einem grossartigen Neubau auf
Riddarholmen befindet, wo selbige gegen 250 Mann
beschäftigt. Der Verlagskatalog dieser Firma verzeichnet
mehr als 4000 Bände.
— 8 Woher stammt der harte Zilinderaufzug? Diese
Frage beantwortet ein franzósisches Fachblatt folgender-
massen. Der harte Zilinderaufzug verdankt seine Ent-
stehung einer ganz einfachen Zufälligkeit. Wie alljährlich
wurde auch im Jahre 1853 die Firma Baker & Spedon in
New-York mit der Herstellung eines grösseren Teiles des
städtischen Druckbedarfes beauftragt, was seine Ursache
darin fand, dass der eine Firmenteilhaber selber Sitz im
städtischen Kollegium hatte. Im kommenden Jahre fand
jedoch durch die sich in grosser Zahl um den Auftrag
bewerbenden Konkurrenten ein Druckerwechsel statt und
zwar wurde der neu etablierte Drucker Callahan mit der
Anfertigung aller städtischen Druckarbeiten betraut. Da
dieser Auftrag für ihn ein immerhin überraschender war
und ihm nebenbei auch die Mittel zur Anschaffung notwen-
diger Hilfsmaschinen fehlten, glaubte er durch die Verwen-
dung von grossen Kautschuktafeln (? ?) die durch den weichen
Aufzug entstehende Schattierung in Wegfall zu bringen
und so der Anschaffung einer Glättpresse enthoben zu
sein. Da dieses Verfahren aber immerhin noch nicht ganz
den erhofften Erfolg zeitigte, beschloss er nur Papier zum
Zilinderaufzug zu verwenden und der Erfolg war ein guter,
denn das Verfahren wird jetzt in den meisten Ländern
angewandt. Man bezeichnet dasselbe mit dem Namen
»hard packing« oder Papieraufzug.
Inhalt des 6. Heftes.
Lebensbilder berühmter alter Buchdrucker. — Anleitung zum Linien-
biegen. — Der Anzeigenteil der Tagespresse. — J. Markmanns Bogen-
Geradeleger. — Angabe des Herausgebers einer Druckschrift — Aus-
bessern der Massewalzen. — Schriftprobenschau. — Satz und Druck
unserer Probeblätter. — Zeitschriften und Bücherschau. — Mannig-
faltiges. — Annoncen. — Aceidenzmuster im Text: 1 Kopf einer
Subskriptions-Einladung. — 1 Tafelkarte. — Beilagen: 1 Blatt Titel
— 1 Blatt Briefkopf.-— 1 Blatt Programm.
Das Heft enthält im Ganzen 3 Beilagen. Für das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nicht
garantiert werden.
Bezugsbedingungen für das Archiv.
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2. Heftes ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden.
— DANS: Jede Buchhandlung; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband direkt M. 13,50 nach ausserdeutschen Liindern
M. 14,40. Nach komplettem Erscheinen Preis pro Band M. 15,— exkl. Porto.
Annoncen: Preis pro Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei hiiufiger
Wiederholung Rabatt. Kostenanschläge sofort, Beträge vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebühr. Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50—2,50
Beilagen: Quartblatt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M. 25 ete. _, .
Novitáten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterblätiern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschüdigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mit uns vereinbaren. :
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farben,
Bronzen , Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haven
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen.
Textschrift von Benj. Krebs Nachf., Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert, Stuttgart. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter
& Giesecke, ipzig. Doppelfeine Línien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlín. Gedruc t mit Farbe von Frey & Sening, Leipzig, auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh.
209 Annoncen. 210
sg Annoncen. se-
E = >, | 1 ; 5 € JA E HESE —
f X a > : T
sehr gut erhalten und vollständig ARZ €O72777 e Schriftgiesserei,
renoviert, billig zu verkaufen. — — e — IB
Innere Rahmengrósse 44:59'/2cm.| | _ / M a Stereotypie. 8
Eisenbahnbewegunng. Praktisches| |t;C X MANMNOVER. ai Galvanopl. Ley
übersetztes Farbewerk. CX A a Anstalt. AEZ
Náheres durch #49 f X E Ih
Alexander Waldow, Leipzig. | | € RE IS a
Accidenz- arae. \
Ü
p»
mt
=
VER
Tiegeldruckmaschine | | 2 uc
S Dra Kéi e = N
mit Tretvorrichtung N Sicindruck.
von J. G. Mailänder in Cannstatt, | SA%
Satzgrösse 24 : 33 cm, nur ganz SE Farben.
wenig gebraucht, ist mir zum Ver- | Na
S
rd
> =
illigste Preise. |
ll
0-0
kauf übergeben worden. N) SS
Fester Preis 400 Mark. NS SS Kolumnensehnur
. e S N NS NY GEES WK a
Alexander Waldow, Leipzig. III bester Qualität liefert billigst Alexander Waldow, Leipzig.
o $ neuester Konstruktion, von Kónig & Bauer, mit Trichterfalz, fiir
Rotationsmaschine 4 Seiten, Bogenformat 68/50, auch fiir Generalanzeigerformat
verwendbar, nur ein und ein halbes Jahr im Gebrauch, ist mit
oder ohne Giesserei und event. auch mit dazu gehérigem Gasmotor und Transmissionen zu verkaufen, Gefl. Meldungen
sind zu richten an die Expedition des ,Dresdner Stadtblatt“ in Dresden-A. unter ,Rotationsmaschine*.
ALEXANDER WaLpow, LEIPZIG
Bucddruck-Masdinen- uno Utensilien-Handlunrg.
Tiegeldruckmaschine mit Handbetrieh.
Verbesserte > Konstruktion.
Lelstungsfihigkelt einen hohen Grad von Voll-
kommenheit, wie man ihn bei so einfachen
Hilfsmaschinen kaum erwarten kann. Die Tiegel-
druckmaschine hat senkrecht stehendes Funda-
ment und unterscheidet sich dadurch wesentlich
und zu ihrem Vorteile von anderen ühnlichen
Maschinen, bei denen das Fundament vorntüber
geneigt ist, wodurch manche Unzutrüglichkeiten
beim Druck, als Herausfallen der Schriften etc.,
verursacht werden.
Grössen und Preise:
No. 5. Reine Satzgr. 10:15 cem M. 75
” 7. ” n 15 : 23 ” ” 135
” 8. ” " 20 : 30 "n n 200
inkl. Emballage und allem Zubehör ab Fabrik.
Diese Tiegeldruckmaschine eignet sich vor-
züglich zur Herstellung von Geschüfts- und
Visitenkarten und überhaupt zu allen Druck-
arbeiten von entsprechendem Format. Man kann
pro Stunde 600 bis 800 Abzüge erzielen. Die
angegebenen Satzgrössen können auf diesen
Maschinen scharf und klar ausgedruckt werden.
Trotz der mannigfachen Vorzüge, welche diese
Tiegeldruckmaschinen bieten, liefern wir dieselben
zu billigeren Preisen, wie dieFabrikanten anderer
ähnlicher Pressen, was ein Vergleich sofort er-
geben wird. Diese Preisunterschiede sind ganz
bedeutende, worauf wir noch besonders aufmerk-
sam machen.
Diese kleine Maschine mit Handbetrieb zeich-
net sich durch solideste Bauart aus und erreicht
bei bequemer Handhabung in Bezug auf klaren
Druck, exakte Farbenverreibung und grosse
Buchdruckerei-Verkauf. i I i Ausserst praktischer
Eine in einer Residenzstadt der siichs. Cylinder Überzüge a > Walzenkochapparat.
se : n . . ” . .
Herzogtiimer seit 20 Jahren bestehende | Englisch Leder Prima, 67 Zentimeter breit, per Wo x won Masken Tibia
t eingerichtete Accidenzbuchdruckerei | Meter M. 4. rs
gu eene Gummituch, 92 Zentimeter breit, per Meter M. 9. E Ser RN
c . . . uy La
mit Gasmotor, 2 Schnellpressen, Tiegel- Prima Druckfilz, 103 Zentimeter breit, per Meter
druckmaschine, Schneidemaschine,Pack-| M. 15 FR No. 2 do. grüsser . ,, 31,50.
ALEXANDER. WALDOW, Leipzig
. 15,
presse, sowie ca. 60 Ztr. Schrift ist zu — — 70 Zentimeter breit, per Meter
billigem Preise gegen Barzahlung zu ver- ute 4 Buchdruck- Maschinen- und
kaufen. Näheres durch die Exped. d. Bl. Alexander Waldow, Leipzig. Utensilien - Handlung.
211 Annoncen. 212
COEUR KKK KKK KKH
SOROR OR ORE
Lehrbuch
Schriftsetzer.
Kleine Ausgabe des I. Bandes von
Waldow: „Die Buchdruckerkunst“
20 Bogen gr. 8.
Preis brosch. 6. M., eleg. geb. 7 M.
Dieses mit 69 Illustrationen versehene Werk
dürfte mit Recht als eines der besten jetzt vor-
handenen Lehrbücher zu bezeichnen sein.
Alexander Waldow, Leipzig.
EXA of
De re; et 1 0:0:0.0:0 00:00:00
aldows Wörterbuch der graph. Künite
und der verwandten Zweige, mit 2798 Artikeln und pS” 581 Jlluftrationen, “BM wird hiermit als wertvolles
Handbud) empfohlen. Preis brofd). 23 MF. SO Pf., eleg. geb. in Halbfranzband 26 ME. 50 Pf. Auch in Serien und Heften in
mme — —— — — — — — — — — — — — — — — — — — ——
beliebigen Zeiträumen durch alle Buchhandlungen und vom Verleger. Probeheft gratis. Alexander Waldow, Leipzig.
& % te ti te Io Ge Ge Ge te Ge Ge oe
H. Hohmann, Darmstadt, Mein Masierbuch SELELES
wird Ihnen bei Bedienung
Ihrer Kundschaft die
mein?
mit e akt-
alle
Tl. oks ner
Lien ¡edo MH. —
Ay T
yo
Cd BERLIN ©)
SW., Friedrich-Str. 226.
—
— NOVITATEN: G—
BaF- Rococo-Einfassung, Fag
Schreibschriften, Zierschriften.
[| éMafijbürlten — Brod- preto lO:
Bestes Hartmetall.
en liefert billigtt Druckerei - Einrichtungen
Buchdruckschnellpresse aes Haldow, — dome stets am Lager.
Alexander Waldow.
grece «ume Tinte
ein nach neuestem Verfahren hergestell-
I. Teil. Leitfaden für das Studium der 24 tes und in Fachkreisen vielfach erprobtes C E RA
verschiedenen existierenden Schnellpressen- | . Fabrikat von i e Ee eleg. Diplome,
konstruktionen, sowie fúr das spezielle Studium | . i n edenktafeln, Gelezenheits- Gedichte
der einzelnen Teile der Cylinderschnellpresse und Lot IS MULLER. Droguenhandlung, 8 Ad : 5 3 2
deren Behandlung vor, wührend und nach dem Leipzig, Turnerstrasse. S ressen etc. empfiehlt *
Druck. Belehrung tiber Cylinderaufzuy, Mischung Preise inkl. Flaschen u. Kiste ab hier gegen ;
und Guss der Walzenmasse und Behandlung der | ¿A Einsend. d. Betrages oder Nachn. innerhalb Blanco -Y | dr ck
Walzen. — Alle neuen bewährten Kon- des deutsch-ósterreichischen Postvereins, R MANN " or a u d d Q
struktionen und Erfindungen auf dem Ge- | 4 Eine Probeflasche . . . . . M. 0.75 Sl. e D
biete des Schnellpressenbaues fanden Bertick- | J 12 Flaschen . P Y in verschiedenen Formaten und j
sichtigung. Preis brosch. 4 M., geb. 5 M. 25 Pf. i00. 5 V auf verschiedenen Papieren
II. Teil. Leitfaden für das Formatmachen,| «4 '^ Liter . = Gët e
Schliessen, Einheben, Zurichten und Drucken von ; Alexander Waldow, Leipzig,
Formen aller Art und die dabei vorkommenden . j
Vorfille (Schmitzen etc.), wie für die Behandlung Wisdervérkinfers Rabatt, ) Mustersortimente aller meinerVordrucke |,
des Papiers etc. Preis brosch. 2 M., geb. 3 M. je nach Hóhe des Auftrages. » für Diplome, umfassend 12 verschiedene
III. Teil: ,,Uber Rotationsmaschinen* ist JEDHAD eters Son, TEE IF MNE
jetzt Im Druck. mg Fur Berlin: 5 Preiscourante mit Grissen- etc. An- d
H. Mincheberg, Alt-Moabit 104—105. s gaben gratis und franco.
1 Wéi * Ee
Alexander Waldow, Leipzig. XOCRL RBE RVE HE RE RN
‘eh, beri Ileux à Cie,
^ 16 rue Suger Paris rue Suger 16
gegriindet 1515
j|| auf den Weltausstellungen mit 2 Ehren-
diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet,
empfehlen ihre
Y
39$
schwarzen und bunten 8
Buch- u. Steindruckfarben |
anerkannt bester (Qualität.
Farbenproben und Preislisten
stehen auf Verlangen gern zu
Diensten.
38397
VENAE E ELCHE LLL 7
sass FFF FFF FFF FSIS FFF IFS A
de
in Berlin SW., Lindenstr. 69
empfiehlt sem für den Szossbetzieb
eingerichtetes
phototypisches Institut
amu guten, billigen amd schnellen
Ausführung von Shototypien,
Autotypicn, Chemigraphicn
m. Chzomofypien. Druckfertige
photofitho raphische Vebertra-
gungen im Strich- und Halbton-
mantez. Prospekte, Muster amd
Halkulationen f zanko.
Sata ais ute ais ais ais utc ate ate ata atx x
Die Messinglinien-Fabrik von =
Gebr. Brandt in Quedlinburg ="
empfiehlt als Spezialität
Messinglinien in allen Mustern, neue [>
Inserateinfassungen in Messing, neue JA
Schlusslinien in Messing etc. etc. unter [El*
Garantie für bestes Metall sowie ge- =f%
naueste Arbeit. Messingspatien und T
Durchschuss sehr vorteilhaft und niclit SD
teurer als Blei. Ermiissigter Preiskurant =k
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse j=j
A gratis und frei, ix
e
JUN SAS SA, Sr Sr SÄr SAE Sak, Sak Sak, Sax P.
—
Meilhaus & Sdheidig
Altyaffenburg a. W.
IF. Bumz un
Sicináruifarien. E
Firnise unt Rutßbrenuerti. 4
Jeugniſe erſter Firmen des In- und
Auslandes.
BHETLELEEEEELLLELEREL OD
Annoncen.
, Ecbr-Seuauille
sführung und mit entsprechendem
Text liefere für Setzer und Drucker zu M. 1.10
. Alexander Waldow, Leipzig.
rude
IA Qu —T z-
incl. Porto.
Clich N Vo And
Y 1 III A A
TE
=
Messinglinienfabrik
ZIEROW & MEUSCH
a: LEIPZIG.
Bestes Ha artmessing,
| exacte Arbeit und
| billigste Preise!
| Galvanoplastik
Stereotypie.
PUPA
zu
214
Gebriider Brehmer,
Maschinenfabrik
Plagwitz-Leipzig.
Spezialitát:
Draht-Heftmaschinen
zum Heften von Biichern, Blocks,
Broschiiren, Kartonnagen etc.
Den Herren Buchdruckereibesitzern ||
empfehle ich angelegentlichst meine
Messinglinien-Fabrik
Dr und |
I| mechanische Werkstätte
für
Buchdruckerei-Utensilien.
Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88.
H. Berthold.
Gravieranftalt — Schrifigießerei — Galvanoplaftik
Wielandfirahe 10 S rankfurt a. en. Wislandpirahe 10
empfehlen ibre neugefehnittene und mit vielem Beifall aufgenommene
Monumental
in 16 Graden mit Initialen.
Auch if eine neue elegante Antigua (im Baufe gefchnitten) erfchienen.
Probeblatter verfenden auf Wunfs gratis und franco.
— · oo SH
215 Annoncen.
—
TEN O
C. A. Lindgens, Cóln a. Rh.
Fabriken
von
sehwarzen und bunten Bueh- und Steindruckfarben,
Russ, Firnis, Etikettenlack, Seifenlauge, Walzenmasse
„the Excellent C. A. Lindgens.
POLOT TEOTEO TTE OT TTOTTE
Mo y L4 A T — —
R
TIS = P
AAA AA
3 A uuu
CES,
E
Beste konzentrierte ñas
in einzelnen Dosen und in Kisten zu 10 Dosen verkauft
alevander ae —
<
|. Schelter & (nesecke
Messinglinien-Fabrik
=> Leipzig =
ALLEE ELLE ELALLA
- - =
— — — LET LL ELL tte —
««««««
€. Il ili
| Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
| M. Wunder:
|
L Die Preisberechnung ==
-> von Druckarbeiten.
!
l Zweite Auflage. N |
| Diese zweite Auflage der hóchst verdienstvollen Arbeit des (D `
8 Herrn Wunder ist ganz bedeutend vermehrt und genauest D
"N revidiert, sie sucht deshalb an Vollständigkeit ihresgleichen in |
dl der Fachlitteratur aller Lander. Von besonderem Interesse sind Dy
V die Angaben von bewährten Preisansätzen für Werke und N |
i Accidenzarbeiten jeder Art, so dass man, wenn man nach y
A ihnen rechnet, nicht lange zu kalkulieren braucht und wirklich bi
U 1 etwas verdient. Preis M. 3.50.
|
iu
216
LLLLLILLLILLLILILILLLL T! TIG -
^2 XXX
. ia^. . . = e e
EEE EEE EEE
Messinglinien-
Fabrik
A AAA
Wer neue Werk- oder Zeitungs-Schriften
anschaffen will, versäume nicht, sich franco
Proben der ——
von
Benjamin Krebs Nachfolger
in Frankfurt a. M.
kommen zu lassen.
E E3
Dorzügliches
SC, E. Ri ee hl Metall
Leipzig-
y E Grensfte. 4-5, ec ZIL
— Stereotypie
Galvanoplaftif, Xylograpbie
Sintograpbie, ltenfilien-Sabri?
E Neueinrichtungen und Umgafe
E AMIA von Drudereien von meinem großen
AGA e Lager, Syftem Berthold. S
HAMPEL’S
lattenformen ‘se’
Unterlagenz. hate),
u beziehen von der
|Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt aM.
Beschreibungen bitte Otto Hampel in Hannover 72,30"
217 Annoncen. 218
haz
Blom, Eorst T Bohn Tlachf
Johannisberg im Rheingau
liefern
Schnellpressen fiir Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausführung.
— Uran —
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
Senf Einzige Spezialfabrik für den gesamten
Stereotypie e. Bedarf: Carl Kempe, Niirnberg.
" | Erste Mannheimer RK
LA Holztypen-Fabrik |
ld Sachs « Cie. £
Mannheim (Baden)
gegrúndet 1861,
fertigen als Spezialitüt
te
dr t OA wou WEITE ER: ie f ZS, ba? M Ce E
* dek >
ES 73 dci .
eee os
A DA
— —
"Memorial
(Berechnungsbuch für Druckarbeiten) 200 Blatt stark in
Leinwandband, M. 10.—. 100 Blatt stark, M. 7.50.
Kalkulationsbuch
für Werke, 200 Blatt stark in Leinw condam: M. 7.50.
100 Blatt stark, M. 5.—
Papierlagerbuch,
200 Blatt stark, M. 7.50. 100 Blatt stark, M. 5.—.
Alexander Waldow, Leipzig.
auf allen grósseren Ausstellungen als
anerkannt bestes Fabrikat prámiirt.
Lager der echten dinischen Walzenmassé
The White
sowie
sämtlicher Materialien und Utensilien
GASMOTOREN-FABRIK DEUTZ in Köln-DEUTZ.
liegender tehend
Otto’s neuer Motor, "riet
liegend von ! bis 100 HP., hend von Ya bis 8 HP.
a 35000 Exemplare “BE
mit über 130000 Pferde raft
3«- im Detrieb. @e
it durch l-
D Otto’s Zwillingsmotor gp oer e
Insbesondere für elektrischen Lichtbetrieb geeignet.
Über 800 Anlagen im Betrieb.
. Otto's Petroleummotor X seh
De von Gasfabriken. — Gleiche V orteile wie gii
Annoncen.
— Farben-Fabriken. 8 Filialen: Berlin, London, New- York, c, Moskau.
Specialitát: Farben für sáümtl. — Zwecke. Walzenmasse Victoria und Victoria- Bianca.
[aon rtn i] Colts Armory
TIEGELDRUCK-SCHNELLPRESSE
mit Cylinder-Farbewerk und Druckregulirung.
4 Gróssen, 20/33 —35,5/61 cm Tiegelgrósse. >
ö— 772
Im Konstruktions-Prinzip ähnlich Gally's
Colt’s Armory
zeichnet sich
dusserst
Universalpresse,
Presse durch verschiedene
praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel-
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt's
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren unübertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorzüg-
lichen Material.
teilung gewährt, der genaue parallele
Druck, durch welchen die Schrift ge-
schont wird, sichern dieser Presse ihre
bevorzugte Stellung als ausgezeich-
netste Tiegeldruckschnellpresse für
den feinsten Accidenzbuchdruck.
Die Kombination a
des Cylinder-Farbewerks, welche die | -
vorzüglichste Farbeverreibung und 7
exakteste Regulirung der Farbever- E
©, Für Fuss- und für Motoren-Betrieb.
©
Hierzu kommen noch die folgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Druckabstellung und Abstellbarkeit der
Auftragwalzen während des Druckes.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hängt
lediglich von der Befähigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
durchaus widerstandsfähig gebaute
Presse den schnellsten Gang.
Für die Pressen No. 3 und 4
empfiehlt sich in solchen Fällen, wo
j Elementarkraftbetrieb ausgeschlossen
s ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
- mechanismus, der so angeordnet wird,
1 J| dass der Dreher dem Einleger gleich-
— 4 zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Ausführlichere Beschreibungen mit Grössen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland:
J. G. SCHELTER & GIESECKE in LEIPZIG.
Redigiert und herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
'SUN[PUTH uru 2UIYISTUADNIPIB91 L-A319q1]-[BUIÍLI) 13u19 ¡NT IMINIPOL)
"3izdio"] 'MOPIT AA 19PUUXI|Y uoa ejay pun yoniq “PUT “gz “ISUNAIOMIMIPYINE inj Alyy "e
‘Bizda ul ypavyyulyy sni[ufg uoa zyesjeuiuo
A RT INS
-— — — — — in. eg — e e
— 981984384 —
u
"ad Áa
—
A —— — — À—
3- asspuru2z|D M - 2017025 asyadnzıof) ^o Ie:
a aaa
—
687
^
Bizdi ‘mopje dopuuexo[V uoa Seog pun your]
"UNDUMI noa “MIQUUR UPS `]
:1IQN]SJOZ VUE
nagog uoa
VISIR noa iyoy VT” AA LL IANJIIANQD
"waguaiijiogg $29 oipvid[ujg
“¡Sung uva
NAVANI c 'asquprneqg 8uvjas puuo
nuyman uoa
1099 n pIaN ^ut ois ura ug n
EL: : | "Sig noa *,,UJMAVOQ” “dQ q “VY nivjuvg
i d P "nuns uoa 'qausQu»Qu'c
| | "IMI uoa “PND SIQUIAS *|
dE :UOHAVEZ AN] 29QNZ oe
+ > 2| | Usung uva ^mud| ^uuda ‘z
+
—
ex
—
O
“PUPID wor HIND QAJ AJA) SY
IQUIIK uoa
Phou MAIJ SQUVJPIMIT uv nig
— sa
LIEFERN GT
IO ËU
"PUTA “ge "JSUNYyloyoNApyong any Atyouy "a
*16g1 WINE "tz uag *quiguuuoS
uatangt
nt
Jaüun[ nne
539 YE iu
Haiemmngot
nuns
metia ET
A55
LERETISERESAATEE EE EREREEE FTTTTTTTTT ,
- - —— — — -r - M a "Xv ,
SALL LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLRLLLLLLLLLLLLLK3A)
E EE EE
330707
"Yd Y dE
XI
eier ihet)e
perra dpto 1)
YA EY"
Wy
—
^ BO
m "wi
AN Y t
JE) E
e R (
—
— *
\
3 > > , ? >» > ^ "e 1 As
4 NM { aci * t | e ) J PO Cy
f IX | J C \ | ( d p
> ) ý \ f | Y ^N
h d 3 | \ j / A \ Í | j | Í i \ \ $ À V
e^ CADT)SNUES V9» €vOP, VV OY, ⏑ UND) SN VI/
EN II \
il ert
;
i
|
Ez n
DIU m de
MAS 5 l X i
` — y a J
— — Pt — jr VN mo ms x
AS EE EE geet AAA eee EL ¿NUS J
* E Oo Y ADN dw Sun
+} e \ ^ e 2
5/9 UND VERWANDTE GESCHAFTSZWEIGE. V^. 6L yr;
— 5 S = — un ER SLA * | (
EEE — —J — A
¢ ce Na j > \ | PES AS A 2 fips 4. Ww ua
5O aS Te i $ Y” ran m ~ T e » ax "T — é TAY d
SET | HERAUSGEGEBEN. VON ABRIO AS CA Y
-O> 6 2 x 9o A 4267 19
e ed. a e NOn, iQ “Parr
(4^ i f \N > JA
'ALDOW.
28. Band. `
+ 189, «Eu | Heft 7.
Anleitung zum Linienbiegen.
Von Hermann Hoffmann, Berlin.
(Fortsetzung.)
Kreisschneider.
ie Besprechung dieses von mir erfundenen
L—/ Apparates*) gehórt, streng gedacht, nicht
in die Anleitung zum Linienbiegen hinein.
Im Hinblick auf die grosse Nützlichkeit des gedachten
Werkzeuges und in Erwägung des Umstandes, dass
es mir so leichter möglich ist, von unnützen Biegereien
abzuhalten, mag diese Ausnahme indes erlaubt sein.
Der Apparat besteht in seinem schneidenden Teile
aus zwei haarscharfen, schrägstehenden Messern, die
mit den Spitzen aneinander stossen. Bewegt man die
Messer in der Schneiderichtung vorwärts, so wird
aus dem untergelegten Material (Karton oder Holz)
ein feiner Spahn herausgeschnitten. Um nun mit
diesem Apparat Kreise herstellen zu können, ist eine
cylindrische Zentrumspitze in demselben so angeordnet
worden, dass sie seitlich verschoben und in jeder Lage
festgeklemmt werden kann. Die Entfernung zwischen
Messerspitzen und Zentrumspitze kann solcherart von
*) Zu beziehen von Max Krause, Berlin, — Hermann
Hoffmann, Friedrichshagen, Ahorn-Allee 23, — und durch
die Expedition des »Archiv« zum Preise von 10 Mark.
etwa 8—100 mm verändert werden, sodass mit dem
Apparat Kreise geschnitten werden können von etwa
16—200 mm Durchmesser.
Die Wirkungsweise des Kreisschneiders ist
folgende: Man setzt die auf eine gewisse Breite
eingestellte Zentrumspitze in ein mit der Ahle
vorgestochenes Loch, das etwas enger ist als nötig,
und bewegt den fest aufgesetzten Apparat unter
gleichmässigem Druck etwa zweimal um sich selbst.
Man kann dabei den Apparat drehen, oder das
Arbeitsstück, aber auch beides. Aus der Furche,
welche nun entstanden ist, kann man einen druck-
fähigen Kreis bilden durch Weiter- oder Engerstellen
der Zentrumspitze und Einschneiden einer zweiten
Furche. Je grösser die Differenz zwischen der ersten
und folgenden Spitzenstellung ist, desto breiter oder
— um einen typographischen Ausdruck zu gebrauchen
— desto fetter wird die Kreislinie. Man kann also
Kreise jeder Linienbreite bis zu 200 mm hinauf durch
Einschneiden zweier Furchen bilden, und zwar, ob
gross oder klein, in weniger als einer Minute. Durch
Aneinanderreihen weiterer Furchen erhält man eben
so viele neue Kreise, alle von einem gemeinsamen
Mittelpunkt aus und zu einem beliebigen vorher be-
stimmten System vereinigt. Dieses System kann zwei
bis hundert Kreise enthalten, alle von tadelloser
Genauigkeit und Druckschärfe. Der Apparat ist so
konstruiert, dass jedes Misslingen absolut ausge-
schlossen ist.
Selbstverständlich müssen die nicht zum Druck
bestimmten Teile aus der Platte noch entfernt werden,
in Karton durch Abblättern, in Messerholzschnitt,
für welchen der Apparat erfunden worden ist, durch
das diesem Verfahren eigentümliche Vertiefen des
Schnittes und Abspalten des ganzen Stückes. Aber
die exakte Kreisform ist schon geschaffen worden
und das, was noch zu thun bleibt, ist eine unwesent-
liche Arbeit.
13
223 Anleitung zum Linienbiegen. 224
Aus Kreislinien ist im Accidenzsatze mancherlei | schwarz. das übrige gelbbraun gedruckt und das ganze
zu machen. Zusammengesetzte Kreise mit eingesetzter von auffálliger Wirkung. Der Doppeldruck ist nicht
oder eingeschnittener Schrift geben Siegelmarken. | nur nützlich des Farbeneflektes wegen, sondern
Durch Unterbrechung einzelner Linien kann man, wie | auch, weil damit das lästige Einflicken der Schrift in
am Kopfe dieser Abteilung (Fig. 9) gezeigt worden ist, | die schmalen Streifen fortfällt.
Zierfiguren schaffen und diese mit Schriftsatz in Ver-
bindung bringen oder als Unterdruck verwerten.
Fig. 10. Verwertung von Kreisen im Messerholzschnitt.
Im Messerholzschnitt ist die Zerteilung von Kreisen
móglich nach Fig. 10. Man schneidet aus dem vollen
Kreise die schraffierten Stücke heraus und passt die
übrig gebliebenen Teile a b ce in gerader Richtung
aneinander, wodurch ein Band entsteht. Die Stücke
werden zu diesem Zwecke vom Fusse abgelöst und
in der Neuform aneinander geleimt. Man kann ferner
Kreise in gerade Linien auslaufen lassen (d in Fig. 10
und Fig. 11), man kann — ja was kann man nicht
Fig. 12. Exzentrische Kreise.
Durch Verändern des Mittelpunktes kann man in
Spitzen auslaufende Kreisbogen (Fig. 13) in Form einer
Mondsichel mit dem Kreisschneider herstellen. Solche
und andere Kreisfiguren kann manin Messerholzschnitt
durch Schraffieren oder Punktieren noch feiner ver-
laufen lassen, dieselben auch wohl mit andern in die
Figuren hineinragenden Teile verbinden (Fig. 14).
Dem fáhigen Accidenz-»Former« eróffnet sich hier
eine weite Perspektive.
Fig. 11. Benützung von Kreisteilen.
alles mit Kreisen machen. Deren Anwendung ist schier
unerschöpflich. Nur noch eins möge hier gesagt sein.
Wer Kreisfiguren schaffen will, der stelle dieselben
zuvor genau auf Papier her. Das ist eine leichte Mühe,
die nicht nur ein genaues Bild dessen gewährt, was
man will, sondern auch Fehlschläge verhütet.
— — — — — — — — — — — — — — — — —— — — — — —— — mm, — — —— — —— ——
= L
Auf einer amerikanischen Drucksache sah ich Fig. 13. Fig. 14.
kürzlich exzentrisehe Kreise wie Fig. 12 zu einem In Spitzen auslaufender Exzentrische, teilweise punktierte
o Kreisbogen. Kreise, mit Querstab.
Prospekt verwandt. Inmitten des starken kleinen
Kreises war eine Maschinenabbildung abgedruckt und Dass man endlich ineinander greifende, durch-
in den Räumen a—c hatte man kurze Empfehlungen | gesteckte Kreise allein oder mit Linien u. dgl. verbunden
dieser Maschine untergebracht. Die Kreise waren | mit Hilfe des Kreisschneiders zu fertigen vermag, wird
225
Figur 15 bezeugen. Zur Herstellung solcher ver-
wickelter Figuren gehört allerdings etwas Geduld.
Auch im Anzeigensatz mangelt es nicht an
Gelegenheit, Kreise anzubringen. Entweder man
benutzt einfache breitliniege Kreise wie den fetten
Kreis in Figur 12 zum Einsetzen von Schrift, oder man
verbindet eine andere Figur, z. B. ein nur mit den
Spitzen hervorragendes Quadrat, mit dem Kreise.
Damit letzterer niehts an Eindruck verliere, was
N
N 4
A onis im t
Fig. 15. Sich schneidende Kreise.
geschehen würde, wenn man andere kräftige Figuren
an oder um den Kreis ohne weiteres anordnen wollte,
schwächt man deren Wirkung durch Schraffieren
oder Punktieren ab. Durch scharfen Wechsel von
Licht und Sehatten kann man auf diese Weise sehr
wirksame Figuren erzeugen (Fig. 16).
Fig. 16. Reklamefigur.
Da im Anzeigensatze zunächst zusammen-
hängende Flächen von Schwarz wünschenswert sind,
um den Text eines angenommenen Inserates von dem
übrigen Inhalte der Anzeigenseite entschieden abzu-
sondern, so kann der Kreis vielfach als weisses Feld
zur Aufnahme des Schriftsatzes dienen. Man schneidet
also in ein Viereck bestimmter Grösse ein weiss
bleibendes Kreisfeld hinein, lässt demnach nur die
Umgebung des Kreises schwarz stehen.
. J -
Anleitung zum Linienbiegen.
226
Zeitungen sind keine Bilderbiicher. Wenn ein
Schuhmacher sein Inserat mit einem Stiefel, ein
Hutmacher mit einem Hute, ein Uhrmacher mit einer
Taschenuhr zum Zwecke grösserer Auffälligkeit ver-
sehen haben will, so genügt schon die äussere Form
des Stiefels, des Hutes, der Uhr, — die genaue
Wiedergabe von Einzelheiten dagegen, wie z. B. der
Ziffern in der Uhr, ist bei Dingen, die jedermann kennt,
höchst überflüssig, es handle sich denn um Neuigkeiten.
Man kann den freien Raum in solchen Figuren zur
Anordnung des Textes benutzen, wie dies in Figur 17
geschehen ist, und man hat ausserdem erreicht, dass
mit dem Bilde sofort auch die Schrift auffällt und so
lange in der Erinnerung haftet wie jenes. Diesen
Idealzustand sollte man in allen Reklamedrucksachen
herbeizuführen suchen.
Damen-
Uhren
in
grosser
Auswahl.
Uerum. RR
E Uhren-Handlung puma
m €
=g Hans Sulz Re
i Südplatz 3 e
ZW Hamburg E:
Fig. 17. Kreise im Anzeigensatz.
Blicken wir aufdas Vorstehende zurück ‚so finden
wir das Recht des Kreisbiegens auf diejenigen Fälle
beschränkt, in denen hart an das Bild der Kreise Satz-
teile stossen sollen. Alleinstehende Kreise oder Kreis-
systeme wird man besser mit dem Kreisschneider
anfertigen. Vielleicht kann man da, wo hohe Bildschiirfe
feiner oder doppelfeiner Kreislinien Bedingung ist, dem
weichen Holz die Messinglinie vorziehen, wohl auch
Linienkreise fúr háufig vorkommende Figuren her-
stellen. Das alles entscheidet sich in der Praxis.
Gewiss ist, das der verstiindige Accidenzer im Kreis-
schneider eine ausserordentlich wichtige Hilfe findet —
móge er davon weisen Gebrauch machen.
(Fortsetzung folgt.) |
*
mA
Qs
Ein neues Numerierverfahren.
228
Ein neues Numerierverfahren.
Patentiert in Deutschland und in Osterreich-Ungarn.
qa von den bisherigen abweichende, sich für
Massendruck besonders eignende Numerier-
vorrichtung hat der Faktor Herr Leopold Kucharz
in Brünn ersonnen und gibt von derselben in dem
neuesten (7.) Hefte der »Typographischen Neuigkeiten «
der Schriftgiessereien Ben). Krebs Nachfolger in Frank-
furt a. M. und Poppelbaum in Wien, welch genannte
Firmen die Ausführung sowohl als auch den Vertrieb
übernommen haben, eine ausführliche Darstellung. —
Die sehr praktische Idee wird einem gefühlten Mangel
erforderlichen Entfernungen voneinander ausge-
schlossen. Das am Ende des Stabes angebrachte
Winkelstück mit Schraube dient zum Festhalten von
Ziffern und Ausschluss. Ein Herausfallen von Ziffern
und Spatien ist infolge Einpassens derselben in die
Falznut der Stäbe nicht möglich und kann selbst beim
zäpfchenlosen Ausschluss nicht vorkommen, indem
der Andruck des Verschlussstückes, sowie der Halt
jeder einzelnen Ziffer dies verhindern.
Soll nun eine Arbeit mit Hilfe der Stäbe numeriert
werden, so versieht man die für die betreffende Arbeit
nötige Anzahl von Stäben mit Ziffern in den erforder-
lichen Zwischenräumen (Fig. 5), überzeugt sich,
eventuell auf einem gemachten Bürstenabzuge, ob sich
= a a n
AND
m iii
E
. Werk- und Accidenzpapiere. |
Telephon No. 180.
ww wu Nf f Nf uf f Vf T f wA i
FLINSCH, LEIPZIG. + ||
Briefkopf, Originalsatz von Fischer & Wittig in Leipzig.
abhelfen und scheint berufen zu sein, die sehr kost-
spieligen Numeriermechanismen fiir Massendruck
nicht nur zu ersetzen, sondern dieselben in mancher
Beziehung sogar zu übertreffen. Im Nachfolgenden
geben wir eine Skizze der Erfindung.
Fig. 4.
Petitstarke Messingstäbe von Zi Cicero Höhe
und 100 Cicero Länge sind mit einer Nut von der
in Fig. 1 veranschaulichten Form versehen; in diese
Nut werden die nach Fig. 2 eigenartig ausgeklinkten
. Ziffern eingeführt und mit Hilfe der in Fig. 3 und 4
abgebildeten Spatien (1'/, 2,3 und 4 Punkte) und
Ausschlussstiicke (1, 17/2, 2 und 3 Cicero) in den
keine falsche Ziffer eingeschlichen hat und schreitet
sodann an das Setzen der Druckform. Die in Fig. 6
abgebildeten Bleiunterlagen von 20 Cicero Länge
bringen die Stäbe auf Schrifthöhe und werden zu
Fig. 5. Fig. 6.
diesem Behufe jeder beliebigen Höhe angepasst
geliefert. Infolge des Umstandes, dass die Stäbe nicht
Schrifthöhe haben, ist das Hantieren mit denselben
viel bequemer gemacht ; werden die Unterlagen durch
Einlegen eines nicht zu schwachen Papierstreifens
erweitert, so dass die Stäbe seitlich nicht allzusehr
229
eingeklemmt werden, dann kann das Wechseln der
Stábe ohne vorheriges Aufschliessen der Form ge-
schehen und durch den betreffenden Drucker oder
Maschinenmeister selbst besorgt werden. Der Vorgang
beim Mutieren bedarf keiner náheren Erklárung,
nachdem er derselbe ist wie bei einer Ziffernform
gewöhnlicher Art; der Unterschied besteht darin, dass
bei letzterer jede Ziffer einzeln geändert werden muss,
bei Benutzung der Numerierstäbe dagegen jede beliebige
Anzahl untereinander stehender Ziffern mit einem
Griffe entfernt und durch andere Ziffern ersetzt werden
wl.
RI
—-
—
I
5-3
I [|
Ein neues Numerierverfahren.
230
Grössen anzuschaffen und so allen gestellten An-
forderungen nachzukommen. Gelangen breitere Ziffern
als die Stäbe selbst zur Verwendung, so hängen
dieselben nach beiden Seiten des Stabes über und
wird der infolge dessen zwischen den einzelnen Stäben
samt ihren.Unterlagen entstandene Raum ganz ein-
fach mit Durchschuss, bez. Regletten etc. ausgefüllt.
Die Ziffern selbst werden von Nonpareille ange-
fangen in jeder beliebigen Grösse geliefert und sind
die kleinen Grade auf Cicerokegel gegossen. Die
Nonpareilleziffern erscheinen mit ungefähr 4/4 Petit
Satzform mit Ziffernstäben.
kann. Das Ändern einer ganzen Ziffernreihe nimmt
kaum mehr Zeit in Anspruch als das Mutieren einer
einzelnen Ziffer beim gewöhnlichen Typendruck;
hierzu tritt noch der grosse Vorteil des gänzlich
fehlerfreien Numerierens, während bei gewöhnlichem
Zifferndruck durch Ergreifen einer falschen Ziffer
oder durch Verstecken etc. bekanntlich sehr oft
Fehler entstehen.
Eine sehr geringe Mühe, ausserdem aber grosse
Zeitersparnis verursacht die Kontrolle der numerierten
Auflage ; man braucht hierbei entweder blos die oberste
oder die unterste Zahl des Bogens nachzusehen, da
nach dieser die übrigen Zahlen des betreffenden Bogens
unbedingt richtig sein müssen.
Es ist ferner die gewiss sehr vorteilhafte Ein-
richtung getroffen, ein und dieselben Stäbe samt
Ausschluss und Spatien für sämtliche Zifferngrössen
verwenden zu können, wodurch jedermann in der
Lage ist, mit geringen Mitteln Ziffern verschiedener
durchschossen. Sollen Punkte, Komma, Worte,
Nummern- oder andere Zeichen zugleich mit den
Ziffern gedruckt werden, so geschieht dies durch Ein-
setzen und Ausschliessen an oder zwischen die
betreffenden Stäbe und wird das hierzu erforderliche
Letternmaterial aus den Vorräten der betreffenden
Druckerei entnommen. Dass die aus bestem Hartmetall
gegossenen und infolge ihrer sehr gedrungenen Form
unzerbrechlichen Ziffern saubersten Druck liefern,
ist selbstverständlich. Ein uns zugesandter Stab
samt Ziffern, Ausschluss und Spatien gibt Zeugnis
von der gediegenen Arbeit und Dauerhaftigkeit dieses
neuen Numeriermaterials. An diesem Stabe machten
wir auch die Wahrnehmung, dass der Schrauben-
verschluss durch einen einfacheren, praktischeren
und dauerhafteren Keilverschluss, der an beiden Enden
des Stabes angebracht ist, ersetzt wurde. —
Mit grossem Vorteile, besonders bei umfang-
reichen Arbeiten, lassen sich die Stäbe zur soge-
231 Ein neues Numerierverfahren. 232
nannten Dezimal-Numerierung verwenden, welche
zwar doppelten Druck erfordert, die Zahl der Muta-
tionen jedoch auf ein geringes Mass reduziert, ganz
abgesehen davon, dass hierbei eine geringere Anzahl
von Stäben genügt. Wir wollen die Ausführung der
Dezimal-Numerierung an einem Beispiel erklären.
Angenommen, es wäre eine Auflage von 50 000
Kouponbogen fortlaufend zu numerieren, jeder Bogen
enthielte 60 mit gleichen Zahlen zu versehende Kou-
pons, je 20 untereinander in 3 Reihen geordnet ; macht
im Ganzen 50 000 * 60 — 3000 000 zu numerierender
Felder. Zu dieser Arbeit werden von jeder Ziffer
(1—0) 6 Stäbe zusammengestellt. Nachdem die
Druckform hergerichtet und die Auflage in 100 Lagen
zu je 500 Bogen abgezählt worden ist, werden sämt-
liche benötigte Einer und Zehner in folgender Weise
vorgedruckt: je 500 Bogen mit 00, 01, 02 u. s. f.
bis 99; macht im Ganzen 100 Anderungen zu 500
Bogen. Nun werden die 100 Lagen in der Weise zu-
sammengetragen, dass man 500 Lagen erhált. jede
Lage die Ziffer 01—OO enthaltend; beim Zusammen-
tragen wolle darauf geachtet werden, dass 01 unten
zu liegen kommt, damit beim Zudrucken der Hun-
derter und Tausender die Bogen gleich in der richtigen
Weise ausgelegt werden. Der Zudruck beginnt mit
000, sodann folgt O01 u. s. f. bis 500. Selbstver-
stándlich kann auch ohne vorgesetzte Nullen ge-
druckt werden. Vorstehende Arbeit erfordert im
Ganzen blos 600 rasch ausfiihrbare Mutationen,
wáhrend bei gewóhnlichem Ziffernsatz, trotz Dezimal-
Numerierung, nicht weniger als 36 000 Zahlen-
änderungen vorzunehmen wären. Hier der immense
Zeitverlust durch den längeren Stillstand der Maschine
bei jeder Änderung und die leichte Möglichkeit eines
Ziffernfehlers, bei den Numerierstüben dagegen die
grosse Zeitersparnis und giinzlich fehlerloser Ziffern-
druck! Das Einlegen muss bei Dezimal-Numerierung
selbstverstándlich mit Sorgfalt geschehen, damit der
Zudruck zum Vordrucke genau passe und haben die
Stábe hierbei den Vorteil, dass die Ziffern selbst bei
ungleichmássigem Zuschliessen der Form nicht aus
ihrer Lage gebracht werden kónnen. —
Wenn es bisher keine Vorrichtung gab, eine
beliebige Anzahl auf einem Bogen sich befindlicher
gleichartiger Arbeiten, z. B. Entréebillets ete., bei
einem Druck mit fortlaufenden Zahlen versehen zu
können, so ist das Mittel hierfür in den Numerierstäben
geboten. Obgleich sich die beste Art der Zusammen-
stellung der Stäbe, bezw. Ziffern, für jeden einzelnen
Fall in der Praxis leicht ergeben wird, so führen wir
doch ein Beispiel im Nachstehenden an. — Ange-
nommen, es wären 100000 Billets o. dgl. fortlaufend
zu numerieren und befänden sich auf einem Bogen
20 Stück in zwei Gruppen zu je 10 Stück =: 5000 Bogen.
Da die gewóhnliche Art der Numerierung keiner
näheren Erklärung bedarf, so wollen wir das vor-
stehende Beispiel gleichfalls nach dem Dezimalsysteme
ausführen, wozu die Stäbe in folgender Weise mit
Ziffern versehen werden:
1 0123456789 123456789 0
2 0123456789 123456789 0
3 0123456789 123456789 0
4 0123456789 1231456789 0
5 0123456789 133456789 0
6 0123466789 123456789 0
7 01234068789 123456789 0
8 0123456789 125456789 0
9 0123456789 123456789 0
0 1234567890 123456789 0
2mal abcdefghik vonjederZiller 4Stábe 6mal
Nachdem die Auflage in 50 Lagen zu je 100
Bogen abgezáhlt worden, werden die Einer, Zehner
und Hunderter in folgender Weise vorgedruckt: Jeder
einzelne Bogen der ersten Lage erhält die Zahlen 001
bis 020, der zweiten Lage in derselben Weise 021
bis 040 und so fort bis zur 50. Lage, deren jeder
einzelne Bogen die Zahlen 981 bis (1)000 bekommt.
Hierauf werden die 50 Lagen zusammengetragen,
auf welche Weise man 100 Lagen zu je 50 Bogen
erhält; jede einzelne der 100 Lagen enthält die vor-
gedruckten Zahlen 001 bis (1)000. Nun werden
die Tausender zugedruckt. Da wir Nullen vorsetzen
und unsere hóchste Zahl (100 000) sechsstellig ist,
so werden in die Form je 3 Nullstábe eingestellt und
die ersten 49 Bogen der ersten Lage gedruckt ; nach-
dem die letzte Zahl des 50. Bogens mit 001000 zu
enden hat, so wird anstatt des dritten Nullstabes Stab
a eingestellt; die ersten 49 Bogen der zweiten Lage
erhalten 001 zugedruckt, beim 50. Bogen (letzte Zeile
neues Tausend!) anstatt des dritten Stabes Stab b
eingestellt. So geht es in gleicher Weise fort bis zur
100. Lage, deren erste 49 Bogen die Zahl 99 zuge-
druckt erhalten, während die letzte Zahl des 50.
Bogens mit 100 000 zu schliessen hat.
Erforderlich sind im Ganzen blos250 Änderungen,
und zwar 50 für die Einer, Zehner und Hunderter,
200 für die Tausender. In ähnlicher Weise verfährt
man bei 15, 20 oder mehr untereinander stehenden
Zahlen.
Hat man für eine grössere, aus mehreren Gruppen
bestehende Arbeit eine genügende Anzahl von Stäben
nicht zur Verfügung, so dass sämtliche benötigten
Stäbe auf einmal nicht zusammengestellt werden
könnten, so druckt man jene, aus mehreren gleichen
Ziffern bestehenden Zahlen zum Schlusse, die er-
forderlichen Stäbe aus den nicht mehr benötigten
neu zusammenstellend, oder lässt die betreffenden
Bogen zweimal durch die Maschine gehen.
233
Beim Druck auf der Handpresse kónnen die
Stabe auch zur Einzel-Numerierung beniitzt werden.
Man versieht zu diesem Ende 3, 4 oder mehr Stäbe
(je nachdem die hóchste zu numerierende Zahl 3-, 4-
oder mehrstellig ist) mit Ziffern von 1—0,
I
haltens angeschoben werden müssen, mit
. eingeschlossen, und geschieht das Fort-
015* ändern der Zahlen durch einfaches Ver-
schieben der betreffenden Ziffern. Im
2 Rähmchen der Handpresse wird selbst-
[a verständlich der Raum nur einer Zeile
: ausgeschnitten und am Deckel mit einem
66 Stiickchen Glanzpappe unterlegt, damit
15 ohne in dieselben irgendwelchen Aus-
| i3! 43 schluss mit einzusetzen. In die Druckform
f Æ wird die den Stüben beigegebene, in einer
e | Charniére liegende Querleiste, an welche
Z| | die zu druckenden Ziffern behufs Zeilen-
| E g der Druck nur auf diese eine Zeile wirke.
2! 99 Die nebenstehende Skizze diene zum
.0| 00, besseren Verständnis.
Schriftprobenschau.
e: der gewohnten eleganten Ausstattung hat die
Firma J. Œ. Schelter Æ Giesecke kürzlich ein
neues Heft, das dritte des vierten Bandes, ihrer Typo-
graphischen Mitteilungen herausgegeben. In einfach-
schönem Umschlag enthält dasselbe zunächst auf der
ersten Seite das Porträt des am 25. Juli 1889 ver-
storbenen Herrn Bernhard R. Giesecke und bringt dann
kurze Aufsätze über die Ligaturen, deren Vereinfachung
empfehlend, über Wetters Numeriermaschine sowie
über einige neue Utensilien für den Druckereibetrieb.
Auf fünf Doppelblättern, davon zwei in fünffarbigem
Druck, folgen dann eine grosse Zahl mustergültiger
Anwendungen der von der herausgebenden Firma in
den letzten Jahren geschaffenen Vignetten für alle
nur denkbaren Drucksachen. In diesen Anwendungen
kommt auch das reiche Material der Firma an Linien,
Einfassungen, Titel- und Zierschriften in wirkungs-
voller und empfehlender Weise zur Vorführung. Dem
Accidenzsetzer ist in diesen Blätter ein reicher Schatz
vorzüglicher Satzmuster geboten. Endlich enthält
das Heft auf 11 Folioseiten die vom Hause Schelter
« Giesecke in den letzten Jahren herausgegebenen
neuen Schriften, welche zum gróssten Teil unsern
Lesern bereits durch Abdruck im Archiv bekannt
sein werden. So bietet denn das Heft einen neuen
Beweis von dem Streben der Firma, dem Buchdrucker
stets nur gutes und praktisch verwendbares Material
zu liefern; dass dieses Material auch in seiner tech-
Schriftprobenschau.
234
nischen Ausfiihrung von hoher Vollkommenheit ist,
ist eine jedem Buchdrucker bekannte Thatsache. —
Unter dem Titel Wiener Typen gab die k. k. Hof-
Schriftgiesserei Brendler & Marklowsky vor Jahres-
frist das erste Heft einer einheitlich ausgestatteten
Probe ihrer neuen Erzeugnisse heraus und lüsst nun
das zweite Heft folgen. Schon das erste Heft enthielt
eine Menge hervorragender Erzeugnisse, welche sich
inzwischen in vielen Druckereien eingebürgert haben,
wir erinnern nur an die unsern Lesern aus dem
Archiv bekannte Wiener Mediaeval Kursiv und die
halbfette Wiener Mediaeval. Das zweite Heft steht
dem ersten in keiner Beziehung nach. Aus dem reichen
Inhalte an Schriften erwähnen wir nur eine Wiener
Kurrentschrift (eine sehr elegante Fraktur-Schreib-
schrift), eine franzósische Schreibschrift in Mediaeval-
charakter, eine breite fette Antiqua »Mammut«, eine
zierliche »Brahma-Grotesque«, eine Inserat-Kursiv
und eine halbfette Perl Fraktur; ferner gotische
und altdeutsche (Kanzlei) Initiale. Ausserdem finden
wir mehrere Reiheneinfassungen, Untergrundmuster
und eine Einfassungsserie grossen Stils, die » Maurische
Einfassung«. Diese letztere ist ein hervorragendes
Erzeugnis der Schriftgiesserei und wird sich zum
kunstgerechten Schmuck von Arbeiten grósseren
Formats ganz vorzúglich eignen. — Die Ausstattung
der Hefte in Satz und Druck ist eine ausgezeichnete
und macht der »St. Norbertus- Druckerei« in Wien
alle Ehre. —
Die Schriftgiesserei Ludwig & Mayer setzte uns
in die angenehme Lage, unsere Leser wieder mit
einigen Erzeugnissen dieser rührigen Firma bekannt
machen zu können. Zunächst bringen wir aus einer
reichen Kollektion landschaftlicher Vignetten eine
kleine Auswahl zum Abdruck. Die flotte Zeichnung
dieser Bildchen wurde durch Autotypie in geeigneter
Weise für den Buchdruck reproduzirt und die ab-
gegebenen Galvanos sind. von anerkennenswerter
Güte. Diese Vignetten werden stets einen eleganten
Schmuck der damit ausgestatteten Drucksache bilden.
Die Rondine genannte Schrift wird sich besonders
auch wegen der leicht und schwungvoll gezeichneten
Versalien viele Freunde erwerben und in modernen
Accidenzien gern und mit Erfolg verwendet werden.
Auch als Initiale zu andern entsprechenden Schriften
werden die Versalien sich ganz vorzüglich eignen
und wird somit die Anschaffung der Schrift sich jeden-
falls reichlich lohnen. Im fernern bringen wir zwei
jetzt fertiggestellte grössere Grade einer von uns
früher veröffentlichten schmalen Etienne, welche die
gleichen Vorzüge der kleineren Grade aufweisen und
so eine willkommene Ergänzung dieser Schriftgarnitur
bilden. —
235
236
Schriftprobenschau. :
Die Aktiengesellschaft für Schriftgiesserei und
Maschinenbau (vormals Huck & Co.) sendet uns als
neuestes Originalerzeugnis ihres Hauses eine Barock-
Einfassung (Serie 66), deren einzelne Figuren wir
nachstehend zum Abdruck bringen:
Die zierliche und zarte Zeichnung aller dieser
Figuren lässt die Einfassung für Arbeiten, welchen
eine gefällige Ausstattung gegeben werden soll, recht
geeignet erscheinen. Die Figuren 1—9 bilden je zwei
Reiheneinfassungen auf Nonpareille- und Cicerokegel.
Während sich Figur 6 und 7 wegen ihrer fast zu
zarten Zeichnung nur für Arbeiten kleineren und
kleinsten Formats eignen, werden sich 1—3 neben
einer solchen Verwendung auch als Begleitformen
in grösseren, derberen Umrahmungen recht wirkungs-
vollerweisen. Ähnlich verhält es sich mit den Cicero-
einfassungen 8—9 und 4—5, indem erstere klare und
deutliche, letztere aber verschwommenere Formen
aufweisen, worauf bei ihrer Verwendung ebenfalls
Rücksicht zu nehmen sein wird. Durch geschickte
Anordnung von begleitenden Linien lässt sich die
Wirkung dieser Einfassungen wesentlich erhöhen.
Die Figuren 10—12 sind als Spitzen, als äusserer
oder innerer Abschluss von Einfassungen von guter
Wirkung, besonders wenn sie zur Verbindung der
aus den folgenden Figuren der Serie zu bildenden
Ecken und Mittelstücke verwendet werden.
Zur Bildung von Eckenaufsätzen eignen sich
zunächst die Figuren 13—14 mit 4 als Eckstück und
dann 25—28 mit 17 als Eckstück:
Ausser den Figuren 29 und 32 lassen sich aus
20—21 und 25—28 als Seiten- und eine der Figuren
15, 16, 18. 19, 22—24 als Mittelstücke sehr schöne
Aufsütze für die Mitte von Rahmenkompositionen
oder sonst geeigneter Verwendung bilden:
Wie die Verbindung dieser Mittelstücke mit den
Ecken durch die Figuren 10—12 gemeint ist, mag
das folgende Beispiel zeigen:
Die noch übrig bleibenden Figuren 30 und 31
sind zur Bildung reicher Umrahmungen bestimmt,
in gleicher Weise lassen sich aber auch die oben als
Mittelstücke bezeichneten Figuren 16, 18. 22 und 24
verwenden. Der Zeichnung am besten entsprechend
wird es sein, wenn man diese Figuren nur an ihrer
Fussseite mit weiterem Zierrat verbindet, die Spitzen
aber frei auslaufen lasst:
5 Ap BZ
AS f A Ay) )
NARBE KYOU IMRAN
f A "Ne YS DIC po so nl er
E E E em em
= TE es? x LN AG
Die auf dem Probeblatt der Giesserei beliebte
Verwendung mit beiderseitiger Linienbegrenzung
will uns weniger gefällig und korrekt erscheinen:
Selbstverständlich ist die Verwendbarkeit der
Einfassung mit den hier gegebenen Beispielen nicht
erschöpft; wir konnten nur auf das Wichtigste hin-
weisen und wollen das Weitere dem denkenden Setzer
überlassen, er wird aus dem vorliegenden Material
Rondine^ von Ludwig & Mayer in Frankfurt a. M.
Text No. 890. Min. 6 kg à M. 6,80.
Kia ssische Mythologie A (Z & G Justin te Gncyhlopüdie
2 Cicero No. 891. Min. 9 kg à M. 6,50.
B I) ej Pationale Kunst-.Ausstellung b K Te
Doppelmittel No. 892. Min. 10 kg á M. 6,10.
SJohannis- Fest LO p Derbst-lusflug
3 Cicero No. 893. Min. 12 kg a M. 5,80.
R Der O Ohüringer ald 5
Schmale Etienne von Ludwig € Mayer in Frankfurt a. M.
8 Cicero No. 905. Min. 10 kg a M. 5,50.
Deutsche RENAISSANCE Nürnberg
4 Cicero No. 906. Min. 12 kg à M. 4,80.
25 BURG Schwerin CHUR 30
239
nochmanche dankbare Form bilden kónnen. Bemerken
móchten wir, dass uns diese Einfassung allerdings in
auffälliger Weise an bereits Vorhandenes erinnert. —
Die Rudhardsche Giesserei sendet uns eine
Garnitur Naturalistische Initiale, aus welcher wir
nachstehend eine Probe zum Abdruck bringen:
Für die auch im Buchdruck immer beliebter
werdende naturalistische Verzierungsweise und durch
die grosse Verbreitung der in neuester Zeit so zahl-
reich geschaffenen naturalistischen Vignetten und
Einfassungen sind in gleicher Weise geschmückte
Initiale zum Bedürfnis geworden und jedes neue
Erzeugnis dieser Art hat, sofern es gut ist, Aussicht
auf besten Erfolg. Von den vorliegenden Initialen,
die auch in einem kleineren Grade auf 6 Cicero,
Buchstabenbild 4 Cicero, vorhanden sind, kann nun
gesagt werden, dass sie in ihrer Art sehr gut gelungen
sind; sie werden deshalb ohne Zweifel den Beifall
aller der naturalistischen Richtung huldigenden Buch-
drucker finden und dann mit dazu beitragen, die
Erzeugnisse dieser Richtung immer mehr einheitlich
auszustatten und kunstgerecht zu schmiicken. Die
Initiale werden in vorziiglichen Galvanos auf Holz-
und Zeugfuss geliefert und sind auch in bezug auf
System und Liniehalten recht exakt gearbeitet.
Satz und Druck unserer Probeblatter.
MR, Blatt Q bringen wir zwei mit einfachen
Mitteln originell ausgestattete Adresskarten. Das
Ziermaterial der obern Karte besteht aus einer Non-
pareille-Einfassung von Woellmer, Ecken und Mittel-
stücken von Ludwig d Mayer und kleinen figürlichen
Zierstücken aus der Phantasie-Einfassung der Rud-
hardschen Griesserei. Die Schilder auf der untern Karte
wurden aus einer Einfassung von Flinsch gesetzt.
Von den verwendeten Schriften lieferten Scheller &
Giesecke: E. Brasser, 6 Pf. etc.; Krebs: Zigarren etc.;
Brendler € Marklowsky: Brazil ete.; Ludwig & Mayer:
18, Leipzig, Kreuzburg, Industrie; Flinsch: Actien-
gesellschaft, auf eine, Waschmaschinen; Genzsch &
Schriftprobenschau. — Satz und Druck unserer Probeblätter. — Zeitschriften- und Bücherschau.
24)
Heyse: Hainstrasse, Laufende; Roos d: Junge: Be-
leuchtungsapparate. Gesetzt wurden diese Karten
nach einem Entwurf unseres Mitarbeiters Hermann
Hoffmann in Berlin.
Den zum Druck des Blattes verwendeten Braun-
lack mit Zusatz von etwas Violett lieferte Hermann
Gauger in Ulm, der Chamoiston wurde aus Terra
sienna und Glanzweiss von Berger de Wirth in Leipzig
mit Zusatz von etwas Braunlack gemischt.
Bei Ausfúhrung unseres Blattes T, eines Circulars,
hielten wir uns in der Anordnung der den Papier-
rand schmiickenden fliegenden Schwalben und der
Landschaft an eine Arbeit von Ramm dæ Seemann
in Leipzig aus dem letztjáhrigen Musteraustausch des
Deutschen Buchdruckervereins, während die Aus-
stattung des eigentlichen Circulars nach eigenem Ent-
wurfe ausgeführt wurde. Von dem verwendeten
Material erhielten wir die Klischees der Schwalben
und der Landschaft von Ramm «€ Seemann, die
Vignette (Gebirgslandschaft) innerhalb des Rahmens
von Schelter d: Giesecke, welche auch die Spitzen
lieferten. Die schöne 3-Cicero-Einfassung ist eine der
von Nies Nachfolger nach Originalen der Deutschen
Reichsdruckerei geschnittenen Einfassungen, ss ent-
nahmen wir der Franklin-Einfassung von Woellmer
und die Schrift (Gutenberggotisch) erhielten wir von
Bauer æ: Co. Die zu dem Golduntergrund verwendeten
Messing-Musterlinien erhielten wir von Gebr. Brandt
in Quedlinburg.
Gedruckt wurde das Blatt mit Blau, Sammt-
braun und einem graublauen, mit Glanzweiss ge-
mischten Ton, sämtlich von Berger & Wirth in Leipzig.
Die Beilage U, eine elegante Geschäftsempfehlung,
wurde nach einem Titel von Schelter € Giesecke aus-
geführt, welche Firma uns auch die Platten bereit-
willigst zur Verfügung stellte. Die Schrift »Jaquets«
und »Mäntel« samt Initial erhielten wir vom selben
Hause, während die Schriflen zu »für die« ete. und
»Leipzig« von Flinsch, Initial H und G und »Peters-
strasse« von Gronau, »(H)ermann« von Genzsch &
Heyse geliefert wurden.
Von den verwendeten Farben erwähnen wir:
Blaulack von Hermann Gauger in Ulm, Achatrot und
Chamoiston von Berger d: Wirth in Leipzig.
Leitsehriften- und Bücherschau.
— Meisterwerke der Holzschneidekunst aus dem Gebiete
der Architektur, Skulptur und Malerei. Dreizehnter Band.
Preis jeder Lieferung 1 M. Verlag von J. J. Weber in
Leipzig. Von den bekannten Meisterwerken der Holz-
schneidekunst liegen uns die ersten 6 Hefte des dreizehnten
Bandes vor, welche auf 44 Tafeln in Grossfolioformat eine
241 Zeitschriften- und Biicherschau. — Mannigfaltiges.
242
erstaunliche Fülle künstlerisch und kunstgeschichtlich
sehr wichtiger und interessanter Werke darbieten. Der
Wanderung durch ein mit ausgesuchten Schópfungen der
Skulptur und Malerei ausgestattetes Museum vergleichbar,
erweist sich die Betrachtung der in diesen Heften ver-
einigten mustergültigen Holzschnitte, deren vorzügliche, auf
der Hóhe der modernen Technik stehende Herstellung eine
Spezialitát der bekannten Verlagsfirma ist. Wie dort, so
mischen sich hier, und zwar in treuer Wiedergabe, bald
erhabene, bald anmutige Gestalten, welche die Bildnerhand
dem spróden Erze oder keuschen Marmor abzuringen wusste,
mit Darstellungen müchtiger Geschehnisse, wie sie die vom
Genius befruchtete Phantasie grosser Geschichtsmaler noch-
mals aus sich heraus gebar. Wie dort, reihen sich auch
hier an packende Vorführungen des Genre, worin besonders
glückliche Belauscher der Volksseele den Schatz ihrer
Erfahrungen niederlegten, kóstliche Schilderungen tier- und
landschaftsmalerischer Art, welche wiederum Tiefeinge-
weihte der Natur der Leinwand anvertrauten. Und dass
schliesslich auch die Architektur sich mit etlichen Vor-
führungen ihrer neuesten Monumentalbauten würdig an
besagtem Wettkampf beteiligt, entspricht durchaus deren
altgeübter Führerschaft im Schwesterbund der holden
Künste. Die Meisterwerke der Holzschneidekunst bilden
ein Museum im Kleinen, das in keinem deutschen Hause
fehlen sollte, wo man Sinn für edle Kunstschópfungen hat.
Die Ausstattung des Werkes ist, wie bekannt, vornehm
und gediegen, der Preis erstaunlich billig.
— $ The American Dictionary of Printing and Book-
making (Encyklopädisches Wörterbuch der graphischen
Künste. Erste Lieferung. Die Redaktion des Fachblattes
»American Bookmaker«, Howard, Lockwood & Co.,
126—128 Duane Street, in New-York gibt unter obigem
Titel ein Fachwerk heraus, dessen Inhalt in erklärenden,
mit zahlreichen Illustrationen versehenen Ausführungen
die gesamten technischen Ausdrücke und alle in die
graphischen Fächer einschlagenden Artikel und Wortkom-
binationen der englischen, deutschen, französischen und
italienischen Sprache vereinigt. Das Werk verkörpert eine
vorzügliche Idee insofern, als es in klarer, durch die
zahlreichen Abbildungen verstándlicher Weise eine deutliche
Terminologie entwickelt. Der Bezug des Werkes ist vor
der Hand allerdings nur in folgender Weise ermöglicht:
Dasselbe wird den auf obiges Fachblatt für die drei
kommenden Jahre subskribierenden Abonnenten gratis ver-
abfolgt in der Weisé, dass dem Blatte periodisch eine
der Quartalslieferungen des Werkes beigelegt wird. Der
Subskriptionspreis auf das Fachblatt »American Bookmaker«
inhaltlich des »Dictionary« betrügt jáhrlich 2 Doll. (M. 8.50).
Für den Fall eine prünumerative Zahlung des Gesamt-
betrages für alle drei Jahre beliebt wird (6 Doll.), garantiert
der Herausgeber für komplette Lieferung ohne irgendwelche
Nebenkosten in dem bestimmten Zeitraum. Sobald das Werk
jedoch vollendet sein wird, erhóht sich der Bezugspreis für
dasselbe allein auf 12 Doll. (ca. M. 50). (Den deutschen
Buchdruckern steht bereits seit Jahren ein ähnliches Werk
zur Verfügung, welches an Gediegenheit und Vollständigkeit
nichts zu wünschen übrig lässt: Waldows Wörterbuch der
graphischen Künste. 2798 Artikel und 581 Illustrationen.
Preis 23 M. 50 Pf., eleg. geb. 26 M. 50 Pf. Dieses deutsche
Werk hat auch im Auslande die höchste Anerkennung
gefunden.
Mannigfaltiges.
— * Die renommierte Messinglinienfabrik H. Berthold
in Berlin ist am 9. Mai d. J. aus dem Besitze des Herrn
A. Selberg an den langjáhrigen Mitarbeiter der Firma, Herrn
B. Kohler übergegangen.
— * Am 22. Mai starb in Leipzig der Mitinhaber der
Firma Metzger & Wittig, einer bedeutenden Buchdruckerei,
Herr Friedrich Ludwig Metzger, im 71. Lebensjahre.
— $ In bezug auf den vom Deutschen Buchdrucker-
Verein herausgegebenen Internationalen Musteraustausch
ist insofern eine Änderung in den Teilnehmervorschriften
für den nächsten Band bereits aufgenommen, als auf den
einzelnen Blättern die Angabe von Bezugsquellen des
zur Herstellung verwandten Schriftenmaterials, Farbe,
Papier u. s. w. unstatthaft ist. Veranlassung hierzu dürfte
die in Fachkreisen bei Erscheinen des zweiten Bandes in
weitem Masse geäusserte Meinung, der Austausch könne
durch diese überhand nehmende Bezeichnung der einzelnen
Blätter leicht zum blossen Reklamemittel sinken, gegeben
haben. Wir betrachten die Massnahme des Ausschusses
aus praktischen Gründen als etwas zu scharf, denn es
dürfte in vielen Fällen eine Auskunft über dieses oder
jenes angewandte Material ganz willkommen sein, und hätte
man die Umfänglichkeit der Bezeichnungen ganz gut auf
ein geringes Mass beschränken können, vielleicht durch
Vorschrift einer Nonpareilleschrift zu diesem Zwecke.
— * Die in den letzten Jahren von Herrn Reinhold
Winkler in Offenbach geführte Vertretung des Englischen
Internationalen Musteraustausches ist jetzt an Herrn Hermann
Hoffmann in Friedrichshagen bei Berlin übergegangen. Der-
selbe vermittelt die Beiträge aus Deutschland, Österreich-
Ungarn, der Schweiz, Dänemark, Skandinavien und Russland
und gibt Auskunft über alle den Austausch betreffenden
Fragen. In einem längeren Aufruf, auf dessen Wiedergabe
wir wegen Raummangels verzichten müssen, ladet Herr
Hoffmann zu zahlreicher und allseitiger Beteiligung ein. Aus
den Bedingungen zur Teilnahme an dem Unternehmen
wollen wir anführen, dass die Beiträge in einer Auflage von
325 Exemplaren und im Format von 29:22 cm bis zum
15. August d. J. an Herrn Hoffmann einzusenden sind und
dass die Kosten ausser in einem Abonnementsbetrage von
einer Mark nur noch in den auf alle diesseitigen Teilnehmer
gleichmässig verteilten Vermittelungsunkosten bestehen.
Ein Probeabzug des beabsichtigten Beitrags ist schleunigst
an Herrn Hoffmann einzusenden, welcher sich auch
bereit erklärt, jedem Anmelder in bezug auf Art und
Ausstattung seines Beitrags kostenfrei und unter Diskretion
zu raten. ;
— § Am 3. Mai d. J. fand in Eisleben die Enthüllung
des Friedrich Kónig-Denkmals statt, zu deren Errichtung
die Anregung am 17. Januar 1883, dem 50jührigen Todes-
tage Friedrich Kónigs, im Gewerbeverein zu Eisleben, der
Geburtsstadt des genialen Erfinders der Schnellpresse,
gegeben war. Zur Einweihung des Denkmals hatten sich
auf die Einladung des Komitees hin ca. 130 Personen
eingefunden, unter welchen sich neben den Staats- und
stidtischen Behórden die Herren Dr. Eduard Brockhaus-
Leipzig, Friedrich v. Kónig, Sohn des Erfinders und Inhaber
der Maschinenfabrik Kónig € Bauer, Prof. Fr. Schaper-
Berlin, der Schópfer des Denkmals, Abordnungen des
Personals von Kónig & Bauer, eine Deputation des
Maschinenmeister-Vereins Leipzig und eine gróssere Anzahl
14*
243
Mannigfaltiges.
244
bedeutender Industrieller befanden. In Verbindung mit den
offiziellen Festlichkeiten hatte der Gewerbeverein nach-
mittags eine Festtafel und abends eine Abendunterhaltung
mit Ball veranstaltet. Lied und Wort wechselten in
angenehmer Weise miteinander ab, und war der Verlauf
der Feier für die Beteiligten ein allseits befriedigender.
Über das Monument selber würe noch zu berichten, dass
dasselbe sich im Stadtgraben an der Friedrich Kónig-Strasse
befindet. Es besteht aus einer überlebensgrossen Büste
aus Bronze auf Granitsockel, beides zusammen 3 m 10 cm
hoch. Das mit einem Eisengitter umfasste Denkmal trägt
auf der Vorderseite die Inschrift »Dem Erfinder der Schnell-
presse Friedrich König, einem Sohne Eislebenss.
— * Der vor kurzem zur Ausgabe gelangte Jahresbericht
des Vereins Leipziger Buchdruckereibesitzer für das Jahr 1890
enthält zunächst Mitteilungen über interne Vereinsangelegen-
heiten und berichtet dann ausführlich über die unter dem
Kuratorium des Vereins bestehende Buchdruckerlehranstalt
zu Leipzig. Danach nahmen im Jahre 1890 203 Lehrlinge
aus 50 Offizinen in 4 Setzer- und 3 Druckerklassen an dem
Unterrichte der Anstalt teil. Aus dem Berichte über den
vom Verein eingerichteten und geführten Arbeitsnachweis
ist zu erwähnen, dass im vergangenen Jahre insgesamt
an 784 Gehilfen Kondition nachgewiesen wurde, während
die Zahl der Anmeldungen konditionsloser Gehilfen 1079
betrug. Den Schluss des Berichtes bildet ein Verzeichnis
der Adressen derjenigen Mitglieder, welche Vereinsämter
bekleiden und Rat und Auskunft über Vereinsangelegenheiten
zu erteilen bereit sind.
— * Der Unterstützungsverein Deutscher Buchdrucker
feierte im Mai d J. das Jubiläum seines 25 jährigen Bestehens.
Das Organ des Vereins, der »Correspondent für Deutschlands
Buchdrucker« hat zu dieser Gelegenheit eine Festnummer
im Umfange von 16 Folioseiten herausgegeben, welche neben
einem Festgedicht und einem Leitartikel zur Hauptsache die
Geschichte der einzelnen Gauverbände, aus welchen sich
der Unterstützungsverein zusammensetzt, enthält. Aus einer
Zusammenstellung der Ausgaben des Vereins während seines
25jährigen Bestehens geht hervor, dass für Unterstützungen
aller Art, soweit noch zu ermitteln, bisher 5612069 Mark
ausgegeben wurden. davon 2502786 Mark seit 1881 für
Kranken- und 407 044 Mark seit 1880 fiir Invalidenunter-
stiitzung; der Rest entfällt auf Arbeitslosen- und Reiseunter-
stützung. Der Vermögensbestand sämtlicher Zentralkassen
des Unterstützungsvereins betrug Ende 1890 1777079,79 Mark
bei einer Mitgliedzahl von 16560. In den 60 Bibliotheken
von ebensoviel Mitgliedschaften sind zur Unterhaltung und
Belehrung der Mitglieder zusammen 30769 Bände vorhanden.
— $ Uber das litterarische Eigentumsrecht in den
verschiedenen Ländern gibt das »Bull. de l'Impr.« folgende
Übersicht: Das Eigentumsrecht der Autoren und deren
Erben an litterarischen Erzeugnissen ist in den einzelnen
Staaten von ganz verschiedener Dauer. In Mexiko, Guate-
mala und Venezuela ist das Eigentumsrecht des Autors
selbst nach dessen Tod auf ewige Zeit unantastbar; in
Belgien, Russland, Norwegen, Tunis, in der Aquatorial-
Republik und in Peru ist dem Verfasser während der
Dauer seiner Lebzeit und seinen Erben während einer
50jährigen Folgezeit das Eigentumsrecht gesichert, in Italien
ist letzterer Zeitraum auf 40 Jahre reduziert. In Spanien
und Columbien geniessen die Erben nach dem Tode des
Verfassers nur wührend 8 Jahren den Eigentumsschutz.
In den Vereinigten Staaten bleibt der Autor nur wáhrend 28
Jahren Eigentümer seiner Erzeugnisse, jedoch steht ihm
nach Verlauf dieser Zeit eine Erneuerung der Schutzfrist
auf 14 Jahre zu. In Deutschland, Frankreich, Osterreich-
Ungarn und der Schweiz geniessen die Erben eines Autors
nach dessen Tode noch 30 Jahre lang geistiges Eigentums-
recht. In der Republik Hayti ist das Urheberrecht für den
Autor oder seine Ehefrau oder seine Kinder ein 20jáhriges ;
für letzterer Erben dann noch ein gleiches. In Schweden,
Rumánien und Brasilien ist nach des Verfassers Tode das
Eigentumsrecht der Erben ein 20jáhriges. In England hört
für die Erben das Eigentumsrecht 7 Jahre nach dem Tode
des Autors auf. In Holland und Dänemark erlischt das
Eigentumsrecht erst 50 Jahre nach dem Tode des Verfassers.
In Japan erlischt jedwedes Eigentumsrecht an litterarischen
Erzeugnissen 5 Jahre nach dem Tode des Autors.
— $ Über eine kuriose Anwendung der Elektrizität als
Kontrollmittel in einer der grössten Offizinen New-Yorks
berichtet ein belgisches Fachblatt: Im Privatkontor des
technischen Leiters befindet sich eine Vorrichtung mit
ebensoviel elektrischen Glühlämpchen als Druckmaschinen
in der betreffenden Offizin im Betriebe sind. Die Nummer
jeder Lampe stimmt mit derjenigen der Zählvorrichtung
an der betreffenden Maschine überein. Sobald sich dann
eine Maschine in Bewegung setzt, funktioniert der elektrische
Strom in der Weise, dass zwischen dem Druck jedes
einzelnen Bogens die betreffende Lampe erlischt und beim
Druck des nächsten wieder erglüht. Steht die Maschine
still, so deutet dies das entsprechend längere Erlöschen
der Lampe an. Auf diese Weise vermag der Leiter von
seinem abgelegenen Arbeitsraum aus mit Genauigkeit fest-
zustellen, mit welchem Grade von Schnelligkeit sämtliche
Maschinen arbeiten und von welcher Dauer die Zeitver-
säumnisse während des Druckes u. s. w. sind.
Briefkasten.
Herrn M. E.in C. Ihre Arbeiten bekunden ein anerkennungswertes
Streben, Gutes zu leisten. Im Ornamentensatz müssen Sie der organischen
Verbindung der einzelnen Teile jedoch noch mehr Beachtung widmen;
der Kopf vom Umschlag des Führers lässt z. B. in dieser Beziehung zu
wünschen übrig. Weitere Sendungen werden uns stets angenehm sein.
Inhalt des 7. Heftes.
Anleitung zum Linienbiegen. — Ein neues Numerierverfahren. —
Schriftprobenschau. — ‘Satz und Druck unserer Probeblätter. — Zeit-
schriften und Bücherschau. — Mannigfaltiges. — Annoncen. — Aceidenz-
muster im Text: 1 Briefkopf. — Beilagen: 1 Blatt Adresskarten.
1 Blatt CircularL-— 1 Blatt Geschäftsempfehlung. M.
Das Heft enthält im Ganzen 3 Beilagen.
INE Das Heft 8/9 erscheint wie in früheren
Jahren als Doppelheft Mitte August. “BE
Bezugsbedingungen für das Archiv,
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (ITeft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2, Heftes ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden.
Bezugsquelle: Jede Buchhandlung; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband direkt M. 13,0 nach ausserdeutschen Ländern
M. 14,40. Nach kompletten: Erscheinen Preis pro Band M. 15, — exkl. Porto.
Annoncen: Preis peo Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei hüufiger
Wiederholung Rabatt. Kostenanschläge sofort. Betriige vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebúhr, Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattunz M. 1,50—2,50
Beilagen: Quartblatt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M. 25 ete...
Novitáten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterblätiern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschiidigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mit uns vereinbaren.
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir nb, liefern auch Farben,
Bronzen, Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen,
Textschrift von Benj. Krebs Nachf, Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert, Stuttgart. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter
& Giesecke, Leipzig. Doppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruckt mit Farbe von Frey & Sening, Leipzig, auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh.
245 Annoncen. 246
Gebrauchte Ze
x*- Schnellpresse
sehr gut erhalten und vollstándig
renoviert, billig zu verkaufen.
Innere Rahmengrósse 44 :59'/» cm.
Eisenbahnbewegung. Praktisches
übersetztes Farbewerk.
Näheres durch
Alexander Waldow, Leipzig.
Dampf-Tischlerei
von
|| J. G. Schelter & Giesecke, Leipzig.
Sümtliche
Holzutensilien für Buchdruckereibetr!eb
nach den Prinzipien
der Möbeltischlerei gearbeitet.
Die gangbarsten Utensilien stets auf Lager.
Einrichtungen in jedem Umfang sofort lieferbar.
Aceidenz-
Tiegeldruckmaschine | eg. — CCS
Uewe ` (BEE EE
von J. G. Mailänder in Cannstatt,
Satzgrósse 24: 33 cm, anz 1
wet gebraucht ist mire Ver | Prima engl. Walzenmasse und Zusatzmasse
SUE A 50 Kilo zu 120 Mark liefert Alexander Waldow, Leipzig.
Alexander Waldow, Leipzig.
qme der > x Illustrirte Preislisten.
erzapfungen, pi
Ne de dele e e de ele le pp e le le p y roy py ry py e ree
Beste konzentrierte Seifenlauge
in einzelnen Dosen und in Kisten zu 10 Dosen verkauft
Alerander Waldom, Leipzig.
== A E
BEER ERA BTR
Stahlfróschchen
mit oder ohne Lippe offeriert
Alexander Waldow, Leipzig.
Wer neue Werk- i d ,
e Y SCH oder Zeitungs-Schriften St t 2D Á Einzige Spezialfabrik für den gesamten ^NI
anschaffen will, versäume nicht, sich franco ereo ypıe e Bedarf: Carl Kempe, Nürnberg.
Proben der
l; i E = Cylinder-Überzüge — — praktischer
Walzenkochapparat.
No. 1 von starkem Zinkblech
Enguson Leder Prima, 67 Zentimeter breit, per
Meter
von Gummituch, 92 Zentimeter breit, per Meter M. 9.
: e Prima Druckfilz, 100 Zentimeter breit, per Meter
FH - 15
Benjamin Kress Nachfolger Sohinutelachstolf 70 Zentimeter breit, per Meter
in Frankfurt a. M. Su i
Alexander Waldow, Leipzig.
mit Sieb zum Durchschlagen
der Masse . . . M. 25,50.
No. 2 do. grüsser . ,, 31,50.
ALEXANDER WALDOW, Leipzig
Puchdruck-Maschinen- nnd
Utensilien - Handlung.
kommen zu lassen.
Verlag von Alexander Waldow in Leipzig. | |
M. Wunder: k G
Die Preisberechnung == |
= von Druckarbeiten. | | umm:
Zweite Auflage. de käeahb: Schriftgiesserei.
D P.
! Messinglinienfabrik. |
Galvanoplastik, Stereotypie.
BT —
Diese zweite Auflage der höchst verdienstvollen Arbeit des
Herrn Wunder ist ganz bedeutend vermehrt und genauest
revidiert, sie sucht deshalb an Vollständigkeit ihresgleichen in
der Fachlitteratur aller Länder. Von besonderem Interesse sind | || Neuheit:
die Angaben von bewährten Preisansätzen für Werke und
Accidenzarbeiten jeder Art, so dass man, wenn man nach
ihnen rechnet, nicht lange zu kalkulieren braucht und wirklich
etwas verdient. Preis M. 3.50. Sem
|
La
247 Annoncen.
H. Hohmann, Darmstadt. Mein Masterbuch
Ihrer Kundschaft die
besten Dienste
Erste Mannheimer
Holztypen-Fabrik
| Sachs & Cie. i
Mannheim (Baden)
gegrúndet 1861,
fertigen als Spezialitát
Holzschritten und Holzutensilien
auf allen grósseren Ausstellungen als
anerkannt bestes Fabrikat prámiirt.
w
Lager der echten dänischen Walzenmasse
The White
sowie
sämtlicher Materialien und Utensilien
für
Buch- und Steindruckereien.
EEESS8 2g) bE Ea
Kolumnensehnur
liefert billigst Alexander Waldow, Leipzig. a AAA,
GASMOTOREN-FABRIK DEUTZ in Koln-DEUTZ.
liegender n. stehender
Otlo's neuer Motor, 5525252.
liegend von ‘2 bis 100 HP., — von Ya bis 8 HP.
a@ 35000 Exemplare g
mit über 130000 Pferdekraft
a im Betrieb. “dE
Ca mit durchaus regel-
» Otto's Zwillingsmotor "7:556.
Y Insbesondere für elektrischen Lichtbetrieb geeignet.
) Über 800 Anlagen im Betrieb.
Otto’s Petroleummotor (Benzin) Berries
unabhängig von Gasfabriken. — Gleiche Vorteile wie |
bei gewöhnlicheın Gasmotorenbetrieb. — Ohneweitere -
Abänderung für Leuchtgas verwendbar. — d
Molss IN fertig Ca
Wl zn
==
und
VA >) Messing-Linien-Fabrik Che | Y cin nas
Na BERLIN —
Dev: silaliches
Metall
LOUIS
SW., Friedrich-Str. 226.
dts dida
—} NOVITATEN: G—
D: Rococo-Einfassung, “Fag
Schreibschriften, Zierschriften.
Grosses Lager in
Brod- und Titelschriften,
Bestes Hartmetall.
Gear. Preise ink
Ae 1
¡AGA Schriftgießerei, Stereotypie |
Galvanoplaftif, Xylograpbie
dr
*
Sintograpbie, Utenfilien-Sabrif S GE
[A9 | 2teueinridytungen umó 1Imattfe |
| ARM | von Drudereien von meinem großen
Druckerei - Einrichtungen me
al x Lager, Syftem Berthold. S |
ine a Ze ee ———— — stets am Lager.
Re ees IA | E — —
AS KRRRRR| d SES
A A A A A A A A A A A A A A A A A A
*
er
y
|
Stereotyple -—
Galvanoplastik
———— —
d apen
MESS Ss Walchbürlten
liefert billigft
neuestem Verfahren hergestell-
tes und in Fachkreisen vielfach erprobtes
Fabrikat von
MÜLLER. Droguenhandlung,
Leipzig, Turnerstrasse.
l. Flaschen u. Kiste ab hier gegen
Einsend. d. Betrages oder Nachn. innerhalb
des deutsch-österreichischen Postvereins.
Eine Probeflasche . . . . .
19 Klaschen .. 9 om Aë
apa se CA i. o © ë
Wiederverkäufern Rabatt,
je nach Höhe des Auftrages.
Für Berlin:
. Müncheberg, Alt-Moabit 104—105.
"111
LU elm (Voellmer’s Alerander ¿aldow, Teipyig.
1A sc chriligiesserei; —
utographische Tinte
249 Annoncen. 250
Is als, ais, als. sie, sis, sis, ais —
C. A. Lindgens, Cóln a. Rh.
Fabriken
schwarzen und bunten Buch- und Steindruckfarben,
Russ, Firnis, Etikettenlack, Seifenlauge, Walzenmasse
„tne Excellent” C. A. Lindgens.
`
Mata als ais
x
'
Die Messinglinien-Fabrik von
Gebr. Brandt in Quedlinburg |
empfiehlt als Spezialität
—
Messinglinien in allen Mustern, neue
Inserateinfassungen in Messing, neue
Schlusslinien in Messing etc. etc. unter
Garantie für bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit. Messingspatien und
Durchschuss sehr vorteilhaft und nicht
teurer als Blei. Ermüssigter Preiskurant
DATE
IDA
DEE
gratis und frei. )
ate ute ute als, als, als, ls, ate sis, sl
Xx *
4
N EGO PPP ppp SPP p PPP SPESE
wit Ay si LY AR AN Ae AN aS n
UEL KOENEN
LPLPPLL HEP
Lehrbuch |
Schriftsetzer. Xo. Auger, 14010210
Kleine Ausgabe des I. Bandes von
Waldow: „Die Buchdruckerkunst“ —
20 Bogen gr. 8. " ri
Preis brosch. 6. M., eleg. geb. 7 M.
Dieses mit 69 Illustrationen veraehene Werk
dürfte mit Recht als eines der besten jetzt vor-
handenen Lehrbücher zu bezeichnen sein.
Alexander Waldow, Leipzig.
ESAS,
— — — — — — — — — — —
DEn 58.889 0 8. 8/8/8:/8 8 8 8 8/8 08/8/8 8.4.0878 8/4 8 4/4 8 4 08 8 4:
a ll le
| f |
H n Ländern. C...
e ändern. c uc)
Annoncen.
Dau gung "t
Budwia & Mayer
Gravieranftalt — Schriffgießerei — Galvanoplaftik
mio Srankfurt a. DE. wm
empfehlen ihre neugefchnittene und mit vielem Beifall aufgenommene
Monumental
in 16 Graden mit Initialen.
Auch iff eine neue elegante Antiqua (im Haufe gefchnitten) erfchienen.
eae EE VRE E
Probeblatter verfenden auf Wunf gratis und franco.
HAMPEL’S
: S sind die
| Gebrüder Brehmer, lattenformen «=:
Maschinenfabrik Unterlagen z. Plattendruck.
Pla gwitz-Lei pzi g. Zu beziehen von der
Spezialität: Nchriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a.M.
Draht-Heftmaschinen von dieser oder vee Otto Hampel in Hannover z zer:
zum Heften von Biichern, Blocks,
Broschiren, Kartonnagen etc.
LZ-CCHNIT
H aller > liefert billigst TE
AlexanderWaldow, Leipzig.
Messinglinienfabrik |
ZIEROW & MEUSCH_
a LEIPZIG ¿y ss
| Bestes Hartmessing,
I Den Herren Buchdruckereibesitzern
| empfehle ich angelegentlichst meine
Messinglinien-Fabrik — |
und lil
mechanische Werkstätte ||
für
Buchdruckerei-Utensilien.
Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88.
exacte Arbeit und
| billigste Preise! 2
Galvanoplastik
Stereotypie.
DUE EHE ERE I A
Meilhuus 8 Sıeidig
Altyaffenburg a. M.
ff. Burh= und
Sicinúórudifarien.
Firnis- und Bußbremmerei,
Ieugnife erfter Firmen des Jn- und
Auslandes.
dí
Aa
F JUE a
| Gedenktafeln, Gelegenheits- Gedichte,
R| Adressen etc. empfiehlt
, Blanco-Tordruckg
in verschiedenen Formaten und g
bh
auf verschiedenen Papieren
Alexander Waldow, Leipzig.
Mustersortimente aller meinerVordrucke |I,
E für Diplome, umfassend 12 verschiedene I%
o Muster, liefere ich fiir 20 Mark.
Preiscourante mit Grissen- etc. An-
gaben gratis und franco.
in Berlin SW., Lindenstr. 69
empf iehlt sein für den Szoss betricb
eingerichtetes
phototypisches Institut
zur guten, billigen amd schnellen
Ausführung vom Shototypien,
Autotypien, Chemigzaphien
u. Chromotypien. Druckfertige
photofitho zaphische Uebertra-
gungen in Steich- und Halbton-
manicez. Prospekte, Muster imd
Haltulationen Fano.
$666: $4$6666€9464
Gh, Lorilleux &Cie
[
3H
#| 16 rue Suger Paris rue Suger 16 4
!
y
|
$$4$6644x
4i gegründet 1818 )
$ auf den Weltausstellungen mit 2 Ehren- Hi
J diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet, fi}
) empfehlen ihre
schwarzen und bunten ý
1| Buch- u. Steindruckfarben f
anerkannt bester Qualität.
Farbenproben und Preislisten
stehen auf Verlangen gern zu
Diensten.
++
13999999999999391
st
R rr nl Nl or u
—— — —
253 Annoncen. 254
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
LAGER UND VERTRETU NG
- in Berlin: C. L. STEINDECKER | in Wien: J. NAGLMEYR
i Markgrafenstrasse $ IV ER 18
„ Leipzig: A. HOGENFORST A ve HEINR. GÚNTNER
Eisenbahnstrasse 3 ilberburgstrasse 146
„ München: ED. MORIKE , Hamburg: LENNINGS & HÜSING
Frauenplatz 8 | Gr. Bleichen 37
in Barmen: WILH, SEILER, Kampstrasse 34
in Frankfurt a. M. CARL SATTLER, Leerbachstrasse 22/24.
'OXu*€1j pun sr?840 uoqoaduoeq.o9,gp pun uojSI[SIO. qd
e
A
3 |
éi
Y
S
D
fo
be
E
e
©
E
o
R
a
5
2
`
8
Y
e
3
S
+
2
a
n
È
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
Ssaldows Woórterbud, der graph. Künite
und der verwandten Zweige, mit 2798 Artifein und gagg- 581 lluftrationen, "gg wird hiermit als wertvolles
Bbiandbud) empfohlen. Preis brofd). 23 ME. 50 Pf., eleg. geb. in Halbfranzband 26 MP. 50 Pf. lud; in Serien und Heften in
beliebigen Seitrdumen durd alle Sudhandlungen und vom Derleger. Probeheft gratis. Alerander Waldow, £eip5ig.
FER
=o-
Ly n o
TA Al 5
00597 e A
Klein, Forst 181 Bohn Tacht.
J — — im Rheingau
No.0: (010-00: 6)
LA AN " , n
3
b
UA
e^
`
liefern
Schnellpressen für Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausführung.
— —
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
255 Annoncen. 256
w Filialen: Berlin, London, New-York, Moskau:
Vo NS I — — SS -— 75 ` zg
Ä lereinigte Farben-Fabriken — See
BERGER —— is » FREY& SENING, LEIPZIG.
Dé `
TEUA
— LU.
— > N "s c ut
Y
H
Specialtat: ‘Farben fiir samt]. graph. Zwecke. Walzenmasse Victoria und Victoria-Bianca. |
(aa mr] Dolls APMOry Ar]
TIEGELDRUCK-SCHNELLPRESSE
mit Cylinder-Farbewerk und Druckregulirung.
4 Grössen, 20/33 —35,5/61 cm Tiegelgrósse. ©
——
Im Konstruktions-Prinzip ähnlich Gally's
Colt’s Armory
Universalpresse, zeichnet sich
Presse durch verschiedene äusserst
Praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel.-
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt's
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren unübertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorzüg-
lichen Material.
Die Kombination .$
des Cylinder-Farbewerks, welche die E |
vorzüglichste Farbeverreibung und ES
exakteste Regulirung der Farbever- E
teilung gewährt, der genaue parallele f
Druck, durch welchen die Schrift ge-
schont wird, sichern dieser Presse ihre
bevorzugte Stellung als ausgezeich- }
netste Tiegeldruckschnellpresse für *
den feinsten Accidenzbuchdruck.
©, Für Fuss- und für Motoren-Betrieb.
Hierzu kommen noch die folgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Druckabstellung und Abstellbarkeit der
Auftragwalzen während des Druckes.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hängt
lediglich von der Befähigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
durchaus widerstandsfähig gebaute
Presse den schnellsten Gang.
Für die Pressen No. 3 und 4
‚empfiehlt sich in solchen Fällen, wo
Elementarkraftbetrieb ausgeschlossen
ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
mechanismus, der so angeordnet wird,
dass der Dreher dem Einleger gleich-
zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Ausführlichere Beschreibungen mit Grössen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Osterreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland:
J. G. SCHELTER & GIESECKE in LEIPZIG.
Redigiert und herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
u
Eet ste
IP
ki
g
I
10
En
ú
T
e
t
La
EE EE EE EE d
— — >)
Sr?
Brazil Import
6 Pf.
Le
Habana Import
| 5 Pf.
E EE
Lë
Felix Brazil
Zigarren-Import- 4 Pf.
* Cuba Deck
Geschäft. —
4 Pf.
Manilla 1889
3 Pr 18
Strassburger
3 Pf. :
Pfälzer Tabak Hainstrasse
3 Pf.
A, e CG
“CA
D. R.-Zigarre
5 Pfennige
PEDF]
—
Los
—
—— — — — > EZ S Te
1.
in allen
Industrie-Staaten. | H-
D. R.-Patent
auf eine Leitspindel-Drehbank C |
No. 51356. M
Spezialitäten:
Waschmaschinen mit Rollensystem, Wringmaschinen, Hackmaschinen,
Beleuchtungsapparate fiir Petroleum und Gao.
te
e
Archiv fiir Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig
Gedruckt auf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
|]
=
CG eo
LA
WF
Sé
* a dl
> o : $ Í | "n
—— EE An
GX 3
*0f0*0*0*0*0 «(0
pun
UXXOXXSTXEXSXIEX!
t
e Zeta
y D — Y — —
Hi EEREER G4
G;
IT CIA NOIA NG
— —
et
G 0%
X a
Rift
02
eis Ose Ue
erf Za
DS
EL REST
TE
ch
3c
H
"x de.
>
3
hi
222220072:
T
2d
"eoe
Gi
EE
AD,
eT ps
NET
TEE — —
IX
PP
rs tere:
sip).
AOUS OUSO eC
re eae
P9
(ettet tit (s
e Fare - V
neo -
vu
>
rl pedro djs
Dir aeehrien Sommergálte, welche
mih im vergangenen Jahre durch
ihren Beluch erfreuten, erlaube ich
mir auıh für dieles Jahr freundlich
einzuladen,
Belle Verpflegung werde ich mir
angelegen fein lallen.
as
ITI
Lite
PROFES ESTE
EX
X"
pero (ect)
4) ed
Li
E
5
n
>
D
a
H
-
¡e
5
Z
5
LEI
D
Hochachtungs voll
Martin Werner
Galihbaus Bugler.
piola io tel
T. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt auf_einer Orici--' 7 idos altas iy M sina
>
für die Frühjahrssaison.
ÜHERMANNSGRUNDMANN
LEIPZIG
| |
KONDENS
bl |
| ETET UNI
A NDA GI (dir d Petersstrasse Nr. 3.
` | | |] | i
Grösste Auswahl in jedem Genre
zu billigsten Preisen.
U. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
[aya AS
( A
? 2
(nre EL Oy ZA
/
28. Band.
Lebensbilder berúhmter alter
Buehdrucker.
5. Die Familie Etienne.
tienne (Estienne) oder (wie in der Sitte jener
Zeit Gelehrte ihre Namen ins Lateinische
übersetzten) Stephanus, ist der Name einer
berühmten französischen Buchdruckerfamilie, welche
zu Paris und Genf im 16. und 17.
Jahrhundert ihren Sitz hatte und
deren Stammvater
1) Henricus oder Henri (Hein-
rich) Etienne ist, der (von unbe-
kannter Abkunft) etwa ums Jahr
1500 eine Druckerei in Paris grün-
dete, bis gegen 1520 druckte und
mit den berühmtesten und frei-
sinnigsten Männern der franzö-
sischen Hauptstadt in Verbindung
stand. Von den Werken, die aus
seiner Offizin hervorgingen, sind
gekannt: Der Fabersche Aristoteles,
das Psalterium quincuplex und der
Kommentar zu den Paulinischen
Briefen. Als er um 1520 starb, übernahm sein erst
17 jähriger Sohn
2) Robert Etienne das väterliche Erbe, um es
durch einen bald weithin leuchtenden Ruhm zu ver-
mehren. Ihm zur Seite standen sowohl der zweite
Mann, an den seine Mutter sich nach des Vaters Tod
verheiratet hatte, Simon de Colines (Colinäus), als
auch sein ältester Bruder Franz (der von 1537 — 48
mehrere Bücher druckte). Aber Robert, noch ein
Student, bildete doch die eigentliche Seele des Unter-
nehmens. Die wissenschaftliche Bildung, welche
er sich noch anzueignen im Begriff war, drückte sich
bereits in den Werken aus, welche bald nach des
+2 1891
Robert Etienne.
Vaters Henricus’ Tode aus der Etienneschen Offizin
hervorgingen. Ausser mehreren grammatischen
Werken und Schulbiichern waren es namentlich die
lateinische und griechische Ausgabe des Neuen
Testaments (1503), sowie zahlreiche griechische und
rómische Klassiker (von Robert zumeist bevorwortet
und mit Anmerkungen versehen), die an Korrektheit
und Sorgfalt der Textstellung alle früher erschienenen
Bücher übertrafen und deren bequemes Format sie
schnell zu grosser Verbreitung
brachte. Robert Etiennes Bestre-
bungen, die Schätze der Wissen-
schaft und der Bildung im Volke zu
verbreiten, erfuhren indes bald die
Verfolgungen des Klerus und der
theologischen Universität der Sor-
bonne, die den jungen Buchdrucker
in den Geruch der Ketzerei brachten
und zu einem Anhänger Luthers
stempelten: so dass selbst die Gunst
des damaligen Königs von Frank-
reich, Franz I., der ihn 1539 zu
seinem Typographus regius machte,
ihn nicht völlig vor Schikanen und
Verlusten schützenkonnte. Indessen
verfolgte der junge Robert Etienne seinen Weg unbe-
irrt weiter; in der höchsten sittlichen Auffassung des
Buchdruckerberufs wollte er denselben nur ausüben,
um die Schätze der Wissenschaft und der Bildung
im Volke auszubreiten. Eine werkthätige Unter-
stützung hatte er in seiner Gattin Patronella , der ge-
lehrten Tochter des Buchdruckers Ascensius, deren
fertige Kenntnis des Lateinischen ihm gestattete, mit
ihr gemeinsam die Korrekturen der alten Klassiker
zu besorgen, mit deren Ausgabe er zum ersten mal
innerhalb des Buchdrucks hervortrat. Wieviel Wert
er dabei auf Genauigkeit in Wiedergabe des Urtextes
legte, geht daraus hervor, dass er die Probebogen
15
259
Lebensbilder berühmter alter Buchdrucker.
260
dieser Abdrücke óffentlich aushing und für entdeckte
Fehler Belohnungen versprach. Dann ersann er eine
zierlichere Schrift, die er fortan an Stelle der noch
von seinem Vater ererbten benutzte und die so voll-
kommen erschien, dass Franzl. sie spáter fúr die
kónigl. Druckerei giessen liess, welche dieselbe noch
heute besitzt.— In stetem Kampf gegen die Hetzereien
der Sorbonne brachte Robert Etienne nach einem
trelflichen »Thesaurus« der lateinischen Sprache die
berühmte Bibel seiner Offizin (vom Jahre 1532) zur
Ausgabe; nachher wurden aber die Verfolgungen der
Sorbonne so bedrohlich, dass Robert Etienne es vor-
zog, Ende 1550 Paris den Rücken zu kehren und
sich in Genf niederzulassen. Hier trat er zur refor-
mierten Kirche über und stand in regem Verkehr mit
den Reformatoren; aus seiner dort mit seinem
Schwager Badinus betriebenen Druckerei gingen
ausser verschiedenen im Interesse der Reformation
veröffentlichten Werken ein Neues Testament in fran-
zösischer Sprache und die Ausgabe desselben mit der
Vulgata und der Erasmischen Übersetzung, worin
zuerst die Versabteilungen sind, die er auf seiner
Reise nach Genf gemacht haben soll, hervor. Er
starb am 7. September 1559. Sein Druckerzeichen
war ein von einer Schlange umwundener Ölzweig
und die Oliva Stephanorum, ein gepfropfter Ölbaum,
dessen wilde Zweige zur Erde fallen und unter welchem
ein Mann steht.
Von seinen Söhnen sind besonders drei als
Drucker bekannt, Heinrich, Robert und Franz, von
denen 3) Heinrich Etienne, geb. 1528 zu Paris, der
berühmteste der Familie wurde. Als sein Vater nach
Genfauswanderte, zählte er 24 Jahr, war gleich diesem
wissenschaftlich gebildet und mit Vorliebe dem Studium
des Griechischen zugewandt, und unterstützteschon in
früher Jugend den Vater bei seinen Bibelausgaben. Auf
Reisen nach Italien und Deutschland, England und
Flandern hatte er die Schütze fremder Bibliotheken
und die Einrichtungen anderer berühmter Buch-
druckereien kennen gelernt, auch kostbare Abschriften
mehrerer Klassiker sich dabei verschafft; in Italien
besonders hatte er sich längere Zeit aufgehalten, in
Venedig gearbeitet und in Rom einen Teil des
Diodorus Siculus entdeckt. Während sein verfolgter
Vater Schweizer Bürger blieb, verpflanzte er das
Geschlecht und die Familie wieder nach Paris zurück,
berief sich auf das seinem Vater erteilte Privilegium
und gründete eine neue Etiennesche Druckerei in
Paris, aus welcher schon 1557 einige klassische
Werke in vorzüglicher Herstellung hervorgingen.
Ulrich Fugger in Augsburg, der ihn kennen und
schätzen gelernt, hatte ihn zu diesem Unternehmen
mit Geld unterstützt, weshalb er sich Fuggerorum
typographus nannte. Zwei Jahre darauf übernahm
er die Druckerei seines Vaters (nach dessen Tode)
in Genf, wo er wegen mehrerer seiner Bücher gleich
diesem mit den Behörden in Konflikt geriet: so 1566
wegen des Traité préparatif à l'apologie pour Hérodote,
welcher gegen die Sittenstrenge verstiess und ihm
Ausschliessung vom Abendmahl zuzog, 1578 wegen
der Deux dialogues du nouveau language francais
italianizé einer Satire auf die Verderbung der fran-
zósischen Sprache und Sitten, weshalb er, der Strafe
zu entgehen, 18 Monate sich in Paris aufhielt, aber
dennoch nach der Rückehr nach Genf 1580 exkom-
muniziert, eingesperrt und aus dem Grossen Rat
ausgestossen wurde. Unter den Werken, die er teils
zuerst, teils mit eignen Anmerkungen und Übersetz-
ungen herausgegeben, sind die bedeutendsten: Ana-
kreon (1554 in Paris), dann seit 1557 der Athenagoras,
Maximus Tyrius, Diodorus Siculus, Xenophon, Thuky-
dides, Sophokles, Herodot, Diogenes. Plutarch, die
griechischen Rhetoren, Lexikographen und Gramma-
tiker, die griechischen Epiker, Fragmente der Histo-
riker Platon, Theokrit, Äschylos, Pindar, Schriften
der Kirchenväter, Ausgaben des Neuen Testaments,
und vonRémern die Historiker Aulus Gallius,Macrobius,
Varro u. à. ferner eine französische Bibel, eine
Konkordanz zum Neuen Testament, vor allem aber
der berühmte Thesaurus linguae graecae (1572,
5 Bde., Folio), welchen er in zwölf Jahren mit un-
säglicher Mühe und geheimnisvoll mit seiner schrift-
kundigen Frau und nur einem vertrauten Setzer,
Namens Scapula, als Mitwisser und Mitarbeiter fertig-
stellte. Er ahnte es nicht, dass er in diesem den
Verräter zog, der ihn, wenn nicht um die Ehre der
jahrelangen Arbeit, so doch um den gehofften Gewinn
und damit um sein ganzes Vermögen und um sein
ganzes Lebensglück schmählich betrügen sollte, denn
kaum war der Etiennesche Thesaurus zur Ausgabe
gekommen, als auch Scapula mit seinem billigern
und geschickt verfassten Auszug auf dem Markt
erschien. Von diesem Unglücksschlag erholte sich
Heinrich Etienne nicht wieder. Was er mit neuem
Fleisse unternahm, um der Wissenschaft mittelst des
Buchdrucks neue Schätze des Altertums in tadelloser
Genauigkeit des Textes zu liefern, vermehrte nur das
Hinopfern der eignen Existenz. Und als er nun auch
die Frau verlor, die ihm die festeste Stütze im Leben
gewesen war, da schüttelte er den Staub von den
Fiissen, gleich seinem Vater die Heimat verlassend, aber
nicht als Flüchtling, sondern um in der Fremde nach
Mánnern zu suchen, die, gleich Fugger, ihm von
neuem die Mittel schaffen sollten, sein Geschäft, eins
der glorreichsten der Zeit, wieder in materiellen Auf-
schwung zu bringen. Er versuchte es in Deutschland,
261
Ein neues Tonplatten-Material fiir den Buchdruck.
262
in verschiedenen Städten seines Vaterlands, in der
Schweiz, Österreich. überall vergebens; vielleicht dass
er schon im Geiste nicht mehr so klar und geordnet
war, dass ihm Vertrauen für geschäftliche Unter-
nehmungen hätte entgegengebracht werden können.
Sein Geschick war ihm zu Herzen und zu Sinnen
gegangen und arm, hülflos und geistverwirrt kam er
von seiner unfruchtbaren Wanderschaft nach Lyon
zurück, wo er im Spital als siebzigjähriger Greis im
März 1598 starb.
Sein Sohn 4) Paul Etienne, geb. 1567, hatte
ebenfalls studiert und sich auf Reisen gebildet, über-
nahm fünf Jahre vor des unglücklichen Vaters
traurigem Ende dessen Druckerei, betrieb dieselbe
als ein hochgebildeter erfahrener Mann im Geist
seiner Ahnen und erhielt den Ruhm der Etiennes
durch vorzügliche Ausgaben klassischer Dichter und
Redner, musste aber 1605, beschuldigt, an der Über-
rumplung Genfs durch die Savoyer beteiligt gewesen
zu sein, aus Genf flüchten. Zwar wurde die
Druckerei unter seinem Namen fortgesetzt, aber
1626 anderweit verkauft. Von seinen fernern Schick-
salen und seinem Ende ist nichts bekannt. Ein Vetter
von ihm, Charles Etienne, war ebenfalls zu Genf
ansüssig und druckte einen Dictionnaire historique, den
verdienstlichen Vorläufer der geographischen Wörter-
bücher, während sein Sohn 5) Joseph eine Druckerei
in Rochelle gründete, wo er 1629 starb. Siebzehn
Mitg'ieder der Familie Etienne zählt die Geschichte
der Buchdruckerkunst in solch ehrenvoller Weise
auf und 170 Jahre lang hatte dieses Geschlecht unter
wechselvollen Schicksalen die Buchdruckerkunst
geübt. Der letzte Spross, 6) Anton Etienne, wurde
1613 Typographus regius in Paris und starb erblindet
im Jahr 1664 im Hötel-Dieu in Paris. Er druckte
besonders für die Oratorianer: so den Chrysostomus,
die Septuaginta und andre. Vgl. Maittaire, Vitae
Stephanorum; Renouard, Annales de l'imprimerie
des Estiennes.
Ein neues Tonplatten-Material
fúr den Buchdruck.
annigfachster Art sind die Versuche, die im
—M Laufe der Zeit in Bezug auf die Ausfindig-
machung eines geeigneten Materials fiir die Ton-
plattenherstellung, soweit die Bediirfnisse des Buch-
druckes in Betracht kommen, gemacht wurden und
ist es bei der immerhin noch unbestimmten Lósung
dieser Frage kaum zu verwundern, dass noch táglich
neue Versuche in dieser Beziehung gemacht werden.
Abgesehen davon, dass noch kein Verfahren
durch seinen mässigen Kostenpunkt eine möglichst
umfängliche und rentable Anwendung des Tondruckes
gestattete, sind es besonders die in technischer Hin-
sicht bedeutend ins Gewicht fallenden Mängel und
Übelstände verschiedenster Art und nicht in letzter
Linie die dem Buchdrucker, von dem man kaum
verlangen kann, dass er gleichzeitig die geübte Hand
des Graveurs besitzt, abgehende Fertigkeit, ein Material
zu verarbeiten. das vermöge seiner notwendigerweise
widerstandsfähigen Textur eine manuelle Geschick-
lichkeit erfordert, welche den Tondruck bis heute
erschwerten.
Es lässt sich andernteils ja aber wiederum nicht
in Abrede stellen, dass man besonders mit den in den
letzten Jahren aufgetauchten Verfahren und durch die
nach und nach erlangte Übung in der Behandlung
der gerade bevorzugten Methode insofern befriedigende
Resultate erzielt hat, als möglich ward, mittlere
Auflagen ohne bedeutende Störungen während dem
Drucke herzustellen.
Man möchte beinahe sagen, dass die meisten
Verfahren, die der Buchdrucker in Gebrauch hat, sei
es die Bearbeitung von Karton oder Holz, Celluloid,
Blei, Gvps, Leder, und was sonst noch alles in An-
wendung kommt, die Atzung und Gravierung in Zink
mit eingeschlossen, gewissermassen einer noch zu
umständlichen und zeitraubenden Vorbereitung oder
Nachhülfe bedürfen, als dass man sie nicht als ver-
besserungsfähig und vereinfachbar bezeichnen könnte.
Es liegt heute nicht in unsrer Absicht, eine Zu-
sammenstellung der existierendenTonplattenverfahren
zu bringen , sondern wir beschriinken uns darauf, den
Lesern des »Archiv« das neueste Verfahren dieser
Art, das vermóge seiner praktisch - einfachen Be-
schaffenheit und seinen äusserst mässigen Kostenpreis
jedenfalls berufen sein dürfte, die Aufmerksamkeit
aller Interessenten auf sich zu lenken, vorzuführen.
Dieses Verfahren, von einem im Farbendruck
geübten Praktiker, Maschinenmeister Max Weber in
Leipzig erfunden, unterscheidet sich von allen bis-
herigen vorteilhaft dadurch, dass bei ihm die Platten
fix und fertig auf Holz montiert zum beliebigen
Zersügen in kleinere, nach Bedarf zu bemessende
Stücke geliefert werden und keinerlei Manipulationen
wie Aufleimen, Aufnageln. Pressen, Trocknen u. s. w.
notwendig sind.
Das Waschen oder Reinigen der Platten kann
in unbeschränkter Häufigkeit mit den üblichen Wasch-
mitteln, ausgenommen Wasser und Lauge erfolgen,
und selbst die beiden letzteren, vielleicht aus Versehen
auf die Platten gekommen, bringen bei sofortiger
Abwischung keinen Schaden.
15*
263
In folgendem seien einige kurze Angaben iiber
die nähere Beschaffenheit des Verfahrens mitgetheilt:
Ein auf Quadratenhöhe abgerichteter Holzfuss wird
mit einer Masse, deren chemische Zusammensetzung
Geheimnis des Erfinders und zum Patent angemeldet
ist, versehen oder besser gesagt mit einer Nonpareille
starken Schicht begossen. Diese Masse, welche in
Glätte und Ebenheit der Fläche sowie Farbe einem
sauber polierten Lithographiestein gleicht, hat die
Eigenschaft sich mit dem Holzfuss zu verbinden und
Ein neues Tonplatten-Material für den Buchdruck.
. 264
Grunde ist es erklärlich, dass man in verhältnismässig
kurzer Zeit zum Ziele gelangt und Tonplatten erzeugt,
bei denen selbst die schmälsten Streifchen wieder-
standsfähig genug für den Druck sind.
Eine Belebung der Tonflächen durch Kreuz- und
Striehlagen, Punktierungen, vertieft erscheinenden
Ornamenten und Schriften ist durch die äusserst
vorteilhafte Textur der Masse mit Leichtigkeit zu
ermöglichen; auch Konturzeichnungen lassen sich
effektvoll durch Einritzen oder Einkratzen mit einem
Tonplatte von Max Weber in Leipzig.
Zeichnung nach einem Original von H. Schlittgen in »Hackländers Humoristische Schriften«e.
ist dadurch ein Loslósen der eigentlichen Platte oder
einzelner Teile derselben vom Fusse wührend des
Druckes absolut ausgeschlossen.
Der Umdruck der Satz- oder Konturform erfolgt
in genau derselben Weise, wie bei jedem anderen
Verfahren und auch beim Schneiden sind nur dieselben
Manipulationen erforderlich wie bisher. Die Festig-
keit der Masse ist ungefáhr eine solche, dass man mit
dem Zurichtemesser ohne Schwierigkeit Teile davon
ausschneiden kann.
Die Bearbeitung der Masse selber ist eine absolut
leichte, denn dieselbe weist weder eine allzugrosse
Hárte oder Spródigkeit auf, noch ist sie allzuweich
oder zu zäh, wie z. B. die Celluloidmasse. Aus diesem
Verlag von Karl Krabbe in Stuttgart.
spitzen Instrumente (Ahle) herstellen, wie es z. B.
auf der beigedruckten Platte ersichtlich ist, desgleichen
Plakatbuchstaben, Silhouetten etc.
Die Dauerhaftigkeit der Platten lässt nichts zu
wünschen übrig, wie wir uns an mehreren in über
60000 Auflage gedruckten, noch tadellosen Platten
zu überzeugen Gelegenheit hatten.
Eine grössere Verausgabung zwecks Erwerbung
des Verfahrens ist ausgeschlossen, denn einzig und
allein der Bezug der fertig montierten Platten, welche
vorläufig in der Grösse von 18x 26 cm (ungefähr
Archivformat) auch einzeln zu sehr billigem Preise
abgegeben werden, ist erforderlich um das Verfahren
kennen zu lernen und auszuüben.
Im Anschluss hieran und besonders in Anbetracht
des lebhaften Interesses, das dem Tonplattenschnitte
úberall entgegengebracht wird, sei bei dieser Gelegen-
heit speziell auf das bei Alexander Waldow in Leipzig
erschienene, vorzüglich ausgearbeitete Büchlein: »Die
Herstellung von Tonplatten« von W. Weis, mit 14
Illustrationen, Preis M. 1.50, hingewiesen, an der
Hand dessen selbst der Ungeiibteste gute Resultate
in kiirzester Zeit hervorzubringen im Stande ist.
Die obigen Platten sind durch die Buchdruck-Uten-
silienhandlung von Alexander Waldow in Leipzig zu
beziehen. (Siehe Inserat in diesem Heft.) S
(oLor MANUFACTURERS œ
RENCER
FINE DRY COLORS.
Specialities:
PERMANENT MADDER LAKES.
PERMANENT REDS,
best substitutes for Vermilon.
—
Uber das Korrekturenlesen.
266
eingebúrgertes Wort durch ein anderes zu ersetzen,
miissen wir es auch an sich fiir richtig halten, denn
nicht einmal das lateinische »Errata« deckt genau
den Begriff, indem ein »Irrtum« mehr einen Fehler
in intellektueller Beziehung kennzeichnet, während
der »Druckfehler« auch die auf durchaus mechanische
Weise entstehenden Fehler umfasst.
Liestjemand eine Drucksache aufmerksam durch,
so denkt er nicht daran, dass vor ihm schon ein
anderer dieselbe, und zwar mit noch grósserer Auf-
merksamkeit, durchgelesen hat, bis — ja bis er eben
einen Fehler entdeckt. Erst an dem Vorhandensein
des Fehlers bemerkt er den Korrektor, natürlich in
Established A. D. 1825.
WEISS
_x DRESDEN à NEW YORK
AND
66 High Holborn, LONDON, W.C.
` e EE EE ——— — — —
© GRD O
Briefkopf mit verschobenem Zeilenfall. (Aus »Die Lehre vom Accidenzsatz«, 2. Auflage.)
Über das Korrekturenlesen.
Von H. Eisengarten in Leipzig.
e den am wenigsten in die Augen fallenden
Verrichtungen, welche zur Herstellung einer
Drucksache nótig sind, gehórt unstreitig die Thátig-
keit des Korrektors. Wohl sieht man auf das schóne
Aussere, lobt den Druck, das Papier, freut sich auch
des schónen Arrangements des Satzes, liest und
erbaut sich an dem Inhalte — wer aber gedenkt
des Mannes, der unter zuweilen sehr misslichen Ver-
háltnissen dem typographischen Erzeugnis erst das
Gepráge gibt? Denn der eigentliche Zweck des
ganzen Druckes ist doch nicht das mehr oder weniger
gefällige Äussere, sondern der geistige Inhalt. Das
schönste Druckwerk verfällt dem Fluche der Lächer-
lichkeit, wenn der Druckfehlerteufel sein tolles Spiel
treibt.
Der Ausdruck »Druckfehler« ist zuweilen als
falsch erklärt worden, da der Fehler ja nicht beim
»Druck« , sondern beim »Satz« entsteht. Abgesehen
davon, dass es nicht anginge, ein in der Sprache
einer für diesen nicht vorteilhaften Weise. Es ist also
nicht der gute, sondern der schlechte Korrektor, der
sich am häufigsten bemerkbar macht.
Der Umstand, dass die Thätigkeit des Korrektors
so wenig auffallend ist, ist wohl auch die Ursache,
dass zuweilen selbst in Geschäften, welche auf das
Äussere der von ihnen herzustellenden Arbeiten die
grösste Sorgfalt zu verwenden gewöhnt sind, dieser
Seite der Buchdruckerthätigkeit eine so geringe
Beachtung geschenkt wird. Dass Satz, Druck, Papier,
Farbe zur Herstellung von Werken gehören, bezweifelt
niemand, aber die Korrektur ist ein Übel, von dem
man nur zu gern verschont bleibt. Da kommt es vor,
dass ganze Werke gar nicht gelesen werden, indem
man der Meinung ist, dass der Autor bezw. die Verlags-
handlung das schon besorgen werde. Der Autor
hinwiederum, in der Meinung, dass das Sache der
Druckerei sei, sieht sich den Bogen an, und da er
keine Lust hat, das, was er auswendig weiss, noch
einmal zu lesen, erteilt er mit grösster Seelenruhe
sein Imprimatur. Der Revisor entdeckt vielleicht vor
dem Druck einen oder einige Fehler, die übrigen
werden dem Publikum überlassen. So erblicken denn
267
Uber das Korrekturenlesen. | 268
Leichen, Hochzeiten, Bastarde und tvpographische
Ungeheuerlichkeiten mannigfacher Art das Licht der
Öffentlichkeit, wo sie einen schlechten Begriff von der
Kunst Gutenbergs im 19. Jahrhundert geben.
Als eine Vernachliissigung der Drucksachen be-
trachten wir es auch, dass so viele Korrekturen nach
vollendeter Tagesarbeit von Setzern und anderen
Leuten gelesen werden. Es ist richtig. dass jeder be-
strebt ist, sein oft recht bescheidenes Einkommen zu
vergróssern, sei es auch durch Übernahme von Feier-
abendarbeit. Dazu ist indessen das Korrekturenlesen
nicht die passende Beschäftigung. Wirdesmitgehöriger
Sorgfalt ausgeführt, so ist es zu aufreibend und geist-
anstrengend für durch Tagesarbeit ermüdete Leute
und schädigt sie unzweifelhaft in ihrer Thätigkeit am
nächsten Tage. Wird es aber so ausgeführt, dass
der schon erschlaffte Geist nicht noch darunter leidet.
so kann unmöglich von einem gewissenhaften Lesen
die Rede sein. Übrigens wolle man beachten, dass
ein grosser Unterschied besteht zwischen geistiger
Arbeit. die man nach Feierabend verrichtet um Geld
zu verdienen, und solcher, die man leistet um eine
Liebhaberei zu betreiben oder ein Steckenpferd zu
reiten; erstere ist Anstrengung, letztere Genuss, und
von Leuten, die Korrekturen lesen um sich einen
Genuss zu bereiten, haben wir noch nichts gehört.
Gewöhnlich ist es auch nicht etwa die Rücksicht auf
billigere Herstellung. denn für dasselbe Geld. welches
man auf diese Weise nach Feierabend verdienen
lásst, kann man auch am Tage bei voller Arbeitskraft
lesen lassen.
Es ist allerdings nótig, auch darüber zu reden,
was man unter dem Begriff »Korrekturenlesen< zu
verstehen hat. Wie über vieles, so gehen auch hier-
über die Ansichten auseinander. und wir haben schon
ganz verwunderte Gesichter gesehen. wenn wir die
Meinung aussprachen, dass das Korrekturenlesen eine
geistige Anstrengung, dass es überhaupt anstrengend
sei. Freilich, wenn man darunter weiter nichts ver-
steht als das Aufsuchen von Zwiebelfischen, falschen
und defekten Buchstaben, so ist es eine rein
mechanische Arbeit und nicht mehr anstrengend als
viele andere Arbeiten auch. Aber vom Korrektor
kann man auch verlangen, dass er mit Verständnis
dem Gedankengange des Autors folgt, sich in die
Eigenart desselben einarbeitet und denselben auch
noch auf einen etwaigen Lapsus aufmerksam macht.
Denn nur dadurch werden oft sinnentstellende Fehler
vermieden, da, wie oben schon erwähnt, mancher
Autor nur oberflächlich oder gar nicht Korrektur
liest. Es ist selbstverständlich, dass der Korrektor
dabei nicht willkürliche Änderungen sich erlauben
darf ohne besonderen Auftrag, wie jener poetisch
veranlagte Setzer, dem das Wort Langohr besser
als Esel klang. Ganz besonders nötig ist das genaue
Einarbeiten in den Gedankengang des Autors bei
schlechtem oder ungeordnetem Manuskript. Wie
leicht passiert es dem Autor bei der Durchsicht seines
Manuskripts, dass er etwas ausstreicht, was dem
Sinne nach stehen bleiben muss; dass er etwas an
einer Stelle einschaltet, was er an einer andern schon
gesagt hat; dass ein Hauptsatz, der durch zahlreiche
bei- und untergeordnete Sätze eine bedenkliche Länge
erreichte. keinen Schluss hat; dass er sich in Namen
und Zahlen irrt — und hundert andere Fälle, die
einem Autor, der auch ein Irrtümern unterworfener
Mensch ist, passieren können. Hier muss der Korrektor
seinem Titel Ehre machen und verbessernd eingreifen.
Ist die Sache keine zweifelhafte, so berichtige er selbst,
ist sie aber auch nur entfernt zweifelhaft, so ändere
er nicht, sondern mache dureh Bemerkungen oder
dureh Frage- und Ausrufzeichen mit auffallendem
Farbstift am Rande des Manuskripts den Autor auf
die Stelle aufmerksam. Zuweilen wird auch dies vom
Autor nicht berücksichtigt, wenn er sein Manuskript
überhaupt nicht wieder ansieht. Dann bleibt weiter
nichts übrig, als beim nächsten an den Autor ab-
gehenden Abzug auf diesem die Notizen anzubringen.
Wird auch dieses nicht beachtet und das Imprimatur
auf demselben Bogen erteilt ohne Berücksichtigung
der Zeichen, nun dann hat der Drucker jedenfalls
alles gethan, was in seiner Macht stand, und der Autor
resp. Verleger hat das Recht. für sein Geld Makulatur
drucken zu lassen soviel er will.
Der Korrektor ist die einzige Person in der
Druckerei, welche sich um den Inhalt eines Werkes
zu kümmern hat. woraus allein schon folgt. wie
nótig es ist, ein Werk von Anfang bis zu Ende von
demselben Korrektor lesen zu lassen, und nicht, wie
es auch vorkommt, jeden Bogen einem Beliebigen zu
übergeben oder gar einen Bogen an mehrere Personen
zu verteilen.
Es herrscht auch Meinungsverschiedenheit dar-
úber, wie weit die Verantwortlichkeit des Druckers
in Bezug auf die Richtigkeit der von ihm gelieferten
Arbeit zu gehen habe. Juristisch ist man vielleicht
schnell fertig, wenn man sich auf das gegebene
Imprimatur beruft. Aber es gibt auch eine gewisse
moralische Verantwortlichkeit. welche den Drucker
veranlassen muss, alles aufzubieten, was in seinen
Kräften steht. um den Inhalt einer Druckschrift
möglichst frei von Fehlern und Irrtümern zu halten.
Die hierzu nötige Sorgfalt wird leider gar zu oft ver-
misst. Wie unsere Alten erzählen, soll es in dieser
Beziehung früher besser gewesen sein, wo der Druck-
herr sich enger verwachsen fühlte mit jeder Arbeit,
bo
O)
©
und wir begreifen den Stolz des Druckers, der, wie
Fama erzählt, für jeden in einem bestimmten Werke
aufzufindenden Druckfehler eine Belohnung von einem
Dukaten bot. Bei einem solchen Preise könnte man
heute leicht zum Millionär werden.
Vergegenwärtigen wir uns, wie Fehler entstehen,
und wir werden daraus ableiten können, wie sie zu
vermeiden sind. Der Setzer wird nach Stück bezahlt
und hat infolgedessen das Bestreben, möglichst viel
fertig zu bringen. Viel und gut ist in den seltensten
Fällen bei einander. Um grammatikalische Fehler
des Manuskripts zu entdecken , muss man manchmal
den Satz zwei,- dreimal durchlesen, dazu nimmt er
sich nicht die Zeit, vorausgesetzt, dass ihm überhaupt
etwas auffällt. Der Setzer hängt auch seinen Privat-
gedanken nach und setzt Worte hinein, die von
denen des Manuskripts himmelweit verschieden sind.
Bei undeutlich geschriebenen Wörtern, Fremdwörtern,
fremdsprachlichen Citaten, Namen hält sich der
Durchschnittssetzer nicht lange auf, weil es seine
Zeit kostet. Rechnet man hierzu die Ablege- und
Setzfehler, die durch Unachtsamkeit entstehenden
Leichen und Hochzeiten, so hat man eine Unsumme
von Fehlerquellen. Der Setzer tróstet sich mit dem
Gedanken, dass ja der Korrektor da ist, um die
Fehler zu finden, und was dieser beim ersten Lesen
nicht zeichnet, geht ihn nichts an.
Der Korrektor sieht in jedem Buchstaben einen
Feind. Er muss jeden einzeln ansehen, es kann ein
Fehler, es kann auch der richtige Buchstabe aus einer
falschen Schrift sein; er muss den Satz in Bezug auf
seinen Bau vollständig im Kopfe haben, muss gramma-
tische Unrichtigkeiten entdecken, darf Leichen und
Hochzeiten nicht übersehen; er muss Hinweise auf
andere Stellen beachten oder vergleichen, auf richtige
Worttrennungen, Kolumnentitel, Normen, Signaturen,
Ausgänge und Einzüge achten, aus falschen Schriften
gesetzte Rubrikzeilen bemerken und Bastarde finden;
er soll sämtliche vorhandenen und noch viele andere
Orthographien beherrschen, die Fremdwörterbücher
und etliche fremdländische Grammatiken und Dik-
tionäre im Kopfe haben. Mit der linken Hand dem
Manuskript folgend, die rechte auf dem Korrektur-
abzug, wandern seine Augen ruhelos hin und her,
immer fürchtend, etwas zu übersehen. Aus alledem
ergibt sich, dass der Korrektor auf unendlich viel
einzelne Sachen zu achten hat, dass er seine ganze
Aufmerksamkeit auf seine Arbeit richten muss, dass
seine Thätigkeit durchaus geistig anstrengend ist.
Da er nun auch nur ein Mensch ist und die Augen
leicht ermüden, so ist es nicht zu vermeiden, dass er
Fehler stehen lässt. Wird ihm nun nicht einmal die
zu sorgfältiger Arbeit nötige Zeit gelassen, was in
Über das Korrekturenlesen.
270
unserm Zeitalter des Schnellschusses keine Seltenheit
ist, so ist es sehr möglich, dass die Arbeit weit davon
entfernt ist, fehlerfreizu sein. Da weiter der Setzer teils
gezeichnete Fehler übersehen, teils falsch korrigieren
kann, so wäre es wohl geraten, eine zweite Korrektur
zu lesen, bevor die Arbeit als »gelesen« dem Autor
übergeben wird. Es werden nun zwei, drei und noch
mehr Autorkorrekturen im Satze gemacht, dakommen
gar oft, sei es bei neu hinzugesetzten Wörtern und
Sätzen oder beim Umbrechen von Zeilen, neue Fehler
hinein, die der Autor zu suchen sich nicht die Mühe
nimmt, die aber doch der Druckerei zur Last fallen,
sei es auch, dass bei dem oftmaligen Ausschiessen
zum Abziehen etwas herausgefallen, umgefallen oder
abgebrochen ist. Daher ist es nótig, noch eine Revision
zu lesen, die dann dem Revisor beim Druck als
Unterlage zu dienen hat.
Im allgemeinen kann man wohl sagen, dass die
Korrekturen von Buchdruckern gelesen werden, und
wir halten das auch für das Richtige. Höchstens bei
fachtechnischen Werken, wenn viele Ausdrücke vor-
kommen, die sich der allgemeinen Kenntnis entziehen
und oft nicht einmal in unsern grossen Fremdwörter-
büchern zu finden sind, ist es bei schlecht leserlichem
oder unordentlichem Manuskript angebracht, die erste
Korrektur von einem das betreffende Fach Be-
herrschenden lesen zu lassen, die Revision müsste
allerdings von einem Buchdrucker gelesen werden.
Bei allem Respekt vor den Kenntnissen der wissen-
schaftlich gebildeten Männer, die als Ärzte, Lehrer,
Beamte u. s. w. besonders zum Korrekturenlesen als
einem Nebenverdienst prädisponiert zu sein glauben
— nach unseren Erfahrungen passen sie nicht dazu.
Oft lesen die Herren billiger als es ein Korrektor
thun kann und verdienen noch ein gut Stück Geld
dabei, ein Umstand, der manchen nicht fachmännisch
gelernten Druckherrn zu der Meinung verleitet, dass
er immer noch zu viel Geld für die in seiner Druckerei
gelesenen Korrekturen ausgebe. Aber man sehe sich
die Sache nur genauer an. Die Herren lesen die
Korrekturen etwa so, als ob sie einen Roman lásen,
das heisst, sie gehen schnell dariiber hinweg und
glauben schon durch ihre Wissenschaft davor bewahrt
zu sein, dass ihnen etwas entgehen kónnte. Die
peinliche Sorgfalt, die der gewissenhafte Buchdrucker
den Korrekturen angedeihen lässt, wird man bei den
Nichtbuchdruckern nur in den seltensten Fällen finden.
Ausser in den oben angeführten Fällen ist ja auch
gar nicht nötig, dass der Korrektor das Fach des
Autors speziell kennt. Die genaue Kenntnis der
Technik des Setzens und der Behandlung des Satzes
in der Druckerei, ein gutes Auge und eine klare Auf-
fassung, dabei eine guteSchulbildung: genaue Kenntnis
271 Über das Korrekturenlesen.
212
seiner Muttersprache, móglichste Belesenheit im all-
gemeinen. Kenntnis derlateinischenSpracheals Grund-
lage alles dessen, was an Nichtdeutschem in unserer
Schriftsprache vorkommt, Kenntnis der franzósischen
und englischen Grammatik — dasdürften wohl die guten
Eigenschaften eines Korrektors sein, der allen vor-
kommenden Arbeiten gewachsen ist. Was ausser
den beiden erwühnten lebenden Sprachen vorkommt,
gehórt mehr zu den Seltenheiten und ist allgemein
nicht zu erwarten. Für solche Arbeiten in fremden
Sprachen, bei welchen der Korrektor genau auf Sinn
Dasim Vorstehenden Angeführte wirdnunfreilich,
das wissen wir wohl, vielfach für zu weit gehend
gehalten werden, indem man es für die Pflicht des
Autors bezw. des Auftraggebers hält, den Korrektur-
abzug Wort für Wort auf seine Richtigkeit zu prüfen.
Indessen. wie oben dargelegt, wir haben eine höhere
Auffassung von der Aufgabe des Buchdruckers, die
von ihm herzustellende Arbeit soweit möglich fehler-
frei herzustellen, und da die Erzeugnisse der Buch-
druckerei eben den Zweck haben, bildend und
veredelnd auf den menschlichen Geist einzuwirken,
1 "
— h *
AMADA MAMA MAA aM MUS MUS —*
AOS ^M SEM SE M SE UM SE UM SEM. — mé ds lag As M AM —
Schuhwaren- Handfung
KARE DOUF
REGENSBURG.
Spezialität in Schuhwaren aller Art.
dope FoR Mane Pape pe Pepe wen Yet Mont td Moy Xs
DAN
uw Kee
D —— eR VER LR YL LR
Satzbeispiel aus »Die Lehre vom Accidenzsatze, 2. Auflage.
und Ausdruck achten soll, muss selbstverständlich
jemand verwendet werden, der die betreffendeSprache
vollständig beherrscht, bezw. dessen Muttersprache
sie ist. Indessen kommt das sehr selten vor. Wer
sich mit fremden Sprachen ernsthaft befasst, d. h.
nicht bloss im Vorübergehen damit gespielt hat, weiss,
dass jemand, der das Buchdruckergewerbe richtig
erlernt hat und nur ab und zu einmal in dieser oder
jener Sprache beschäftigt wird, nicht jederzeit mehrere
fremde Sprachen auf Lager halten kann, um sie bei
passender Gelegenheit gleich seiner Muttersprache
zu verwenden. Dass aber die Kenntnis jener Sprachen
selbst nötig ist, geht schon daraus hervor, dass fast
in allen deutschen Arbeiten Worte, Sätze, Citate
aus ihnen vorkommen, und es macht einen unan-
genehmen Eindruck, wenn solche zerstreute fremde
Brocken, die doch mehr oder weniger Kraftstellen
sind, durch Fehler entstellt werden.
so sind sie auch mit Geist zu behandeln, und es
genügt nicht, ihnen wie einem schönen Möbel eine
gefällige äussere Politur zu geben.
Ein Kapitel für sich, und zwar ein sehr trauriges,
ist die Korrektur in unseren Tageszeitungen. Gerade
diese Litteratur ist für den grössten Teil des Volkes
die einzige geistige Nahrung, die hauptsächlichste
(Juelle, aus welcher es seine Bildung, sein Wissen
schöpft. Und wie wird darin unsere Muttersprache
verhunzt! Nicht nur, dass sich dort Ausdrücke ein-
gebürgert haben, die sprachlich gar nicht berechtigt
sind, auch die unzweifelhaft gut deutschen Wörter
erfahren durch die oft grauenhafte Korrektur eine
Behandlung, die nur korrumpierend aufden Bildungs-
gang der Massen einwirken kann. Durch die Riesen-
summe von Fehlern, die da tagtäglich dem Volke vor
die Augen geführt wird, wird jedes Verständnis für
eine richtige Schreibart unmöglich gemacht, und die
Uber das Korrekturenlesen. — Anleitung. zam Linienbiegen.
274
Schule ist nicht im stande, die Sprache so fest einzu-
prágen, dass sie nicht im spüteren Leben durch die
Zeitungen nach der schlimmeren Seite hin beeinflusst
würde. Als Buchdrucker kennen wir die immer als
Vorwand gebrauchte Schnelligkeit der Herstellung
— wohl lässt sich damit mancher Fehler entschuldigen,
aber die Masse der Fehler, die unsere Tageszeitungen
aufweisen, lässt sich überhaupt nicht entschuldigen,
sondern nur erklären. Entweder wird gar nicht
gelesen und der ganze Unsinn, der dem Winkelhaken
des immer hastenden Zeitungssetzers entsteigt, mit
Ausnahme des etwa einem der Redakteure in die
e d basta
Kunst. und
H
S |
!
Bauschlesserei
EINRICH BRENNECKE
5 MARKT MAGDEBURG markt.
—— 9 A
Garten- und Füllungsgitter in allen Stilarten.
Anleitung zum Linienbiegen.
Von Hermann Hoffmann, Berlin.
(Fortsetzung.)
3. Ovale.
ür diese Form des Liniensatzes hat der Buch-
drucker weniger Verwendung, oder, deutlicher
gesagt, er findet eine gewisse Schwierigkeit in der Her-
stellung und technischen Anordnung von Ovalen durch
die Wirkung der letzteren nicht hinreichend belohnt.
Nur in Offizinen, die sich mit Etikettendruck und
Sorgfältigste Ausführung aller in sein Fach gehörigen Arbeiten
nach Mass und gegebener Zeichnung.
Satzbeispiel aus »Die Lehre vom Accidenzsatz«, 2. Auflage.
Augen fallenden, den »verehrlichen< Abonnenten
schwarz auf weiss vorgeführt, oder die Korrektur ist
in Hände gegeben, die zu jedem anderen eher passen
als zum Korrektor. Dass es aber möglich ist, auch
Zeitungen korrekt herzustellen, kennen wir aus einem
Falle, in welchem ein täglich erscheinendes umfang-
reiches Blatt, dessen Personal in Bezug auf Schnellig-
keit der Herstellung durchaus nichts geschenkt erhält,
zweimal gelesen und sorgfältig korrigiert wird, sodass
Fehler zu den Seltenheiten gehören.
So notwendig und wichtig das Korrekturenlesen
für die Buchdruckerei auch ist, so wenig ist darüber
unseres Wissens gegenüber anderen Zweigen des
technischen Betriebes öffentlich geschrieben worden,
und es soll der vornehmste Zweck dieser Zeilen sein,
jene Herren, die so lange Jahre der hier beschriebenen
Thätigkeit obliegen, zu veranlassen, ihre praktischen
Erfahrungen zum Besten zu geben.
Stempelsatz beschäftigen, hat die ovale Form sich mit
einer Hartnäckigkeit behauptet, die wiederum in der
traditionellen Stempelform einerseits, wie in der offen-
baren Zweckmässigkeit des Ovals für die gedachten
Spezialitäten anderseits begründet ist.
Will man ein Oval biegen, so ist zuvor eine
genaue Vorlage dafür nötig. Man gewinnt eine solche,
indem man zwei gleich grosse Kreise neben- oder
ineinander zeichnet und die Oval-Form an einer Seite
freihändig, an der andern durch Pausen vervoll-
stándigt.
Oder man schlingt einen Fadenring um zwei ent-
sprechend eingesteckte Reissstifte a-b und fúhrt einen
spitzen Bleistift c in demselben ringsum. Diese Me-
thode, durch Fig.18 veranschaulicht, ist die sicherste.
Durch Verändern der Stiftpunkte oder der Faden-
schlinge kann man jede ovale Form, breit oder liing-
lich, im Augenblick hervorrufen.
Kleine Ovale werden wie Vollkreise behandelt
und nach dem Biegen vorsichtig flach gedrückt.
16
bo
=]
or
Anleitung zum Linienbiegen. 276
Dabei muss der Schnitt in die Mitte einer Langseite
fallen.
Die Linienliinge, welche fiir ein bestimmtes Oval
nótig ist, wird wie folgt gefunden. Man legt den
grössten und den kleinsten Durchmesser zusammen,
nimmt davon die Hälfte und multipliziert diese mit
3,14, ganz so wie bei der Kreislinien-Berechnung.
Was dort über die Dehnbarkeit des Metalles, über
innern und äussern Durchmesser gesagt worden ist,
gilt auch hier.
Zeichnung eines Ovals.
Fig. 18.
Zum Beispiel :
Achtelpetit- Material:
Grosser äusserer Durchmesser 60
„. Innerer é 59
Kleiner äusserer Ss 40
„ innerer db 39
Der vierte Teil von 198 ist 40.5.
Berechnung: 49,5 X 3.14 = (155.43)
— Linienliinge 15512 Viertelpetit.
Halbpetit- Material :
Grosser Äusserer Durchmesser 60
» innerer E 56
Kleiner äusserer ‘3 40
„innerer » 36
Die vierte Teil von 192 ist 48.
Berechnung: 48 X 3,14 — (150,72)
— Linienlänge 151 Viertelpetit.
Sollen für ein und dasselbe Oval mehrere Linien
umeinandergelegt werden, so ist vor Allem ein fester
Block zu schaffen durch Umgiessen der äusseren
Linie oder Ausgiessen der inneren Linie mit dick
angerührtem Gyps. So befestigt, lässt sich die Arbeit
beim Fortschreiten derselben nicht mehr ausser Form
bringen und man kann freier, rücksichtsloser damit
umgehen.
Grosse Ovale habe ich früher aus dicken Zink-
streifen von etwa 1!/» Cicero Hóhe hergestellt. Ich
lötete dieselben roh zusammen, legte dann grobes
Schmirgelpapier auf eine Schliessplatte und rieb das
Oval mit dem künftigen Bild darauf hin und her, bis
sich eine gleichmässige, wenn auch rohe Fläche
gebildet hatte, dann ging ich zu immer feinerem
Schmirgelpapier über und erreichte schliesslich bei
der feinsten Sorte den matten Hochglanz, den wir für
unsere Zwecke brauchen.
Diesen, wie erinnerlich, nicht schrifthohen Ring
befestigte ich durch Unterlegen mit passendem Aus-
schluss an drei Stellen und goss, indem ich an einigen
Stellen grosse Ausschlussstücke fortnahm und dadurch
Eingussöffnungen schuf, Gyps unter die Linie. Oder
ich legte den fertigen Satz mit dem Bilde aufs Schiff,
drückte die Linie scharf zuBoden und goss von hinten
her Gvps hinein.
Wer das nachmachen will, der sehe sich nur
vor, dass der Gvpsring gut trocknet und nicht beim
weiteren Vorarbeiten platzt oder bröckelt. Man macht
denselben standhafter, indem man ihn stellenweise
breiter werden lässt, und dies erreicht man wiederum
durch Schaffung an den Gvpsring schliessender Hohl-
räume, die beim Ausgiessen mit volllaufen.
Heute würde ich dergleichen Linien in Messer-
holzschnitt herstellen.
Die Vorzeichnung für ein inneres Oval erhält
man durch Einsetzen entsprechend starker Ausschluss-
stücke in ein vorhandenes grosses Oval. Soll der
Abstand zwischen beiden Linien z. B. 10 Viertelpetit
betragen, so legt man nun an das grosse Oval Text-
Halbgevierte ringsum und zeichnet die neue Form an
den letzteren mit Bleistift auf untergelegtem Papier ab.
Schriftsatz fügt man ähnlich ein, wie bei dem
Segmentsatz gelehrt worden ist. Die als Zwischen-
schlag ermittelten Dickten werden also nicht in Form
gebogener Regletten oder dgl., sondern als Ausschluss-
stücke, die sich jeder Rundung anbequemen, an Ort
und Stelle gebracht.
Im Allgemeinen muss von der Anwendung ovaler
Formen abgeraten werden, und zwar schon aus den
eingangs dargelegten Gründen. Die Arbeitszeit, welche
man mit der mühsamen Bearbeitung dicker roher Zink-
linien verbringt, ist mit der geringen Eigenwirkung
jener Formen meist zu teuer erkauft.
Es können aber Fälle eintreten, in denen man
dennoch zum Oval greifen muss, z. B. wenn der
Besteller es will. Handelt es sieh dann um grosse
Ovale, so kann die Frage, ob Zink-, ob Messinglinie,
so ohne Weiteres auch nicht entschieden werden. Die
Differenz im Materialwerthe beider wird dem Mehr-
aufwand an Arbeit nicht immer entsprechen, nament-
lich dann nicht, wenn man das Ding verkehrt anfängt.
Aber die Messinglinie muss doch auch bearbeitet
werden. Schliesslich kann man auch nicht Alles
nach Mark und Pfennig abschätzen. Es ist z. B.
durchaus nicht gleichgültig. ob das vorhandene teure
277 Ä Anleitung zum Linienbiegen.
Messinglinien-Material heute schon oder morgen erst
zu Ende geht. Der Weg zum Linienfabrikanten
greift den Beutel an und wird wohl überall nur ungern
und nach langem Zögern eingeschlagen.
4. Umgelegte Ecken.
Aus der Blütezeit des reinen Liniensatzes ist die
umgelegte Ecke, die damals auf keiner besseren
Drucksache fehlen durfte, nicht mit zu uns herüber-
gerettet worden. Man begegnet dieser Form im
Liniensatz heute fast gar nicht mehr, obwohl dieselbe,
von Übertreibungen abgesehen und zweckmässig
angewandt, sehr oft von guter Wirkung sein und bei
aller Einfachheit besten Erfolg haben würde.
Die Ehrenrettung, welche hier versucht werden
soll, bezieht sich im Liniensatz auf geradlinig umge-
legte, weniger auf gerollt erscheinende Ecken, denn
letztere verursachen sehr viel Arbeit, die besser an
einer auffälligeren Stelle zur Schau gebracht wird,
als eine Blattecke es doch nur ist.
Fig. 19. Ringsum fette Linien. Fig. 20. Mit Schattenfall.
Mit Schattenfall.
Fig. 21.
Fig. 22. Rundgefalzte Ecke.
Die bequemste Form eines Umschlages, vom
Standpunkte des Setzers aus, ist diejenige unter
45 Grad, welche mit den wohl überall vorhandenen
gewöhnlichen Gehrungen gearbeitet werden kann.
Ist eine aufgelegt gedachte Karte ganz von fetten
Linien umgeben, dann können diese sich im Umschlage
fortsetzen (Fig. 19), jedoch muss der Rücken a durch
feine Linie markiert werden.
Bei fett schattierten Karten kann die rechts unten
umgelegte Ecke, da die Kanten derselben im Lichte
liegen, eigentlich nur durch feine Linien wiederge-
geben werden. Dadurch würde aber eine hässliche
Figur entstehen. Man schlägt hier einen Mittelweg
ein, indem man den Rücken fein, dagegen die beiden
anderen Linien der Ecke halbfett nimmt (Fig. 20).
Den Fehler, welchen wir hier aus Schönheitsrück-
sichten begehen müssen, vermeiden wir, wenn wir
den Umschlag links oben anbringen können (Fig.21). |
278
Wenn wir einige Schattenstriche anbringen
(Fig. 20), wird die beabsichtigte Täuschung vollkom-
mener. Will man noch mehr thun, so kann man
den scharfen Falz in einen gerundeten verwandeln
(Fig. 22).
Eckumschläge unter 45 Grad können, was die
Grösse des Umschlages betrifft, niemals falsch ge-
zeichnet werden. Bei anders gefalteten Ecken dagegen
kommt es häufig vor, dass man das umgeklappte
Stück unrichtig, gewöhnlich zu gross bemisst. Wenn
man ein Blatt dünnes Papier scharf knickt in der
Form, wie man den Umschlag haben wollte, und das
übergeschlagene Stück durch Ankleben auf dem Blatte
befestigt, so ist die Klappe genau so gross und ebenso
geformt wie die durch den Knick entstandene Lücke.
Lässt man aber den Umschlag etwas abstehen, dass
er sich in die Höhe richtet, so verkleinert er sich
scheinbar in dem Masse, wie dies geschieht. Es ist
also keineswegs Bedingung, dass die Klappe dem
Abschnitt genau entsprechen müsse, nur darf sie
nicht grösser sein als der letztere.
Fig. 23. Darstellung der Verkürzungen.
Eine zuverlässige Art, korrekte verkürzte Um-
schläge zu zeichnen, ist folgende. Man schrägt durch
einen beliebigen Strich (g d in Fig. 23) ein Stück von
der Ecke ab. Dieses Stück g ed wird verkehrt auf
die andere Seite gezeichnet, sodass g fd entsteht.
Dabei müssen g a — ge und de =da sein. Durch
die Eckpunkte wird eine Hilfslinie e f gezogen. Auf
dieser kónnen innerhalb des Umschlags so viel Punkte
als man will (z. B. b und c in Fig. 23) angenommen
und mit d und g verbunden werden. Jeder dieser
immer kleiner werdenden Umschläge ist korrekt. Man
kann sogar den Abschnitt senkrecht zur Grundfläche
aufrichten und sieht dann von oben her nichts als die
schmale Kante desselben. Wollte man diese Form
darstellen, so würde die Linie gd zur Darstellung der-
selben genügen.
Es gehört aber eine genaue Kenntnis der Schatten-
lehre dazu, derartige Zeichnungen noch als Umschlag
erscheinen zu lassen. Man müsste sowohl die Blatt-
kanten schattieren als auch durch scharfen, abge-
tönten Schattenfall nach der rechten Seite hin dafür
16*
279 Anleitung zum Linienbiegen. 280
sorgen, dass die Darstellung wahrscheinlich wird. Das
hiesse grosse Miihe unniitz verschwenden. Man soll
nicht Rätsel aufgeben. Das, was man zeigen will,
muss auf den ersten Blick erkennbar sein. Schon die
Form g ed wird schwer als wahr darzustellen sein.
Wie dieselbe schattiert werden müsste, sehen wir in
Fig. 24.
Die Linge des Schlagschattens kann sehr leicht
bestimmt werden. Zum Beispiel für g c d (Fig. 23).
Wir nehmen von der Linie e f das Stück bis zur
Mittellinie g d und tragen dasselbe bei a oder b oder c
grössten Schatten, nämlich die ganze rechte Ecke
füllend, würde der vollständig aufgerichtete, in Linie
g d fallende, also unsichtbare Umschlag erzeugen.
Auch die Stärke des Schattens nimmt mit der
Entfernung von der Linie gd ab. Umgekehrt wird der
Umschlag selbst nahe den Kanten am stärksten und
am Falz g d am schwächsten schattiert. Sehr stark
verkürzte Umschläge erhalten einen dunkleren eigenen
und Schlagschatten, als die grösser erscheinenden,
flacher liegenden Formen. Fig. 25 im Vergleich zu
Fig. 24 möge dies darthun.
(E 4 d on MO DM — — — — 09-059: 9-. — —
e —* D SL, j
AHS X * AEAN,
- T S CA ` ^2 = i :
WP Ginlass - Karte Es
E $ zum (E |
Wa | zl
i |l IW UNA | ye zi
|, Maskenball der Typographia 9
| dE | zu | d
SHE $ SiM
| i Mannheim El
: i Montag, den 25. Februar 1891. i (
D -
IB: S
in wd SCH ge - e O — ME $ Ss
Ss,
e — ES” AS 73 Wig AN SS
SANS ~ |
|
— ÀÁ- d
Beispiel A.
nach rechts an. Dadurch entstehen die Punkte b! c!,
Diese werden mit g und d verbunden und geben die
Fig. 24. Fig. 25.
Schattierung des Umschlags Schattierung des Umschlags
gcd aus Fig, 23. ebd aus Fig. 23.
Schattengrenze an. Wir finden nun, dass Umschlag a
gar keinen Schatten hat und dass der Schatten wächst,
je kleiner dem Auge der Umschlag erscheint. Den
DieZeichnung und Ausarbeitung scharf gefalteter
Umschläge ist also recht einfach. Schwieriger ist die
Fig. 26. Konstruktion Fig. 27. Umschlag c aus Fig. 26.
rund gebogener Umschläge. Bildung von Rundungen.
korrekte Wiedergabe gebogener Umschläge. Auch
hierbei merken wir uns, dass der Umschlag niemals
grösser sein darf als das fehlende Stück. Da beim
281 Anleitung zum Linienbiegen.
Ansehen einer Rolle stets Verkiirzungen eintreten, so
muss das abgebogene Stiick sogar in jedem Falle
kleiner gezeichnet sein. Fig. 26 bestätigtdies. Zunächst
wird durch g d ein Stück von der Ecke abgeschrägt,
darauf geschieht die Umzeichnung desselben nach der
andern Seite und man zieht die Hilfslinie e f, ganz
wie bei Fig. 23. Diese Vorzeichnung bildet die Grund-
lage für die Bildung einer im gleichen Winkel rund
gebogenen Ecke. Will man ganz sicher gehen, so
stelle man sich bei ähnlichen Arbeiten stets einesolche
Unterlage her.
E
3 0:0:0:0:0:0/0:0:0:10:0:0:0/01/0:0:0:0:0:0/0:0/0:0:0:0 a
o LL ——— ————— — —
MODERADA 00000 0000000000000000000000:0:00:00:0000 PEARS
mm u EEE En nn
Fm ——— —
e CH
D : , :
< uf ager Deuts ch er OM ouf E :
o Set
yertrau Hen- Atrafe TD (o. 4.
282
Bei Besprechung der Konstruktion gerader Umschläge
wurde gesagt, dass man eine solche unwahrscheinliche
Form nicht darstellen dürfe ; dasselbe trifft hier zu.
Die Hilfslinie h i schneidet von den Winkeln,
welche durch die umgelegte gerade Ecke an der Kante
gebildet werden, ein Stück ab. Dadurch entsteht an
Stelle der Winkel eine breite Öffnung, in welche wir
einen Bogen hineinzeichnen (Fig. 27 und Fig. 26).
Derselbe beginnt schon bei a.
Jetzt haben wir, die Hilfslinie h i als Rücken
angenommen, einen unanfechtbaren gerundeten Um-
ARE
Beispiel B.
Nun wird, parallel zu g d, eine zweite Hilfslinie
hi gezogen. Diese kann beliebig weit von gd abliegen
Fig. 28. Schattierung
des Umschlags a aus Fig. 26.
Fig. 29, Schattierung
des Umschlags c aus Fig. 26.
und gegebenenfalls bis zum Punkte a gehen, immer
aber parallel zu g d. Läuft sie durch a, so sehen wir
vom Umschlag nur die Kanten, daher eigentlich nichts.
schlag. Wir bleiben dabei aber nicht stehen, sondern
nehmen auf e f (Fig. 26) beliebig viele Punkte an (in
diesem Falle b und c), die wir in allmáliger Rundung
in die Rückenlinie h i und in die rechtwinkeligen
Kanten der flach liegenden Karte hineinlaufen lassen.
Der Schatten wird ebenso gezeichnet wie bei den
scharf geknickten Umschlägen. Das Stück der Linie
ef von e an bis zur Rückenlinie h i wird als Mass
für Umschlag und Schatten zusammen angenommen.
Was an einem fehlt, muss dem andern zugelegt
werden. Man trägt den sichtbaren Teil des Umschlags
auf der Linie e f beie an; dieser Teil ist Licht, alles
Übrige Schatten.
Diese Art, einen Schatten zu konstruieren, ist
indes recht dürftig. Wenn man ein Blatt Papier
entsprechend biegt und scharfes Lampenlicht von
283
verschiedenen Punkten her einfallen lásst, dann wird
man naturwahre Schlagschatten in anderen Formen
erhalten, die von grósserer Wirkung sein und sich
dem vorliegenden Fall besser anpassen werden.
Eins sei noch bemerkt. Bei Schatten, die von
runden Körpern geworfen werden, treten Reflexlichter
auf. Die grösste Schattentiefe liegt deshalb nicht hart
am Knick, sondern, ebenso wie die Lichtlinie, etwas
davon ab. Das Wieviel wird man an natürlichen Bei-
spielen studieren können.
Die Figuren 28 und 29 zeigen die Schattierung
gerader Umschläge aus Fig. 26. Wir sehen daraus,
dass bei runden Biegungen, wenn diese schattiert
werden, auch die flache Karte dunkel getönt, dagegen
von der Stelle an, wo die Rundung beginnt, heller
gehalten werden muss.
Fig. 30.
Schattierung einer aufgehobenen
geknickten Ecke.
Fig. 31.
Schattierung einer aufgehobenen
gebogenen Ecke.
Bei geraden wie runden Umschlägen kann man
auch über die Sehrüglinie g d in Fig. 23 bez. hi in
Fig. 26 hinweggehen, also z. B. die Linie benutzen,
welche in b! und c! bei Fig. 23, in b! und c! bei
Fig. 26 zur Schattenkonstruktion benutzt wurde. Die
Ecke sieht dann nicht umgeschlagen, sondern nur
aufgehoben aus. Ist aber bei den übrigen Formen
Schattierung nützlich, um die Formen naturwahr zu
machen, so wird sienunmehr unabweisliche Bedingung:
Der Schlagschatten fällt hierbei über die frühere Ecke
hinweg, wie aus den Figuren 30 und 31 ersicht-
lich ist.
Umschläge, welche Schatten verlangen, werden
besser in Messerholzschnitt hergestellt. Man kann
alsdann Kontur und Schatten in einer Form anfer-
tigen und erspart zweifachen Druck. Auch können
dann die Konturen der Rundungen fortfallen, das
Gebilde erscheint natürlicher und aus einem Guss.
(Fortsetzung folgt.)
Holztvpen kleinen Grades. — Ignaz Fuchs’ Fächerbildner.
284
Holztypen kleinen Grades.
Ti Gustav Maack in Kóln-Ehrenfeld, der Er-
bauer von Engelens typenloser Setzmaschine.
fertigt jetzt, wie wir bereits im 2. Heft dieses Jahr-
gangs berichteten, gróssere Grade gestanzter Holz-
schriften auf dieser Maschine. Nachfolgende Probe
gibt ein Bild dieser jetzt auch einzeln zu gebrauchenden,
also mit der Hand setzbaren Tvpen:
Holztypen
von Gustav Maack,
Koln-Ehrenfeld
Wir müssen gestehen, dass wir es nicht für
praktisch halten, Schriften in der Grósse von Tertia,
Text etc., also in verhültnismüssig kleinen Graden
und doch verhältnismässiger Fette herzustellen. Für
solche ist unser Schriftzeug das einzig richtige Material
und dieses allein sichert solchen Schriften ein solides,
scharfes Bild und vor allen Dingen dauernde Schärfe.
Man darf von solchen gestanzten Holzschriften nicht
zu viel verlangen, um so mehr als die ursprüngliche
Idee des Erfinders nur auf die Herstellung kleiner
Grade von Brotschriften bedacht war, die dem Zweck
seiner Setzmaschine entsprachen.
Ignaz Fuchs’ Facherbildner.
Be den, das Umfallen der Buchstaben in den
Titelschriftkásten verhútenden Vorrichtungen,
welche neuerdings erfunden worden sind, scheint
uns die von Ignaz Fuchs, k. k. Hofbuchdruckerei und
Schriftgiesserei in Prag konstruierte Einrichtung wohl
der Beachtung wert zu sein. Dieser »Fücherbildner«
besteht aus einem in gewissen Abständen gegenseitig
geknickten, kaum Achtelpetit starken Blechstreifen A,
wodurch Vorsprünge B entstehen; stellt man nun
je einen solchen Streifen und eine Leiste voreinander,
so entstehen kleine Fächer C, in welchen selbst ein
einzelner in denselben stehender Buchstabe sich blos
an der Seitenwand (Vorsprung B) anlehnen, aber
285
nicht umfallen kann. Das durch die Vorsprúnge ent-
stehende Fach C ist 31/2 Cicero breit, während der
gewühlte Kegel die Hóhe des Vorsprungs bestimmt;
der Vorsprung wird etwas stärker als der Didot-Kegel
hergestellt, damit das Setzen und Ablegen bequem
ohne Zuhilfenahme einer Ahle oder Pincette und
auch bei schräger Lage des Titelschriftkasten mit
grösster Leichtigkeit vor sich gehen kann.
Der Fuchs sche Fücherbildner ist aus verzinntem
Stahlblech hergestellt, das Oxidieren deshalb absolut
ausgeschlossen. Der Preis ist ein billiger.
Zur Feier des 75jàhrigen Bestehens
des Hauses
‘Benjamin Krebs Nachfolger
in Frankfurt a. M.
e" 1. August beging die Firma Benjamin Krebs
ihr fünfundsiebzigjähriges Jubiläum, denn an
jenem Tage des Jahres 1816 wurde sie von Benjamin
Krebs, dessen Bildnis wir unsern Lesern vorführen,
begründet. Wir entnehmen die nachfolgenden Notizen
der neuesten, im Oktober erscheinenden Nummer der
von der Firma herausgegebenen »Typographischen
Neuigkeiten«.
»Der Ursprung des Stammhauses, welches bis
zum Jahre 1839 unter der Firma Andred’sche Buch-
handlung, Buchdruckerei und Schriftgiesserei bestand,
lässt sich nach alten Quellen bis ins Jahr 1681 zu-
rückführen. Wir finden in diesem Jahre zum ersten
Mal einen Joh. Phil. Andreä als in Frankfurt an-
sässigen Buchdrucker aufgeführt. Als hervorragendes
Werk seiner Offizin ist die noch heute in einer
ziemlichen Anzahl verbreitete Merian'sche Bibel mit
Kupfern zu nennen, welche Andreä im Jahre 1704
im Auftrage der Erben Merians druckte.
Im Jahre 1713 wird dann in der Chronik ein
Joh. Benj. Andreá, zweifellos der Sohn des Vorge-
nannten, als hervorragender Buchdrucker aufgeführt.
Im Jahre 1797 finden wir die Andrei sche
Buchhandlung und Buchdruckerei im Besitze von
Johann Jakob Krebs. Derselbe nahm laut vor-
handenem Lehrbrief am 6. Mai dieses Jahres seinen
jüngeren Bruder Benjamin Krebs, geb. am 8. März
1785, als Lehrling in die Buchdruckerei auf. Am
1.Mai des Jahres 1800 wurde der Letztere unter Ein-
haltung der üblichen Zeremonien freigesprochen.
Am 1. August 1816, vor 75 Jahren, errichtete
die Firma eine Schriftgiesserei, der Benjamin Krebs
nunmehr ausschliesslich seine ganze jugendliche Kraft
Zur Feier des 75jährigen Bestehens des Hauses Ben). Krebs Nachfolger. 286
zuwandte. Stets war er bemüht, Verbesserungen zu
schaffen. So führte er beispielsweise in den Dreissiger
Jahren für Schreibschriften den sogenannten Falz-
kegel ein, der jetzt in jüngster Zeit, in allerdings etwas
veränderter Form, seine Auferstehung gefeiert hat.
Auch als Fachschriftsteller war er thätig und im
.Jahre 1827 erschien aus seiner Feder das noch heute
als vorzügliches Werk erachtete » Handbuch der
Buchdruckerkunst« , welches die deutsche Buch-
druckerwelt mit den Fortschritten der Kunst in
Frankreich und England, namentlich mit der Buch-
stabenberechnung, mit dem Didot schen Kegel und
den Schnellpressen bekannt machte.
Die grosse Ausdehnung, welche durch den neuen
Wirkungszweig die Andreä’sche Buchhandlung, Buch-
druckerei und Schriftgiesserei nahm, machte eine
getrennte Leitung nach und nach wünschenswert. So
wurde im Jahre 1839 die Buchhandlung einem Ver-
wandten Namens J. G. Rottig übergeben, während
Benjamin Krebs Buchdruckerei und Schriftgiesserei
in Gemeinschaft mit seinem Sohn und nunmehr unter
eigener Firma: Benjamin Krebs weiter führte.
Im Jahre 1848 als die Schriftgiesserei immer
mehr wuchs und eine volle ungeteilte Thätigkeit mit
Macht forderte, entschloss sich Benjamin Krebs die
seither mitinnegehabte Buchdruckerei*) seinem Sohne
zu übergeben und sich ausschliesslich der Schrift-
giesserei zu widmen. Es war ihm diese Thätigkeit
noch bis zum Jahre 1857 vergönnt, wo ihn die Müh-
seligkeiten des Alters zwangen, sich vom Geschäfte
zurückzuziehen und dasselbe seinem Schwiegersohne
Gustav Rosalino und dessen Teilhaber Hermann
Poppelbaum zu übergeben, die dasselbe unter der
Firma Benjamin Krebs Nachfolger weiter führten.
Benjamin Krebs starb im Jahre 1859; sein bei vielen
der heute noch lebenden Buchdruckereibesitzern
wegen seiner Liebenswürdigkeit sehr gern gesehener
Schwiegersohn Rosalino folgte ihm nach langen
Kranksein im Jahre 1870. Die Firma ging somit auf
Herm. Poppelbaum als alleinigen Inhaber über. Der
rapide Aufschwung, den das Haus in dieser Zeit nahm
veranlasset im selben Jahre noch die Errichtung eines
Zweiggeschäftes in Wien, welches unter der Firma
Poppelbaum d: Bossow vorerst mit 5 Giessmaschinen
in Betrieb gesetzt wurde. Die Leiter dieser Filiale in
Wien waren ein jüngerer Bruder von Herm. Poppel-
baum, Bernhard, sowie der Schwiegersohn Rosalinos,
Carl Bossow, welch letzterer jedoch bald durch
Kränklichkeit genötigt wurde. sich zurückzuziehen.
Bernhard Poppelbaum übernahm kurze Zeit hierauf
allein und unabhängig vom Frankfurter Stammhause
*) Jetzt Aug. Weisbrod.
287
Zur Feier des 75jährigen Bestehens des Hauses Benjamin Krebs Nachfolger.
288
das Wiener Geschäft, das unter seiner Leiter einen
ungeahnten Aufschwung genommen hat. Im Jahre
1882 durch Verleihung des Hoftitels ausgezeichnet,
führt dasselbe seitdem die Firma X. «. k. Hofschrift-
giesserei Poppelbaum.
Nachdem der ausgedehnte Geschäftsverkehr
dieser Firma eine vermehrte Thätigkeit erforderte, -
trat im Jahre 1887 der schon früher dort thätig
Carl Gsottschneider. Sohn und Schwiegersohn Herm:
Poppelbaums. bis dahin als Prokuristen thátig, als
Teilhaber aufgenommen.
Schon im Jahre 1869 war auch das Frankfurter
Haus von den bisher innegehabten Ráumlichkeiten
in der Alten Mainzergasse nach dem angekauften
Grundstück Querstrasse 12 verlegt worden, wo
letzteres durch Hinzukauf und Aufführung von Neu-
gewesene Georg Poppelbaum. der älteste Sohn des
Hermann Poppelbaum als Gesellschafter der Wiener
Firma bei.
Zwei Jahre sind es nun her, dass der priichtige
Neubau in der Griingasse aufgefiihrt und damit ein
Etablissement geschaffen wurde, dass sich den gréssten
Giessereien Deutschlands zur Seite stellen darf.
Um auch dem Frankfurter Hause jiingere Kriifte
zuzuführen, wurden 1890 Hartwig Poppelbaum und
bauten gegenwártig die Grundstúcke No. 8 bis 14
genannter Strasse umfasst. Die Zeit nach den Kriegs-
jahren 1870/71 brachte nochmals einen bedeutenden
Geschäftsaufschwung, der zu noch vermehrter Thätig-
keit aufmunterte. Die Zahl der Giessmaschinen wurde
ganz erheblich vermehrt und der Vorrat an Stempeln
und Reichtum an Matritzen wuchs bedeutend. Es
wurden namentlich die Originalgarnituren Fraktur-
Brodschriften im eigenen Hause durch G. F. Krauss
Halbfette Mediaeval-Kursiv von Benjamin Krebs Nachfolger in Frankfurt a. M.
No. 58. 3 Cicero. Min. ca. 11 kg.
Benjamin Krebs Nachfolger
No. 59. 4 Cicero. Min. ca. 12 kg.
lHlustrierte Zeitschrift
BUCHDRUCK
No. 60. 5 Cicero. Min. ca. 14 kg.
Lndustrie-Llitter
Naturalistische Initiale von der Rudhardschen Giesserei in Offenbach a. M.
Preis pro Stúck M. 3.—, pro Garnitur M. 65.—
291
Schriftprobenschau.
292
geschnitten, die unerreicht dastehen und von Kennern
hochgeschätzt werden. Aber namentlich auch in
soliden Titelschriften und Einfassungen wurde viel
Neues gebracht, während Wien sich speziell der Er-
gänzung orientalischer Schriften zuwendete. Gegen-
wärtig beläuft sich die ungefähre Zahl der Stempel
auf 18000, die der Matritzen 400 000. Welche Summe
von Arbeit dieses Inventar in sich birgt, vermag jeder
Fachmann zu beurteilen.
Mit der sich immermehr vollendenden Technik
der Giessmaschinen wurde auch das Maschinen-
material fortwährend ergänzt und unter anderm von
den neu erfundenen französischen Komplettmaschinen
nur wenige abdrucken und bringen nun heute noch
eine Anzahl, damit sich unsere Leser von der Eigen-
art dieses Materials eine rechte Vorstellung bilden
können. Im übrigen verweisen wir auf das im vorigen
Heft bezüglich dieser Initiale Gesagte.
Die Firma Benjamin Krebs Nachfolger überliess
uns drei grössere Grade einer in ihrem Hause
geschnittenen halbfetten Mediaeval - Kursiv, deren
gediegene Zeichnung und exakter Schnitt jedenfalls
allgemeine Anerkennung verdient und auch finden
wird.
Eine Chic genannte Zierschrift in zwei Graden
sandte uns die Schriftgiesserei Ludwig & Mayer.
Zierschrift „Chic“ von Ludwig & Mayer in Frankfurt a. M.
No. 903.
2 Y
r
(32 em Re
7 IX:
Wanz-ANarte
Dommer
uo
» —
` 2 x i ri^ ra —
X tes e i 2)
cota le 4
1
*
i
No. 904. 2 Cicero.
A
1% ame
* oy
m — M eat
in kurzem Zeitraum in Frankfurt 15 und in Wien 14
Stück aufgestellt.
Die Schriftgiesserei ist als Nebenzweige noch mit
mechanischer Werkstátte, Galvanoplastik und Fach-
schreinerei zur Anfertigung von Sehriftkasten, Regalen
und dergleichen verbunden, auch wurde im Jahre
1886 eine eigene Hausdruckerei eingerichtet, welche
sich ausschliesslich mit Herstellung von Schriftproben
fiir den eignen Bedarf befasst. «
Wir wiinschen der geachteten und bei allen
Buchdruckern Deutschlands und des Auslandes durch
ihre vorziiglichen Leistungen beliebten Firma auch
ferner bestes Gedeihen.
Sehriftprobenschau.
dE den Novitáten, welche wir heute im Ab-
&$ druck vorfiihren kónnen, finden sich zunächst
noch einige der Naturalistischen Initiale von der
Rudhardschen Giesseret. Wir konnten von diesen
recht brauchbaren und durchweg schón gezeichneten
Initialen im vorigen Heft wegen zu spáten Eingangs
112 Cicero.
cet des Vereins E
Y ty Y
Min. 6 kg à M. 7.—
M »
une
erholung Dpeisc- Zettel
A do
ri”
A A
z In t A *
rt E » =
i i
xix
Min. 7 kg à M. 6. 40.
gramm SI Jölumen-Babrik
I a
i ^ E ] e
| — e (
A A \ "| ey! — *
|
1
PA {
sj - J
KN > J x po |
Die originelle Zeichnung dieser Schrift wird jedenfalls
ihre Liebhaber finden. Die zur Verzierung der Ver-
salien beigegebenen Ziige werden auch oft vorteilhaft
in der freien Ornamentik zu verwenden sein.
Als Beilagen zum heutigen Heft finden unsere
Leser zwei Probenblätter von Julius Klinkhardt, ein
Blatt neue Reiheneinfassungen und dann ein Blatt mit
Material für Wertpapierdruck. Die in gediegener
Satzausführung vorliegenden Anwendungen zeigen am
besten die vielseitige Verwendbarkeit des gebotenen
Materials. Während sich die Reiheneinfassungen
besonders zur Bildung von effektvollen Umrahmungen
grösseren Formats eignen, finden wir in dem » Material
für Wertpapierdruck« ausser einer gróssern Anzahl
gefällig gezeichneter Polytypen des Wortes » Aktie«,
besonders solche Formen, welche sich zur Bildung
von Kartuschen oder Schildern eignen, wie sie auf
Wertpapieren vielfach zur Anwendung kommen. Wir
empfehlen die beiden Blätter der Beachtung unserer
Leser.
Die Firma Paul Leutemann in Leipzig, welche
sich durch Herausgabe schón gezeichneter und gut ge-
schnittener Vignetten für alle Zwecke des Buchdrucks
293 Satz und Druck unserer Probeblütter. — Zeitschriften- und Bücherschau.
in verhältnismässig kurzer Zeit einen ausgezeichneten
Ruf erworben, hat ihre Erzeugnisse in einem kürzlich
ausgegebenen handlichen Quarthefte vereinigt und
damit ein Musterbuch geschaffen, welches dem Buch-
drucker bei der Auswahl von figiirlichem Schmuck
fiir seine Arbeiten gute Dienste leisten wird. Ausser
den Vignetten, von welchen wir eine gréssere Anzahl
unsern Lesern bereits im Abdruck vorfiihren konnten
und zu welchen in jüngster Zeit noch viele neue
reizende Muster hinzugekommen sind, enthält das
Heft auch noch Probeblätter der von derselben Firma
herausgegebenen Sgraffittoeinfassung, die wir dem-
nächst unsern Lesern in einer höchst gefälligen An-
wendung grösseren Formats zeigen werden, sowie
Abdrücke von verschiedenen schönen Polytypen für
Rechnungen, Mitteilungen u. s. w.
Satz und Druck unserer Probeblätter.
der" erste unserer Beilagen zum vorliegenden
X» Heft, Blatt W, bringt einen Abdruck der Titel-
seite des Umschlages der demnächst in unserem
Verlage in Heften erscheinenden zweiten, vollständig
neu bearbeiteten Auflage der »Lehre vom Accidenz-
Salz, und verbinden wir mit der Beigabe dieses
Blattes zugleich einen empfehlenden Hinweis auf das
genannte Werk. Von dem verwendeten Ziermaterial
lieferten uns: Julius Klinkhardt die Kopfleiste;
A. Wohlfeld, Magdeburg, die grosse Eckvignette;
Schelter & Giesecke die äussere Einfassung und die
Schlussvignette (Greif); Krebs Nachfolger die Ein-
fassung we; die Linienornamente stammen von
Berger, Flinsch und Ludwig & Mayer; die Schriften
sind von Gronau, Krebs, Ludwig & Mayer und
Schelter & Giesecke.
Die Farbe, Schwarzblau, erhielten wir von
Berger & Wirth in Leipzig.
Blatt V, wurde nach einem Entwurfe unseres
Mitarbeiters, Herrn Hermann Hoffmann ausgeführt,
welcher gleichzeitig die verwendete, in Messerholz-
schnitt ausgeführte Tonplatte und die mittelst des
Kreisschneiders hergestellte Kreisfigur lieferte. Die
Zierleiste wurde aus der Silhouetteeinfassung von
Kloberg und verschiedenen Ornamenten von Ludwig
& Mayer gesetzt. Von den Schriften lieferten Flinsch
die Zeile Hermann Hoffmann; Genzsch «€ Heyse
Friedrichshagen ete. und die zum Text verwendete
Korpus Mediaeval; Schelter & Giesecke die Nonpareille
Grotesque -Versalien; Brendler & Marklowsky die
für die Unterschrift verwendete halbfette Wiener
Mediaeval.
294
Der gelbe Ton wurde aus Chromgelb, Terra di
Sienna; Viridingriin und Glanzweiss, sämtlich von
Berger & Wirth, gemischt.
Blatt R enthált drei reich ausgestattete Briefkópfe.
Den ersten, gänzlich aus Messing - Material von
H. Berthold gesetzte Briefkopf brachten wir bereits in
einfach schwarzem Druck im Text des Heft 2 und
zeigen ihn heute in farbiger Ausführung. Zur ver-
zierung des zweiten Kopfes verwendeten wir die
Miniaturornamente von Klinkhardt, welche Firma
auch das Monogramm lieferte, mit einigen Linien-
ornamenten von Berger und Schelter de Giesecke, die
Einfassung == ist von Krebs, die Eckfúllungen um
das Monogramm und die zweifarbige Zierschrift zur
Firmenzeile sowie »Menzer« ete. sind von Schelter
d: Giesecke; »Fabrik« von Flinsch, »Nassau« von
Ludwig d: Mayer. Zum dritten Kopf lieferten Schelter
& Giesecke die Medaillons und die zur Hauptzeile
verwendete Zierschrift; Berger die Bogenzierstücke
und Linienornamente; Genzsch & Heyse » München:.
Die Tonfarben wurden aus Fabrikaten von
Berger & Wirth gemischt, und zwar der grüngraue
Ton aus Miloriblau, Chromgelb und Glanzweiss, der
grünblaue aus Miloriblau, Seidengrün und Glanzweiss
und der gelbe aus Chromgelb, Terra di Sienna und
Glanzweiss. Die Konturform wurde mit braunem
Lack von Hermann Gauger in Ulm gedruckt.
Den Satz zum Blatt Y überliess uns mit dankens-
werter Bereitwilligkeit die Firma Schelter d: Giesecke;
das gesamte Material an Schriften, Vignetten und
Linien entstammt also diesem renommierten Hause.
Die sämtlichen verwendeten Farben lieferte uns
auch für dieses Blatt die Fabrik von Berger & Wirth
in Leipzig, während wir die grüne Bronze von der
Firma Carl Derlon in Leipzig bezogen. Wir geben
noch die Mischung der einzelnen Farben in der
Reihenfolge des Druckes: graublauer Ton: Miloriblau,
rotbrauner Lack und Glanzweiss; blaugrüner Ton:
Miloriblau, Seidengrün und Glanzweiss ; gelber Ton:
dunkles Chromgelb und Glanzweiss; Rot: Geranium-
rot und helles Chromgelb; Braun: Sammtbraun;
grauer Ton: Sehwarz und Glanzweiss.
Zeitschriften- und Bücherschau.
— * Die Wortteilungen des Buchdruckers. Nach den
verlässlichsten Quellen bearbeitet von Alexander Link,
Buchdrucker. Wien. Selbstverlag des Verfassers. In
Deutschland zu beziehen durch Richard Hártel, Leipzig-
Reudnitz, Konstantinstrasse 8, Preis 1 Mark. Die Frage
der richtigen Wortteilung ist für den gewissenhaften Setzer
seit jeher von Bedeutung gewesen und die Trennung von
Fremdwórtern hat schon Manchem Kopfzerbrechen gemacht.
T*
295
Unsere Fachlitteratur und die vorhandenen Rechtschreibe-
biicher geben in dieser Sache nur einen unvollkommenen
Anhalt und es ist deshalb das hier vorliegende Werkchen
als ein gliickliches und verdienstvolles Unternehmen zu
begriissen. Das 51 Seiten und eine Beilage umfassende
Buch enthált zunüchst kurze aber interessante Ausführungen
über Teilung und Zwischenraum (Ausschliessen) im all-
gemeinen, sowie über die Wortteilungen im Deutschen und
in Fremdwórtern und bringt dann ein ausführliches Ver-
zeichnis von Fremdwörtern mit Angabe der Teilungen,
wobei letztere nach ihrer Zulässigkeit in vier Grade ein-
geteilt sind. Wir können das Buch bestens empfehlen und
zweifeln nicht, dass es sich bald in allen Setzersälen ein-
bürgern wird, um dort als willkommener Ratgeber oft
begehrt und geachtet zu werden.
— $ Murets encyklopädisches Wörterbuch der englischen
und deutschen Sprache. Grosse Ausgabe. Verlag der Langen-
scheidtschen Verlagsbuchhandlung in Berlin. Die erste
Lieferung dieses hochbedeutsamen Sprachwerkes ist soeben
erschienen und bildet das vorliegende starke Heft den
Anfang des in zwei Teilen (englisch-deutsch und deutsch-
englisch) projektierten Unternehmens. Nach dem Vorbilde
des mit ihm in Parallele zu stellenden französischen
»Sachs-Villate< mit genauer Angabe der Aussprache nach
dem phonetischen System der Methode Toussaint-Langen-
scheidt angelegt, dürfte das nach 20jühriger Thätigkeit des
Verfassers, Prof. Dr. Ed. Muret, druckreif gewordene Wörter-
buch unstreitig als die hervorragendste Erscheinung auf
dem Gebiete der anglo-germanischen Lexikographie zu
betrachten sein. Die gesamte Ausstattung des Werkes ist
sowohl in bezug auf Druck und Papier als auch in der
eigentlichen textlichen Anordnung eine so vortreffliche, dass
das Werk nach seiner Vollendung thatsächlich ein unent-
behrlicher Hausschatz für jeden mit den beiden Sprachen
in Beziehung Stehenden sein wird. Ganz besonders aber
dürfte das monumentale Werk dazu geeignet sein, in dem
Bücherbestande gewerblich Thätiger, und in erster Linie
jeder Buchdruckerei, eine ganz bedeutende Lücke auszu-
füllen. weshalb wir auch nicht verfehlen wollen, jeden
unserer geehrten Leser auf das nützliche Unternehmen
besonders aufmerksam zu machen und dessen Anschaffung
jedem Gebildeten anzuempfehlen. Der Umfang des gesamten
Werkes wird aus ca. 33 Lieferungen, jährlich 5 solche
von 112 Seiten bestehen und hiervon der 1. Teil (englisch-
deutsch) in etwa vier Jahren, der 2. Teil (deutsch-englisch)
in den weiteren zwei Jahren vollendet vorliegen. Der Preis
der Lieferung betriigt M. 1.50 und kann auf das Werk bei
jeder Buchhandlung wie auch bei der Verlagshandlung
selbst subskribiert werden.
— Ein neuer »Kiirschner!« Unsere Leser erinnern sich
gewiss an das von uns seiner Zeit besprochene Kiirschnersche
Miniaturwerkchen »der neue Reichstag« (Preis 40 Pfennig).
Heute bietet derselbe Verfasser bereits wieder etwas Neues
in ähnlicher Form, und wieder etwas ebenso eminent
Praktisches, das sich mit gleicher Schnelligkeit überall
einbürgern wird als richtiger Haus- und Familienschatz.
»Gekrönte Häupter«, diesen Titel trägt das kleine, elegante,
444 Seiten starke Büchelchen, goldgedruckt auf symbolischem
Purpurgrund (Preis nur 50 Pfennig). Hier findet sich in
kurzen, aber ungemein iibersichtlichen und anschaulichen
Ziigen alles dargestellt, was die deutschen Fiirsten und
deren Familien betrifft: Erbschaftsverháltnisse, Konfession,
Zivilliste, Grósse des Landes, Anzahl der Einwohner,
Landesfarbe, Wappen, Verfassung, administrative Einteilung
Zeitschriften- und Bücherschau. — Mannigfaltiges.
296
und kurze Geschichte desselben, Biographie der regierenden
Fürsten und deren lebender Familienmitglieder mit Portrát,
Facsimile der Handschrift, Angaben über Orden und Ab-
bildungen der wichtigeren derselben, Belehrung über
Verkehr mit Fürsten ete. etc. — kurz, alles, was nur
irgendwie diesem Rahmen sich einfügt. Dies Riesenmaterial
in so engem Raum zu bergen und es dennoch in so
bündiger, übersichtlicher Weise zusammenzufassen und zu
ordnen, dazu bedurfte es der ganzen Geschicklichkeit des
Verfassers, des ganzen patriotischen Empfindens desselben,
welches am Schlusse der kurzen Vorrede warmen Ausdruck
findet in dem Wunsche, »dass sein kleines Buch dazu
helfen móge, das Band fest zu machen, welches den Deut-
schen und seine Fürsten allezeit umschliesst«. Diesem
Wunsche stimmen wir aufrichtig bei, im Interesse aller
unserer Leser.
— $ Bei der grossen Beliebtheit, welcher sich die in
neuerer Zeit in erhöhtem Masse eingerichteten Journal-
Lesezirkel erfreuen, dürfte das im Selbstverlage des
Verfassers H. Blumenthal in Iglau erschienene Heftchen,
betitelt: » Wie richtet man einen Journal-Lesezirkel praktisch
ein?« eine erwünschte Anleitung für jeden sein, der seine
Thätigkeit auf dieses Gebiet auszudehnen beabsichtigt oder
aber bereits in der Lage ist, Nutzanwendung aus dem
interessanten Inhalte zu ziehen.
Mannigfaltiges.
— Unserem heutigen Doppelheft liegt ein Prospekt über
die neue Auflage von » Waldows Lehre vom Accidenzsatz«,
bearbeitet von Friedrich Bauer, bei. Wir empfehlen diese
neue, gleichfalls im Verlage von Alexander Waldow in Leipzig
erscheinende Auflage der Beachtung unserer Leser in der
Hoffnung, dass das beliebte Werk auch in der neuen Fassung
Anerkennung und zahlreiche Freunde finden wird. Alles
Nähere wolle man aus dem Prospekt ersehen.
— Die dem heutigen Heft beigegebene Beilage der Firma
J. G. Schelter € Giesecke empfehlen wir der besonderen Be-
achtung unserer Leser.
— Die Farbenfabrik Kast & Ehinger in Stuttgart über-
sendet uns Probenblätter von vier schönen Illustrations-
farben, welche sich durch ‚ganz aussergewóhnlich starken
Bronzeschimmer auszeichnen. Es sind dies ein Bronzerot,
Bronzeviolett, Bronzeblau und Bronzebraun, sämtlich höchst
effektvolle, und wie die Abzüge zeigen, sehr rein druckende
Farben, denen die Fabrik auch gute Lichtbestándigkeit nach-
rühmt. Wir machen unsere Leser auf diese so beliebten
Farben hiermit noch besonders aufmerksam und bemerken
zugleich, dass die Fabrik neuerdings auch ein schónes Rosa
und einen feurigen Brillantpurpur, beide ebenfalls licht-
bestándig, in den Handel gebracht hat.
— Eine grosse Sammlung solcher bunter Illustrations-
und Merkantilfarben, die nach Angaben der Fabrik ebenfalls
sämtlich lichtecht und lackierfühig sein sollen, gab jüngst auch
die Farbenfabrik von Bett € Philippi in Hamburg-Stassfurt
heraus. Diese Sammlung umfasst vierzehn der schónsten
und originellsten Farben, sodass damit allen Geschmacks-
richtungen Rechnung getragen werden kann. Beachtens-
wert ist der billige Preis von 6 Mark pro Kilo. Ein schón
gedrucktes Plakat zeigt uns ferner das Hamburger Rot und
Kaiserblau A derselben Firma. Von diesen beliebten, sehr
feurigen Farben kostet bei Bezügen von 25 Kilo das Kilo
297 Mannigfaltiges. 298
trocken 5 Mark fiir das Rot und 4 Mark fiir das Kaiser-
blau A. Auf der dem heutigen Heft beigegebenen Beilage
empfiehlt die gleiche Firma ihren Leinölfirnis in allen
Stärken und garantiert chemisch rein zu civilen Preisen.
Bei der Leistungsfähigkeit der Fabrik in der Farbenbranche
dürfte man wohl mit Recht auf gleiche Leistungsfähigkeit
bei diesem für den Farbendruck unerlässlichen Zubehör
rechnen können. Ansichtsmuster stehen den Reflektanten
gern zu Diensten.
— Das Fabrik-Papierlager von Moritz Enax in Berlin
versandte in den letzten Tagen drei ansehnliche Musterbücher
von feinfarbigem Karton, feinfarbigem Umschlagpapier und
farbigem Umschlagpapier (Mittelstoff). Diese Musterbücher
enthalten eine grosse Zahl hécht apparter und geschmackvoller
Muster von solchen Papieren zu sehr billigen Preisen, so dass
sie gewiss Beachtung in buchdruckerischen Kreisen finden
werden. Ein beigegebenes Circular interessiert vornehmlich
durch die zu seiner Ausstattung verwendeten gefálligen
Messerholzschnittzeilen.
— Die Firma Kónig & Bauer, Maschinenfabrik in Kloster
Oberzell bei Würzburg. teilt ihren Geschäftsfreunden durch
ein vom 1. Juli datiertes Circular mit, dass Herr Ingenieur
Albrecht Bolza, Neffe des Herrn König, als kommanditistischer
Teilhaber in die Firma eingetreten und dass diesem Herrn
gleichzeitig Prokura erteilt worden ist.
— Die Schnellpressenfabrik Frankenthal, Albert & Cie.,
Act.-Ges., teilt uns mit, dass mit 30. Juni Herr Wilhelm
Molitor in Folge Kränklichkeit aus der Direktion austritt
und an seine Stelle mit dem gleichen Tage Herr Ingenieur
Otto Pilz aus Berlin, rühmlichst bekannte Persönlichkeit
auf dem Gebiet des Rotations- und Schnellpressenbau, als
zweiter Direktor eintritt. Die Direktion wird in der Folge
geführt von dem seitherigen Direktor Herrn Jean Ganss
und dem neu eingetretenen Direktor Herrn Otto Pilz.
— Am 3. Juni d. J. beging der derzeitige Metteur der
»Bonner Zeitung«, Herr Joh. Georg Graff, die Feier seines
60 jährigen Berufs-Jubiläums und damit gleichzeitig seiner
60 jährigen Thätigkeit in der Buchdruckerei von P. Neusser
in Bonn in seltener körperlicher und geistiger Rüstigkeit
und Frische. Bei Gelegenheit einer dem Jubilar seitens seiner
Kollegen veranstalteten Festfeier wurde demselben ein mit
künstlerischem Geschmack ausgeführtes Diplom überreicht.
— Am 7. Juni feierte Herr Georg Rasche das Jubiläum
seiner 50jáhrigen Thätigkeit als Setzer, Drucker und zuletzt
als Lagerverwalter im Hause G. D. Bádeker in Essen.
— Nach einem Beschluss des Rates der Kónigl. Haupt-
und Residenzstadt Dresden vom 4. Juni 1891 dürfen die-
jenigen Buchdruckereibesitzer, welche in dem die Stadt-
gemeinde Dresden umfassenden Bezirke der Dresdner
Buchdrucker-Innung wohnen und, obwohl sie selbst zur
Aufnahme in die Innung fähig sein würden, gleichwohl
derselben nicht angehören, vom 1. August d. J. ab Lehr-
linge nicht mehr annehmen. Zuwiderhandelnde verfallen
nach $ 148, Ziffer 10 der Reichs-Gewerbeordnung in Geld-
strafe bis zu 150 Mark, an deren Stelle im Unvermögens-
falle Haftstrafe bis zu 4 Wochen zu treten hat. Der
Vorstand der Dresdner Innung kann mit Genugthuung in
dieser Verleihung die Anerkennung des mehrjährigen
Strebens seiner Mitglieder nach Schaffung geordneter Zu-
stände innerhalb des Buchdrucker-Gewerbes und namentlich
nach möglichst vollkommener fachlicher Ausbildung der
Lehrlinge erblicken.
— Dem vom Comité zur Errichtung des Kónig-Denkmals
in Eisleben publizierten Rechnungsabschluss über die
Denkmalsangelegenheit entnehmen wir folgende Hauptpunkte:
Die Gesammtsumme der zu verausgabenden Gelder betrug
M. 18278,93. An direkten Ausgaben verzeichnet der Bericht
M. 16944,02, bei welchen die Kosten der Enthüllung etc.
mit inbegriffen sind. Es verbleibt folglich ein Kassenbestand
von M. 1334,91 in den Händen des Comité, welcher Betrag
zur entsprechenden Verschönerung und Instandhaltung der
Denkmalumgebung successive aufgebraucht werden soll.
— Der von uns schon früher empfohlene Zeilenmesser
mit Metermass, welchen das Gutenberghaus (Franz Franke),
Berlin W., Mauerstrasse 33, zum Preise von 1 Mark in den
Handel gebracht hat, ist neuerdings durch Lackieren der
zu seiner Anfertigung verwendeten Glanzpappe wesentlich
verbessert und haltbarer gemacht worden. Wir weisen
unsere Leser wiederholt auf diesen praktischen und billigen
Zeilenmesser hin.
— § Placatbuchstaben lassen sich auf folgende Weise
leicht reparieren: Nachdem man die lädierte Stelle gehörig
vom Schmutze gesäubert und eventuell etwas ausgeschnitten
hat, füllt man die entstandene Lücke mit einer sich in
heissem Zustande befindlichen Mischung von Tischlerleim
und Schlemmkreide etwas übermässig aus. Nach erfolgter
Erhärtung dieser Masse egalisiert man mittels einer mittel-
scharfen Feile die einzelnen Flächen, nach welcher Prozedur
es nur noch der Überreibung mit feinem Schmirgelpapier
bedarf, um den Buchstaben wieder tadellos zu gestalten.
— $ Bei Deckung des Papierbedarfes empfiehlt die »Pap.-
Ztg.« die Beachtung folgender Angaben: Zunächst wähle
man, wenn möglich eines der untenstehend bezeichneten
Normalformate oder Verdoppelungen der betreffenden Zahlen,
da diese den Beschlüssen der Hauptvertreter entsprechen:
1. 33:42 cm 7. 44:56 cm
2. 34:43 cm 8. 46:59 cm
3. 36:40 cm 9. 48:64 cm
4. 38:48 cm 10. 50:65 cm
5. 40:50 cm 11. 54:68 cm
6. 42:53 cm 12. 57:78 cm.
Im übrigen bestelle man nur nach Anzahl der Bogen, z. B.
1000 Bogen etc., ohne Hinzufügung anderer Bezeichnungen
wie Ries u. ähnl., um jedwede Missverständnis zu vermeiden.
— $ Leichtes Reparieren von Galvanos. Hat irgend ein
Galvano auf der Bildfläche durch die Einwirkung eines
starken Druckes, vielleicht Überlaufen des Bandes usw.,
eine Quetschung oder Vertiefung erlitten, so hält es nicht
allzuschwer, diesen Schaden wieder auszubessern. Man löse
das Galvano vom Holzfusse ab, richte dasselbe, falls es
sich beim Ablösen verbogen haben sollte, durch Klopfen
auf der Rückseite wieder gerade und feile mittels einer
Feile die durch ihre Nagelstellen uneben gewordene Rück-
seite ordentlich ab. Die Bildfläche überfahre man dann
mit ganz feinem Schmirgelpapier Nummer 00 oder besser
noch mit einem Stück Holzkohle. Dadurch wird die ebene
Fläche eine blanke und die Vertiefung deutlicher sichtbar.
Nachdem kratzt man sich unter Zuhilfenahme eines Zirkels
die defekte Stelle auf der Rückseite an und legt das
Galvano mit der Bildfläche auf eine sauber abgewischte,
ganz ebene harte Holzplatte oder einen Lithographiestein.
Unter Verwendung eines eisernen Stiftes wird nunmehr
durch vorsichtiges, nicht zu schweres Klopfen auf denselben
die angezeichnete Stelle in die Höhe getrieben, wobei auf
der Bildfläche trotz aller Vorsicht kleine Erhöhungen um
die defekte Stelle entstehen werden. Diese beseitigt man
durch leichtes Umklopfen der aufgetriebenen Stelle auf der
Rückseite mit einem Hammer, d. h. man richtet die Fläche
299
Mannigfaltiges. — Briefkasten.
300
aus. wie der technische Ausdruck dafür lautet. Selbst-
verständlicherweise muss der eiserne Stift je nach dem
Umfange der defekten Stelle ein kleinerer oder grösserer
sein, in jedem Falle aber kleiner als die zu reparierende
Stelle selbst. Als Utensilien sind demnach zu dieser
Prozedur nur erforderlich: eine ebene Platte, mehrere Eisen-
stifte, ein Hammer, sowie einige sog. kleine Grabstichel,
die in jenen Fällen, wo feine Linien verletzt wurden, zum
vorsichtigen Nachstechen gute Dienste leisten, (L'Impr.)
— $ Folgende drei Punkte bilden nach der Meinung
eines französischen Fachmanns den Hauptkrebsschaden
des Gewerbes und sind melır als alles andere dazu angethan,
dessen Niedergang herbeizuführen: 1. Gewaltsame Ernie-
drigung der Preise durch sinnlose Unterbietung vulgo
Schmutzkonkurrenz; 2. langsamere Arbeitsherstellung durch
Behelf mit dem primitivsten, zum Notwendigsten kaum
ausreichenden Arbeitsmaterial; 3. Beschaftigung gewissen-
loser Arbeiter und Stümper zu niedrigsten Lóhnen. An
diese Formulierung knüpft der betr. Skribent folgende Worte:
Sobald ein Geschäftsmann sich dazu hergibt, Arbeiten zu den
von der Schmutzkonkurrenz heraufbeschworenen, nicht
einmal die Selbstkosten deckenden Preisen herzustellen,
steuert er direkt dem Ruine zu und selbst seine Kundschaft
wird ihm, durch die notwendige geringwertige Qualität der
gelieferten Arbeit unbefriedigt, vor seinem Niedergange
bereits selbst den Rücken kehren. Das zweite Hindernis
einer gedeihlichen Geschäftsentwickelung ist die Eigen-
sinnigkeit mancher Firmeninhaber, in keiner Weise den
jahrelang ungestört und unvermehrt gebliebenen Material-
reichtum ihres Geschäftsbetriebes zu erhöhen oder gar
mit irgend einer allgemein eingeführten praktischen Neuerung
zu versehen, kurzum mit dem Wenigsten geizen, um sich
auf die gleiche Stufe der Leistungsfähigkeit mit ihren
Konkurrenten stellen zu können. Der in der Instandhaltung
seines Betriebes und Vermehrung seines Materiales mit
dem Fortschritte der Zeit gleichen Schritt haltende Geschäfts-
mann wird vermöge der dadurch eintretenden Vorteile
und seine erhöhte Leistungsfähigkeit den Anforderungen
in höherem Masse nachkommen können und dadurch einen
besseren Gewinn erzielen. Endlich ist das Vorhandensein
eines tüchtigen, in allen Fällen geschulten Personals, mag
es noch so klein sein, ebenso wertvoll als notwendig für
einen lucrativen Geschäftsgang. Leider pflegt man noch
häufig anzunehmen, dass durch die Unterstellung einer
Anzahl zusammengewürfelter Personen unter die Leitung
eines tüchtigen Fachmannes auch etwas Erspriessliches
entstehen muss. Man wird jedoch schon allenthalben
bittere Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht haben. In
unserer wechselvollen und unaufhaltsam fortschreitenden
Zeit ist es für jeden Geschäftsmann unbedingt erforderlich,
dass er auf die Schönheit und die Qualität seiner Erzeug-
nisse hohen Wert legt.
— Das Zeitungswesen in den Vereinigten Staaten.
Nach Angabe des Fachblattes »Printers Ink« hat im Jahre
1890 die Zahl der in den Vereinigten Staaten erscheinenden
Zeitungen und Zeitschriften um 1612 zugenommen j und
betrágt zur Zeit 18536, Sie zerfallen nach ihrem Charakter
in folgende Unterabteilungen: Tägliche Zeitungen 1700,
dreimal die Woche erscheinende 39, zweimal die Woche
221, Wochenzeitungen 13420, alle zwei Wochen erscheinende
85, halbmonatlich 318, Monatsschriften 2506, alle zwei
Monate erscheinend 75, Vierteljahrsschriften 178. Am
stärksten ist die Presse natürlich im Staate New-York ver-
treten; dort erscheinen 1958 Zeitungen und Zeitschriften.
Dann kommt lllinois mit 1714, Pennsylvanien mit 1357
und Ohio mit 1130 u. s. w. bis Alaska mit 3 Wochen-
bláttern und dem Indianer-Territorium, wo keine einzige
tägliche Zeitung erscheint. Das benachbarte Canada ist
ebenfalls nur mit 88 Tages- und 527 Wochenblättern ge-
segnet.
Briefkasten.
G.sche Buchdruckerei (Fr. D.), Hannover. Wir empfingen mit
bestem Dank die gesandte »Speisenfolges, es ist eine gediegene und
geschmackvolle Arbeit, die Ihrer Offizin alle Ehre macht. — Brüder
M., Temesvar. Wir danken Ihnen verbindlichst für die Einladung zur
Feier des Jubiläums des Herrn Heinrich Ritter, Die Ausstattung dieser
Einladung ist eine vortreffliche. — Männergesangverein Typo-
graphia, München. Die für das XIV. Stiftungsfest Ihres Vereins be-
stimmten Drucksachen gelangen durch ein Versehen erst jetzt in unsere
Hände. Wir bestätigen Ihnen auch heute noch, dass die gediegene
Ausführung dieser Arbeiten unsern vollen Beifall findet. — Herrn F. W.B.,
Pforzheim. Über einen grossen Teil der gesandten Arbeiten können
wir uns sehr lobend aussprechen. Der Satz ist originell und geschmack-
voll, der Druck und die Farbenwahl sind schr gut. Wenn Sie auch
von dem Einsenden der erwähnten Mustermappe absehen, so werden
wir uns doch freuen, einzelne neuere Arbeiten von Ihnen zu erhalten.
Den Herren M, N. und W. sprechen Sie gefl. unsere Anerkennung aus.
Wir freuen uns, dass Sie Karton-Tonplatten mit solchem Erfolg be-
nutzten, wie ihn die gesandten Arbeiten zeigen. — Gutenbergverein,
Aschaffenburg. Die gesandten Johannesfest-Drucksachen beweisen, dass
auch die dortigen Oflizinen sich mit bestem Erfolz bemühen, Gutes und
Modernes zu schaffen. Für den Druck der beiden Klappen der Ein-
ladungskarle hätten wir eine etwas hervortreiendere Farbe gewünscht,
die Karte würde dann noch mehr Effekt gemacht haben. — Herrn
Fritz G., Küssnacht. Die Tüne sind recht brav gedruckt; die Auf-
druckfarben scheinen etwas zu schwach angerieben zu sein. Direkten
Golddruck können wir, wie bereits früher gesagt, nicht empfehlen.
Bleiben Sie bei der alten Weise.
Inhalt des 8/9. Heftes.
Lebensbilder berühmter alter Buchdrucker: 5. Die Familie Etienne.
— Ein neues Tonplatten- Material für den Buchdruck. — Über das
Korrekturenlesen. — Anleitung zum Linienbiegen. — Holztypen kleinen
Grades. — Ignaz Fuchs’ Fächerbildner. — Zur Feier des 75jährigen Be-
stehens des Hauses Benjamin Krebs Nachfolger in Frankfurt a. M. —
Schriftprobenschau. — Satz und Druck unserer Probeblätter. — Zeit-
schriften und Bücherschau. — Mannigfaltiges. — Briefkasten. — Annoncen.
— Accidenzmuster im Text: 1 Briefkopf — 4 Karten. — Beilagen:
1 Blatt Titeb’— 1 Blatt Circular’ — 1 Blatt Briefkipfe~— 1 Blatt
Menu.— 2 Blatt Einfassungsproben von Julius Klinkhardt 1 Beilage
von Beit & Philippi in Hamburg — 1 Beilage von A. G. Schelter &
Giesecke.,— 1 Prospekt von Alexander Waldow. '
Das Heft enthält im Ganzen 9 Beilagen. Für das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nicht
garantiert werden.
Bezugsbedingungen für das Archiv,
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. ne" Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2. Heftes ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden.
— — Jede Buchhandlung; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband direkt M. 13,50 nach ausserdeutschen Ländern
M. 14,40. Nach komplettem Erscheinen Preis pro Band M. 15,— exkl. Porto.
Annoncen: Preis pro Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei häufiger
Wiederholung Rabatt. Kostenanschläge sofort. Beträge vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebühr. Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50—2,50
Beilagen: Quartblatt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M. 25 etc, `. `
Novitäten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterblátiern
ohne Derechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschüdigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mit uns vereinbaren, '
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Far
Bronzen, Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen.
Textschrift von Benj. Krebs Nachf., Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiy von J G. Schelter &
Giesecke, Leipzig. oppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruckt mit Farbe von Frey & Sening, Leipzig auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh
301
Annoncen. 302
se Annoncen.
Langjähriger
Reisender
der graphischen Branche, vorzügl. ein-
geführt, Fachmann, wünscht Vertretung
für leistungsfähige Schriftgiesserei oder
Farbenfabrik. Offerten unter Chiffre
X. X. 100 a. d. Exp. des Archiv.
Für Zeitungs- und
Zeitschriften- Verleger!
Illustrierte Romane der besten Schrift-
steller, nebst den zugehórigen Bildern
— Clichés —, wie vorzügliche Rebus-
Clichés offeriert billigst
W. W. (Ed.) Klambt,
Verlag des »Hausfreund«, Neurode.
ke gebrauchte Swiderski'sche Buch-
druckschnellpresse, Format 60/90 cm.
sofort ganz billig zu verkaufen.
Albert Heine, Cottbus.
Deutsches Wochenblatt
in Nord-Wisconsin,
Ver. St. von Amerika, seit vier Jahren
etabliert, mit gutgehender Accidenz-
Druckerei (neues Material, neue Presse,
3 Pferdekr.-Dampfmaschine) ist Familien-
verhältnisse halber äusserst billig zu
verkaufen. Kaufspreis bei kluger Ge-
schäftsführung in einem Jahre zu ver-
dienen; keine direkte Konkurrenz. —
Auch komfortables Wohnhaus mit zu
verkaufen. Lokale Information wegen
Redigierens wird bereitwilligst erteilt.
Man wende sich direkt an den Eigen-
tümer C. W. Honigmann, Merrill, Wis.,
U.S. of Amerika, oder an Buchdruckereib.
Paul Kaltenbach in Eisenberg i/Th.
wi Webers Tonplatten. <%
Nie auf Spalte 261—265 empfohlenen Tonplatten liefern wir zunüchst
T nur in der Grösse von 18:26 cm zum Preise von 3 Mark pro Platte,
auf Pariser Höhe justiert. Da die Masse sich nach Angaben des Herrn
Weber mit einer feinen Süge ohne abzusplittern schneiden lásst, so kann
sich jeder Küufer beliebig kleine Platten aus der grossen herrausschneiden
und somit immer auf Vorrat davon halten. Wir liefern unter Garantie
des Verfertigers, Herrn Weber, und bemerken, dass der Preis sich nach
obiger Angabe ganz wesentlich billiger stellt, wie Celluloid.
Alexander Waldow, Leipzig.
Einzige Spezialfabrik für den gesamten
Bedarf: Carl Kempe, Nürnberg.
CONI
ox ese eee erred lle CM
re
Stereotypie!
MEAN
dele ale —
“€
Beste konzentrierte Seifenlauge
in einzelnen Dosen und in Kisten zu 10 Dosen verkauft
Alerander Waldom, Leipzig.
RRR RRRA AAAA RRRA RARR R
A
ES.
>:
?
+: OO A T
ARERR RI ACRI RR ICRI
Accidenz-
Tiegeldruckmaschine
mit Tretvorriehtung
von J. G. Mailänder in Cannstatt,
Satzgrösse 24:33 cm, nur ganz
wenig gebraucht, ist mir zum Ver-
kauf übergeben worden.
Fester Preis 400 Mark.
Alexander Waldow, Leipzig.
Prima engl.
und Zusatzmasse
50 Kilo zu 120 Mark
liefert
Y Alexander Waldow, Leipzig.
Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
M. Wunder:
Die Preisberechnung ==
= von Druckarbeiten.
Zwreite Auflage.
Diese zweite Auflage der höchst verdienstvollen Arbeit des
Herrn Wunder ist ganz bedeutend vermehrt und genauest
revidiert, sie sucht deshalb an Vollständigkeit ihresgleichen in
Von besonderem Interesse sind
die Angaben von bewährten Preisansätzen für Werke und
Accidenzarbeiten jeder Art, so dass man, wenn man nach
ihnen rechnet, nicht lange zu kalkulieren braucht und wirklich
der Fachlitteratur aller Länder.
etwas verdient. Preis M. 3.50.
Ø Linienfabrik.
Nenheit:
Vietoria-Einfassung.
303
Annoncen. `
Sate ata ate ate ate ais ate ata ale als, als. A
Ww
“ri
t
> Die Messinglinien-Fabrik von
Gebr. Brandt in Quedlinburg
empfiehlt als Spezialität
IRA Sir SA Sur. SA
Messinglinien in allen Mustern, neue
Inserateinfassungen in Messing, neue
Schlusslinien in Messing etc. etc. unter
Garantie fiir bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit. Messingspatien und
Durchschuss sehr vorteilhaft und niclit
teurer als Blei. Ermässigter Preiskurant
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse
gratis und frei.
Sur, Sur XR
P di
Risuéetadd daa asas aaa aaa ana
KIII II II IIIA
Lehrbuch
Schriftsetzer.
Kleine Ausgabe des I. Bandes von
Waldow: „Die Buchdruckerkunst“
20 Bogen gr. 8.
Preis brosch. 6. M., eleg. geb. 7 M.
Dieses mit 69 Illustrationen versehene Werk
dürfte mit Recht als eines der besten jetzt vor-
handenen Lehrbücher zu bezeichnen sein.
Alexander Waldow, Leipzig.
PAALALA AAAA
B 85/8/53 897088 8 0/8 8 8/8 838 8 8/3 8/8 8/13 8 88 89 88 8/8 8 8537.9 8
Wer neue Werk- oder Zeitungs-Schriften
anschaffen will, versäume nicht, sich franco
Proben der >
Biome,
von
Benjamin Krebs Nachfolger
in Frankfurt a. M.
kommen zu lassen.
Cylinder-Überzüge
Englisch Leder Prima, 67 Zentimeter breit, pro
Meter M. 4.
Gummituch, 92 Zentimeter breit, pro Meter M. 9.
Prima Druckfilz, 100 Zentimeter breit, pro Meter
M. 15.
EE ee 70 Zentimeter breit, pro Meter
Ye
Alexander Waldow, Leipzig.
Ausserst praktischer
Walzenkochapparat. | |
No. 1 von starkem Zinkblech
mit Sieb zum Durchschlagen
d der Masse . . . M. 25,50.
No. 2 do. grósser . ,, 31,50.
ALEXANDER WALDOW, Leipzig
Buchdruck -Maschinen- und
Utensilien - Handlung
C. A. Lindgens, Cóln a. Rh.
Fabriken
von
schwarzen und bunten Buch- und Steindruckfarben,
Russ, Firnis, Etikettenlack, Seifenlauge, Walzenmasse
„the Excellent” C. A. ——
eipzig
Messingslinien-Fabrik
Fach-Tischlerei. NE Glen, in Mech. Werkstatte.
Goldene Medaille Brussel 1888.
NO
Farben ||87 SUE CSS
J
in allen Nüancen
und in den besten Qualitáten
liefert zu Fabrikpreisen
Alexander Waldow, _ Alexander Waldow, Leipzig.
sie
fur Blei- und Messinglinien. LY,
N , Sauberster, schnellster Schnitt.
Stellung Gehrungs-
TC M Y HANNOVER. $ | | für jeden Winkel.
Gre, | |
= e N
UR 4$ A ES
ro N |
A h; N
X A *
Buch- N
FS und \ e| ; nic
25 5leindruck Ex || Fabrikation
Eu NS e sümtlicher N
3 Farben. N | Y — und Utensilien |
SE SS d N fir Satz, Druck und Stereotypie. 4
SE - d E Spezielle Prospekte.
SS AS S SS — — a I
— S
| Gehrangen- Schneide- Maschin y |
SE a ro H
PATATA TADA DL
—
M
JJ
Ka EE E
FN IN X P
RETTEN
x
305 Annoncen. 306
ALEXANDER WAiLbow, LEIPZIG
eneralvertretung für
F. M. Weiters Original- Liberty- Tiegeldruekmaschine
Einige besondere Vorzüge der Original-Liberty-Maschine.
Es ist die einfachste aller Tiegeldruckpressen. Abzlige 1000—1500 per Stunde,
Die Form kann verbessert und gereinigt werden, ohne dass man dieselbe aus dem flachen
Fundament herauszunehmen braucht. Schnellster Farbenwechsel.
Neues verbessertes Farbenwerk. Praktische Metall-Verreiber unter Extraberechnung.
Vorzügliehste Verreibung. Die Walzen arbeiten ohne jedwede Anwendung von Federn, und
wirken auf die Typen durch ihre eigene, stets gleichmässige Schwere.
Tadelloses Register. Sofortige Druckabstellung.
Der Gang der Maschine ist lelehter und die Leistungsfähigkeit grösser, als die jeder anderen
Tiegeldruckpresse.
Unübertroffen in Bezug auf Stärke der Konstruktion; einzelne Maschinen sind über 20 Jahre im
Gebrauch und erforderten während dieser Zeit nur ganz unwesentliche Reparaturen.
Das Format des zu bedruckenden Papiers kann bedeutend grösser sein, als das Fundament.
= Innere P Erforderlicher Gewicht
—— reis > uy
=> | Rahmenweite Raum Netto | Brutto HS
E o >.
St
F = No.2 | 18 X 28 cm 900 M. | 1.00 X 1.20 m | 380 kg 490 kg e E
=
SSS SRE A om. Ba] 28048 5, | 2300 LA 1.80 ,, 770 , | 1000 „ = =
N M :S 5 4 [| $8949 , | 1000 , | 135) 196 ,, 865 , | 1050 ,, " Oe
eues Modell. =
vk | 87X56 „ | 1860 „ | 1.60 2.20 ,, | 1300 , | 1650 ,,
|
aloows Wéorterbud der qvapb. Aünfte
und der verwandten Sweige, mit 2798 Artikeln und pay” 581 Jlluftrationen, ug wird hiermit als wertvolles
Bandbudj empfohlen. Preis brofh. 23 ME. 50 Pf., eleg. geb. in Balbfranzband 26 MF. SO Pf. Und) in Serien und Heften in
beliebigen Heiträumen durch alle Buchhandlungen und vom Verleger. Probeheft gratis. Alerander Waldow, Leipzig.
Johannisberg im Rheingau
liefern
Schnellpressen fiir Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausfúhrung.
— 5G 45: A X-e——
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
P
X
o
90-0-9-0:0-0-9-0: 9-9 0-9 Em s
o
307 Annoncen. 308
Meilhaus $ —
Aſhaffenburg a. M.
If. Burme und
Siciniruckhfarhen.
Firnise und Rubbrennerei.
Jengniffe erfter Firmen des Jn- und
Auslandes.
— — of Y 2 ——] m:
HAMDURGU D1HJUF UR A-
Zur Bastien ges Diplome,
Gedenktafeln, Gelegenheits- Gedichte,
Adressen etc. empfiehlt
Budswig & Mayer | Blanco-Fordrucke |
in verschiedenen Formaten und
auf verschiedenen Papieren
Gravieranftalt — Bhrifigieferei — Galvanoplaftik Alexander Waldow, Leipzig.
Mustersortimente aller meinerVordrucke |
& Rf Í MN ES | fúr Diplome, umfassend 12 verschiedene 1%
D id Muster, liefere ich für 20 Mark. o
rá ur a Sfirahe 10 )
Wielandfirahe 10 > + Wielandflralo 1 ] Preiscourante mit Grössen- etc, An- |
| gaben gratis und franco, le
empfehlen ihre neugelchnittene und mit vielem Beifall aufgenommene
Monumental | ee
in 16 Graden mit Anitialen. em pfiehlt seim für den Srcss betrieb
eingerichtetes
Auch iff eine neue elegante Antiqua (im Haufe gefchnitten) erfchienen. phototypisches Institut
Probeblatter verfenden auf Wunfh gratis und franco. zur guten, billigen amd schnellen
etteteteteteteteteteeteteteteteteer HAMPEL'S Ausführung von Shototypien,
; i sind die — Chemigraphien
t Gebriider Brehmer, i lattenformen besten . Chromotypien. Druckfertige
* Maschinenfabrik Unterlagenz. Plattendruck. photofitho zaphische VUebertza-
Leipzig-Plagwitz. * u beziehen von der yungen in Otrich- and Halbton-
Spezialität: ` 2 Sehriftgiesserei Flinsch in Frankfurta. Kee TN MS
Draht-Heftmasohinen |*|| von deser oder von Otto Hampel in Hannover ingen. | Halkwlationen Franke,
zum Heften von Büchern, Blocks T
Broschüren, Kartonnagen etc. ` "T | | LZ- SCHNITT | )
aller a liefert billigst
Alexander Waldow, Leipzig.
—t
i" Anamım
| Ch. Lorilleux60io,k
16 rue Suger Paris rue Suger 16 *
Den Herren Bachdruckercibesiteern | | Messinglinienfabrik
'Mesnne abrit [| 5| era 2 MEUSCR (f^
und
Ir gegründet 1818 |
i aut den Weltausstellungen mit 2 Ehren- PO
| diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet, Bl
empfehlen ihre
schwarzen und bunten
| | bu u. Steindruckfarben E
anerkannt bester Qualitát.
Farbenproben und Preislisten
stehen auf Verlangen gern zu
Diensten.
| mechanische Werkstätte! | —— Md $
exacte Arbeit und
für | billigste Preise!
Buchdruckerei-Utensilion. | —d
Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88. Galvanoplastik É
H. Berthold. | Stereotyple. AA
Hr EU
dor Tu CHULMEPETEEHEETECDSETDUELLUERUHIH cT "itu HEU
V Uu qu Eq qu que umm umm Quem umm cum m um m cwn cm o c
Annoncen.
310
Erste Mannheimer
Holztypen-Fabrik
Sachs « Cie.
Mannhcim (Baden)
gegrúndet 1861,
fertigen als Spezialität
Holzschriften und Holzutensilien
auf allen grösseren Ausstellungen als
anerkannt bestes Fabrikat prämiirt.
Lager der echten dänischen Walzenmasse
The White
sowie
sämtlicher Materialien und Utensilien
für
Buch- und Steindruckereien.
Kolumnensehnur
liefert billigst Alexander Waldow, Leipzig.
—
E.
zt S Ai
Kiss‘;
Dorzüglides | 2%
Metall
Sdrittaielserei, Stereotypie
Gafvanoplaftif, Xylograpbie
Hinfograpbie, Utenfilien-Sabrif |
:
Yeueinridtungen und Umguſſe
von Drudereiem von meinem großen
Lager, Syftem Berthold,
RRR
—— M — 3} 2 chriftgiesserei}
d Grosses Lager in
H. Hohmann, Darmstadt. Mein Masterbuch
wird Ihnen bei Bedienung
Ihrer Kundschaft die
Gasmotoren-Fabrik Deutz, Köln-Deutz.
2m Ottos neuer Motor
— p
PAD
m
AA 7
a ^
i =:
liegender und stehender Konstruktion
fiir Steinkohlengas, Olgas, Generatorgas, Wassergas, Benzin, Petroleum.
37500 Maschinen mit 150000 Pferdekräften
im Betrieb.
Prospekte, Zeugnisse, Kostenanschläge gratis.
LIIIIIIIIIIIIIITIITTT,
ii
NU
helm Woellmer’s }
A
PTA
1 ~
di rs
—O NOVITATEN: 4—
D: Rococo-Einfassung, Fag
Schreibschriften, Zierschriften.
| Brod- und Titelschriften,
Bestes Hartmetall.
Druckerei - Einrichtungen
qu Normalsystem stets am Lager.
{ee en
__ SQ} 64)
— —
— 128 Medaillen und Diplome. -J
Walchbürlten
beter Qualität empfiehlt
Autographische Tinte
ein nach neuestem Verfahren hergestell-
tes und in Fachkreisen vielfach erprobtes
Fabrikat von
LOUIS MÜLLER. Droguenhandlung,
Leipzig, Turnerstrasse.
Preise inkl. Flaschen u. Kiste ab hier gegen
Einsend. d. Betrages oder Nachn. innerhalb
des deutsch-Osterreichischen Postvereins.
Eine Probeflasche
12 Flaschen
Wiederverküufern Rabatt,
je nach Hóhe des Auftrages.
Für Berlin:
H. Müncheberg, Alt-Moabit 104—105.
„I
ELE
Alerander ¿Haldow, Tripyig.
311 Annoncen. 312
z ereinigte Farben-Fabriken :* Filialen: Berlin, London, Aus York, Moskau. —
yb) BERGER enm 558 PREY & SENING, LEIPZIG. |
en mu tg
IFE
d
a
IN XC
N
— — E
—
E
| Specialität: Farben für samtl. graph. Zwecke. Walzenmasse Victoria und Victoria- Bianca,
—X———— A — — —
Colt's Armory (i
TIEGELDRUCK-SCHNELLPRESSE
mit Cylinder-Farbewerk und Druckregulirung.
4 Grössen, 20/33 — 35,5/01 cm Tiegelgrósse. =) — Für Fuss- und für Motoren-Betrieb.
AAA metet oe 6
Hierzu kommen noch die folgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Druckabstellung und Abstellbarkeit der
Auftragwalzen während des Druckes.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hängt
lediglich von der Befähigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
durchaus widerstandsfähig gebaute
Presse den schnellsten Gang.
Für die Pressen No. 3 und 4
‚empfiehlt sich in solchen Fällen, wo
; Elementarkraftbetrieb ausgeschlossen
ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
` mechanismus, der so angeordnet wird,
dass der Dreher dem Einleger gleich-
zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Im Konstruktions-Prinzip ähnlich Gally's
Universalpresse, zeichnet sich Colts Armory
Presse durch verschiedene dusserst
praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel-
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt’s
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren uniibertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorziig-
lichen Material. Die Kombination =
des Cylinder-Farbewerks, welche die | $
vorzüglichste Farbeverreibung und +
exakteste Regulirung der Farbever-
teilung gewährt, der genaue parallele
Druck, durch welchen die Schrift ge-
schont wird, sichern dieser Presse ihre |
bevorzugte Stellung als ausgezeich-
netste Tiegeldruckschnellpresse für \
den feinsten Accidenzbuchdruck.
Ausführlichere Beschreibungen mit Grössen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland:
J. G. SCHELTER & GIESECKE in LEIPZIG.
Redigiert und herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
"-
10110110110 /101/0:10/1/01/0:10:/10110:10110:10110110
— — —
—
ub
— eo) DA E DA BA
7
IIIIIEXELEAVGVV
Fr Harte Bar:
er
Gë
m
geo
E
Aaa
LIAE Deu: == Jima ead - hara sd f,
welt 2
Wil
sti UB AUD A UY AQUI AQUI „ur A
Mm“
y
yl un
TIT MO AR —— — — LII
101/0//01/01/01/01/01,01/01101/0/1/01/01/01101/01/01/01/01/011/01/011/01/01/01/01/011/011/01/01101/011/01/0110110110//01/011011/01/011011/01/0:1011/01/0110110110/101/0110//011/01/0/10:10:/0/1/0110:10110110110:101 :
em
RANA
Ralf
\ } Ww A
i
ve
Demnächst erscheint in Heften:
"S
ENS
Ke
J By ey Bt ee TA
“ACCIDENZSATZ
PA
HERAUSGEGEBEN VON
A ALEXANDER WALDOW.
M
^M
ZWEITE
it
t
Y
— SA A a
Co H Let y
; "f vg
UA IV /
Uum
` `
UI
/
= a
Hifi
m €. mn
» re aff
x de
VOLLSTÁNDIG NEU BEARBEITETE AUFLAGE
PN
d
VON
FRIEDRICH BAUER.
AS -
P " bi
74 AA A —
bL St A
A > SR
TaN aa an Va aon can an a a AN a
p DP" Ede — P — ug sd, > here US A a | AD n
W. Archiv fiir Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
KAKAO P — —— 1/01/01/011/0//0:/01/01/01/01/011/01101/011/01/01/011/01101101 ——X— — 101/011/01/011/0/1/01/01101/01/0:/0110110//01/01101/0:10:/0110110110//0110:10110110110!
|
|
$
"E
e
DA AC $
BN P lá
ap $
$
$
e
$
|
|
|
|
|
|
|
$
$
B
$
$
:
5
$
$
IE
$
$
$
:
e
Ñ
| H >|
© i|
|
> - 8
|
$
a
a
jJ
KOA
-
TT
MM na p
KA
KOAKOA
B
>
><>)
>
KOAKOA
wh} tas.
a
pom
$
o
$
:
^
©
>
$
e
o
e
$
e
ē
s
:
$
©
e
$
.
>
$
$
é
©
`
^
$
*
>
$
$
a
LI
.
—
EI
"m ay A (1 Y a? q y ' Y Tf a Y fa `
AN PAARE TS An EL AS A A I Ah an N ANNE E p : `
AA AN AR AAN A AT A TAT A Th ET A AGA
pl y y ra Y Y AA ER [maur
br —
|
|
Í
!
i
|
I
f
à
i
I
|
D. R. PATENTE
NO. 41409, 4209€, 44848,
50133, 50719.
e? ENGL. PATENTE
F SA d NC. ^S. NO. 10301 A. D. 1887, 14588/89.
\ Hs AN a. NA :
OA MS
STREIT
FRANZ.PATENT NO. 200650.
BELG. PATENT NO, 87748.
! N 7
Wed OESTER.-UNG. PATENT
fe)
LY NO. 40790/63633 V. 26. 12. 89.
U. S. PATENT.
Pe Ea
Die Firma Max KRAUSE, BERLIN, jetzige Inhaberin meines
D. R. Patents No. 50133, Messer - Holzschnitt, hat mich autorisirt,
eine Lieferstelle für Entwürfe und für fertige Schnitte zu errichten.
Ich empfehle mich Ihnen zu diesem Zwecke und bemerke, dass
ich praktischer Buchdrucker bin und die nötige Erfahrung besitze, um
wirksame Entwürfe liefern zu können für jeden Zweck.
Schnitte berechne ich mit 2—5 Pf. den Quadrat-Centimeter. Ich
bin im Stande, eilige Sachen mittleren Umfangs am Tage des Einlaufs
der Bestellung abzusenden.
Hochachtungsvoll
Hermann Hoffmann.
V. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
a L
em ET be
ZS —— IAEA pr
(HO E *
Str lr. — | E >
f
Telegr.- Adresse: Fernsprecher :
Menzer, Nassau. Ruf- No. 1240.
nno Holle, Kunstverlag
26 Breiteweg MÜNCHEN Breiteweg 26.
— — —
R. Archiv fúr Buchdruckerkunst 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt auf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
Jagdessen.
Suppe ä la Bagration
Ragout fin
Rindslende mit jungem (gemüse
Gorellen
Fyamburger Fühner
Salat und Rompeit
Artischockenbóden und Spargel
$lachlisch
Sl
WEAS N CD IESUS A rv ee eee dit. sk eta} Sat met
` " 152 "
ADS b
paw J —
T e d
A
Ei
——
Originalsatz von J. G. Schelter & Giesecke, Leipzig.
Y. Archiv fúr Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt auf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
Pu
a
x RR D
8
ne
NARRA
Ban
12 SAS E :
|
Ss er
II UH
he wi WM WM
EE
^
00000000000000000
NONE
` 1 > m le
S ASA Ae I e eem)
E
RED
es
CX
v
A
OOOO
ee oe Ph A > BAS P ^ .. se
NENE ÓN
Br GOD
%
>
-
>
>
«3
Ls
42
^^.
XS. Ka Kat Ly
V,
o »
A
( A
'
` D 6
[7 "
H
. ‘7
N) — D Ò Y :
W^ WAI \ AU YA
IIILLLIIIIIul
AS RAL BASLE AA SAS EU a
u
ES
Ss
EVA
CA .
Dye $
A^. sie
ib NA
—8
—
a E dh y LAU
— CO OO CS
A Y Y
TA
und
WIEN.
L999
— > F-a Zr zu 7 4 * Kai ry > y | |
PIDO IA Mg IM 7,
E: d d á i 2 t J
KA Le " m A Y.
ü H AS —
x_— —— — ———
HERRERA An Ia apre rr ARA
i UH lte MT DUETO
IK? DIO O DADA DANA ANOS ONO DA DADO
T
mma A A A T TET EFT ETT n ETT T ETC TRACER PRETEREA ET E b s
/ II AAA CARO PACA VL
77/-— stehen gratis und franco gern zu Diensten. ber
— -> m . WI
mmmumuimumuunuug " tee TAG LURE RODE Renee PORT RR ERED GL CTT Feb eee ed d a a E LIE S a neni su Witte
ENEE ENEE ENEE,
um
Tdi rial
TOP V HERE ne rre
sotana sacada LA]
inirifimad
EN
a d
—“
|
|
^" . 2 7 ce, er P ES > Ges
2 IF A di" d ` ` A et E e Si
Gi D "^ v
P ur S , —
mmm — — a — —— —— M MÀ AS.
neun hie
Ki 2 — L
` A I ali ^ T zë B Ey P 4 ie d y 4 É ` $ ech y
eraniumiack, extra, lackirfáhig, á M.10 per Kilo tr. FJ 4 f f ASA A
I 4, A a
RATES EAT RARE ETC AN ISSN DATE
‘ o»
ru pes gum fag tmp Quim enini mpg erri nne n min Wort msnm nni tt ptn ipti nuy: in giri Pro argen ' un... erint pos pmi eng jenot pure nius nme t vut
—— — — — XY — — pm — — — SIT E — a — — A T2 T — my — —
N jr VAVE Air Y ^ NT V / e ¡A WA ' — ve PITA J. a CS < — TIA N * Sa ^7 Y ^7 Eat m Y 9
all | 't \ I if > f í e é N AE JIE
bud d Ld NÉ Zt WO) "Me M WOVE ve jJ LAW AVE, Wo OVE e e We WE AMI Mf. We WE I Qe OYE at II WA We Vis ay za:
* — Miren nidi DOM ha bum — - c. 2 — — — —— - — N d Cé. -~ A j
| a —— - - unu mE deg / Lut mn TD em iin Td porn: ALA "m PTT NDT: D mom m — uut ERIT rui] mmn * — — — $ A 3
i ] : CO — — — e — — — dem - — — — — ` -)
i IT Di EN pay | )
2 — / WE
Vera ic a TAE NI
i 4 RT A A) Jct E
d 14 (fo a ¿Al
Í — VI | | gät:
1 NIE
| > i "E E — — 7 4 $
. 1 Vë ER . — — 173 " i= :
d p | | E ES è % > * Y, r A | pr -4 - = ~ p ~~ ar m - —
| E uf . ^| 1 y à $ J e ‘ I E
4 ne A 4 J oz J I , | 1
< d 1s
> i =. 5 1 i
I ^ vr a \ i E = KR - í
| il E ‘ E Bc em D I eae
- 4 o ( } 1 / I = |
i `
- I |
ho~ P e j n fr? A |
— — j Ah
| ^... m zz JS à : — 4 i Á tic |
$ 4 Wi EL äi
AER K Di
< J
\ -— I
i i
: 8
~ ~ - f i!
+ < 4 — Y, — j
| -— i ] s * ~ 7 x 1 b — d TT * i E I f
° E — > M : ` ` d } y 3 T Y E 1 x pe 2 A P a f » e y I i
[ Ü y ` Te S 8 i t f \ A i A R E a I $ = -
b. 7 T * ^ J v ^
| a VT LLAME sa ri a | HES
| er
| |
I — "ZAT NNE
' | NIT
^ = —
| Ss n Fi . e — ⸗
| 7 e > 4 ~ i. 1 di c r
= i ho ~ 4 k- > e —
I I | g » I A i A 4 J À ` * í ÇQ - 7332-33 — »
. f Ad ^ ah J N \ ^" a B y J à > ? —
3 H E, A u U^ C 1 Y 1 , X Ñ A a = - ud LA. = 14 7 J À ) Ber
1 1
- f V A i VW
~ I ii > ; j^ E
i ql a Kë \\ ;
FU > e
fi a" i KK LD E |, M
I - 1 a SHE, x
| ORY OP sy | m. i X
Ah: ` ) b ai s E rá i." T4 — e ,
Sh | AU A > Y MARNI de A Ze yo r I
y 31 f \ ras ni | A) ` ON
l N 1 ) Y f M / À -
(p> f | \ ke af ra) 1
i i N I j C» ze
i Y E
jM || \ d kk — f
a N KI f - |
MP i e em i
Ce de : La — —
"eh — A "me —
B SEL » A > " p $
v I TA Lista — T
Eil i : i
f d - I
] e `
1 - > Lé
—- 1 —
~~ i m Pod
T ie o r — < éf ce
1 e > 3 m p t p E Ce
be $ x E “9
— Leg" Ke e
— — A a " —
Y * ——
2 ^ t > f i ` E
e ù i J 22 A. A ADS
(od T n n v — d , -
' \ i — a
= ey. — Y >
, a — E
- at u A —
t < win \ C — tL Sn cera > ]
By" 1 — La Oi —t TI"
2 e ATILO 5 EI
eis rán zz oO} pe 7 H
— Ae M07 "L^ £ Mw — — If Ji
» Pa sach" — c — E LEAI
€ >= a ATLL emm" ei, Y Cz 7 lA H
1 Br " E o> — E” E
las e Une — ds nor Ao "p | - i
ec — a> à UV. PC N =
— Des « E |
— y et p k E n
— a E gi: — Qo ME B E
— — - AAE
E \ V d
— uf: A e | AG
— La - ` s m J
— 2 = ] 1 "€ , A ek, ke" >
f der ba Sei, SR
— As) - $
B ^ v 1
RK nsere unübertroffenen Buch- und Steindruckfirnisse sind aus bestem, lang: | 3l
X i 2 | Kg abgelagertem , naturgeb leichtem Leinol hergest ellt und wir ubernehmen | E
—.
Nro ia
hl
^ | LM:
F, = e . T - 1-4 i
5 e 11 y de. 3 eg mes Ka = ? ele ed, >» oan att 14 i
Bs d 1| vollständige Garantie für deren absolute Reinheit. KN
bet A | AE
E KA) Y > EL TR A IA ee [ tados , Kafe DE E:
U: Unsere Firnisse enthalten Keinerlei harzıge Bestandtheile und sind durch die be- I |
fa = Ela :
c / d I h - TO à H 7 * $ _* em, em, e H H „+ ss un. x 2 - = L P 4 » 4. —
| Ic sondere Einrichtung unserer Fabrikation vollstándig entfettet. | IE
A Et i — as IA = :
E K Wir fül ren die F NISSE | nloenden Stärka ' LR d.
* PSH | Wir funren die firnisse in folgenden Starken : SAE
114 |
| Extrastark als Gold- und Broncefirniss 200.
$ . e $ " . 3? 3? A
Pr — 3 « un — — — e , e e — AE
T "AP A OR Y ` H A A P "E-IH
| WES ma Y 0 TY iz 7) M I "IN bm CX MIXTO O a e Le de e - BE. |:
d el A | D "T À L N e 5 ad Mi. J i Je "A . J cn Y Tat ru e . a IV. a e A ` ) HE ^ :
A I* 1: t L=4
bet bj ENS ae e — HO]
e HPS Y ( ^ N e Z PA!
= M T 1tt CA ct Y* 17 — lr eX ! A&vxxrn » ad | =
h jl 3 AN. LC ls MAL Ei 4 T Cal I "-1 sf ‘DUALLY C ` F i WV | 7 |
y t| pes | | e d | dl
IET | f y P 1 » A á s u LC Zä
CS, [4 = I : - Y ER ^ r^ y warn P I fü K A - ^Y 1 m P un "ag 14 A fi | f 4 | 8 f
f | uanz schwach für Kupferdruck präparirt . . aM. /3.—. HE
— El P | KO]:
y j =] | — li
A
per 100 Kilo exclusive Emballage franco jeder deutschen Bahnstation bei -Bezugen 1 A
von nicht unter 5o Kilo. I ze
Jur
Für geringere Quantitáten gelten die Notirungen unserer letzten Preisliste, |
Ti
Ansichtsmuster 4.3 lo
gratis und franco gern zu Diensten. Sed SN
roman 7
— ⸗ A X — a L > : >
— een a PARAS di ——— ER Ai
=f geg TTT nn A Tintern tert itt Yu HUTT Ti) "et AS. Te T + m LEE DI MENEM 1T T. Wn D Kee X UI — A d
Osun On Da 000: E, OO ONDA DADA DAD DA DADA DADA]
m
S D iA TNT AAA AANA — — TIT in manm iat — mirni E nm en Hn fmm n Tnm — MORA ri Mg
Viro adf Ta c thea teens tees ADAPT ITT aaa ON 62
E
I
"2 DS eg RA va Ze kb
~~ va ¿AA LR = — yA
F
ao
e e 2
e B e d > ke WK
A asc. n.
>
- $
—“
= 1 ` ^ E" i.
- d
EZAN
GE \
Ec RA
w
u —
y > UND VERWANDTE GESCHÁFTSZWEIGE. e 6/7
HERAUSGEGEBEN VON
ALEXANDER
RN D e 4
Ve 2 2 ef ^
f FR DIES m / AROS fe
Y ~ I> AP NS S gy
u u^ Vie LI
es 2 o) Au — l)
AA NM » n \ ^ VRA
MESA \ f: Y AF oen tt NN
Ne | U» | LX Er_> €
JA V / AL. ey xy YY e, \\ Te.
< / A A - | } e)
SAD NE
28. Band. |
$ 1891.
Qe |
Matrizen-Setzmaschine „Linotype“.
ie Setzmaschinenfrage, d.h. die Zusammen-
stellung von Lettern zu einem Schriftsatze
auf mechanischem Wege, steht bekanntlich
schon seit langer Zeit auf der Tagesordnung, ohne dass
diese Bestrebungen bisher ein allseitig befriedigendes
Ergebnis gehabt hätten. Während indes in früheren
Jahren die Aufstellung von Setzmaschinen ein kost-
spieliges Unternehmen war, das gewöhnlich wenig
Erfolg hatte und eine vereinzelte Erscheinung blieb,
haben sich die Verhältnisse in den letzten Jahren
wesentlich zu Gunsten der Setzmaschine verschoben
und wir sehen dieselbe heute in einer ganzen Reihe
von Druckereien Englands und Amerikas in regel-
mässigem Gebrauche. In Deutschland ist das allerdings
noch nicht der Fall, was indes in den wesentlich
anders liegenden wirtschaftlichen Verhältnissen seine
einfache Erklärung findet.
Von den beiden genannten Staaten zeichnet sich
hinsichtlich der Einführung von Setzmaschinen beson-
ders Amerika aus, das auch in dieser Frage zufolge
seiner teueren Lebensverhältnisse und der technischen
Begabung seiner Bürger an der Spitze der technischen
Entwickelung marschiert. Nach »Paper and Press«
arbeiten z. B. in New-York und Chicago die gróssten
Tageszeitungen in der Hauptsache mit Setzmaschinen,
und hat sich ferner in ersterer Stadt eine » Gesellschaft
fiir mechanischen Satz« mit einem Grundkapital von
300000 Mark gebildet, welche die Mac Millansche
Setzmaschine (D. R.-P. No. 41758) einzufúhren beab-
sichtigt. In England sollen sich besonders die Setz-
maschinen von Hattersley und die von Thorne einge-
führt haben, welche letztere auch auf der Pariser
Weltausstellung 1889 zu sehen war. Der die Thorne-
sche Maschine (vergl. Dinglers polyt. Journal 1889,
Bd. 274, S. 459 ff.) ausführenden Gesellschaft sollen
zur Zeit Bestellungen von über 400000 Mark vor-
liegen. Diese Daten, deren noch eine ganze Reihe
angeführt werden könnten, zeigen, welche Bedeutung
und Benutzung die Setzmaschine in England und
Amerika erlangt hat.
Bezüglich der Konstruktion der Setzmaschinen
kann man zwei grosse Gruppen unterscheiden, die
Schriftsetz- und Ablege- Maschinen und die Matrizen-
Setzmaschinen oder Matrizen- Prügmaschinen. Die
erstere Gruppe dürfte die ältere sein und handelte es
sich hier darum, vorhandene Lettern durch Anschlag
von Tasten einer Klaviatur zu einem Schriftsatze zu
vereinigen. Dabei kommt gebräuchlicher Schriftsatz,
wie z.B. bei der Lagermanschen Setzmaschine (D.R.-P.
No. 43102), oder mit besonderen Signaturen ver-
sehener Schriftsatz, wie der Mac Millanschen Maschine,
in Anwendung, letzteres namentlich zum Zwecke des
Ablegens der Schrift. Die Schwierigkeit der Aufgabe
liegt überhaupt nicht in dem Setzen der Schrift, das
sich verhältnismässig leicht durchführen lässt, son-
dern in dem Ablegen, und in diesem Punkte dürften
auch die meisten Konstruktionen gescheitert sein.
Dieser Umstand wird wohl auch mit Veranlassung
gewesen sein, dass der Schriftsetz- und Ablege-
Maschine in den letzten Jahren ein scharfer Konkur-
rent in den Matrizen-Setzmaschinen mit Vorrichtung
zum Abgiessen der gesetzten Zeile erstanden ist. Von
den Matrizen-Prägmaschinen soll dabei hier abge-
sehen werden, da diese Gruppe noch nicht viel prak-
tisch wichtige Ergebnisse erzielt hat.
Die Matrizen-Setzmaschinen haben indes ansehn-
liche Erfolge aufzuweisen, und ist es besonders die
Mergenthalersche Setzmaschine » Linotype-, welche
das Interesse der Fachwelt in besonderem Masse in
Anspruch genommen hat und auf welche in Folgen-
dem etwas näher eingegangen werden soll. Der
19
315
Matrizen-Setzmaschine »Linotype:.
316
Erfinder dieser Maschine ist ein Deutscher (Württem-
berger), welcher ursprünglich Uhrmacher war, 1872
im Alter von 18 Jahren nach Amerika (Baltimore)
ging und sich hier der Konstruktion von Setz-
maschinen zuwandte. Er hat nahezu 16 Jahre an
der Vollendung seiner Maschinen gearbeitet und dabei
gegen 220 Patente (darunter die deutschen Patente
No. 32346, 32586, 34575, 34901, 40857 und 42171)
zum Schutze seiner Maschinen genommen, unter Auf-
wendung eines Kapitals von etwa 1000000 Mark.
Diese Zahlen zeigen, mit welcher Energie und Mühe
gearbeitet worden ist, um die Maschine auf ihren
gegenwärtigen Standpunkt der Vollkommenheit zu
bringen.
Die Linotype-Maschine war vor einigen Jahren
in etwa 130 Stück in Amerika im Betriebe und wurde
u. A. die »New-York Tribune« ganz auf der Mergen-
thalerschen Maschine gesetzt. Die Maschine hatte
indes noch manche Unbequemlichkeit an sich, indem
sie einer Presslufteinrichtung, elektrischer Betriebs-
mechanismen u. s. w. bedurfte. Die Mergenthaler
Printing Co. in New-York, 154 Nassau Street, ist des-
halb in der letzten Zeit zu einer vólligen Neukon-
struktion der Maschine geschritten, derart, dass eigent-
lich nur der Arbeitsgang der Maschine derselbe
geblieben ist, während die einzelnen Teile fast durch-
weg nach Anordnung und Arbeitsweise anders kon-
struirt worden sind. Dabei hat man sich von den
obengenannten Pressluft- und elektrischen Einrich-
tungen ganz frei gemacht.
Diese neue Bauart der Linotype-Maschine, welche
kürzlich in Deutschland unter No. 57318 patentiert
worden ist, führen wir heute unseren Lesern in einer
Gesamtansicht vor und sei an der Hand dieses Bildes
versucht den Arbeitsgang der Maschine klar zu
legen.
Der Setzer bringt sein Manuskript bei A an und
schlägt dann auf der Klaviatur B nacheinander die
den zu setzenden Lettern entsprechenden Tasten
an. Dadurch werden die entsprechenden Matrizen,
die das Typenbild an einer Seite in einer Vertiefung
enthalten, aus dem Magazin C ausgelöst und gleiten
durch die Kanäle D auf den Riemen E, welch letzterer
sie nacheinander in aufrechter Stellung dem Setz-
kasten F überliefert, in den sie eine nach der anderen
durch ein umlaufendes Bogendreieck eingeschoben
werden. Von Zeit zu Zeit werden durch Anschlagen
einer besonderen Taste Spatienstangen aus dem
Magazin I ausgelöst und in gleicher Weise wie die
Matrizen in den Setzkasten F eingeschoben. Ist auf
diese Weise das Setzen einer Matrizenzeile vollendet,
so wird der Setzkasten F gehoben, d. h. die Zeile
wird nach oben zwischen zwei Arme i geschoben,
welche sie sofort nach links durch die Führung G in
einen Schlitten N einschieben.
Ist dies geschehen, so führt der Schlitten N die
Zeile nach abwärts vor die Gussform des Formrades
H. welche ihrerseits eine wagerechte Normalstellung
annimmt. Sobald die Matrizenzeile diese ihren Ab-
wärtsgang vollendet hat, bewegt sich das Formrad
heran und bringt seine Form vor die Zeile. Jetzt
beginnt das Ausschliessen der letzteren, indem die
Spatienstangen gehoben werden. Die letzteren bestehen
nämlich aus zwei mit Keilflächen aufeinander gleiten-
den Teilen, von denen der eine die Höhe der Matrizen
hat, während der andre nach unten hervorragt. Durch
das Anheben der letzteren gleiten daher die Keilflächen
aufeinander und wird die gesetzte Matrizenzeile daher
innerhalb ihrer Halter seitlich verbreitert, d. h. aus-
geschlossen. Diese Ausschliessung soll eine weit regel-
mässigere sein, als sie heute von der Mehrzahl der
Handsetzer hergestellt wird.
Ist dies Ausschliessen in der genannten Weise
erfolgt, so legt sich ein Schmelzgefiiss gegen die Riick-
seite der Form und presst gleichzeitig die Matrizen
fest, worauf die Pumpe des Schmelzgefásses geschmol-
zenes Metall in die Form presst. Ist so der Abguss
der Matrizenzeile erfolgt, so geht die Vorrichtung zum
Ausschliessen nach abwárts, der Pumpenkolben hebt
sich, das Schmelzgefiiss geht von der Form zuriick
und diese von den Matrizen. Hierauf macht das Form-
rad H eine Drehung und bringt dadurch die Form vor
einen Ausstösser, welcher die gegossenen Letternzeilen
einzeln ausstösst oder zu einer Kolumne sammelt.
Gleichzeitig bewegt sich zum Ablegen der Ma-
trizen ein Arm M in seine untere Stellung nach der
Bahn O. Während dieser Zeit hebt der Schlitten N
die Matrizenzeilen zur wagerechten Bahn O, ein Gleit-
stück schiebt die Zeile in diese Bahn und auf die
Schiene r des Armes M, welche Schiene r Längs-
rippen hat, die zwischen Vorsprünge der Matrizen
eintreten. Der Arm M schwingt nun nach aufwárts,
wobei er die Matrizen zwischen den Spatienstangen
heraushebt, und bringt die Matrizen in die Hóhe des
Verteilers P. Die Spatienstangen bleiben somit in der
Bahn O zurück und werden von einem Haken wieder
nach rechts in ihren Behälter I überführt. Die empor-
gehobenen Matrizen dagegen werden von einem vom
Arme R bethätigten Schieber von der Schiene r des
Armes M herunter in den Verteiler P eingeschoben.
Dieser Matrizenverteiler besteht aus zwei Trans-
portschrauben, welche die Matrizen auf einer der
Schiene r ähnlichen, mit Längsrippen versehenen
Schiene entlang führen. Diese Rippen stimmen mit
Einschnitten der Matrizen überein und sind über den
Kanälen des Magazins C teilweise weggeschnitten, so
317
Matrizen-Setzmaschine »Linotype«.
318
dass die Matrizen über ihren zugehörigen Kanälen
nicht mehr gehalten werden und in diese hineinfallen,
um dann in der dargelegten Weise wieder von Neuem
verwendet zu werden.
Auf die Bewegungsmechanismen der Maschine
einzugehen, ist uns bei der Vielteiligkeit der Maschine
und dem uns zur Verfügung stehenden Raume ver-
sagt. Nur soviel sei erwähnt, dass das Zusammen-
in England viel Eingang verschafft. Die anfänglich
ziemlich missgünstigen Urteile sind bei grösserer Ver-
trautheit und bei längerer Benutzung der Maschine
geringer geworden und haben wohlwollenderen Platz
gemacht. Auch die mit der Maschine erzielten Erspar-
nisse haben eine beachtenswerte Höhe erreicht und
werden von einigen Verlegern auf 50 bis 60 Prozent,
von der Mergenthaler Printing Co. sogar auf 75Prozent
P
y
4
E
" AO d = SP
Sper rn
mto | —
ER — NA FACH
B tS *
Y SAN
EN : +.
H eS q Je a - d
N > «fui
Ww ERKENNEN
Al * ERAN A ANA
LER ay ee, ae KIN
EEE neen
> MN a ER Be KA
ki A, 1
uA
SR
RN
^ D» v. ` > ^ y- n
~~
E
$
: X SN
ANN C
Pr a i N i
be
NN N" e
SC
| THE
fi —
Matrizen-Setzmaschine »Linotypes.
stellen einer Matrizenzeile, das Abgiessen der vorher-
gesetzten und das Verteilen der Matrizen der vorvor-
hergesetzten Matrizen bezw. Spatien gleichzeitig vor
sich gehen. Der gesamte Mechanismus zum Setzen
der Matrizen, sowie derjenige zum Verteilen derselben
in die Magazine wird beständig und unabhängig vom
Mechanismus zum Abgiessen angetrieben, welch
letzterer intermittierend wirkt.
Diese Linotype-Setzmaschine hat sich, wie bereits
erwühnt, in den letzten Jahren in Amerika und auch
angegeben. Ausser der genannten »New - York
Tribune« haben auch noch andere Tageszeitungen
Linotype-Maschinen aufgestellt, so » Courier-Journal«
und »Times« in Louisville (Kentucky), »Chicago
News« und »Providence Journal«, in London die
Druckerei des »Railway Herald«, die der »Railway
Press« u. s. w.
Alle diese Daten zeigen, dass die Einführung von
Setzmaschinen in den genannten Staaten heute keine
vereinzelte Erscheinung mehr ist, sondern einen sehr
19*
319 Anleitung zum Linienbiegen. 320
fühlbaren Einfluss auszuüben beginnt. Dass dabei die
Frage des mechanischen Satzes in Amerika viel weiter
gediehen ist, liegt in den Verhältnissen der Vereinigten
Staaten, der hohen Kapitalkraft derselben, der Höhe
des Preises der Arbeitskräfte u. s. w., begründet,
während für Deutschland ein Bedürfnis nach Ersatz
von teurer Handarbeit durch billigere mechanische
Arbeit noch nicht in dem Masse vorliegt. Dieser sich
fortwährend vollziehende Ersatz der Handarbeit wird
natürlich vorübergehend dann auch einen Teil der
Schriftsetzer überflüssig machen und es ist daher be-
greiflich, wenn diese der Setzmaschine nicht sehr
wohlwollend gegenúberstehen. Eine derartige Oppo-
sition die jede neue Sache durchzumachen hat, scheint
uns indes unbegriindet, da durch derartige Fortschritte
die Arbeitsgelegenheit nicht vermindert wird, sondern
nur in anderer Richtung sich äussert. Bei näherer
Kenntnis der Sachlage wird daher die Abneigung
gegen die Setzmaschine schwinden und wird deren
Einführung auch in unsere Druckereien in dieser oder
jener Form erfolgen. R. Knoke.
Anleitung zum Linienbiegen.
Von Hermann Hoffmann, Berlin.
(Fortsetzung.)
Ps Liniensützen, welehe das dargestellte Blatt.
Band oder dergl. gebogen, gerollt oder verzogen
erscheinen lassen, sieht man bisweilen gerade Schrift-
zeilen bis in die Biegung hinein oder wohl gar über
dieselbe hinweglaufen. Muss es denn wirklich erst
gesagt werden, dass Alles, was auf einer Rundung
angebracht wird, sich derselben unweigerlich anbe-
quemen soll? Nur Setzer mit ganz stumpfem Empfin-
den kónnen sich der beregten Scheusslichkeit schul-
dig machen. i
Soweit geht der durch die Grundform hervor-
gerufene Zwang, dass in schief gesehenen, stark ver-
jüngten Teilen auch die Typen schief und allmälig
kleiner geformt werden müssen, wenn nicht ein häss-
licher Widerstreit zwischen beiden Teilen. von denen
bald der eine, bald der andere die Oberhand zu
behaupten scheint, entstehen soll. Das Umgestalten
der Schrift geht natürlich im Buchdruck nicht, und
darum soll man die Hand von solchen Formen lassen.
Der Setzer findet überreiche Gelegenheit, seinen Eifer
zu bethätigen, in legaler Bahn auf Schritt und Tritt.
Doppelt gerollte Umschläge werden durchweg
falsch gezeichnet. Man probiere eine solche Form
mit Papier und man wird finden, dass bei mehrfach
gerolllen Ecken die zweite und folgende Windung
nicht sichtbar ist.
Wie schon gesagt, kann ich mich kaum für ein-
fach gerollte Ecken erwürmen, rate aber von der
Wiedergabe mehrfach .gerollter Formen ganz ent-
schieden ab. Während geradlinige Umschläge mit
verhältnismässig geringer Mühe oft hübsche Muster
ergeben, verursachen rund gebogene Ecken im Linien-
satz meist mehr Arbeit, als sich durch den Erfolg
rechtfertigen lässt. Der Setzer möge nicht eher an
solche Arbeiten gehen, als bis er sich über das End-
ziel klar ist, damit er nachher mit gutem Gewissen
sagen kann, er habe keine Zeit verschleudert.
Die geraden Umschläge können entweder frei
bleiben oder zur Aufnahme einer Bemerkung dienen,
wie »Anfang 7 Uhr<, »U. A. w. g.« oder dergl.
—
— hae IR
Ce? ud
C cheisliasse 5
SE,
LL LI2ZP2ACUE?L.
Fig. 32. Verwertung des Umschlages.
In Fig. 32 ist die Ecke sehr gut verwertet worden.
Die an dieser Stelle des Lichtfalles wegen gerecht-
fertigten Schattenlinien werden mit einem Male ge-
bogen oder, wennscharfkantig, aus Gehrungen gebildet.
In letzterem Falle isteine húbsche Táuschung zulássig.
Man liisst die den Umschlag andeutenden Schatten-
linien a b (Fig. 33) im Druck über den Papierrand
hinweggreifen und schneidet nach beendeter Arbeit
das Stück e Karte für Karte einzeln mit der Scheere
ab. Bei so kurzen Schnitten ist es nicht einmal nötig,
eine Schneidelinie vorzudrucken.
- Papierrand.
Fig. 33. Abzuschneidende Ecke.
In Verbindung mit reichen Einfassungen kann
eine umgelegte Ecke. welche in die Einfassung hinein-
reicht, recht originell wirken (s. Beispiel A in Heft 8/9).
Man bestimmt die Grösse des Umschlages nach den
ausfallenden Einfassungsstücken. Der Rand wird für
sich fertig gemacht und an Stelle des Umschlages ein
321
Anleitung zum Linienbiegen.
322
Stegquadrat eingesetzt, den man spáter durch die Eck-
linien auswechselt. Auch in diesem Falle werden die
Karten nach dem Druck einzeln schrág beschnitten.
Zum Zwecke der Erzielung reicherer Wirkungen
kann der Umschlag durch Tondruck noch mehr abge-
hoben werden.
An Stelle des Schrágschneidens kann man den
überflüssigen Kartenzipfel mit einer dunklen Farbe,
die in der Arbeit vorkommt, bedrucken. Der Messer-
holzschnitt gewáhrt die Druckplatte dazu. Bei ge-
schiekter Ausführung wird auf diese Weise der Ein-
druck erweckt, als ob die so behandelte Ecke einem
unter der Karte liegenden zweiten Blatte angehóre.
erste Stelle bringen. Man muss es deshalb stets in
einer dunkleren Tónung halten als die Hauptkarte
und in einer Farbe, welche derjenigen der oberen
Karte an Wert und Intensität merklich nachsteht. Da
die Farben Weiss, Gelb, Rot, Grün, Blau rangieren,
so darf nicht etwa das obere Blatt blauen, das untere
hervorlugende gelben Ton erhalten, sondern umge-
kehrt.
Eine hübsche plastische Wirkung erzielt man mit
dem Herausdrücken des umgelegt gedachten Teiles,
der dann wirklich als Umschlag erscheint. Hierbei
muss jedoch der Linienvordruck unterbleiben, denn
er stört und ist unwahr. Obgleich nun das Heraus-
Vignetten von Paul Leutemann. Schriften von Flinsch und Schelter & Giesecke.
Man kann die Täuschung dadurch noch weiter treiben,
dass man, wie aus Fig. 34 hervorgeht, den Schatten
markiert, welchen eine aufgelegte Karte in Wirklich-
keit auf die untere werfen würde. Man kann endlich
ein Blumenmuster, welches sich von der verdeckten
Fig. 34. Die obere Karte wirft einen Schatten auf die untere.
Karte her fortzusetzen scheint, auf dem Zipfel aus-
laufen lassen.
Doch sollte man nicht Abgötterei mit diesen
Eckchen treiben. Wenn es auch nach den Anschau-
ungen, welche vorliegende Arbeit verfolgt, erlaubt ist,
das in Wahrheit zum Fortfallen bestimmte, über-
flüssige Eckstück zur Verstärkung der Gesamtwirkung
mit heranzuziehen, so darf man es doch nicht an
prägen nicht eigentlich hierher gehört, will ich es,
um das angefangene Thema ganz zu erschöpfen, mit
beschreiben.
Aus hartem zwei- bis vierfachen Karton (Fig. 35)
wird eine Ecke a mit scharfem Schnitt herausge-
Fig. 35. Herausprägen der Ecke.
trennt. Der Schnitt muss schräg in den grossen Teil
hinein geführt werden und in dem punktiert ange-
deuteten Teile von a diejenige Form erhalten, welche
die Prägeecke später haben soll. Den Teil b leimt
man mit der auf unserer Abbildung sichtbaren Seite
auf einen Holzfuss, ganz wie eine Tonplatte. Es genügt
indes, nur die Umgebung der Prägestelle zu befestigen.
323
Anleitung zum Linienbiegen. — Schutzmittel fúr Titelschriften.
324
Dann wird das Stiickchen a mit etwas Dextrin genau
an seinen Platz gebracht, auf der anderen. dem Holz-
stock abgekehrten Seite mit Leim, Fischleim oder
dickem Dextrin dünn bestrichen und durch einmaliges
Zudrehen der zu diesem Zwecke vorgerichteten Tiegel-
druckpresse, in welcher der Holzstock fest geschlossen
worden ist, auf die Tiegelseite übertragen. Nun be-
findet sich der Holzstock mit dem Teil b als Druck-
bez. Prägeform auf dem Fundament, das infolge Über-
tragens genau in den Ausschnitt eingreifende Stückchen
a dagegen fest aufgeklebt auf dem Aufzugbogen des
Tiegels.
Wird nun, natürlich ohne Walzen und Farbe.
ein Blatt Papier oder Karton angelegt und durchge-
druckt, so muss dasselbe die Form des Ausschnittes
annehmen, d. h. hochgeprägt erscheinen. Man prägt
auf diese Weise die ganze Auflage durch und schneidet
danach die Ecken mit der Scheere ab.
Da der scharfe Prägedruck fortgesetzt auf den
oberen Bogen des Aufzugs einwirkt und letzteren zu
verschieben trachtet, so muss derselbe aus festem
Stoff bestehen und so angebracht werden, dass er
jedem Versuche, ihn aus seiner Lage zu bringen,
sicher widerstehen kann.
| — A) OA
^ | b — b |
a c Drucktiegel. a -
Fig. 36.
a! a?
| AA O |
Ze c Drucktiegel. |
me
Fig. 37.
Einrichtung des Tiegels zum Prägedruck.
Dies geschieht wie folgt. Auf den nackten Tiegel
c (Fig. 36) wird ein einziger Bogen zähen Papiers a
mittelst der Bügel bb nur oben und unten einge-
klemmt. Darauf schlägt man die überhängenden
Papierenden a!a? in der Pfeilrichtung nach oben
über den Bügel zurück und klebt sie, wie aus Fig. 37
hervorgeht, auf dem eigenen Bogen a fest. Dann
schiebt man höchstens zwei Bogen harten Karton
von der Seite her unter den Aufzug und stellt den
Druck mittelst der Tiegelschrauben auf die nötige
Schärfe ein.
Diese Art, ein Relief zu erzeugen, kann im
Accidenzdruck weitgehende Anwendung erfahren.
Darauf einzugehen ist jedoch hier nicht der Ort. Aber
auch für Ecken kann noch manche interessante Ver-
wendungsart desPrägens gefunden werden. Z.B.kann
man in Beispiel A die der unteren fingierten Karte
angehörige Papierecke ein Blatt tiefer legen als die
übrige Karte, und die umgeschlagene Ecke ein Blatt
höher als dieselbe. Die Höhendifferenz zwischen den
beiden Ecken beträgt danach 2 Blatt.
Oder man prägt den Umschlag in Beispiel B
(s. Heft 89) inmitten der glatten Karte hervor, wohl
auch das kleine Kärtchen im ganzen und den Umschlag
noch besonders.
Auch kann man zugleich mit dem Prägen ein
Muster in die Ecke hineindrücken, z.B. glatte Riefen.
Die Form dazu wird man mit dem Messerholzschnitt
herstellen, wenn Papier geprägt werden soll, bei
Karton hingegen muss man Messingstempel dazu
haben.
Aus Vorstehendem ersieht man, wieviel allein
schon aus einem so unscheinbaren Dinge, der Ecke,
gemacht werden kann. Wer Augen hat zu sehen, der
sehe! Leider trifft man nicht viele Accidenzsetzer an,
die sich gegebenenfalls unabhängig zu machen wüssten
von dem, was der Schriftgiesser für sie herauszu-
denken die Güte hatte. Diejenigen, deren Seele nach
immer neuen Einfassungen dürstet, die für die sonsti-
gen Hilfsmittel im Accidenzsatz kein Auge und für
wohlgemeinte Ermahnungen kein Ohr haben, mógen
doch bedenken, dass Meisterwerke selten im Überfluss
entstehen.
Der bedúrfnislose Accidenzsetzer, dessen Arbeiten
dennoch Genie verraten, erhebt sich turmhoch aus
der Menge derjenigen Tagewerker, die ihr Amt, da es
Gott nicht anders gewollt hat, mit múdem Sinne
erfúllen. Kann Jener mit seiner regen Phantasie sich
fortwáhrend Quellen reinen Vergnügens óffnen, so
bleibt Diesen kaum eine andere Freude, als wenn sie
inne werden, dass der langsam schleichende Zeiger
der Fabrikuhr endlich seinem Ziele nahe ist.
(Fortsetzung folgt.)
Sehutzmittel für Titelschriften.
ON » Patent- Fachwinkel« bringt der Erfinder der
»Stachelspatien« und der »Schriftordner «, Herr
Albert Stolzenwald in Berlin S 59, Dieffenbachstr. 55,
ein neues Schutzmittel gegen das Umfallen der
Buchstaben in Titelschriftkästen in den Handel. Die-
selben bestehen aus kurzen verzinnten Stahlblech-
streifen von Leistenhöhe, die rechwinklig umgeknickt
sind und an einer Kante haarscharfe Stacheln haben,
deren Form Fig. 1 in vergrössertem Massstabe zeigt.
Die Fachwinkel werden wie die Stachelspatien je
nach Bedarf in kleineren oder grósseren Abstánden
voneinander nach Figur 2 zwischen Buchstaben-
gruppen gestellt und durch einfaches Andrücken der
325 Schutzmittel fiir Titelschriften. 326
————————— ar E R a
— çæ —— ——— — ————
Holzleisten ohne Kraftaufwand vollkommen sicher
befestigt (Fig. 3).
Fiir die Entfernung der einzelnen Fachwinkel
voneinander ist zu beriicksichtigen: 1) dass ein frei
stehender Buchstabe sich wohl schräg zur Seite neigen
jedoch nicht umfallen darf; 2) darfein schräg liegender
Buchstabe nicht mit der scharfen Kontur seiner zarten
Bildfläche die Fachscheidewand berühren ; 3) muss
der betreffende Buchstabe selbst in gesenktester
Stellung noch dem Auge des Setzers erkennbar sein;
4) muss der Buchstabe stets bequem mit den Fingern
zu erfassen sein. Nach Massgabe dieser Bedingungen
durfte in Figur 4 (Vorderseitenansicht Fig. 5) die
Entfernung zwischen je zwei Fachscheidewänden in
einem Falle 23 mm (5 Cicero) betragen, während in
einem andern Falle derselben Figur die Ausdehnung
des Buchstabenfaches sich auf 16 mm (3!/s Cicero)
einschränken musste. Die grösstmöglichste Fachweite
lässt sich z. B. beim Doppelmittelkegel auf 25 mm
(51/2 Cicero) begrenzen; die Entfernung überragen
aber die an den Holzleisten entlang liegenden Fach-
winkelschenkel noch um so viel, dass jeder einzelne
Fachwinkel mit seiner Vorderkante auf dem Ende des
vorhergehenden Fachwinkels dachschieferartig auf-
liegen muss,
Ein weiterer Vorteil der Fachwinkel gegenüber
den Stachelspatien besteht in ihrer handlicheren Form,
durch welche erstere sich bequemer, leichter und
sicherer einstellen lassen. Auch ist die Befestigung der
Fachwinkel wesentlich einfacher als die der Stachel-
spatien. Da die Fachwinkel von selbst aufrecht stehen,
können sie auch bei älteren, teilweise versetzten
Schriften nachträglich angebracht werden. Man stellt
den betreffenden Schriftkasten wagrecht auf, entfernt
die zur Ausfüllung des leeren Raumes vor der Rück-
wand dienenden Stege und dergl., rückt die Schrift
nach hinten und beginnt nun in dem vorn entstandenen
leeren Raum mit dem Einstellen der Fachwinkel,
wobei gleichzeitig die Schrift zwischen dieselben ge-
stellt wird — unter Berücksichtigung der für die ver-
setzten und noch abzulegenden Buchstaben frei zu
lassenden Räume. Zum Schluss wird der noch vor-
handene leere Raum vor der Rückwand wieder
ausgefüllt.
Wir empfehlen allen Interessenten, sich durch
einen Versuch von der Nützlichkeit der Fachwinkel
selbst zu überzeugen, um so mehr, als Muster davon
durch sämtliche Schriftgiessereien und Fachgeschäfte,
sowie vom Erfinder selbst, kostenfrei bezogen werden
können. —
Eine andere neue Vorrichtung gegen das lästige
Umfallen der Schriften in Leistenkästen unterbreitet
uns die Firma Numrich & Co. in Leipzig-Reudnitz.
Die dieser Firma gesetzlich geschútzten Steckschrift-
halter » Probatia« sind aus Messingblech von 2 Punkt
Stirke gestanzt und gebogen.
Dieselben lassen sich sofort an-
wenden, ohne dass eine Ver-
ánderung der Einrichtung der
Titelschriftkásten dazu erforder-
lich wáre. Fig. 1 veranschau-
F licht diesen Steckschrifthalter
1 2 nur gestanzt ohne angebogenen
Fuss, Fig. 2 dagegen gestanzt mit rechtwinklig ange-
bogenem Fuss F. Dieser letztere hat jederseits einen
Vorsprung von Nonpareille, welcher unter die Schrift-
leisten geschoben und von diesen festgehalten wird.
Dadurch wird verhütet, dass sich der Steckschrifthalter
nach oben herausziehen oder seitlich umlegen kann.
Auf diese einfache Weise gewährt derselbe, gegen
die Schriftzeile geschoben, einen so genügenden Halt,
dass die Buchstaben nicht umfallen können, die ganze
Zeile aber dennoch leicht hin- und hergeschoben
werden kann.
Die »Probatia «-Steckschrifthalter haben Schrift-
höhe; ihre Breite entspricht demjenigen Schriftgrade,
für welchen sie gebraucht werden sollen. Der Preis
beträgt für 100 Stück von Nonpareille bis Cicero
5 Mark, von Mittel bis Doppelmittel 6 Mark.
Breite halbfette Grotesk-Versalien von J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig.
No. 6016. Brillant auf Nonp. Min. ca. 1 kg. No. 6017. Diamant auf Nonp. Min. ca. 1 kg.
21 DIE BUCHORUCKERKUNST IN IHREM TECHNISCHEN BETRIEBE 15 HILFSBUCH FÜR MASCHINENMEISTER AN DRUCKPRESSEN
LEHRBUCH FÜR SCHRIFTSETZER ANLEITUNG ZUM TABELLENSATZ
DIE ZINKOGRAPHIE IN DER BUCHDRUCKERKUNST DIE ZURICHTUNG VON ILLUSTRATIONEN
No. 6018. Perl auf Nonp. Min. ca. 1,2 kg. No. 6019. Nonpareille. Min. ca. 2 kg.
GRAMMATIK DER LITHOGRAPHIE PORTRAT GUTENBERGS
Breite halbfette Grotesk von J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig.
Preussen BRANDENBURG Schlesien
No. 6020. Nonpareille. Min. ca. 3 kg. No. 6021. Petit. Min. ca. 3,8 kg.
|
Anleitung zum Farbendruck auf der Buchdruckpresse | Lehre zur Behandlung deutscher Lesestúcke
Die Preisberechnung von Druckarbeiten Anleitung zur Chemitypie
No. 6027. 2 Cicero. Min. ca. 8 kg.
ALBUM Julius Cásar LEIPZIG
No. 6022, Korpus. Min. ca. 44 kg. No. 6023. Cicero. Min. ca. 5 kg.
Die Schule des Musiknotensatzes Das Herstellen von Tonplatten
DIE GALVANOPLASTIK BUCHDRUCKEREI
No. 6028. Doppelmittel. Min ca. 9,4 kg.
Papier FAKTURA Farben
No. 6024. Mittel. Min. ca. 5,8 kg. No. 6025. Tertia. Min. ca. 6,2 kg.
Elektrische Ausstellung Tiegeldruckmaschine
STEREOTYPIE AUSSTELLUNG
No. 6029. 3 Cicero. Min. ca. 10,4 kg.
Hamburg New-York
Ausserdem sind noch Grade auf 4, 5 und 6 Cicero vorhanden.
Germania-Gotisch von der Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a. M.
No. 1695. Mittel
Geſchichte des Deutſchen Bolkes feit dem amoltften Jahrhundert
Bibliothek der Unterhaltung und ves Diiffens
Ñoí 108" Nonpácetila | No. 1479. Petit
|
Engliſche Bilder in deutjcher Beleuchtung
Archhitektoniiche Entwürfe und Banausfithrungen
Geichichte aus der Seit des fiebenjährigen Krieges
Blumengewinde deutider Sprik Alpenrojen und Edelweif
Aus junger Cage Freud und Creid Birgweifer in der Arithmetik
Ilnfitrierte Dagen und Erzählungen für die Jugend
Formenſchatz der Deutſchen Renaiſſance
No. 1695. Text.
Seitſchrift für Deutſchlands Bautechniker
Typographiſche Mitteilungen
No. 1480. Korpus. | No. 1481. Cicero.
Gharakteriſtiſche Bauten der Schweiz | Borlagen für das Kunftqemerhe
Aerztlicher Keifebegleiter und Bausfreuno Lehrbuch der Anatomie des Menfchen
Die Praxis des Architekten Bergbau und Hiittenkunde
No. 1696. Doppelmittel.
Handbuch der graphiſchen Künſte
Lehre vom Alccidenſſatz
No. 1697. 3 Cicero.
Deutſche Buchdruckerkunſt
Nürnberger Kurier
331 Schriftprobenschau. 332
Schriftprobenschau.
ie Schriftgiesserei J. G. Schelter vd Giesecke
T veröffentlicht in heutigem Heft wieder eine
Garnitur einer in der Praxis des Buchdruckers viel
gebrauchten Schrift in modernisierter Form, einer
halbfetten breiten Grotesk. Die Versalien wurden von
dem in diesem Schriftcharakter denkbar kleinsten
Grade von Brillant. die Gemeinen von Nonpareille an
aufwiirts bis zu 6 Cicero geschnilten. Diese Schrift
ist ein neuer Beweis für das anerkennenswerte
Streben der genannten Firma, die wichtigsten Schriften
für den Accidenzsatz in einer dem geläuterten
Ludwig © Mayer. Wir können dieselbe heute nur
einfarbig abdrucken. bemerken aber. dass sie in
farbigem Druck, besonders wenn das Innere der Buch-
staben in hellerem Ton und die Kontur und der
Schatten in dunklerer Farbe gedruckt wird, wirklich
reizend wirkt und dass die Schrift zu den schönsten
Zweilarbenschriften gehört, welche dem Buchdrucker
bisher geboten wurde. Wir werden bald Gelegenheit
haben, die Schrift auf unsern Probebliittern in farbigem
Druck vorzuführen.
Von der Schriftgiesserei Flinsch bringen wir
heute eine Germania-Gotisch zum Abdruck. Dieselbe
ist jedenfalls eine sehr schóne und dankbare Accidenz-
schrift, originell und doch ruhig in der Zeichnung und
Zweifarben-Zierschrift € von Ludwig & Mayer in Frankfurt a. M.
. 900. Text.
TE Wi
No. 901.
np
RCA
CID
Geschmack der Gegenwart entsprechenden Form zu
bieten. Wir zweifeln nicht daran, dass diesem Streben
der gebiihrende Erfolg zu teil werden wird.
Von der von uns in allen grósseren Graden
bereits früher abgedruckten lateinischenSchreibschrift
derselben Firma ist jetzt auch der kleinste Grad auf
Korpus fertig geworden und wir bringen im Nach-
stehenden einige Probezeilen. Die ruhigen und klaren
No. 902,
Ee, iP , Cy 9 2
A üehtai dei C A acnturyes 2A nnfonattr n
e c E d | Jg .4 e éi CT ^ CL
V vifielei de c fima.: € Maschinenfubith Mean Aamme) d: Ca
: e d LA > ) ,
¿y c Huch - un al Of uni handlung 22
Formen dieser Schrift sind dem vorliegenden kleinen
Grade in gleich hohem Masse eigen, wie den grösseren,
derselbe bildet somit eine willkommene Ergänzung der
Garnitur.
Eine neue Zierschrift für Buntdruck , » Bianca«
genannt, sandte uns in drei Graden die Schriftgiesserei
Doppelmittel,
NUNG NOTA PROSI
UA t m NE) ni
Min. 6 kg à M. 7.50.
FINDUOAN BERG
Min. 8 kg a M. 7.30.
Doppeltertia. Min. 10 kg a M 7.—.
ARC U
exakt im Schnitt, wie alle Flinsch’schen Schriften.
Die Germania-Gotisch wird bald in vielen Druckereien
Eingang finden und gern verwendet werden.
Die Berliner Messinglinienfabrik, Aktiengesell-
schaft, Berlin N. 39, Reinickendorfer Strasse 64a,
sendet uns einen Oklavband mit Probeabdriicken
ihrer Erzeugnisse. Neben den verschiedenen glatten
Linien, Strich- und Musterlinien, wie sie zum Material
jeder Buchdruckerei gehören, bietet die Firma in
diesem Bande eine grosse Anzahl neuer, geschiitzter
Muster von Kombinationslinien, das sind Messing-
linien mit eingravierter Zeichnung nach Art unserer
Reiheneinfassungen, in der Breite bis zu 4 Cicero,
durch deren Anwendung wirklich effektvolle Umrah-
mungen geschaffen werden kónnen; besonders die in
farbigem Druck ausgeführten Muster wirken über-
raschend reich und schón. Die neue Firma führt sich
durch die vorliegenden Muster jedenfalls auf eine an-
sprechende Weise in unsere Berufskreise ein; wenn
das Material auch in seiner technischen Beschaffenheit
333
Satz und Druck unserer Probeblátter. — Zeitschriften- und Búcherschau. — Mannigfaltiges.
334
und Ausfúhrung den durch die Giite der Fabrikate
ülterer Firmen hochgespannten Anspriichen der Buch-
drucker entspricht, so dürfte ihr ein lohnender Erfolg
wohl kaum fehlen.
Satz und Druck unserer Probeblatter.
latt X, ein Diplom grossen Formats, wurde in
B: seiner gesamten ornamentalen Ausstattung aus
der von uns schon früher lobend erwähnten Sgra fitto-
einfassung von Paul Leutemann gesetzt, die sämtlichen
Linien lieferte uns in ausgezeichneter Güte die Firma
Zierow d: Meusch in Leipzig. Als Schrift für solche
Diplomsátze kann sich wohl kaum eine andere besser
eignen, wie die hier verwendete halbfette Wiener
Mediaeval von Brendler & Marklowsky, das vor-
liegende Diplom wird dafúr der beste Beweis sein.
Die zum Druck verwendeten Tonfarben mischten
wir aus Erzeugnissen der Fabrik von Berger & Wirth
und zwar wurde der Chamoiston gemischt aus Chrom-
gelb, Terra de sienna, Glanzweiss und etwas rot-
braunem Lack; der blaue Ton aus Miloriblau und
Glanzweiss; der griingelbe Ton, welcher úber den
blauen gedruckt wurde, aus Chromgelb, Seidengriin
und etwas rotbraunem Lack. Das verwendete Gold
ist Brillantreichgold von Carl Derlon in Leipzig, das
Braun Sammtbraun von Berger d: Wirth, das Rot
Geraniumlack von Kast de Ehinger in Stuttgart.
Blatt Dd unserer heutigen Beilagen, Briefkópfe
enthaltend, besorgte in Satz und Druck die Pierersche
Hofbuchdruckerei in Altenburg, der wir für freundliche
Überlassung dieses Blattes unsern Dank aussprechen.
Das verwendete Ziermaterial an Initialen und Orna-
menten stammt fast ausschliesslich aus der Schrift-
giesserei von Schelter & Giesecke.
Zeitschriften- und Bücherschau.
—* Formulare zur technischen Buchführung in Druckereien
von M. Wunder. Braunschweig, Selbstverlag des Ver-
fassers. Der Verfasser des weit verbreiteten Werkes über
die »Preisberechnung von Druckarbeiten< (Verlag von
Alexander Waldow, Leipzig) hat in der vorliegenden kleinen
Broschüre, gewissermassen als Ergänzung des genannten
Werkes, die zur technischen Buchführung in Buchdruckereien
notwendigen Formulare zusammengestellt und kurz erläutert.
Bei der Wichtigkeit, welche eine geregelte Buchführung für
jeden Geschäftsbetrieb hat, ist dieses Werkchen als eine
verdienstvolle Arbeit zu begrüssen und ihm eine weite Ver-
breitung zu wünschen. Dasselbe kann gegen Einsendung
von 50 Pf. direkt vom Verfasser oder durch die Expedition
des Archiv bezogen werden.
— * Rechts- Lexikon für Kaufleute und Gewerbetreibende
bearbeitet von Dr. jur. Julius Engelmann. Erlangen, Verlag
von Palm & Enke. In ca. 6 Lieferungen A M. 1.80. Von
diesem schon früher von uns warm empfohlenen Werk
sind jetzt zwei weitere Lieferungen, die 3. und &, erschienen.
Der Inhalt derselben bestätigt das günstige Urteil, welches
wir über die allgemein verstündliche, gründliche und dabei
doch kurzgefasste Behandlung des in diesem Werk be-
arbeiteten umfangreichen Stoffes aussprachen. Wir kónnen
wiederholt auf das Werk als einen zuverlässigen Ratgeber
in Rechtsfragen hinweisen.
— * Koehlers Kompendien- Katalog V: Technologie.
Unter diesem Titel hat die bekannte und hervorragende
Buchhandlungsfirma K. F. Koehler in Leipzig ein 100 Seiten
starkes Verzeichnis von wichtigen und empfehlenswerten
Werken aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, Mathe-
matik, Mechanik, Bau- und Ingenieurwissenschaften,
Chemischen Technologie, Gewerbekunde, Handelswissenschaft
u. s. w. herausgegeben, das an Interessenten in jeder Buch-
handlung kostenfrei abgegeben wird. Wir können unsern
Lesern empfehlen, das Heft zu verlangen, dasselbe wird
ihnen bei Bedarf an allgemein wie speziell fachtechnischen
Büchern stets zuverlässige Auskunft über Preis, Format
und Umfang geben.
— § Die grösste deutsche Buchhandlung in den Ver-
einigten Staaten E. Steiger de Co. in New-York, 25 Park
Place, versandte soeben ihr neuestes Export-Verzeichnis
aller in Amerika erscheinenden periodischen Zeitschriften
und hält sich zu deren Lieferung wie auch zur buchhänd-
lerischen Kommission gleichzeitig empfohlen. Beigegeben
ist dem Verzeichnis ein Heftchen, welches die auf das
Urheberrecht beziiglichen Abschnitte der revidierten Statuten
der Vereinigten Staaten in englischer Sprache sowie
deutscher Ubersetzung mit Bemerkungen versehen von
P. Goepel wiedergibt. Der Verfasser begriisst die erfolgten
Abiinderungen des amerikanischen Urheberrechtsgesetzes
insofern, weil es die erste Anerkennung des internationalen
Urheberrechtes in der Gesetzgebung der Union ist und als
Ausgangspunkt fiir eine spátere fortschrittlichere Gesetz-
gebung dienen kann. Am Schlusse seiner Bemerkungen
glaubt der Verfasser die bereits im Bórsenblatte ventilierte
Frage der Errichtung einer Zentralstelle zur Wahrung der
Rechte auslündischer Urheber und Verleger in New-York
warm befürworten zu sollen. Das Heftchen ist durch den
Buchhandel beziehbar.
Mannigfaltiges.
— * Die Farbenfabrik Berger & Wirth in Leipzig hat
am 12. Juli d. J. die bisher unter der Firma Guido De Lucchi
e C. in. Florenz betriebene, seit 1803 bestehende Fabrik
von Druckfarben und Walzenmasse erworben und wird
dieselbe unter eigener Firma als Filiale ihres Hauses
weiterführen. Die technische Direktion führt Herr G. Ro-
Jahn, während Herrn A. Marini di G. die Vertretung
der Filiale für Italien übertragen wurde.
— * Herr J. Gawlitza, bisher Vertreter der Firma
Meyer & Schleicher, hat unterm 1. August unter eigner
Firma in Wien eine Schriftgiesserei, Stereotypie, Galvano-
plastik und Utensilienhandlung errichtet.
— Die Bibliothek der Gesamtlitteratur des In- und
Auslandes, Verlag von Otto Hendel, Halle a. S., erlässt ein
Preisausschreiben zur Erlangung eines neuen einfachen und
zeitgemässeren Umschlags für die brochierten Bände ihrer
20*
Mannigfaltiges. — Briefkasten.
336
nunmehr über 500 Nummern gediehenen Sammlung. Für
die beiden besten Arbeiten sind zwei Preise im Betrage
von 200 und 100 Mark festgesetzt. Das Preisrichterkollegium
besteht aus Mitgliedern des halleschen Kunstgewerbevereins.
Die Entwürfe müssen bis zum 31. Oktober d. J. der Ver-
lagshandlung eingesandt sein. Die näheren Bestimmungen
sind von der Verlagshandlung zu beziehen.
— & Im Jahre 1890 waren 50 Jahre verflossen, seit
der Einführung der Briefmarke, wührend sich dieses Jahr
Gelegenheit bietet, auf denselben Zeitraum zurückzublicken
in Bezug auf die Entstehung der Briefcouverts. Die Be-
nutzung der Couverts wurde speziell durch eine Verfügung
des Sir Rowland Hill hervorgerufen, laut welcher jedes
in ein anderes eingewickeltes oder von einem solchen
umhülltes Schriftstück der doppelten Taxe unterlag, im
Gegensatz zu offen verpacken. Die erste Couvertmaschine
verdankt ihr Entstehen dem Bruder Sir Rowland Hills.
Heute besitzen wir deren verschiedenster Konstruktionen.
— § Um die deutschen Reichspostmarken auf ihre Echtheit
zu prüfen, gibt die »Papier-Zeitung«, aus sicherer Quelle
folgendes Verfahren an: Man übergiesst oder überstreicht
mit einem Pinsel die gummierte Rückseite der Marken mit
Salmiak. Es treten sodann vorübergehend rote Linien,
3 oder 4 auf jeder Marke, hervor. Auch Sodalösung be-
wirkt dieselbe Erscheinung, und sind bei Anwendung
letzteren Mittels die Linien längere Zeit sichtbar. Das
Prüfungsmittel ist nur für unaufgeklebte Marken verwend-
bar. Gebrauchte und durch Einweichen in Wasser von
Briefcouverts abgelöste Marken zeigen bei entsprechender
Behandlung die roten Linien nicht mehr.
— $ Da bekanntlich eine unter beschränkteren Ver-
hältnissen arbeitende Buchdruckerei selten Veranlassung
hat, ihren Vorrat an bunten Druckfarben allzuvielseitig zu
gestalten, ausserdem aber auch häufig nicht in der Lage
ist, sich umgehend mit dem Benötigten zu versehen, mögen
folgende Angaben eines französischen Fachblattes, laut
welchen mit vier oder fünf Farben die verschiedensten
Nuancen erzielbar sind, Platz finden: Blau und Schwarz
geben Dunkelblau; durch Carmin und Blau erzielt man
Purpur, während Carmin und Gelb Zinnober ergeben;
Carmin, Gelb und Schwarz bilden Braun; mit Gelb und Blau
erzielt man Grün; mit Schwarz und Gelb erzeugt man ein
schönes Broncegrün; durch Mischung von Carmin und
Schwarz entsteht ein Dunkel-Lila. Heller stimmen lassen
sich alle Farben durch Zumengung von Weiss. Zur Auf-
bewahrung der Farben eignen sich am besten Blechbiichsen.
Uberdecken kann man die Farben mit einer Quantitit
Wasser oder einem stark mit Öl getränkten Papierblatte,
eine Vorsichtsmassregel, die die Farbe vor den Einwir-
kungen der Temperatur schützt. Die Blechbüchsen müssen
natürlich gut verdichtet sein.
— $ Dem berühmten französischen Buchdrucker
Firmin Didot wurde Ende Juni in dem kleinen Provinzorte
Sorel-Moussel, woselbst seine irdische Hülle ruht, ein
Denkmal aus Bronzeguss gesetzt. Die Anregung zu diesem
pietätvollen Akte gab zunächst der Gemeinderat daselbst,
welcher in seinem Plane von den Personal der daselbst
im Betriebe befindlichen Didotschen Papierfabriken in
weitestem Masse unterstützt wurde. Die Feier fand im
engeren Kreise der Verwandten und Nachkommen sowie
unter Zulassung der nachbarlichen Bevölkerung statt. Eine
äusserst pompöse Abendfeier im Schlossparke bildete den
Beschluss der aus Festtafel, Reden u. s. w, bestehenden
Feierlichkeit. Das Denkmal besteht ans einer lebensgrossen
Statue Firmin Didots, welch letzterer sich auf eine Hand-
presse stützt und mit der Rechten ein Schriftstück hält.
— $ Über das Geschäft in kopflosen und Plattenzeitungen
in Amerika gibt die »Zeitschrift« folgenden Aufschluss: Von
den in den Vereinigten Staaten und Kanada erscheinenden
18,000 Zeitungen werden 10,000 teils als kopflose Zeitungen,
teils mittelst Platten hergestellt und das Hauptgescháft in
diesem Zweig macht die »American Press Association«.
Dieselbe hat in einem Dutzend Stüdten Zweiggeschüfte und
ist, als Ganzes betrachtet, die grósste Druckerei Amerikas
nächst der Washingtoner Staatsdruckerei.
Briefkasten.
Herrn Faktor C. L. in Düsseldorf. Der Entwurf der gesandten
Arbeiten, ihre Satzausführung mit solch einfachem Material und ihr
sauberer Druck linden unsern Beifall. Die Anordnung des vielen Textes
beim Briefkopf kann kaum schöner und zweckentsprechender gedacht
werden. Die Zickzackführung von fetten Linien, wie sie auf beiden
Arbeiten beliebt wurde, ist dagegen weniger nach unserm Geschmack,
so originell und exakt sie im übrigen auch ausgeführt sein mag. —
Herrn E.Sch. in Hall. Die gesandten Arbeiten bestätigen uns von Neuem,
dass der moderne Accidenzdruck in Ihrer Offizin mit Verständnis
und grosser Liebe zur Sache gepflegt wird. In der Wahl und An-
ordnung der Schriften bei vielen aufeinander folgenden Titelzeilen
kann Ihr Setzer jedoch noch lernen; die teils unfertige Wirkung kann
behoben werden, wenn mehr auf Gruppenbildung gesehen und dadurch
Ruhe und Übersichtlichkeit in die Arbeit gebracht wird. — Herrn C. M.,
techmischen Leiter der Sp.schen Buchdruckerei in Leipzig. Die ge-
sandte prüchtige Arbeit ist uns ein neuer Beweis, dass die von Ihnen
geleitete Offizin in jeder Beziehung auf der Hóhe der Zeit steht. Das
in neun Farben gedruckte Bild, sowie die übrige Ausstattung des Blattes
zeugen von ebensoviel Geschmack wie hohem technischen Kónnen. -
Herrn V. M. in Köln. Die eingesandte Geschäftskarte ist in Druck und
Farbenwahl eine ganz vorzügliche Arbeit; auch der Satz verdient An-
erkennung, doch ist das Format im Verhältnis zur Breite etwas zu
hoch ausgefallen und die Ornamentierung im Ganzen etwas schwer-
fällig, sonst aber durchaus korrekt. Es soll uns freuen, bald wieder
etwas zu sehen.
Inhalt des ro Heftes.
Matritzen-Setzmaschine »Linotype«. — Anleitung zum Linien-
biegen. — Schutzmittel für Titelschriften. — Schriftprobenschau. —
Satz und Druck unserer Probeblütter. — Zeitschriften und Bücher-
schau. — Mannigfaltiges. — Briefkasten. — Annoncen. — Aecidenz-
muster Im, Text: 2 Karten. — Beilagen: 1 Blatt Briefkópfef 1 Blatt
Diplom.
Das Heft enthält im Ganzen 2 Beilagen. Für das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nicht
garantiert werden.
Bezugsbedingungen für das Archiv,
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
ständige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2. Heftes ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden. -
Bezugsquelle: Jede e auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband direkt M. 13,0 nach ausserdeutschen Ländern
M. 14,40. Nach komplettem Erscheinen Preis pro Band M. 15,— exkl. Torte.
Annoncen: Preis pro Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei häufiger
Wiederholung Rabatt. Kostenanschläge sofort. Betrüre vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebühr. Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50—2,50
Beilagen: Quartblatt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M. 26 ete...
Novitáten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterblätern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschiidigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mit uns vereinbaren.
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farben,
Bronzen , Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen.
Textschrift von Benj. Krebs Nachf., Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J G. Schelter &
Giesecke, Leipzig. Doppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruckt mit Farbe von Frey & Sening, SEN auf einer
Schnellpresse yon Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. š
337
Annoncen. 338
2 Annoncen.
D
—
Für Zeitungs- und
Zeitschriften - Verleger!
Illustrierte Romane der besten Schrift-
steller, nebst den zugehórigen Bildern
— Clichés —, wie vorzügliche Rebus-
Clichés offeriert billigst
W. W. (Ed.) Klambt,
Verlag des »Hausfreund«, Neurode.
Te gebrauchte Swiderski'sche Buch-
druckschnellpresse, Format 60/90 cm.
sofort ganz billig zu verkaufen.
Albert Heine, Cottbus.
Deutsches Wochenblatt
in Nord-Wisconsin,
Ver. St. von Amerika, seit vier Jahren
etabliert, mit gutgehender Accidenz-
Druckerei (neues Material, neue Presse,
3 Pferdekr.-Dampfmaschine) ist Familien-
verhültnisse halber äusserst billig zu
verkaufen. Kaufspreis bei kluger Ge-
schäftsführung in einem Jahre zu ver-
dienen; keine direkte Konkurrenz. —
Auch komfortables Wohnhaus mit zu
verkaufen. Lokale Information wegen
Redigierens wird bereitwilligst erteilt.
Man wende sich direkt an den Eigen-
tiimer C. W. Honigmann, Merrill, Wis.,
U.S. of Amerika, oder an Buchdruckereib.
Paul Kaltenbach in Eisenberg i/Th.
MURET encyklopádisches
WORTERBUCH
der englischen u. deutschen Sprache.
(Ein Parallelwerk za »Sachs-Villate:.)
Teil I: Teil Il:
Engl.-deutsch | Deutsch-eng]l.
von
Prof. Dr. Ed. Muret. | Prof. Dr. D. Sanders.
Umfang ca. 33 Lieferungen á M. 1,50.
Jáhrlich 5 Lieferungen,
Lieferung 1/2 sind erschienen.
Langenscheidtsche Verlags-Buchhandlung
(Prof. G. Langenscheidt.)
Berlin SW. 46, Halleschestr. 17.
Patentverkauf oder Licenzerteilung.
Der Inhaber des D. R.- Patentes
No. 48369, betreffend: »Typensetz- und
Ablegemaschinen« (cf. u. A. amtliche
Auszüge, Patentblatt 1889, Seite 694)
wünscht seinePatentrechte an inlándische
Fabrikanten abzutreten bezw. Letzteren
Licenz zur Fabrikation zu erteilen. Gefl.
Anerbieten behufs Übermittlung an den
Patentinhaber nimmt entgegen Patent-
anwalt Robert R. Schmidt, Berlin S.W.
Königgrätzerstr. 43.
Novität aus dem Verlage von Alexander Waldow, Leipzig.
Q oeben erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen die 1. Lieferung
\Y des beliebten Handbuchs:
DIE LEHRE
VOM
ACCIDENZSATZ.
Herausgegeben von
ALEXANDER WALDOW.
Zweite vollständig neu bearbeitete Auflage
von Friedrich Bauer.
Preis pro Lieferung 1M. 40 Pf.
In ca. 6 monatlich erscheinenden Lieferungen wird das Werk komplett sein.
—— Er in den modernen Satz-
arten durchaus bewan-
derter Accidenzsetzer(N.-V.)
| | wird dauernd zu engagieren
| | gesucht. Offerten mit Satz-
| | proben, Zeugnissen sowie
| | Gehaltsansprüchenunter A 88
| |an die Geschäftsstelle des
Archiv f. Buchdruckerkunst.
-o IPZIG. *— :
SR i Konzentrierte
| Seifenlauge
in Originalkisten à 10 Dosen
|
Schriftgiesserel. |
"n Messinglinienfabrik. d
pi Galvanoplastik, Stereotypie.
e
AR]
AY)
No,
pro Kiste 6 Mark,
einzelne Dosen 80 Pf.
Neuheit:
Inserat-Einfassung.
empfiehlt
kees
i e .
— Mexander Waldow, Leipzig.
Stereotypie! JW ince CENE
x» Webers "Ionplatten. ««
DE auf Spalte 261—263 (Heft 8/9) beschriebenen und empfohlenen
¥ Tonplatten liefere ich nunmehr in folgenden Gróssen zu den bei-
—
gesetzten Preisen:
13:18 cm. . M. 1.75 26:36 cn .. M. 6—
18:90 » im Ba 36:52 » » 12.—
18:52 » > 6.—
Bei Bestellungen über 500 qcm wird jedes beliebige Format angefertigt
und der Preis im Verhältnis zu den vorrätigen Formaten reguliert.
Ich liefere unter Garantie des Verfertigers, Herrn Weber, und be-
merke, dass der Preis sich nach obigen Angaben ganz wesentlich billiger
stellt, wie Celluloid.
Alexander Waldow, Leipzig.
| C. A. Lindgens, Cóln a. Rh. | ::
S Fabriken i
a von *
| schwarzen und bunten Buch- und Steindruckfarben, *
sl Russ, Firnis, Etikettenlack, Seifenlauge, Walzenmasse =
, : x
; „the Excellent" €. A. Lindgens. zc
te MZ
KOS BEET EET AAA SY ng in
T
oo
eipzig
Messinslinien-Fabrik
Ad
!
^
207
Fach-Tischlerei. e fo. > Mech. Werkstatte.
Goldene Medaille Brüssel 1888.
und in den besten Qualitäten
liefert zu Fabrikpreisen
Alexander Waldow, Leipzig.
ble eec fe f
JLo conan,
1 HANNOVER.
a HO
* p>
swp ] ^
om
20 ©. 99-9
"CH © Sr Xe cw
Ó J
—
—
Ape 7 a
FR I FR
f I —
e SAAHA
=
T 9 I a
SS ^ m | | ec — Le er ee, (ees
"ER ¡o \ \\ Leichteste Handhabung / — o
SS lol E (0 ,N o5 Exakteste 05/ X;
X und E N N IAÑ,
o 5 O v]
3791715115
o
NS
3 “Steindru ck.
t Farben.
da
YH
7
"e
i
$
t
|
W:
f
OEA AENA T7)
N DIN
~ SSO
= MS St OS hee NNI RX
RNR EEn AEE
J M EN SG (NV MAY NS |
N LISS ^ S
SSE S -
— INCA A
xja
Benjamin Krets Nachfolger
Annoncen. 340
"EE A
Die Messinglinien-Fabrik von
Gebr. Brandt in Quedlinburg
empfiehlt als Spezialität
Messinglinien in allen Mustern, neue
Inserateinfassungen in Messing, neue
Schlusslinien in Messing etc. ete. unter
Garantie für bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit. Messingspatien und
Durchschuss sehr vorteilüaft und nicht
teurer als Blei. Ermüssigter Preiskurant
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse
gratis und frei,
bá SAS,
TO T
e. Aj y
LRSRRRRRRKRRRRRSRRE E el
de
Wer neue Werk- oder Zettungs- Schriften
anschaffen will, versäume nicht, sich franco
Proben der
in Frankfurt a. M.
kommen cu lassen.
Anfangs September erscheint:
: — georánel >
wad herausgegeben von
Wilhelm Möller |
EI :
Das Buch wird gratis an alle Buch-
druckereibesitzer Deutschlands versandt.
Schluss der Inseratenannahme: 25. August.
Berlin, Yorkstrasse 75.
Wilhelm Móller.
Walzenkochapparat.
No. 1 von starkem Zinkblech
mit Sieb zum Durchschlagen
der Masse . M. 25,50.
No. 2 do. grússer . ,, 31,50.
ALEXANDER WALDOW, Leipzig
Buchdruck- Maschinen- und
Utensilien- Handlung
341 Annoncen. 342
Weiljaus & Sdeidig
Altyaffenburg a. M.
F. Bumz uná
SiecinårukKfarhen.
Firnis= und Ruhbrennerei.
Jengnijje erfier Firmen des Jn- nnd
Auslandes.
FAT SE mel j A * e e em. ~ - —Ó— n
TDD
| LLL. —— = 2037 n — — E RA SR
L - — = I "| Zur Herstellung eleg. Diplome, |f
Gedenktafeln, Gelegenheits- Gedichte, d
Adressen etc. empfiehlt
Blanco -Yordrucke |
in verschiedenen Formaten und
auf verschiedenen Papieren
Alexander Waltow, Leipzig,
„|| Mustersortimente aller meinerVordrucke
SI für Diplome, umfassend 12 verschiedene
Muster, liefere ich für 20 Mark.
Preiscourante mit Grússen- etc. An-
gaben gratis und franco.
(Ne 30 9o 8 X
P AS E I I — _——— _ __ _ _ __— AAA Sy Cotes
I x B ei Bedarf von Maschinen, Apparaten, Utensilien für `
KE Buchdruck und verwandte Branchen, Schriften, Messinglinien, :
rm Walzenmasse u. s. w. bitte stets Prospekte zu verlangen. in Berlin SW., Lindenstr. 69
: f empfiehlt sein ie. den Srosshetzi 6
Gutenberg-Haus Franz Franke, Berlin W41. ; Mida:
Maschinenfabrik, — Factischee | N phofotypisches Institut
— —— = — N zur giten, billigen and schnellen
HAMPEL’S Ausführung von Shototypien,
mine; Chemigzaphien
| Gebrüder Brehmer, |: — besten | Chzomotypien. Druckfertige
Maschinenfabrik * Unterlagenz. Plattendruck. photolitho saphische Vebertza-
Leipzig-Plagwitz. ; e Zu beziehen von der ungen im Strich- und Halbton-
Spezialität: || Sehriftgiesserei Plinsch in Frankfurt aM. |, ier. Prospekte, Muster imd
Draht-Heftmaschinen [él] Fon ieser oder von Otto Hampel in Hannover ingen. | Halkalationen franko.
zum Heften von Büchern, Blocks, d.
Broschüren, Kartonnagen etc. dz ges SCHNIT
: aller > liefert billigst
Alexander Waldow, Leipzig.
16 rue Suger Paris rue Suger 16
gegründet 1818 T
(|| auf den Weltausstellungen mit 2 Ehren- H
||| diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet, |j!
empfehlen ihre :
Messinglinienfabrik |
ZIEROW & MEUSCH
Qu, `
V Den Herren Buchdruckereibesitzern |||
l| empfehle ich angelegentlichst meine
Messinglinien- Fabrik LEIPZIG ,
schwarzen und bunten
Buch- u. Steindruckfarben |:
anerkannt bester Qualität.
Bestes —
exacte Arbeit und
billigste Preise!
I — — Werkstätte
für
Buchdruckerei-Utensilien.
Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88.
E Berthold,
— > E
| Galvanoplastik
Stereotypie.
Farbenproben und Preislisten
(E stehen auf Yerlangen gern zu
y Diensten.
AY,
hi mnm
%£ — ae —
|
sc)
—
Pell Tat to Sa sel el rr rr — —— —
343 Annoncen. 344
klein, Eorst & Bohn
— Johannisberg im Rheingau
— N liefern
Er Schnellpressen für Buch- und Steindruck
— | bester Konstruktion und Ausführung.
R 5 > — Ae
aN Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
MA n
O Er
[5 [0 SR — —
o Bs 3-0-0-—9 0-9-9-0:
en LA N (AD a ATINA
Ir P dA y r — de d.
O): TOA] 4 KE Cap ASIAN E
d OO o 9;:9-9-9-9,/0-00-0/0. 0-0. 0-0 0-
"e a
A
€ "
0-9.9-9-9-9,.6-0-9-0.
e
=!
aX
| YSaldows Wórterbud de
und der verwandten Zweige, mit 2798 Artifeln und py” 581 Jlluftrationen, “BMG wird hiermit als wertvolles
Bbandbud) empfohlen. Preis brofd). 25 MF. 50 Pf., eleg. geb. in Balbfranzband 26 MP. 50 Pf. Auch in Serien und Heften in
A e o ———— E RE
beliebigen Zeiträumen durch alle Buchhandlungen und vom Verleger. Probeheft gratis. Alexander Waldow, Leipzig.
Yok
8 nach allen Ländern.
co. RAMONA —
— Jala
Annoncen.
= Erste Mannheimer =>
S Holztypen-Fabrik |
¿Sachs « Cie. 4
y Mannheim (Baden) -
gegründet 1861,
fertigen als Spezialität
Holzschriften und Holzutensilien
== auf allen grösseren Ausstellungen als
anerkannt bestes Fabrikat prämiirt.
Lager der echten dänischen Walzenmasse
The White
sowie
5 sämtlicher Materialien und Utensilien
für
2 Buch- und Steindruckereien.
Kolumnensehnur
liefert billigst Alexander Waldow, Leipzig.
Dorsitaliches
Metall
Schriftgießerei, Stereotvpie
Galvanoplaftif, Xylograpbie
infographie, Utenfilien-Sabrit
— —
Neueinrichtungen und Umaiiffe |
von Drudercien von meinem großen
KRRRRRRRRRRN
H. Hohmann, Darmstadt, Mein Musterbuch
wird Ibnen bei Bedienung
Ihrer Kundschaft die
besten Dienste puch
ee T | 6 ás
ME:
` y. mr
mein? et An ne
yle : mit * ak s dung‘
„ck® cher H
gell e H. Hohmann.
Gasmotoren-Fabrik Deutz, Köln-Deutz.
PTN Ottos neuer Motor
liegender und stehender Konstruktion
für Steinkohlengas, Olgas, Generatorgas, Wassergas, Benzin, Petroleum.
37500 Maschinen mit 150000 Pferdekraften
im Betrieb.
— 128 Medaillen und Diplome. —-
IIIIIIIIIIIIIIIITII.
N
y
BERLIN —-9]l
W., Friedrich-Str, 226. |
e EE
| —} NOVITATEN: G—
| Bae Rococo-Einfassung, EI |
| Schreibschriften, Zierschriften.
33
Grosses Lager in |
Brod- und Titelschriften, |
d Bestes Hartmetall. |
Druckerei - Einrichtungen ne-3
is
FI
399999993
2 auf Normalsystem stets am en
—
Syy
q eur — Y =< 5
|
j e ^
4 SE vi
| u d A,
Prospekte, Zeugnisse, Kostenanschläge gratis.
CG
Stereotyple «—
Galvanoplastik
Messinglinien-
Fabrik
Ce ée fy
NEE
éMafdjbürften
befter Qualität empfiehlt
Alerander ¿Haldow, Teipzig.
Autographische Tinte
ein nach neuestem Verfahren hergestell-
tes und in Fachkreisen vielfach erprobtes
Fabrikat von
LOUIS MÜLLER. Droguenhandlung,
Leipzig, Turnerstrasse.
Preise inkl. Flaschen u. Kiste ab hier gegen
Einsend. d. Betrages oder Nachn. innerhalb
des deutsch-isterreichischen Postvereins.
Eine Probeflasche
12 Flaschen
100 ”
V; Liter
E.
10 ”
Wiederverküufern Rabatt,
je nach Hóhe des Auftrages.
Für Berlin:
H. Müncheberg, Alt-Moabit, 104—105.
Annoncen.
ereinigte Farben-Fabriken
es BERGER & WIRTH a FREY & SENING, , LEIPZIG.
4 Filialen: SE udon, Now- -York, Moskau.
d — + ES 4— -
elt den einzigen ersten Preis in Melbourne Colt's — — —
nhi EN tn
mit n und Druckregulirung:
Im Konstruktions-Prinzip ähnlich Galbys
Universalpresse, zeichnet sich Colt’s Armory
Presse durch verschiedene dusserst
praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel-
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt's
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren uniibertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorzüg-
lichen Material. Die Kombination
des Cylinder-Farbewerks, welche die
vorzüglichste Farbeverreibung und
exakteste Regulirung der Farbever- E
teilung gewährt, der genaue parallele
Druck, durch welchen die Schrift ge- f
schont wird, sichern dieser Presse ihre
bevorzugte Stellung als ausgezeich-
netste Tiegeldruckschnellpresse für
den feinsten Accidenzbuchdruck.
Für Fuss- und für Motoren-Betrieb.
Hierzu kommen noch die folgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Druckabstellung und A bstellbarkeit der
Auftragwalzen wührend des Druckes.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hüngt
lediglich von der Befáhigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
durchaus widerstandsfähig gebaute
Presse den schnellsten Gang.
Für die Pressen No. 3 und 4
2 empfiehlt sich in solchen Fällen, wo
. Elementarkraftbetrieb ausgeschlossen
ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
mechanismus, der so angeordnet wird,
: dass der Dreher dem Einleger gleich-
zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Ausführlichere Beschreibungen mit Grössen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland:
J. G. SCHELTER & GIESECKE in LEIPZIG.
Redigiert und herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
'"Hizdio'] 'op[eA, 1epuexo[y uoA Ze]l2A -cpuvg 'gz -jsunxisxonipuong ANJ ALYDAY *pq
"s 1 31nquazy¡y “0) Y [9q199 urudars -'r212x2nipuonqjop usu5sus1stq 19p naq pun zjespeuidia)
3
XE. fos an Ze RE
d eege, AIRES AN SA
— TR
xA of ba. cb: rou a J5
GS} uoo Inge ^1) "Gol “AN ri S
— — — — — m —
d
vet wur
P
b- isd A
di —
IH _ HI —
Re
ap[npoig 19jJ10pueA qoe d ourp)suqejui pun -110)]01G) «[
311221125 3122-8 pun -9 '-t
pun ojusv[S 'ojusv[oun ‘qp ‘ssm “ZIemuyos
'p9331zz[H el] ‘uayyepduoy® vI e
RW
u3j1e[diuouro]) Halet | SCH dan
19Suj[e1ossvYY) el 1y mə “dos ‘-yivsoW] wl (Co dn
— E —
JALUISSIP pun yorjula | u2jjv[do3arurqoef Ste? CC
'uojv[g] -sSunpro]x19ApuvYy) pun -xivsoqj-10u1vqT]) ARE
autre vI i 1oup[3Js19JorST vI iF
¡NALY LITIVIDAAQ
“TIVLAG NA ANN
SOY) NA
Nar TvimalvWnv] |
DTA ATA O
AQ
—— SS
O SS Oe lI——— m 3 ————-
"E IL ——— 5 ARA AA CATA e O Ar d EE AAA
—— — —— 77 —
A
AAA di A
A E
D
Sr Mi
y
wc
^ m
E
E
fl
d
kl
be |
d
J
LA
4
^2
7
|
E
e
<
D
D
sl
3
E >
———
puoyasun usqordyonaq 95117 unqepSeyr "PSTQOAA "V 199 >q PPPD
uePBue[ileA Me estelid pun auejsn]A
juagoueqnun afopege) epus] 4n AM uabepaqgsun)) pun oxemguoei] un
— e e oo YH nz }»2”}
‘SUNYIA\ euomuepioiessne ouo] uojiez ƏL NAYNI M
J9ur9wuasun 199 uonıeduspeysg 19p 9joerp 191988018 asjojur uaqey uasunpriqqy 3IDNIPaAS meq
yroHHryRgyHonaq azcyorphnza0a
ZUPS UOA
UISUNCIR, pun USYIMIL) UIBUIO USE ul
o1ordedxonaq-suonvajsnjm “aedead
SIU 3[rjopgc ucro
—— BREREI E au Li XX LR Eur
EEE EHEN EEE EI EEE EI III EEE EI EEE EEE EEE (ERS Ree eee ee ee | eee eee
S L
vtl "ha
TT
mp II Tm
| EE LEA
am IAW % JANOASNO
AAAAAFTRRAAÁARARAANKARAAAAAAARARRBRAQASNAXKGNARARAARAOANRANRAAAREA Ar LA AL ^ / d
Y^ ^ (0-4 A) je e
CC YYYOtXYYYYTY rt s AI 9» — N ry TAXIS
dm TOTO EE EELER
Wi
m X NTTETITESZS ANA -ONOJHO Wq &
Véi
A
d
^ < f
(ee Ui li VU UI | I Ill UI II | H ll | ! | | II H DI | | If | II TT | ! lil n Iud | I | M
de c Q © D O o ) o o o o o o u O J o ) ` CO / o o o C o © fi Il Il! I | lI I) N! I ri HILL WII II ul II) HUE Hu i Hill IR | (|
k | N = o — . E » —— Apr — — ES — — — Ror — * = m * 28 = 9 Zu Y
2 * a f ⸗
Sg x : C) e) (sí [^ { c
WEI t - kW a- 2 d'A —
T
L t
b
Tomo mm vmm
IEN
il
mii
— gege, ST Ee — —_ — $$ u — * — —
MIT
| Ail lil wll Wu AN III] IM II) I d Vu wl
` | d l | ANN WAT c d !
HIN Wl Wi
| d | M | | WU Il II II II | | IN IM d | ul
I d | POR NN i IN d |
Tl | ll T Ill | Il | Wil
IM IM wl Vu wi I Win 1 i
Wi | |
|
—Á
i
— r rͤ—ñ—
|
|
y
CH ui
| i
ih ui m
—
==
d
(LN i Lil
Il ) hr MN | ye | ll i i A d
| m) NN | | | IN | (Ui ||| :
së do aaa
T | | UU | IM | | I
III III Il A (Lë
ATH IA WI I | UA , 7
| | || | A S 7
"iu
Wit i
E" Wë "i | T
IM oh ‚MIN |
FL. i / I
B
Pa D
d
H
|
E i mi
KA AN i |
TM
Iiiciiutiniitibiatiitnirdiiiiniuiiue
1113 SEHT SECET OT] editó
Hu "lil TH HO
iitiiituti
niii
M i
uu
1311311
nis
I^
*3u0g 'yory uoa Seara 'umreg
"IN 09'0 yaH d spid
uoSe[r9qjsunwN JIU YJITYOS}JIOZ 931119SN[[] ^,3suny ouiopogq* sne oqoidsuorjeijsn[[]
EHAISNEHSS :MSSINSZ DESOF
Maschinensaal III der Maschinenfabrik von CHRN. MANSFELD, LEIPZIG. (Nach photographischer Aufnahme.)
Ka ` den po S e
3 H : a
TAP "e: q a b 7 s ` q
za 4 oc eat A Cr n rai cti LV Mii IDA 9 à CLAN e i jt a d
—
w
E
B
i
t
narra ex
'nejyew 9 Jew4lyUog
I[OASFUNIYIVYIOH
uopou uo[[& up ,XNO433]* o1u[ ssv
“PYOQUMIZIDAL AIP JIPAAVDQT[JIISAIA Ə
Usssotd yoOnIpfasoary uo1opuv uoj1srour
"WYONIpPIOA JUYI
ULIVUIEII[ A souoqorio3uv ssrudr,p uo]
“HOA OULD 181 SUNQIDAIDAQIV Y ONT *
Ip Osje 'ourgosv|[yN 19p Suv wA
WESJUP] $I9I8 UZ[E AA 31Pp pun vy
UJUIUION ULIO,] Oip jnv Jopol^ az
uo»q[»surop 19q [IDA *uossoa4d qonap[o
INJ SUNIY Jop urojs^S sayy uaqoa
“191918 103 19qYp pun [[puyas
uoziuv[ JoJQr DIÍQUIMDA yone sje 4
UYIST.I uouro [uoAMosuaqo ois uouyo[
nz 91^ 'IUqpuoAJ2A 3jUu[I9Q)JOA O
-ıa1deqg ‘8ed Old ueuluo
-ugvquosr] pun -saly yw UOSS
23]59q svp Jnu nzup pim pun 3
]uiuox uojjv]s nz 1uqos xonapuoq.v
geringe und die Abnutzung fast ganz ausgesc
z
Vorzüge meiner
Bei Construction dieser neuen Tiegeldru'2
Tiegelführung, starken Bau etc. bieten, das Haupt $
Maschine unter allen bestehenden Ticgeldruckprd
gung der feinsten Accidenz- und Luxusdrucke mb?
1.) Die ,Reform* hat gegentiber allen and
leichter Gang bedingt.
2.) Die schnelle Druckabstellung und belit
und ausserdem lässt sich durch diese rasche und:
3.) Durch den kräftigen Bau der „Reform?
erzielt und wird ausserdem durch die solide Füh
4.) Die möglichst lange Ruhepause des Ti;
5.) Mit der bequemen, leicht zu handhaber
kräftige Farbverreibung durch die 5 Walzen zu |
vornehmen zu können und kann selbst die streng
6.) Die beliebige Farbregulirung zeschich
dung steht und bewirkt, dass 1, 2 oder 3 Zähne &
kann leicht und rasch während des Ganges nach
dem Momente, als die Ductorwalze von der Lec
7.) Das Fundament
der „Reform* ist leicht
umlegbar und ist diese
Einrichtung von grossem
praktischem Werth, da
die Form im Augenblick
aus der verticalen in
die horizontale Lage ge- -
bracht wird (siche neben-
stehende Abbildung) und
erleichtert dics das For-
menschliessen, Corrigiren,
Register machen etc,
ganz bedeutend, da die
Form wie bei Cylinder-
schnellpressen schön frei
in horizontaler Lage liegt.
Das Befestigen der Form
auf dem Fundamente ge-
schieht in einfachster Wei-
se dureh einen einzigen
Druck auf einen Hebel und
fallen dadurch die um-
ständlichen Schraubereien
ganz weg. Es ist dies eine
schnelle und solide Befes-
tigung und ein Locker-
werden oder Verschieben
der Form während des
Druckes ist ganz ausge-
schlossen.
8.) Das Reformfarb-
werk, bestehend aus 4 gros-
sen Massewalzen, Stahl-
reiber und grosser Farb-
trommel, übertrifft bei wei-
tem das Cvlinderfarbwerk
aller bestehenden Ticgel-
druckpressensysteme. Die
ladung.
2. heft ſchließt Aer
Frſuchen wir deshalb
h ferner, wie nun—
erſtützung rechnend,
i der Bekannten
Expedition auf—
pt liefern können.
Drinzip treu bleiben,
wir enthalten uns
=Draris aller weiteren
Lo Ihöner Beilagen
Ache uns mit neuen
pie mit wertvollen
=farbeitern fagen wir
= tes Unternehmens,
x pain. tio er 1891. Vee Teer ret 0] 15 mon A
Die Redakfion des Avctiv fic Buchdeuerkunt.
20
o
>
a
"m + kar" sen
u
y aoypsıydesdogoyd yoen) "DIZAIIT “ATIASNVMW 'NHHO HI" x1iqejueurgosew aop III [eesueumqosew
('omqeujn
'nejyew Y J49WJ11yos
I[0ASJUNIYIVYIOH
UMYL UJV ul »MNUOAHA dy] ssu
OUQUUIZIOM AIP PIAADAUIISAJA o
uosso4dx5nap[oS5i J, uo4opuv uojsto
"IN9nJp45A. ouiqo
UMCWENJA souaqormoztuv set UA
7-404 9UI9 1s] Zunqtou1oAq vq Ma
Ip ose 'ourgosu|N 19P SUYO) UNITO
WESJUP[ $I9IS UIZIL A Pp pun ey
UJUIUIOM ULIO, »Ip jnv lopolM oz
u»qpsurop tq pro *uossaadxonap[o
IQS Sungipy top WOISAS IY] uaqo.s
19119948 INF toqup pun Ileuyo
uğur, J19JYL IFQUILDA yone s[v 4
USLI UJULO [yOMOSUIO D1S uyo
nz 9IA “AYQPUIMIJA IYYYLN9YIIOA O
-19/ded ‘eged Old usulyo
“UYvquosIyy pun -story Wu uoss
dia sp unu nzep pii“ pun 7
]UlulOxX uo1jv]s nz Jus Monapuoq.n
oat. Loictoena this ze ws
Maschine unter allen bestehenden Tiegeldruckpre,
gung der feinsten Accidenz- und Luxusdrucke th
1.) Die „Reform“ hat gegenüber allen and A
geringe und die Abnutzung fast ganz ausgesce
leichter Gang bedingt. i
2.) Die schnelle Druckabstellung und belic
und ausserdem lässt sich durch diese rasche und si
3.) Durch den kräftigen Bau der „Reform D
4.) Die möglichst lange Ruhepause des Ti
5.) Mit der bequemen, leicht zu handhabe
kräftige Farbverreibung durch die 5 Walzen zu I
vornehmen zu können und kann selbst die strengi
6.) Die beliebige Farbregulirung geschich*
dung steht und bewirkt, dass 1, 2 oder 3 Zähne g
kann leicht und rasch während des Ganges nach ©
dem Momente, als die Ductorwalze von der Leck
7.) Das Fundament E
der „Reform* ist leicht ‘id Dun
wmlegbar und ist diese a y yr It.
Einrichtung von grossem y:
praktischem Werth, da `
die Form im Augenblick
aus der verticalen in
die horizontale Lage ge- E
bracht wird (siche neben- - eL S Le: Deft ſchließt der
stehende Abbildung) und y :
erleichtert dies das For- 8 Mhen We deshalb
menschliessen, Corrigiren, las ferner, wie nun-
Register machen ete, 4
ganz bedeutend, da dic terjtügung vechnend,
Form wie bei Cylinder- E
t der Debaten
I».
© Sepedition auf-
[d P ` *
ompt liefern fónnen.
schnellpressen schön frei
in horizontaler Lage liegt.
Das Befestigen der Form
auf dem Fundamente ge-
schicht in einfachster Wei-
se dureh einen einzigen I) nzip treu bleiben,
Druck auf cinen Hebel und P
fallen dadurch die um- wi enthalten uns
stiindlichen Sehraubercien
ganz weg. Es ist dies cine
schnelle und solide Befes-
tigung und ein Locker-
werden oder Verschieben ==
der Form während des ; = ==
Druckes ist ganz ausge-
schlossen.
draris aller weiteren
- mg fhöner Beilagen
| pelhe uns mit neuen
2
` wie mit wertvollen
8.) Das Reformfarb- ===3
— — Tüitarbeitern fagen mir
werk,bestehend aus 4 gros-
sen Massewalzen, Stahl-
reiber und grosser Farb-
trommel, übertrifft bei wei-
tem das Cylinderfarbwerk
aller bestehenden Tiegel-
druckpressensysteme. Die
Die Redaktion des Arhivu für Buchdruckerkunſt.
20
—
A
Vemqengny :oqpsrqdeiSoioqgd q»vN) 'DIZdI3'I *TT34SNVW Man UOA xnqejueuruosew ep III Leesuouryosew
zeuen Tiegeldruck-Schnellpresse „REFORM“.
Eckpresse wurde neben Berücksichtigung der Vorzüge, welche das GaArLv- und CorrsvsrEM in Bezug aut
augenmerk auf nachfolgende wichtige Punkte gelegt und Verbesserungen angebracht, so dass die vorliegende
Bssensvstemen wohl den ersten Rang einnimmt und dieselbe für die complicirtesten Formen und die Anferti-
MA stichlich gebraucht wird.
eren Tiegeldruckpressensystemen die geringste Anzahl beweglicher Theile, daher ist die Reibung eine Ausserst
iossen, ausserdem ist dadurch selbst bei stürkstem Druck und ganz compressen Formen ein spielend
'bige Druckregulirung verhindern einestheis, dass cin etwa unrichtig angelegter Bogen zu Makulatur wird
sicher wirkende Einrichtung wührend des Ganges jede gewünschte Schattirung crreichen
‚ welcher ein Durchbiegen der betreffenden Theile ganz unmöglich macht, wird genauester paraleller Druck
ung des Tiegels vor und während des Druckes ein absolut genaues Register gehalten.
egels in beinahe horizontaler Lage sichern ein bequemes und genaues Anlegen der Bogen.
= den Abstellvorrichtung der Auftragwalzen wird bewirkt, dass die Form nicht eingefärbt wird ohne aber die
: unterbrechen. Es ist diese Einrichtung besonders werthvoll. um die Einfärbung mit frischer Farbe schnell
ste Farbe, rasch die beste Deckung ermóglichend, verricben werden.
bei der „Reform“ durch Einstellen einer Schraube. welche mit dem Schaltwerk der Ductorwalze in Verbin-
eschaltet werden, wodurch dann die Leckwalze schmale oder breite Streifen Farbe nimmt. Diese Regulirung
jedarf vorgenommen werden. Die Bewegung der Ductorwalze erfolgt wie bei meinen tibrigen Schnellpressen in
walze berührt wird, dadurch wird ein breiter Streifen Farbe genommen und die Fiirbung cine ausgiebigere,
sehr grossen Massewalzen
umkreisen fortwährend die
Farbtrommel und das da-
mit verbundene Schrift-
fundament, auf ersterer
die von der Ductorwalze
durch die Leckwalze über-
tragene Farbe verreibend
und vertheilend, auf letzte-
rem die verriebene Farbe
in ganz langsamen Gange
der Form zuführend. Durch
die gleichförmig rotirende
Bewegung des Farbwerkes
\ wird der Gang der Ma-
schine ein viel gleichmis-
sigerer wie bei auf- und
abgehendem Farbwerke.
Durch die grossen Reib-
walzen, den Stahlreiber
und dic sehr grosse Cy-
linderfläche der Trommel,
welche auch noch seitliche
Verreibung hat, wird die
denkbar beste Farbver-
zii reibung und Vertheilung
S ermöglicht und kanndaher
=| auf der Reformpresse die
=== Farbe auf das Feinste ver-
= f| rieben und in grósster
= Gleichmassigkeit auf die
Schrift aufgetragen und
die denkbar beste Deckung
der Form ermóglicht
werden.
9.) Durch den stabi-
mn CN aet e len Bau und die leichte
Hintere Ansicht der Maschine mit umgelegtem Fundament. Handhabung meet Tie-
ist die
geldruckpresse
O ee - FE — — m - ——R —— — -
———
-———— -
2 DW No, s — = x Oà
Lë — — 2 3 —
bed
et : mmes
SS Band, 2 (ope 1891 «e» ^ Heft 11.
Flbonnements-Einladunn.
>
Mit dem Ende Oftober erjcheinenden 12. Heft fdolieft der
28. Band des „Archiv für Buchdrucerfunft” und erfuchen wir deshalb
ſchon jegt unfere gefchäßten Abonnenten, aud) ferner, wie nun-
mehr feit 28 Jahren, auf ihre wohlwollende Unterftiibung redynend,
ibre Beftellung auf den 29. Band haldigſt hei der üekannien
Bezuasguelle oder aber Direkt fei unferer Erpedition auf-
geben zu wollen, damit wir die Fortfebung prompt liefern fónnen.
Das ‚Archiv‘ wird auch in Zukunft feinem Prinzip treu bleiben,
nur Gediegenes und ntereffantes zu bieten; wir enthalten uns
daher auf Grund unferer 28 jährigen bewährten Praris aller weiteren
Empfehlungen.
Den Offizinen, welche uns durch Lieferung fchöner Beilagen
für den 28. Band erfreuten, den Gießereien, welche uns mit neuen
und gediegenen Schriften und Einfaffungen, wie mit wertvollen
Schriftproben verfahen, und den zahlreichen Mitarbeitern fagen wir
verbindlichjten Danf für die Unterftüßung unferes Unternehmens,
auch ferner um das gleiche Wohlwollen bittend.
Gripsig, Oftober 1891.
Die Redaktion des Arhiv für Buchdruckerkunſt.
20
351 Zur Einfúbrung in die typographische Ornamentik. 352
Zur Emfúhrung
in die typographische Ornamentik.*)
Von Friedrich Bauer.
$9 rnament, Ornamentieren und Ornamentik
sind Worte, welche in neuerer Zeit auch
(st im Buchdruckgewerbe immer öfter genannt
werden, so dass sie heute unentbehrliche Begriffe
bilden, wenn von Kunstsatz und Kunstdruck ge-
sprochen wird. Wörtlich leiten sich diese Bezeich-
nungen vom lateinischen ornare, schmücken, ab. Das
Ornament ist demnach ein künstlerischer Schmuck
und die Ornamentierung die Anwendung desselben ;
unter Ornamentik versteht man die gesamte Ver-
zierungskunst. Wenn nun diese Verzierungskunst
auch je nach dem von ihr verfolgten Zweck und je
nach der Beschaffenheit des verwendeten Materials
eine sehr verschiedenartige sein kann, so beruht sie
doch im grossen ganzen auf gewissen Kunstgesetzen,
welche für jede Art ihrer Ausübung massgebend sind.
Im Buchdruckgewerbe fällt nun die Ausübung der
Ornamentik — wenn wir von dem künstlerischen
Schmuck des Buches durch Illustrationen, fertige
Kopfleisten, Initiale und Schlussverzierungen absehen
wollen — in das Arbeitsgebiet des Accidenzsetzers
und bildet hier einen wichtigen Teil seines Könnens.
Die typographische Ornamentik ist nach Wesen
und Technik von derjenigen anderer Kunstgewerbe
sehr verschieden. Während letztere unter Benut-
zung von Rohstoffen nach künstlerischen Entwürfen
Gegenstände erzeugen, deren Gestalt je nach dem
Zweck wie auch nach dem technischen und künst-
lerischen Vermögen des Verfertigers von unbegrenzter
Mannigfaltigkeit sein kann, bleibt dem Buchdrucker
als Grundlage für all seine Verzierungskunst stets die
ebene Papierfliche. Wenn weiter andere Kunst-
gewerbe in bezug auf die Formgebung der Details an
nichts weiter gebunden sind, als an das Gestaltungs-
vermögen des Ausführenden, so ist der Buchdrucker
gerade bezüglich der Details zur Hauptsache von den
ihm in den starren Typen gegebenen Formen ab-
hängig, und seine Kunst besteht zum grössten Teil
darin, das ihm gegebene Material in einer stets dem
Zweck und dem Sinn der betreffenden Arbeit ent-
sprechenden Art derart anzuordnen, dass durch
geschmackvolle und charakteristische Gruppierung
des Ganzen den Gesetzen der Ästhetik Genüge gethan
wird.
*) Die folgende Abhandlung wurde als Einleitung des
Kapitels »Die Ornamente und das Ornamentieren« für die
gegenwürtig im Verlage von Alexander Waldow erscheinende
zweite Auflage der »Lehre vom Accidenzsatz« geschrieben.
Als Grundlage seiner Ornamentik dient dem
Buchdrucker, wie oben gesagt, die ebene Papierfláche,
den zu schmückenden Gegenstand bildet jedoch mit
wenigen Ausnahmen — und auch in diesen Aus-
nahmen nie ausschliesslich — die Schrift. Die
Schriftzeichen sind in einem typographischen Satz-
bilde stets als das vorwiegend Wichtigstezu betrachten,
sie bilden die Grundform aller typographischen Er-
zeugnisse, können als solche jedoch je nach dem
Zweck der letzteren sehr verschieden sein. Zu ihrer
Darstellung bedarf die Schrift stets der Fläche und
diese ist ihr im Buchdruck, wie in den meisten gra-
phischen Vervielfältigungsmethoden, im Papier ge-
geben. Tritt nun zu der Schrift, als ideeller Form,
und dem Papier, als vermittelndem Material, das
Ornament als künstlerischer Schmuck hinzu, so ist
es nur logisch, dass dieser in erster Linie der dem
Zweck dienenden Form, hier also der Schrift, zu-
kommt, dem Papier, als dem Stoff, aber nur insofern,
als durch die Verzierung seiner Fläche der Schrift
eine schönere Umgebung geschaffen und dadurch die
Wirkung des Ganzen erhöht werden kann. Der
künstlerische Schmuck einer Adresskarte zum Bei-
spiel gilt also zunächst nicht dem viereckigen Stück
Karton, sondern der darauf stehenden Schrift und
dem durch diese zum Ausdruck gebrachten Zweck
des Ganzen.
Der Zweck aller Drucksachen ist die Wiedergabe
einer Vorstellung, eines Gedankens oder einer
Gedankenreihe. Je nach Umfang und Inhalt dieser
letzteren ist auch die Form, in welcher die Wieder-
gabe geschieht, eine mehr oder weniger umfangreiche
und verschiedene, vom vielbändigen Werk bis zur
einzeiligen Visitenkarte herab. Aufgabe des Buch-
druckers ist es nun, dem Gedanken, welcher durch
Buchdruck vervielfáltigt werden soll, die ihm ent-
sprechende Form zu geben. Dadurch entstehen dann
die verschiedenen Arten von Drucksachen.
Der Form und dem Umfang des Satzbildes hat
die Grésse (oder technisch ausgedriickt: das Format)
und die Qualitát des Papiers zu entsprechen. Auch
der praktische Gebrauch der Drucksache kommt
hierbei mit in Frage. Man wird zu einer Drucksache,
welche zusammengefaltet werden soll, also zum Bei-
spiel zu einem Zirkular, eine andere Grósse und auch
anderes Papier wählen, als zu einer solchen, welche
in ungebrochenem Zustande Verwendung findet, also
zum Beispiel einer Geschäftskarte.
Wie sich die Form eines Satzbildes je nach
seinem Inhalt, beziehungsweise dem Zweck der
Arbeit überhaupt richtet, so hat auch der etwa hin-
zutretende künstlerische Schmuck diesen Bedingungen
zu entsprechen; das Ornament ist zunächst von der
353
zu schmückenden Schrift abhängig. Da nun Schrift
und Schmuck eng zusammentreten, so ist zuverlangen,
dass beide harmonieren oder sich mindestens nicht
widersprechen; besonders bei figürlichem Schmuck
darf dieser Punkt nicht aus dem Auge verloren werden.
Niemals darf der künstlerischen Wirkung nach das
Ornament die Schrift zurückdrüngen, denn nicht des
Ornaments wegen wurde die Drucksache geschaffen,
sondern wegen der Schrift; der Besteller einer farbigen
Adresskarte zum Beispiel bestellt seine Karte nicht,
um nur bunt bedruckte Kartonblütter zu erhalten,
sondern er will seinen Namen, seine Geschüftsbranche
und seine Adresse in gefalliger und empfehlender
Weise gedruckt haben. Auch die Deutlichkeit und
Ubersichtlichkeit darf durch das Ornament nicht ge-
stort werden, es hat im Gegenteil die Aufgabe, beide
zweckentsprechend und verschónernd zu unterstützen.
Entspricht nun eine Drucksache allen diesen
Anforderungen, so kann von ihr gesagt werden, dass
sie stilgerecht ist, dass sie Stil hat, denn »Stil« be-
deutet im Kunstgewerbe im allgemeinen eine dem
Zweck des Erzeugnisses entsprechende Verbindung
von Material, Form und Verzierung.
Eine etwas andere Auffassung verlangt es, wenn
wir vom Stil des Ornaments reden. Das Ornament
hat. wie wir vorhin ausgeführt haben, die Aufgabe,
den Gegenstand angemessen und nach gesetzmüssigen
Bedingungen zu schmücken, ein praktischer Zweck
oder Gebrauch des Ornaments kann nicht in Frage
kommen. Das Ornament ist nun stilgerecht, wenn
es jener Aufgabe vollkommen entspricht, und um
dies zu kónnen, bedarf es der bildenden Hand des
Kiinstlers. Der Begriff des Stils im Ornament findet
vorzüglich auf solche Motive Anwendung, welche der
Natur entlehnt wurden. Diese Motive nun für die
Zwecke der Kunst brauchbar machen, indem sie aller
Zufälligkeiten und Unvollkommenheiten der Natur
entkleidet und auf reine gesetzmässige Proportionen
zurückgeführt werden, nennt man stilisieren. Der
Künstler führt die gewählten Motive auf ihren Typus
zurück und gestaltet sie nach seinem Geschmack, da-
durch entsteht zunächst der individuelle Stil. Durch
die Verschiedenheit des Geschmacks und der Auf-
fassung der verschiedenen Nationalitäten entsteht der
nationale Stil, und der Geschmack der Zeit- und
Kunstepochen bildet den historischen Stil.
Den Gegensatz zum stilisierten Ornament bildet
das naturalistische. Die Motive desselben sind auch
der Natur entnommen, aber so verwendet, wie sie
von dieser geboten werden mit allen ihren Zufällig-
keiten und Unregelmässigkeiten. Wir wollen uns hier
auf eine Untersuchung der Berechtigung des natura-
listischen Ornaments im Kunstgewerbe im allge-
Zur Einführung in die typographische Ornamentik.
354
meinen und in den graphischen Künsten im besonderen
nicht einlassen und nur konstatieren, dass im Zier-
material des Buchdruckers auch naturalistische Orna-
mente zahlreich vertreten sind und besonders die
Vignetten der neuesten Zeit dem Naturalismus fast
ausschliesslich angehören.
Wie man die Ornamente in naturalistische und
stilisierte trennt, so unterscheidet man weiter plastische
Ornamente, das sind solche, welche durch Verbindung
von Licht und Schatten körperlich wirken, und Flach-
ornamente, deren Wirkung nur auf Kontur und Farbe
beruht. Da es sich für uns nur um die zeichnerische
Wiedergabe handelt, kónnen wir als plastische Orna-
mente die Darstellungen von Verzierungen, welchen
als Kórpern Licht und Schatten eigentümlich sind,
bezeichnen undals Flachornamenteene Verzierungen,
welche einzig durch flache Zeichnung wirken, durch
die hell oder dunkel gehaltenen Umrisse und die diesen
entweder durch Schraffierung, Farben oder durch
beides zugleich aufgetragenen Details.
Es erübrigt uns noch, einiges zu der vielum-
strittenen Frage: plastisches oder Flachornament?
auszufiihren. Im Grunde genommen ist eine solche
Frage von vornherein hinfállig, da es sich in unserem
Fache, wie wir vorhin schon betont haben, nur um
Flächenornamentik handelt. Die Plastik in der typo-
graphischen Ornamentik kann immer nur eine schein-
bare sein und nur jene wenigen Fälle bilden hier eine
Ausnahme, wo durch Prägung dem Ornament Relief
verliehen wird. Wie sehr diese Art Plastik dem
Wesen einer Drucksache widerspricht, zeigt buch-
stäblich die Kehrseite dieser Arbeiten; die Wirkung
der plastischen Vorderseite kann nur auf Kosten einer
hässlichen Rückseite erzielt werden. Die typo-
graphische Ornamentik ist nur eine malerische Ver-
zierung der Fläche, sobald sie mehr sein und mit ihren
Verzierungen aus der Fläche heraustreten will, gleich-
vielob nur scheinbar oder inWirklichkeit,überschreitet
sie die ihrem Wesen gezogenen Grenzen und geht
Gefahr, unnatürlich und stilwidrig zu werden. Aus
diesem Grunde sind alle Kompositionen, besonders
auch jene nach architektonischen Motiven, welche
durch Anwendung von kräftigen Schatten Plastik
erzwingen wollen, zu verwerfen. Wenn auch im Buch-
druck vonLicht und Schatten oft die Rede ist, so kann
dies nur im Sinne von Hell und Dunkel gemeint sein,
denn wirklichen Schatten können weder unsere Buch-
staben noch unsere Verzierungen hervorbringen.
Wir wollendamitnichtsoweitgehen, dass wirauch
jene Verzierungen verurteilen, die in ihrer Zeichnung
schwaches Relief andeuten, da durch dieses eine
Komposition mitunter recht angenehm belebt werden
kann. Die Anwendung von schweren Schatten durch
21*
355 Zur Einführung in die typographische Ornamentik. 356
Linienbeiwerk oder Tondruck halten wir dagegen in
typographischen Verzierungen, besonders solchen
aus stilisierten Formen, für eine Verirrung, weil
sich unser Material für die korrekte Durchführung
einer solchen Behandlung nicht oder nur in sehr
bescheidenem Masse eignet. Fast alle jene typogra-
phischen Zierformen, welche wir als » Begleitmaterial «
grósserer, selbst plastisch gezeichneter » Kinfassungen «
benutzen, sind Flachornamente, und die wenigen,
welche eine reliefartige Zeichnung aufweisen, bringen
uns meistens dadurch in Verlegenheit, dass bei der
Herumfiihrung um die vier Seiten eines Rechtecks
der Schatten an zwei Seiten gewöhnlich falsch liegt.
wl!
IL
we x © — oO oom 3
sai :
— n "e —
TAT
kann. Welche reiche Mannigfaltigkeit in der Wirkung
lässt sich allein durch eine verständige Verwendung
des Schwarz auf Weiss, diesen dem Buchdruck
besonders eigenen Farben, erzielen. Durch einige ganz
allgemeine Beispiele mag dies noch verdeutlicht
werden.
In Beispiel 1 sehen wir ein reines Flachornament
nach Art,der Intarsien schwarz auf weissem Grunde,
2 umgekehrt weiss auf schwarzem Grunde. In Bei-
spiel 3 bringen Schraftierung und Musterung einzelner
Formen mehr Leben und Bewegung in die Kompo-
sition; 4 geht noch einen Schritt weiter, indem es
durch die Ausführung aller Details die Formen inter-
AA
ATA Mt
— — — —
— —
SALE
T
V
—
co»
rt
i
—
AOS TOA
—— - - —
i^ 4 i Www Wr» ir wr
DUUA
— —
"WE WP WP
Di
SY ef
UV FRR
A
Briefkopf, Originalsatz von J. G. Schelter & Giesecke, Leipzig.
Plastische Verzierungen, z. B. eine dekorative Füllung
in Reliefzeichnung, mit Flachornamenten einzurahmen,
wird aber nicht immer richtig und schön sein, besser
ist jedenfalls das Gegenteil: plastische Begrenzung
und gemalte Verzierung oder aber beides plastisch
oder beides gemalt. Es sollte deshalb auch der
sir
a
[ON
*
CN
Accidenzsetzer darauf bedacht sein, möglichst immer
nur Gleiches mit Gleichem in Verbindung zu bringen
und bei Verwendung von plastischen Verzierungen
diese zunächst auch mit einer plastisch wirkenden
Umrahmung oder Begrenzung zu versehen.
Die Wirkung der Flächenverzierung beruht auf
der Farbe und in der Farbe ist auch dem Buchdrucker
ein Mittel an die Hand gegeben, durch welches er
seine Erzeugnisse zur Hóhe wahrer Kunst erheben
essanter macht und sie reliefartig hervortreten lásst,
in 5 wiederholt sich dasselbe, doch wird durch die
dunkle Grundfläche die Wirkung eine eindringlichere,
während bei 6 die plastische Wirkung durch die
starken Schattenstriche auf Kosten einer ruhigen
Wirkung zu sehr hervorgehoben wird. Durch eine
geschickte Anordnung von Begleitformen kann die
»farbige« Wirkung auch schon »einfarbig« in mannig-
fachster Weise gehoben werden, in bunten Farben
ist die Abwechselung aber eine schier unerschópfliche.
Es sollte damit nur angedeutet werden, dass der
Buchdrucker in seiner Ornamentik weder der wirk-
lichen noch der scheinbaren Plastik bedarf und kunst-
gerechte Verzierungen auch schaffen kann, wenn er
sich im allgemeinen in den Grenzen der der Eigenart
357
Neue Drehbank zum Abdrehen von Galvanos etc.
398
I... (SSIS ooo Ooo
seiner Erzeugnisse am meisten entsprechenden Flach-
ornamentik halt. Als Ausnahmen mag man die schon
erwühntennaturalistischen Verzierungen gelten lassen,
doch wird der Accidenzsetzer bei Verwendung dieses
Materials auch hier durch den Mangel entsprechenden
Begleitmaterials oft in Verlegenheit geraten.
Neue Drehbank
zum Abdrehen von Galvanos, Stereotypen, holzernen
Unterlegplatten u. s. w.
T c in der Maschinenfabrik von J. G. Schelter
& Giesecke in Leipzig mit der grössten Sorgfalt
hergestellte Plattendrehbank
unterscheidet sich áusser-
lich, wie die nebenstehende
Abbildung zeigt, von den |
gewóhnlichen Ausführungen X x
dadurch, dass der ganze ; ely
Spindelstock auf dem kasten- se ga:
förmigen, hohlen, höchst
stabilen Untergestelle þe-
festigt ist, dessen gedrängte
Form dem Arbeiter einen
bequemen Stand vor dem
Support ermöglicht, sodass
alle zu handhabenden Teile
äusserst leicht erreicht wer-
den können.
Die Planscheibe von
50 em Durchmesser ist mit
Spannbacken ausgerüstet,
welche das Einspannen und
Abdrehen von 36:50 cm
grossen Platten gestatten.
Der Maschine selbst werden
4 Spannbacken beigegeben,
2 stärkere und 2 schwächere,
welche leicht ausgewechselt
werden können und je nach
der Dicke der zu bearbeiten-
den Platten anzuwenden sind. Die Backen sitzen auf
Muttern, die durch eine Schraube mit Rechts- und
Linksgewinde sich gleichzeitig zueinander oder aus-
einander verstellen lassen. Als besondere Neuerung
ist eine hinter der Planscheibe angebrachte Bremse
zu betrachten, welche mittelst eines Handhebels die
Drehbank nach Ausrücken des Vorgeleges augenblick-
lich in Stillstand versetzt. Ebenso ist der Support mit
2 Werkzeugen versehen, von welchen das eine Messer
vorschneidet, dagegen das zweite die Arbeit vollendet,
ii À EN ==
al Y
= Eh = i
— e l
Au^. E Lr m
P D
E së "8
r E $
$
sodass mit nur einmaligem Uberdrehen eine Platte
vollständig fertig und schnell bearbeitet wird. Der
Längssupport kann sowohl von der rechten, als auch
von der linken Seite durch Drehen des einen oder
anderen Handrädchens, welches dem Arbeiter am
nächsten zur Hand ist, am Arbeitsstück vorbeigedreht
werden, während der kleine Quersupport, auf welchem
die beiden Werkzeughalter sich befinden, mit einer
Anschlag- und einer Stellschraube versehen ist. Hier-
durch kann die Entfernung, bis zu welcher die
Schneidemesser an die Planscheibe, resp. an das
Arbeitsstück, herangeführt werden können, jederzeit
auf ein bestimmtes Mass unabänderlich festgestellt
werden, sodass eine sichere Gewähr dafür vorhanden
ist, dass bei einer grösseren Anzahl auf die gleiche
Dicke abzudrehender Platten
die Arbeit gleichmässig aus-
fällt. Sowohl auf der Dreh-
bankspindel, als auch auf der
an die Decke zu schrauben-
den Vorgelegewelle befinden
sich Stufenscheiben, die der .
Drehbank drei verschiedene
Geschwindigkeiten zu geben
vermógen, und je nachdem
die abzudrehenden Platten
gross oder klein, aus Hoiz
oder aus Metall sind, anzu-
wenden sind.
Der Preis incl. Vorgelege
mit Stufenscheibe für drei
Geschwindigkeiten beträgt
700 M., Verpackung 25 M.
Auf Wunsch liefert die
Fabrik diese Drehbank auch
mit einer Planscheibe von
60 em Durchmesser, um ent-
sprechend gróssere Platten
als oben angegeben abdrehen
zu kónnen.
aw .
Die Farbenfabrik Berger & Wirth.
Von A. M. Watzulik.
dE Rundgang durch die graphische Ausstellung
im Buchhándlerhause zu Leipzig ist geeignet,
jeden Besucher zu überzeugen, dass die gesamte
»>Graphik« einen ungeahnt riesigen Aufschwung
genommen hat. Denen, die nicht in der Lage sind,
die angedeutete Überzeugung zu erlangen, ist die
Moglichkeitgegeben. esdurch die Inaugenscheinnahme
359
von Prachtwerken, Bildermappen u. dgl. in jeder
Buchhandlung nachzuholen. Den Lówenanteil an den
Errungenschaften haben sicherlich auch die Farben-
fabriken, denn sie liefern heutzutage Farben, an die
keine geringen Anforderungen in Bezug auf die
tadellose Druckfähigkeit für die verschiedensten
Reproduktionsverfahren gestellt werden. Ein förm-
liches Entzücken erfasst den Beschauer heutzutage
beim Anblick der reizvollen, in allen Abschattungen
der Farben undmitherrlicher Meisterschaft gedruckten
Kunstblätter; aber ebenso sind die zahllosen, in der
oben erwähnten Ausstellung ausgelegten Bücher
und Mappen sehr wohl geeignet. den Aufschwung.
den die Farbentechnik genommen, zu veran-
schaulichen. Um dies besser osten zu kónnen,
brauchen wir nur auf das vorige Jahrhundert mit
seinen einfachen Hülfsmitteln und durchaus be-
scheiden ausgestatteten Publikationen einen Rückblick
zu thun. Noch sind ältere Werke vorhanden, die
ein beredtes Zeugnis ablegen von der überaus grossen
Beschränktheit der zu Gebote stehenden Hülfsmittel.
Es ist daher begreiflich, dass wir — Kinder des neun-
zehnten Jahrhunderts — uns eines Lächelns ob
unserer eigenen Überlegenheit gegenüber den letzten
Jahrhunderten über unsere mit allem Raffinement
und Prunk hergestellten Schöpfungen nicht erwehren
können. Und in der That: die Erfolge, die unser
Jahrhundert auf allen Gebieten des menschlichen
Wirkens und Schaffens erzielt, sind in der Welt-
geschichte mit herrlichen goldenen Lettern einge-
graben und werden den nächsten Generationen
Gelegenheit bieten, diese Saat weiter zu befruchten.
Den Anlass zu den vorliegenden Zeilen gab mir
ein hübsch ausgestattetes Buch, herausgegeben von
der Farbenfabrik Berger & Wirth, anlässlich ihrer
Vereinigung mit der Farbenfabrik von Frey & Sening,
Es dürfte nicht unangebracht sein, einige Daten
über die Entstehung, Entwickelung und die gegen-
wärtige Lage dieser Farbenfabriken mitzuteilen.
Entstanden ist das Etablissement im Jahre
1836*) unter der Firma Gottlob Adolf Meyer, und
*) Am 1. Februar 1836 erschien zum ersten Male im
» Journal für Buchdruckerkunst« eine Preisliste mit nach-
— Text:
| Preife der Druck - Farben
von
| G. A. Meyer in Leipzig.
| (3iel 3 Monat.)
Nr. 1. ertra feinfte ftarfe pr. 100 DPF. 30 Rth.
| ae Qe — ftarte > > 28 >
> 3, — mittel > — > 26 >
» 4. —fhwahe>» — >» 24 »
Die Farbenfabrik A A E AN o A & Wirth.
360
ging nach mehrmaligem Besitzwechsel schliesslich
in den Besitz Emil Bergers über. der sich jedoch bald mit
seinem Schwager Otto Lehmann associierte unter der
Firma: E. Berger & Co. 1879 erfolgte der Tod Emil
Bergers. Die Weiterführung des Geschäftes lag in
Händen der Witwe Selma Berger und ihres ältesten
Sohnes Paul Berger. 1880 trat Viktor Wirth, der
eine zwanzigjährige Praxis in der Farbenbranche
durchgemacht, in die Firma ein, und die Firma lautete
nun Berger & Wirth, die nach Austritt Viktor
Wirths (1884) und unter Mitwirkung des Schwieger-
sohnes der Frau verw. Berger, Robert Waldbaur,
sich zu einer der grossartigsten F arbenfabriken ent-
wickelt hat.
Um den mächtigen Aufschwung, den die genannte
Firma genommen, zu veranschaulichen, lasse ich das
interessante Buch selbst reden: »Nachdem im Jahre
1885 zunächst in bescheidenen Verhältnissen die
Fabrikation von trockenen, bunten Farben eingerichtet
worden war, entwickelte sich dieser Zweig infolge
des immer mehr steigenden Konsums in bunten Farben
und der guten Verwendbarkeit der Berger & Wirth-
schen Fabrikate in einer überraschenden Weise.
Die von Hardegen*) erbaute Fabrik zwischen —
linenstrasse und Windmühlenweg, welche mittlerweile
von Häusern ringsherum eingeschlossen worden war,
wurde im Laufe der Jahre mehrere Male durch Um-
resp. Erweiterungsbauten vergróssert; aber diese neu
geschaffenen Ráumlichkeiten stellten sieh naeh kurzer
Zeit immer wieder als unzureichend heraus, und es
mussten, besonders für die ausgedehntere Fabrikation
der bunten Farben, Räume in der Nachbarschaft
gemietet werden. N ur dureh Arbeiten über die
gewöhnliche Arbeitszeit hinaus und zuletzt durch
ununterbrochenen Betrieb (Tag- und Nachtschicht)
war es möglich, den immer wachsenden Ansprüchen,
diean die Leistungsfähigkeit der Fabrik gestelltwurden,
zu genügen, bis man endlich allen Ernstes darsi
denken musste, eine neue Fabrik zu schaffen. Nach-
dem mehrere Projekte zu einem Neubau an dem
Widerspruch der Behórde, welche die Concession
zur Anlage einer Firnissiederei, Russbrennerei ete.
in der Náhe der Stadt nicht erteilen mochte, gescheitert
waren, die Fabrik aber nicht gar zu weit von der
Stadt entfernt werden sollte, gelang es endlich, auf
Grund eines technisch derartig vollkommenen Pro-
Jektes, dass es alle Bedenken der Behörden zerstreute,
die Goncession zur Errichtung der Fabrik auf Schöne-
felder Flur. dicht bei der Stadt und unmittelbar am
Geleise der Verbindungsbahn resp. Leipzig-Dresdner
*) Durch ihn wurde in Leipzig die Farbenbereitung
eingeführt; nur das Jahr der Einfúhrung ist unbekannt
geblieben.
361 Die Farbenfabrik Berger & Wirth. — Schriftprobenschau.
Eisenbahn zu erlangen. — Im Laufe des Sommers
1890 konnte das neue Etablissement bezogen werden.
Es waren hier Räume geschaffen, die nicht allein
einen wesentlich vergrösserten Betrieb gestatteten,
sondern die auch den Aufenthalt für die Arbeiter zu
einem angenehmen und gesunden machten. Es war
ferner darauf Bedacht genommen, die technischen
Einrichtungen in höchster Vollkommenheit zu treffen,
um nicht allein einen möglichst rationellen Betrieb
gewährleisten, sondern auch vollkommene Fabrikate
liefern zu können. — Das Jahr 1890 sollte aber der
Firma Berger & Wirth nicht allein dadurch von
grosser Bedeutung werden, dass es ihr ein neues
Heim brachte, sondern auch dadurch, dass sie in
diesem Jahre die Vereinigung mit der 1870 am
Leipziger Platz gegründeten Firma Frey & Sening voll-
zog. Dr. Hennig Frey sah sich Anfangs dieses Jahres
aus Gesundheitsrücksichten veranlasst, aus der von
ihm mit Otto Sening zusammen vor 20 Jahren ge-
gründeten Firma auszuscheiden. Infolge dessen
zeigte sich der letztere geneigt, seine Fabrik an die
Inhaber der Firma Berger & Wirth zu verkaufen.
Durch die Vereinigung dieser beiden an sich schon
bedeutenden Firmen, deren Fabrikate sich auf den
ganzen Erdkreise des besten Rufes erfreuen, ist nun-
mehr eine Farbenfabrik ersten Ranges entstanden.
Sie verfügt über ein Areal von über 22,000 Quadrat-
meter, wovon circa 7000 Quadratmeter bebaut sind. «
Ich übergehe die Beschreibung der einzelnen
Einrichtungen in beiden Fabriken und beschränke
mich auf die Bemerkung, dass nicht allein alle Neben-
zweige, die zur Farbenbereitung gehören, sondern
auch eine Versuchsdruckerei zur Prüfung der Farben,
Walzenkocherei, Schlosserei mitmechanischer Werk-
stätte, Böttcherei, Tischlerei und Klempnerei vor-
handen sind. Gegen 100 Arbeiter sind zur Zeit thätig.
Vergangenes Jahr wurden 2,200,000 Ko. Material
verarbeitet. Das Hauptcontor hat einige 20 Angestellte.
Filialen wurden errichtet in Berlin, New-York, London,
Moskau und Florenz, die ihren Bedarf zum Teil
selbst fabrizieren. Prinzipiell wurden Ausstellungen
nicht beschickt, mit Ausnahme der Weltausstellung
zu Melbourne 1889, wo die Fabrikate der Firma
Berger & Wirth einen ersten Preis sich geholt.
Noch grossartiger erscheint die Leistungsfahigkeit,
wenn man erwágt, dass die Firma Berger & Wirth
ihre Rotationsdruckfarben zur Zeit fiir folgende
Zeitungen liefert: »Vossische-Zeitung«, »Kreuz-
zeitung«, »Der Reichsbote«, »Staatsbürgerzeitung«,
» Berliner Bórsen-Courier«, » Volkszeitung«, » Berliner
Volksblatt« (sámtl. in Berlin), »Leipziger-Tageblatt«,
» Kólner Tageblatt«, »Kólnische Volkszeitung, » Kleine
Presse« (Frankfurt a. Main), »Münchner Neueste
362
Nachrichten<, »Münchner Tageblatt«, »Allgemeine
Zeitung« (München), »Augsburger Abendzeitung«,
» Neues Tageblatt « (Stuttgart), »Schwarzwälder Bote«
(Oberndorf), »General-Anzeiger« (Elberfeld), » Würz-
burger General-Anzeiger«, »Breslauer General-An-
zeiger«, »Badische Landes-Zeitung«, »Illustriertes
Wiener Extrablatt«, »Grazer Tagespost«, »Budapesti
Hirlap«, »Pesti Hirlap«, »Budapest«, »Bohemia«,
»Narodni Politika« (Prag). »Il Popolo Romano«
(Rom), »Amsterdamsche Courant«, »Rotterdamsche
Nieuwsblad- etc. ete., ferner für die neuesten Auflagen
von Mevers Konversationslexikon, Lahrer Hinkender
Bote und diezahllosen bei Julius Klinkhardt gedruckten
Prospekte und Kataloge u. a. m.
Aber auch die feinen Illustrationsfarben, deren
Herstellung in hóchster Vollkommenheit sich die
Firma Berger & Wirth besonders angelegen sein lásst,
finden einen grossartigen Absatz, wovon wir einen
annühernden Begriff bekommen kónnen, wenn be-
merkt wird, dass die bekanntesten und verbreitetsten
in- und auslándischen illustrierten Zeitschriften mit
den Farben der Firma Berger & Wirth gedruckt
werden. Noch eine erhóhte Bedeutung erlangt die
oft genannte Firma durch Lieferung ihrer Fabrikate
an die Berliner Reichsdruckerei und Washingtoner
Staatsdruckerei.
Zahlreiche Druckproben, Musterbeilagen, Bilder-
mappen etc., die von der Firma Berger & Wirth
jahraus jahrein nach allen Weltgegenden versendet
werden, geben vielen Offizinen Arbeit und Verdienst
— eine Leistungsfähigkeit, wie solche wohl nur bei
den wenigsten existierenden Fabriken möglich ist.
Wenn wir uns all das Gesagte, besonders was
die überaus rührig aufstrebende Firma Berger & Wirth
in den wenigen Jahrzehnten geleistet, vergegen-
wärtigen, so können wir nur konstatieren, dass die
genannte Firma zu den leistungsfähigsten Fabriken
in der Farbenbranche gehört und einer weiteren Ent-
wickelung und Ausbreitung fähig ist.
Schriftprobenschau.
NA. der Schriftgieserei Ludwig & Mayer ver-
öffentlichen wir im vorliegenden Heft eine neue
Kursiv-Zierschrift, welche dem gegenwärtigen Ge-
schmack in der Ausstattung von Accidenzien aller
Art jedenfalls entsprechen wird. Die » Commerciale«
genannte Schrift wird sich zunächst in den kleineren
Graden ganz vorzüglich für den Satz von eleganten
Circularen und ähnlichen Arbeiten eignen und die
grösseren Grade bieten dazu die entsprechenden Titel-
zeilen. Aber auch für andere Zwecke, wie z. B. schräge
„Commerciale“ von der Schriftgiesserei Ludwig € Mayer in Frankfurt a. M.
No. 913. 2 Cicero. Min. 10 kg.
Die Gasmasckhine und thre nfmicÉelün g
Architektur der Neuzeit
No. 907. Petit. Min. 4 kg. No. 908, Korpus. Min. 5 kg.
Hnfeitung sum Salotvensats | Bammlung deutscher R eichsgesefze
Afftustriertes Wörterbuch Ler geBrauchficksten Kunst- Onternationale eleRtrische Husstellung 1891
ausdrüche für Bas Buch8ruckgemerSe | Gallerie Berüßmfer Meister
No. 914. Doppelmittel. Min. 12 kg.
Blitz und Blitzschutzs-Forrießkun gen
Meisterwerke der SonkEunsí
No. 909. Cicero. Min. 6 kg. | No.910. Mittel. Min. 7 kg.
CBemisches Keuerlöschmwesen | Jung frau von Orleans
Unter 5 Hónigen und 3 Kaisern! 20:785. uch für den Defriffsetzer
No. 915. 3 Cicero. Min. 14 kg.
Lebre vom Mbusißnotensatz
Lo fer Anzeiger
No. 911. Tertia. Min. 8 kg. | No. 912. Text. Min. 8 kg.
— GeograpfiscBer Wegweiser Das raucklose Pulver
Ipeorie und Zraxis Deutsche Litteratur
|
No. 916. 4 Cicero. Min. 18 kg.
National? Penkmal
Vignetten von Paul Leutemann
in Leipzig,
AAA cs
Preise: No. 5001 und 5006 á M. 4.50.
No. 5202 und 5205 á M. 2—.
E Sc a S Za
ASS.
Y Lë
y J > T a d Ki
RO AA E
TOW S d hf * K 1 j
> " 7 D ah
SH
Preise: No. 1, 3, 5, 6, 7, 8 à M. 2.—, No. 2, 4, 9, 10 á M. 8.—
22
367 Satz und Druck unserer Probeblátter. — Zeitschriften- und Biicherschau. — Mannigfaltiges. 368
Firmenzeilen u. dgl.. wird diese Schrift oft am Platze
sein und so dürfen wir von ihr wohl sagen, dass sie eine
schützenswerte Bereicherung des modernen Accidenz-
schriftenmaterials ist.
Ein weiteres, durchaus modernes Accidenz-
material bietet sich uns in den vorgefúhrten Vignetten.
Die Firma Paul Leutemann ist fortwáhrend bestrebt,
ihre schon sehr reichhaltige Auswahl moderner Vig-
netten immer noch durch neue, schöne Muster zu
bereichern. Die wenigen, heute abgedruckten Vignetten
sind Proben aus einer grösseren Kollektion von Neu-
heiten, deren Verwendbarkeit keines Lobes bedarf.
Auch die Schriftgiesserei A. Numrich d Co.
kommt dem allgemeinen Streben nach illustrativer
Ausstattung der Accidenzien durch Herausgabe von
Vignetten entgegen. Die heute von uns abgedruckte
Kollektion von Ecken und anderm Zierrat zeichnet
sich durch schöne Zeichnung und saubern Schnitt
ganz besonders aus, Eigenschaften, welche den
hübschen Bildchen viele Liebhaber sichern werden.
Satz und Druck unserer Probeblätter.
urch die Beilage Ff zum heutigen Heft machen
wir unsere Leser wieder mit einer höchst
originellen Satzleistung des bekannten Accidenzsetzers
der Piererschen Hofbuchdruckerei zu Altenburg, Herrn
Watzulik, bekannt. Wir danken sowohl der Leitung
der genannten Offizin wie auch Herrn Watzulik bestens
für die Gefälligkeit, mit welcher sie die Zwecke unsers
Archiv abermals unterstützen.
Auf Blatt Aa bringen wir zwei Quart-Rechnungs-
köpfe, welche unsern Lesern willkommene Muster für
derartige Arbeiten sein werden. Beim Entwurf dieser
Arbeiten waren wir bestrebt, das Gute der bewährten,
jetzt vielfach schon »die ältere« genannten Richtung
des Accidenzsatzes mit dem Guten der neuen,
»modernen« Richtung zu vereinigen, und wir glauben,
dass dies auf dem vorliegenden Blatt einigermassen
gelungen ist. Von dem verwendeten Material erwähnen
wir zunächst die beiden Vignetten; die Ecke des
Schildes des ersten Kopfes erhielten wir von Ramm
dœ Seemann in Leipzig, die Schwalben-Vignette des
zweiten von Ludwig & Mayer. 1m übrigen lieferten
zum ersten Kopf: Schelter & Giesecke die Initiale,
Moderne, Dekorationen; Ludwig € Mayer die Zeile
Versandt-Geschäft ete.: Berger (B)lumen-Handlung,
Blumenarbeiten; Gronau Rechnung etc.; Rust & Co.
Mainz etc. ; Brendler & Marklowsky die Zeilen aus der
Wiener Mediaeval; die. Ornamente stammen von
Berger, Klinkhardt, Krebs und Schelter (€ Giesecke.
Vom Material des zweiten Kopfes lieferten uns ferner :
Weisert den Initial U; Ludwig € Mayer die Initiale
Bund K ; Genzsch «€ Heyse (B)uch etc., Photographien ;
Schelter £: Giesecke Telegramm-, Schreib-, vonWerken ;
Flinsch die Mediaeval-Schreibschrift; Brendler d:
Marklowsky Konrad. Zahlbar ; Krebs Nürnberger. Die
Ornamente sind von Berger, Klinkhardt und Schelter
d Giesecke.
Zeitschriften- und Bücherschau.
— * Essai sur la Mise en train typographique par Motteroz.
Paris, Librairies-Imprimeries Réunies, 7, rue Saint-Benoît.
Unter diesem Titel hat der Direktor einer der bedeutendsten
Pariser Offizinen, welcher zugleich einer der kenntnisreichsten
franzósischen Buchdrucker ist, eine zuerst in dem Fachblatt
»L'Imprimerie« erschienene Artikelserie über die Zurichtung
im Buchdruck in Buchform herausgegeben. Das Werk soll
kein eigentliches Handbuch sein, sondern mehr eine Studie,
eine Vergleichung der allgemein gebräuchlichen Zurichte-
methoden mit den von dem Verfasser in seiner langjährigen
Praxis an der Handpresse und der Maschine ausgeübten
Verfahren und eine Mitteilung der dabei gesammelten Er-
fahrungen. Wir glauben, dass das Werk seinen Zweck,
auf die französischen Buchdrucker, welche im allgemeinen
gerade in bezug auf die Zurichtung noch viel lernen können,
bildend einzuwirken, bestens erfüllen wird und können
dasselbe auch allen unsern des Französischen kundigen
deutschen Fachgenossen bestens empfehlen, da es manche
recht beherzigenswerte Anregung enthält.
— $ Mitte Oktober beginnt Brockhaus’ Konversations-
Lexikon ın 14. vollständig neu bearbeiteter Auflage zu er-
scheinen. Mit Vollendung dieser Auflage sind gerade hundert
Jahre verflossen seit der Begründung des Unternehmens
und glauben wir, dass es für ein so umfüngliches Werk
kaum eine bessere Empfehlung geben kann, als die That-
sache, dass es sich das ganze Säculum hindurch bis auf
heute die Gunst der Gebildeten aller Stánde in hóchstem
Grade erworben hat. Das uns vorliegende Probeheft der
neuen Ausgabe ist in Jeder Weise dazu angethan den alten
Ruf zu befestigen, nicht allein des von hervorragenden
Gelehrten abgefassten textlichen Inhalts halber, sondern in
besonderem Masse auch durch die vollendete künstlerische
Ausführung der den Text erläuternden Chromo- und Holz-
schnitttafeln und die tadellose technisch - typographische
Druckausführung. Der Inhalt des aus 16 Bänden AM. 10. —
oder 256 Heften & 50 Pf. bestehenden Werkes wird ca.
100,000 Artikel, 9000 Abbildungen und Karten auf 900 Tafeln,
worunter sich allein 120 Chromotafeln und 300 Karten und
Pläne befinden, umfassen und dürfte sicherlich den voll-
ständigsten und zeitgemässesten Wissensschatz der Gegen-
wart bilden.
Mannigfaltiges.
— * Die Chromo- und Glacépapierfabrik Borsdorff &
Muhle in Harzburg (Harz) legt dem heutigen Heft eine Probe
ihrer präparierten Illustrations-Druckpapiere bei, welche die
Güte dieser Fabrikate an einigen Druckproben aufs beste
darthut. Indem wir unsere Leser auf diese Beilage auf-
merksam machen, bemerken wir noch, dass die mit Wasser-
und Dampfkraft arbeitende Fabrik auch gestrichene Papiere
369 Mannigfaltiges. 370
EEUU UU PPP ss —
Ca eee ee eee — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — —ñ—— —ñû—— —— — — —
und Pappen, in weiss und farbig, matt, chromo und hoch-
glanz, sowie Eispapier in garantiert druckfester Qualitit
herstellt.
— * Einen recht originell ausgestatteten Prospekt tiber
billige farbige Umschlagpapiere legt das Fabrik-Papierlager
Moritz Enax in Berlin SW. dem heutigen Hefte bei; wir
empfehlen denselben der Beachtung unserer Leser.
— * Von der Firma Andreas Hamm, Maschinenfabrik
in Frankenthal (Rheinpfalz), finden unsere Leser im vor-
liegenden Heft einen hübsch gedruckten Prospekt über eine
neue, der Fabrik patentierte Tiegeldruckschnellpresse » Reform«.
Die Beilage enthält Abbildung und sehr ausführliche Be-
schreibung der Maschine, wir können deshalb bezüglich
alles Weiteren auf dieselbe verweisen.
— Herr Johann Klein senior, Mitbegründer der Firma
Klein, Forst & Bohn Nachf. in Johannisberg a. Rh., ist nach
45 jähriger erfolgreicher Thätigkeit wegen vorgerückten
Alters am 1. September aus dem Geschäfte ausgetreten.
An seine Stelle sind seine beiden Söhne Herr Johann Klein jr.
und Herr Jakob Klein, welche beide seit vielen Jahren
als Ingenieure in der Fabrik thätig waren, eingetreten.
— * Die Schriftgiesserei Bauer & Co. in Stuttgart hat
am 1. September in Düsseldorf eine Filialgiesserei errichtet
und deren Vertretung und Leitung Herrn Robert Ferdinand
Jünicke übertragen. Wir wünschen der strebsamen und
bewährten Firma besten Erfolg des neuen Unternehmens.
— *Die Apparatenbauanstalt und Stereotypiematerialien-
fabrik Carl Kempe in Nürnberg versandte kürzlich eine
neue reich ausgestattete Preisliste, welche ausser der Be-
schreibung der zahlreichen, das ganze Gebiet der Stereotypie
umfassenden Fabrikate der Firma auch verschiedene tech-
nische Ratschläge, sowie Mitteilungen über die Einrichtung
von Stereotypien enthält. Das Heft wird allen Interessenten
eine angenehme Gabe sein.
— * Höhe und Länge des blinden Satzmaterials. Die
Schriftgiesserei F. Popelka in Jaromer (Böhmen) unter-
breitet der Fachwelt in einem Circular einige Reform-
vorschläge bezüglich des sog. blinden Satzmaterials. Zunächst
wird die Anregung gegeben, den Durchschuss und Aus-
schluss, die Quadraten und Stege genau um eine Cicero
niedriger als Schrifthóhe zu giessen, damit dies Material
auch als Unterlage von Stereotypplatten benutzt werden
kaun. Zur Zeit wird das blinde Material wohl von den meisten
Giessereien auf eine Höhe von 4!'/» Cicero gegossen, also
nur 8'/» Punkt niedriger als Normalhóhe; wir müssen gestehen,
dass diese Hóhe für Druckereien, welche viel Stereotypen
drucken und die Unterlagen aus Stegen und Facetten bilden,
die Unzuträglichkeit hat, dass für die Unterlagen stets
besonderes Material angeschafft werden muss. Es ist uns
nicht bekannt, welche Gründe Veranlassung zur Bestimmung
der Höhe auf #'/a Cicero gaben. vielleicht ist sie der Breite
der umgelegten Konkordanz zulieb so gewählt. Aus dem
angeführten praktischen Grunde wäre eine der Schrifthöhe
gegenüber um Cicero niedrigere Ausschlusshöhe, die übrigens
durchaus nichts Neues und in manchen älteren Druckereien
noch vorhanden ist, wohl empfehlenswert. Ein Meinungs-
austausch könnte in dieser Angelegenheit vielleicht Klärung
bringen, besonders interessant würde es sein, zu erfahren,
welche Gründe die Giessereien in neuerer Zeit veranlassten,
die Höhe des blinden Materials gegen früher zu steigern.
— Mit dem zweiten Reformvorschlage der Popelkaschen
Schriftgiesserei können wir uns weniger befreunden. Die
genannte Firma meint nämlich, dass die Einteilung der
Längen unseres Materials auf Konkordanzen von 4 Cicero
der Gegenwart nicht mehr entspricht und empfiehlt eine
Einteilung nach Dezimalberechnung, also auf Längen von
5, 10, 15, 20 u. s. w. Cicero. Die bisherige Einteilung hat
sich ganz gut bewährt und vor allen Dingen durchaus
eingelebt, wir glauben deshalb, dass eine Änderung, welche
während der Übergangszeit doch immer mit Unannehmlich-
keiten verbunden wäre, in Fachkreisen kaum besondern
Anklang finden wird.
— $ Eine recht gelungene Wahrnehmung kann man
alljährlich bei Einsichtnahme einer grösseren Kollektion
Johannisfest-Druckarbeiten machen, nämlich die ganz ausser-
ordentliche Verschiedenartigkeit des Konterfeis unseres
Altmeisters Gutenberg, das mit Vorliebe
zur illustrativen Schmückung derartiger
Druckarbeiten verwandt wird. Wenn-
gleich auch der Bestand an Gutenberg-
köpfen im allgemeinen ein nicht zu ge-
ringer genannt werden kann, so wird es
doch wohl viel darauf ankommen, ein
wirklich mit würdigen Zügen herge-
stelltes Bildnis anzuschaffen. Das aus-
drucksvollste und in neuerer Zeit am
häufigsten zur Anwendung gelangende
ist das von der Firma Julius Klinkhardt
in Leipzig nach dem Thorwaldsenschen
Gutenberg-Denkmal in Mainz geschnittene
| Gutenberg-Portrait in drei Gróssen, das
M. 1.2 wir im Abdruck zu zeigen Gelegenheit
nehmen. Als ausgezeichnete Gutenbergköpfe können ferner
die im Verlage von Alexander Waldow allerdings nur in
Holzschnittabdrücken erhältlichen Bildnisse (Schnittgrösse
36:45 cm M. 2,50, Quartformat M. 0,60) bezeichnet werden.
Sie bilden in jedem Buchdruckerheim einen künstlerischen
Wandschmuck.
— $ In Paris wurde vor kurzem ein sich ausschliesslich
mit dem Wesen der Schreibmaschinen befassendes Organ
unter dem Titel: »La Vélographie« ins Leben gerufen. Das
»Bulletin de l'Imprimerie« entnimmt demselben folgende,
jedenfalls auch für weitere Kreise interessante Punkte: Am
meisten Verbreitung haben die Schreibmaschinen in Amerika
und England gefunden, während sie in anderen Ländern
bis jetzt nur inbeschränkterem Masse in Anwendung kommen.
Übertriebene Köpfe wollten des öfteren einen Ersatz des
Typensatzes in derartigen Maschinen gefunden haben, es
hat jedoch bis jetzt noch »nicht sollen sein«. Im allgemeinen
verrichten diese Schreibmaschinen ihren Zweck dadurch,
dass sie zur geschäftsmässigen Korrespondenz mit Erfolg
verwendet werden. Bei dem nötigen Vertrautsein mit den
Funktionen derselben lässt sich auch unstreitig ein Vorteil
gegenüber der Korrespondenz mit der Hand herausfinden.
Bereits vor 177 Jahren, am 7. Juni, erhielt ein englischer
Ingenieur, Henry Mill, ein Patent auf eine Maschine zum
Drucken von einzelnen Typen, behufs Vervielfältigung von
Manuskripten, Schriftstücken, Drucksachen etc. Das Prinzip
war demnach schon vor langer Zeit gefunden, fand aber wie
so manche Erfindung keine Verwendung in der Praxis.
1721 und 1784 tauchen in Frankreich neue Koustruktionen
auf, die jedoch, ohne grösseren Erfolg geerntet zu haben, bald
wieder von der Bildfläche verschwanden. Nach einer
Ruhepause von ca. 60 Jahren um 1833 liess sich Carl Thurber
aus Worcester die erste Maschine amerikanischen Ursprungs,
machine for printing« patentieren. Nach diesem folgte
1856 Alfred E. Beach mit seiner »Buchstaben-Maschine«,
welche, als von allen damaligen am besten funktionierend,
22*
be.
3
UU»
371
Mannigfaltiges.
372
S ERR.
nn —
in der Praxis häufig zur Verwendung kam. Des weiteren
sind erwähnenswert der für die heutigen Konstruktionen
Vorbild gewesene Mechanismus des Dr. S. W. Francis aus
New-York, sowie die 1858—1866 von Th. Hall in New-York
gebauten Maschinen, die sich 1867 auf der Pariser Welt-
Ausstellung befanden. Endlich kommt noch die »Sholes and
Glidden Writing machine«, nach den Patentinhabern so
benannte Schreibmaschine in Betracht, aus welcher die heute
am meisten verbreitete »Hemington« entstanden ist. Von
letzterer sind ca. 3000 Stück im Gebrauch. In Nach-
stehendem geben wir eine Übersicht über die Mehrzahl der
sich im Handel befindlichen Konstruktionen. Die dauer-
hafteste, billigste und einfachste ist die unter der Marke
»Miniatur« (miniatur pocket type writer) bekannte. Ferner
die »Kosmopolite«e von Guhl € Harbeck, Hamburg; die
auch unter dem Namen »World« bekannte »Boston«; die »Hall«
(mit Platte); die »Bar-Lock« (mit Tasten), erfunden 1888; die
»Parisienne« (mit Platte), erfunden 1885; »The National«
(mit Tasten); die »Columbia« erfunden 1885, zeichnet sich
durch gute Raumeinteilung zwischen den Wörtern aus; die
»Hammond« (mit Tasten), erfunden 1884; die »Calligraphe«
(mit Tasten) erfunden 1879, besteht aus zwei Mustern, wovon
eins für Versaliensatz, das andere für den von Gemeinen ein-
geteilt ist; die »Hemington« hat seit 1873 am meisten Ver-
besserungen erfahren; von dieser sind drei Arten im Ge-
brauch und zwar für Versalien und Gemeine zugleich.
Weitere Arten sind noch »Fitch«, »Yost Crandall«, »Mercurv«,
»Lun«, »Viktor« und »The English type Writer«. Kann
auch vorstehende kurze Andeutung keinen Anspruch auf
Vollständigkeit erheben, so ist doch daraus zu ersehen,
welch grosse Anstrengungen gemacht werden, den modernen
hastigen Geschäftsbetrieb insofern zu vereinfachen, als die
Vorteile der Mechanik ihm in weitesten Masse zugänglich
gemacht werden sollen.
— Ein sehr praktisches Verfahren, Stereotypplatten
zum Druck schrifthoch zu befestigen, hat der Faktor Otto
Hampel in Hannover ersonnen: Eine Anzahl 4 Cicero-
quadratischer Bleistege wird in einen Rahmen zu einer
Form zusammengesetzt, je nach der ungefáhren Grósse der zu
befestigenden Platten; an den fir die Facettenhalter be-
stimmten Stellen werden die quadratischen Bleistege ent-
fernt und die zwischen Quadraten ebenfalls auf 4 Cicero
ausgeschlossenen Facettenhalter eingesetzt. Die Anferti-
gung und den Verkauf dieser sogenannten Plattenformen hat
die Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a. M. übernommen
und versendet dieselbe, wie auch der Faktor Otto Hampel
in Hannover, auf Verlangen Beschreibung mit bildlicher
Darstellung gratis.
— $ Dass eine feuchte Temperatur nachteilig auf Buch-
druckwalzen einwirkt ist eine bekannte Thatsache, aber in
der Regel verschmähen manche Drucker die Anwendung
von Vorsichtsmassregeln oder es fehlt ihnen bei der bereits
erfolgten Beeinträchtigung der Walzen ein Mittel zur Ab-
hilfe, weshalb das folgende, englischen Ursprungs, Aufnahme
finden mag: Haben die Walzen also durch die Einwirkung
der Feuchtigkeit gelitten, so empfehlt sich ein einfaches
Abwaschen mit Alkohol (Branntwein) und der Übelstand
ist sofort beseitigt. Sind die Walzen dagegen zu trocken,
so empfiehlt sich eine tüchtige Einreibung in einer Zeit-
dauer von 5 bis 6 Minuten oder noch länger mit folgender
Mischung: 100 Teile Glyzerin, 10 Teile ammoniakhaltiges
Wasser und 40 Teile Sauerbier. Das Ammoniak hat die
Eigenschaft die Poren der Gelatine zu óffnen, das Glyzerin
zieht in letztere ein und das Sauerbier, auf der Oberfläche
trocknend, verleiht den Walzen eine erneute, vorziigliche
Zugkraft.
— § In den letzten Nummern der »Pap.-Ztg.« hat sich
eine lebhafte Aussprache bezüglich allzulanger Firmen-
namen entwickelt. Der eine der beteiligten Skribenten lässt
einer von ihm aufgestellten Liste lang gedehnter Firmen-
bezeichnungen folgendes Schlusswort folgen: »Es wäre sehr
wünschenswert, wenn bei der Gründung neuer Geschäfte
zeitraubende lange Firmen thunlichst vermieden würden.
Einige Firmen, welche zu wissen scheinen, dass ihren Korre-
spondenten das Schreiben der langen Adressen sehr lästig
ist, fügen solchen Briefen, auf welche sie eine Antwort
erwarten, einen mit der genauen Adresse bedruckten Brief-
umschlag zur Antwort bei. In grossen Städten, wo die
Strasse genau angegeben werden muss, ist dies besonders
angenehm. Nachahmung dieses Brauches wäre allen mit
langen Namen behafteten Firmen zu empfehlen«.
— $ Unter der Bezeichnung »Stiftung eines Menschen-
freundes« existiert in Leipzig eine Siftung, aus welcher all-
jáhrlich ein ansehnlicher Betrag zu gemeinnützigen und
mildthätigen Zwecken verwandt wird. In erster Linie
sind es Angehörige der graphischen Gewerbe, welche diese
Wohlthaten geniessen. So wurden beispielsweise im Laufe
dieses Jahres mehrere graphische Vereinigungen mit nam-
haften Geldbeträgen bedacht. Das von dem verstorbenen
Buchdruckereibesitzer und Verlagsbuchhändler Karl Christian
Tauchnitz der Stadt Leipzig zur Verwaltung übermachte
Kapital obiger Stiftung belief sich ursprünglich auf ca.
4 Millionen, von dem bisher ca. 750,000 Mk. Verwendung
fanden. Als Zeichen der Dankbarkeit soll dem Stifter in
nächster Zeit ein im Entwurf bereits genehmigtes Denkmal
gesetzt werden.
— $ Die Zahl der in Paris beschäftigten Bucharbeiter
incl. Frauen und Kinder, beläuft sich auf ca. 25,000. Die
Einnahme der einzelnen Berufe stellt sich ungefähr wie
folgt: 400 Schriftgiesser beziehen ca. 4 Millionen Fr.,
7000 Buchdrucker ca. 50 Millionen Fr., 5000 Lithographen
und Steindrucker ca. 40 Millionen. Das Gesamt- Ein-
kommen der Unternehmer, zu denen auch Buchhändler,
Antiquare, Zeitungsherausgeber u. s. w. zählen, beläuft
sich auf ca. 260 Millionen Francs jährlich.
— $ Vor kurzem wurde in New-York ein Riesengebäude
fertiggestellt, in dessen Räumlichkeiten die Herstellung
eines der grössten amerikanischen Journale, der »New-York
World« erfolgen wird. Dieser Bau, welcher wohl der be-
deutendste im Privatbesitz befindliche sein dürfte, zählt
nicht weniger als 26 Stockwerke. Überbaut ist der mächtige
Unterbau durch einen Turm, dessen Plattform sich 95 Meter
über der Erdoberfläche befindet. Derselbe besteht allein
aus 6 Stockwerken, während darunter 10 gewöhnliche
Etagenräume folgen. Nach unten hin befinden sich dann
noch drei Zwischengeschosse und zuletzt das Erdgeschoss.
Die Aufstellung der Druckmaschinen erfolgte im Souterrain,
welches ausschliesslich zu Druckzwecken bestimmt ist. Die
Herstellung des Satzes, der Schriftguss, sowie das Stereo-
typieren geschieht im zwölften Stockwerke. Die Gesamt-
fläche der Fussböden beträgt 15000 [_]m, während die
zusammenaddierte Länge der aufstrebenden Träger 5 Kilo-
meter, die der querliegenden 26 Kilometer betragen würde.
Das Mauerwerk wurde aus Ziegelsteinen konstruiert und
würde deren Quantität zur Herstellung von 250 gewöhnlichen
Häusern ausgereicht haben.
Briefkasten. — Annoncen.
Briefkasten.
Herrn H. B. in Mannheim. Ihre Arbeiten kónnen sich recht wohl
seben lassen und werden, wie vor unsern Augen, auch vor denen anderer
Fachgenossen beste Anerkennung finden. — S.sche Hofbuchdruckerei in
Wiesbaden. Das gesandte Buchzeichen in japanischem Stil hat uns
sehr gut gefallen; das Kalendarium kann bei seiner kleinen Ausfúhrung
freilich nur als Schmuck gelten, was eigentlich zu bedauern ist. — Herrn
F. S. in Marburg. Die saubere und geschmackvolle Ausführung der
gesandten Drucksachen findet unsere volle Anerkennung.
Inhalt des um. Heftes.
Zur Einfúhrung in die typographische Ornamentik. — Neue Dreh-
bank zum Abhobeln von Galvanos, —— etc. — Die Farben-
fabrik Berger & Wirth. — Schriftprobensc nau. — Satz und Druck
unserer Probeblatter. — Zeitschriften und Biicherschau. — Mannig-
Briefkasten. — Annoncen. — Accidenzmuster im Text:
faltiges. —
1 Briefkopf. —
1l Beilage von der Papierfabrik Borsdorff & Muhle in Harzbur
lage von der Maschinenfabrik Albert — in Franke Ch
SEH
von Moritz Enax in Berlin.
Das Heft enthált im Ganzen 5 Be ERW vw Mak AA n der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nicht
garantiert werden.
1 Bei-
Beilagen: 1 Blatt Titek 1 Blatt Rechnungskópfe/
Bezugsbedingungen für das Archiv,
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. Für komplette Lieferung, insbesondere voll-
stándige Beilagen. kann nur den vor Erscheinen des 2. Hefles ganzjährig Abon-
nierenden garantiert werden.
— — — Jede Buc — nuch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband direkt M. 13,0 nach ausserdeutschen Ländern
M. 14,40. — — Erscheinen Preis pro Band M. 15,— exkl. Porto.
Annoncen: ro Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei hüufiger
Ww E Rabatt. Kostenanschläge sofort. Betrüre vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 25 Pf. Extragebiihr. Als Beleg ee Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50— 2,50
Beilagen: Quartblatt M. 20, umfangreichere je nach Gewicht M. 25 etc.
Novitäten in Originalguss finden Anw endung im Text und auf den Musterblütrern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschädigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sicb
besonders mit uns vereinbaren.
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farben,
Bronzen, Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankov ordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen,
Textschrift von Benj. Krebs Nachf., Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter &
Giesecke, Leipzig. Doppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruckt mit Farbe von Frey & Sening, Leipzig, auf einer
Schnellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh.
sg Annoncen. se-
Tüchtiger Accidenzsetzer
jüngerer, mit dem modernen Material
und Geschmack vertrauter, durchaus
selbständiger Arbeiter, gegenwärtig in
guter Provinzialdruckerei Ostpreussens
beschäftigt. wünscht sich zu verändern,
Berlin oder andere grössere Stadt be-
vorzugt. Zahlreiche Probearbeiten (mehr-
farbig) zu Diensten. Werte Offerten unter
Chiffre C. W. 5 an die Exp. des Archiv
für Buchdruckerkunst erbeten.
Neueste Erfindung
Albert Stolzenwald, Berlin $. 59
Dietfenbachstr. 55
Lehrzengnisse
in gefälliger Ausstattung, einseitig
gross Folio. Preis 1 Mk.
Bei Bestellung wolle man gell.
angeben, ob dieselben für Setzer
oder Drucker bestimmt sind.
Alexander Waldow, Leipzig.
— —
Dorzütaliches |
Metall |
E
Scriftgießerei, Stereotypie
Galvanoplaftif, Xylograpbie
dintograpbie, Utenfilien-Sabrif
Weueinridtungen und Umatife |
von Drudereien von meinem großen
LS
4 Tager, Syftem Berthold.
A — —
n n
RÍE
Stereotypie!
» Webers Jonplatten. 4«
jie auf Sp. 261 —265 des Archiv (Heft8/9) beschriebenen und empfohlenen
/ Tonplatten liefere ich nunmehr in folgenden Grössen zu den bei-
gesetzten Preisen:
| 13:18 cm.. M. 1.75 26:36 cm .. M. 6 —
| 18:26 » 3.— 36:52 » .. »12.—
18:52 3 A
Bei Bestellungen über 500 qem wird jedes beliebige Format angefertigt
und der Preis im Verháltnis zu den vorrütigen Formaten reguliert.
Ich liefere unter Garantie des Verfertigers, Herrn Weber, und be-
merke, dass der Preis sich nach obigen Angaben ganz wesentlich billiger
stellt, wie Celluloid.
Novitát aus dem Verlage von Alexander Waldow, Leipzig.
DIE LEHRE
VOM
ACCIDENZSATZ
Herausgegeben von
ALEXANDER WALDOW.
Zweite vollständig neu bearbeitete Auflage
von Friedrich Bauer.
Preis pro Lieferung 1M. 40 Pf.
In ca. 6 monatlich erscheinenden, elegantest ausgestatteten Lieferungen
von je 3 Bogen gr. Quart wird das Werk komplett sein.
Lieferung 1 und 2 sind erschienen.
Einzige Spezialfabrik für den gesamten
Bedarf: Carl Kempe, Nürnberg.
DE
6.—
Alexander Waldow, Leipzig.
370 Annoncen. 376
A III
— ~ ' *
H. m Darmstadt. Mein Masterbach
Erste Mannheimer
Holztypen-Fabrik
Sachs & Cie.
Mannheim (Baden)
gegründet 1861,
fertigen als Spezialität
Holzschriften und Holzutensilien
auf allen grösseren Ausstellungen als
anerkannt bestes Fabrikat prämiirt.
— w =
Stereotyple «—
Galvanoplastik
Messinglinien-
Fabrik
Lager der echten dinischen Walzenmasse
The White
sowie
sämtlicher Materialien und Utensilien
für
Buch- und e
NL
=
5
5
B
=
|
=
5
z
=
5
=
z
=
a
=
=
=
=
E
=
B
TI
sehn E Zei
A AECA AAA
WEI
] TITEL LELEL LLLI LELLI
Kr A X s
Kolumnensehnur >
liefert billigst Alexander Waldow, Leipzig. Lehrbuch
TUU ERA LEER EHER Se So te Su th Ga Se Go ta Ge te ho to te Ge te te Ge Ge 4
GIIIIIIIIIIS
AAA A
Vd Schalter & ice in Lei | Sc shriftsetzer. ? > Messing- Linien -Fabrik Cl»
RS
fertigen in ihrer Maschinenfabrik Kleine Ausgabe des I. Bandes von [Em BERLI N Ol 0
ISicherheits-Aufzügel, | Waldow: „Die Buchdruckerkunst“ | $ $e. SW., Friedrich-Str. 226. |
UY sesionsbelrieh und Las 950 xd | 20 Bogen gr. 8. elr — D»
ür Transmissionsbetrieb und Lasten von 250— 1500 kz. | Preis brosch. 6. M., eleg. geb. 7 M. e —e — ITATEN: G— I
E | Dieses mit 69 Illustrationen versehene Werk e e Ee "a Je
e — — pa dúrfte mit Recht als eines der besten jetzt vor- chreibschriften, Zierschriften. D»
v HS] | handenen Lehrbücher zu bezeichnen sein. Grosses Lager in *
— E E d Brod- und Titelschriften, »
it Pendels h Alexander Waldow, Leipzig. | « Bestes Hartmetall. | i4
Mi Druckerei - Einrichtungen QJ
3 Kf: E e d d f: VE d d d d ý: aset Normalsystem stets am Lager. >
k Ing? — BOO 0.8: TITITIIIIIT se ese 7T
B
E = |) 1 414
| m. Wnlhbürten
? af empfiehlt AS
3 = | "eisen, K
| zl Alexander Waldow EY
E: d Galvanopl. 4
| d Anstalt. ;
= Konzentrierte |
|;
| Deifenlauge
S o pas | in Originalkisten & 10 Dosen | WISE SS Neuheit: o
Prüzises Anhalten an jeder Schachtstelle. — pro Kiste 6 Mark, e a o7/ Victoria-Einfassung. . | (ei?
E Gleichschneller Auf: und Niedergang. a D to} CoN (as 97 x AWA D
Einfachster Thürverschluss. einzelne Dosen 70 Pf. EN 7 — — IR
El Den gesetzlichen Unfallverhütungs-Vorschriften entsprechend. [e lo EP Le? lk di LE SS Dës
Über 100 ausgeführte Anlagen im ze e empfiehlt Ole SoD Er 256 ER de
c| Referenzen und Prospekte stehen zu Diensten. 3 X KC Pu BS
^ 3 T. Gi u “y el
U need: | Alexander Waldow, Leipzig. | Ri — Sack —
377 Annoncen.
— 0 DEM — |
Die
neueste, beste und wirksamste
Reklameschrift
hapidar
&uómia & Mayer, Schriftaicherei
in Frankfurt a. M.
Musterblitter gratis und franco.
extesdestestestesteste stestesteitestestestestesteiqeste HAMPEL'S
dé - sind die
| Gebrüder Brehmer, |! H- lattenformen te
——— Unterlagen z. Plattendruck.
Leipzig-Plagwitz. Zu beziehen von der
Spezialität: #1 | Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a.M.
Draht-Heftmaschinen f&]| von disser ader voa Otto Hampel in Hannover 7.7».
E, Je H LZ- — —
T aller Art liefert billigst
a gen, — Alexander Waldow, Leipzig
Messinglinienfabrik d
ZIEROW & —
, LEIPZIG
Bates H a
exacte Arbeit und
billigste Preise!
Den Herren Buchirackensibealieai
empfehle ich angelegentlichst meine
Messinglinien-Fabrik
| i
|
| PIERRE Werkstätte ||
| Galvanoplastik
_ Btereotypie.
| Buchdruckorei- Utensilien.
| Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88.
Ca
p DN, |
EU
dm SY a eidía
Altyaffenburg a. W.
If. Burme unk
Sicinúórudifarien.
Firnis= und Bußbrenneret,
Jeugniffe erfter Firmen des In- und
Auslandes.
Zur Herstellung eleg. Diplome,
Gedenktateln, Gelegenheits- Gedichte,
Adressen etc. empfiehlt
Blanco-Vordrucke
in verschiedenen Formaten und
auf verschiedenen Papieren
Alexander Waldow, Leipzig,
„|| Mustersortimente aller meinerVordrucke
$i für Diplome, umfassend 12 verschiedene
Muster, liefere ich für 20 Mark.
Preiscourante mit Grössen- ete. An-
gaben gratis und franco.
—
in Berlin SW., Lindenstr. 69
empfich Ct sein für den Szoss be trieb
eingerichte tes
phototypisches Institut
ur guten, billigen amd schnellen
Ausführung von Shototypien,
— Chemigzaphien
. Cheomotypien. Druckfertige
photolithographisch Uebertra-
trich- und IHalbton-
manier. Prospekte, Muster and
Halkulationen fram Vo.
H u Se ın ©
a> Sas as : de — — —
m Lorilleux &6€ Die, |
16 rue Suger Paris rue Suger 16
gegriindet 1818
aut den Weltausstellungen mit 2 Ehren-
diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet,
empfehlen ihre
schwarzen und bunten
Buch- u. Steindruckfarben |:
anerkannt bester Qualitüt.
Farbenproben und Proislisten
stehen auf Verlangen gern zu
Diensten.
TYTYY ESSELEN ces
79 Annoncen.
SINN E
C.A. Lindgens, Cöln a. Rh.
Fabriken
von
€
bk
Ce
b
ELA
—
PALADAR
dida
zl schwarzen und bunten Buch- und Steindruckfarben, |
4| Russ, Firnis, Etikettenlack, Seifenlauge, Walzenmasse
E — C. A. Lindgens.
IT de
NAAA
EAS |
ap
Prima engl.
alzenmasse
una Zusatzmasse
50 Kilo zu 120 Mark liefert
Alexander Waldow, Leipzig.
in allen Nüancen
und in den besten (ualitäten
liefert zu Fabrikpreisen
Alexander Waldow, Leipzig.
ee L
| WALZENMASSE:
| Victoria u. Bianca,
—
Ne E e e
A pow * F F
WEE NEE, A
Ee,
ARBEN
B für samtliche -——
— Facher,
Gu A 7] TN NS
F ilialen:
Berlin
London H
New York
Moskau.
N s "arri
Dre
‘Messinglinien-Fabrik
*- e a "Ze
ër
WOO oo
Fach-Tischlerei. «ee LAND sya Mech. Werkstätte.
A.
e
*.
Goldene Medaille Brüssel 1888.
*
e,
e RS
mem wq
C M,
380
Neate ais als ais als ete als als. ais. ale ais
A HATLELLELIETLELLELEEHLTEE TET TT
X
5 Die Messinglinien-Fahrik von
A $ $
K
<= Gebr, Brandt in Quedlinburg
A
4 empfiehlt als Spezialität
r! Messinglinien in allen Mustern, nene
J=| Inserateinfassungen in Messing, neue
x m - a :
d Schlusslinien in Messing etc. etc. unter
Garantie für bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit. Messingspatien und
Durchschuss sehr vorteilhaft und nicht
teurer als Blei. Ermüssigter Preiskurant
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse
gratis und frei,
LULLLLLULLL [EI TITTIITEI TITTEN A
Ar "ir in in ir ai“ in in
"o "als als al
nw "ir L2 d
Wer neue Werk- oder Zeitungs-Schriften
anschaffen will, versäume nicht, sich franco
| Proben der > |
Bow: IA
pon.
Benjamin Krebs Nachfolger
in Frankfurt a. M.
kommen zu lassen.
Soeben erschien:
Ollphobrti (dy qeordnet rs
und herausgegeben von
A Miller
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.
Preis 1 Mark.
Ausserst praktischer
Walzenkochapparat.
No. 1 von starkem Zinkblech
mit Sieb zum Durchschlagen
der Masse . . . M. 25,50.
No. 2 do. grösser . , 31,50.
ALEXANDER WALDOW, Leipzig
Buchdruck-Maschinen- und
Utensilien - Handlung
383 Annoncen. | 384
Ottos kaust Motor
liegender und stehender Konstruktion
für Steinkohlengas, Ölgas, Generatorgas, Wassergas, Benzin, Petroleum.
37500 Maschinen mit 150000 Pferdekräften
im Betrieb.
— 128 Medaillen und Diplome. <—
Prospekte, Zeugnisse, Kostenanschláge gratis.
Cylinder-Überzüge
Englisch Leder Prima, 67 Zentimeter breit, pro
Meter M. 4.
Gummituch, 92 Zentimeter breit, pro Meter M. 8.
Prima Druckfilz, 100 Zentimeter breit, pro Meter
M. 12.
Schmutztuchstoff, 70 Zentimeter breit, pro Meter
M. 1.20.
Alexander Waldow, Leipzig.
ei Bedarf von Maschinen, Apparaten, Utensilien für ;
Buchdruck und verwandte Branchen, Schriften, Messinglinien, d
Walzenmasse u. s. w. bitte stets Prospekte zu verlangen.
Gutenberg-Haus Franz Franke, Berlin W, 41,
Maschinenfabrik, Schriftgiesserei, Fachtischlerei.
s Lh hhh hehehehehe Raa heehee ee he he he eee ee ee — —
Colt's Armory [nn nn i]
TIEGELDRUCK-SCHNELLPRESSE
mit Cylinder-Farbewerk und Druekregulirung.
4 Grössen, 20/33 —35,5/61 em Tiegelgrösse. ‚=> — Für Fuss- und für Motoren-Betrieb.
——— — eu 5
Hierzu kommen noch die folgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Druckabstellung und Abstellbarkeit der
Auftragwalzen während des Druckes.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hängt
lediglich von der Befähigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
durchaus widerstandsfähig gebaute
Presse den schnellsten Gang.
ES Für die Pressen No. 3 und 4
y empfiehlt sich in solchen Fällen, wo
— Elementarkraftbetrieb ausgeschlossen
ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
bevorzugte Stellung als ausgezeich- mechanismus, der so angeordnet wird,
netste Tiegeldruckschnellpresse für ® më _ dass der Dreher dem Einleger gleich-
den feinsten Accidenzbuchdruck. | EUM = Jj zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Im Konstruktions-Prinzip ähnlich Gally's
Universalpresse, zeichnet sich Colt's Armory
Presse durch verschiedene äusserst
praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel-
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt’s
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren unübertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorzüg-
lichen Material. Die Kombination +
des Cylinder-Farbewerks, welche die
vorzüglichste Farbeverreibung und
exakteste Regulirung der Farbever-
teilung gewährt, der genaue parallele
Druck, durch welchen die Schrift ge-
schont wird, sichern dieser Presse ihre
Ausführlichere Beschreibungen mit Grössen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland:
d G. SCHELTER € GIESECKE in LEIPZIG.
385 Annoncen. 386
00-0-0:00::0-0:0>00x0;/0,0- 0-90 9, —— ————
LE E 0: —— 070 — No 0; 0;:0-0=0;
—
e
s
v
e
feo
TP al: =)
oo 2 9:9
H + W
A
Gi IR. A o 0 x
0,0
A
=2
.
one
?orsf S B
Johannisberg im Ree
—
^9
oe:
Mv a ^
$
Schnellpressen fiir Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausfúhrung.
EEE OS
` icy d
—
Jai
oo
— 4a re —
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
aaa
Cy,
Kä e eg Ge? EHE zs =
He XQ *
e A
Zu et >< er 00; 79/9 0 0-1 065 0—0.-0
— — der graph. Künſte
und der verwandten Zweige, mit 2798 Artikeln und pS” 581 Jlluftrationen, “BMG wird hiermit als wertvolles
Handbud) empfohlen. Preis brofd). 25 ME, 50 Pf., eleg. geb. in Balbfranzband 26 MP. SO Pf. Auch in Serien und Beften in
beliebigen Zeiträumen durd) alle Buchhandlungen und vom Derleger. Probeheft gratis. Alerander Waldow, Leipzig.
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
T E Gs wk er
d Wl = f
— — — ——
I. —
HERE E = Eh >
| NUES |
S ES. | H
LAGER UND V ERTRETU NG
‚in Berlin: C. L. STEINDECKER | in Wien: J. NAGLMEYR
— — 8 IV Karlsgasse 15
y Leipzig: A. HOGENFORST , Stuttgart: HEINR. GÜNTNER
Eisenbahnstrasse 3 ilberburgstrasse 146
„ München: ED. MÖRIKE „ Hambur : LENNINGS & HUSING |
Frauenplatz S Gr. Bleichen 37
in Barmen: WILH., SEILER, Kampstrasse 34
in Frankfurt a.M. CARL SATTLER, Leerbachstrasse 22/24.
‘OUB pun sreb ueqordueqreg pun USIST[SIOLT
A
g
di
Y
N
3
un
z
E
a
®
Q
o
À
a,
S
2
S
f
"d
8
3
=
o
+
S
-
a
£
Preislisten und Farbenproben gratis und franko.
Redigiert und herausgegeben von Alexander Waldow in Leipzig. — Druck und Verlag von Alexander Waldow in Leipzig.
Originalsatz und Druck der Pierer'schen Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel £ Co., Altenburg i. S.
Ff. Archiv fir Buchdruckerkunst. 28. Band. Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
^i! *
An^ ^ A Tr fria L R y VEO eum x
LJ IN A ||: ‘se as
“LIS e Ausfúhrung
: von
d j> p
5 es ` i s
— € -$o o 1 Blumenarbeiten
i
A | jeder Art. AN
vtl onalan B | Moderne Bouquets W
k H x ER e Kránze |:
— — = — m + |
== : N
Brautbouquets
AS Mainz, de IT... 18 9 DOTA A Soe
| | |
| |
| |
|
| |
| | |
| : |
| |
ler
— SIR Í- SE = - = — |
r Gelegramm- Adresse: Uhlmann, Flürnbers
BUCH- UND KUNSTHAN D LUN G + Gelephon Flo. Eto ->
— — Ed. KEES Photographien - I
N RAD — von Werken älterer und never Meister > |
s i Nürnberger Ansichten |
— — — — —— a> E |
Schreib- und Zeichnen-Materialien.
Minnberg, den dek e NR
——= Zahlbar in 3 Monaten oder per comptant mit 2 Prozent Sconto. — Etwaige Reklamationen wolle man sofort anbringen. 7 ——
o
.
Aa. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt anf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
Y UP
T | UO
Telephon 095. y Dekorationen etc. sang AS `
E G) 5» AR
=. C
| =:
x nr 4
e Y d -
A y A Ce
Le E 2) 7 N
A ANANA
AR
` AR
e q lC uA
a J 2 >» KL
Wi \ ^
INN ` R e í (,
f] /
) A
| 2) A
j ..) S 7 G ‘|
( E
f O) )
) ( » y) Pity
ANA A
dean
^ \
` vv?
UND VERWANDTE CESCHAFTSZWEIGE eS
€ HERAUSGEGEBEN VON Vax —
O
— Zi
m ^
A )
e d ? NL
hy
of M
dl ZA "Y
' Fs ce
NI, vw Ke
J `
go
+29 1891, ¿Eu ' Heft 12.
> — Ec BC
y= A
Flbonnements-Einladunn.
EER
Mit vorliegendem Heft fchließt der 28. Band des „Archiv für
Buchdruderfunft“ und erfuchen wir deshalb unjere fehr gefchäßten
Abonnenten, aud) ferner, wie nunmehr feit 28 Jahren, auf ihre
wohlwollende Unterftüsung rechnend, ihre Bejtellungen auf den
29. Band aldigft Hei der Bekannten Bezugsquelle oder
aber direkt Bei unferer Grpedition aufgeben zu wollen, damit
wir die Fortfebung prompt liefern fónnen. Ein OHerlangzetiel
liegt diefem Heft bei.
Das „Urhiv” wird aud) in Zufunft feinem Prinzip treu bleiben,
nur Gedtegenes und Intereffantes zu bieten; wir enthalten uns
daher auf Grund unferer 28 jährigen bewährten Praris aller weiteren
Empfehlungen.
Den Dffizinen, welche uns durch Kieferung fchöner Beilagen
für den 28. Band erfreuten, den Gießereien, welche uns mit neuen
und gediegenen Schriften und Einfafjungen, wie mit wertvollen
Schriftproben verfahen, und den zahlreichen Mitarbeitern jagen wir
verbindlichiten Dank für die Unterftüßung unferes Unternehmens,
auch ferner um das gleiche Wohlwollen bittend.
Keipzig, November 1891.
Die Redaktion des Archiv für Buchdruckerkunſt.
23
389 Anleitung zum Linienbiegen.
390
Anleitung zum Linienbiegen.
Von Hermann Hoffmann, Berlin.
(Fortsetzung.)
5. Federziige.
Be dem Accidenzsetzer das Entwerfen von
Drueksachen überlassen, dann muss er stets
vor Augen haben, dass seine Stürke in der Fühigkeit
beruht, den Drucksachen neben gefälligem Arrange-
ment noch einen pikanten Reiz zu verleihen. Durch
eine kleine originelle Wendung, einen Schnörkel oder
sonst eine billige Zuthat wird das kritische Auge des
Bestellers stets mehr bestochen, als durch die beste
technische, aber geistlose Druckausführung.
Der Drucker versucht bisweilen vergeblich, einen
nichtssagenden Satz durch viele Farben interessant
zu machen. Statt dessen hätte ein Kreis, ein Federzug
oder eine andere Kleinigkeit, die im Manuskript nicht
vorgesehen war, Wunder gewirkt.
Setzer, welche die Gabe haben, anregend zu
arbeiten, ohne zu amerikanisieren, werden überall
hoch geachtet, während ihre solide und korrekt
arbeitenden Kollegen, die sich auf einen idealen Stand-
punkt nicht zu erheben vermögen, in Mittelstellen
stecken bleiben.
Doch sei vor übertriebener Künstelei eindringlich
gewarnt — je einfacher, desto besser und wirksamer.
Der Setzer sei verständig, einsichtig und wolle, was er
mit geringen Mitteln leisten kann, nicht durch fabel-
hafte Linienbauten zu erreichen suchen.
Der rationell arbeitende Setzer hat in kurzer
Zeit ein Brett voll der verschiedensten Federzüge,
Kreise, Schilder u. dgl. gesammelt, aus denen er leicht
und schnell. durch andere Zusammenstellungen,
immer wieder etwas Neues liefert. Indem er ver-
schiedene Teile versuchsweise gruppiert, das Brauch-
bare auswählt und nach Bedarf verändert, kommt
er zugleich auf andere hübsche Ideen und das Arbeiten
wird ihm unendlich leichter, als dem, der, was er an
»Effekten« braucht, jedesmal frisch erdenken und von
Neuem bauen soll.
Federzüge kommen mehr und mehr in Aufnahme.
In Grossstädten ist ein elegantes Schild oder ein
grosses Schaufenster ohne schräg darüber geworfene
Firma mit starkem Federzug fast nicht mehr zu
denken. In öde, regelmässige Typensätze bringt solch
ein Zug sofort Leben und Bewegung. Wo anderweiter
Zierrat nicht möglich oder nicht erlaubt ist, z. B. auf
einer Seite Schreibschrift, da hilft ein energischer
Federstrich am Schlusse das Ganze heben.
Der findige Setzer erblickt kein Hindernis darin,
dass ihm eine Gelegenheit, auf dieser oder jener
Drucksache einen Zug anzubringen, von rechtswegen
fehlt. Er improvisiert schnell einige Worte, wie z. B.
»Muster stehen zu Diensten« oder »Preislisten frei«
u. s. w., die er in Schreib- oder Rundschrift setzen
und mit einem flotten Strich beschliessen kann. Der
Besteller weiss ihm Dank dafür.
Einfache Federzüge werden aus schrifthohen
Messinglinien gebogen mit einer Rundzange, deren
Schenkel nicht, wie gewöhnlich, konisch (Fig. 38),
sondern eylindrisch (Fig. 39) geformt ist. Man erhält
solche Zangen in grösseren Utensilienhandlungen.
Messinglinien sind deshalb zu empfehlen, weil die
Arbeit des Biegens leicht ist, das Material aber gegen-
über der grösseren Haltbarkeit der Züge und der
Schärfe des Bildes im Vergleich zu Zinklinien nicht
in Betracht kommt. Man hat wohl überall alte,
unsystematische oder ausandern Gründen ausrangierte
Messinglinien, deren Fuss man zu solchen Arbeiten
verwenden kann.
|
Fig. 38.
Gewóhnliche Rundzange.
Fig. 39.
Rundzange zum Linienbiegen.
Die ausgesuchte Linien wird im geraden Zustande
durch vorsichtiges Bearbeiten mit einer ganz feinen
Schlichtfeile und Nachschleifen der gefeilten Stellen
auf einem mit Petroleum befeuchteten Olsteine mit
dem Bilde versehen (Fig. a).
— ems
Fig. 40. a. Vorgefeilte Linie.
——
b. Herstellung eines Schriftzuges.
Zum Biegen gebraucht man mit Vorteil den
Linienbiegapparat, und zwar den Eckeinsatz. Soll die
Biegung nicht so scharf ausfallen, so dreht man nicht
ganz zu oder man nimmt den kleinsten Kreiseinsatz.
Den entstandenen Halbkreis driickt man dann mit
einer Flachzange zusammen.
Der Fehler des Schrägbiegens wird auf diese
Weise möglichst vermieden. Wir haben bei der
Bearbeitung der Kreise gefunden, welche Übelstände
dasselbe mit sich führt. Diese äussern sich bei Zügen
der Schärfe der hochstehenden Teile wegen doppelt
unlieb.
Unter Beachtung der hiermit in Erinnerung
zurückgerufenen Vorsichts-Massregeln wird die
korrekte Biegung eines selbst mehrfach gebogenen
391 Anleitung zum Linienbiegen.
Federzuges nicht schwer fallen. Ist doch einmal eine
auslaufende Spitze beim Biegen in die Hóhe gegangen,
so kann dieselbe durch vorsichtiges Abschleifen auf
allerfeinstem Schmirgelpapier oder auf dem Ölstein
wieder in Ordnung gebracht werden.
Die Form der einfachen Schriftziige wird sowohl
durch individuelle Vorliebe fiir diese oder jene Art
als auch durch technische und solche Gründe be-
stimmt, die eine vielseitige Verwendung des Zuges
fordern.
p
SE eS
Fig. 41.
e
Fig. 42. Fig. 43.
In den Figuren 41 — 43 sehen wir die Vertreter
dreier Gruppen vor uns. Die erste, zugleich undank-
barste Art, will den Anschluss an Schreib- oder Rund-
schriften ermóglichen. In Anbetracht der grossen
Múhe, die man gehabt hat, den Anstrich des Zuges
dem Ausláufer einer derartigen Schrift anzupassen,
ist der Erfolg ein recht diirftiger. Bei jeder neuen
Verwendung entsteht eine unangenehme Flickerei und
infolgedessen unnótiger Zeitverlust. Ausserdem wird
die Anfangsform des Federzuges durch die Hóhe der
Abstriche mancher Schreibschriften unschón beein-
flusst.
Dankbarer dagegen zeigt sich Fig. 42. Der an-
gefeilte Punkt verlangt zwar, genau in die zutreffende
Hohe beim Setzen eingestellt zu werden, derselbe darf
sich auch vom Worte nicht weiter entfernen, als ein
anderer gewóhnlicher Punkt. Die Punktstiirke kann
ferner nicht fiir alle Schriften, gross und klein, fett und
mager, gleich angenommen werden und hierin liegt eine
Beschriinkung. Immerhin aber verdient diese Form
vor derjenigen der Fig. 41 den Vorzug, denn das jedes-
malige lästige Einpassen an die Schriftausläufe fällt
doch hierbei fort.
In jeder Weise frei kann man Fig. 43 anwenden.
Der Anstrich kann über und zur Not auch unter die
Schriftlinie gestellt werden, auch wohl vom Worte
etwas abstehen.
Fig. 4. Freier Zug.
Anspruchsloser als alle diese Formen ist Fig. 44.
Während die übrigen Arten nur mit Schreibschriften
in Ehren verbunden werden können. passt Fig. 44 sich
auch einfachen Antiqua-Druckschriften an, ohne dass
392
der damit begangene Stilfehler allzusehr auffiele. Dabei
ist dieser Zug unabhängiger von der Wortlänge als
irgend ein anderer Federstrich, er hat die besprochenen
Freiheiten allerdings mit einer gewissen Steifigkeit
erkauft — ihm fehlt.das Flotte.
Wie der Anstrich, so hat auch der Auslauf des
Zuges über die Anwendung desselben mit zu ent-
scheiden. Der geforderten Vielseitigkeit wird am besten
entsprochen dureh die Ausläufe der Figuren 41 und
42, danach 43, an welche sowohl längere wie kürzere
Schriftzeilen angeschlossen werden können. Alle
Züge hingegen, die sich stark nach aufwärts krümmen
Fig. #5.
Fig. 46. Stark aufwärts gekrümmte Züge.
(Fig. 45 und 46), setzen voraus, dass die einge-
schlossene Schrift bis ziemlich an den auslaufenden
Schweif herangehe, demzufolge eine bestimmte Länge
habe.
So ganz frei sind übrigens in dieser Beziehung die
andern Formen auch nicht, denn, von Fig. 45 und 46
abgesehen, soll ein Schriftzug entweder länger oder
kürzer sein als die zugehörige Zeile.
Ein »Normal-Federzug« könnte nach alledem
gebildet werden aus dem Anlauf Fig. 43 und dem
Auslauf Fig. 42. Dabei tritt aber ein, was auch in
andern Beziehungen nicht selten ist, dass nämlich
mit dem Abschleifen alles Anstössigen schliesslich
auch Charakter und Entschiedenheit verloren gehen.
Wenn auch. was das mehrfache Verwenden
solcher Satzteile betrifft, die Figuren 42,41 und 44 den
übrigen Formen vorzuziehen sind, so wird man doch
leicht eintönig mit der Darstellung nur weniger Arten
Federzüge. Da die Anfertigung der einfachen Züge
so überaus leicht ist, so wird man sich dem Zwange,
den Vorrat gelegentlich durch andere, wenn auch im
(rebrauch beschränkte Formen zu bereichern, nicht
wohl entziehen können.
Das Einfügen eines Zuges in den Schriftsatz
geschieht durch loses Einsetzen an Ort und Stelle. Die
zugehörige Zeile wird an beiden Längseiten mit einer
Reglette bedeckt. Lässt man diese Vorsicht ausser
Acht, dann fliesst der zur Befestigung verwandte Gyps
in die Fugen der lockeren Zeile und verhindert das
spätere Zusammenschliessen. Ferner werden dann
die Signaturen mit Gyps gefüllt. sodass das Heraus-
nehmen etwa defekter oder falscher Buchstaben schwer
oder gar nicht möglich ist.
23*
393
Anleitung zum Linienbiegen.
394
Nach geschehenem Gebrauch wird der Zug samt
anhángendem Gypsblock beiseite gestellt, damit das
Ausgiessen nicht immer wieder von Neuem nótig
wird.
Zusammengesetzte Ziige sind solche, die aus
mehreren hin- und hergehenden Windungen bestehen.
Dieselben kónnen aus einer einzigen Linie gebildet
sein oder aus verschiedenen dafiir vorbereiteten Teilen
scharfkantig zusammengesetzt werden.
Die aus einem Stück gefertigten Züge kónnen
der Dicke und Spródigkeit des dazu verwandten
Der Punkt im Anstrich von Fig. 42 ist sehr kurz
herumgebogen. Man würde schrifthohe Linien nur mit
Fig. 48. Abbiegen des Punktes mittels Verlàngerung.
grosser Mühe auf so kurzer Strecke abbiegen kónnen
und lässt daher etwas Material über den Punkt
hinaus stehen (Fig. 48 bei a), damit man genügenden
LEIPZIG
GRIMMAISCHE STRASSE 38.
AUSKUNFTSSTELLE FÜR HANDEL
UND GEWERBE.
Beispiel C.
Materials wegen nicht scharfe, sondern sie müssen
gerundete Knicke erhalten (Fig. 47). Letztere werden
im Linienbiegapparat vorgebogen. Der Aufzeichnung
entsprechend, die man sich von dem Zuge gemacht
Fig. 47. Zusammengesetzter Zug mit runden Biegungen.
hat, wird das Bild der Linie im geraden Zustande
möglichst vollständig mit der Feile bearbeitet. Mit
einem kleinen dreikantigen Schaber, den man in Werk-
zeughandlungen erhält, werden Feinheiten durch
ziehendes, nicht durch schiebendes Schaben nachge-
holt. Dabei muss sich ein feiner Spahn ablösen und
die bearbeitete Stelle muss glatt, nicht gehackt aus-
sehen. So lange der Schaber scharf ist, geht dies
vortrefflich, und ist er stumpf geworden, so muss man
ihn wieder schleifen lassen.
Angriff für die Flachzange oder für den Eckbiegapparat
hat. Dieses überflüssige Material wird schon bei der
Vorbearbeitung der rohen Linie etwas niedriger gefeilt.
Manchmal ist es noch besser, die Linie nicht länger
| |
a >: Ah
|
|
|
Fig. 49, Abbiegen des Punktes mittels Unterfeilen bez. Einfeilen.
zu lassen, dagegen einen Lappen (Fig. 49) entweder
durch Unterfeilen (a) oder durch Einfeilen (b) herzu-
stellen, den man sehr leicht selbst in ziemlich scharfem
Winkel abbiegen kann. Das untere Ende der Linie
bei b liisst man in gerader Richtung stehen.
Scharfeckige Züge können ausden entsprechenden
Teilen mit dickem Dextrin zusammengesetzt und dann
ausgegossen werden (Fig. 44). Um sehr feinen An-
schluss zu erzielen, muss man Linien mit vollem Bilde
dazu nehmen und beim Schaben der vorgefeilten Stellen
395
schwachen Grat an der Anschlussseite wenigstens
einer Linie hervorzurufen suchen. Beim Andrúcken
verursacht der Grat eine innige Verbindung der beiden
Linien.
Sodann kann man eine feine Linie da, wo sie
mit einer fetten sich verschmelzen soll (Fig. 50 a),
etwas abfallen lassen. Man bearbeitet ganz wie an-
gegeben, liisst sie aber eine Cicero liinger, als das Mass
ist. Gesetzt, in Fig. 50 sollte die feine Linie bei a
anschliessen, so endet sie in Wirklichkeit bei b. Bei a
anfangend, nimmt man nach b hin vom Bilde der
Anleitung zum Linienbiegen.
Beopold Meiners
Papiermaaren-Handlung und Vriefdecken · Fabrik
Am HMarktplat 16, Ecke der Karlſtraße.
396
ohne das Material zu zerbrechen. Ist die Arbeit fertig,
dann feilt oder schabt man die Enden von a bez. b
a b
: *
Fig. 51.
an nach aussen etwas tiefer und man hat einen scharf-
eckigen, tadellos schliessenden Federzug aus einem
Stiick.
Diterburg
ege `
Telephon Mr. 257.
Beispiel D.
Linie eine Wenigkeit herunter, etwa so viel wie ein
Papierblatt dick ist. Dadurch entsteht ein sehr fein
verlaufender Anschluss. Man kann das Ende (b) der
feinen Linie nicht mehr sehen, úberhaupt kein Ende.
Die Linie hórt unmerklich auf.
b a
—
Fig. 50. Verschmelzen zweier Linien durch Abfallenlassen.
Scharfeckige Züge kónnen aber auch aus einem
Stück gefertigt werden. Das »Wie« ersehen wir aus
Fig. 51. Die Linie wird in bekannter Weise abgemessen.
Da, wo eine Biegung bez. ein Knick erfolgen soll, gibt
man etwa 2 Cicero Spielraum zu. Dann wird die
Linie nach allen Regeln bearbeitet, abgeschabt, mit
Grat versehen und die feinen Ansätze (nach Fig. 50)
etwas niedriger gehalten. Darauf biegt man die Linie
zusammen und es entsteht eine Figur wie 51. Der
zugegebene Spielraum zeigt sich von a bez. b nach
aussen hin und dient dazu, guten Anschluss bei diesen
beiden Punkten herzustellen, den man, wie Figura
zeigt, an den natürlichen Enden nie erreichen würde
(Germania-Gotisch von Flinsch.)
Sollte sich doch einmal infolge fehlerhafter Bear-
beitung ein Spalt in den Anschlussstellen zeigen, so
kann man denselben schliessen durch Anfeilen von
aussen her gegen die Verbindung zu. Der dabei ent-
stehende leichte Grat wird die Lücke sicher füllen.
Fig. 52. Scharfeckige Züge aus einem Stück.
Formen wie Fig. 53 erfordern zu viel Arbeit,
um noch Empfehlung zu verdienen. Die ange-
bogene Schleife erscheint zudem gezirkelt und so geht
die flotte Unregelmässigkeit des Zuges verloren. Will
man dennoch ähnliche Gebilde herstellen, dann ver-
suche man, die gewollte Form mit Bleistift in raschen
Zügen mehrfach auf Papier zu zeichnen. Die beste
davon wählt man als Vorlage.
Die Anfertigung einfacher Schriftzüge ist durch-
aus nicht so zeitraubend, wie es auf den ersten Blick
397
Anleitung zum Linienbiegen. — Die Ligaturen.
398
erscheinen will. Man ziehe dabei in Betracht, dass
solehe Formen sehr oft gebraucht werden kónnen
und ihren Inventarwert haben so gut wie jeder andere
von der Giesserei bezogene Zierrat.
—
EN P
Fig. 53.
Wie schon gesagt, wird man alte Messinglinien
dazu verwenden, die wegen Alter, Höhendifferenz
u. s. w. ausser Dienst gestellt worden sind und in ver-
staubten Küsten schlummern. Wo solche Linien nicht
vorhanden sein sollten, da würde ich, als gewissen-
hafter Faktor, die Benutzung guter Bahnenlinien zu
gedachtem Zwecke unbedenklich gestatten — voraus-
gesetzt, dass etwas dabei herauskommt. Denn die ein-
fache Linie, so teuer sie sein mag. ist doch erst das
einfache Element, aus dem eine schópferische Hand
ungleich wertvollere Formen zu bilden vermag.
Bleilinien sollte man für Züge nicht benutzen, da
sie scharfes Biegen nicht vertragen, zu schnell schad-
haft werden — kurz, die darin aufgespeicherte Arbeit
sehr schlecht lohnen.
Grössere Züge werden in Messerholzschnitt her-
gestellt. * a
Pessimisten behaupten gern, solche Sachen, wie
der vorliegende Abschnitt sie lehrte. seien nicht mehr
Aufgabe des Setzers, der sich damit wer weiss wie sehr
plagen müsse, während ein Lithograph dasselbe im
Handumdrehen leiste und so weiter.
Über das Eine lisst sich streiten und das Andere
ist richtig, aber beides passt nicht zusammen. Kann
auch der Einzelteil, von dem die Rede ist. im Wege
des Steindruckes schneller hergestellt werden, wo
erhált der Buchdrucker die Form? Man kann doch
deshalb nicht zweifachen Druck anwenden! Die
ganze Arbeit mittels Umdruck in Steindruck machen
zu lassen — eines Federzuges wegen — würde mehr
als thöricht sein. Der Vergleich mit der Lithographie
wird sehr oft herangezogen und man lässt sich von
der scheinbaren Richtigkeit solcher Redensarten leicht
gefangen nehmen. Es genügt, dieselben als wider-
sinnig zu kennzeichnen.
Wird eine Drucksache durch die Anwendung
eines Federzuges, eines Bandes oder Schildes oder
dergl. um so viel an Ansehen erhöht, als dieselbe an
Arbeit mehr kostet, und war dieser gute Eindruck auf
einfachere, billigere Weise nicht zu erreichen, dann
ist der Mehraufwand gerechtfertigt. (Forts. folgt.)
Die Ligaturen.
Tn meinem Handbuche*) S. 108 f. habe ich über
EIS diesen Gegenstand folgendes geschrieben:
Die Notwendigkeit der Ligaturen ist schon vielfach
angefochten worden. Bereits Lord Stanhope hielt deren
Beseitigung für einen Fortschritt; seine Änsicht fand einen
eifrigen Vertreter in Benjamin Krebs, und der bekannte
Stempelschneider Bauer lieferte eine grosse Zahl geschmack-
voller Frakturschriften, in denen der einzige berechtigte
Grund für Beibehaltung der Ligaturen: das Überhängen
des f und j, beseitigt war; diese Buchstaben sind bei ihm
nicht unterschnitten und können mit jedem anderen Buch-
staben ohne Störung zusammengesetzt werden. Erwähnens-
wert ist noch die Thatsache, dass man in keinem Lande
und zu keiner Zeit eine Ligatur von f und t vorgenommen.
Trotzdem nun Theorie und Praxis berufener Kunst-
genossen ein massgebendes Urteil úber Ligaturen gesprochen,
erhált man nach wie vor dieselben, und einzelne Giessereien
liefern ausser den E, (E, e, «e, auch noch ffi, ffl, »war-
scheinlich — wie ein launiger Prinzipal einmal üusserte
— um das Wort »pfiffig« mit vier Buchstaben zu setzen!«
Ich halte die Ligaturen für abkómmlich, einmal, weil sie
keine Notwendigkeit sind; zweitens, weil sie das Arbeits-
material beschränken; und drittens zur schnelleren
Defectierung der Schrift beitragen. Bauer hat den Beweis
geliefert, dass das f und j herzustellen ist ohne Überhang:
damit sind jj, fi, ft, fi, jl, ff unnötig geworden; für d, d
p und [[ spricht weiter nichts, als »dass es immer so ge-
wesen«, und selbst das B, welches einen bestimmten Laut
reprüsentiert, muss sich in der Antiqua die Umwandelung
in ss gefallen lassen, und es hat dabeı das Verständnis noch
keinen Schaden erlitten, denn sonst würde man schon
längst, bei der grossen Anwendung der Antiqua in Deutsch-
land, ein & dafür haben herstellen lassen. Der Ersatz
der $, it, d u. s. w. durch ihre einzelnen Buchstaben
kostet auch keine zu grosse Überwindung; es ist in dieser
Beziehung mehr geleistet worden. Ich erinnere mich aus
meiner Lehrzeit, dass die damals gebräuchliche Pariser
Gotisch nicht nur fast aller Ligaturen, sondern sogar des
langen j entbehrte, und man sich statt seiner des runden
3 bediente. — Die nachfolgende Schriftgattung:
Stammbuch Wallnüsse
stammt aus Amerika und hat keine dh, d, ii, it, ji, 5, 6, U;
dahingegen besitzt sie o», æ, fi, fl, jf, fil fii.
Es ist dies aber doch ein zutreffender Beweis, dass manin
Deutschland Frakturschriften ohne die üblichen Ligaturen
giesst; und dass es ohne diese recht gut geht, kundet
wohl am besten vorstehende Schriftart, die fast alle
Giessereien besitzen und die meisten Druckereien gekauft
haben. Das einzige Beklagenswerte hierbei bleibt, dass
ein so nahe liegender Vorteil erst von den praktischen
Amerikanern vorgeführt werden muss, wührend wir Deutsche
bei einigermassen gutem Willen lüngst darauf hütten ver-
fallen müssen. Ganz ohne Nachahmung sind die Amerikaner
*) Praktisches Handbuch für Buchdrucker im Verkehr
mit Schriftgiessereien. 2. Auflage. Leipzig 1878. Verlag von
Alexander Waldow.
399
in dieser Hinsicht aber doch nicht geblieben. Die Woellmer-
sche Giesserei in Berlin hat ihre sogenannten Favorit-
Schriften :
Provinsial-Singertelt Rinigsherg
fast ohne alle Ligaturen schneiden lassen (ich sah nur dj
und d) Und trotzdem hat nicht nur diese Giesserei,
sondern auch die andern, die die Matern erwarben oder
galvanisierten, brillante Geschäfte gemacht. Also gehen
thuts schon, wenn man nur will. —
Die Beschränkung des Arbeitsmaterials durch die
Ligaturen ergiebt sich aus Folgendem: Es kommt oft vor,
dass man einzelne Worte vielmal zu setzen hat, z. B. bei
Tabellenképfen, Etiquettes, Coupons etc.. und es nicht ver-
meiden kann, eine Zierschrift anzuwenden. Ich will bei-
spielsweise die Coupons zu Pfandbriefen anfiihren, Im
Minimum sind ca. 12 f, 4 fi, 4 ff und 4 fl vorhanden; man
besitzt als nominell 28 f, von denen jedoch nur 12 zur
freien Verfügung stehen, wührend die úbrigen 16 blos be-
dingungsweise verwandt werden kónnen. Um den Coupon-
bogen mit 10 Coupons und dem Talon herzustellen, muss
ich das Wort Pfandbrief 11 Mal setzen, brauche also 22
einzelne f, kann es aber nicht, trotzdem ich reichlich diese
Zahl in der Schrift habe. Dieses Beispiel geniigt fiir viele.
Zu diesen Übelständen kommt nun noch die schnellere Defek-
tierung. In der Regel wird nur einer der ligierten Buch-
staben durch einen Ahlstich etc. verletzt; mit ihm muss
aber der andere noch brauchbare ins Zeug geworfen
werden, blos weil er mit jenem unzertrennlich verbunden
ist.« —
In den »Typographischen Mitteilungen« der
Herren J. G. Schelter & Giesecke, 3. Band, 4. Heft,
1890, wird nun auch eine Lanze fiir die Beseitigung
der Ligaturen eingelegt unter Vorführung ganz ähn-
licher Beispiele und Begründungen, wie die meinigen.
»Warum nun sollen wir, heisst es in dem betreffenden
Hefte, da eine Notwendigkeit für Beibehaltung der Ligaturen
auf keine Weise begründet werden kann, den nur durch
die Tradition uns überkommenen unmotivierten Ballast nicht
über Bord werfen?. . . .. Wie sind deshalb in Erkenntnis
der dargelegten Vorteile seit einiger Zeit bestrebt, den
Hebel da anzusetzen, wo es am nótigsten ist: So haben
wir zufórderst bei allen denjenigen Buch-, Titel- und
Accidenz-Zierschriften, deren Charakter es erlaubt, die f und
zum Teil auch die j so geformt, dass der Kopf dieser beiden
Charaktere leicht nach rückwürts gebogen ist, so dass ein
Überhängen ausgeschlossen bleibt, ein Stossen also nicht
mehr stattfinden kann und dieselben als bewegliche Typen
beliebig verwendet werden kónnen.«
Diese Verbesserung der f wird wohl von allen
Giessereien, welche Original-Erzeugnisse liefern, vor-
genommen. Die fette Grotesque z. B., welche ich
Mitte siebziger Jahre schneiden liess, hat keine ff, fi
fl. Eine mir neuerer Zeit zu Gesicht gekommene,
halbfette Egyptienne der Schriftgiesserei Benjamin
Krebs Nachfolger hat ebenfalls den Kopf des f in
sehr gefalliger Weise zuriickgebogen, so dass ff, fi,
fl unótig sind.
Die Ligaturen. — Die Zeitungs-Provision der Post.
400
Es handelt sich also bei diesen Bestrebungen
um einen wirklichen Vorteil fiir alle Beteiligten, der
so schnell wie möglich eingeführt zu werden verdient.
Damit dies aber der Fall, ist ein gemeinsames Vor-
sehen nötig, denn wenn dieselbe Schriftgarnitur von
der einen Giesserei mit, von der anderen ohne Liga-
turen geliefert wird, hören die Reklamationen nicht
auf, weil man naturgemäss die Ligaturen auch für die
Grade resp. Garnituren verlangen wird, in denen sie
fehlen. H. Smalian.
Die Zeitungs-Provision der Post.
T Verleger des »Hamburger Fremdenblatt«,
%5 Gustav Diedrich & Co. in Hamburg, richteten
die folgende Eingabe betreff Reform der Zeitungs-
Provisionen an das Kaiserl. Reichs-Postamt in Berlin:
Nach den Bestimmungen des Reichs-Postgesetzes vom
28. Oktober 1871, $ 10, ist festgesetzt:
»Die Provision für Zeitungen beträgt 25 °/o des Ein-
kaufspreises — mit der Ermássigung von 12!/»?/o bei
Zeitungen, die seltener als monatlich viermal erscheinen.
Mindestens ist jedoch für jede abonnierte Zeitung jährlich
der Betrag von 40 Pf. zu entrichten.«
Wir erachten diese gesetzliche Normierung der Zeitungs-
Provision als eine nicht ganz gerechte, nach beiden Seiten
hin, — sowohl nach der des finanziellen Interesses der
Kaiserl. Postverwaltung, wie auch nach der Seite der
Zeitungsverleger.
Es dürfte keinem Zweifel unterliegen, dass der vom
Postgesetze als Grundlage erwählte Einkaufspreis gerechter-
weise keine Norm für die Festsetzung der Provision des
Zeitungsvertriebes bieten kann. Für die Post kann eine
solche Grundlage nur durch die wirkliche Leistung im
Beförderungsdienst genommen werden, wie jeder Transport-
führer seine Tarife nach Massgabe der Mühwaltung fest-
stellt.
Die Post erhebt für eine ganz gleiche Mühwaltung,
welche ihr aus dem Vertriebe verschiedener Zeitungen
erwächst, ganz verschiedene Reichsabgaben, ein Fall, der
sich in dieser Weise bei keinem Reichsinstitut wiederholt.
Wir führen aus den uns nächstliegenden Kreisen
folgende Beispiele an:
Der Einkaufspreis berägt für
jährlich die Postprovision
1) Hamb. Börsenhalle....M. 48.— ....M. 12.—
2) Hamb. Correspondent... ., 28.80.... „7.20
BEC. ir aria sd 1344 .... , 3.36
4) Hamb. Fremdenblatt... ,, 19.20.... ., 480
5) General-Anzeiger . A. MA asa AO
6) Hamb. Nachrichten. ... , 2880 .... . 7.20
7) Hamb. Reform ...... vd estie Ge c BUND
Von diesen Hamburger Zeitungen erscheinen »Correspon-
‘dente drei Mal, »Börsenhalle« und »Nachriehten« zwei Mal,
alle übrigen Blätter ein Mal täglich.
Vergleicht man diese verschiedenen Provisionen, so
ergibt sich nach ausgeführter Reduktion, dass für eine ein-
malige Beförderung täglich, also für dieselbe Mühwaltung,
von der Post nach der oben angegebenen Reihenfolge der
Schmale Medieval-Clarendon yon der Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a. M.
Die elektrische Minenzündung in der Sprengtechnik
Der Rheinfall bei Schaffhausen
No. 1675. Nonpareille. — No. 1676. Petit.
Die Fabrikation ätherischer Stoffe und Öle | Die Beschreibung der Anilin-Färberei
Vorlagen und Anleitung für die polychrome Flachornamentik | Wirkungsgesetz der dynamo-elektrischen Maschine
|
Fürst Bismarck als Volkswirt. > a
Die Mönche von Johannisberg
No. 1682. Doppelmittel.
Die technische Verwertung des Kohlenteers
Der AE des Fora -
No. 1677. Korpus No. 1678. Cic
Die Festspiele auf der Luisenburg Die Schlacht Ner Mockern
Chlorkalk und die Ammoniakverbindungen | Die Leim- und Gelatinefabrikation
Richard Wagners Parsifal | Webers Tonplatten
No. 1683. Doppeltertia.
Internationale merkantile Arbeiten
Deutsche Renaissanceformen
No. 1679. Mittel. | No. 1680. Tertia.
Alpenlandschaft und Alpensage Lehrbuch der Navigation
Germanisches Museum | Die hohe Tatra
No. 1684. Doppeltext.
Grundriss der Naturgeschichte
403
bez. 6 M, 2.40 M, 3.36 M, 4.80 M, 1.20 M, 3.60 M, 2.40 M,
d.h. wenn man den geringsten Satz als Einheit -: 100°%
annimmt, nach derselben Reihenfolge 500, 200, 280, 400,
100, 300, 200°/o an Provision erhoben werden, ein ganz
verschiedener Betrag also, sei es zu Ungunsten der Zeitungen,
sei es zum Nachteil der Postverwaltung.
dr dee de dr de de
EU
‚Jahreswechsel!
Hersfeld.
und Familie.
Vignette von J. G. Schelter & Giesecke.
Dass dieses System — die Provision nach dem Einkaufs-
preise zu normieren — einer richtigen Grundlage entbehrt,
erhellt auch aus dem Tarifsatze fiir das Zeitungs-Bestellgeld.
Fiir die Erhebung des Bestellgeldes im Orte macht die
Postverwaltung einen genauen Unterschied, ob die Zeitung
táglich ein oder mehrere Mal erscheint und abgetragen
wird. Der Preis für die Bestellung ist bekanntlich bei
táglich 1 maligem Erscheinen pr. Quartal 40 Pf.
2 5 e k " DU. sa
3 h ; o 4D 5
Eine gleiche Tarifirung músste naturgemáss auch auf die
Zeitungs- Provision Anwendung finden.
Die Zeitungs-Provision der Post. — Schriftprobenschau.
dNMMAMMAN ? Y
J i
Georg Winterberg
404
Wir gestatten uns, unter Bezugnahme auf die obigen
Ausführungen,
Das Kaiserliche Reichs-Postamt ganz ergebenst zu ersuchen,
baldmöglichst eine Gesetzesvorlage veranlassen zu wollen,
welche betreffs der Festsetzung der Gebühr für die Zeitungs-
vermittlung durch die Post besser der Gerechtigkeit ent-
spricht. insofern künftighin nicht mehr der Einkaufs-
preis der Zeitungen massgebend sein möge, sondern
vielmehr das tägliche ein- oder mehrmalige Erscheinen
der Zeitung resp. Zeitschrift.«
Darauf ist der genannten Firma unter
dem 4. September 1891 folgender, ja auch
für unsere Leser interessanter und wichtiger
Bescheid zugegangen:
»Euer Wohlgeboren wird auf das gefällige,
am 19. August hier eingegangene Schreiben
ergebenst erwidert, dass die Frage, ob die Sätze,
nach welchen auf Grund des Posttaxgesetzes
vom 28. Oktober 1871 die Gebühr für Besorgung
von Zeitungen durch die Post zur Erhebung
gelangt, den bestehenden Verhältnissen noch
entsprechen, wiederholt den Gegenstand von
Erwägungen beim Reichs-Postamt gebildet hat.
Eine Änderung in diesen Sätzen kann in-
dessen für die nächste Zeit nicht in Aussicht
gestellt werden.«
Wir glauben, dass diese wichtige Frage
wohl verdient, von dem Reichs-Postamt,
wenn auch nicht gerade in nächster Zeit,
so doch kurz über lang in ernste Erwägung
gezogen zu werden.
Schriftprobenschau.
DK Novitát der Schriftgiesserei Flinsch
drucken wir im vorliegenden Heft eine
schmale Mediaeval-Clarendon in zehn Gra-
den ab. Bei der heutigen, dem Mediaeval-
Schriftcharakter ganz besonders geneigten
Geschmacksrichtung wird diese Schrift fiir
viele Druckereien eine angenehme Ergán-
zung des Materials sein ; der elegante Schnitt
lässt sie sowohl für Accidenzien wie für
jeden andern Zweck aufs beste geeignet
erscheinen.
Für Glückwunschkarten zum Jahreswechsel hat
die Firma J. G. Schelter & Giesecke wieder wie in
vergangenen Jahren eine grosse Anzahl vorzüglich
gezeichneter Vignetten geschaffen. Wir bringen vor-
stehend eine derselben als Satzbeispiel zum Abdruck
und werden auch in dem noch zeitig vor Neujahr
erscheinenden ersten Heft unseres nächsten Bandes
noch einige vorführen, um unsere Leser mit diesen
neuesten Erzeugnissen der genannten Firma bekannt
zu machen.
24
Schriftprobenschau. — Satz und Druck unserer Probeblátter.
406
Eine in jeder Beziehung moderne Zierschrift ist
die Circular-Italienne von J. G. Schelter «€ Giesecke,
welche wir auf dieser Seite abdrucken. Wie schon
der Name sagt, zunächst für elegante Circulare
geeignet, wird diese Schrift auch andern Accidenzien
der verschiedensten Art eine ganz besondere Zierde
sein. Durch die schwungsvoll gezeichneten Initiale
unterscheidet sich die Schrift vorteilhaft von manchem
ähnlichen Erzeugnis; sie ist Jedenfalls eine der schön-
sten ihrer Art.
Die Vignette, welche unsere Abonnements-Ein-
ladung auf den Titelseiten des 11. und 12. Heftes
Satzes, sowie ganz besonders der Druck. und hier
wieder speziell derjenige des hiibschen Bildes, verdienen
rúckhaltlose Anerkennung. Es ist uns ein Vergniigen,
unsern Lesern in dem vorliegenden Blatte eine muster-
giiltige Probe farbigen Illustrationsdruckes bieten zu
kónnen und danken wir der genannten Offizin, sowie
insbesondere Herrn Faktor Müller, dem das schóne
Gelingen des Blattes hauptsiichlich zuzuschreiben,
bestens für die Gefülligkeit, mit welcher sie unsere
Bestrebungen unterstützen.
Die Sätze zu den auf Blatt Z abgedruckten Satz-
beispielen überliess uns auf unser Ersuchen mit
Circular-Italienne von J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig.
No. 6000.
j ^ a f A 4 ; E ^
Se
No. 6001.
schmiickt, erhielten wir von Paul Leutemann; dieselbe
dürfte sich für Drucksachen zum eigenen Gebrauch
des Buchdruckers, sowie für solche allgemein kunst-
gewerblichen Inhalts, ganz vorzüglich eignen.
Die Beilage zum heutigen Heft von Wilhelm
Woellmers Schriftgiesserei versetzt uns schon ins
neue Jahr hinein, nämlich in die Karnevalszeit. Die
auf dem Blatt vorgeführte grosse Auswahl wirkungs-
voll gezeichneter Vignetten wird für die zu jener Zeit
zahlreichen Drucksachen für Maskenfeste u. dergl. ein
zweckentsprechender Schmuck sein. Wir empfehlen
die Beilage der Beachtung unserer Leser.
Satz und Druck unserer Probeblätter.
as erste unserer dem heutigen Heft beigegebenen
der Probeblütter, Blatt Gg. ist eine vorzügliche
Leistung der Spamerschen Buchdruckerei in Leipzig. Das
Arrangement des ganzen Blattes, die Ausführung des
Cicero.
. . $ pf, €
d A ^-^ "om Za "enk Anen em am ` a A mg an ja
LLiiS.ciecies WN —veC eC AEs — V € isc
Tertia, Min. 6,8 kg.
CnVcIC ac
No. 6003. 3 Cicero.
Min. 5,2 kg.
Lo i
— O a
mow CZ ansic ung vetwana.cm CL séit eg E
d
. 4 —
al
et
«(n
(x
er
O
e)
€
t^,
O
e
O
à
Q
G
*
* 3
t
eh
In
€,
No. 6002, 2 Cicero. sm. 9.1 kg.
Le EE
und de: Much von Jandéa len)
G
JS ——
Min. 11 kg.
: /2
AC Ze omen
dankenswerter Bereitwilligkeit die Buchdruckerei
Fischer & Wittig in Leipzig. Diese Arbeiten, ein Brief-
kopf, eine verzierte Titelzeile und eine Geschäftskarte
beweisen, dass die genannte Firma nicht nur, wie
allgemein bekannt, auf dem Gebiete des Prachtwerk-
druckes Hervorragendes leistet, sondern auch muster-
gültige Accidenzien schaffen kann.
Die Beilage Ee druckte uns die Pierersche Hof-
buchdruckerei in Altenburg. Es ist wieder eine der
originellen Arbeiten unseres geschätzten Mitarbeiters,
Herrn Watzulik, welcher im Erfinden interessanter und
auffälliger Arrangements schier unerschöpflich ist. Der
vorliegende Umschlag kann sowohl im Ganzen, wie
auch in seinen einzelnen Teilen als Vorlage und
Muster für andere Arbeiten verwendet werden. Für
die gefällige Überlassung dieses Blattes sagen wir der
genannten Firma, deren gediegene Erzeugnisse schon
so oft die Hefte unseres Archiv schmückten, unsern
besten Dank.
407 Zeitschriften- und Bücherschau. — Mannigfaltiges.
Zeitschriften- und Bücherschau.
— * Wegweiser durch die Stereotypie und Galvanoplastik.
Von Carl Kempe in Nürnberg. Selbstverlag des Verfassers.
Das in dritter Auflage vorliegende Werkchen bietet zunächst
einen praktischen Lehrgang der Papierstereotypie in er-
schöpfender Darstellung und bringt ausserdem Belehrungen
über die Behandlung der Rotationsmaschine mit besonderer
Berücksichtigung der Trichterfalzmaschine, Auch das Ver-
fahren der Rundstereotypie wird ausführlich geschildert. Den
Schluss bildet ein Lehrgang durch die Galvanoplastik. Das
zum Preise von 1 Mark zu beziehende Werkchen kann
Stereotypeuren und Buchdruckern. welche mit Stereotypen-
und Rotationsdruck zu thun haben, nur bestens empfohlen
werden.
— * Die Vorzüge der deutschen Sprache. Ein Wort an
Lehrer und Laien von Prof. Dr. med. Hegewald. Verlag
des Litterarischen Instituts Dr. M. Huttler, Konrad Fischer,
München. Die uns unter diesem Titel vorliegende Schrift
ist, wie ein beigegebenes, in gotischem Stil ausgeführtes
Circular ersehen lásst, von der herausgebenden Firma mit
der Bestimmung versendet, als Probe der Leistungsfähigkeit
der Huttlerschen Offizin in eigenartig gediegener Buch-
ausstattung zu dienen. Und diese Aufgabe wird das Buch
unstreitig aufs beste erfüllen. Aber auch der Inhalt ist
ganz interessant zu lesen und so recht geeignet, die Vor-
züge unserer deutschen Sprache in ein sehr günstiges Licht
zu stellen.
Mannigfaltiges.
— * Zu der Feier ihres 75jührigen Bestehens hat
J. M. Richters Buch- und Kunstdruckerei in Würzburg eine
Festschrift herausgegeben, welche auf 6!/s sauber gedruckten
Oktavbogen und zahlreichen Illustrations - Beilagen die
Geschichte des genannten Hauses vorführt, den technischen
Betrieb desselben beschreibt und für Laien berechnete
Belehrungen über alle graphischen Reproduktionsverfahren
enthält. Das von Stephan Richter im Januar 1815
begründete Geschäft hat sich aus bescheidenen Anfängen
zu einem sehr ansehnlichen Umfange entwickelt und seine
technischen und baulichen Einrichtungen können in jeder
Beziehung hervorragend genannt werden. Die hübsch ge-
bundene Festschrift ist jedenfalls eine wirksame Empfehlung
der herausgebenden Firma, welcher wir zu ihrem Jubiläum
auch ferneres Gedeihen wünschen.
— Ein aylographisches Kunstblatt ersten Ranges ver-
öffentlichte in ihrer zum 1. Oktober erschienenen Nummer
die illustrierte Stuttgarter Zeitschrift Ȇber Land und Meere.
Es ist ein Bild Anton von Werners: Kronprinz Friedrich
Wilhelm an der Leiche des in der Schlacht bei Weissenburg
gefallenen französischen Generals Abel Douay. Wie Werner,
dieser hervorragende Künstler hier ein herrliches lebens-
wahres und zu Herzen sprechendes Bild aus jener glorreichen
Zeit gab, so bemühten sich auch die Holzschneider Heuer
& Kirmse in Berlin alles Das mit wahrer Meisterschaft wieder-
zugeben, was dieses Bild so ansprechend und wertvoll
macht. Der Ausdruck in den Gesichtern der den Kronprinzen
begleitenden Generale, der feierliche Ernst in dem Gesicht
des Kronprinzen selbst, die Haltung aller Personen, die
Schärfe und Feinheit des Schnittes und der satte, dabei doch
in allen Teilen reine Druck desselben stellen dieser berühmten
408
Berliner xylographischen Anstalt, wie auch der Druckerei
von »Über Land und Meer« ein Ehrenzeugnis aus, wie man
es schöner nicht denken und wünschen kann. Wir beglück-
wünschen die genannte Zeitung zu diesem prächtigen Bilde
und sprechen die Überzeugung aus. dass das Blatt gewiss
allgemeine Bewunderung unter den Lesern von Ȇber Land
und Meer« finden wird.
— $ Im vorigen Jahrgange hatten wir bereits Gelegen-
heit ein neues Verfahren für den Musiknotensatz zu erwähnen.
Abermals begegnen wir einer solchen Neuerung und zwar
in einem französischen Fachblatte. Dieses System weicht
in der Hauptsache von den bisher üblichen dadurch ab, dass
es fast durchgängig aus horizontal geteilten Stücken besteht,
entgegen der bisherigen vertikalen Teilung. Der Satz wird
infolgedessen ebenfalls in einer vom bisher gewohnten ab-
weichenden Weise hergestellt und zwar dergestalt, dass
nach der erfolgter Takteinteilung zunächst das über dem
System Befindliche zeilenweise abgesetzt und ausgeschlossen
wird. Nachdem folgt abwechselnd das zwischen die Linie
und auf der Linie Stehende. Bei letzterem liegt der eigent-
liche Kernpunkt der ganzen Neuerung, denn die Systemlinien
werden nicht mehr geteilt, sondern sie bestehen aus einem
Stück, wie aus beistehendem Beispiel zu ersehen ist. Noten-
köpfe, Schlüssel, Vorzeichnungen und viele andere Zeichen
sind mitten geteilt, so dass die.Systemlinien durch dieselben
hindurch gehen. Auch diese Neuerung, die sich in der
Theorie besser auszunehmen scheint, als in der Praxis, von
welcher wir übrigens nur der Kuriosität halber Notiz nehmen,
dürfte noch nicht berufen sein, das Endziel des Notensatzes
zu bilden.
— $ Zur Erneuerung der Zugkraft bei Buchdruckwalzen
empfiehlt die »Ost. B.-Ztg.< eine nach erfolgter Reinigung
vorzunehmende Waschung mit Wasser, dem etwas Honig
und Gummi arabicum zugesetzt wurde. Ein mehrstündliches
Trocknen hat dem zu folgen. Ist die Abgabe der Farbe
durch zu feuchte Walzen eine unvollkommene, so bestreiche
man letztere mit etwas Spiritus oder füge dem Wasser
etwas Alaun zu. Dieses Verfahren gibt den Walzen erhöhte
Widerstandsfähigkeit gegen jedwede Temperatureinwirkung.
— Zeitungsdruck mit elektrischer Kraftübertragung. Das
in Insbruck erscheinende »>Tiroler Tagblatt« zeigt an, dass
seit dem 12. September die Schnellpresse, auf der es
gedruckt wird, mit elektrischem Kraftbetriebe in Bewegung
gesetzt sei, Es sei dies daserste deutsche Zeitungsunternehmen,
dass sich zu seiner technischen Herstellung der elektrischen
Kraftübertragung bediene. Diese letztere Angabe trifft nicht
zu wie uns die in Berlin erscheinende »Deutsche Warte«
mitteilt; die erste deutsche Zeitung, welche unter Verwen-
dung der elektrischen Kraft hergestellt wurde, ist die
»Deutsche Warte«. Dieses Blatt wird bereits seit seinem
Bestehen (erscheint jetzt im zweiten Jahrgange) auf einer
24*
409 Mannigfaltiges. — Briefkasten. 410
mit allen Verbesserungen der Neuzeit gebauten Rotations-
maschine, die durch elektrische Kraft betrieben wird, ge-
druckt. In Italien werden bereits drei bis vier Druckereien,
in Frankreich erst eine elektrisch betrieben.
— $ Häufig macht sich die Fixierung einer Leiste, Vig-
nette oder sonstigen Gegenstandes auf eine grössere Papier-
fläche notwendig, z. B. beim Skizzieren etc. Am häufigsten
geschah das bisher durch Aufkleben oder aber es wurde
ein Abzug mit provisorischer Anlage gemacht, wobei jedoch
selten und was die Hauptsache ist, schnell auf Genauigkeit
gerechnet werden konnte. Ein praktisches Fixieren kann
dadurch erfolgen, dass man auf das Fundament der Presse
eine starke Lage Papier legt, auf diese den betreffenden
Bogen, Skizze etc. und dann den abzudruckenden Gegenstand
entsprechend einwalzt und mit der Bildfläche auf das
bereits daliegende Papier bringt. Sodann erfolgt das Zu-
klappen des Deckels und das Herüberziehen des Bengels
in üblicher Weise und der Abdruck ist äusserst genau auf
der betreffenden Stelle des Bogens erfolgt. —
— $ Von allen Blättern kann sich das Pariser »Petit
Journal« wohl der höchsten Auflage rühmen. Seine Auflage
übersteigt diejenige der verbreitetsten Blätter durchschnitt-
lich um 6— 700,000 Exemplare. An den Sonntagen erscheint
dasselbe in 8seitigem Umfange sowie in einer Gesamt-
auflage von 1,100,000 Exemplaren, Da eine solche 8seitige
Nummer ca. 38 Gramm wiegt. erfordert diese Königin
aller Zeitungen ca. 41,000 Kilogramm Papier pro Nummer,
um in der obigen Auflage erscheinen zu können. Berück-
sichtigt man, dass diese 1,100,000 Exemplare in wenigen
Stunden gesetzt, stereotypiert, gedruckt und in der ganzen
Welt verbreitet sind, so hat man alle Ursache über die
in den letzten Jahren gemachten Fortschritte in der Technik
erstaunt zu sein.
— $ Über den bedeutenden Aufschwung der ameri-
kanischen Papierindustrie gibt am besten die gewaltige
Zunahme der Holzstofffabrikation dortselbst Aufschluss:
Vor etwa 10 Jahren produzierte man jährlich ca. 240
Tonnen Holzschliff und 180 Tonnen Cellulose; im vorigen
Jahr war die Produktion des Holsschliffes bereits auf
1500 Tonnen gestiegen, während sich die Cellulosefabrikation
auf ca. 700 Tonnen belaufen mochte. Dies ergibt eine
Steigerung von ungefähr 500 p. Ct.; die heurige Produktion
wird vorstehende Zahlen sicherlich bei weitem übertreffen.
Die hauptsächlichsten Holzarten. welche zur Verarbeitung
gelangen, sind die Fichte und die Tanne, ferner das Espen-
und Birkenholz. auch Pappel und Lindenstümme eignen
sich zu diesem Zwecke durch ihre besondere Weisse sehr
gut und werden häufig verwandt.
— * Als Rohstoff für die Papierfabrikation verwendet
man seit einiger Zeit in Amerika unter anderm mit Erfolg
auch die sehr viel Faserstoffe enthaltenden Stengel der
Bananen. Da die Banane zu den sich von selbst fort-
während erneuernden Pflanzen gehört, indem nach der
Fruchtreife die Pflanze abstirbt, gleich darauf aber neue
Triebe hervorbringt, so haben die Amerikaner einen sehr
billigen Rohstoff entdeckt.
— $ Der unlängst verstorbene Buchdrucker-Bibliograph
W. Blades hat eine ausserordentlich umfängliche Fach-
bibliothek hinterlassen, deren reeller Wert selbstverständlicher-
weise ein schwer bestimmbarer ist. Hervorragende Kunst-
mäcen trugen sich mit dem zeitgemässen Gedanken, die
Gesamtbibliothek zu erwerben, dieselbe dem kürzlich be-
gründeten fachtechnischen Institut in London einzuverleiben
und so den Schülern Gelegenheit zu geben, Einblick in die
gesamte Fachlitteratur thun zu können. Leider ist man
über den Wert dieser ca. 20,000 M. kostenden Erwerbung
geteilter Meinung, so dass eine Zersplitterung des mit
eisernem Fleiss zusammengetragenen Bücherschatzes zu
befürchten ist. W. Blades war schriftstellerische Autorität
auf jedem Gebiete der graphischen Künste und ein wahrer
Bücherfreund, dessen Leben fast nur dem Studium und
der Litteratur gewidmet war.
— $ Die »Pap.-Ztg.« berichtet über folgendes gelungene
Reklamemittel: Amerikanische Löschpapierfabriken unter-
halten eine eigene Anzeigen-Sammelstelle, deren Aufgabe
es ist, in den verschiedensten Geschäftskreisen Anzeigen
zu sammeln. Namentlich sind es Versicherungsgesell-
schaften, Schreibwarenhandlungen und Bahngesellschaften,
deren Anzeigen man allenthalben begegnet. Die Verteilung
der Löschblätter übernimmt die Papierfabrik, welche immer
noch ein gutes Geschäft dabei macht.
— $ Die Verwendung von Chromokarten als Reklame-
mittel nimmt in England ganz gewaltige Dimensionen an.
Eine einzige Firma erhielt den Auftrag eine Million von
einem bestimmten Motive zu drucken. Ausserdem eine
Million Karten mit dem Bildnis der Schauspielerin Mary
Anderson und 15 Millionen ebenfalls mehrfarbige Kalender-
umschläge. Alle diese Drucksachen haben die Bestimmung
den Warenumsatz zu erleichtern.
Briefkasten.
Dr. W.sche Buchdruckerei, Gebr. P., in München. Wir danken
Ihnen verbindlichst für Zusendung der in jeder Beziehung gefälligen
und mustergiltigen Arbeiten und würden uns freuen, auch ferner
mit so ansprechenden Mustern Ihrer Offizin bedacht zu werden. —
G. D. in Berlin. Das 3. Heft der Lehre vom Accidenzsatz erscheint im
Lauf des Oktober, das 4. im November. — D. M. in Berlin. Wir sind
in dieser Frage ganz Ihrer Ansicht. — V. M. in Köln. Sehr geschmack-
volles Kolorit, beste Satzausführung und vorzüglicher Druck zeichnen
auch diese Arbeiten aus.
Inhalt des 12. Heftes.
Anleitung zum Linienbiegen. — Die Ligaturen. — Die Zeitungs-
Provision der Post. — Schriftprobenschau. — Satz und Druck unserer
Probeblütter. — Zeitschriften und Bücherschau. — Mannigfaltiges. —
Briefkasten. — Annoncen. — Aceidenzmuster im Text: 2 Adresskarten,
1 Neujahrskarte. — Beilagen: — Gescháftsempfehlung-1 Blatt
mit Briefkopf, Titel und Karte” 1 Blatt Umschlag../1 Beilage von
Wilhelm Woellmers Schriftgiesserei in Berlin,/
Das Heft enthält im Ganzen 4 Beilagen. Für das Beiliegen der
fremden Beilagen kann jedoch wegen oft unzureichender Anzahl nicht
garantiert werden.
Bezugsbedingungen für das Archiv,
Erscheinen: In 12 Monatsheften, (Heft 8 und 9 stets als Doppelheft) jedesmal in
der ersten Monatswoche. Fir komplette Lieferung, insbesondere voll-
stándige Beilagen, kann nur den vor Erscheinen des 2. Heftes ganzjiihrig Abon-
nierenden garantiert werden.
— ——— Jede Buchhandlung; auch direkt vom Verleger unter Kreuzband.
Preis: M.12,—, unter Kreuzband direkt M. 13,50 nach ausserdeutschen Ländern
M. 14,40. Nach komplettem Erscheinen Preis pro Band M. 15,— exkl. Porto.
Annoncen: Preis pro Petitzeile 25, zweisp. 50, dreisp. 75 Pf. Bei häufiger
Wiederholung Rabatt. Kostenanschläge sofort, Betráge vor Abdruck zu
zahlen, andernfalls 235 Pf. Extragebühr. Als Beleg dienen Ausschnitte,
Beleghefte, wenn verlangt, kosten je nach Ausstattung M. 1,50—2,50
Beilagen: Quartblatt M, 20, umfangreichere je nach Gewicht M.25 etc... `
Novitüten in Originalguss finden Anwendung im Text und auf den Musterblättern
ohne Berechnung, doch wird bedungen, dass dieselben als Entschiidigung
für die durch die Aufnahme erwachsenden Mühen und Kosten Eigentum des
Verlegers bleiben. Giessereien, welche dies nicht wünschen, wollen sich
besonders mit uns vereinbaren.
Klischees von verwendeten Original-Platten geben wir ab, liefern auch Farben,
Bronzen, Papiere etc., wie wir solche benutzten; von allen Diplomen haben
wir Blankovordrucke am Lager.
Schriften, Einfassungen etc. aller Giessereien liefern wir zu Originalpreisen,
Textschrift von Benj. Krebs Nachf,, Frankfurt a. M. Initialen von Otto
Weisert. Perl Antiqua und halbfette Aldine Kursiv von J. G. Schelter &
Giesecke, Leipzig. Doppelfeine Linien zu den Schriftproben von Hermann
Berthold, Berlin. Gedruckt mit Farbe von Frey & Sening, Leipzig, auf einer
Schnuellpresse von Klein, Forst & Bohn Nachf., Johannisberg a. Rh.
411 Annoncen. 412
Annoncen.
€ D € S — "AN 4
*
Novitat aus dem Gegen. von — Waldow, Fen
S EEN
E” junger, tüchtiger Buchdrucker
(Accidenzsetzer und Drucker) aus A
base Familie und mit besten Schul- DIE LE HRE
kenntnissen (hat als Einjáhriger gedient) VOM
sucht Stelle auf dem Comptoir einer +
angesehenen Buchdruckerei oder Schrift- / Y N /
giesserei. Gefl. Anerbietungen unter X.X. JK ae a k a
an die Exped. des Archiv f. Buchdr, 3 F
Herausgegeben von
E sehr gut eingerichtete Leipziger ALEXANDER WALDOW.
Buchdruckerei mit dem Verlage
ausgezeichneter Fachzeitschriften ist
zu verkaufen. Mit genügenden Mitteln Zweite vollstandig neu bearbeitete Auflage
versehene Reflektanten wollen ihre
Adressen unter H. S. in der Expedition von Friedrich Bauer,
dieses Blattes niederlegen.
Preis pro Lieferung 1 M. 40 Pf.
In ca. 6 monatlichen, elegantest ausgestatteten Lieferungen von je 3 Bogen gr. Quart
wird das Werk komplett sein. Mehrere Lieferungen bereits erschienen.
z E
Stereotypie! Ix We. wen t NE
el LIIILIIIIIIIIIII:
BR —— E s
|
—— — [A
Dor ait aides 12
Me tal
Leipzig-
Reusiig
Grengftr. 4-5,
MU ers, Ax d
Schriftgießerei, Stereotypie
| Galvanoplaftif, Xylograpbie
| Öinfograpbie, Utenfilien-Sabrif
tr
—O NOVITATEN: dë |
DF Rococo-Einfassung, ^c |
Schreibschriften, Zierschriften. |
Grosses Lager in |
|
Neneinrichtungen und Umaitffe
in | mon Drudereien von meinem großen
b
— Lager, — Berthold. a
Brod- und Titelschriften,
Bestes Hartmetall.
Druckerei - Einrichtungen
auf Normalsystem stets am Lager.
mei
Ai v '
y Ey —*
— CEPEWFTI
empfieh It =< d dd Mid LLLLLLLLLLLLLLLTTELETTITTELTTTTLLTETETLETTTETETITITITETHELTEHZE TT TTITTIT S ]
Erste Mannheimer
a Holztypen-Fabrik
“Sachs & Cie.
Mannheim (Baden)
gegründet 1861, Alexander Waldow
aa. "e - ]
€ als s in Iripijig. , A. Numrich à b |
—*. LEIPZIG. *—
t
t
auf allen grösseren Ausstellungen als |} Konzentrierte
anerkannt bestes Fabrikat prämiirt.
— i A eh Schriftgiesserei.
Lager der echten dänischen Walzenmasse eifenlauge d v f Messinglinienfabrik.
The White Galvanoplastik, Stereotypie.
sowie in Originalkisten á 10 Dosen GE, EES
| sämtlicher Materialien und Utensilien pro Kiste 6 Mark, | Neuheit:
einzelne Dosen 70 Pf, 1 ! Inserat- “Einfassuing,
empfiehlt l
däs Alexander Waldow, Leipzig. | [A
i
H
|
e
413 Annoncen. 414
a
af * Stereotypie + | + Galvanoplastik + fol
IKoniplette Werk-, Accidenz- u. Zeitungsdruckerei-Ein- ^ —
— - = richtungen stets auf Layer, d$:
Messinglinien-
Fabrik
- fassungen, Vignetten und
|
3| Schriftgiesserei 3». ose: [ERES E
gl , 8. Ënn st o ERES E
“| J.G.Schelter € (piesecker nl `
„ul | m edi:
E ae mena enc. Leipzis ARD :
ge -- —
Zierleisten. Reiches Lager von Werk - und Zeltunga- j t a RI nein
schriften neuesten Schnitts in dentschein Normalsyatem.
Ge
Wir empfehlen Riermif unsere neugescÁniffene
Sckriff, genannf
Commerciale”
welche sich infolge ihrer eigenarfigen, schmung-
AAA S
- — 207 men
X ES 1
PEEL ttt ttt ttt Pte a a a
4
8
vollen Zeichnung eines ganz Besonderen Beifalls
erfreut.
Nousterblatter senden gratis und franko.
Du8rmig & Mayer
Sckrifigiessereit, Frankfurt a. ME:
pille * "OL
zsch A T Tl
Y fertig Lele |
eat A er
Kolumnensehnur
liefert billigst Alexander Waldow, Leipzig.
e MINS
at deN GOGN es
415
Annoncen.
416
Gasmotoren-Fabrik Deutz, Kóln-Deutz.
d
te
u -
E L4
e 4
ru F
m
KH A
j
A, Pr e
e 1 "4
my
CH
W
2 e a
inien - Biegapparat.
Sehr praktisch zum Biegen von Messinglinien
in Bogen, Kreise, Ovale, Ecken, sowie sonstiger Rundformen.
Zu beziehen von Alexander Waldow, Leipzig.
$
St Edi ai sf
im Betrieb,
Preis 30 Mark.
Prospekte, Zeugnisse, Kostenanschláge gratis.
Ottos neuer Motor.
liegender und stehender Konstruktion
fiir Stemkohlengas, Olgas, Generatorgas, Wassergas, Benzin, Petroleum.
37500 Maschinen mit 150000 Pferdekräften
—. 125 Medaillen und Diplome. -+-
alt e Army Sm ves vr
TIEGELDRUCK-SCHNELLPRESSE
mit Cylinder-Farbewerk und Druckregulirung.
4 Grössen, 20/33 — 35,5/61 cm Tiegelgrösse. =»
A A ——— BÉ
Im Konstruktions-Prinzip ähnlich Gally's
Armory
zeichnet sich
dusserst
Universalpresse,
Presse durch verschiedene
praktische Verbesserungen aus, wo-
durch dieselbe zu der leistungsfähig-
sten der jetzt vorhandenen Tiegel.
druckpressen wird.
Der Hauptwert der neuen Colt’s
Armory Tiegeldruck-Schnellpresse
liegt in deren unübertroffen prak-
tischem Konstruktionsprinzip, der
durablen Bauart und dem vorzüg-
lichen Material.
des Cylinder-Farbewerks, welche die
vorzüglichste Farbeverreibung und |
Colts
Die Kombination 18
exakteste Regulirung der Farbever-
teilung gewährt, der genaue parallele 7
Druck, durch welchen die Schrift oe f
schont wird, sichern dieser Presse ihre
bevorzugte Stellung als ausgezeich-
netste Tiegeldruckschnellpresse für
den feinsten Accidenzbuchdruck.
qo, Für Fuss- und für Motoren-Betrieb.
Hierzu kommen noch die folgenden Vorzüge:
beste und schnellste Druckregulirung, sofortige
Druckabstellung und Abstellbarkeit der
Auftragwalzen während des Druckes.
— Genügende Ruhelage des Tiegels
beim Einlegen resp. Anlegen, sowie
der sichere ruhige Gang der Presse
garantiren genaues Register auch ohne
Zuhilfenahme von Punkturen. — Be-
seitigung der Tiegelfedern und Er-
satz durch eine Führungskurve. —
Die Schnelligkeit des Druckes hängt
lediglich von der Befähigung des Ein-
legers ab und verträgt die kräftige,
durchaus widerstandsfähig gebaute
Presse den schnellsten Gang.
Für die Pressen No. 3 und 4
| empfiehlt sich in solchen Fällen, wo
_. Elementarkraftbetrieb ausgeschlossen
ist, die Zuhilfenahme eines Kurbel-
o mechanismus, der so angeordnet wird,
— dass der Drcher dem Einleger gleich-
=, zeitig beim Treten beizustehen vermag.
Ausführlichere Beschreibungen mit Grössen- und Preisangaben, sowie Verzeichnis der Firmen, welchen wir Pressen lieferten,
stehen gern zu Diensten.
General-Vertretung für das Deutsche Reich, Osterreich-Ungarn, Donaufürstentümer, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland:
J. G. SCHELTER & GIESECKE in LEIPZIG.
417 Annoncen. 418
Sota wie als als als. atx ate als, als, als, als
M
xat
Die Messinglinien-Fabrik von
Gebr. Brandt in Quedlinburg
empfiehlt als Spezialität
C. A. Lindgens, Cöln a. Rh.
Fabriken
schwarzen und bunten Buch- und Steindruckfarben,
Russ, Firnis, Etikettenlack, Seifenlauge, Walzenmasse
„the —— ke A —
PODA UY
Messinglinien in allen Mustern, neue
Inserateinfassungen in Messing, neue
Schlusslinien in Messing etc. etc. unter
Garantie für bestes Metall sowie ge-
naueste Arbeit. Messingspatien und
Durchschuss sehr vorteilhaft und nicht
teurer als Blei. Ermässigter Preiskurant
sowie Probebuch unserer Erzeugnisse
gratis und frei.
Im min Hin NRW Hin win Hin AX FAN IN AW X,
xf als als als wre tx at
ate xf
x
a
(LITE ^a obo d
——
ue HANNOVER.
in allen Niiancen
und in den besten Qualitáten D LIE
liefert zu Fabrikpreisen 50 Kilo zu 120 Mark liefert
Alexander Waldow, Leipzig.| Alexander Waldow, Leipzig.
ED MO LS EEE
1 WALZENMASSE: -
Victoria u, u. Bianca. |
Sane
ARBEN
| für samtliche -——
graphisc ke he Facher.
Wer neue Werk- oder Zeitungs- Schriften
anschaffen will, versäume nicht, sich franco
| Proben der E
Riimut- ——
von
Benjamin Krebs Nachfolger
in Frankfurt a. M.
kommen zu lassen.
un
Berlin
London BER = m TR
New York =
Moskau. | à
AN
e. * gi — eo
s A `
* ELE
ké
Anleitung
Messinglinien-Fabrik
Ormamentierem
im Buchdruckgewerbe.
Von Fr. Bosse.
=
Fach-Tischlerei. exe cle 2 Mech. Werkstätte.
Qo Xe O gr a
Goldene Medaille Brüssel 1888.
uu 4c é é
419 Annoncen.
420
in Berlin SW., Lindenstr. 69
empfiehlt sein Five dew Szossbetzieh
eingerichtetes
e
phototypisches Institut
N
H Í
a u
e ee t
| I U
" . N
| y l
m |
` vd
"UU ei!
3 a r
Le
' , hi
pd ä LP]
"al "
- Ei
L
y m
ur guten, billigen and schnellen
Ausführung von Shototypien,
Autotypien, Chemigzaphien
u. Chzomotypien. Druckfertige
E
photofithog raphische Vebertra-
gungen im Strich- und Halbton-
— —
manier. Prospekte, Muster imd
Halkulationen franko.
N “FURAR
|
(SEI
ATEI
neueste, beste und wirksamste
Reklameschrift
hapidar
liefern
Suswia & Maner, Schriftgießerei
in Frankfurt a. M.
Musterblätter gratis und franco.
atetetetetetetetetetetetetetetetete HAMPEL’S
| Gebriider Brehmer, lattenformen =
e SEENEN Unterlagenz. Plattendruck.
Leipzig-Plagwitz. Zu beziehen von der
Spezialitit: Nehriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a.M.
Draht-Heftmaschinen von dieser eder vae Uto Hampel in Hannover 72,557
zum Heften von Büchern, Blocks,
Broschüren, Kartonnagen etc.
LZ-CCHNIT
H aller o liefert billigst TH
AlexanderWaldow, Leipzig.
Messinglinienfabrik
ZIEROW & MEUSC
LEIPZIG pe
Ss
SS
l| empfehle ich angelegentlichst meine
Messinglinien-Fabrik
und A
Bestes Hartmessing,
|| mechanische Werkstätte ll
| für —9
Buchdruckersi-Utensilien. |
Berlin, SW., Belle-Alliance-Str. 88. | |
thold. |||
billigste Preise!
—
—
-
—
=
=
—
= exacte Arbeit und
=
=
—
—
=
—
—
—
—
=
—
=
=
poa e
A d A
HILL OG
Jengniffe erfter Firmen des Jn- und
Auslandes.
=
5 Meilhaus & Hheidig E
4 Aldyaffenburg a. M. =
3 F. Burke uni E
BSicintendfarien. E
4 Firnise unt Qubbrennered. =
~F Sn, gm, — —
V WW WWW WË WW
Neue Glückwunsch-
A karten-
Vignetten
zum Jahreswechsel
empfehlen
in grosser Auswahl
J.6. Schelter & Giesecke
— Leipzig —
eet
Pe (LUUT T i f ALL)
a.
| Ch, Borillenz&ie,
16 rue Suger Paris rue Suger 16
gegründet 1818
auf den Weltausstellungen mit 2 Ehren-
diplomen und 9 Medaillen ausgezeichnet,
empfehlen ihre
schwarzen und bunten
/ Buch- u. Steindruckfarben |
anerkannt bester Qualität.
Farbenproben und Preislisten
stehen auf Verlangen gern zu
Diensten.
D HTC DUT et
A EL ELLE U U rl un u u
eS t — 3
i i I Í tt
— — —
tite
LEGI dal nmn Uu I ilt i
Deco nn nn nn s
421 Annoncen. 422
ALEXANDER WaLpow, LEIPZIG
Generalvertretung fur
M.Wellers Orioinal-Liberty-Teneldruckmaschine.
Einige besondere Vorziige der Original-Liberty-Maschine.
Es ist die einfachste aller Tiegeldruckpressen. Abzlige 1000—1500 per Stunde.
Die Form kann verbessert und gereinigt werden, ohne dass man dieselbe aus dem flachen
Fundament herauszunehmen braucht. Schnellster Farbenwechsel.
Neues verbessertes Farbenwerk. Praktische Metall-Verreiber unter Extraberechnung.
Vorzüglichste Verreibung. Die Walzen arbeiten ohne jedwede Anwendung von Federn, und
wirken auf die Typen durch ihre eigene, stets gleichmüssige Schwere.
Tadelloses Register. Sofortige Druckabstellung.
Der Gang der Maschine ist leichter und die Leistungsfihigkeit grösser, als die jeder anderen
Tiegeldruckpresse.
Unübertroffen in Bezug auf Stärke der Konstruktion; einzelne Maschinen sind über 20 Jahre im
Gebrauch und erforderten während dieser Zeit nur ganz unwesentliche Reparaturen.
Das Format des zu bedruckenden Papiers kann bedeutend grösser sein, als das Fundament.
uw € L:38 2C 48. Ae 1560 ,, 1.35 X 1.90 ,, 865 ,, | 1050 ,,
» & 54 87X56 ,, | 1860 ,, | 1.505(2.90 „ | 1800 „ | 1650 ,,
Y5aldows Worterbud der graph. Kiinite
und der verwandten Zweige, mit 2798 Artifeln und BEE 581 Jlluftrationen, BMG wird hiermit als wertvolles
Handbud empfohlen. Preis brofh. 23 ME. 50 pf., eleg. geb. in Halbfranzband 26 MP. 50 Pf. Auch in Serien und Beften in
beliebigen Zeiträumen durch alle Buchhandlungen und vom Derleger. Probeheft aratis. Alerander Waldow, Leipzig.
o 1 Innere e Erforderlicher Gewicht
E Preis e td
a Rahmenweite | Raum Netto | Brutto HS
A: >
l E y
= No.2 | 18X 28 cm | 900 M. | 1.00 X 1.20 m | 380 kg | 490 kg E
E | "E
= (d | 96 *(38 , | 1160 , | 1.30 X, 1.80 ,, 735 ,, 920 y, D, E
on 5.9&7| 238-7648. A 1300 ,, 1.30 X 1.80 ,, 770 ,, 1000 ,, + E
© gQ
E
o
> LI y
\ x " aw FoG
RRE BLR e WE 1 o,
goo yy
ev
1
"i
u LJ
le] A
ve.
."
Johannisberg im Rheingau
liefern
Schnellpressen für Buch- und Steindruck
bester Konstruktion und Ausführung.
——©- G4 Sp
Preislisten stehen auf Wunsch gratis zur Verfügung.
— rs A ET EMO < EA
Ee OR 05 00:10) :070=0-
— ELO Y O
= M
"24ZUlg*] "4.9J9XJu4puJtug ugquosagurtus döp MY (Y ~ suw] mupp 49put5Av|y uva supava putu N56 ppuugsvgquuapyvuy apy atuea y PU
Y B
A d 7 9
NERY wad
+
- Q D . e . 2 2
~ M R ~ ` Y O -
e (
®
` 9 e
dei ^ DE Sal DINO A el
Vay (A ) SV) NZ ANZ WAY,
KCAL AL AR ALA
KOKO?) SATA SA
ww + A AB UN oo)
MS. +
de e Jo di dnd: ¿da Yo da do
MO E eO $
ACA : NCACACACACACACACA:
m!
X
e
E 9
>
^c oUnmniqal ajdaidyaupipnag(png; aag jns uagiej unau uE 97
Cé
^
"Ben
-
—
"nam ape ani
SUE pnigomoagd quz -$2015011m]] E
PO
ERA
\
e
d 7 DUNE 130 Jonpoitodg
X
uaga nE j(pan$ s$»uglng saqal Suniqnisng ajjoapuupjaó
5
-e
a
5
gun augow “2ajuvSaja |n» $n£og ur ua*Pjung? uayyv ‘aquyy|
Pu
ut Jojur apfigavidodád aforo ılı 'geo$9sno ujpauusipa
ele
Kids?
uapjiu(pa] u»jag ug jul qun QuaGnjava “ya wu$unjjojutg
"a E
a.
‘MUIMUIG ‘UUM aa fama jqvaisny adpraa aura 990,
Je
se
.-
eu
Dunugogsuff oun 1 vgl
Ae
Fe
BR of
is)
NQ
Sunagnisny adword gun
$unjJaistai(f 12381119 $uniaipijag 19100 jururu1agn
Het ne
ppp ads MAA. ae. E
E
>.
/
—— e VEA
rx E
t
i
i
|
d A MM
Kaz
2
"Y > + MM AN 3 R F eh: P LP " E E. Z WM. y E P A N N 'y oN $ y N » vy vy \ M X y EK WK E e E EK "- $)
2 © G e) Ge Ag ST e f eA \ A GA P GON (OON (SA Y (avers Mom (OON SON OOOO M SON OA VON e SNE 5
T q - ^ - 3 - - ^ : - S `
IW
G
k A
^ s
e ole elo elo els als
e+ 3$ *
~
©
x
o
*
—— — —À a 9
MEL A
gi
Se e ee. eee ——— ——
— —
Ls
* > s—
ERIK
Lon... .... so”
. I
= rss zs
UNITE i
Qu `
e a
EE EEEE OO
~
e —
eS f 6o Ow EX On po,
+
I A - _ a m
Originalsatz von Fischer € Wittig in Leipzig.
Z. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Druck und Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
Gedruckt auf einer Original-Liberty-Tiegeldruckmaschine meiner Handlung.
`
M
p €
‘ "P ITT (Trau ILIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIAAAEIEEILLLIELELLLLEEELL `
-— *
= teen... =
ES =>.
A =
LI > *
= dE
= -— +
= 1 le
4E E
4 =;
d =
* SCH
4 m^)
4 s
e.
S s
i T le
^ qae
1 —
CL E *
H - = y
5 E d
4 —
C Lëtze
1 =
4 ee
e $,
e ki
4 J32+
d.
4 =
d
JE 2T
H SH
<5 se
1 - »
4 c $
;
<2 - +
i = e
LU =j +
E ch,
“5 = e
zi a s N
ME 0
D Le
i V © —
* 42,
M +
= ~
4 di *
4 -
«E E: 1 es
2 | Buch- und — d$
28 | x D
1 N =»:
| % fc Lacke. Firnisse. RR
4 O T ——— P
a! thats TERUEL SELLA RIAS 1117111 LIA Ke
ses LL
S 19 +
TUT TT TOUTE CLP Eo | ATT
KIT A... UU AU AA +
EI SE FI REST eve O O 6 e * < re © * KS "Eet rr a * 777 3778 "o AE Me P ww *
NA Sot
C ADMIN NIN INDIAS, DADA DAA AIDA AAA ADAL ADAM ADA ANO
e $ —*
XA DA DA DA NA
Nit Wit NA DDA NA NA Ne SA WH vof YN Y NA hof NU WN WNW WO SI NIN WS A NA A NA NA A Y
eg wé Déi ug e ug ug te Dei ug IE ROSSO lt ei SON el le Gi Véi Sie dr, E
M NU NA NA NA NA NA NIA Nt Yt YS NI WS I WS SSH NS SS NS SS SNOB Ss
MMMM» SAGO SR PO GO PO POCO. CO. CP ORO DAA,
Wit Wit NA YNY i I V Yet NU Yt Y A NA NA NA y lof Yo Yet NA NA Y
NA NIA DA NA NA A NA NA A NA NA NA DMA DMA N NA NY
DACIOACADACIOACADACAOACIOACAO, & DD, DU, AAO DA IA)
A NSA NA NA NA NA NA NA NA YNIA NA YN Y ai D
AAA DADA AIDA DADA Ra Pudo
A A NA NA DNA NA NA NA NA NA NA NA YNA NA NA NA NS NA SIA NAIA SI SI NIN ST NSH NWN Y:
SARRIA E A ES IS SE
== ; — == — A IA NA NA SA NA NA NA NA NA NA NA NA
; N - ` = — = == = Ze kel effi te Geff Geff te ef Geff tel te Dal te tel A y
MMA DNA A ee = — — — t NIA NA NA DNA NA NA NA NA NA NA NA NA NA NA H
TEE a mg nt Ot ON cle
Pa Eh AST >> COTO tr —
ARO RI SS
T E — = = — = — — = — `
EE Ee ee
EN IEN == E E | SS == un alle un HUEN E
GETT Á e : = =: E : = = : SS = 2 : = = =, —— A AT
CS rette EEN
E=
Briefe
und Schilderungen aus
St. Petersburg.
unter Alerander II.
Mit Rikblik auf die jüngfte Vergangenheit.
Derlag von Punder & Humblot
1891.
ANUNTIS E S >= LX — = + j — d A E TTT EE TTT ID HILL DI DTUHUH UD LED EI
Ee EE E b — Y — — GEES T — — — —
ZN A - 7 == EA == A EAN E Y ENS] [ENS RASEN 5 Be
Ya SE — —— P NY
MC uth el tite Ue a TPIT m TIPS OC E E TTG FU etn n nn |
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITIIIIIIIIIIl]IIIIIIII]
FANT LY] NA LJ Lil D AS ty it st) stl it S M
TUI III AUCH ITALIA IN
EE
D j CAD i
SASS SAS Si AN Nl | p set Sp sod Se SAS hz Sid TSA SANSA
y (DAC (X541 54015; c) 6019071960719 607190719607196071007 10607 9060710907190 609 6710 6719 6T v
M AA WA SN YNZ i AN A UNA VIA NA NA NA NA IA ERA dE A ANA NANA SW
Y) III O u APA AIDA AIDA IDA SNIE IA TOA NO
Ve NA MA NA NL A I MA DA A I A ` ed D a NA DM N DM AM AMA IM Sty 82482082 MA DA Y
Bo TDI AAA LUC UCL ADAC DACH OV yt IDA Geff tel
Roe PL 3o gr SE EEE sf — A O A A A
> v ^ d | A ADA ACADQACAS |
A Lk, Lie? Ww WA a De we DAZ A A LY N^ XA LN AÑOS XI we A AZ —8 A IA det sid Bio NY SCANIA M
AL Ch NO A35 ACXADACIS, a
% at 9,0710, 0710, 0710, 60,0710 0719,07 19, 0710, 07 9 0719,01 9,60719,6719 DADA DI A
yA ^ » da Sie
u 2 NN Si Id A AM DM DM A A M M LA SANS AA LN NEA
xy — cc ZC VE AX e CH, > D S bg Si |
OSOS OOOO SOS OSO SOS SOLO SO de
ARI HCCI EOE NN EO
NOO ONO OND ON ONO, NO ONG ONO DX DAC DAC DAC DACIA
ROI OSI OSI ASI DE EIER EI
v^: bot ei * NN SASASAST SAAS, Ey ANS SSA SA i USAN MS
EN Mr Sei e D e d EE DR Uc 6.0.00 Uo
d * ? d d P d B " ? d d ^ ^ AAZ AAZ DN * " e S E y NAS N > d A NV 3 d A AS Ww ^
A wi Wi a ae i ae X IE e E, + ENANA e l A Wid it Oa f
DAC CA DACH” 1
A OSA
"Gm
Originalsatz und Druck der Pierer'schen Hofbuchdruckerei Stephan Geibel & Co., Altenburg i. S.
Ee. Archiv für Buchdruckerkunst. 28. Band. Verlag von Alexander Waldow, Leipzig.
i
No. 26.
Blatt
L Berlin.
lesserel,
iftg
oellmer's Schr
Mk. 6,—.
No. 937.
Mk. 8,—.
No. 938,
—
Gef Masken
P
Mk. 3,—.
No. 904.
Galopp
(Durchlocht)
~
f
E
eb
ES SV.
SÉ vi
A
-[UUIDIA() d ——
‘ON
'6l6
'—'9 IW
mt MN EIG “ON
|— 72 AUN ‘I6 “ON
No. 939,
Blatt No. 27.
Schriftgiesserei, Berlin.
No. 900. Mk. 4,—.
No. 909. Mk. 4,50.
— — mg - Zu — — — — — — — ——
* - — — — — — — =
—— —
—— —
k-
Së | ; X.
A Uu C pou
AU? dë
— —————
rinceton University Libra
32101 064458290
SS A y